; RI . ’ FA Ina ' ) - ; i i , ’ t f ' ' N s rer } I ’ i ’ ’ H ü v . ” : 27 \ } “a H eu; had 4 N 17 FOR THE PEOPLE EORSEDNMEATION BORSCIHENEE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY 3 Karl lUEE An r MITTEILUNGEN Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.) 59.57.06 XXVL 28 Jahrgang 1936 — 5% (15 Tafeln) nn IM SELBSTVERLAG DERMÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT ev. Es erschienen: Heft I am 15. April 1936 II am 20. September 1936 III am 15. Februar 1937 N u Lb-14 8 61- /Wur. 22. Inhalt des 26. Jahrganges 1936 Forster W., München: Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini unter besonderer Er der argyrognomon- und der argus- Gruppe. ... a Holik O., Prag: Beiträge : zur Ken: ha acer Stdosteurone. uNikallleraBr le Iınz: Acıdaliaueontisuarıa Ebd! .. . mm Wehrli Dr. E., Basel: Einige neue Arten und Rassen aus den Aus- beuten des Herrn Ernst Pfeiffer, München .. ER E ( Buchbesprechungenee na a me 0 N 38 Verzeichnis Seile 164 . 165 151 33 164 der im 26. Jahrgange neubenannten Gattungen, Arten, Unterarten und Formen (Sämtliche abgebildet mit Ausnahme der mit * bezeichneten) Lepidoptera Acidalia contiguaria subsp. n. austriae L. Müller H n = N 2 nr „f. n. aurata 1, Müller : " Me e ". „ mod.n.conspersa L. Müller ® N ni „britanni& „ RE EN ER SE, indes (0) " u RN " 5 „ab, n. anastomosaria L. Müller . „ „ „ „ 1) „ m mut. n. nigra I Müller 1) „ {D) „ „ „ „ mod. n. nigrescens 21 22 22: 151 152 . 153 L. Müller . 152 " {)) „ „ „ „ „ ab, (mut ?) n. tenuis L. Müller . Mi er mod. n. grisescens L. Müller " ” subsp. n, hercynie L. Müller " 3 mut, n, melaina L. Müller n „ He subs, pallidaria Fuchs mod. n. giiscosperen 2 Müller Biston achyra Wrli. sp. n. nr Dyscia conspersaria Schiff. subsp. n. are Wrli Empriononyx Wrli. (pro Priononyx Wrli,' Gnophos wanensis Wrli. sp. n.. 151 19: 24 20 29 35 36 37 36 Lycaena argus L. subsp. n, obensis Forster . ” h cn „ pamira en U sultana nr € tscherkessica Fo „ „ ” Lil „ „ wolgensis Forster. . . „ " „ „ argyrognomon Brgstr. subsp. n, buchara Bor 5 " ”„ " „ caspica kr ” X „ sinica N H h: 4 „ ssurica Re christophi Stgr. subsp. n. nanshanica Forster idas L, subsp. n. bavarica Forster „ „ " .n. tshimgana Forster . „ "„ „ turcmenica Forster sp. n. Ourapteryx malatyensis Wrli. sp. n. : 5 Zamacra diaphanaria Pglr. an sp. n. ryabovi Wrli. eye (Mesembrynus) purpuralis var. n. bukuwkyi Holik . ” „ + f. georgica Forster . transcaucasica Rbl. f. ee, ae „" » slavonica Holik u. Koch . n A " „erthraciea Holik . 103 . 104 elle 169 . 174 MITTEILUNGEN der Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.) XXVL JAHRG. e 1936 Acidalia contiguaria Hb. Von Dr. Leopold Müller, Linz. (Hierzu Tafel 1.) Das Auftreten der bisher unbekannten melanistischen mut. domestica Klimesch im Jahre 1933 gab mir die Anregung, mich mit der Gesamtart Acıdalia contiguaria Hb. eingehender zu be- fassen. Das Ergebnis meiner Studien, welche zu einigen neuen Gesichtspunkten führten, sei im Folgenden mitgeteilt.‘ A. Nomenklatur. Der älteste Name unserer Art ist (Geometra) contiguaria Fb., 1798, Fig. 105; woher das Original stamınte, kann mangels eines dazu gehörigen Textes bei Hübner nicht mehr ermittelt werden. Der Name contiguaria Hb. blieb über 100 Jahre unbestritten in Geltung, wurde aber 1913 von Prout im Seitz IV durch ebur- nata Wocke ersetzt. Diese Namensänderung erfolgte wegen ver- meintlicher Homonymie der (Geometra) contiguaria Hb. 1798 mit der älteren (Geometra) contiguaria Bkh., 1794 (51). Ich vermag mich dieser Auslegung der Nomenklaturregeln nicht anzuschließen. Der Einwand der Homonymie müßte natürlich voraussetzen, daß *) Die im Texte unter Klammern beigefügten Ziffern beziehen sich auf das folgende | Literaturverzeichnis. . Hübner, Samml, europ. Schmett. Geometr. Taf. 20, Fig. 105 (ohne Text). . Treitschke, Schmett. Eur. VI/. 1828, S. 278; X’. 1835, S. 224. . Herrich-Schäffer, Syst. Bearbeitung. III. 1847, S. 25. . (Wocke) Zeitschr. f. Entom. Breslau 1850. Taf. 4, Fig. 13 u. Tafelerkl. S. 48. ( u) Jahresber. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur, Bd. 31. 1853—54, S. 184. . Stainton, Entomologists Annual, 1856. S. 31. . Guenee, Hist. Nat. Ins. I, 1857, S. 464. . Heinemann, Schm. Deutschl. I. 1859. S. 717. . Dr. A. Rößler, Verzeichnis, Jahrb. Nassau. Ver. Nat. 1864—66, S. 206. 1 1 , Ed. Newman, Entomologist, 1866, S. 112. . J. Hellins, Entom. Monthly Magaz. 1866, S. 69. ‚ A. Fuchs, Jahrb. Nassau. Ver. f. Nat. Bd. 21-22, 1867—68, S. 261. . Wocke, Verz. Falter Schlesiens, Breslau. E. Z. 1872, 74, 98. . Milliere, Iconographie etc. Ill. 1873, S. 343, Taf. 143. ‚ A. Fuchs, Stett. E. Z. 1874, S. 81-85. " " 1875, S. 227 - 231. " " 1876, S. 98—99. . Sam. Capper, Entomologist 1878, S. 241 - 242. . H. F. Fryer, Entomologist 1879, S. 65—67. . Dr. A. Rößler, Schuppenflügler Wiesbadens, Jahrb. Nassau. Ver. f. Nat. 1881. Sally. . H. F. Fryer, Entomologist 1883, S. 17—18. . A. Fuchs, Stett. E, Z. 1884, S. 264—266. . Dr. H. Rebel, Fauna Südtirols, Z. B. G. 1892, S. 517. . C. v. Gumppenberg, Nova Acta, Verh. kais. Leop. Car. Akad. Halle, Bd. 58, 1893, S. 247. . A. Fuchs, Stett. E. Z. 1901, S. 131—133. , Charl. Barrett, Lep. Brit. Isl. VIII. 1902, S. 22. Taf. 330, Fig. 3—3c. . Edm. Capper, Ent. Rec. 1903, S. 122—128. . Fritz Wagner, Z. B. G. 1903, S. 423. . Dr. Ferd. Fuchs, Soc. Ent. 1904, S. 17. n Frkf. E. Z. 1906, S. 76. . Rob. Tait, Entomologist 1906, S. 138. . South, Mothes of Brit. Isl. II. 1908, S. 109. Taf. 45, Fig. 2, 5. . A. Fuchs im Hofmann-Spuler, 1910 (Bogen B. vom 12. 1. 04). . Dr. H. Rebel im Berge-Rebel 1910. . Dr. Galvagni-Preißecker, Lep. n.-ö. Waldviertel, W.E.V. 1912, S. 71. . L. Prout im Seitz, IV. 30.3. 1913. - W. Buckley, Trans. and Annual Report, Manchester E. S. 1914. S. 29— 44. . Hellweger, Großschm. Nordtirols, Brixen 1914, S. 198, . Vorbrodt-Müller-Rutz, Schm. Schweiz II. 1914, S. 10. . Fritz Hoffmann, Schm. Steiermarks, IV. 1917, S. 60. . Culot, Noctuelles et G&om. d. Eur. III. 1917-19, S. 36. . Dr. C. Schawerda, Faunula Dolomitana, Münch. E. G. 1924, S. 104. . Dr. H. Zerny, Fauna v. Albarracin in Eos, Madrid, 1927. S. 402. ‚ Meyrick, Revised Handbook of. Brit. Lep. 1927. . H. Reißer, Z. ö. E.V. 1927, S. 106-109; Tafel. e Z. B. G. Wien, 1928, S. 11. . Dr. A. Binder, Beitr. z. böhm. Schmett. Manuskript, Museum Linz 1929. . Dr. Jak. Sterneck, Prodrom. Schm. Fauna Böhm. Karlsbad 1929. . L. Osthelder, Schm. Südbayerns. Münch. E. G. Beilage 1929. . J. Klimesch, L'amateur des Papillons, 1933, S. 319322. . L. Prout, Brief v. 20. 2. 34. . P. Wolf, Breslau, Brief v. 22, 3. 34. . Dr. A. Bergmann, Arnstadt, Brief v. 30, 5, 35, ‚, E. Möbius, Radebeul b. Dresden.. Brief v. 9. 8, 35, . W. Buckley, Cheshire, Brief v. 20. 8. 35. . R. Bretschneider, Dresden-Loschwitz, Brief 19. 2. 36. die ältere contiguaria Bkh. ihrerseits ein gültiger Name war, der sohin noch heute im Gebrauch stehen müßte. Dies trifft aber nicht zu: kein Katalog oder Handbuch hat diesen Namen jemals verzeichnet; auch Prout selbst hat ihn nicht verwendet. Und dies mit Recht. Borkhausen, V. 187, erzählte nämlich, daß er unter den von ihm auf Laubholz gesammelten Raupen von Biston hirtarius auch zahlreiche Raupen fand, die sich von den hirtarius-Raupen vermeintlich stark unterschieden. Die Zucht mißlang ihm sets durch Vertrocknen der Puppen; er erhielt kein einziges S’ und nur 29, deren Flügel sich aber auch nicht ent- wickelten. Obwohl also Borkhausen zugestandenermaßen den Falter gar nicht kannte, stellte er doch eine eigene Art auf, die er contiguaria benannte, weil er grundsätzlich meinte, daß selbst bei voller Gleichheit des Falters schon die Verschiedenheit der Raupe genüge, um eine eigene Art zu begründen. Wir wissen heute genau, daß diese grundsätzliche Meinung Borkhausens irrig war, desgleichen, daß es keinen, noch dazu bei uns häufigen Fal- ter der hirtarius-Gruppe gibt, der den Vorstellungen des Autors entspräche. Es handelte sich also bei der contiguaria Bkh. um ein ausgesprochenes Phantasieprodukt, durchaus vergleichbar dem Falle, daß ein Maler sein Bild mit einem frei erdachten Schmetterlinge zierte und dann ein Entomologe hiefür einen wissenschaftlichen Namen aufstellen wollte! Derlei Namen für gar nicht existierende Tiere fallen überhaupt nicht in den Be- reich der Nomenklaturregeln; es können ihnen daher auch keine Prioritätsrechte zuerkannt werden, welche die Wiederverwen- dung eines solchen Namens für ewige Zeiten verbieten könnten! — Im übrigen besteht nach Art. 35 der Nomenklaturregeln für Artnamen nur dann Homonymie, wenn der Name bereits inner- halb derselben Gattung vergeben ist, was hier auch nicht zu- trifft. — Der Einwand der Homonymie gegen contıguaria Hb. erscheint also wohl entkräftigt. Im Jahre 1850 entstand für unsere Art ein zweiter Name: „eburnata Wocke“ (nec eburneata aut.); dieser wurde seither als Synonym zu contiguaria Hb. gezogen, von Prout aber (1913, im Seitz) als Artname verwendet. Dieser Name ist nomen- klatorisch ungültig. — In der vom Verein für schlesische Insektenkunde in Breslau herausgegebenen Zeitschrift für Ento- mologie, IV, 1850, wurde auf der Sammel-Tafel 4, Fig. 13, ein vermeintlich neuer Spanner abgebildet und in der dazu gehöri- gen redaktionellen Tafelerklärung, S.48, als Idaea eburnataWocke 1* 3 bezeichnet; in einer Fußnote dazu wurde die Beschreibung dieser neuen Art für eine der nächsten Nummern in Aussicht gestellt. Diese Beschreibung ist aber nie erfolgt! Dies hat Herr Paul Wolf, der jetzige Vorstand des genannten Vereins, auf meine Bitte in liebenswürdiger Weise durch Ueberprüfung der folgenden Nummern und Jahrgänge der Zeitschrift positiv fest- gestellt; auch ist eine solche Urbeschreibung weder im Stau- dinger-Wocke-Katalog 1871, noch im Staudinger-Rebel- Katalog 1901 angeführt; die im Seitz, IV, enthaltene Angabe hat sich als irrig herausgestellt. Dagegen konnte ich nachträglich durch Zu- fall ermitteln, daß Wocke — allerdings recht unauffällig — am 22. 10. 1853 in der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur im Rahmen eines Exkursionsberichtes ganz nebstbei den Namen eburnata ausdrücklich eingezogen und für synonym mit contiguaria erklärt hat (5). — Der Sachverhalt war vermut- lich folgender. Nach dem Erscheinen der Abbildung dürfte Wocke von dritter Seite, wahrscheinlich von schlesischen Sammelfreun- den, auf die Identität seines vermeintlich neuen Falters mit con- fisuaria Hb. aufmerksam gemacht worden sein, worauf er ein- fach seine, früher dem Schriftleiter überreichte Beschreibung zurückzog und damit die Sache für erledigt hielt; auch der Schriftleiter fand sich zu keiner Berichtigung bemüßigt. — „Ebur- nata* ist also lediglich ein nomen in literis geblieben und mangels einer gültigen Publikation von Haus aus nicht ge- eignet, als Artbezeichnung zu dienen. — Die in den Nomen- klatur-Diskussionen umstrittene Frage, ob die Publikation bloß eines Bildes mit dem Namen zur Gültigkeit genüge, kommt im konkreten Falle gar nicht erst in Betracht, da hier nicht einmal der Name in einem Aufsatze des Autors aufgestellt, sondern bloß redaktionell vom Schriftleiter angekündigt, vom Autor da- gegen ausdrücklich annulliert wurde. Der richtige Name der Art ist also nach wie vor: „Acidalia (seit 1913 Ptychopoda; seit 1935 Sierrha) contiguaria Hb.“ B. Verbreitung. I. Acidalia contiguaria scheint nirgends kontinuierlich über ein größeres Gebiet verbreitet zu sein, sondern kommt nur an vielfach sehr entfernten, an sich engst begrenzten Lokalitäten, und auch hier nur auf getrennten, ganz kleinen Flugplätzen und . meist nur als große Seltenheit vor, fehlt dagegen auf allen, wenn 4 auch ökologisch anscheinend ganz gleichwertigen Zwischenstellen. Dieses inselförmige Auftreten des noch dazu wenig flieg- lustigen Falters mußte eine starke Isolierung und die Entwick- lung von teilweise auch morphologisch stark differenzierten Unter- arten zur Folge haben. II. Demgegenüber scheinen die Kataloge und Handbücher die contiguaria als eine überall einheitlich gleiche Art mit sehr allgemeiner Verbreitung zu verzeichnen. So gibt der Staudinger- Rebel-Katalog 1901 an: „Mitteleuropa (mit Ausschluß des Ostens und Hollands), Livland, Kastilien, Südfrankreich, Korsika, Nord- italien u. s. w.;? Korea und China (Leech).“ Berge-Rebel: „Mit- teleuropa mit Ausschluß Hollands, sehr lokal.“ Hofmann-Spuler: „Von Livland durch Mitteleuropa bis Kastilien, Südfrankreich, Korsika, Norditalien.” Seitz: „Lokal in Zentral- und Südeuropa, aber nicht weit nach Osten gehend.“ — Von den älteren Au- toren hatten Treitschke nur Norddeutschland, Herrich-Schäffer nur Norddeutschland und Nordfrankreich,Heinemann nur Regens- burg und Norddeutschland angeführt. Von den vorstehenden Angaben haben sich inzwischen einige als unrichtig erwiesen. Leechs Angaben für Korea und China beziehen sich auf andere Arten (Prout im Seitz). Livland wurde von A. Fuchs (17) nach dem Hörensagen aus dritter Hand ange- führt; Petersen (Fauna von Estland, 1924, S. 69) bezeichnete das Vorkommen im Ostbaltikum für unerwiesen und nannte dafür Kasan, was aber wahrscheinlich auch nicht zutrifft. In Nord- frankreich ist die Art nach dem neuesten Kataloge von Lhomme überhaupt nicht nachgewiesen, die Angaben für Korsika fanden, obwohl in jüngster Zeit intensiv gesammelt wurde, bisher keine Bestätigung, ebensowenig die Angabe für Regensburg u. s. w. Die oben angeführten Verbreitungsangaben, besonders „Mit- teleuropa“ u. dgl., sind aber überhaupt viel zu allgemein gehalten und insoferne geradezu unrichtig, als die Art auf gut 99°/, des so bezeichneten Areals in Wirklichkeit nicht vorkommt! In derlei Fällen bleibt eben nichts übrig, als die wenigen Gebiete des tat- sächlichen Vorkommens einfach taxativ anzuführen. Nach dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse sind dies folgende: Die ganze Alpenkette; anschließend die südfranzösischen Gebirge und Pyrenäen, jedoch überall nur sehr lokal; einzelne der innerspanischen Hochgebirge; in Mitteleuropa die Wachau und der Harz; die nördlichen Randgebirge des böhmisch-mähri- schen Massivs; der Rheingau; endlich North Wales in Südengland. 3 Ob die Art weiter östlich, besonders in den Karpathen, tat- sächlich fehlt, muß vorläufig dahingestellt bleiben. Acidalia contiguaria wird meist zu den lusitanischen Arten gerechnet; hierauf soll hier nicht näher eingegangen und nur Folgendes bemerkt werden. Daß das Vorkommen der Art in Europa bis weit ins Tertiär zurückreicht, steht außer Zweifel; auch ihr heutiges inselförmiges Vorkommen darf wohl als Hinweis auf diese Reliktsnatur gelten. — Nach meiner persönlichen Ueberzeugung ist auch die conli- guaria ursprünglich im äußersten Osten Asiens entstanden und hat sich von dort westwärts verbreitet. Hiezu standen, wie ich dies auch für die Westwanderung der napi-bryoniae nachgewiesen habe, zwei Wege offen. Der erste, wahrscheinlich am öftesten benützte, führte über das heutige Südsibirien und Südrußland nach Mitteleuropa, wo die Art zunächst über das heutige Donautal nach Mitteldeutschland gelangte (Relikte: Wachau, Harz). Gleich- zeitig verbreitete sie sich südwärts in die Alpen und von der Schweiz aus westwärts bis Innerspanien. — Der zweite, sehr zeitlich bei Beginn der Westwanderung, noch in Ostasien selbst eingeschlagene Weg führte über die heute arktische Polarzone nach Nordeuropa. Die Eiszeit machte sich auf verschiedene Weise geltend. Auf den innerspanischen Hochgebirgen dürfte sie kaum besonders fühlbar geworden sein. In den Alpen und auf den Pyrenäen konnten sich einzelne Stämme über die gefährliche Zeit hinüber- retten und in ihren damaligen Refugien bis heute erhalten. In Nordeuropa wurden wohl die meisten Stämme vernichtet, ein- zelne aber südwärts verdrängt, bis sie in den eisfrei gebliebe- nenGegenden Südenglands und am Rhein wieder seßhaft werden konnten.') Ob die heute in den nördlichen Randgebirgen des böhmisch- mährischen Massivs (Sudeten bis Erzgebirge) noch vorkommenden Relikte gleich mit der ursprünglichen tertiären Westwanderung oder erst eiszeitlich aus Nordeuropa dorthin gelangten, muß vor- läufig eine offene Frage bleiben. Die beiden Gruppen haben sich wohl unvermeidlicherweise während ihres so stark verschiedenen Entwicklungsganges auch innerlich und äußerlich stark umgebildet; man wird vielleicht schon heute die Aufspaltung auf zwei Arten annehmen dürften. !) Vgl. hiezu die späteren Ausführungen über die dunkeln Formen. C. Die Formen im Allgemeinen. I. Bezüglich der Artbeschreibung wird auf die Handbücher, besonders Berge-Rebel, verwiesen. Charakteristisch ist vorzugs- weise die Lage des nie fehlenden Mittelpunktes des Vil. (ein gutes Stück hinter dem hier halbkreisförmig zurücktretenden Mittelschatten) sowie die Gestaltung des Saumfeldes. Die Genital-Armatur des 5 weicht von jener aller übrigen Acidalien sehr erheblich ab, sodaß contiguaria aus diesem Ge- sichtspunkte im System eine ganz isolierte Stellung einnimmt; die bisher übliche systematische Reihung wird daher nicht auf- recht zu erhalten sein. Zwischen den im folgenden behandelten ‚Unterarten bestehen keine Genitalunterschiede. °) II. Die Feststellung der nomenklatorischen Stammform, also der Typenform des Autors, ist nach unseren bisherigen Kennt- nissen nicht möglich. Hübner selbst brachte, wie erwähnt, zu seiner Abbildung keinen Text; von dieser Seite fehlt also jeder Anhalt. Aber auch die Abbildung selbst (vgl. die beiliegende Tafel I, A1) gewährt keinen solchen, zumal sie wenig gelungen ist. Ein ganz grober Fehler ist es auf jeden Fall, daß im Wur- zelteile der Hfl. eine in Wirklichkeit nie vorhandene (erste) Quer- linie eingezeichnet ist (keine Acidalia-Art hat auf den Hiln. ein- schließlich des Mittelschattens mehr als bloß zwei Querlinien!); außerdem sind alle Querlinien auf beiden Flügeln viel zu dick und klobig geraten, der Farbton ist nicht gut getroffen u. s. w. — Es ist daher nicht zu wundern, daß einzelne ältere Autoren, wie Wocke (5), Stainton (6), A. Fuchs (15) u. a. daran zweifelten, ob Hübners Figur wirklich zu dem heute als contiguaria geltenden Falter gehört. — Das Original, welches der Abbildung zugrunde- lag, ist nicht mehr zu ermitteln. Man ist daher in diesem Belange lediglich auf Vermutungen angewiesen, und da spricht eine bescheidene Wahrscheinlichkeit vielleicht dafür, daß Hübners Type aus den Sudeten stammte. Die contiguaria blieb anscheinend auch nach Hübners Publika- tion zunächst in den weitesten Kreisen unbekannt; selbst die sonst gut unterrichteten Wiener Sammler hatten unter diesem 2) Nach einer freundlichen brieflichen Mitteilung des Herrn Statthal- tereirates Dr. Jac. Sterneck in Drahowitz bei Karlsbad, wofür ich hiemit bestens danke. — Herr Dr. Sterneck hat bisher 88% aller Acidaliinen unter- sucht, aber leider hierüber nicht publiziert. Ein Teil seiner Ergebnisse wurde von Prout im neuen Seitz-Nachtrage 1935 bereits berücksichtigt. Namen bloß unbedeutende Abänderungen der marginepunctata stecken, sodaß Treitschke 1828 die contiguaria unbedenklich zu letzterer Art zog. In der Folge wurde aber Treitschke von seinem norddeutschen Sammelfreunde Kuhlwein (Gütsbesitzer in Bieberteich, Neumark in Preußen) aufgeklärt, der ihm die „wirkliche Hübner’sche contiguaria aus Norddeutschland“ zur Ansicht sandte; nunmehr beschrieb sie auch Treitschke (2) 1835 als eigene Art, worauf sie erst in die übrige Literatur überging (Boisduval 1840, Herrich-Schäffer 1847, Stainton 1856, Guenee 1857 u. a.). Es scheint also, daß die norddeutschen Entomologen in den nächsten Jahrzehnten nach der Publikation die einzigen waren, welche die Hübner'sche contiguaria überhaupt, u. zw. nur aus „Norddeutschland“ kannten. Dies läßt vermuten, daß auch sie es waren, welche die Typen an Hübner geschickt hatten, daher wußten, daß sich die Abbildung tatsächlich auf diese Art be- zog. Daß sie ihre Stücke aber etwa aus den Alpen bezogen hätten, ist — selbst abgesehen von der ausdrücklichen Erklä- rung: „aus Norddeutschland“ — nach den damaligen Verkehrs- verhältnissen wenig wahrscheinlich, und so bleiben eben nur die Sudeten als mutmaßliches Herkunftsgebiet übrig. Herr Reißer, Wien, fand übrigens in einigen Einzelheiten der Abbildung eine gewisse Uebereinstimmung mit der Form vom Harz. Demgegenüber wird jedoch gegenwärtig in den Handbüchern und in der Praxis allgemein die Alpenform der Art als nomen- klatorische Stammform angesehen. Diese Uebung geht auf den Pfarrer A. Fuchs (15) 1874 zurück. Dieser benötigte für seine var. obscura als Folie eine Stammform, und da er mit der Figur Hübners nichts anzufangen wußte, ernannte er eben ein wenig selbstherrlich die Alpenform zur Stammform, obwohl es ihm klar war, daß diese zum Hübner’schen Bilde ebensowenig paßte, wie seine eigene obscura. Einiges zur Verwirrung trug auch die gute Abbildung der eburnata Wocke i. 1. bei (Tafel, A2), die Fuchs unter Beibehaltung des Namens contiguaria einfach an die Stelle der schlechten Abbildung Hübners setzte! Da sich diese, wenn auch nicht ganz einwandfreie Auffassung seither allgemein durchgesetzt hat, die richtige nomenklatorische Stammform aber ohnehin nicht zu ermitteln ist und jede Aen- derung die Verwirrung nur noch weiter erhöhen würde, soll auch im Folgenden die Alpenform als nomenklatorische Stammform 8 beibehalten werden; Balasanupen dürfte sie ohnehin die älteste Form Europas sein. III. Die Art wurde von einigen Autoren als veränderlich bezeichnet; in solcher Allgemeinheit ist dies aber sicher unzu- treffend; im Gegenteil, gerade jene kleineren Aberrationen, an die man bei veränderlichen Arten zunächst gewöhnlich denkt, sind bei contiguaria sogar sehr selten (z. b. anastomosaria u. dgl.). Wesentlichere Unterschiede bestehen dagegen zwischen den einzelnen Unterarten (subspecies); hierauf wird bei der Beschrei- bung der letzteren im folgenden besonderen Teile näher einzu- gehen sein. Schon hier sei jedoch im Allgemeinen Folgendes bemerkt. IV. Contiguaria scheint allenthalben in 2 Hauptformen, einer hellen, in der Hauptsache lichtgelben, und in einer dunkeln auf- zutreten. Die helle, gelbe Form bildet fast überall, außer am Rhein, die weit überwiegende, im Freiland fast ausschließliche Normal- form; die dunkle, vermutlich die Urform der Art, tritt dagegen im Freiland nur äußerst selten als Rückschlagsform auf, läßt sich aber unter Umständen durch Reinzucht in Anzahl erziehen. °) — Am Rhein und an einer engst begrenzten Lokalität in Eng- land bilden ausnahmsweise dunkle Formen die Regel. a) Die hellen, gelben Formen der einzelnen Unterarten sind einander meist sehr ähnlich; es bestehen indessen auch hier einzelne kleinere Unterschiede, die aber bisher wenig be- achtet wurden; hierauf wird im speziellen Teile zurückzukom- men sein. Hier soll im Allgemeinen nur folgendes bemerkt werden. 1. Die dunkle Bestäubung der Flügel-Oberfläche fehlt nie- mals gänzlich, tritt aber bei manchen Stücken viel intensiver auf als bei den übrigen. Die wahrscheinliche Bedeutung dieser Erscheinung soll weiter unten eingehender gewürdigt werden. 2) Im Uebrigen scheint sich diese Erscheinung auch bei vielen anderen Acidalia-Arten zu wiederholen, bei denen dunkle Formen auftreten, die man bisher einfach als melanistische oder nigristische Aberrationen abtun zu kön- nen glaubte, während es sich in Wirklichkeit um Rückschläge auf die Urform handelt. Ein bekanntes Beispiel ist die mut. bischoffaria Lah. (nach Seitz cubicularia Peyer) der Ptychop. virgularia Hb. (nach Seitz seriata Schrk.), oder die mut. afrata Fuchs der Pt. aversata L.; ein besonders interessantes, an contiguaria-domestica erinnerndes Stück ist die in coll. Reißer enthaltene melanistische Pf. metohiensis Rbl. mut. antiopa Reißer. 2. Die Tönung der Gelbfärbung zeigt Verschiedenheiten, wie dies auch von anderen Acidalia-Arten bekannt ist; das ge- läufigste Beispiel ist A. aversata mit ihrer bleichen Stammform und der ausgesprochen ocker- oder strohgelben f. aurata Fuchs. Bei A. contiguaria zeigt die Unterart der Alpen usw. ein helles, gewissermaßen klares und durchsichtiges Lichtockergelb; ich möchte diese Tönung als elfenbeingelb oder beingelb be- zeichnen; die lichte englische Form scheint in der Regel die gleiche Tönung aufzuweisen. Ausgesprochen gelbe Stücke schei- nen in diesen beiden Unterarten, wenn überhaupt, jedenfalls nur selten vorzukommen. Bei der Wachauer Unterart dagegen zeigt die anscheinend größere Hälfte aller Freilandfalter die schöne strohgelbe Färbung; derlei Stücke seien auch hier als A. contiguaria Hb. f. aurata m. (Tafel. /@1772) bezeichnet. Sie sind in der Regel auch nur schwach dunkel- bestäubt. — Die zweite, im Freiland jedenfalls seltenere Form zeigt dagegen ein matteres, lichteres, mehr staub- oder lehm- graues Gelb, meist mit etwas dichterer dunkler Bestäubung; bei unseren, meist durch Kreuzungen mit mut. domestica verun- reinigten Zuchten trat diese mehr graue Form überwiegend auf. Gut ausgeprägte Stücke beider Färbungsvarianten sind augen- fällig verschieden, andere nicht immer scharf auseinanderzu- halten. Bei der Unterart vom Harz sind bisher nur ausgeprägte Stücke der f. aurata bekannt geworden. Bei der innerspanischen Unterart endlich ist das Gelb auf ein, nur mehr kaum merklich gelb angehauchtes Weiß aufgehellt; daneben kommen vereinzelt auch Stücke der f. aurata vor. Die subsp. obscura Fuchs nimmt eine Sonderstellung ein; übrigens ist auch bei ihr die lichte Form weißlich mit einem ganz leichten Stich ins Bräunliche (mut. dirutaria Fuchs). Das gegenseitige Verhältnis der beiden Gelbvarianten wurde m.W. bisher wenig studiert; möglicherweise handelt es sich dabei um erbliche Mutationen. Unsere spanischen Zuchten sind leider vorzeitig eingegangen, bevor Reinzuchten nach gelben Stücken durchgeführt werden konnten. b) Die dunkeln Formen bilden wohl das interessanteste Problem in der Naturgeschichte unserer Art. Näher bekannt sind 10 diese dunkeln Formen bisher erst aus England und der Wachau; nachgewiesen, aber noch wenig studiert sind sie auch aus den Alpen und vom Rheingau; wahrscheinlich werden sie auch bei den übrigen Unterarten nicht fehlen. Im Freiland kommen sie, wie schon erwähnt, nur äußerst selten als Rückschlagsformen vor; es wurden mir bisher bloß folgende Funde bekannt: Pfarrer A. Fuchs hatte während der vieljährigen intensiven Durchforschung seines Sammelgebietes bei Bornich am Rhein bloß 2 oder 3 Freilandfunde seiner dunkelsten Form mut. fus- calata Fuchs zu verzeichnen. Prout fand ein sehr dunkles Stück der nunmehr von mir als mut. nigra bezeichneten englischen Form am gewöhnlichen Flugplatze der gelben Form bei Penmaeninavr; Dr. Kitt, Wien, erbeutete ein Stück der alpinen mut. melaina m. am 3. August 1910 im Oetztal, Tirol. 1. Das Auffälligste ist nun aber die Erscheinung, daß sich anscheinend bei jeder Unterart eine besondere, von den übrigen verschiedene dunkle Form herausgebildet hat. Bei der eng- lischen Unterart tritt der Rückschlag als dominanter Nigrismus, in der Wachau dagegen als rezessiver Me- lanismus auf! Ein noch größerer Unterschied ist kaum denkbar, und ich glaube, daß dieser Unterschied allein genügen müßte, um die bereits eingetretene artliche Differenzierung als wahr- scheinlich erscheinen zu lassen. — Die dunkle Alpenform nähert sich stark dem Wachauer Melanismus, die dunkelste Form des Rheingaues dem englischen Nigrismus. — Nigristische Stücke sind bei den Wachauer Zuchten, melanistische bei den englischen Zuchten m. W. noch nie erzielt worden. Eine Erklärung für diese jedenfalls sehr auffällige Verschie- denheit der dunkeln Formen dürfte sich vielleicht aus folgender Erwägung ergeben. Es darf mit Sicherheit angenommen werden, daß beim Beginn der Evolution, als sich die neu entstandenen Schmetterlinge noch in einem sehr sensibeln Stadium befanden, auch die ursprünglichen stets dunkeln Formen schon mancherlei Wandlungen durchzumachen hatten. Die ursprünglichste Form dürfte jener dominante Nigrismus gewesen sein, den der über die arktische Zone schließlich nach England gelangte Stamm bis heute bewahrt hat; dasselbe gilt für die auf dem gleichen Wege an den Rhein gelangte Form, die aber nacheiszeitlich weitere Veränderungen erfuhr. — Der zweite Stamm der alten conti- guaria, der im Tertiär über Südsibirien nach Mitteleuropa kam, 11 scheint schon bald, wohl noch in Asien, einerseits eine Verdich- tung zum Melanismus, anderseits eine Abschwächung zur Re- zessivität mitgemacht zu haben. Nacheiszeitlich dürften auch bei dieser melanistischen Form an verschiedenen Standorten kleine Aenderungen eingetreten sein. 2. Es ist begreiflich, daß die Feststellung der dunkeln Formen schon bald auch zu Erwägungen über deren mutmaß- liche Entstehung führte. Im allgemeinen galt die vorgefaßte Meinung, daß sich die dunkeln Formen fallweise aus den hellen infolge irgendwelcher äußerer Einwirkungen neu entwik- kelten. Ueber die Art dieser äußeren Einwirkungen gingen die Meinungen bereits beträchtlich auseinander. Man dachte vor allem an vermeintliche klimatische Besonderheiten oder an erhöhte Feuchtigkeit u. dgl., ohne jedoch dabei über bloße, recht vage Schlagworte hinauszukommen. Eine zweite Gedan- kenreihe bewegte sich in der Richtung: Isolierung — Inzucht — Degeneration. So führte A. Fuchs (29) die Entstehung sei- ner dunkelsten /uscalata auf den „unbeabsichtigten Einfluß der häuslichen Zucht“ zurück, war aber dann doch ungehalten dar- über, daß der Staudinger-Rebel-Katalog 1901 diese Form als vermeintliches Kunstprodukt („forma domestica“) bagatellisierte und den Namen einzog, bezw. als Synonym zur Stammform stellte. Englische Entomologen verwiesen nach W. Buckley (37) auf Parallelerscheinungen: so wurden die Kaninchen an einer Lokalität, die keinen frischen Zuzug mehr erhielt, allmählich schwarz; bei einigen Spannerarten, wie variata, suffumata, casti- gata, die nach Schlägerung des umliegenden großen Waldes in einer kleinen Remise zurückgeblieben waren, zeigte sich eine auffällige Zunahme verdunkelter Formen u. dgl. Auch Klimesch (50) glaubte 1933 nach etwa der 6. Nachzucht der gelben Wach- auer Form deutliche Degenerationserscheinungen feststellen zu können (Ueberwiegen der 9, zunehmende Sterblichkeit der Raupen und Puppen, geringere Eiablage und dergleichen); zu diesen Degenerationserscheinungen zählte er auch das seit der 6. oder 7. „Inzucht“ beginnende Auftreten der dunkeln Form, die er dementsprechend „domestica® benannte. Gerade im Falle Klimesch läßt sich aber überzeugend nachweisen, daß ‚diese Deutung unrichtig ist. Klimesch gab nämlich in der Folge von seinem vermeintlich bereits degenerierenden Zuchtmateriale, darunter auch Reinzuchten der schwarzen Form, größere Par- tien an seine Sammelfreunde ab, und diese brachten es seither 12 ohne jede Blutauffrischung bereits zur 15. bis 20. Nachzucht aus dem ursprünglichen Ausgangsmaterial, ohne daß sich irgend- welche wirkliche Degenerationserscheinungen gezeigt hätten. Die von Klimesch so gedeuteten Erscheinungen müssen also andere Ursachen als die Inzucht gehabt haben. Eine sich in ganz anderer Richtung bewegende Erklärung wurde von dem englischen Entomologen Fryer (19) versucht. Dieser kam auf die Vermutung, daß die von ihm in sehr rauher Berglage auf dunkeln Felsen entdeckte dunkle Form einen ark- tischen Typus vorstellen dürfte, worauf besonders ihre robu- stere Gestalt und stärkere Behaarung hinzuweisen scheine; durch Anpassung an das rauhe Klima und die dunkeln Felsen habe sie ihr ursprüngliches Aussehen bewahrt, während die später an die wärmere Meeresküste abgewanderten Stämme durch Anpassung an das mildere Klima und die dort lichten Felsen allmählich gelb wurden. Fryer erklärte also schon, aller- dings noch recht zaghalt und anscheinend ohne selbst recht daran zu glauben, die dunkle Form als eine uralte Erbanlage; er ist damit der Wahrheit näher gekommen, als er selbst ahnen mochte; jedenfalls beweist der Hinweis auf den arktischen Cha- rakter seiner Form einen, für jene Zeit (1879) bewundernswerten entomologischen Scharfblick. Und in der Tat, die wirkliche Voraussetzung für das Auf- treten dunkler Formen ist das Vorhandensein einer entsprechen- den Erbanlage. Diese wahrscheinlich älteste Erbanlage wurde in der Folge durch die anscheinend allen Schmetterlingen ge- meinsame Tendenz zur Aufhellung und zum Bunterwerden all- mählich zurückgedrängt, ohne aber ganz verloren zu gehen. Rezente äußere Einwirkungen können daher im allgemeinen dunkle Formen kaum jemals neu schaffen, sondern bloß unter besonderen Umständen die alte Erbanlage auslösen. Aus die- sem Gesichtspunkte klärt sich auch die Rolle, welche die fort- gesetzte Nach- und Inzucht in der gegenständlichen Frage spielt: auch sie ist letzten Endes eine äußere Einwirkung und kann daher niemals dunkle Formen als wirkliche „Kunstprodukte“ neu schaffen, sondern allenfalls bloß die Bedingungen verbes- sern, unter ‘denen die alte Erbanlage zu Schwarz wieder durch- brechen kann; wo aber diese Erbanlage bereits verloren ge- gangen ist, z. B. bei homozygot gelben Stücken oder Stämmen der contiguaria, wird die Nachzucht, auch wenn sie noch so lange fortgesetzt wird, nie wieder zu dunkeln Formen führen. 13 3. Eingehender studiert wurden bisher bloß die englischen und die Wachauer dunkeln Formen, beide auf Grund von plan-. mäßigen Zuchtversuchen. Ueber die englischen Formen hat W. Buckley (37) 1914 in einer ausgezeichneten Arbeit berichtet, auf welche bezüglich der Einzelheiten verwiesen werden muß. Ueber die Wachauer Formen wurde bisher nichts publiziert. Gemeinsam für beide Formen ist es, daß die Vererbung der Anlage zu Gelb (g) oder Schwarz (s) streng nach dem Mendel- schen Gesetze erfolgt. Für die Kreuzungen gelten daher fol- gende Formeln: ssxgg = sg+sg+sg+sg=4sg; sgxXsg = ![,ss Aasgt 1,88; ssxsg—"/,sst"/,sg; SEX —',sg4I.8g. — In allen diesen Kombinationen ist sg in England dunkel, in der Wachau dagegen gelb. In England ist die gelbe Form stels homozygot und die dunkle teils homo-, teils heterozygot, in der Wachau dagegen die dunkle Form stets homozygot und die gelbe teils homo-, teils heterozygot. Kreuzungen der homozygoten For- men in sich, d. i. in Reinzuchten, können stets nur gleiche Nach- kommen ergeben: ss Unterseite. Gnophos wanensis Wrli. 9’ Wan-Gebiet, Kurdistan. „ 5 O Unterseite. Dyscia conspersaria Schiff. ssp. n. sultanica Wrli. & Sultan Dagh, Anatolien. Das von allen am reichsten gezeichnete Exemplar a ns Unterseite. Größe 1:1. Tafel II. Dr. Wehrli phot. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. (1986). RR Moe Dee N An Kr AB, ee IR Ausgegeben am 20. IX. 1936. Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini unter besonderer Berücksichtigung der argyrognomon- und der argus-Gruppe. Von Walter Forster-München, ! Betrachten wir die Literatur über die Systematik des Tribus Lycaenini, so ist rasch zu erkennen, daß wir noch weit davon entfernt sind, auch nur die Arten einigermaßen richtig zu trennen und zu ordnen, ganz abgesehen von den unzähligen Lokalrassen und sonstigen Formen, welche zwar beschrieben, aber leider sehr häufig nicht an der richtigen Stelle eingereiht sind. Eine der Gruppen, bei welchen die Unsicherheit am größten ist, dürfte wohl die sein, die im allgemeinen als argus-argyrognomon-Gruppe bezeichnet wird. In vorliegender Arbeit soll nun der Versuch unternommen werden auf Grund reichlichsten Materials aus dem gesamten Verbreitungsgebiet der in Frage kommenden Arten und, soweit erreichbar, an Hand der gesamten Literatur die oben genannte Gruppe zu bearbeiten. Man kann nun einwenden, es sei ja schon so viel gerade über diese Gruppe geschrieben worden, daß diese Arbeit zum mindesten überflüssig sei. Das ist aber nur in einer Hinsicht rich- tig, nämlich insoferne, als allerdings viel, ja sogar manchmal zuviel geschrieben wurde. Aber was wurde damit erreicht? Es wurde fast immer nur ein kleines Teilgebiet herausgenommen und mehr oder weniger zusammenhanglos, mehr oder weniger gut bear- beitet. Auf diese Weise wurde manches, besonders soweit es die europäischen Formen betrifft, schon recht gut bearbeitet, aber es waren eben doch immer nur Bruchstücke ohne Zusammen- ! Inaugural-Dissertation der philosophischen Fakultät II. Sektion der Ludwig-Maximilian-Universität München. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXV1.H.2. 1 41 hang. Die wenigen mir bekannten Versuche einer Zusammen- fassung sind meist recht unglücklich ausgefallen, wohl hauptsäch- lich aus Mangel an Material. Es kommt hier, außer den reinen Katalogwerken, wie dem Katalog von Staudinger und Rebel (66) und der „Synonymie der Gattung Lycaena“ von Courvoisier (19), hauptsächlich in Betracht die Bearbeitung von Seitz (60) in seinen bekannten „Großschmetterlingen der Erde” und die Bearbeitung der Gruppe im Supplement zu den „Großschmetterlingen” durch Bollow (10). Letztere vor allem ist eher als ein Rückschritt, denn als Fortschritt anzusehen, denn hier werden sogar längst bekannte Tatsachen entweder ignoriert oder vollkommen falsch dargestellt, ganz davon abgesehen, daß hier nicht mal ein Versuch gemacht wird, die verschiedenen Formen richtig bei den einzelnen Arten aufzuführen. Die hierdurch entstandenen Unklarheiten zu klären ist mit ein Hauptzweck dieser Arbeit. In erster Linie sollen die unzähligen Beschreibungen gesichtet und richtig zusammengefaßt werden. Es wird sich zeigen, daß nicht wenige Namen zu Syno- nymen werden und eine wesentliche Vereinfachung eintreten wird. Natürlich lassen sich bei einer so umfangreichen Arbeit auch einige Neubeschreibungen nicht vermeiden, denn trotz des Bestrebens nach Verminderung der unnötigen Namen bleibt doch die Not- wendigkeit, gute geographische Rassen als solche zu beschrei- ben und eben auch zu benennen. Da die Voraussetzung zu einer derartigen Bearbeitung einer Gruppe in erster Linie die Beschaffung reichlichsten Materials darstellt, war es außerordentlich günstig, daß mir außer dem Material der Sammlung des bayerischen Staates auch von Seiten verschiedener Privatsammler in liebenswürdigster Weise die Tiere ihrer Sammlung zur Verfügung gestellt wurden, sodaß, von eini- gen Ausnahmen abgesehen, aus dem ganzen Verbreitungsgebiet der Arten Serien vorliegen. Für die Ueberlassung des Materials möchte ich in erster Linie den Herren Professor Krieg und Dr. von Rosen der bayerischen Staatssammlung danken, so- wie den Herren Präsident L. Osthelder und E. Pfeiffer. Ferner sei auch noch Dank ausgesprochen der Firma Dr. O, Staudinger und A.Bang-Haas in Dresden-Blasewitz, welche durch leihweise Ueberlassung verschiedener Originalstücke der Staudinger-Sammlung meine Arbeit unterstützte. Herrn Professor v.Frisch bin ich für die freundliche Ueber- lassung eines Arbeitsplatzes im zoologischen Institut zu großem Dank verpflichtet. 42 Bezüglich Arbeitsmethoden und Technik ist nicht viel zu sagen. Die nötigen Genitalpräparate wurden in der üblichen Weise angefertigt, indem das abgetrennte Abdomen in 15-20°/, Kalilauge kalt aufgeweicht und dann mit Präpariernadel und feinem Skalpell der Kopulationsapparat unter dem binokularem Mikroskop in Wasser herauspräpariert wurde. Zwecks Anferti- gung der Zeichnungen und Aufnahmen wurde das Präparat in der gewünschten Lage in Glycerin unter das Deckglas gebracht. Die Zeichnungen wurden mit Hilfe eines Projektionsprismas an- gefertigt bei 120facher Vergrößerung; zur Reproduktion wurden dieselben wieder auf °/,, verkleinert, sodaß, falls nicht anders angegeben, die Zeichnungen die Präparate in 36 facher Vergröße- ‚rung zeigen. Zu den photographischen Aufnahmen der Präparate wurde eine Zeiß’sche Romeiskamera benutzt. Die angewandte Vergrößerung war 20fach. Zur Untersuchung der Duftschuppen wurden sowohl ganze Flügel, wie auch vor allem Einzelschuppen unter das Mikroskop gebracht. Letztere wurden mit einer feinen Nadel bei allen Tieren von derselben Stelle (zwischen Vorderrand und Zelle) des Vorderflügels entnommen. Sämtliche Größenangaben von Faltern, soweit sie auf Mes- sungen beruhen, welche ich selbst vorgenommen habe, wurden auf folgende Weise gewonnen: Entfernung von Thoraxmitte zur Vorderflügelspitze mal 2. Hier seien nun gleich einige Bemerkungen vorausgeschickt bezüglich der systematischen Kategorien und der verwendeten Besrifte. Es herrscht gerade in dieser Hinsicht z.Zt. leider ein unheilvolles Durcheinander und es ist trotz mancher in letzter Zeit gemachter Versuche eine grundsätzliche Klärung anschei- nend in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Es würde den Rah- men dieser Arbeit natürlich weit übersteigen, wollte man auch nur annähernd auf die riesenhaft angeschwollene Literatur über diesen Gegenstand eingehen. Bei den höheren systematischen Kategorien besteht ja wohl Klarheit, aber bei der Art und ihren Unterabteilungen ist das Chaos z. Zt. ungeheuer. Es bleibt also nichts anderes übrig, als daß man am Beginn einer sytemati- schen Arbeit zuerst die angewandten systematischen Begriffe definiert. Ich möchte also die in folgender Arbeit angewandten Be- griffe folgendermaßen verstanden wissen: l; 43 Zuerst die Rasse. Eine Rasse ist ein Komplex untereinan- der morphologisch gleicher, oder nur individuell, ökologisch und jahreszeitlich variierender Individuen, welche untereinander un- begrenzt fortpflanzungsfähig sind. Die Rassen einer Art schließen sich im allgemeinen geographisch aus. Der Satz, daß zwei Rassen, welche ohne sich zu verbastardieren nebeneinander leben, eben nicht zu einer Art gehören können, ist nicht in allen Fällen auf- recht zu erhalten. Es gibt hier eben Grenzfälle: noch Rasse oder schon eigene Art? Eine Rasse geht meist gleitend in die Nachbarrasse über und ist mit dieser zur Fortpflanzung befähigt. Eine Rasse kann noch in zahlreiche, mehr oder minder aus- geprägte, durch klimatische oder ökologische Faktoren bedingte Lokalformen zerfallen, z. B. sind .cretaceus Tutt und masseyi Tutt englische Lokalformen der Rasse argus L. Die Bezeichnung Population dient nicht zur Bezeichnung einer systematischen Einheit, sondern soll lediglich als Bezeich- nung der Gesamtheit der an einem Flugplatz vorkommenden Exemplare dienen. In manchen Fällen deckt sich der Begriff Population mit dem Begriff Lokalform, aber im allgemeinen ist ersterer viel enger zu fassen und es stellt bei weitem nicht jede Population auch eine eigene Lokalform dar. Mehrere benachbarte Rassen können durch ein oder mehrere Merkmale der verschiedensten Art (morphologische oder biolo- gische) wieder untereinander näher verbunden sein als mit ent- fernteren Rassen derselben Art. Ich fasse sie dann als Ras- sengruppe zusammen, versehen mit einem, meist geographischen Beiwort, z. B. die europäische oder vorderasiatische Rassengruppe der Art Lycaena argus L. Als Art sei bezeichnet die Gesamtheit aller auf Grund von bestimmten Merkmalen (in verschiedenster Hinsicht) zusammen- gehörigen, sich im allgemeinen geographisch ausschließender, untereinander, zum mindesten aber mit der Nachbarrasse, frucht- barer Rassen, entsprechend dem Begriff „Rassenkreis” Rensch’s (54. 55). Es können hiebei die am weitesten voneinander ent- fernten Rassen unter Umständen schon soweit auseinander- ! Die Bezeichnung Rassenkreis möchte ich ausschalten, da durch das Er- setzen des Begriffes Art durch den Begriff Rassenkreis nichts gewonnen, aber die bestehende Verwirrung nur noch gesteigert wird. Rensch bringt ja seinen „Rassenkreis“ in Gegensatz zu seiner „Art“. Seine „Art” stellt aber nichts anderes dar, als den extremen Fall eines Rassenkreises mit eben nur einer Rasse. Einen grundsätzlichen Unterschied kann ich hier jedenfalls nicht finden, 44 N entwickelt sein, daß eine fruchtbare Kreuzung nicht mehr mög- lich ist. Gänzlich undurchsichtig werden die Verhältnisse, wenn sich zwei gut differenzierte Rassen sektındär durch Ausbreitung ihres Areals wieder übereinander geschoben haben, also in dem gemeinsam bewohnten Gebiet wie zwei gute Arten nebeneinan- leben. Es sind das die schwierigen Grenzfälle, wo eine Defi- nition, noch Rasse oder schon Art meist nicht mit Sicherheit möglich ist und dem doch immer subjektiven Urteil des betref- fenden Bearbeiters überlassen bleiben muß. Einen sehr breiten Raum in meiner Arbeit nahm die Unter- suchung der & Genitalarmaturen ein. Es wurden ca. 600 Prä- parate angefertigt, zum größten Teil gezeichnet und etwa 250 photographische Aufnahmen hergestellt. Es sollte, neben einer allgemeinen Uebersicht über den Tribus Lycaenini, festgestellt werden: 1. Ist es möglich, auf Grund der 5 Genitalarmatur die einzelnen Arten der Gattung Lycaena! einwandfrei zu unter- scheiden? 2. Lassen sich innerhalb einer Art Veränderungen am Genital nur im Rahmen der individuellen Variationsbreite oder etwa auch bei den Rassen feststellen ? Bevor ich näher auf diese zwei Punkte eingehe, möchte ich kurz einiges über die Verwendung des 5’ Genitals zu systema- tischen Feststellungen bei Lepidopteren bringen, wobei ich aber nur auf die wichtigste Literatur eingehen kann.? Bei Escherich (26) findet sich folgender Satz: „Die Geni- talanhänge sind äußerst konstant und ändern gewöhnlich nicht mit den übrigen Eigenschaften (Farbe, Form, Skulptur u.s.w.) ab; sodann sind sie bei den meisten Arten (wenn nicht bei allen) verschieden, und endlich sind die Unterschiede gerade bei nahe verwandten Arten sehr groß.“ Das war, wie eine Ueberschau über die damalige Literatur zeigt, die um die Jahrhundertwende allgemein gültige Anschauung. Ich will nur noch Petersen (53) anführen, der zu dieser Frage schreibt: „daß jede Art durch ihren Geschlechtsapparat wohl charakterisiert ist.“ Nur wenige Autoren sind anderer Ansicht, so Awinow (1), Meixner (45) und ‚Oberthür (49). Nach meinen Ergebnissen muß ich mich unbedingt der An- sicht der letztgenannten Autoren anschließen, wenigstens soweit 1 Die Gattung Lycaena und der Tribus Lycaenini in dem Umfang auf- gefaßt wie bei Seitz. 2 Es sei hier auf die sehr ausführliche Zusammenstellung der Literatur zu dieser Frage bei Drosihn (25) verwiesen. 45 es die Gattungen Lycaena, Glaucopsyche und Everes betrifft, welche speziell daraufhin untersucht wurden. Hier gilt ohne Frage der Satz: Je näher zwei Arten sich stehen, desto ähn- licher die / Genitalarmatur! Das geht in sehr vielen Fällen so weit, daß Unterschiede überhaupt nicht mehr feststellbar sind. Drosihn (25) konnte ähnliche Feststellungen bei der Untersuchung verschiedener Pieriden machen. Ich möchte nun aber die ent- gegengesetzten Anschauungen nicht rundweg als falsch ablehnen. Es scheinen eben hier die Verhältnisse bei den verschiedenen Gruppen absolut nicht gleich zu sein und man kommt dann je nachdem zu verschiedenen Ergebnissen. Der Fehler liegt also nur darin, das für eine Gattung oder Familie als richtig gefundene verallgemeinern zu wollen. Nun zu den oben erwähnten beiden Punkten. Der erste ist mit einem glatten Nein zu beantworten! Es ist in den aller- meisten Fällen unmöglich in den erwähnten drei Gattungen ein- ander nahestehende Arten mit Hilfe des 5 Genitals zu trennen. Es lassen sich auf Grund des Baues der Genitalarmaturen zwar Gruppen verwandter Arten aufstellen, aber innerhalb dieser Gruppen ist das Genital in den meisten Fällen entweder ganz gleich, oder die Unterschiede sind derart gering, daß eine sichere Trennung infolge der ja immer vorhandenen individuellen Varia- bilität nicht möglich ist. Als Beispiel sei hier nur die damon- Gruppe genannt, bei der es in den meisten Fällen unmöglich ist, selbst äußerlich unzweifelhaft als verschieden zu erkennende Arten nach dem / Genital zu unterscheiden. Bei den in dieser Arbeit näher behandelten Gruppen, der argyrognomon- und der argus-Gruppe, liegen die Verhältnisse in dieser Beziehung ja et- was günstiger, aber auch hier ist es ausgeschlossen z. B. argyro- gnomon-Rassen aus Turkestan oder China von den am gleichen Ort vorkommenden idas- oder christophi-Rassen auf Grund des Genitals zu trennen. Erschwert wird die Frage noch durch die rassischen Unterschiede innerhalb der Arten, so daß z.B. idas L. und argyrognomon Brgstr. (— ismenias Meig.), welche in Europa auf den ersten Blick nach dem Genital zu unterscheiden sind, in Zentralasien erst nach genauer Untersuchung getrennt wer- den können, wobei in sehr vielen Fällen eine Trennung ledig- lich nach dem Genital sich als unmöglich erweist. Mit den letzten Feststellungen berühren wir schon Punkt 2.: Lassen sich innerhalb einer Art Veränderungen am & Genital- apparat nur individuell, oder etwa auch bei den einzelnen Rassen 46 feststellen? Die individuelle Variation, welche selbstverständlich auch beim Genital in Erscheinung tritt, scheint im allgemeinen sehr gering und beruht in der Hauptsache auf Größenunterschie- den, bedingt eben durch die Größenunterschiede der Tiere. Da- gegen sind Rassenunterschiede sehr deutlich festzustellen, inso- ferne, als sich auf Grund des Genitals meist Rassengruppen auf- stellen lassen, welche untereinander im Genital verschieden sind. Dies gilt für alle drei näher untersuchten, weitverbreiteten Arten: argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.), idas L. und argus L. Im übrigen kommen Stücke, welche in der Bildung des Genitals einer anderen Rassengruppe gleichen in größeren Serien immer mal wieder vor, da die Unterschiede doch nicht so groß sind, daß sie nicht doch noch innerhalb der individuellen Varia- tionsbreite lägen. Extremstücke können dann eben mal das Bild eines Tieres einer anderen Rassengruppe zeigen. Etwas näher möchte ich auch noch auf den Wert der Andro- konien oder Duftschuppen der 5 für die Systematik eingehen, wenigstens soweit es die hier behandelten beiden Gruppen be- trifft. Ueber die anderen Gruppen habe ich selbst Untersuchungen nicht in größerem Umfange angestellt, konnte also auch kein ab- schließendes Urteil gewinnen. Köhler in seiner Arbeit: „Die Duftschuppen der Gattung Lycaena auf ihre Phylogenie hin untersucht“ (41) und Courvoisier: „Ueber Männchenschuppen bei Lycaeniden“ (20) kommen beide zu dem Schluß, daß die Gestalt und Ausbildung der Androkonien artspezifisch sei und deshalb ein sicheres Mittel zur Unterscheidung der Arten. Der erste Teil dieser Feststellung ist nicht anzuzweifeln, die Behaup- tung dagegen, daß’ die Androkonien ein sicheres Mittel zur Un- terscheidung der Arten seien, ist, wenigstens soweit es sich um nahe verwandte Arten handelt, unbedingt abzulehnen. Die Va- riation der Form und Größe der Androkonien nicht nur zwischen verschiedenen Individuen einer Population, sondern sogar bei ein und demselben Individuum ist nämlich so beträchtlich, daß sich bei nahe verwandten Arten, wie z.B. argyrognomon Bresstr. (= ismenias Meig.) und idas L. Unterscheidungen auf Grund der Androkonien kaum treffen lassen. Bei Untersuchung einer großen Reihe von Tieren fällt schon auf, daß gewisse artspezifische Un- terschiede bestehen, aber die Variationsbreite ist so beträchtlich, daß sehr umfangreiche Untersuchungen nötig wären um brauch- bare Ergebnisse zu erhalten. Erschwerend wirkt noch, daß offen- sichtlich auch eine geographische Variabilität mitspielt. 47 Jedenfalls bin ich zu dem Entschluß gekommen, :die Andro- konien bei der Bearbeitung der beiden Gruppen vollständig aus- zuschalten, da ihre Verwendung als systematisches Merkmal noch viel zu unsicher erscheint. Diese ganze Frage der Androkonien als brauchbares Merk- mal für die Systematik erfordert noch ein sehr eingehendes Stu- dium und ich habe sie hier nur kurz gestreift, soweit sie für die zu behandelnden Gruppen von Interesse ist, da ein tieferes Ein- gehen weit über den Rahmen dieser Arbeit hinausgehen würde. Auf alle Fälle ist es bedenklich, nur oder auch hauptsächlich auf Grund von Duftschuppenuntersuchungen neue Arten zu be- schreiben, wie es neuere Autoren schon mehrfach getan haben. Die bisherigen Ausführungen haben gezeigt, daß sich weder auf Grund von Genitaluntersuchungen allein, noch auch von Androkonienuntersuchungen allein brauchbare Ergebnisse erhal- ten lassen. Ebenso ist es auch mit allen anderen Merkmalen. In erster Linie sei hier noch der Tibialdorn erwähnt, der ja ge- ‘rade in der Systematik der argus-Gruppe eine so große Rolle als Unterscheidungsmittel zwischen argusL. und idas L. gespielt hat. Argus L. soll den Dorn wohl ausgebildet haben, während er bei idas L. immer fehlen soll. Die Sache liegt nun so, daß, abgesehen von seltenen individuellen Aberrationen, der Dorn bei den mitteleuropäischen argus-Populationen immer gut aus- gebildet ist, bei hypochiona Rmbr. dagegen fast ganz fehlt. Auch bei verschiedenen anderen Rassen ist der Dorn fast ganz oder doch weitgehend rückgebildet, sodaß er also unter gar keinen Umständen als charakteristisches Merkmal für argus L. gelten kann.' Bei idas L. allerdings scheint der Dorn immer zu fehlen. Ebenso bei argyrognomon Brgstr. (ismenias Meig.). Diese Feststellung der Veränderlichkeit des Tibialdornes Bei den verschiedenen argus-Rassen ist insoferne von allgemeiner Bedeutung, als von manchen Autoren gerade auf die Bedornung der Extremitäten als brauchbares Merkmal für die Lepidopteren- Systematik großer Wert gelegt wird. Das von Warren’ aufgestellte und durch das Seitzwerk allgemein bekannte System der Noc- tuiden z.B. gründet sich im Wesentlichen auf die Extremitäten- ! Verity (76) veröffentlicht in der „lris”, Jahrgang 1931, eine Arbeit: „On the geographical variations and the evolution of Lycaeides argusL. (Lyc.).“ In dieser Arbeit stellt Verity hauptsächlich auf Grund des Vorhandenseins oder Fehlens des Dornes ein System auf, das, ebenso wie manches andere dieser Arbeit, unhaltbar ist. ® In Anlehnung an Hampson’'s System der Noctuiden. .48 bedornung. Es wäre in diesem Zusammenhang auch zu erwäh- nen, daß, nach von F. Daniel und mir vorgenommenen Unter- suchungen, bei der zu den Cossiden zu zählenden Gattung Dyspessa ebenfalls eine sehr große Unregelmäßigkeit in Be- ziehung auf die Bedornung festzustellen ist, allerdings anschei- nend nicht artlich oder rassisch, sondern individuell variierend. Es wurden bei den Untersuchungen zu dieser Arbeit auch andere Merkmale, wie Fühlerbau, Bau der Palpen etc. untersucht, ohne daß allerdings Ergebnisse erzielt werden konnten, da bei diesen so nahe verwandten Arten Unterschiede nicht festzustellen waren. | | Die Färbung der Fransen wird von manchen Bearbeitern als wichtiges Merkmal herangezogen, insbesondere zur Unter- scheidung der @. Nach meinen Erfahrungen ist die individu- elle Variation bei diesen Arten so groß, daß diesem Merkmal im allgemeinen kein großer Wert beigemessen werden darf. Es ist z.B. schon richtig, daß die 9 von idas L. braune Fransen mit weißer Flügelspitze, die argyrognomon Brgstr. % dagegen vollständig weiße Fransen zeigen, aber es kann sowohl bei ein- zelnen Rassen (z. B. der argyrognomon Bırgstr.-Rasse latialis Rostagno in Italien), wie auch gelegentlich bei Einzelstücken ge- rade umgekehrt sein, ganz abgesehen von den vielen Stücken, welche in dieser Hinsicht alle Uebergänge von rein Weiß bis Dunkelbraun zeigen. Aehnlich ist es bei den 5’ der meisten Arten, wo in derselben Population Stücke mit rein weißen und mit gescheckten Fransen vorkommen. Zusammenfassend möchte ich zu der ganzen Frage der sy- stematischen Merkmale folgendes sagen: Es erscheint immer als verfehlt, lediglich ein Merkmal allein zu betrachten, sondern nur die Berücksichtigung aller Merkmale, also des Gesamteindruckes eines Tieres kann zum Ziele führen, da der systematische Wert eines Merkmales von Fall zu Fall sehr verschieden sein kann. Um die zu einer derartigen Arbeit unbedingt nötige Ueber- sicht über die größere systematische Einheit, hier die Gattung Lycaena' im Besonderen, der Tribus Lycaenini im Allgemeinen, zu bekommen, habe ich soweit mir möglich, bei fast sämtlichen paläarktischen Arten Genitaluntersuchungen angestellt. Die teil- Der Metbne Lycaenini und die Gattung Lycaena wurden, von kleinen Ausnahmen abgesehen, in dem Umfange den Untersuchungen zugrundegelegt, wie Seitz und Bollow sie auffassen, in Hinblick darauf, daß dies z. Zt. immer noch das gebräuchlichste System darstellt. 49 weise äußerst interessanten Ergebnisse hier im einzelnen darzu- legen würde weit über den Rahmen dieser Arbeit hinausführen. Eine kurze Uebersicht über die auf Grund der Genitalunter- suchungen gefundene Systematik des paläarktischen Teiles des Tribus Lycaenini möchte ich aber hier doch bringen. Ueber Wert und Unwert des 5 Genitals als Hilfsmittel für die Systematik wurde ja schon an anderer Stelle gesprochen, hier soll lediglich die Tatsache nochmals vermerkt werden, daß sich zwar zur Tennung der Arten (wenigstens bei den Lycae- niden) das „’ Genital in sehr vielen Fällen nicht als geeignet erweist, daß aber betreff der Zuteilung der Arten zu den einzel- nen Gattungen, und innerhalb der Gattungen zu eventuellen Gruppen, der Bau des Jg Genitals von ausschlaggebender Be- deutung ist, denn es muß ja doch: wohl als sicher angenommen werden, daß gleicher oder doch sehr ähnlicher Bau des Genital- apparates ein Zeichen naher Verwandtschaft darstellt. Englische Entomologen, Tutt, Chapman u. a. haben ja be- reits eine weitgehende Aufteilung insbesondere der Gattung Lycaena vorgenommen, im Wesentlichen auf Grund von Genital- untersuchungen. Die Frage, ob eine derartige Zerreißung einer doch immerhin recht einheitlichen Gattung, unter Ausgrabung längst vergessener alter Namen, zweckmäßig und richtig ist, möchte ich unbedingt verneinen. Die Zersplitterung und Auf- teilung wurde ja gerade in der Insektensystematik sowieso schon in vielen Fällen reichlich übertrieben, sodaß heute die Haupt- aufgabe des systematisch Arbeitenden wohl viel eher ein Zu- sammenfassen sein muß, als ein Trennen. Die bisherige Methode muß jedenfalls zwangsläufig zu einem völligen Chaos führen und hat dies ja teilweise auch schon erreicht. Abgesehen von den englischen Aufteilungsversuchen, auf die ich jedoch hier nicht näher eingehen will, hat sich bisher nur Lorkovie (43) mit dieser Frage befaßt, allerdings nur im Rahmen der hauptsächlichsten europäischen Arten. Meine Ergeb- nisse stimmen im Großen mit denen von Lorkovi& überein, wei- chen aber im Einzelnen oft erheblich von ihnen ab. 50 Schema eines männl. Lycaenini-Genitalapparates. (Nach Lorkovi£.) -t Tegumen, U Uncus, su Subunci, V Valve, pe Processus exterior, pi Processus inferior, fi Fultura inferior, an Anellus, ae Aedoeagus, a Anus. Danach zerfällt der Tribus Lycaenini im paläarktischen Ge- biet in der Hauptsache in drei Gruppen, welche nach dem Bau des 5 Kopulationsapparates gut unterschieden sind. Ich bringe im Folgenden Lorkovic’s Beschreibung der drei Genitaltypen Everes-, Lycaena- und Glaucopsyche-Typus im Wortlaut, da sie sich mit meinen Befunden vollständig deckt: „Beim Everes-Typus ist der Uncus ein einheitliches Stück, was diese Gattung nicht nur von allen übrigen Lycaenini, son- dern auch von fast sämtlichen Lycaeniden auszeichnet, welche mit einem zweigeteilten Uncus ausgerüstet sind, und welche Form auch als die primäre anzusehen ist. Die Valven tragen einen ventral und median gebogenen Pröcessus exterior (dorsalis). Der Lycaena-Typus hat einen schmalen, paarig geteilten Uncus und schmale, lange, lateral abgeplattete Valven, über- haupt dominiert allgemeine Schlankheit in dem ganzen Apparat. Der Glaucopsyche-Typus ist im Gegensatz zu Lycaena sehr gedrungen, der Uncus geteilt, aber beide Hälften breit, ausein- andergerückt, die Valven nicht lateral, sondern dorsoventral sanz abgeplattet und breit. Aedoeagus im vorderen Teil lateral ‚aufgeblasen.“ 31 Nach meinen Untersuchungen lassen sich nur wenige der bekannten paläarktischen Arten nicht in eine der drei Gruppen einreihen. Es sind dies durchweg Arten, die entweder ihre nächsten Verwandten oder ihr Hauptfluggebiet im afrikanischen oder im indoaustralischen Gebiet haben. Wenn ich nun das Wichtigste anführe, so kommt zuerst Taraca hamada Druce, welche der indoaustralischen Gruppe der Castaliinae angehört. Die in Afrika und Südasien weitverbrei- tete Gruppe Lampidinae, welche im Bau des 5 Genitalapparates manche Beziehungen zu den Glaucopsychinae, speziell der Gat- tung Zizera aufweisen, sind mit einer größeren Anzahl Arten vertreten. Bemerkenswert ist hier, daß webbianus Brull&, welche bisher immer zu boeticus L. gestellt wurde, ganz zweifellos zum Genus Syntarucus gestellt werden muß, welches trotz aller Be- denken unbedingt von Tarucus zu trennen ist. Abgesehen vom außerordentlich verschiedenen Bau des 9’ Genitals, sprechen auch noch verschiedene andere Gründe für eine Trennung die- ser Gattungen. Als Dritte folgen nun die Glaucopsychinae, eine anscheinend in der Hauptsache in den gemäßigten Breiten der alten sowie auch der neuen Welt verbreitete Gruppe. Das Genital wie oben beschrieben. Es ist wohl die phylogenetisch älteste Gruppe, die, wie schon erwähnt, zu vielen anderen Lycaenengruppen Beziehungen zeigt. Lorkovie teilt die Gattung Glaucopsyche wei- ter auf, während er dies für Lycaena ausdrücklich für nicht an- gängig hält. Ich stehe hier auf dem Standpunkt: Entweder müs- sen beide Gattungen nach ihren Gruppen aufgeteilt werden oder keine. Die eine aufzuteilen und die andere, ebenso in verschie- dene Gruppen zerfallende, nicht, ist unlogisch. Im übrigen wird eine Aufteilung der Gattung Glaucopsyche in dem Moment sehr schwierig und nur mit Gewalt durchführbar, in dem man auch die asiatischen Arten berücksichtigt, da sich dann die in Europa gut getrennten Gruppen als durch alle Uebergänge verbunden herausstellen. Es ist also auch im Hinblick darauf angebracht, die Gattung Glaucopsyche als ungeteiltes Ganzes zu belassen. Außer den bisher bei Lycaena aufgeführten Arten gehört hie- her lediglich pontis Elw., welche bisher in die Gattung Ortho- miella gestellt wurde bezw. von einigen Autoren zur Gattung Una. | $ Als zweite Gattung muß zu den Glaucopsychinae noch die Gattung Zizera treten, mit den Arten /ysimon Hübn., gaika Trim., 32 maha Koll. und opalina Pouj. Die übrigen bei Zizera aufgeführten Arten gehören zu Everes. Die nun anschließende Gruppe Lycaenopsinae, mit in der Hauptsache indoaustralischer Verbreitung, ist mit, einer ganzen Anzahl Arten der Gattung Lycaenopsis auch im paläarktischen Gebiet vertreten. Die Gattung Lycaenopsis, welche im Gesamt- habitus einen doch sehr einheitlichen Eindruck macht, zeigt im o Genital die extremsten Verschiedenheiten. Sie vermittelt'zwi- schen Glaucopsyche und Everes,. denn die oreas-Gruppe zeigt im Genital fast völlige Uebereinstimmung mit der arion-Gruppe der Gattung Glaucopsyche, denen sie ja auch im Habitus ähnelt. Dagegen hat nebulosaLeech ein ebenso ausgesprochenes Everes- Genital mit verwachsenem Uncus, während argiolus L. wieder einen ganz abweichenden Typus darstellt. Trotz dieser weitgeh- enden Unterschiede im Bau der 5 Kopulationsapparate möchte ich aber von einer Aufteilung der äußerlich so einheitlichen Gat- tung Lycaenopsis noch absehen, zumal ich ja nur die paläarkti- schen Arten untersucht habe und nach Angabe Fruhstorfers (28) sich ein Teil der südasiatischen Arten im Genital-, speziell im Valvenbau sogar dem Lycaena-Typus nähern soll. Es liegt hier der Verdacht nahe, daß auf Grund äußerer Aehnlichkeit, welche ja durch Parallelentwicklung entstanden sein mag, ganz hete- rogene Arten zu der großen Gattung Lycaenopsis vereinigt wurden. Die nächste Gruppe der paläarktischen Lycaenini bilden die Everinae, vertreten einzig durch die Gattung Everes. Dem cd Genital nach erscheinen die Everinae von allen anderen Gruppen scharf getrennt, mit Ausnahme der Lycaenopsinae, bei denen, wie erwähnt, eine Gruppe mit Genital vom Everes- Typus vorkommt, von der ich allerdings bezweifeln möchte, ob sie mit Recht dorthin gestellt wird. Die zu Everes gehören- den Arten waren bis jetzt noch in allen Systemen getrennt, Seitz z. B. bringt sie in, folgenden Gattungen: Everes, Zizera und Lycaena. Die nun folgende Gruppe der Lycaeninae wird in der Haupt- sache von der großen ‚Gattung Lycaena gebildet. Es müssen aber hieher auch noch ein paar Arten gerechnet werden, welche bezüglich des Baues des Uncus und teilweise auch der Valven den ausgesprochenen Lycaena-Typus zeigen, aber doch nicht in die Gattung Lycaena gestellt werden können. In erster Linie drei Arten, welche bezüglich des Baues des 5 Genitalapparates 53 fast vollkommen übereinstimmen und auch in den sonstigen Merkmalen sowie im Gesamthabitus sehr viel Gemeinsames aufweisen, aber nichtsdestoweniger bisher immer zu verschie- denen Gattungen gestellt wurden: galba Led., phiala Gr.Grsh. und eleusis Demaison. Diese drei Arten sind in der Gattung Chilades zusammenzufassen. ER: | Im & Genital schon vollständig mit Lycaena übereinstim- mend ist frochylus Frey., welche von Lorkovie, dem Beispiel älterer Autoren folgend kurzerhand zu dieser Gattung gestellt wurde. Wenn man das Genital als allein maßgebend annimmt, muß man auch zu diesem Schluß kommen und trochylus Frey. in die Nähe der rutilans-Gruppe der Gattung Lycaena stellen. Da trochylus Frey. aber doch in einigen Punkten, vor allem in der Geäderbildung der Vfl. von Lycaena abweicht, ist es wohl das beste frochylus Frey. direkt vor Lycaena F. zu stellen, unter Beibehaltung der von Courvoisier aufgestellten Gattung Freyeria. Die nun folgende, außerordentlich umfangreiche Gattung Lycaena zerfällt auf Grund des Befundes an den do’ Kopula- tionsapparaten in zahlreiche Gruppen. Von einer Aufteilung in einzelne Gattungen, wie sie schon mehrfach vorgenommen wurde, habe ich wie ja schon erwähnt, abgesehen, da infolge der immer wieder auftretenden Uebergänge zwischen den einzelnen Gruppen, sowohl hinsichtlich des anatomischen Baues, als auch des Ge- samthabitus eine solche nur mehr oder weniger willkürlich vor- genommen werden könnte. Von den hauptsächlichsten Typen des 5' Genitalapparates bringe ich Abbildungen und möchte sie im Folgenden kurz charak- terisieren. Die idas-Gruppe zeigt sich von sämtlichen anderen Gruppen gut unterschieden, vor allem durch den Bau des Uncus mit den hier ganz besonders gut ausgeprägten Uncushaken (Subunci). Der Processus inferior der Valven sehr gut entwickelt, mit breitem, mehr oder weniger ausgeprägtem Zackenkamm en- digend. Aedoeagus nicht übermäßig lang, gleichmäßig sich ver- jüngend, vorn spitz endigend. Das Genital von argus L. wird bei Behandlung dieser Art näher besprochen. Es bildet einen Uebergang von der idas zur sephyrus-Gruppe. Bei dieser sind die beiden Uncusspitzen merk- lich schlanker, der verwachsene Teil der Subunci wesentlich kürzer und gedrungener, die Valven im Großen und Ganzen 54 wie bei der idas-Gruppe. Der Aedoeagus ist meist etwas länger, sonst aber in der Form sehr ähnlich. Die nächste größere Gruppe, zu der sieversi Christ., optilete Knoch. und die kleine hyrcana-Gruppe überleiten ist die orbi- tulus-Gruppe. Hier sind im Allgemeinen alle Teile gedrungener, die Valven dorsal mit einem für diese Gruppe charakteristischem Eck, der Processus inferior meist schmal, mehr oder weniger über den, meist stark abgerundet endigenden Processus exterior hinausragend. Aedoeagus kurz und gedrungen. Eumedon Esp. und semiargus Rott., welche sich beide in keine Gruppe einreihen lassen, zeigen Anklänge sowohl an die orbitulus-, wie auch an die folgende icarus-Gruppe, weshalb ich sie hier zwischen beide Gruppen stelle. Die nun folgenden Gruppen, die icarus- und die damon- Gruppe, welche sich sehr nahe stehen, zeigen im Bau des Uncus mit den verhältnismäßig kleinen Subunci Uebereinstimmung. Ebenso im Bau der Valven mit sehr schmalem Processus inferior, der aber den sehr gut entwickelten und breit gerundet endigen- den Processus exterior immer überragt. Der Hauptunterschied der beiden Gruppen liegt im Bau des Aedoeagus, der bei der icarus-Gruppe mittelmäßig lang, nach vorne nicht oder kaum merklich verjüngt, stumpf endet, bei der damon-Gruppe dagegen am Vorderende immer mehr oder weniger verdickt mit einem Kolben endigt. Meleager Esp. zeigt sehr nahe Beziehungen zur vorhergehen- den Gruppe, während antheros Frey. und psylorita Frey. zur letzten, zur astrarche-Gruppe überleiten. Diese ist durch einen Uncus mit schlanken, spitz zulaufenden Fortsätzen und auffallend kleinen oder ganz fehlenden Subunci ausgezeichnet. Besonders charakteristisch für diese Gruppe ist der auffallend lange, schlanke und spitz endigende Aedoeagus. Im Verlauf meiner Untersuchungen erhielt ich 85 19 einer Lycaena von transkaspischen Fundorten, welche sich als zu einer noch nicht bekannten Art gehörig herausstellten, die ich turcmenica nov. spec. nenne und im Folgenden beschreibe. Größe der J 33—36 mm, 9 36 mm. Os. der & violett- blau mit bei manchen Stücken deutlich ausgeprägtem Zellschluß- fleck. V#l. mit gut ausgeprägtem braunschwarzem Rand. Auf den Hil. ist dieser aufgelöst in große, zwischen den Adern steh- ende Flecke. Adern gegen den Rand zu schwarz, wodurch sie oF) sich scharf vom blauem Grund abheben. Saumlinie fein schwarz, Fransen an der Basis braun, in der äußeren Hälfte rein weiß. Us. dunkel braungrau, mit schwach entwickelter, grünlichblauer Basalbestäubung. Ocellen meist groß, schwarz mit breitem weißen Rand. Die gelben Randilecke auf allen Flügeln nicht sehr kräftig entwickelt, die randwärts gelegenen schwarzen Punkte auch auf den Hfl. ohne Metallschuppen. Wurzelwärts werden die gelben Flecke begrenzt von feinen schwarzen Winkeln auf denen gut ausgebildete, weiße Pyramidenflecke stehen, die auf den Hfl. mit ihren Spitzen immer die Ocellen erreichen. Der Raum zwischen den Randilecken und der Saumlinie weiß, nur von den braungrauen Adern unterbrochen. © auf der Os. fast einfarbig dunkelbraun mit schwacher Andeutung rotgelber Punkte auf den Hfl. Blaue Schuppen auf den Hfl. zerstreut, etwas dich- ter an der Basis und wurzelwärts vor den gelben Punkten. Zell- schlußfleck der Vfl. ausgeprägt. Fransen, soweit bei dem schlecht erhaltenen Exemplar zu erkennen, weiß. Us. vollständig der des J' entsprechend. Nach dem Bau des 9 Genitals ist furcmenica zur sephyrus- Gruppe zu stellen. Im gesamten Habitus ist sie sehr ähnlich der nordafrikanischen allardii Obth., von der sie sich aber durch einen etwas abweichenden Bau des &J Genitalapparates (ge- drungenere, kürzere Valven) unterscheidet. oJ Type: Transcaspia, Jablanowka, AchalTekke 2000m: Juli. @ Type: Transcaspia, Arwas; Juni. oben 7 5 Transcaspia, Arwas; Juni. Sämtliche in Sammlung Pfeiffer. Im Folgenden bringe ich nun die Reihenfolge der paläarkti- schen Lycaenini-Arten, wie sie sich auf Grund meiner Unter- suchungen ergibt, wobei aber zu berücksichtigen ist, daß eine Aufzählung der Arten hintereinander die wahren Verhältnisse nie ganz richtig darstellen kann. 56 Tribus Lycaenini. 1. Castaliinae, Taraca hamada Druce. 2. Lampidinae.' Jamides bochus Cr. Tarucus theophrastus F. Polyommatus boeticus L. balkanicus Frey. Nacaduba ’ ardates Moore mediterraneus B.-Bak.’ Catachrysops® cnejus F. Syntarucus telicanus Lang Azanus * jesous Guer. webbianus Brulle 3. Glaucopsychinae. Zizera® Iysimon Hbn. baton Brgstr. gaika Trim. | bavius Ev. maha Koll. | opalina Pouj. | orion Pall. moorei Leech Glaucopsyche triphysina Stgr. lanty Oberth. barine Leech anthraciasChrist pontis Elw. melanops Bsdw. cytis Christ. paphos Chapm. panagaea H.-Sch. | asiraea Frey. anisophthalma Koll. . charybdis Stgr. cyllarus Rott. vicrama Moore lycormas Bilr. abencerragus Pier. clara Christ. ! Virachola livia‘'Klug. und Jolaus jordanus Stgr. gehören zu den Theclini, nicht zu den Lycaenini. 2 Nac. pavana Horsfl. konnte ich nicht untersuchen. ® Cat. pandava Horsfl. konnte ich nicht untersuchen. * Azanus ubaldus Cr. und ihebana Stgr. wurden nicht untersucht. 5 mediterraneus B.-Bak. gehört nach Angaben Lorkovie's hieher. Eben- falls nicht von mir untersucht wurde plinius F, % Nicht untersucht wurden: otis F., sylvia Nakahara, aricia Gr.-Grsh. und draeseckei Schaw. Bei der großen Verwirrung in dieser Gattung ist es sehr wahrscheinlich, daß die eine oder andere dieser Arten hier falsch steht. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. H. 2. 2 57 (Glaucopsyche) arcas Rott. coeli Oberth. alcon Schiff. coelisena Oberth. euphemus Hbn. pryeri Murr. arion L. arionides Stgr. gigantea Gr.Grsh. atroguttata Oberth. iolas O.'! 4. Lycaenopsinae. Lycaenopsis” oreas Leech argiolus L. hersilia Leech sugitanii Mats. vardhana Moore nebulosa Leech 5. Everinae. Everes’ argiades Pall. carswelli Stempffer coretas O. lorquini H.-Sch. decolorata Stgr. sebrus Bsdw. persephatta Alph. staudingeri Christ. alaina Stgr. fischeri Ev. prosecusa Ersch. pontanini Alph. duplex Alph. filicaudis Pryer gisela Püng. ion Leech minimus Fuessl. zuthus Leech. 6. Lycaeninae. Chilades: galba Led. agnata Stgr. phiala Gr.Grsh. idas L. eleusis Demaison lancrei Graeser Freyeria trochylus Frey. cleobis Brem. Lycaena argyrognomon Bregstr. melissa Edw. argus L. christophi Stgr. ! Die zweifellos zu Glaucopsyche zu stellenden fascista Trti., argali Elw., happensis Mats. und hozanensis Mats., welche, mit Ausnahme der argali Elw., wohl kaum gute Arten sind, konnte ich nicht untersuchen, ®2 Albocaerulea Moore und dilecta Moore konnten nicht untersucht werden. ® Davidi Pouj. und arcana Leech konnten nicht untersucht werden, ge- hören aber sicher zur Gattung Everes (fischeri-Gruppe). * Laius Cr., konnte ich nicht untersuchen. 58 er (Lycaena) eversmanni Stgr. lucifera Stgr. eurypilus Frey. pylaon Fisch.-W, sephyrus Friv. martini All. allardii Oberth. turcmenica Forst. vogelii Oberth. loewii Zeller fergana Stgr. sieversi Christ. optilete Knoch. hyrcana Led. alcedo Christ. iris Stgr. rutilans Stgr. orbitulus Prunn. pyrenaica Bsdw. pheretiades-Ev. pheretes Hbn. lamasem Oberth. amphirroe Oberth. omphisa Moore chrysopis Gr.Grsh.' galathea Blanch. felicis Oberth. eumedon Esp. semiargus Rott. devanica Moore sarta Alph. stoliczkana Fldr. venus Stgr. eroides Friv. eros O, candalus H.-Sch. icarus Rott. tersithes Chapm. amandus Schneid. ellisoni Pfeiffer hylas Esp. nivescens Kef. atlantica Elw.” dagmara Gr.Grsh. superba Stgr. escheri Hbn. coridon Poda albicans H.-Sch. corydonius H.-Sch. bellargus Rott. cyane Ev. elvira Ev. miris Stgr. damon Schiff. damone Ev. phyllides Stgr. phyllis Christ. hopfferi H.-Sch. poseidon Led. dama Stgr. actis H.-Sch. erschoffi Led. glaucias Led. myrrha H.-Sch. dolus Hbn. menalcas Frey. antidolus Rbl. admelus Esp. riperlii Frey. mithridates Stgr. ! Diese und die folgende sind wohl nur omphisa-Formen. ®2 Wohl nur eine Form der nivescens Kef. 2,59 (Lycaena) diana Miller .. . asfrarche Bröstr. coelestina Ev. cramera Ersch. chinensis Murr. -meleager Esp. teberdina Shel. ramburi Vrty. antheros Frey. donzelii Bsdw. hyacinthus H.-Sch. psylorita Frey. isaurica Stgr.! Die in vorliegender Arbeit eingehender behandelten Arten bilden einen Teil der von den englischen Entomologen in der Gattung Plebeius Kluck zusammengefaßten Arten.” Nach meinen Ergebnissen kann ich zwei Gruppen bilden: 1. idas L., cleobis Brem, tancrei Graes., christophi Stgr., agnata Stgr., argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.), melissa Edw., scudderi Edw., aster Edw. und anna Edw. 2. argusL. Die drei nordamerikanischen Arten scudderiEdw., aster Edw. und anna Edw., kann ich im Verlauf der Arbeit nur ganz flüch- tig streifen, da mir kein Material zur Verfügung steht und ich mich im Wesentlichen auch nur auf die paläarktischen Arten beschränken möchte. Meine Angaben betreff scudderi Edw. und anna Edw. beruhen in der Hauptsache auf Untersuchuns eng Stempffers (67). ' Von den bei Seitz aufgeführten Arten konnten mangels Material nicht untersucht werden: bellona Gr.Grsh., panope Ev., osiris O.B.H., divina Fixs, dis Gr.Grsh., kogistana Gr.Grsh,, pulchra Shelj., actinides Stgr., putealis Mats,, florenciae Tytler,peilei B.-Bak., alra Gr.Grsh. Ferner wurden bei Seitz noch als Arten aufgeführt: berezowskii Gr.Grsh., wohl sicher eine pheretes-Form, everesti Riley, schon von Seitz selbst in Band 9 der „Großschmetterlinge" als stoliczkana-Rasse aufgeführt; dux Riley, welche zu icarus Rott. gehören dürfte; serica Gr.Grsh., wohl nur eine saria Alph,- Form; marcida Led., welche zu meleager Esp. zu stellen ist; aedon Christ, wohl zu erschoffi Led. gehörig und die rätselhafte pontica Courv., welche am ehesten als aberrative semiargus Rott. zu deuten ist. Diese Formen konnte ich ebenfalls nicht untersuchen. (Die Angaben betreffend marcida Led. und aedon Christ auf Grund einer Besichtigung der Originale in der Sammlung Staudinger-Dresden durch E. Pfeiffer.) ® Tutt führt unter Plebeius noch an: Lycidas Trapp., sephyrus Friv., eversmanni Stgr., lucifera Stgr., eurypilus Frey., pylaon Fisch.-W., loewii Zel- ler, allardii Oberth., fergana Stgr., martini All., staudingeriChrist., barineLeech und acmon Dbldy. (letztere aus Nordamerika). 60 Hier ist noch eine rätselhafte Art zu erwähnen, welche in diese Gruppe gehört: sareptensis Chapm. Chapman beschreibt dieselbe in „The Entomologist's Record XXX [1918]* (11) nach ‚Stücken, welche von Sarepta in Südrußland stammen sollen und gibt dazu eine gute Abbildung des 5 Genitals. Nach dieser Abbildung und Chapmans Beschreibung wäre sareptensis Chapm. so gut wie identisch mit melissa Edw. Da nun melissa Edw. aller Wahrscheinlichkeit nach lediglich eine Rasse der argyro- gnomon Brgstr. (= ismenias Meig.) darstellt, wäre es natürlich ‚nicht völlig ausgeschlossen, daß auch anderswo eine Rasse mit derartig gebildetem Genital auftritt. Ich halte dies aber, gerade bei Stücken aus Südrußland, für im höchsten Grade unwahr- scheinlich, da sämtliche von mir untersuchten südrussischen argyro- gnomon 9’ gleichen und von melissa Edw. weit abweichenden Bau des Genitals aufweisen. Auch ist sareptensis Chapm. nie wieder gefunden worden. Bei einem Einzelstück könnte man an eine individuelle Extrementwicklung denken wie sie immer mal vor- kommen kann, aber nachdem Chapmann seine sareptensis auf mehrere Stücke stützt, neige ich zu der Ansicht, daß er hier das Opfer irgend einer Verwechslung oder eines Mißverständ- nisses geworden ist. Gleichwohl ist es aber falsch, die sarep- tensis Chapm. gänzlich totzuschweigen, wie es in der deutschen entomologischen Literatur geschehen ist. Es ist auch dies eine Frage, die erst in der Zukunft, bei Vorliegen von wesentlich reicherem Material endgültig geklärt werden kann. Ein schwieriges Kapitel bildet in den beiden Gruppen as ‘Nomenklatur. Sie bildete fast hundert Jahre lang Gegenstand eines heftigen Kampfes und es ist natürlich ausgeschlossen hier näher darauf einzugehen. Es sollen hier lediglich die in dieser Arbeit verwendeten Namen. erläutert werden. Wer sich ein- gehender mit dieser Frage beschäftigen will, sei auf das Literatur- verzeichnis verwiesen. Die Unklarheiten sind zweifellos dadurch entstanden, daß noch vor wenigen Jahren die Unterscheidung von idas L. und argus L. als schwieriges Problem galt und es infolge geringerer Formenkenntnis tatsächlich auch war. Argus wurde nach dem “Beispiel Schiffermüllers (im Wiener Systematischen Verzeichnis) ‚von vielen Autoren gleich idas L. gesetzt und die zweite damals bekannte Art als aegon S.V. (Schiff.) bezeichnet. Courvoisier ‚nennt die beiden Arten aegon Schiff. (=argus L.) und argus Schiff. Seitz folgt ihm darin. Courvoisier selbst gebraucht aber später 61 in seiner „Synonymie der Gattung Lycaena‘ (19) die Namen argus L. und idasL. Es wurde nämlich auf Grund einer Unter- suchung der Linne’schen Typen einwandfrei festgestellt, daß Linne tatsächlich zwei Arten beschrieben hat, nämlich argus L. und idas L. Letzterer Name wurde und wird auch teilweise heute noch, vor allem von englischen Entomologen für ungültig erklärt, weil Linn& noch eine idas beschrieben habe, welche allerdings nicht mehr zu identifizieren ist, höchst wahrscheinlich eine indische Species.' "4? Für idas L. wurde sehr häufig, be- sonders seit Erscheinen des Staudinger-Rebel-Kataloges 1901, der Name argyrognomon Brgstr. verwendet. Gegen diesen wurde von späteren Bearbeitern die Tatsache angeführt, daß der Name argyrognomon von Bergsträsser auf Grund eines blauen, also für diese Art nicht normalen 9 aufgestellt wurde. In neuester Zeit hat nun Beuret (9) nachgewiesen, daß Bergsträssers Figuren gar keine idas L., sondern ismenias Meig. darstellen, bei denen ja blaue 2 gerade bei den hier in Frage kommenden west- deutschen Rassen als Regel auftreten. Auf Grund einer von mir vorgenommenen Nachprüfung der Bergsträsserschen Figuren kann ich Beuret hier nur beipflichten: argyrognomon Brgstr. hat nichts zu tun mit der bisher als argyrognomon bezeichneten Art, für welche also dieser Name unter keinen Umständen weiter ver- wendet werden darf. Ich halte den Namen idas L. für das Richtige, einerseits da sich dieser Name besonders durch Bollow im „Seitz“-Nachtrag doch schon so eingebürgert hat, daß ich es nicht für richtig halte ihn aus nicht ganz stichhaltigen Gründen abzulehnen, andererseits da eine neuerliche Umbenennung die an und für sich schon reichlich große Verwirrung nur noch stei- gern würde. Das Chaos wurde seinerzeit noch wesentlich vermehrt durch die Tatsache, daß in Europa von Chapman die ligurica Obth. als artverschieden von idas L. und Form der insularis Leech er- kannt wurde. (Daß die insularis der Autoren auf einem Irrtum beruhte und mit Leech’s Typen, welche zu micrargus Btlr., also ! Die Linnesche idas soll nach Angaben Wheelers und Thurners (71) ein indisches icarus? darstellen. Die Linnesche Originalbeschreibung dürfte aber überhaupt kein Lycaena 2 zur Vorlage gehabt haben, sondern wesent- lich eher eine Hesperide. 2) Der von Rambur einer spanischen Art gegebene Name idas muß, wenn man das Genus Lycaena im alten Sinne beibehalten will, auf alle Fälle wei- chen, und ich folge dem VorschlageVeritys und setze für den Namen idas Rmbr. den Namen ramburi Vrty. 62 einer argus-Rasse gehören, nichts zu tun hat, ist erst wesent- lich später von Hemming erkannt worden.) Es wurde die neue europäische Art also irrtümlicherweise insularis Leech (= ligu- rica Oberth.) genannt. Heydemann (38) erkannte nun als erster, daß der lange in Vergessenheit geratene ismenias Meig. dieselbe Art darstellt wie die insularis der Autoren. Wie oben schon an- geführt, stellt nun Beuret für den Namen argyrognomon Bresstr. dasselbe fest. Es ist also für die bisher ismenias Meig. genannte Art folgendes die richtige Bezeichnung: argyrognonom Brgstr. — ismenias Meig. — insularis auct. nec Leech.! Die entsprechende Formel für die andere Art ist dann: idas L.— argus Schiff necL. = argyrognomon auct. nec Brgstr. Ganz kurz möchte ich hier noch auf die Frage einer Be- nennung der Aberrationen eingehen, ist ja doch gerade in der Gattung Lycaena in dieser Beziehung einiges geleistet worden. So sind mir z.B. von argus L. nicht weniger als 89 Aberrations- namen, größtenteils von Tutt aufgestellt, bekannt und bei ande- ren Arten ist es sogar noch schlimmer z.B. bei bellargus Rott. oder coridon Poda. Es erhebt sich hier in erster Linie die Frage, was ist eigent- lich als Aberration anzusehen? Als aberrativ im eigentlichen Sinne sind doch nur diejenigen Individuen anzusehen, welche vollkommen aus dem Rahmen der normalen Variationsbreite herausfallen, in den meisten Fällen infolge krankhafter Ver- änderungen. Derartige Stücke, welche vielleicht in derselben Ausbildung überhaupt nie mehr gefunden werden, zu benennen, halte ich für vollkommen verfeh!t und absolut zu verwerfen. Damit soll natürlich nicht gesagt sein, daß eine genaue Beschrei- bung des betreffenden Stückes (aber ohne Benennung!) nicht von Wert sein kann. Die meisten der aufgestellten Aberrationen liegen aber vollkommen innerhalb der durch die verschiedensten Einflüsse bedingten Variationsbreite und, wenn man die Auf- teilung in solche Aberrationen richtig durchführen wollte, bliebe wohl kaum ein normales, dem Typus entsprechendes Stück übrig. Die meisten der Namen sind lediglich von Nutzen zur Bezeich- nung bestimmter Variationsrichtungen, deren Namen dann aber 1 Ligurica Oberth. ist eine gute Rasse, der Name ist also nicht als Syno- nym zu behandeln. 63 bei allen Arten einer Gruppe für gleiche Richtungen die gleichen sein müßten! und eventuell zur Bezeichnung der Extreme, bei denen ja häufig die Grenze zur krankhaften Aberration nicht leicht oder garnicht zu ziehen ist. In dieser Arbeit habe ich die Aberrationen im Allgemeinen unberücksichtigt gelassen. Lycaena argyrognomon Brsstr. (— ismenias Meig.) Lycaena argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.) wurde erst verhältnismäßig spät als eigene, von idasL. (=argyrognomon auct.) verschiedene Art erkannt. Allgemeine, für das gesamte Ver- breitungsgebiet gültige Unterscheidungsmerkmale für die beiden Arten lassen sich, wenigstens nach meinen Untersuchungen, nicht geben. Trotzdem sind die nebeneinander fliegenden For- men der beiden Arten überall verhältnismäßig leicht auseinander zu halten. Das bis jetzt von allen Autoren angegebene Haupt- unterscheidungsmerkmal, der verschiedene Bau des 9 Genitals, trifft nur für die europäischen Rassen zu, welche vor allem im östlichen Europa im Habitus sich häufig derart gleichen, daß sie sicher eben nur auf Grund des Genitalbefundes getrennt wer- den können. Alle anderen noch angeführten Merkmale, wie schmälerer schwarzer Rand, leuchtenderes Blau der J, lichtere H£l.-Us. bei argyrognomon Brgstr., verschiedene Gestalt der schwar- zen Kappenilecke bei den beiden Arten etc. sind nahezu wert- los, da die Variationsbreiten der beiden Arten vollständig in- einander übergreifen. Lediglich die Fransenfärbung bei den £ (argyrognomon Brgstr. weiß, idas L. braun mit weißen Fransen an der Vilspitze) ist bei den europäischen Rassen nahezu kon- stant, mit Ausnahme der italienischen argyrognomon-Rasse, wel- che immer braune Fransen der Q aufweist. Vollständig anders werden die Verhältnisse bei den vorder- und zentralasiatischen Formen. Hier wird das 5 Genital zur Unterscheidung vollständig unbrauchbar, während der äußere Habitus klare Verschiedenheiten erkennen läßt. Da sich diese äußeren Unterschiede schwer in Worten richtig darstellen lassen, verweise ich hiezu auf die Abbildungen. ! Ansätze hiezu sind ja schon gemacht z. B. Courvoisier's Einteilung der Lycaeniden-Aberrationen, O.Bang-Haas beim Genus Parnassius u, a. ‚64 Argyrognomon Brgstr. hat ein ungeheueresVerbreitungsgebiet, scheint aber innerhalb desselben weiten Gebieten zu fehlen und ist, wenigstens in Europa, häufig auf kleine Verbreitungs- inseln beschränkt. In Europa fehlt argyrognomon Brsstr. gänzlich in England, Holland, anscheinend auch in der norddeutschen Tief- ebene, — mit Ausnahme des bekannten Fundortes der dubia Hering (Schulz i. 1.) an der Oder in Pommern, — in Skandinavien, — mit Ausnahme einer oder mehrerer Oertlichkeiten in Südnorwegen, — und im ganzen Baltikum und Finnland. Ebenso fehlt er der iberischen Halbinsel (Pyrenäen als Ausbreitungshindernis?) und anscheinend auch im südlichen Griechenland. Von den Mittel- meerinseln ist die Art ebenfalls nicht bekannt. Merkwürdig ist, daß argyrognomon Brgstr., welche in den asiatischen Gebirgen anscheinend bis in größere Höhen vordringt und dort ausgespro- chene Höhenformen bildet in Europa die Gebirge vollständig meidet. So fehlt die Art nicht nur vollständig in den Alpen, sondern scheint auch die vorgelagerte Ebene nicht mehr be- wohnen zu können. Innerhalb ihres Verbreitungsgebietes in Europa scheint sie streng an klimatisch begünstigte, warme Lo- kalitäten gebunden. Argyrognomon Brgstr., welche zweifellos ihre Urheimat, wie die meisten anderen Lycaenenarten in Vorderasien haben dürfte, scheint erst verhältnismäßig spät nach Europa gelangt zu sein und konnte so z.B. nicht mehr auf die britischen Inseln vor- dringen. Bemerkenswert ist ferner, daß die Rassen südlich der Alpen, in der Südschweiz und in Italien mit den mittel- und west- europäischen Rassen keinerlei Zusammenhänge zeigen, dagegen einwandfrei zur osteuropäischen Rassengruppe zu rechnen sind, speziell zeigen sie Anklänge an die Balkanformen. In Nordafrika _ fehlt argyrognomon Brgstr. wie alle anderen Arten dieser Gruppe vollständig. Ueber die Verbreitung von argyrognomon Brsstr. in Asien lassen sich genaue Angaben infolge unserer geringen Kenntnisse noch nicht machen, die Art scheint aber viel allgemeiner ver- breitet zu sein wie in Europa. Sicher scheint sie in Kleinasien zu fehlen, während aus Armenien (Eriwan) ein 5’ vorliegt. Die Südgrenze ihres Verbreitungsgebietes in Asien ist noch höchst unsicher. Aus dem Himalaya fehlen Angaben, in Ostasien scheint sie bis an die Südgrenze des paläarktischen Faunen- gebietes heranzureichen. Ebenso unsicher ist die Nordgrenze, doch scheint argyrognomon Brgstr. nicht allzuweit nach Norden 65 vorzudringen. In der sibirischen Tiefebene fehlt sie anscheinend vollständig. Falls melissa Edw., welche ich vorläufig noch als getrennte Art behandle, auch zu argyrognomon Brgstr. zu rech- nen ist, würde diese in Ostasien allerdings bis Kamtschatka nach Norden reichen. Letztere Frage ist aber nur nach ein- gehender Untersuchung von nordamerikanischem Material zu klären. Sicher scheint nur, daß argyrognomon Brgstr. auch mit einigen Rassen in Nordamerika verbreitet ist. Nach Stempffers Untersuchungen (67) gehört scudderi Edw. hieher. Argyrognomon Bırgstr. tritt im Allgemeinen in zwei Genera- tionen auf. Eine Generation wurde bisher nur bei norvegica Nord- str. beobachtet, anzunehmen ist sie für die asiatischen Höhen- formen. Drei Generationen kommen in Buchara (Kurgan tjube) und in China (Schantung) vor. Sonst sind drei Generationen bis- her nirgends bekannt. Die Generationen unterscheiden sich sehr wenig, die Sommergeneration bleibt manchmal in der Größe hinter der Frühjahrsgeneration zurück. Die Art argyrognomon Brgstr. zerfällt nach dem Bau des & Genitals in mehrere gut zu trennende Rassengruppen. Die Aufteilung in Rassen ist nur für Europa einigermaßen klar, wäh- rend meine Ergebnisse bei den asiatischen Rassen mit Vorbehalt wiedergegeben seien, da durch neues, reicheres Material sicher noch manche bis jetzt unbekannte Zusammenhänge aufgedeckt werden. Erschwert wird jede Bearbeitung des asiatischen Ma- terials auch durch die zahlreichen schon vorhandenen Beschrei- bungen, welche meistens ohne Untersuchung der Typen nicht einwandfrei gedeutet werden können. Fest stehen jedoch die großen, nach dem Bau des J’ Geni- tals sich ergebenden Rassengruppen: die europäischen Rassen zeigen lange Uncushaken (Subunci) und schmale Valvenspitze (Processus inferior). Anschließend folgt eine Gruppe mit eben- falls langen Uncushaken, aber sehr breiter Valvenspitze, zu der die mir vorliegenden Stücke aus dem östlichen Südrußland, dem südlichen Ural und Armenien zu rechnen sind. Die Rassen aus Buchara und Turkestan haben verkürzte Uncushaken mit mäßig breiter Valvenspitze, gleichen also im J’ Genital vollkommen den im gleichen Gebiet verbreiteten idasL.- und christophi Stgr.- Formen. Ebenfalls verkürzte Uncushaken aber breitere Valven- spitzen zeigen die Rassen aus dem östlichen Tarimbecken, der Gobi, Kansu, Szetschwan und Zentral- u. Nordchina. Die Rassen vom Altai, der Mongolei, Transbaikalien, Ussurigebiet, Korea 66 und Japan, welche auch im Habitus viel stattlicher erscheinen wie die vorhergehenden, sind ausgezeichnet durch lange bis sehr lange Uncushaken und mittelbreiter bis schmaler Valvenspitze. Rassen mit langem Uncushaken und schmaler Valvenspitze. Westliche europäische Rassengruppe. Eine Reihe sehr naheverwandter Rassen, welche im All- gemeinen gegenüber der östlichen Gruppe kleiner sind und beim co sehr helle, fast himmelblaue Färbung der Os. mit schmalem schwarzem Rand und schwach ausgebildeten Hfl.-Randpunkten aufweisen. Us. sehr hellgrau mit sehr fein ausgebildeter Zeich- nung. © mit Ausnahme der der Rasse aegusella Vrty. fast immer stark blau übergossen, Us. mehr oder weniger hell graubraun. Die westlichste bisher beschriebene Rasse! ist bellofonta- nensis Stempffer aus Fontainebleau, südwestlich Paris. Sie gleicht in der Größe der typischen argyrognomon Brgstr. aus der Um- gebung von Frankfurt am Main, ist sogar im Durchschnitt eher noch etwas größer. Os. der 5 hell himmelblau mit sehr schma- lem schwarzem Rand und fehlenden oder nur schwach entwickel- ten Hil-Randpunkten. Die Adern, vor allem auf den Vil. gegen den Rand zu fein schwarz. Us. sehr hell weißlich grau mit zwar nicht kräftiger, aber häufig ziemlich ausgedehnter hellblauer Basal- bestäubung. Ocellen meist klein, manchmal, besonders auf den Hil. zu Pünktchen reduziert. Die weißen Ringe um die Ocellen je nach der Helligkeit der Grundfarbe mehr oder weniger deut- lich. Die rotgelbe Binde schmal, aber auf Vfl. und Hil. gut aus- gebildet und meist kräftig in der Farbe. Die schwarzen Kappen- flecke und die Metallocellen schwach entwickelt. * © fast immer sehr kräftig blau übergossen mit, zum min- desten auf den Hfl. lebhaft rostroter Fleckenbinde. Us. grau- braun mit schwacher blaugrüner Basalbestäubung und etwas kräftigerer Zeichnung wie bei den J. Die weißen Zeichnungs- elemente zwischen gelber Binde und Ocellenreihe meist ganz gut entwickelt. Die Rasse bellofontanensis Stempffer scheint nach Osten rasch in die Rasse argyrognomon Brgstr. überzugehen, da die Stücke von Reims und Stenay (Maas) einen Uebergang zu letzterer bilden. Aus der Umgebung von Basel beschreibt Beuret eine Rasse septentrionalis und gibt an, sie sei in vielen inselartigen Stand- ! Stempffer (68) erwähnt Stücke aus den Dep. Charente, Allier und Gers, ohne aber näher darauf einzugehen. 67 orten über die Rheinebene unterhalb Basel zerstreut. Im einzelnen führt er an: Märkt (woher seine Typen stammen), Leopoldshöhe, Istein (in Baden) und Huningue (Elsaß). Die Rasse scheint ein sehr enges Gebiet zu bewohnen. Während eine mir vorliegende Serie aus Mülhausen (Elsaß) leg. Fischer, noch zu septentriona- lis Beuret gerechnet werden muß, zeigt bereits die Population vom Kaiserstuhl alle Merkmale eines Uebergangs zu argyro- gnomon Brgstr. Sepientrionalis Beuret ist sofort von der ihr nahe- stehenden bellofontanensis Stempffer zu unterscheiden durch folgende meist gut ausgeprägte Merkmale: Der Flügelschnitt ist etwas schlanker und gestreckter. Die sehr feinen Hfl.-Randpunkte sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, immer vorhanden und sogar nicht selten fast oder ganz von der äußerst schmalen schwarzen Randbinde isoliert. Der Diskoidalstrich auf der Hil.- Us. der 5 ist meist schwächer wie bei bellofontanensis Stempffer, ebenso die Orangebinde, die häufig bei den 5 zu einzelnen Flecken aufgelöst und immer im Farbton fahler ist. Außerdem zeigen die @ weniger ausgedehntes Blau. Die Rasse ist immer kleiner wie die vorhergehende. Die Maße sind nach meinem ‚Material: 5 28—30 mm, 9 28 mm gegenüber J' 30—34 mm, Q 32—34 mm bei bellofontanensis Stempffer, beide gemessen an Stücken der ersten Generation. Der Größenunterschied zwischen den Generationen ist bei diesen beiden Rassen im Allgemeinen nicht sehr bedeutend. | Von der auch hieher gehörenden Rasse der Genfer Um- gebung und der Isere, aegus Chapm., habe ich weder Material, noch auch die Urbeschreibung erhalten können. Da auch die Angaben in der Literatur sehr kurz und nichtssagend sind, kann ich mir von dieser Rasse kein genaues Bild machen. Sie soll die hellste der europäischen argyrognomon-Rassen sein und hat, soweit aus der schlechten Abbildung von Stempffer u.Schmidt (68) und den Abbildungen 296 u. 297 bei Oberthür (49) zu ersehen, ebenfalls einen sehr schmalen schwarzen Rand mit isoliert steh- enden Hfl.-Randpunkten. ® nicht sehr ausgedehnt blau über- gossen. Us. bei beiden Geschlechtern etwas dunkler wie bei den vorhergehenden Rassen, ohne daß beim 5 (wenigstens nach Oberthürs Abbildung) die weißen Keililecke hervortreten. In der Größe scheint sie der septentrionalis Beuret zu entspre- „chen. Die Angabe Veritys, daß das Verbreitungsgebiet von aegus Chapm. bis Paris reiche, wurde schon von Stempffer richtig gestellt. .68 - Wie schon erwähnt, geht sowohl bellofontanensis Stempffer im östlichen Frankreich, wie auch septentrionalis Beuret in der Rhein- ebene rasch in die namenstypische Rasse argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.) über. Diese findet sich in ganz Mittel- und Süddeutschland, wenn auch in den meisten Gegenden nur sehr lokal und auf eng begrenzte Flugplätze beschränkt. Am bekannte- sten ist sie aus der weiteren Umgebung von Frankfurt am Main, von wo auch Bergsträssers Typen herstammten (Bruchköbel und Enkheim), ferner aus der Umgebung von Karlsruhe und Mannheim, sowie aus der Pfalz (Umgebung von Kaiserslautern, Grünstadt). Öseits die J' nicht sehr verschieden von denen der west- licheren Rassen, die Färbung vielleicht etwas stumpfer, weniger leuchtend, der schwarze Rand in der Ausbildung wie bei bello- fonianensis Stempffer, nicht so schmal wie bei septentrionalis Beuret. Randpunkte fast immer vorhanden und meist isoliert. O auf der Os. stark blau übergossen. Us. beider Geschlechter immer düsterer wie bei den westlichen Rassen. dd heller oder dunkler grau, % licht graubraun, mit bei beiden Geschlech- tern meist schwacher Basalbestäubung. Die Ocellen wie bei der ganzen Rassengruppe klein, weiß gerandet, orangerote Binde _ ausgeprägt und leuchtend. Metallflecke besser entwickelt wie bei den bisher besprochenen Rassen. | Die Populationen von Kelheim, Regensburg, Passau und Wels (Oberöstereich) gehören zwar noch eindeutig zu argy- rosnomon Brgstr., bilden aber doch schon einen deutlichen Uebergang zu aegusella Vrty. Die oft recht düstere Us. der 5 zeigt hin und wieder einen ausgesprochen bräunlichen Ton und die der © ist fast immer wesentlich dunkler braun wie die von Stücken westlicherer Fundorte. Vor allem aber fällt bei den 9 die Tatsache auf, daß die Blaubestäubung auf der Os. meistens sehr reduziert ist, ja zuweilen auch gänzlich fehlen kann. Es beginnt hier auch schon die für die östlicheren Rassen charak- teristische Aehnlichkeit mit den gleichzeitig fliegenden idas L.- Rassen, sodaß auch schon bei diesen Populationen häufig nur - durch Untersuchung des 5 Genitalapparates Klarheit über die Zugehörigkeit zur einen oder zur anderen Art zu gewinnen ist. Die östlich anschließende Rasse, von der mir Stücke aus Krems, aus der Wiener Umgebung und vom Pollauer Berg in Mähren vorliegen, ist aegusella Vrty. Sie bildet einen unver- kennbaren Uebergang zur östlichen Rassengruppe, ist aber doch ‚dem ganzen Habitus nach noch zur westlichen zu stellen. Os. 69 der & stumpfer im Blau, mit manchmal leicht schwarz markier- ten Adern, etwas breiterem schwarzem Rand und größeren Hil.-Randpunkten. Us. graubraun mit gut entwickelten Kappen- flecken auf der ebenfalls gut entwickelten Orangebinde, aber, wie für die westlichen Rassen charakteristisch, mit meist kleinen Ocellen. 9 braun, höchstens mit ganz schwacher Blaubestäu- bung an der Fl.-Wurzel. Verity hebt besonders die geringe Größe seiner Stücke vom Pollauer Berg hervor. Ich kann das an den mir vorlie- genden Stücken in keiner Weise feststellen und nehme an, daß Verity bei seiner Beschreibung nur Stücke der zweiten Gene- ration vorgelegen haben, die ja unter Umständen, wohl haupt- sächlich je nach der Witterung, sehr viel kleiner sein können wie die Tiere der Frühjahrsgeneration. Die letzten beiden Ras- sen der westlichen Rassengruppe kenne ich nur aus der Literatur. In der Umgebung von Oslo fliegt eine große argyrognomon- Rasse, welche Nordström norvegica benennt und davon in der 1.E.Z. Guben Jahrg. 29 auch ein SQ aus Lysaker, Norwegen, abbildet. Die genaue Beschreibung in Norsk. Ent. Tidsskr. 1935 p-87(48) ergibt, daß norvegica Nordstr. mit Bestimmtheit zur west- lichen Gruppe zu rechnen ist. Größe: 5’ 30-32 mm, © 28-34 mm. ‘ Das & hat sehr schmalen schwarzen Rand und in den meisten Fällen fehlende Hil.-Randpunkte. Adern nur I—2 mm vom Rand weg schwarz markiert. Us. hell weißgrau mit blauer Basal- bestäubung. Ocellen sehr klein, namentlich auf denHil., die rote Randbinde und die Metallflecken gut entwickelt. © in der Regel sehr ausgeprägt blau gefärbt, mit roten Randilecken. Fransen weiß. Us. der der f entsprechend mit kräftigerer roter Binde. Die Fundorte der norvegica Nordstr. liegen im Akershus Amt, einer Gegend mit dem wärmsten Klima Norwegens. Im Gegensatz zu sämtlichen anderen europäischen Rassen tritt norvegica Nordstr. nur in einer Generation (Juli, August) auf. 1881 veröffentlichte Hering (35) eine Mitteilung von Schulz, der aus Garz in Pommern, aus einem als recht xerotherm be- kannten Gelände an der Oder, eine Lyc. dubia als eigene Art beschrieb. Lange Zeit war die dubia Hering (Schulz i. 1.) das große Rätsel, besonders nachdem es später nicht mehr gelang sie aufzufinden, da der Flugplatz inzwischen der Kultur zum Opfer gefallen war. Sie wurde meist für eine merkwürdige, zweibrütige idas-Form gehalten, bis sich nach Wiederauffindung der argyrognomon Brgstr. (allerdings zuerst mit dem Namen 0 insularis Leech, dann als ismenias Meig.) das Dunkel lichtete, denn die Beschreibung Herings paßte genau auf eine Rasse dieser Art. Er gibt sieben Punkte an, durch die sie sich von idas L. unterscheidet, von denen die wichtigsten sind: Doppelte Generation, die vollkommen weißen Fransen der 9 und die flacheren schwarzen Häkchen, durch die das Rot am Rande der Us. begrenzt ist. Auf Grund dieser Beschreibung führen sowohl Heydemann (38) wie auch Stempffer und Schmidt (68) dubia Hering (Schulz i. 1.) als mutmaßliche ismenias Meig.-Form auf. Lorkovie (44) folgerte das Gleiche aus der Tatsache, daß Schulz Coronilla varıa als Futterpflanze angibt, welche, ebenso wie die anderen Arten der Gattung Coronilla, von idas L. nie als Futterpflanze angenommen wird. Sicherheit über diese Frage brachte aber erst eine Unter- suchung Nordströms, dem es gelang die Typen der dubia Hering (Schulz i. 1.) aufzufinden. Er beschreibt sie eingehend in der l.E.Z. Guben Jahrg. 29 p. 98 (47) und bringt dort auch eine Abbildung. Danach hat dubia eine Färbung ähnlich der von semiargus Rott., ziemlich breite schwarze Randlinie, die Adern gegen den Saum zu geschwärzt, die Hil.-Randpunkte deutlich, wenn auch nicht isoliert. Us. braungrau mit rötlichem Anflug, oder auch weißlich aschsrau. Ocellen ziemlich groß, Zellstrich deutlich, weiße Keilflecke ausgebildet. Die 5 Genitalarmatur stimmt nach Nordström mit der von argyrognomon Brgstr. über- ein. @ braun, leicht blau bepudert, die rote Randzeichnung ziemlich schwach und nur auf den Hfl. Us. etwas dunkler wie beim 5’ mit etwas größeren Augenflecken. Ich möchte nach Nordströms Beschreibung und Abbildung es nicht für ausgeschlossen halten, daß dubia aus Pommern nicht mehr der westlichen, sondern schon der östlichen Rassengruppe zuzurechnen ist. Es besteht jedenfalls eine große Aehnlichkeit zu Stücken ungarischer Populationen, von welchen mir reich- liches Material vorliegt. Das wäre wieder ein Fall der schon so häufig konstatierten Aehnlichkeit der pommerschen Lepidop- terenfauna mit der von Ungarn. Es sei hier nur hingewiesen auf das Vorkommen von Pelosia obtusa H.-Sch., Ino chloros Hbn., Oxytrybia orbiculosa Esp. usw. in Pommern. Oestliche europäische Rassengruppe. Gegenüber der westlichen Gruppe mit tieferem Blau, brei- terem schwarzem Rand und nicht selten schwarz markierten 71 Aderenden der 9. Manchmal ist auf den Vfl. ein schwarzer Zellschlußfleck ganz schwach angedeutet. © äußerst selten blau, höchstens einige blaue Schuppen an der Fl.-Basis. Die gelbe Randzeichnung nicht sehr ausgeprägt, meist auf die Hfl. be- schränkt, auf den Vil. lediglich schwache Andeutungen. Us. bei beiden Geschlechtern dunkler mit meist etwas größeren Ocellen als bei den Rassen der westlichen Gruppe. Allen Rassen der Gruppe ist ferner gemeinsam, daß sie fast nicht unterschieden werden können von den oft an den gleichen Flugplätzen vor- kommenden Populationen der idas-Rassen. In den meisten Fällen kann nur durch Genitaluntersuchung Klarheit gewonnen werden, da alle anderen Merkmale versagen. | Die Rasse, welche den Südrand der Alpen bewohnt, ligu- rica Oberth., dürfte die westlichste dieser Rassengruppe sein. Sie ist vielleicht die, von der mit ihr zusammenfliegenden idas- Rasse opulenta Vrty. am schwierigsten wegzukennende Rasse. Die 5 gleichen sich o- wie useits fast völlig, lediglich auf der Us. sind die ligurica 5’ meist heller mit weniger spitzen Kappenflecken. Die 9 von ligurica Oberth. zeigen meist hellere, aber fast nie rein weiße Fransen, auf der Us. sind sie viel klarer und schärfer gezeichnet wie die opulenta?. In Krain schließt die Rasse euergetes Stdr. an, welche süd- östlich über die ganze Balkanhalbinsel verbreitet zu sein scheint. Die 5 dieser Rasse machen einen noch düstereren Eindruck, da der schwarze Rand meist noch etwas breiter ist wie bei ligu- rica Oberth. mit fast nie isoliert stehenden, sondern fast immer in den Rand einbezogenen Hfl.-Randpunkten. Die Adern sind mehr oder weniger schwarz. Us. sehr ähnlich der der idas- Form acreon Fabr. Der von Stempffer und Schmidt angegebene Unterschied in der Bildung der Kappenflecke gegenüber idas L. trifft in gut 50%, der Fälle nicht zu. © dunkelbraun mit mehr oder weniger schwach ausgeprägter Randzeichnung und fast immer rein weißen Fransen. Mir liegen, zum Teil selbst gefangene Serien vor von ver- schiedenen Fundorten in Krain und Ungarn, der Fruska Gora in Syrmien, Serajewo in Bosnien und Sistov, Bulgarien. Euer- getes Stdr. scheint in ihrem ganzen Verbreitungsgebiet mit den idas-Rassen acreon Fabr. bezw. croalica Grund zusammenzu- fliegen, ist aber anscheinend überall häufiger wie diese. Als letzte Rasse ist die auch im 5’ Genital schon leicht ver- schiedene danapriensis Stempffer-Schmidt anzuführen. Die Vfl. 12 mehr in die Länge gestreckt, fast wie bei bellofontanensis 'Stempffer. &' oseits weniger tiefblau gefärbt wie die 5’ von euergetes Stdr., mit schmalerem Saum und kleinen, aber an- scheinend nie isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Die Adern sehr schwach schwarz gezeichnet. Die graue Grundfarbe der Us. zeigt weniger braunen Ton wie bei /igurica Oberth. und euergetes Stdr, die ganze Zeichnung reduziert, Ocellen kleiner, die mehr gelbliche schmale Orangebinde von sehr schwachen Kappenflecken begrenzt. Die weißen Zeichnungselemente bei- nahe ganz verschwunden. Im 5 Genital die Valvenspitze bei manchen Stücken schon merklich breiter wie bei den westliche- ren Rassen der Art. @ mit noch mehr reduzierter Os.-Zeichnung. Us. der des 5 entsprechend. Mir liegt diese Rasse außer vom Typenflugplatz, Kirillovs- koie ovragi (Kiew Umg.), noch vor von Hrubieszow (polnisch Galizien) und Varvarovka (Gouv. Cherson). Von letzterem Fund- ort ist die Verbreiterung der Valvenspitze beim 95 Genital am auffallendsten. Die Rasse Italiens latialis Rostagno (= mira Vrty., sabina Dhl.) läßt sich an keine der beiden großen europäischen Rassen- - gruppen anschließen, denen sie lediglich im 5 Genital gleicht. Sehr groß, 5’ 30—38 mm, 9 28-- 36 mm. cd oseits leuchtend violettblau mit sehr schmalem, schwarzem Rand. Hil.-Randpunkte klein, manchmal ganz fehlend, häufig isoliert stehend. Us. sehr hell, weißlichgrau bis fast ganz weiß, mit mehr oder weniger starker grünlichblauer Basalbestäubung, klarer Zeichnung mit in der Größe sehr schwankenden Ocellen und sehr reduzierten Metallschuppen in den schwarzen Marginalflecken. © hell braun mit auf allen Fl. gut entwickelter orangegelber Randzeichnung. Blaubestäubung auf einige Schuppen an der Fl.-Basis reduziert. Fransen fast nie weiß, meist mehr oder weniger braun. Us. heller oder dunkler graubraun, in der Zeichnung der Us. des 5’ entsprechend. Von Calabrien (San Fili) beschreibt Verity eine Form cala- bricola Vrty., welche auf der Us. größere Ocellen haben soll und ein ausgeprägteres orangefarbiges Band. Ich habe nur ein Jg aus Calabrien, Mte. Faito vorliegen, an dem ich allerdings keinerlei Unterschied gegenüber anderen italienischen Stücken feststellen kann. N Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI H.2. 3 73 Rassen mit langen Uncushaken und sehr breiter Valvenspitze. Die östlich an die Rasse danapriensis Stempffer-Schmidt an- srenzenden Populationen unterscheiden sich von dieser außer durch das anders gebaute 5 Genital mit den außerordentlich breiten Valvenspitzen noch durch eine ganze Reihe von Merkmalen. Mir liegen zur Untersuchung vor: 1 @ Sarepta, leg. Rang- now; 2 5° Guberla, Südural, 15. VL leg. Rangnow; 1 SQ Emba, Uralsk; 3 J' Uralka; 2% 19 Narün, Astrachan, Rossia m. or. Diese sämtlichen Stücke gehören derselben Rasse an, welche ich im Folgenden als caspica ssp. nov. beschreibe. Als Typen be- trachte ich die J aus Guberla und das © von Sarepta in der Sig. Pfeiffer. & 26 und 30 mm, 9 32 mm. cd oseits licht violettblau mit sehr schmalem schwarzem Rand und in der Innenhälite braun und weiß gefileckten, außen rein weißen Fransen. Adern ledig- lich am Rand fein schwarz markiert. Schwarze Hil.-Randpunkte bei einem 5 ganz fehlend, beim anderen sehr schwach an- gedeutet. (Die $ vom Ural und Astrachan zeigen teilweise ausgeprägte, immer isoliert stehende Hfl.-Randpunkte.) Us. grau- braun, mit schwacher grüner Basalbestäubung und wohlentwickel- ten Ocellen. Die Orangebinde kräftig gefärbt und sehr breit mit gut ausgebildeten Metallflecken (bis zu 6). Die weißen Zeichnungselemente ebenfalls sehr ausgeprägt. © mit reich ent- wickelter Zeichnung und hellbraunen Fransen, an der Fl.-Basis mit einigen grünblauen Schuppen. Us. entsprechend der des ı‘, aber mit noch breiterer Orangebinde. Die beiden anderen ® stimmen mit der Type fast völlig überein. Ein einzelnes 5 aus Eriwan, Armenien, leg. Korb, weiches dem Genital nach ebenfalls zu dieser Rassengruppe gehört, hat oseits Aehnlichkeit mit caspica, jedoch eine licht graubraune Us. mit starker grünblauer Basalbestäubung, infolge des hellen Grundtones fast verschwundenes Weiß und schmaler fahlgelber Binde mit kleinen aber wohlentwickelten Metallflecken und brau- nen (nicht schwarzen!) Kappenflecken. Rassen mit mittellangen Uncushaken und schmaler bis mäßig breiter Valvenspitze. Aus Buchara, Kurgan tjube, 500 m, liegt eine eigenartige kleine Rasse vor, 11 J 8 © vom 26. VI. bis 28. VII. 34 und 3 c vom 10.—13. IX. 34, also offensichtlich Tiere der 2. und 3. 174 Generation. Ein Unterschied zwischen den’ Generationen ist aber nicht festzustellen. of 25—30 mm, © 25—29 mm. Form der Fl, bei beiden Ge- schlechtern auffallend gedrungen. Os. der 5’ leuchtend violett- blau mit schmalem schwarzem Saum und nur gegen den Saum zu schwach schwarz markierten Adern. Hil.-Randpunkte häufig gänzlich fehlend, wenn solche vorhanden, lediglich ein bis drei kleine immer isoliert stehende Pünktchen bildend. Fransen in der Innenhälfte braun und weiß gefleckt, in der Außenhälfte rein weiß. Us. auffallend bleich mit sehr schwacher blaugrüner Basalbestäubung und kleinen, häufig nur punktförmigen Ocellen, Orangebinde schmal, in der Farbe wechselnd von orangegelb bis fahlgelb. Metallilecke klein, aber trotzdem meist gut aus- gebildet. Kappenfleckchen zu feinen schwarzen Strichen redu- ziert. © auf der Os. dunkelbraun mit hellbraunen Fransen und nur auf den Hfl. ausgeprägter, auf den Vfl. häufig ganz fehlen- der Zeichnung. Einige Stücke mit starker blauer Basalbestäu- bung. Us. vollständig der des 5 entsprechend. nur mit hell gelblichbrauner Grundfarbe statt der weißlichgrauen der J.. Ich nenne diese dreibrütige kleine Rasse buchara ssp. nov. Typenserie in SlIg. Pfeiffer. Zu dieser Rassengruppe wird wohl auch dschagatai Gr.Grsh. zu zählen sein, von welcher mir Material nicht vorliegt. Sie ist von Schir Abad am Flusse Sourkhan bei Perowsk (Syr Darja) beschrieben, nicht wie Seitz irrtümlicherweise angibt aus den Altaibergen. Sie soll klein sein mit seidenartig violettblauer Fl.-Os. und sehr schmalem, schwarzem Rand. Us. licht mit kleinen Flecken und Punkten und vier kleinen, aber sehr leb- haften Metallilecken. Die nächste Rasse ist aegina Gr.Grsh. (= regina Rühl!). Es liegen mir hievon vor: 2 5 1 9 Samarkand; 1 © Turkestan, Margelan; 25 2% Türkestan, Naryn; 3% 59% Issyk-kul; 10 Kuldscha, Ili-Geb.; 395 1 9 li-Geb. VIL; 5% 49 Umg.Dshar- kent, lli-Geb. VII. Trotz der weit auseinanderliegenden Fundorte zeigen die Tiere so gut wie gar keine Verschiedenheiten und stimmen mit der Beschreibung Grum Grshimailos, dem Tiere aus dem Boro Choro-Gebirge (nördlich des lli-Beckens) vorlagen, ziemlich gut - überein. 5 28-34 mm, mit sehr schmalem schwarzem Rand und meist fehlenden Hfl.-Randpunkten. Us. hell, grau mit mittel- großen, weißgerandeten Ocellen und mehr oder weniger starker - a grünlichblauer Basalbestäubung. Orangebinden auf allen Fl. gut ausgeprägt mit sehr wohlentwickelten, wenn auch nicht großen Metallflecken und meist sehr schwachen, strichförmigen Kappen- flecken. 2 26-35 mm, heller oder dunkler braun mit meist nur auf den Hil., nicht selten aber auch auf den Vfl,, wohl ausge- bildeter ledergelber Zeichnung. Blaubestäubte Q kommen vor. Us. der 2 entsprechend der des 5’ mit hell sandbrauner bis weißlicher Grundfarbe und noch ausgeprägteren Metallflecken. Rassen mit mittellangen Uncushaken und breiter Valvenspitze. Planorum Alph. liest mir vor von Korla, Tian-shan 2 J'; Aksu 19; Hami2& 59. Es scheint die Form der Steppen Zentralasiens zu sein und sie ist sicherlich weiter verbreitet wie mein Material, das ausnahmslos vom Nordrand des Tarimbeckens stammt, vermuten läßt. In der Literatur fehlen genaue Angaben. Man findet lediglich überall die Angabe: In den Steppen Zentral- asiens. Eine sehr kleine Rasse: 5 24—26mm, © 25—28 mm. J’ hell violettblau mit sehr schwachem schwarzem Rand und fast immer fehlenden Hil.-Randpunkten. Us. weißgrau mit starker blauer Basalbestäubung und verhältnismäßig großen hell geringten Ocellen. Orangebinde schmal, aber kräftig gefärbt mit schwach ausgebildeten Metallflecken und mäßig entwickelten Kappen- flecken. 9 auf der Os. mehr oder weniger blau übergossen mit meist schwacher, auf den Vfl. gänzlich fehlender roter Zeich- nung. Us. entsprechend der Us. der 5, aber mit etwas stär- keren Metallilecken. Hieher soll die calmucca Gr.Grsh. zu stellen sein, von der die Typen vom Flusse Chorgoss von der Nordseite des Tian- shan stammen. Ganssuensis Gr.Grsh. ist die Rasse der Gebirge Kansus und Szetschwans. Sie ist ebenfalls nicht sehr stattlich, o' 26—31 mm, 9 24-33 mm. Os. der 5° dunkelviolett mit bei manchen Stücken deutlich schwarz gezeichneten Adern. Der schwarze Rand schwankt in der Breite, bei manchen Stücken schmal wie bei planorum Alph., bei anderen wieder bis zu 2 mm breit mit deutlichen, häufig nicht isoliert stehenden Hfl.- Randpunkten. Us. düster, mehr oder weniger dunkel grau mit starker grünblauer Basalbestäubung. Ocellen verhältnismäßig 76 klein, weiß gerandet. Die weiße Zeichnung fast völlig ver- schwunden. Die übrige Zeichnung stark reduziert, die sehr schmale Orangebinde meist in einzelne Flecke aufgelöst. Metall- flecke klein, aber immer vorhanden, Kappenflecke ebenfalls meist nur als kleine Häkchen ausgebildet. 2 auf der Os. mehr oder weniger mit blauen Schuppen übergossen, aber nie so stark blau wie planorum®. Die gelbrote Zeichnung schwach, manch- mal nur auf den Hfl. angedeutet, manchmal auch vollkommen fehlend. Fransen rein weiß. Us. fast genau wie die des J,, nur ist häufig die Zeichnung (Orangebinde und Kappenflecke) etwas besser entwickelt. Die Stücke von Szetschwan sind durchschnittlich etwas kleiner wie die von den verschiedenen Fundorten Kansus, stim- men aber sonst recht gut mit jenen überein. Ich konnte untersuchen: 6 5 1 2 „Kuku-nor, Lussa süd- lich Sining 2600 m, Ende VIL.”; 1 5% Kuku-nor, Ende V.; 25 1 © Kansu sept., Reha, westl. Liang-tschou 2500 m VIL; 3 5 Kansu sept., westl. Liang-tschou 1800—1900 m 6.—18. VII. 31; 1 0’ Kansu, Richthofengeb. Pass Dingtsiangmiau 2800 m; 1 5 Kansu mer., Min-shan, Tauho 2500m VIL; 25 19 Szetsch- wan, Ta-tsien-lu; 6 S 6 2 Szetschwan, Sun-pan-ting. Ganssuensis Gr.Grsh. ist eine ausgesprochene Höhenrasse, welche anscheinend in den Grenzgebirgen zwischen China und Zentralasien weit verbreitet ist. In Szetschwan scheint auf den Höhen ganssuensis Gr.Grsh. zu fliegen, während in den war- men Tälern die folgende Rasse vorkommt. Die nächste Rasse, welche ganz Zentralchina und anschei- nend auch Teile Nordchinas bewohnt, beschreibe ich im Fol- genden als sinica ssp. nov. Mir liegen folgende Serien vor: 3 9’ 3 @ Szetschwan, Yaho- tal, ex coll. Stötzner; 32 J' 15 @ Szetschwan, O-mi-sien ex coll. Stötzner; 65 3 Q Schantung, Kiau-tschou IX.—X. 27; 29 Schantung, Tsingtau 1. VII. 19 und 4. IX. 16; 451% Schan- tung, Jen-tschou; 1 5 Schanghai IV.; 85 69 Tschili, Peking Umg. ex coll. Stötzner. Die Rasse scheint nach den Fangdaten der vorliegenden Tiere dreibrütig zu sein. Rn Größe sehr unterschiedlich, das kleinste 5 der Serie von - O-mi-sien 22 mm, das größte 35 mm. Os. der J kräftig violett ‚mit häufig schwarz markierten Adern und mehr oder weniger 71 breitem schwarzem Rand und mit bei fast allen Stücken gut entwickelten Hfl.-Randpunkten, welche nur bei Tieren mit schmaler Ausbildung des schwarzen Randes noch völlig isoliert stehen. Us. licht graubraun mit schwacher blauer Basalbestäu- bung, gut entwickelten, verhältnismäßig großen, weiß gerandeten Ocellen. Die immer kräftig gefärbte orangelbe Binde meist nicht übermäßig breit mit kräftigen Kappenflecken, welche aber hin und wieder auch reduziert sein können. Metallflecke, wenn ausgebildet, klein, aber leuchtend, bei einem erheblichen Prozentsatz der Tiere jedoch durch große braune Punkte ohne Metallschuppen ersetzt. Os.-Grundfarbe der © braun, abge- sehen von einigen blauen Schuppen an der Fl.-Basis ohne jede blaue Bestäubung. Zeichnung auf den Hfl. meistens, auf den Vfl. manchmal gut ausgeprägt. Doch kommen auch fast ein- farbig dunkelbraune © einzeln vor. Fransen von rein weiß bis braun in allen Uebergängen. Us. sehr kontrastreich gezeichnet. Grundfarbe hell graubraun. Orangebinde meist breiter und noch leuchtender wie bei den 5 mit kräftigen Kappenflecken und starker weißer Zeichnung zwischen jenen und der Ocellenreihe, Metallilecke wie bei den 5, jedoch scheinen Stücke mit feh- lenden Metallschuppen seltener. Als Typenserie betrachte ich die Tiere mit der Bezeich- nung „O-mi-sien, Szetschwan“ in Sig. Pfeiffer. Rassen mit langen Uncushaken und mittelbreiter bis schmaler Valvenspitze. Diese Rassengruppe ist in der Hauptsache im fernen Osten verbreitet: Japan, Korea, Mandschurei, Ussurigebiet, Trans- baikalien, Mongolei, Sajanische Gebirge und Altai. Mongolica (Gr.Grsh.) Rühl, von welcher mir der genaue Fundort nicht bekannt ist, gehört, wenigstens nach den spär- lichen Angaben Rühls (58) hierher. Er schreibt: „Größer, dunkler violettblau mit breitem schwarzem Außenrand ....- Hil. mit schwarzen Saumpunkten. In Zentralasien.“ Hieher scheinen zu gehören: 1 SQ „Mongolei, Inn shan 2000 m, VII“, 10® „Mongolei“ und 1 c „Schansi". Dagegen zeigen 1 JO „Altai, Katun Fluß, Tschepesch VIL” und 1 5 „Changai” zwar auch die dunkle Grundfarbe aber einen nur sehr schmalen Rand. 2@ „Minussinsk, VIL 31 leg. Koshanzikov“ stimmen vollstän- dig mit dem © aus dem Altai überein, mit dunkelbrauner Grundfarbe und auf den Hfl. mäßig entwickelter, auf den VÄl. 78 nur angedeuteter Zeichnung. Das 2 vom Altai zeigt leichte Blaubestäubung. Eine Serie, 14 5' 8@ „Transbaikal, Werchne Udinsk, VI. bis VII. 18 leg. Biener" (S 25-36 mm, © 30—37 mm) weist ebenfalls bei den 5 eine dunkel violettblaue Os. auf, mit häu- fi$ schwarz markierten Adern, sehr dünnem bis sehr breitem schwarzem Rand und meist vollkommen fehlenden oder nur schwach angedeuteten Hfl.-Randpunkten. Us. der 5 häufig sehr kontrastreich. Grundfarbe graubraun mit schwacher Wurzel- bestäubung. Ocellen groß, weiß umrandet. Die Orangebind:e verhältnismäßig schmal, aber kräftig gefärbt, Kappenflecke kräf- tig, Metallilecke meist klein und schwach entwickelt. Die weißen Keilflecke zwischen Kappenflecken und Ocellenreihe mehr oder weniger stark ausgebildet. Os. der © sehr verschieden. Von einem Stück mit auf allen Fl. sehr gut entwickelter Zeichnung bis zu einem ganz einfarbig dunkelbraunem Stück liegen alle Uebergänge vor. Ein 9 zeigt schwache blaue Bestäubung. Fransen weiß bis braun. Us. vollständig der Us. der 5 ent- sprechend, mit hell sandbraunem Grundton. Ein © „Transbaikal, Selenga, Beresowka, 19. VII. 18 leg. Biener“ unterscheidet sich in keiner Weise. Aus dem Kenteigebirge stammt eine kleine Serie, 45 49, welche sehr interessant ist, da es sich offensichtlich um eine ausgesprochene Höhenform handelt. Größe: 5 28-30 mm, Q 28—31 mm. Os.-Grundfarbe der J dunkler wie bei den vorhergehenden, Rand schmal mit schwachen, nicht isoliert steh- enden Hil.-Randpunkten. Us. düster, an die von ganssuensis Gr.Grsh. erinnernd. Grundfarbe dunkel braungrau mit starker grünblauer Basalbestäubung, Ocellen weiß gerandet, sonstige weiße Zeichnung meist rückgebildet. Die schmale. fahlgelbe Binde von kleinen, aber gut ausgebildeten Kappenflecken be- grenzt, Metallilecke meist sehr schlecht entwickelt. @ mit mehr oder weniger starker blauer Bestäubung auf der Fl.-Os. und, bei allen vier Stücken vorhandener, aber schwach ausgebildeter Zeichnung auf sämtlichen Fl. Us. mit Ausnahme des brauneren Grundtones genau wie die der J.. Die Mandschurei, das Ussurigebiet und wahrscheinlich sich die Gebiete am Amur bewohnt die Rasse ussurica ssp. nov. Als Typenserie nehme ich 125 11% „Nikoisk Ussurisk VL-VII, leg. Biener“ in Sig. Pfeiffer. Ferner gehören noch hieher: 5 J „Mandschurei, Mergen, Haritun VI. — VII. 28, leg. Stötzner”; 1 Q 79 „Ussuri, Kassakewitsch, leg. Korb"; 4 X „Sutschanski Rudnik, Ussuri VI"; 1 S „Sutschan“. Größe: 5 28—36 mm, 9 31—38 mm. Os.der 5 dunkel vio- lettblau mit schwarz markierten Adern, breitem schwarzem Rand- und gut ausgebildeten, mehr oder weniger isoliert stehenden. Hfl.-Randpunkten, Us. hell, häufig reinweiß in der Grundfarbe mit kleinen, manchmal nur noch punktförmigen Ocellen. Basal- bestäubung hellblau, mehr oder weniger stark entwickelt. Die meist kräftig getönte Orangebinde hebt sich stark vom hellen Untergrund ab. Kappenflecke und Metallilecke meist schwach “ entwickelt. © dunkelbraun ohne auch nur eine Spur einer blauen Bestäubung mit nicht sehr gut ausgeprägter Zeichnung. Fransen weiß bis hellbraun. Grundfarbe der Us. hell sandbraun bis beinahe reinweiß mit sehr schwacher grüner Basalbestäubung.. Alle Zeichnungselemente etwas kräftiger entwickelt wie bei den 5, insbesondere sind die Ocellen meist größer und die Kappenflecke besser entwickelt. 1 5 aus dem Chingangebirge und 1 SQ „Amur” hat auf- fallend schmalen Rand, nur schwach angedeutete Hil.-Randpunkte und keine schwarz markierten Adern. 1 0% „Korea, Gensam" und 1 5 „Hoirjong, Nordkorea" stehen der japanischen praeterinsularis Vrty. schon recht nahe. Die beiden 5 machen oseits einen düsteren Eindruck mit sehr dunklem Violettblau, breitem schwarzem Rand mit in demselben stehenden Hfl.-Randpunkten, deutlich schwarz gezeichneten Adern und leicht angedeutetem Diskoidalfleck der Vfl. Us. wie bei praeterinsularis Vrty. Das ® entspricht vollkommen den 9 der ussurica Forst. Die Rasse der japanischen Inseln, welche bisher meistens als insularis Leech bezeichnet wurde, muß, da sich diese Be- zeichnung, wie schon vorher erwähnt, als Irrtum herausgestellt hat, mit dem, allerdings nur auf Grund einer Abbildung bei Oberthür, aufgestellten Namen praeterinsularis Vrty. bezeichnet werden. | Folgende Tiere habe ich untersucht: 49 „Japan“ und3J 1% „Japan, Yokohama". Größe der Y 30—35mm, des Y% 29 mm. Die stimmen in ihrem Habitus sämtliche genau überein. Violettblau, im Ton heller wie die Koreastücke, mit mäßig breitem Rand und immer vorhandenen, mit dem Rand zusammenhängenden Hil,-Randpunkten. Adern ganz leicht schwarz gezeichnet. Us. sehr klar, mit graubraunem Grundton und nicht sehr stark aus- 80 n geprägter blaugrüner Basalbestäubung. Ocellen im Gegensatz zu ussurica Forst. wohl entwickelt, weiß umrandet. Orangebinde, Kappenflecke und Metallocellen normal ausgebildet. Sämtliche 7 © entsprechen fast genau Oberthürs Abbildung 305, welche Verity als Type seiner praeterinsularis nahm. Das einzige mir vorliegende © weicht dagegen von Oberthürs Abbildung 306 in- soferne etwas ab, als es auf der Os. der Hil, violette Schuppen zeigt, und zwar nicht an der Basis, sondern basalwärts der nicht sehr stark ausgebildeten gelben Zeichnung. Es ist sicherlich ein etwas aberrierendes Stück, während Oberthürs Abbildung der Norm entsprechen dürfte. Lycaena melissa Edw. Lyc. melissa Edw. ist in der Hauptsache in Nordamerika verbreitet, wurde aber auch in Kamtschatka festgestellt und ist demnach noch zur paläarktischen Fauna zu rechnen. Melissa Edw. wird, hauptsächlich auf Grund des 5 Genitals von den meisten Autoren als gute Art betrachtet, während andere sie nur als eine Rasse der argyrognomon Brgstr. behandelt wissen möchten. Ich neige auf Grund meiner Untersuchungen zwar mehr zu letz- terer Ansicht, behandle aber melissa Edw. hier als eigene, wenn auch der argyrognomon Brgstr. sicher sehr nahestehende Art. Eine endgültige Klärung dieser Frage ist eben erst möglich nach eingehender Untersuchung der amerikanischen Formen, insbe- sondere des Verhältnisses von melissa Edw. zu scudderi Edw., welch letztere ja nur eine amerikanische Rasse der argyrognomon Brgstr. zu sein scheint. Mir lag zur Untersuchung lediglich ein J @ von Kamtschatka aus der bayer. Staatssammlung vor, sowie zum Vergleich 3 5 aus Oakland, Utah, Nordamerika. Das Kamtschatka Sf zeigt außer etwas geringerer Größe keinerlei Unterschiede gegenüber den Amerikanern. Größe 26 mm. Os. hell violettblau mit sehr schmalem Rand und weißen Fransen. Us. hell graubraun mit sehr schwacher Basalbestäubung und klarer, aber sehr feiner Zeichnung. Das Genital vollkommen übereinstimmend mit dem der drei Oaklandg’ und mit den verschiedenen Angaben in der Literatur, mit sehr schlankem Uncus und auffallend langen Sub- unci. Das © hat eine Größe von 31 mm, ziemlich helle braune Os. mit auffallend starker Zeichnung auf allen Fl. Fransen grau- braun. An der Fl.-Basis einige blaue Schuppen. Us. hell gelb- 81 braun ohne Basalbestäubung. Ocellen eingefaßt von gelblich- weißen Ringen, welche sich kaum von der Grundfarbe abheben Orangebinde auf allen Fl. breit, Kappenflecke nicht sehr kräftig, Metallpunkte gut ausgebildet. Die sonst weißen Zeichnungs- elemente gelblichweiß und deshalb nicht sehr gut von der Grund- farbe abgehoben. Lycaena christophi Stgr. Lye. christophi Stgr. hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in Zen- tralasien. Die westlichsten mir bekannten Fundorte sind Schah- rud (Nordpersien) und Krasnowodsk am Kaspischen Meer, öst- lich reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Nordwestchina. Im Norden geht christophi Stgr. in den Tian-shan (1 5 trägt aller- dings die Bezeichnung „Changai, Stgr. u. B.H.“), im Süden be- wohnt sie Afghanistan und die nordwestindischen Gebirge. In China scheint sie südlich nicht über die Provinz Kansu hinaus- zugehen, da die Art aus Szetschwan anscheinend noch nie gebracht wurde Christophi Stgr. ist von den anderen Arten der Gruppe immer leicht zu unterscheiden durch die Anordnung der Zeich- nung der Us., vor allem der Fleckenreihe der Vil. Die einzelnen Ocellen der Vfl. gegenüber denen der Hil. vergrößert und meist sehr unregelmäßig geformt. Die ganze Ocellenreihe auf den Vfl. sehr gerade. Die Grundfarbe der Us. ein bleiches Grau- braun mit mäßiger Blaubestäubung der Fl.-Wurzel. Die gelbe Randbinde sehr reduziert und bleich, die schwarzen Pieilfleck- chen sehr fein, die Metallilecken meist gut entwickelt. Die weißen Zeichnungselemente mit Ausnahme der Ringe um die Ocellen fast verschwunden. ÖOseits die J hell violettblau mit schmalem schwarzem Rand und ganz fehlenden oder höchstens schwach angedeuteten Hfl.-Randpunkten. Die 9 fast immer stark blau übergossen mit angedeuteter, manchmal aber auch ganz fehlender gelbroter Zeichnung. Die schwarzen Hil.-Rand- punkte meist groß und kräftig. Fransen bei beiden Geschlech- tern immer rein weiß, ebenso der Vrand der Vfl. Größe: og 24—30 mm, 9 26—30 mm. Der 5 Kopulationsapparat der christophi Stgr. stimmt mit dem der zentralasiatischen argyrognomon-Rassen vollkommen überein. Auch zwischen den einzelnen Rassen von christophi Stgr. ist ein Unterschied in keiner Weise festzustellen. 82 Die Typen der chrisiophi Stgr. stammen aus Turkestan und zur typischen Rasse sind die Populationen von NO-Persien, Turk- menien, Buchara, Fergana, Tian-shan u. Ili-Gebiet zu rechnen. Aus Turkestan sind ferner noch benannt: fomyris Gr.Grsh., ein auf der Us. fast augenloses @ aus dem Transalai, und mara- candica Ersch., ebenfalls nach einem useits fast augenlosem 9, welches aber blaue Os. besitzt, aus der Gegend von Samarkand. Beides sind lediglich individuelle Aberrationen. Argiva Stgr. wurde seinerzeit als eigene Art beschrieben, dann unbegreiflicherweise von Staudinger selbst zu argyrogno- mon Brgstr. gestellt, worin ihm alle späteren Autoren folgten. Mir liegen lediglich die beiden Typen, 5 und 9 aus dem Alai (südlich Samarkand) vor, die sich von den übrigen mir vorlie- genden Stücken der christophi Stgr. aus Turkestan nur unwesent- lich unterscheiden. Lediglich die Us. ist dadurch charakterisiert, daß die Ocellen auf allen Fl. ungefähr gleich groß sind, sowie daß die Grundfarbe etwas dunkler braun ist. Außerdem zeigt das &' einen Zellschlußfleck auf den Vil., wie er bei der typi- schen christophi Stgr. sonst nicht auftritt. Das 2 fällt auf durch sehr geringe blaue Bestäubung, welche nur aus wenigen blauen Schuppen an der Basis der Fl. besteht. Roxane Gr.Grsh. beschreibt Grum Grshimailo aus dem Pamir. Nach seiner Abbildung ähnelt sie der argiva Stgr. Das / hat einen für eine christophi-Rasse breiten schwarzen Rand und wohlausgebildete Zellschlußflecke, daß © ist sehr schwach blau bestäubt. Us. beider Geschlechter wie bei argiva Stgr. Etwas abweichend durch kräftigere Zeichnung der Us., meist auftretende Hil.-Randpunkte der 5, welche häufig isoliert stehen und manchmal auch bei den .S auftretende Zellschlußflecke ist auch eine Serie von 9 5 6 @ aus Kurgan tjube, Buchara. Die © zeigen außer der verstärkten Us.-Zeichnung keine Unter- schiede gegenüber typischen christophiQ. Es handelt sich hier anscheinend um einen Uebergang zur folgenden Rasse. Als samudra Moore werden die Populationen von Afgha- nistan und Nordwestindien zusammengefaßt, welche sich durch meist etwas breiteren schwarzen Rand, häufig auftretenden Zell- “ schlußfleck der Vfl. bei den 5 und durch die aschgraue, statt. braungraue bis braune Us. von christophi Stgr. unterscheiden. Außerdem sind die Ocellen der Hfl.-Us. hier immer sehr ver- kleinert und verschwinden bisweilen fast gänzlich. Das einzige mir vorliegende © dieser Rasse ist dadurch merkwürdig, daß 83 ihm die gelbrote Zeichnung auf der Os. vollkomtaen fehlt. Ich nehme aber an, daß es sich hier um eine individuelle Erschei- nung handelt, da auch in anderen Serien ähnliche Stücke auf- treten. Bracteata Btlr., beschrieben aus der Umgebung von Kan- dahar, dürfte mit samudra Moore identisch sein. Die von Tytler aus Ladak, Hunza und Gilgit beschriebene lesliei Tytl. steht anscheinend samudra Moore sehr nahe, soll aber wesentlich vergrößerte Flecken der Vfl.-Us, aufweisen. 2 d' vomPaß Dingtsiangmiau, Richthofengebirge, Kansu 2800m, weichen von allen mir bekannten christophi-Rassen so weitgehend ab, daß ich genötigt bin, sie als neue Rasse nanshanica ssp. nov. zu beschreiben. Os. nicht wesentlich verschieden von samu- dra Moore, dagegen weist die Us. erhebliche Unterschiede auf. Grundfarbe braungrau, mit, wenigstens für eine christophi-Rasse, starker grüner Wurzelbestäubung. Die Ocellen auf den Vfl. wie bei samudra Moore, auf den Hil. sehr vergrößert, so daß der Größenunterschied zwischen den Öcellen der Vfl. und denen der Hfl. bei weitem nicht mehr so auffallend ist. Sämtliche Ocellen weiß gerandet. Die gelbe Randbinde auf allen Fl. gut entwickelt, ebenso die schwarzen Haken und die Metallflecke. Dadurch wirkt die Us.-Zeichnung viel kontrastreicher, lange nicht so fahl, eintönig, wie bei den anderen christophi-Rassen. Type und Co- type in SIg. Pfeiffer. | Ob bactriana Gr.Grsh. aus dem Pamirgebiet, welche ich nicht kenne und von der ich nur die einzige Angabe feststellen konnte, daß die 2 vollkommen blau seien, hieher gehört oder nicht, kann ich nicht entscheiden. Lycaena agnata Stgr. Größe: J 29—34 mm, © 28-34 mm. dd oseits stumpfer violetiblau wie christophi Stgr. mit breitem schwarzem Rand, meist fehlenden, oder, wenn vorhanden, nur angedeuteten, nie isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Adern meist deutlich schwarz gezeichnet, Fransen weiß. Us. braun mit sehr schwa- cher grüner Basalbestäubung. Die Ocellenreihe der Vil. nie so gerade, der (vom Vrand aus) fünfte Fleck immer deutlich wur- zelwärts gerückt. Die einzelnen Ocellen nie so unregelmäßig in ihrer Gestalt, wie bei christophi Stgr. Auch auf den Hil. ist die Ocellenreihe viel mehr geschwungen. Die sämtlichen Ocellen 34 sind von einem Ring umgeben, welcher etwas heller wie die Grundfarbe, jedoch nie weiß ist. Die übrigen Zeichnungselemente, gelbrote Binde und schwarze Kappenfleckchen, sind nur schwach angedeutet. Verhältnismäßig gut sind bei manchen Stücken die leuchtend hellblauen Metallflecke entwickelt. Im Kopulations- apparat von christophi Stgr. durch die kürzeren, mehr idas- ähnlichen Uncushaken und die schmälere Spitze der Valven unterschieden. @ braun, ohne gelbe Zeichnung und ohne Blau. Us. vollkommen der des 5 entsprechend. Die Staudingerschen Typen, welche mir vorliegen, sind mit - keinem Fundortzettel versehen, sollen aber nach Staudingers Angaben aus den Gebirgen südlich des Issyk-kul stammen. Mir liegen vollkommen übereinstimmende kleine Serien vor vom Issyk-kul, Dsharkent, Il, Aksu, Kysyl-Yast, Maral-baschi und Korla. Agnata Stgr. scheint also auf den zentralen Teil des Tian-shan, in der Hauptsache die Ketten um den Issyk-kul, beschränkt zu sein. Von den meisten Autoren wird agnata Stgr. als Rasse der christöphi Stgr. aufgefaßt. Ich möchte aber, besonders auf Grund des vollkommen anderen Habitus und des doch etwas abwei- chenden Genitalbaues, der ursprünglichen Meinung Staudingers folgend, agnata Stgr. als gute Art betrachten. Zu agnata Stgr. wäre, wenigstens nach den Literaturangaben, rogneda Gr.Grsh. zu stellen. Mir ist es nicht gelungen von die- ser von Kaschgar und dem Pamir beschriebenen Form Material zu bekommen, so daß ich hier lediglich eine Vermutung äußern kann. Lycaena idas L. (= argus Schiff nec L., argyrognomon auct. nec Brgstr.) Lyc. idas L., die solange mit argyrognomon Brgstr. zusammen- geworfene Aıt, hat keine ganz so weite Verbreitung wie diese. Sie ist ebenfalls im Allgemeinen auf einzelne, oft ziemlich weit auseinanderliegende Flugplätze beschränkt, dort aber, oft auf kleinstem Raume, in Massen anzutreffen. Lye. idas L. ist diejenige Art der Gruppe, welche in Europa am weitesten nach Norden vordringt und auch im nördlichsten Skandinavien noch weit verbreitet ist. (Die nördlichsten mir vorliegenden Stücke sind 1 52 von der Rybatschi-Halbinsel, Murmanküste 70° n. Br., leg. Kotsch.) Im Westen fehlt sie auf 85 den britischen Inseln völli$S und scheint auch in den Nieder- landen nicht vorzukommen. Im übrigen Europa ist sie überall verbreitet und geht, im Gegensatz zu argyrognomon Brsstr., auch in den Alpen bis fast zur Schneegrenze, wobei sie, eben- so wie in sämtlichen anderen von ihr bewohnten Hochgebirgen, eine ausgesprochene Höheniorm bildet. Im Süden wird idasL. seltener, auf der iberischen und auf der Apeninnenhalbinsel anscheinend nur noch sehr lokal, im südlichen Teil Griechenlands scheint sie ganz zu fehlen. Bollow führt im „Seitz*-Nachtrag Bd. I vogelii Oberth. als afrikanische Rasse dieser Art an, hat aber sicher nie ein Stück derselben gesehen, da er sonst nicht in diesen Irrtum hätte ver- fallen können. Die in beiden Geschlechtern braune, o- wie useits vollkommen anders wie idas L. gezeichnete vogeliiOberth., welche ohne Zweifel eine gute Art darstellt, hat sowohl im Habitus, wie auch im co’ Genital keinerlei Zusammenhang. mit dieser Gruppe und ist zur sephyrus-Gruppe nahe der allardi Oberth. zu stellen. Ueber die Verbreitung der idas L. in Asien lassen sich noch keine genauen Angaben machen, da die Literaturangaben sich fast alle auf Formen der argyrognomon Brsstr. beziehen und das bekannte Material aus Asien äußerst gering ist. In Klein- asien scheint sie zu fehlen, um erst in Armenien in der Rasse franscaucasica Rbl. aufzutreten. Weiter liegt idas L. dann noch vor von Taschkent, westlichem Tian-shan (Bolschoj Tschimgan) und Sarafschan. Von Naryn, Issyk-kul und Ili-Gebiet kommt naruena Courv. Ferner liegen noch Stücke vor vom Südabfiall des Tian-shan gegen das Tarimbecken, vom Altai und je ein Stück mit der Bezeichnung „Mongolei” und „Kentei”. Demnach scheint idas L. im eigentlichen Ostasien zu fehlen. Jedoch zeigt die vom Amur und 'aus dem Sichote Alin be- kannte fancreiGraes. so nahe Verwandtschaft zu idasL., daß ich es für nicht ausgeschlossen halte, daß fancrei Graes., wenn mal mehr Material vorliegt, als östlichste asiatische Rasse von idasL. betrachtet werden kann. Die amerikanische anna Edw. ist mir in Natur nicht be- kannt und ich kann lediglich nach der Abbildung, welche Stempffer (67) vom J Genital gibt, das dem idas-Genital voll- kommen gleich ist, natürlich keinerlei Schlüsse ziehen, ob es sich, was sehr leicht zu denken wäre, um eine Fortsetzung der idas L., handelt, oder um eine gute, aber sehr nahestehende Art, 86 Idas L. zerfällt nach dem Bau des 5 Kopulationsapparates offensichtlich in zwei große Gruppen. Während die europäischen Rassen alle im Bau des Genitals vollkommen übereinstimmen, zeigen sämtliche untersuchten asiatischen Stücke eine Verlänge- rung der Subunci und eine Verbreiterung des Processus inferior unter gleichzeitiger Verkleinerung und Vermehrung der Kamm- zähne an der Spitze desselben. Dadurch werden sie im Genital den Stücken der dortigen argyrognomon-Rassen, welche ja hier gerade die umgekehrte Erscheinung zeigen, sowie denen der christophi Stgr. so ähnlich, ja gleich, daß eine Unterscheidung nach dem Genital nicht mehr möglich ist. Nach dem äußeren Habitus dagegen sind die drei Arten dort auf den ersten Blick zu unterscheiden, was bekanntlich bei den europäischen Rassen der beiden ersteren oft unmöglich ist. Europäische Rassengruppe. Die nördlichste Rasse ist lapponica Gerh. (= aegidion Strand nec Meisner) aus dem nördlichen Skandinavien und finnlän- disch Lappland. Größe: 5 26—28 mm, % 24-29 mm. J oseits sehr hell blau mit meist schmalem Rand und isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Useits sehr ähnlich argulus Frey aus den Alpen. © sehr häufig mehr oder weniger mit Blau übergossen. Die gelbbraune Zeichnung äußerst veränderlich in der Ausbil- dung. Fransen immer rein weiß, im Gegensatz zu argulus Frey, bei der die Fransen braun sind. Lapponica Gerh. ist bestimmt eine gute Rasse und hat mit der alpinen argulus Frey absolut nichts zu tun. Die Aehnlichkeit der beiden ist sicher lediglich durch ähnliche klimatische Bedingungen verursacht. ArgulusFrey als Eiszeitrelikt aufzufassen, wie es manche Autoren tun, wäre $rundfalsch. Die Populationen Mittel- und Südfinnlands und des nörd- lichen Baltikums, welche sowohl von /apponica Gerh., wie auch von idas L. sich konstant unterscheiden, faßt Beuret unter dem Namen armoricanella zusammen. Diese Rasse gleicht am ehe- sten der lapponica Gerh., insbesondere die /', welche allerdings im Durchschnitt ein etwas dunkleres Blau zeigen. Die ebenfalls meist blauen © ähneln jedoch auf der Us. mehr den idas L.Q und haben nie weiße, sondern immer hellbraune Fransen. Von. der genauen Verbreitung dieser Rasse kann ich mir noch kein rechtes Bild machen. Die nördlichsten Stücke, welche ich sah, stammen aus Vaala, Finnland. 87 Die namenstypische Rasse idas L. (= idasoides Beuret) be- wohnt Mittel- und Südskandinavien, ganz Dänemark, die großen Östseeinseln, Schleswig-Holstein und die Nordfriesischen Inseln, Von der Nordseeküste und den Inseln westlich der Elbe liegt Material nicht vor. Idas L. zeichnet sich vor den beiden vorhergehenden Rassen schon durch die Größe aus. 5 26 -34mm, 9 23—32 mm. Die Tiere aus Schleswig-Holstein sind im Durchschnitt um einige Millimeter größer wie Skandinavier. Die @ zu einem hohen Prozentsatz (ca. 80°/,) stark blau übergossen, der Rest zum mindesten an den Fl.-Wurzeln blau bestäubt, in der Grundfarbe dunkler wie bei den vorher behandelten Rassen. Einfarbig braune @ sind selten. Die gelbbraune Zeichnung wenigstens auf den Hfl. immer gut entwickelt. Die Fransen immer ziemlich dunkel braun, nur manchmal an der FI-Spitze etwas weiß. Useits .in beiden Geschlechtern dunkel graubraun, die 5° mit meist et- was grauerem Ton wie die 9, sonst aber sehr ähnlich. Die weißen Keililecke besser entwickelt wie bei den vorhergehenden Rassen, Wurzelbestäubung häufig ganz fehlend, höchstens bei den © durch einen grünen Schimmer angedeutet. Bei /apponica Gerh. und armoricanella Beuret ist sie etwas besser entwickelt. Die Rasse der norddeutschen Tiefebene ist pseudarmori- cana Beuret (= amphion Fabr., !ycidas Meig.). Sie unterscheidet sich von den bisher behandelten Rassen in erster Linie dadurch, daß nie blaue Z vorkommen, lediglich hin und wieder Stücke mit leicht blau bestäubten Fl.-Wurzeln. Us. heller wie bei idasL. mit meist grauerem Ton. Die weißen Keilflecke weniger gut aus- gebildet. Die blaue Basalbestäubung der Us. wie bei idas L. fehlend. Armoricana Oberth. ist die Rasse Nordwest- und Zentral- frankreichs. J 28—35 mm, © 28—31 mm. 0 auf der Os. mit meist sehr schmalem Rand und anscheinend fast immer fehlen- den Hfl.-Randpunkten. ® oseits ziemlich dunkel mit nicht all- zu gut ausgebildeter gelbbrauner Zeichnung. Blaue Stücke sind besonders in der Normandie und der Bretagne nicht selten. Useits beide Geschlechter sehr dunkel graubraun, 9 etwasdunk- ler und brauner wie die 5. Orangebinde sehr breit, Metallilecke auf den Hfl. ungewöhnlich groß und leuchtend. Die weiße Zeich- nung fast völlig verschwunden. (Siehe die ausgezeichneten Ab- bildungen 275—277 bei Oberthür Et. Lep. Comp. IV 1910). 88 | Armoricana Oberth. ist im Gegensatz zu den bisher behan- delten, stets einbrütigen Rassen zweibrütig, steht aber abgesehen davon der pseudarmoricana Beuret wohl ziemlich nahe. Sie ist in Westfrankreich bis an den Fuß der Pyrenäen verbreitet. Oberth. bildet Abb. 261 u. 262 ein J'Q aus Vernet les Bains (Pyren. or.) ab, das man wohl ohne Zweifel als eine Höhenform der armoricana Oberth. bezeichnen kann. Verity stellt auf Grund dieser Abbildungen seine safurior auf, ohne weiter eine Be- schreibung zu geben. Der Unterschied von armoricana Oberth. besteht nach der Abbildung in etwas geringerer Größe, breiterem schwarzem Rand des 5 (aber ebenfalls mit fehlenden Hfl.-Rand- punkten) und Verschmälerung der orangegelben Binde auf der Us. In den französischen Mittelgebirgen, Burgund, Auvergne, und den Cevennen, fliegt eine ebenfalls zweibrütige Rasse, welche einen Uebergang von armoricana Oberth. zu den Rassen der Schweiz und Süddeutschlands mit hellerer Us, bildet: gazeli Beuret JS’ 28—-34 mm, @ 31—33 mm. Im Aussehen sehr veränderlich mit mehr oder weniger breitem Rand der 5. Us. immer heller wie die von armoricana Oberth., braungrau mit meist besser entwickelten weißen Dreiecksflecken. Die gelbe Binde aber nicht so gut entwickelt und nicht so leuchtend. Be- stäubung des Wurzelfeldes meist etwas kräftiger. Die © mit im Allgemeinen gut entwickelter Zeichnung, Us. ebenfalls wesent- lich heller wie bei armoricana Oberth. Die gelbe Randbinde schwächer, die weißen Zeichnungen besser entwickelt, aber doch noch wesentlich weniger ausgeprägt wie bei !ycidasoides Beuret. Beuret trennt noch die beiden Extreme ab und benennt die Stücke, welche am nächsten armoricana Oberth. stehen als prox- armoricana, Stücke, die am nächsten den süddeutschen Popula- tionen stehen als proxargyrognomon. Ich halte beide Namen für reichlich überflüssig. Beurets Typenserie stammt aus St. More, Yonne, VII. 33. Die, im Gegensatz zu den norddeutschen meist zweibrütigen mittel- und süddeutschen Populationen werden als Iycidasoides Beuret zusammengefaßt. Die Typen stammen aus Regensburg. &' 28—36 mm, 9 28—34 mm. Os. der J' leuchtend hellblau. Der schwarze Rand meist gut entwickelt. Die Hil.-Randpunkte ausgeprägt (im Gegensatz zu Beurets Angabe gerade bei Regens- burger und Kelheimer Stücken), manchmal allerdings auch fast ganz fehlend. Us. sehr hell braungrau mit klarerer und hellerer Zeichnung wie bei norddeutschen Stücken. © nie blau, immer Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI H 2. 4 89 braun, selbst ohne blaue Schuppen an der Fl-Wurzel. Die gelbe Zeichnung auf den Hil. immer gut entwickelt, ‚auf den Vfl. häufig fehlend. Fransen von fast weiß bis zum dunkelsten Braun. Us. sehr hell mit klarer Zeichnung und gut entwickelten Dreiecksflecken. Nach meinem Material liegt !ycidasoides Beuret vor von Jena, ganz Nordbayern bis zur Donau und Teilen Oberösterreichs. Beuret gibt sie an von Hessen-Nassau, Bayern, Württemberg, Baden (teilw.) und Oberösterreich (teilw.). Stücke aus der Rhein- pfalz bilden einen deutlichen Uebergang zu armoricana Oberth. Das nördliche Alpenvorland, also die schwäbisch-bayerische Hochebene und wohl auch das anschließende Oberösterreich be- herbergt eine merkwürdige Uebergangsform von Iycidasoides Beu- ret zu argulus Frey bezw. deren Talform difficilis Stdr. Die ebenfalls zweibrütige Form findet sich sehr lokal, an den Flug- plätzen aber oft massenhaft. Sie ist wesentlich kleiner sowohl wie Iycidasoides Beuret, als auch wie difficilis Stdr. Größe der od 23-30 mm, der © 26-32 mm. Das Blau der ist das von difficilis Stär. Der Rand meist schmal mit häufig ganz fehlenden Hfl.-Randpunkten. Us. grau, nie so hell wie bei difficilis Stdr., mit ziemlich starker blauer Wurzel- bestäubung. Metallilecke in der zwar schmalen, aber gut ausgebil- deten gelben Binde meist wenig entwickelt. Die weißen Keilflecke auf den Hil. meist leidlich gut ausgeprägt, im Gegensatz zu diffi- cilis Stdr., wo sie fast immer in der Grundfarbe verschwimmen. Os. der 2 sehr dunkel braun, nicht selten mehr oder weniger blau bestäubt mit im Allgemeinen nicht sehr entwickelter Zeich- nung. Vollkommen einfarbig braune Stücke sind nicht selten. Fransen von sehr hellem Weißgrau bis zu dunkelstem Braun. Us. ähnlich der der difficilisQ. Grundfarbe ein fahles Braun mit starker, grünlicher Wurzelbestäubung. Die Orangebinde auf allen Fl. gut ausgebildet, Metallflecke meist klein, die schwarzen Pfeilflecke auf allen Fl. fast immer stark entwickelt. Ebenso die weißen Dreiecksflecke auf den Hfl. Auf den Vfl. sind letztere meist schlechter entwickelt, fehlen aber selten ganz. Die zweite Generation unterscheidet sich von der ersten lediglich durch etwas geringere Größe und stärkere blaugrüne Bestäubung der Fl.-Wurzeln auf der Us. Ich nenne diese Form bavarica ssp. nov. Typenserie: 32 5 29 2 Wolfratshausen südlich München (V]) leg. Pfeiffer, Daniel und Forster in Sign. Pfeiffer und Forster. 90 Zu bavarica gehörige Serien liegen noch vor: 4 5 19 Wolfratshausen, Ende VIIL 33; 1 & Mangfalltal V.; 1 9 Eng- lischer Garten, München, 16.V. 34; 1% 29 dito, 11. VII 33; 9% 29 Ismaning bei München V.; 84 29 dito VIIL; 1 9 Dachau VL; 1 2 München, Grünwald; 1 5 Augsburg. Osthelder (50) erwähnt sie noch von Lenggries und dem oberen Illertal bei Oberstdorf. Die Population von letztgenann- tem Flugplatz ist aber wohl schon zu difficilis Stdr, zu ziehen. In den Alpen scheinen die Verhältnisse sehr kompliziert zu sein. Im größten Teil des Gebietes fliegt die Rasse argulus Frey, in den Westalpen jedoch dringt calliopis Bsdw. weit ins Gebirge ein, in Kärnten acreon F. Argulus Frey und calliopis Bsdw. ändern je nach der Höhenlage stark ab, wobei ihre Tal- formen in zwei ebenfalls wieder leicht verschiedenen Genera- tionen auftreten, während die Höhenformen nur in einer Ge- neration erscheinen. Im übrigen ist die Variation natürlich je nach den klimatischen Bedingungen des Standortes an und für sich im Gebirge schon sehr groß. Frey beschreibt unter dem Namen argulus die kleine, einbrütige Höhenform mit dunkler Us., wie sie sich in den gan- zen Alpen in den höheren Lagen findet. Nach unten geht sie unmerklich in die Talform über, indem die Gesamtgröße zu- nimmt, die Us. heller wird und meistens auch der schwarze Rand schmäler. Die 5 oseits licht hellblau mit mäßig entwickeltem Rand und schmalen Randpunkten. Us. düster graubraun mit schwach entwickelten gelben Monden, die nicht selten getrennt bleiben und dann nicht einmal eine zusammenhängende Binde bilden. Das Weiß über den gelben Monden fast verschwunden. Die grüne Basalbestäubung sehr kräftig. Körper und der Basalteil der Hfl. o- wie auch besonders useits stark behaart. 2 braun, manchmal mit mehr oder weniger blauer Bestäubung, die gelb- braune Binde auf den Hfl. meistens, häufig auch auf den Vil. gut entwickelt. Fransen hell graubraun. Us. der des $ ent- sprechend, jedoch mit viel schwächerer Basalbestäubung und, im Gegensatz zu den J, mit meist recht gut entwickelten Metallflecken. Typische argulus Frey liegen mir in Serien vor vom Ort- ler, Stilfser Joch, Ofenpaß im Münstertal, Albula, verschiedenen Fundorten des Wallis und Engadin, vom Simplon und von Hoch- savoyen. Endlich auch aus Colmars in den Bass. Alpes. a il Die ebenfalls aus den Bass. Alpes beschriebene alpina Berce, welche helle Us. haben soll, ist mir unbekannt. Mein Material aus den Bass. Alpes gehört unzweifelhaft zu argulus Frey. Nach Oberthürs Abbildungen 307 und 308, welche nach Verity (75) der echten alpina Berce ziemlich nahekommen sollen, dürfte es sich um eine callıopis Bsdw.-Form handeln, vergleich- bar mit calliopides Vrty. Die Form der tieferen Lagen ist difficilis Stdr. (= nocensis Dhl). Von mir vorgenommene Genitaluntersuchungen haben einwandfrei ergeben, daß difficilis Stdr. nicht, wie aus Stauders Beschreibung hervorzugehen scheint, zu argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.) gehört, sondern zu idas L. Es ist die grö- ßere zweibrütige Form der tieferen Täler, welche, wie schon erwähnt, nach oben allmählich in die typische argulus Frey übergeht. Mit dieser Feststellung dürfte die Unklarheit, welche seit Stauders Beschreibung bezüglich dieser Form entstanden war, endgültig behoben sein. Es sei nochmals wiederholt: Ditfficilis Stdr. ist weder, wie Stauder glaubt, eine neue Art, noch auch, wie Verity, Stempffer, Schmidt und andere annehmen, eine Form von argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.), son- dern die idas-Form der tieferen Täler der Alpen. Ich habe Stauders langer Beschreibung (64) nicht viel hin- zuzufügen und möchte hier nur die Hauptunterschiede gegen- über argulus Frey anführen. Difficilis Stdr. ist wesentlich grö- ßer (5 bis 34 mm) mit meist sehr schmalem schwarzem Rand und, bei ausgeprägten Stücken, fast gänzlich fehlenden Hfil.- Randpunkten. Useits hell braungrau, manchmal fast weißlich mit sehr starker grüner Bestäubung der. Basis. Anlage der Zeich- nung wie bei argulus Frey, nur alles heller. © dunkelbraun mit merkwürdig ‚ledergelben Zeichnungen, die bald mehr, bald weniger entwickelt sind. Us. wie bei argulus Frey, nur mit etwas stärker entwickeltem Weiß und etwas hellerer Grund- farbe. Blaubestäubte 2 kommen vor, namentlich in der zweiten Generation. Zwischen den beiden Extremen, difficilis Stdr. und argulus Frey habe ich alle Uebergänge vorliegen, so daß es unmöglich ist eine scharfe Grenze zu ziehen. Ausgesprochene diffieilis Stdr. liegen mir außer vom typi- -schen Flugplatz bei Innsbruck auch noch von Mittelberg im Walsertal, von Terlan, Nonstal (Dannehls nocensis) und von ver- schiedenen anderen südtiroler Plätzen vor. Die zweite Gene- 92 ration der südtiroler difficilis Stdr. nennt Verity überflüssiger- weise arıda. Für die hin und wieder in Südtirol und Italien vorkommende dritte Generation besteht der Name misera Vrty. Mir liegt eine Serie kümmerlicher kleiner Exemplare vor, gefangen von L. Osthelder im Oktober 1898, Südtirol, Lana. In den südlichsten Alpentälern geht diflicilis Stdr. fast un- merklich in die Form opulenta Vrty. über, welche den ganzen Südrand der Alpen zu bewohnen scheint. Sie ist gekennzeich- net durch dunkleres Blau der g OÖs., breiteren schwarzen Rand und häufig schwarz gezeichneten Adern. Us. dunkler mit meist klarerer Zeichnung. Letztere Stücke sind von der an den gleichen Oertlichkeiten fliegenden argyrognomon Brgstr. (isme- nias Meig.)-Rasse (lisurica Oberth.) oft nur durch Genitalunter- suchungen zu unterscheiden. Opulenta Vrty. wurde von Intra, 900 m, am’Laggo Maggiore beschrieben. Mir liegen hieher ge- hörige Stücke vor, von Riva, Gardasee; Marrogia und Mesocco, Tessin; Val Velitta, Südschweiz und Mt. Anthion, Alpes marit. Die Namen fusiona Fruhst., afhena Fruhst. und mesoccona Fruhst., welche vollkommen unwesentliche Lokalformen bezeich- nen und anscheinend niemals veröffentlicht wurden, sind am besten zu streichen. Die Rasse des unteren Rhonetales und der Provence, cal- liopis Bsdw., ist mir nur aus der Literatur bekannt. Die Os. der 5 lebhaft himmelblau mit schmalem schwarzem Rand, die Q violett mit feuerroten Monden. Us. mit sehr kleinen Punk- ten und Randmonden auf klarer, etwas rosig angehauchter Grundfarbe. (Nach Seitz und Verity.) Calliopis Bsdw. geht weit in die Berge und bildet in den Bass. Alpes, in den Cottischen Alpen und in den Alpes marit. “ nach Verity eine Bergform, calliopides Vrty. Als Type nimmt er Oberthürs Abb. 263, welche ein 5 aus Digne darstellt. Als weitere „Rassen“ von denselben Flugplätzen wie seine callio- pides beschreibt er dann noch magnalpina Vrty. von Cesena in den Cottischen Alpen und bellerioides Vrty. vom Mt. Genevre. Beides sind wohl nur Individualaberrationen, erstere soll grö- ßere Ocellen und Metallflecke haben, letztere soll der korsi- schen Rasse bellieri Oberth. ähneln. Wie schon erwähnt, gehören die mir vorliegenden Tiere aus den Bass. Alpes einwandfrei zu argulus Frey, mit Ausnahme zweier @ vom Col de Lautaret (Ht. Alpes), welche eventuell zu calliopides Vrty. gehören können. Ich führe hier lediglich die 93 Tatsachen an und möchte, bevor ich nicht mehr Material aus diesen Gegenden untersucht habe, nicht Stellung dazu nehmen. Die Verhältnisse in den südwestlichen Alpen scheinen derart verwickelt zu sein, daß eine wirkliche Klärung erst mit sehr reichlichem Material möglich sein dürfte. Veritys Versuch (75) dürfte jedenfalls als mißlungen zu betrachten sein. Oberthür sowohl wie Courvoisier waren sich beide ebenfalls wohl nie im Klaren über diese Frage. Ueber die mutmaßliche Stellung der alpina Berce wurde schon im Anschluß an argulus Frey gesprochen, Als letzte calliopis Bsdw.-Form ist noch valesiaca Oberth. zu behandeln. Sie ist aus dem Walliser Rhonetal und, nach Verity, aus der Umgebung von Genf bekannt. 9 mit sehr schmalem Rand, ® mit lebhaft violetten Flügeln und dunklem Wisch im Apex der Vfl. und gut ausgebildeter roter Zeichnung der Hfl. Us. der 5 der von calliopis Bsdw. entsprechend, die der © ebenfalls mit allerdings manchmal etwas größeren Ocellen. Eine große Form mit beim 5 verschwommener grauer Us. und lebhaft spangrüner Basalbestäubung nennt Courvoisier astragali- phaga (nicht astragaliphora, wie Bollow im Seitz Suppl. schreibt). Besonders fallen hier die violetten © durch ihre Größe auf. Astragaliphaga Courv. scheint sich zu valesiaca Oberth. ähnlich zu verhalten wie difficilis Stdr. zu argulus Frey. Nivea Courv., welchen Namen Courvoisier Stücken aus dem Wallis und aus den Sabinerbergen gab, kann nie eine Rasse bezeichnen, sondern ist lediglich als Aberrationsname für große, sehr helle Stücke beider Geschlechter haltbar. In Spanien scheint idas L. äußerst selten und lokal aufzu- treten. Heydemann (39) beschreibt nach zwei 5 aus Albarra- cin, VII. 30 (leg. W. Wagner, Stettin) eine Form singularis. Groß, mit 1,5 mm breitem Saum, davor schwarze Aderstriche. Hil.- Randpunkte kräftig, mit dem schwarzen Saum verbunden. Hfl. mit leicht grau gescheckten Fransen. Useits auf sehr hellem Taubengrau außerordentlich charakteristische, sehr große, weiß- geringte Ocellen und dicke schwarze Randzeichnung. Bei dem einen Stück verschwimmt sie auf dem Vfl. Hier ist die matt- gelbe Saumbinde fast ganz verloschen. Die weißen Pfeilflecke sind verflossen und bilden bis an die Ocellenreihe ein breites, weißes Band, sodaß die Hfl. einen helleren Eindruck machen. Die Randflecke zeigen kräftige blaue Metallpupillen. Nur wenig graublaue Bestäubung an der Wurzel. (Nach Heydemann.) 94 Mir fehlt hier leider jegliches Vergleichsmaterial, aber, wenn ich die Beschreibung und Abbildung Heydemanns mit Ober- thürs Abbildung seiner nevadensis vergleiche, so scheint singu- laris Heyd. nur eine, wenn auch anscheinend gut ausgeprägte Form der Oberthürschen nevadensis zu sein. Nevadensis Oberth. zeigt nach Oberthürs Abb. 259 einen etwas breiteren Saum, ist auch anscheinend im Ganzen kleiner und die Us. deut- lich braun (ob Höhenform?), während Heydemann für seine singularis die taubengraue Us.-Färbung ausdrücklich erwähnt. Die übrigen Merkmale scheinen nicht sehr verschieden, vor allem ist bei beiden die charakteristische weiße Binde auf der Hil.-Us. anscheinend völlig gleich. Das @ der nevadensis Oberth. ist auf der Os. lebhaft gezeichnet. Auf der Us. entspricht es voll- ständig dem g'. Nur die dort gut ausgebildete Basalbestäubung fehlt. Ein 5 aus der bayer. Staatssammlung, leider ohne genaue Fundortangabe, entspricht recht gut Oberthürs nevadensis, nur sind die Ocellen auf der Us. wesentlich verkleinert. Die Verhältnisse in den Pyrenäen sind bis jetzt ebenso undurchsichtig wie die in Spanien. Hier hat Verity, anscheinend ohne ein Exemplar aus den Pyrenäen gesehen zu haben, ledig- lich nach den Abbildungen bei Oberthür zwei Rassen aufgestellt: alpophila Vrty. und saturior Vrty. Letztere wurde schon bei armoricana Oberth. behandelt. Alpophila Vrty., von Verity nach Oberthürs Abb. 278 u. 279 beschrieben, ist die Rasse der Pyrenäen. Oberthürs Stücke stammten aus Cauterets, die mir vorliegenden beiden 5, wel- che Oberthürs Abbildung vollständig entsprechen, aus Torla, beide Fundorte in den Zentralpyrenäen. Größe 30—31 mm. Os. der 5 mit gut ausgebildetem schwarzem Rand und Hil.- Randpunkten, welche jedoch mehr oder weniger in dem Rande verschwinden. Adern gegen den Saum leicht schwarz bestäubt. Us. licht braun mit großen weißgeringten Ocellen. Orangebinde schmal mit gut ausgebildeten Metallflecken. Die schwarzen Pifeil- flecke scharf, aber nicht sehr kräftig, die weißen Dreiecksflecke zu einer, lediglich durch die braunen Adern durchbrochenen Binde entwickelt, die sich aber vom hellen Untergrund nicht scharf abhebt. Die grünlichblaue Basalbestäubung gut entwickelt. Zwei 5 aus den Zentralpyrenäen (Reinouse 2000 m VIIL) bilden eine, wohl zu dieser Rasse gehörige ausgeprägte Höhen- form. Größe 28 u. 30 mm. Öseits etwas düsterer, sonst nicht 95 wesentlich verschieden. Us. düster braungrau mit sehr starker Wurzelbestäubung, fast fehlenden Metallflecken und ebenfalls breiter, durch die Adern unterbrochener weißer Binde. Die Us. im Gesamtcharakter etwas an argulus Frey erinnernd. Soweit mein geringes Material und die Oberthürschen Ab- bildungen einen Schluß zulassen, scheint alpophila Vrty. den beiden aus Spanien bekannten Formen nevadensis Oberth. und singularis Heyd. recht nahe zu stehen. Auf der Insel Corsica ist idas L. wie ja so viele andere Arten, durch eine sehr aufiallende, dieser Insel eigentümlichen Rasse vertreten: bellieri Oberth. Größe der 3’ 28-31 mm, der 2 26—30 mm. Os. der düster violettblau mit breitem schwarzem Rand, gegen den Rand zu schwarz gezeichneten Adern und häufig auf allen Fl. gut ausgebildetem Zellschlußfleck, ähnlich manchen argus L.-Formen. Das Blau der Fl. mehr oder weniger mit schwarzen Atomen be- streut. Os. der © dunkelbraun mit schwarzen Hfl.-Randpunk- ten und deutlichem Zellschlußfleck auf den Vfl., V.- und Hil. stark violett übergossen. Fransen hellbraun bis weißlich. Us. bei beiden Geschlechtern gleich, graubraun mit schwacher grüner Basalbestäubung, großen hell gerandeten Ocellen, sehr wenig entwickelter fahlgelber Binde mit starken meist sehr spitzen schwarzen Pieililecken, fast oder auch ganz fehlenden Metall- flecken und sehr wenig entwickelten weißen Dreiecksfleckchen, welche nicht selten so gut wie ganz verschwunden sind. Im Ganzen bietet die Us. ein merkwürdig düsteres Bild und er- innert im Gesamteindruck lebhaft an die mancher vorder- und zentralasiatischer Rassen. In Italien scheint idas L. ebenfalls äußerst lokal und selten vorzukommen, am seltensten anscheinend im Süden. Die meisten Meldungen von dort beziehen sich bei näherer Nachprüfung auf argyrognomon Brsstr. Nichtsdestoweniger wurden, besonders durch Verity, eine ganze Reihe „Rassen” beschrieben. Da mir lediglich zwei vom Mte. Sirente vorliegen, welche der ersten Generation an- gehören und außerordentlich ähnlich der nevadensis Oberth. er- scheinen, muß ich mich darauf beschränken, ohne meinerseits weiter dazu Stellung zu nehmen, die Urbeschreibungen anzu- führen. Argellus Trti. ist eine der kleinsten Rasssen! und kommt ! Bollow im Seitz-Nachtrag schreibt: „.... eine ziemlich stattliche Bormm! 2x.) 96 in dem Hügelgelände der Provinzen Parma und Modena vor. d' 23—26 mm, @ 25—28 mm. Die Farbe der J ist lila-blau, viel heller als bei anderen idas L.-Rassen. Der weiße Saum hat einen sehr feinen schwarzen Distalrand vor sich. Auf den Hil. sind die kleinen schwarzen Punkte, wenn vorhanden, vom Distalrande gut getrennt. Die Us. sehr hell weißlichgrau, hat verkleinerte Punkte. Die ockergelbe Binde, sehr schmal und hell, ist fast gänzlich verloschen auf den Vfl. Die metallisch-blauen Punkte der Hfl., klein und rund, sind lebhaft glänzend. An der Basis aller Fl. ist ein bläulicher Anhauch. Die 9 haben eine reiche veilblaue Bestäubung auf allen Fl. Die ockergelben Rand- monde meist verloschen. Die Randpunkte der Hfl. groß, länglich, vom Distalrande auf blauein Hintergrunde getrennt, proximal mit feinen schwach orangegelben Möndchen gekrönt. (Turati.) Ich wäre fast geneigt, argellus Trti. auf Grund dieser Be- schreibung als Form von argyrognomon Brgstr. anzusehen, aber da Verity, welcher anscheinend die Typen gesehen hat, sie bei idas L. aufführt, möchte ich diese Frage vorläufig offen lassen. Abetonica\Vrty. vom Abetone Paß, 1400 m, Apennin. Eine große Rasse mit auffallend blauen 9, ähnlich calliopis Bsdw. Die Rasse unterscheidet sich von dieser durch ihre Größe und durch lebhaftere und intensivere Färbung. Die Punkte und Monde der Us. sind kleiner wie bei der Mehrzahl der australissima Vrty., klein wie bei calliopis Bsdw. Die Us. beider Geschlechter ist dunkler. (Nach Verity). Australissima Vrty. und apenninophila Vrty. beschreibt Verity folgendermaßen: „The race of the Apeninnes, as shown by a large series of the Fegana valley, m. 500 (near Lucca), in my collection, belongs clearly the alpophila mountain group by its distinctly brown underside, but it is less dark on both surfaces; the females have a limited blue area at the base of the wings on the upperside. The race of the plains of Central Italy has a white or light grey underside in the male; the colours are brighter in both sexes; the female has large orange lunules and the premarginal black spots of upperside are elongated as in nevadensis Oberth. from Spain; specimens with no blue scaling are common, it measures 23—28mm in expanse, whilst apennino- phila, just described measures 23—25 mm. | propose the name australissima taking as type the race of the tuscan coast (Forte dei Marmi)“. 97 Ultima beschreibt Verity vom Mte. Mainarde, Caserta, wie er schreibt von der südlichsten Grenze des Verbreitungsgebietes der Art. Die 5 mit etwas breiterem schwarzem Rand, die schwarzen Punkte etwas größer, ähnlicher der nevadensis Oberth. wie idas L. in anderen Gebieten. (Nach Verity.) Die beiden oben erwähnten 5 vom Mte. Sirente dürften wohl hieher ge- hören. Nach Stücken von Augst im Aargau ist die Rasse rauraca Beuret beschrieben. Mir liegt Material dieser Rasse nicht vor. Die 9 haben eine sehr veränderliche Grundfarbe mit viel fei- nerem schwarzem Rand wie /ycidasoides Beuret. Die Hfl.-Rand- punkte fehlen bei 75°, der Stücke, beim Rest sind sie wenig entwickelt. Us. schmutzig- bis gelblichgrau, dunkler wie bei lycidasoides Beuret. Die weißen Teile weniger hervorgehoben. Vfl.-Zeichnung oft wenig entwickelt. Os. der 9 fast immer stark blau, bald mehr grünlich, bald mehr violett, heller oder dunkler. Nur 15—20 °/, lediglich leicht blau übergossen. Die gelben Zeich- nungen im Allgemeinen auf den Hfl. gut entwickelt, auf den Vfl. fehlend oder nur schwach ausgebildet. Bei den blauen 9 der Diskoidalmond häufig gut entwickelt. Us. hellbraun, die schwarzen Pieilflecke oft sehr ausgeprägt, die weißen Zeich- nungen reduziert. Bei beiden Geschlechtern die blaugrünliche Basalbestäubung stärker wie bei /ycidasoides Beuret. (Nach Beuret.) Die zweite Generation wird von Beuret unnötigerweise ‘ postrauraca benannt. Eiwas kleiner, bei den 5’ die schwarze Zeichnung geringer, die 2 unten etwas dunkler, die Randmonde unten bei beiden Geschlechtern etwas lebhafter. Nur 50°), der Q blau, der Rest braun oder nur leicht blau bestäubt. (Nach Beuret.) Ueber die Rassen des östlichen Mitteleuropas und Ost- europas sind in der Literatur kaum Angaben vorhanden, aus- genommen die später eigens zu hehandelnde Balkanrasse croatica Grund mit ihren verschiedenen Formen. Lediglich Stempffer und Schmidt (68) geben einige kurze Angaben, wobei das einzig Bemerkenswerte die Angabe ist, daß sich die Serien von Ungarn und die Serien aus der Ukraine, abgesehen von der Größe, nicht unterscheiden. Außerdem führt Beuret (8) noch an, daß ihm aus Sachsen, Schlesien, Böhmen und Polen Stücke vorliegen, welche eine Zwischenstellung zwischen 98 pseudarmoricana Beuret und /ycidasoides Beuret einzunehmen scheinen. Nach meinem Material scheint hier eine sehr weit verbreitete, zweibrütige Rasse vorzuliegen, die ohne (wenigstens nach meinem Material) nennenswerte Lokalformen zu bilden, von der süd- russischen Ebene bis Niederösterreich, Böhmen und Sachsen reicht, wo sie allmählich zu /ycidasoides Beuret bezw. pseudar- moricana Beuret überleitet. 5 Mir liegen, falls nicht anders bemerkt, größere oder klei- nere Serien vor von: Deutsch Altenburg, Niederösterreich (1 ); Spitz, Niederösterreich (1 2); Böhmen, Mittelgebirge (Ueber- gangsform zu /ycidasoides Beuret); Sulov, Neutragebirge; Kärn- ten, Karawanken, Drautal; Slavonien, Uratatal, Feistriz und Crna Prst!; Lipik (1 2); Ungarn (verschiedene Fundorte); Si- stow, Bulgarien (1 9); Wolhynien, Sitomir (1 5); Mala Bupa, Macedonien (1 3’ 2); Ukraine, Kiew Umgebung; Ural, Ufa (1 5) und Guberla (1 2). Ferner liegt mir noch ein 5 von Barnaul, Westsibirien vor, welches auch hieher zu stellen wäre. Diese Rasse ist mit dem Namen acreon F. zu bezeichnen, nachdem Butier die acreon F.-IType als südrussisches © iden- 'tifiziert hat und Heydemann (39) die Beschreibung des J' nach Stücken aus Sarepta gegeben hat. Allerdings scheinen die Heydemann vorgelegenen 2 SQ aus Sarepta, ebenso wie meine Uralstücke einer etwas, besonders auf der Us. abwei- chenden Form anzugehören, da ich bei meinen Serien nirgends, ausgenommen bei dem 5 aus dem Ural, die von Heydemann besonders erwähnten flachen Pfeilflecke feststellen kann, son- dern meist eher das Gegenteil. Größe von acreon F. nach meinem Material 5 30—32 mm, Q 26-36 mm. Im Gegensatz zu Stempffer und Schmidt (68) kann ich keine nennenswerten Größenunterschiede zwischen Stücken aus Ungarn und solchen aus der Ukraine feststellen. Doch wechselt die Größe bekannztlich sehr je nach den Witte- rungsverhältnissen usw. des Jahres. Die Os. der 5 sehr ähn- lich der der pseudarmoricana Beuret-5' Us. heller oder dunk- ler grau mit meist recht kleinen Ocellen, sehr feinen, oft sehr ! In Kärnten, wo die Rasse anscheinend tief in die Alpen eindringt, ändert sie trotzdem wenig ab und zeigt lediglich eine düstere, meist nicht so klare Us. Zur Ausbildung einer konstanten Höhenform ist es hier an- scheinend nicht gekommen. 99 ‚spitz ausgebildeten Kappenflecken. Orangebinde meist schmal, Metallflecke nicht sehr kräftig. Die weißen Dreiecksfleckchen nicht sehr ausgedehnt, aber häufig, besonders bei etwas dunk- lerer Grundfarbe, klar entwickelt. Os. der % sehr dunkel braun, fast nie mit auch nur einem Schimmer von Blau. Die Zeich- nung meist schlecht entwickelt, fast nie auf den Vfl. Fransen hell, nicht selten reinweiß. Doch kommen auch Stücke mit dunkelbraunen Fransen vor. Us. der des 5 entsprechend mit auch meist sehr schwach entwickelten Ocellen und sonstigen Zeichnungselementen. Orangebinde und Metallflecke in der Regel aber besser ausgebildet wie bei den J. Zwischen den beiden Generationen scheint kein wesentlicher Unterschied zu bestehen. Die Balkanhalbinsel wird von der Rasse croatica Grund bewohnt. Sie ändert je nach den Fundorten mehr oder weniger ab und bildet eine Reihe guter Lokalformen. Die 5 zeigen im - Allgemeinen einen auffallend breiten Rand, verbunden mit mehr oder weniger schwarzen Adern auf der stumpf dunkelvioletten Os. Die großen Hfl.-Randpunkte fast immer gänzlich in den schwarzen Rand einbezogen. Nicht selten auf den Vfl. ein schwarzer Diskoidalmond angedeutet. Die @ meist sehr dunkel mit auf den Hfl. schwacher, auf den Vfl. gänzlich fehlender Zeichnung. Die Blaubestäubung der Fl.-Basis auf der Us. bei beiden Geschlechtern meist nicht sehr entwickelt. Die zuerst beschriebene Form, croatica Grund. ist die Form des Litorals der Adria. Sie ist außerordentlich veränderlich. Die 5 haben meistens das für diese Rasse typische stumpfe Violettblau, doch kommen auch Stücke vor, welche ein helles, leuchtendes Blau zeigen, wie das von sehr hellen Stücken der Regensburger /ycidasoides Beuret. Der Rand ist in der Regel schmal, die Rippen häufig nicht schwarz, die Hfl.-Randpunkte nicht selten fast isoliert. Us. sehr hell, oft weißlich, mit sich stark abhebenden großen schwarzen Punkten, Gelbe Binde, schwarze Kappenflecke und Metallilecke sehr gut entwickelt. Die an und für sich sehr gut ausgebildete weiße Binde hebt sich meist schlecht vom hellen Grunde ab. Die 2 anschei- nend sehr veränderlich. Mir liegt eine kleine Serie © von Gravosa (Dalmatien) vor, welche sehr starke blaue Uebergie- Bung mit gut ausgeprägter rotgelber Binde auf allen Fl. zeigen. _ Us. ziemlich hell mit kräftig entwickelter Zeichnung. Grund (30) gibt an, daß die @ aus dem kroatischen Velebit nur selten 100 Spuren von blauer Färbung zeigen, während er bei Sebenico ‘sowohl blaue als auch braune 9 antraf.! Croatica-ähnliche Exemplare kommen auch unter den an- deren Balkanformen immer mal vor, z.B. zeigt ein J' aus Se- rajevo eine ausgeprägte weiße Us., während die übrigen Stücke von Serajevo zu balcanica Züllich gehören. Verity beschreibt aus Krain (Pokojisce) latolimbo Vrty. als Form seiner Rasse opulenta. Mit letzterer hat sie jedoch sicher- lich überhaupt nichts zu tun. Sie zeigt das typische Blau der Balkanrassen, den breiten schwarzen Rand, schwarze Adern etc, und fällt besonders auf infolge ihrer Größe.” Die mir vorliegen- den 5’ 30—34 mm, die 2 29—33 mm. Us. bei J der ersten Generation sehr dunkel graubraun mit sehr klarer, gut ausge- gebildeter Zeichnung, fast fehlenden weißen Dreiecksflecken und dünner, aber verhältnismäßig ausgedehnter Basalbestäubung. Die zweite Generation ebenso, aber mit hellerer Grundfärbung. Q braun mit sehr schwacher Zeichnung. Us. ebenfalls kräftig gezeichnet mit, vor allem bei der ersten Generation, fast feh- lendem Weiß. Us.-Grundfarbe auch bei den @ der ersten Ge- neration dunkler. Außer von Pokojisce liegt latolimbo Vrty. auch von Medvode (Krain) vor. Stücke, welche fast vollkommen der latolimbo Vrty. gleichen, auch von Serajevo und Prilep, Macedonien. Balcanica Züllich ist aus dem Rilo-Gebirge in Südwest- Bulgarien beschrieben und scheint die am weitesten verbreitete Form der Balkanhalbinsel zu sein. Mir liegen Serien aus Sera- jevo, Pirin-Gebirge, Prilep und Üsküb (Macedonien) vor. Züllich erwähnt sie noch aus der Vucija bara in der Herzegowina. Meistens kleiner wie die vorige, d zwischen 28 u. 30 mm, obgleich auch mal größere Stücke vorkommen, die dann, wie er- wähnt, gerne latolimbo-Charakter annehmen. Os. der S' wie oben schon bei Besprechung der Rasse geschildert. Us. häufig hell braun, mit gut ausgebildeter Zeichnung und ausgeprägter weißer Binde. ı Wie Bollow im Seitz-Nachtrag aus der ausführlichen Beschreibung Grunds, welcher ausdrücklich das Vorkommen blauer ® anführt, folgern kann: „Die ®@ zeigen niemals einen, wenn auch nur schwachen blauen Schimmer auf der Os." ist mir nicht recht erklärlich, ® Wenn Züllich (78) schreibt, daß latolimbo Vrty. mit der Balkanrasse nichts zu tun habe, so ist er sicher im Irrtum, da ja derartige große Stücke mit mehr grauer Us. auch unter balcanica Züllich immer wieder auftreten. 101 In den höchsten Lagen, etwa von 1400m an aufwärts, soll eine kleine, einbrütige, dem argulus Frey ähnelnde Bergform + vorkommen. Ich konnte hievon kein Material bekommen: ! Die letzte Form der Balkanhalbinsel ist stempfferschmidti Beuret aus Hammersdorf in den Transsylvanischen Alpen. Sie unterscheidet sich von balcanica Züllich in erster Linie auf der Üs,, die ein mehr oder weniger dunkles Braungrau zeigt mit häufig fast fehlenden weißen Zeichnungselementen. Gelbe Binde kräftig, aber fast immer sehr schmal, mit mehr oder weniger gut aus- gebildeten Metallflecken. Die schwarzen Pieilfiecke sehr redu- ziert. Q auffallend dunkel mit beinahe ganz fehlender gelber Zeichnung. Us. dunkel graubraun. Die Zeichnung gut entwickelt, manchmal auch, im Gegensatz zu den Z, die schwarzen Pfeile. Transsylvanische Stücke liegen mir nicht vor, dagegen eine Serie einer sehr kleinen (J’ 23—28 mm, © 25—29 mm) zweiten Generation aus der Fruska Gora (Syrmien), welche ich Anfang Juli 1935 gesammelt habe und die ohne Zweifel zu an schmidti Beuret zu zählen ist.” Aus dem südlichsten Teil der Balkanhalbinsel, aus Griechen- land, scheint idas_L. nicht bekannt zu sein, jedenfalls fehlen jeg- liche Angaben. Asiatische Rassengruppe. Die asiatische Rassengruppe, die ja durch das 5 Genital scharf von den europäischen Formen unterschieden ist, macht auch im Aeußeren einen recht einheitlichen, von den Euro- päern verschiedenen Eindruck. Insbesondere die Färbung und Zeichnung der Us., welche bei Behandlung der franscaucasica Rbl. näher beschrieben wird, ist auffallend, zeigt aber gewisse Aehnlichkeit mit der Us. der Rasse bellieri Oberth. Die an- scheinend in sämtlichen höheren Gebirgen sich findenden Höhen- formen dagegen zeigen oseits breiten schwarzen Rand und meist sehr düsteres Gesamtaussehen, gleichen aber useits mehr oder weniger der alpinen argulus Frey. Auch der dilficilis Stdr. ver- ı Wenn Züllich schreibt, die Form sei mit argulus Frey identisch, so ist das ein Irrtum, da es sich ja um eine.Höhenform der Rasse eroatica Grund handelt, welche, nur durch ähnliche äußere Bedingungen bewirkt, einen ähn- lichen Habitus zeigt wie argulus Frey. ?2 Die Angabe Stempffers und Schmidts, daß in der Fruska Gora nur argyrognomon Brgstr. (ismenias Meig.) vorkomme, ist also zu berichligen. ‚102 gleichbare Uebergangsformen scheinen vorzukommen (z. B. na- ruena Courv.). In Armenien fliegt die Rasse /ranscaucasica Rbl., von wel- cher mir, außer Rebels % Type, einem ® aus Kulp, 15. VI. 01, leg.Korb, noch folgende Stücke vorliegen: 19° 4% Kulp, leg.Korb; 1 d Armenien; 1 5 2 2 Armenien, Kasikoporan, leg. Korb; 2 9 Eriwan, leg. Korb. g 28—30 mm, © 27-35 mm. d auf der Os. licht violett- blau, mit schmalem schwarzem Rand und mehr oder weniger isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Us. im Gesamteindruck bleich, braungrau mit ziemlich kräftiger grünblauer Basalbestäu- bung. Ocellen groß, weiß gerandet. Gelbe Binde schmal, manchmal in einzelne kleine Flecke aufgelöst, fahlgelb mit ver- hältnismäßig kräftig entwickelten Kappenflecken und kleinen Metallflecken. Die Adern treten auf allen Fl. stark hervor, wodurch, zusammen mit der bleichen Färbung, die Us. einen eigentümlichen Anblick bietet. Diese Erscheinung läßt sich bei fast allen mir vorliegenden asiatischen Formen mit Ausnahme der Gebirgspopulationen beobachten. 7 oseits häufig stark blau bestäubt mit dann meist sehr wenig ausgebildeter gelbroter Zeichnung. Ein 9 aus Kasikoporan, gänzlich ohne Blau, hat dagegen sehr stark ausgeprägte ledergelbe Zeichnung auf allen Fl, Us. der © entsprechend der Us. der J, aber mit meist noch stärkeren Kappenflecken und deutlichen weißen Dreiecks- flecken zwischen diesen und den Ocellen. Auch die Metall- flecke sind meist stärker ausgebildet. Ein / und ein braunes ® mit der Bezeichnung „Eriwan leg. Korb“ bilden in Bezug auf die Us.-Zeichnung einen deut- lichen Uebergang zu der folgenden Höhenform. Die höheren Gebirge Armeniens beherbergen eine ausge- sprochene Höhenform, welche ich altarmena nov. nenne. Hievon liegen mir vor: 1 & Achalzich, leg. Korb; 1 Armenien; 1 J' Kasikoporan; 4 5 Armenien, Agri Dagh, VII. 2500—3000 m leg. Kotsch. In der Größe steht diese Form wenig hinter franscaucasica Rbl. zurück. & 26-33 mm, © 32 mm. Os. der 5 wesentlich dunkler violettblau wie die der Vorigen, mit sehr breitem schwarzem Rand und immer in denselben einbezogenen Hil.- Randpunkten. Adern schwarz. Us. vollständig der von argu- lus Frey entsprechend. Das 5 vollständig blau, mit starken Hfl.-Randpunkten und schwacher roter Zeichnung auf allen Fl. 103 Us. ebenfalls wie bei argulus Frey. Als Typen betrachte ich die S' vom Agri Dagh (in Sig. Pfeiffer) und das @ von Achal- zich (in Sig. Osthelder), 305 „Pontus, Amasia“ sind ebenfalls zur Rasse franscau- casica Rbl. zu ziehen. Amasia ist der westlichste bisher be- kannte Fundort in Kleinasien. Ein 5 mit der Bezeichnung: „Koksu, Alai-Tal“ gehört einer ausgesprochenen Hochgebirgsform an. Größe 26 mm. Sehr dun- kel blauviolett, schwarz bestäubt, mit auffallend breiter schwar- zer Randbinde. Adern schwarz, Fransen graubraun. Us. wie bei altarmena Forst. argulus-artig. 2 kleine S' (25 u. 26 mm) aus Fergana zeigen oseits Aehn- lichkeit mit naruena Courv., weichen jedoch useits erheblich von ihr ab. 505 19 aus dem westlichsten Tian-shan, „mts. Bolshoi Tshimgan 1500 —2000 m 3.—17. VII. 34 leg. Sheljuzhko“ gehören zu einer Rasse, von welcher mir auch 2 J' aus der Umgebung von Taschkent vorliegen. 5 27—32 mm, 9 28mm. Os. der ‘ violettblau mit mäßig breitem schwarzem Rand, bei einzel- nen Stücken leicht schwarz markierten Adern und mehr oder weniger in den Rand einbezogenen schwarzen Hil.-Randpunk- ten. Us. sehr ähnlich der von franscaucasica Rbl., aber durch die stärker entwickelten schwarzen Kappenflecke kontrastreicher wirkend. An Stelle der Metallflecke große schwarze Punkte, in welchen bei manchen Stücken einzelne Metallschuppen sich fin- den. Das @ dunkelbraun, fast zeichnungslos. Us. entsprechend der des 5, aber die Ocellen auffallend vergrößert. Die bei den 5' nur sehr schwach angedeutete grünblaue Basalbestäu- bung fehlt beim & vollständig. Ich nehme die Serie vom Tshimgan aus der Sig. Pfeiffer als Typen und nenne diese Rasse tshimgana ssp. nov. Ein © „Duktan, Sarafshan“ scheint dieser Rasse nahezu- stehen. Von Naryn, dem Issyk-kul und dem lligebiet kommt die Rasse naruena Courv. Mir liegen folgende Stücke vor: 5 © Tian-shan, Naryn 2140 m VL—VIL 08 coll. Merzbacher; 1 9 Naryn; 2 5 Dsharkent; 25 1 2 Issyk-kul VIL Die Narynstücke waren Courvoisier bei Aufstellung der Rasse vorgelegen. Es handelt sich hier anscheinend um eine Form der mittleren Höhenlagen, etwa vergleichbar der alpinen difficilis Stdr. Ich gebe im Folgenden einen Auszug aus Cour- 104 voisiers Beschreibung, mit der auch die Stücke von Dsharkent und vom Issyk-kul gut übereinstimmen. d: dunkelblaue Os. mit oft stark schwärzlich bestäubten Adern, breite, schwarze Fl.-Säume, längs des Hinterrandes stets einige starke schwarze Zacken in die blaue Fläche hinein- ragend, bei einzelnen als getrennte Flecken vom Saum abgelöst. Die Us. hellgrau, fast weiß, mit breiter grünlicher Wurzelbestäu- ‘bung, kräftigen Bogenaugen, lebhafter rotgelber Randbinde und mit sehr großen Silberaugen, Ich möchte dieser Beschreibung noch beifügen, daß die Metallilecke bei einzelnen Stücken ganz fehlen, bei anderen da- gegen sehr groß, leuchtend und manchmal basalwärts zu einem Dreieck ausgezogen sind. Die Kappenflecke haben meist die . Form sehr spitzer Winkel. Die @ oben dunkelbraun mit schwachen, rotgelben Rand- flecken der Hfl, und fast weißen Fransen. Unten hell graubraun mit verhältnismäßig kräftiger Basalbestäubung. Die Zeichnung entspricht der des $%. Größe: 5 28—33 mm, @ 28--30 mm. 1 & aus Kuldscha, Iligebiet und 3 S 1 9 aus Ak-su stim- men o- wie auch useits gut miteinander überein. &' 28—30 mm, © 30mm. Os. der J hell violettblau mit schmalem bis mäßig breitem Rand und fehlenden oder zum mindesten nie isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Die Us. zeigt die fahle Zeichnung der asiatischen Tieflandrassen in extremster Weise. @ mit gut ent- wickelter rotgelber Zeichnung auf der Os. aller Fl. und hellbraunen Fransen. Us. wie die des 5, aber mit breiterer Orangebinde. Ich glaube, daß dies die zentralasiatische idas-Form der tieferen Lagen darstellt, während naruena Courv. als Form der mittleren Lagen zu den ausgesprochenen Höhenformen überlei- tet. Es ist dies selbstverständlich nur eine Vermutung, welche noch der sicheren Bestätigung bedarf. Als colossa A.B.H. wurden i. ]. sehr große Stücke aus dem Juldustal benannt. Zum Schluß möchte ich noch drei Stücke erwähnen: 1 5 einer ausgesprochenen Hochgebirgsform mit der Bezeichnung „Altai“ ; 1 5‘, vollkommen entsprechend den oben beschriebenen Stücken von Ak-su, mit\der Bezeichnung „Mongolei“ und 1 % „Kenitei, Sibirien“. Ich führe die Tiere hier an, da, falls die Fundorte stimmen, die Verbreitung von idas L. doch wesentlich weiter nach Osten reichen würde, als man nach dem bisher bekannten Material annehmen konnte. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. H. 2. 5 '105 Lycaena tancrei Graes. Diese, auf das östlichste Asien beschränkte Art, steht wohl der Lyc. idas L. am nächsten und ist, wie ja schon erwähnt, un- ter Umständen nur die ostasiatische Rasse derselben. Im 5 Geni- tal stimmt sie vollkommen mit dem der asiatischen idas-Rassen überein, im Habitus sind allerdings manche Unterschiede fest- zustellen. Die wenigen mir vorliegenden Stücke 593,19) stimmen vollkommen zu Graesers Originalbeschreibung, sodaß ich am besten diese hier zitiere: „Die Os. der 5 trägt ein eigen- tümliches, von der Färbung aller verwandten Arten abweichen- des helles Blau, welches etwas an die Färbung der 5 von Lyec. amanda Schn. erinnert, bei tancrei aber strahlender ist und hier bei den meisten Stücken nach dem Vorder- u. Außenrande hin eine mehr oder weniger starke Beimischung von Weiß erhält, wodurch die Grundfarbe weniger rein erscheint als bei argyro- toxus und argus. Die Adern sind bei den frischen 5 von der Wurzel bis zur Fl.-Mitte und besonders am Vorderrande der VIl. mit weißlichen Schuppen bedeckt, nach dem Außenrande hin nehmen dieselben allmählich eine schwarzgraue Färbung an und vereinigen sich mit der tiefschwarzen Limballinie. Bei argyro- toxus und cleobis sind die Adern stets sehr deutlich schwarz angelegt. — Am Außenrande läuft eine schmale, nicht scharf begrenzte, schwarzgraue Randbinde hin; auf den Hfl. steht in dieser Binde eine Reihe tiefschwarzer runder Flecken; diese Flecke sind bei manchen Stücken mit der Limballinie verschmol- zen, bei anderen durch eine feine Einfassung mit der blauen Grundfarbe umgeben und dadurch von der Limballinie scharf getrennt. Die @ sind einfach schwarzbraun, nur am Außenrande der Hil. zieht sich eine Reihe runder, schwarzer Flecken hin, welche mit einer rotgelben Einfassung umgeben sind; diese Ein- fassung geht nach außen zu allmählich in Weiß über, was bei keinem der zahlreichen mir vorliegenden ? der verwandten Ar- ten der Fall ist. — Die Fransen sind weiß, an den Stellen, wo die Rippen den Außenrand berühren, an der inneren Hälfte schwarz. Auf der Us. zeigt tancrei hinsichtlich der Zahl und Stellung der schwarzen Flecke keine wesentlichen Unterschiede von ihren Verwandten, doch ist die grauweiße Grundfarbe heller, einfarbiger, als bei den übrigen Arten und zeigt nur an der Fl-Basis einen schwachen blauen Schimmer. Auch sind bei 106 tancrei alle Zeichnungen schwächer, undeutlicher. Einzelne Stücke tragen in den Außenrandsflecken auf der Us. der Hfl. einen schwachen, grünlichen Metallschimmer, welcher jedoch den meisten fehlt. Fühler schwarz, weiß geringelt; Fühlerkolbe braun mit weißer Spitze, Augen weiß eingefaßt; Palpen blau- weiß mit schwarzem Endgliede, nach unten grauschwarz be- haart; Brust, Schenkel und Schienen bläulichweiß; Rücken und Os. des Hinterleibes schwarz, mit langen weißlichblauen Haaren besetzt. Us. des letzteren gelblich weiß. Fl.-Spannung 29 bis 33 mm." (Graeser.) Graeser beschreibt die fancrei aus Nikolajewsk an der Amur- mündung, wo sie auf Bergwiesen gefunden wurde. Mir liegen vor: 1 J' „Nikolajewsk 1887"; 1 5 „Amur”; 1 9 „Radde, Amur leg. Korb“; 2 5 „Sichote Alin, Tjutjuge”; 1 5 „Sibiria or.” Näheres über die Verbreitung kann ich nicht angeben, da sich auch in der Literatur keinerlei Angaben finden. Lycaena cleobis Brem. (— aegonides Brem.) Lyc. cleobis Brem. ist auf das östliche Asien, mit Ausnahme des nichtpaläarktischen Südens beschränkt. Wie weit ihre Ver- breitung nach Westen reicht, ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Die westlichsten Fundorte, von welchen mir .cleobis Brem. vor- liegt, sind Minussinsk (5 $ 3 © leg. Koshanzikov VII. 31) und Sun-pan-ting, Szetschwan (2 5 ex coll. Stötzner). Sun-pan-ting ist auch der südlichste mir bekannte Fundort. _ Wie bei der doch immerhin großen Verbreitung zu erwar- ten, kann ich neben einer sehr großen individuellen Variation auch Anzeichen einer geographischen Rassenbildung feststellen. Ich möchte aber bei dem nicht sehr zahlreichen Material von der Aufstellung von Rassen noch absehen. Japan, das Ussuri- gebiet, die Umgebung von Wladiwostok, das mittlere und obere Amurgebiet, die Umgebung von Irkutsk, Szetschwan und Minus- sinsk scheinen jedenfalls von guten geographischen Rassen be- wohnt. Cleobis Brem. steht der idas L. wohl ebenfalls sehr nahe, weniger zwar nach dem äußeren Habitus als nach dem 5’ Ge- nital, welches fast vollständig einem großen idas-Genital ent- spricht, mit Ausnahme der im Verhältnis meist etwas längeren Subunci. >2107 Die Größe schwankt zwischen 29—38 mm bei den Jg, 30-36 mm bei den 2. Die größten Stücke kommen aus der Umgebung Wladiwostoks und aus Japan, die kleinsten, abge- sehen von der Höhenform ida Gr.Grsh., vom Amur. Die Os. der 5’ schwankt in der Färbung von fast schwarz mit nur einzelnen blauen Schuppen, bis zu reinem Blau mit verhältnis- mäßig schmalem schwarzem Rand. Der Zellschlußfleck auf den Vfl. meist gut ausgebildet. Fransen bis zur Hälfte braun ge- scheckt, die äußere Hälfte rein weiß. Us. sehr veränderlich in der Grundfarbe, von fast rein weiß bis zu düsterem Graubraun, mit meist schwacher blauer Basalbestäubung. Inwieweit die Us.- Färbung rassebedingt ist, wage ich nach meinem Material nicht endgültig zu entscheiden. Fest scheint zu stehen, daß mit Aus- nahme der noch zu besprechenden Höhenform die dunkelsten Us, bei den Populationen von Japan anzutreffen sind. Rein weiße Us. zeigen Stücke aus dem Sichote Alin und vom Ussuri. Ein merkwürdiges Bild zeigen Stücke aus der weiteren Um- gebung von Wladiwostok (Insel Ostrow und Nikolsk Ussurisk), bei welchen die Hfl.-Us. mehr oder weniger rein weiß ist, wäh- rend die Vfl. auf der Us. hell braungrau sind. Jedoch kommen auch einzelne Stücke mit rein weißer Us. vor. Die Entwicklung der Ocellen ist ebenfalls sehr veränderlich. Am stärksten aus- gebildet sind sie bei den Ussuri-Stücken und bei denen aus der Umgebung von Wladiwostok. Ebenso bei den Tieren aus Japan. Die gelbe Binde ist auf allen Fl. immer gut entwickelt, die ‚schwarzen Pfeilflecke gut, die Metallocellen meist schwach oder _ auch garnicht ausgebildet. Die weißen Keilflecke meist zu einem breiten verwaschenem Band ausgedehnt, welches häufig mit der Grundfarbe verschwimmt. O dunkelbraun mit auf den Vfl. fehlender, auf den Hil. schwach entwickelter Zeichnung. Lediglich die © von Minus- sinsk zeigen auch auf den Vfl. Spuren einer Zeichnung, wäh- rend das einzige mir aus Japan vorliegende 9 gänzlich zeich- nungslos ist. Die Fransen im Allgemeinen wie bei idas L., braun, mit Ausnahme der immer weißen Vfl.-Spitze. Jedoch kommen auch @ mit fast rein weißen Fransen vor. Us. der des 5 ent- sprechend mit etwas stärker braunem Ton. Ida Gr.Grsh. (= kenteana Stgr.) scheint die in allen Gebirgen des Verbreitungsgebiets der cleobis Brem. vorkommende Höhen- form zu sein. Sie ist kleiner, die 5 meist auch dunkler. Die in der Literatur erwähnten besonders weißen Fransen unter- 108 scheiden sich nach meinem Material in nichts von denen der typischen cleobis Brem. Die Us. von ida Gr.Grsh. ist düster braun mit stark verringertem Weiß, sonst aber normaler Zeichnung. Die @ ebenfalls meist kleiner mit auf der Us. häufig stark re- duzierter weißer Zeichnung. Im übrigen :von cleobis % nicht verschieden. Ida Gr.Grsh. ist aus den Dschacharbergen beschrieben. Ich habe kleine Serien aus dem Kentei, dem Sajan-Gebirge und aus Sun-pan-ting, Szetschwan. Eine genaue Abgrenzung gegenüber cleobis Brem. ist natur- gemäß nicht möglich, da sie eben nach der Höhe gleitend in- einander überzugehen scheinen. Matsamura beschreibt von verschiedenen Lokalitäten Japans vier „Arten“ ishidae Mats., asamensis Mats., shiroumana Mats., yarigadakeana Mats. z. T. nach nur je einem Stück. Da mir die Urbeschreibungen nicht zugänglich sind, folge ich den Angaben Bollows im Seitz, Nachtrag Bd. 1. Es scheint sich demnach um mehr oder weniger geringfügige Lokalformen oder z. T. auch nur um Individualaberrationen der großen japanischen cleobis-Form zu handeln. Zwei mir vorliegende 5 mit der Bezeichnung „Oiwake, Mt. Asama, Japan V1.33*, welche der asamensis Mats. entsprechen, sind, wenn auch vielleicht eine gute Rasse, so doch _ jedenfalls der Art cleobis Brem. zugehörig. Lycaena argus L. Lyc. argus L., welche bisher immer in die Nähe von idasL. gestellt und als nächst verwandt angesehen wurde, kann vor allem auf Grund der Ergebnisse der Genitaluntersuchungen unter keinen Umständen in die idas-Gruppe eingereiht werden. Aber auch von der sephyrus-Gruppe, zu der argus L. ebenfalls manche Beziehungen aufweist, trennt ihn trotz gewisser Aehn- lichkeiten das J’Genital. Die Uncuspartie zeigt zwar die für die sephyrus-Gruppe bezeichnende Gestalt, aber die Ausbildung der Valven und vorallem der nach meinen bisherigen Befunden in der Gattung Lycaena einzig dastehende dreiteilige Anellus lassen eine Zurechnung zur sephyrus-Gruppe nicht zu. Es bleibt also als beste Lösung übrig, argus L. zwischen die idas-Gruppe und die sephyrus-Gruppe als selbständige Gruppe zu stellen. Arsus ist über ein ungeheures Gebiet verbreitet, von den Küsten des atlantischen Oceans im Westen bis zum Stillen Ocean 109 im Osten, oder, falls micrargus Btl. sich als gute Art heraus- stellen sollte, immerhin noch bis zum Kenteigebirge. Nach Nor- den geht argus in Skandinavien bis ungefähr zum Polarkreis, doch sind die nördlichsten Angaben höchst unsicher." Wie weit die Verbreitung nach Norden in Rußland und Sibirien reicht, kann in Ermangelung von Material nicht festgestellt werden, da auch in der Literatur jegliche Angaben fehlen. Jedenfalls dürfte die Nordgrenze um mehrere Breitengrade südlicher liegen wie in Skandinavien, wohl nicht viel über dem 60.’ nördl, Br. Die Südgrenze bildet in Europa die Küste des Mittelmeeres. Von AA Valvenspitzen von Lycaena argus L. a Europäische Gruppe. c Zentralasiatische Gruppe. b Vorderasiatische Gruppe. d Ostasiatische Gruppe. (Vergr. 80X) den Mittelmeerinseln beherbergt lediglich Corsica die Rasse corsica Bell., auf den anderen großen Inseln scheint argus zu fehlen. In Asien ist der weitere Verlauf der Südgrenze noch äußerst unsicher. Im südlichen Anatolien scheint argus be- reits zu fehlen,” aus dem Hochland von Kurdistan liegt er vor, dagegen scheint er im Iran auf den nördlichsten Teil beschränkt zu sein. Aus Afghanistan und dem Hindukusch fehlen Material und Literaturangaben, dagegen liegt aus dem NW -Himalaya eine allerdings in Bezug auf die Heimat sehr fragliche kleine Serie vor. Weiter bis zur Küste des Großen Oceans liegen wieder keinerlei genaue Angaben vor, doch scheint argus in China nicht sehr weit nach Süden zu gehen, er fehlt z. B. offen- sichtlich in Szetschwan. Sichere Angaben und Material liegen ! Mir liegen allerdings zwei 2 vor mit der Angabe: „Lappland, Lule“. ?2 Tutts Angabe: „Afka, Syrien (Nicholl)" beruht sicher auf einem Irrtum. 110 nur aus Nordchina vor. In Japan ist er anscheinend überall verbreitet. Daß argus bei dieser weiten Verbreitung und nachdem er ziemlich in allen Biotopen, von der Meeresküste bis ins Hoch- gebirge vorkommt, zahlreiche Rassen und Lokalformen bildet, ist nicht weiter verwunderlich. Die Rassen lassen sich nach dem 5 Kopulationsapparat, genauer nach der Bildung der Val- venspitzen in vier, nach dem Genital gut zu unterscheidende Rassengruppen einteilen. Ich verweise auf die Abbildung, da die sofort ins Auge fallenden Unterschiede sich trotzdem schwer in Worte fassen lassen. Die zu einer Rassengruppe zusammen- zufassenden argus-Rassen zeigen merkwürdigerweise im äußeren Habitus oft sehr große Verschiedenheiten mit Ausnahme der ostasiatischen, welche auch im Aeußeren ein sehr einheitliches Bild bieten. Im übrigen ist es natürlich nicht so aufzufassen, daß irgendwo eine schroffe Grenze zwischen den Rassengruppen besteht. Bei der europäischen und der südrussisch-vorderasia- tischen konnte ich ziemlich reiches Material aus dem Grenz- gebiet bekommen und untersuchen. Da findet sich nun, daß bei den Populationen im südlichen Teil der Balkanhalbinsel, trotz des allgemein europäischen Charakters doch die Zahl der Stücke mit vorderasiatischem Charakter zunimmt, während umgekehrt das Entsprechende bei der anatolischen orientalis Tutt zu bemerken ist. Aber doch sind, schon bei Untersuchung klei- ner Serien, die Unterschiede so ausgeprägt, daß man z.B. ab- gesehen von den äußerlichen Merkmalen orientalis Tutt von der anatolischen Bergform sultana Forst. beim Vergleich der 5’ Ge- nitalien sofort unterscheiden kann. Die vier Rassengruppen sind folgende: Die europäische Rassengruppe in Europa mit einer Rasse auf den Gebirgen Anatoliens, die südrussisch-vorderasiatische in Klein- asien, Iran, südrussischem Tiefland, Kirgisensteppe, Tiefland von Turan und westlichem Tian-shan. Ferner eine sibirisch- zentralasiatische mit folgender Verbreitung: Sibirien vom Ural bis ins Sajanische- und Kenteigebirge, Altai und, allerdings sehr fraglich, Himalaya. Als vierte ist noch die ostasiatische Rassengruppe zu nennen von Japan, Nordchina, Mandschurei, dem östlichen Transbaikalien und merkwürdigerweise einer Rasse im Pamir. (Altai?) Aus Asien liegt z. Z. noch so wenig Material vor, daß un- sere Kenntnisse über die Verbreitung und Rassenbildung höchst 111 lückenhaft sind; z. B. liegt von argusL. aus dem ganzen riesen- haften Gebiet zwischen Chingangebirge im Osten, Pamir, Tian- shan im Westen, Altai und Sajangebirge im Norden und Himalaya im Süden weder Material vor, noch sind Literaturangaben vor- handen. Dies Gebiet, also in der Hauptsache die Gobi, das Tarimbecken, Tibet mit dem Kuen-lun dürfte wohl von der zentralasiatischen Gruppe bewohnt sein. Das, wenigstens nach unseren bisherigen Kenntnissen, iso- lierte Vorkommen einer Rasse der ostasiatischen Rassengruppe im Pamir ist vorläufig nur durch mehr oder weniger gewagte Hypothesen zu erklären. Falls, was absolut nicht ausgeschlossen erscheint, die ostasiatische Gruppe in zusammenhängender Ver- breitung bis zum Pamir reicht, sie also große Teile Asiens neben anderen argus-Rassen bewohnt, müßte sie als gute Art abgetrennt werden, zumal ja auch das J'Genital gegenüber den drei ande- ren Gruppen durch die etwas schlankeren Valven, sowie auch im Bau der Valvenspitzen verschieden ist. Doch muß diese Frage noch zurückgestellt werden bis aus den betreffenden Gebieten einmal mehr Material vorliegt. Die Rasse ongodai Tutt wäre nach der Beschreibung auch zur ostasiatischen Rassengruppe zu rechnen und also ein Par- allelfall zu pamira Forst. Genaues läßt sich natürlich erst nach gründlicher Untersuchung von Material aus dem Altai sagen. Aehnlich liegt der Fall bei sifanica Gr.Grsh. aus dem Dschachar- gebirge. Im nördlichen Teil seines Verbreitungsgebietes und in den Gebirgen hat argus nur eine Generation von Ende Juni bis Ende August. In den südlichen Gebieten, in Europa etwa von den Alpen an südwärts, tritt argus in zwei Generationen auf. Eine dritte Generation wird nur von einigen Autoren angegeben, so z. B. von Powell von der Mittelmeerküste. Auch aus der Campania und von der Balkanhalbinsel wird eine dritte Gene- ration gemeldet. Ich glaube jedoch, daß es sich, soweit nicht überhaupt Irrtümer vorliegen, nür um durch abnorme Witterungs- verhältnisse hervorgerufene partielle dritte Generationen handelt, welche dann im September und Anfang Oktober beobachtet werden. Daß argus irgendwo regelmäßig in drei Generationen auftritt, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Die Generatio- nen unterscheiden sich meist sehr wenig, vielfach ist die zweite Generation etwas kleiner, auch zeigt sie häufig eine etwas hel- lere Färbung der Us. bei beiden Geschlechtern. 112 Lyc. argus L. ist diejenige der hier behandelten Arten, die in ihrem Aussehen am meisten von Umweltfaktoren beeinflußt wird, und die Population ein und derselben Stelle kann je nach der Witterung in zwei aufeinanderfolgenden Jahren vollkommen ver- schieden aussehen. Als Beispiel sei nur die südbayerische uligi- nosa Dhl. genannt. Während diese voralpine Moorform normaler- weise viel heller ist wie die übrigen südbayerischen Populationen, erschien sie z. B. im Jahre 1926 vollkommen dunkel mit sehr breitem schwarzem Rand und machte vollständig den Eindruck einer Uebergangsform zu alpina Courv. Lediglich einzelne © zeig- ten die charakteristischen blauen Dreiecksfleckchen auf der Os, Diese Veränderung ist sicher eine Auswirkung der sehr ungünsti- gen Witterungsverhältnisse dieses Jahres. Andererseits kann man bei allen Rassen immer wieder Stücke antreffen, welche der spa- nischen hypochiona Rmbr. gleichen. Selbst von den nördlicheren Flugplätzen in England und Skandinavien sind solche bekannt geworden. Hohe Temperaturen mit Trockenheit scheinen diese Entwicklungsrichtung zu begünstigen, so treten z. B. in Italien in der Sommergeneration solche Stücke nicht selten auf, ohne daß diese helle Form hier zur Rasse geworden wäre, wie in Spanien und Südgriechenland. Auch von Japan liegen solche Exemplare vor.' Sehr veränderlich ist auch die Entwicklung der schwarzen Randbinde, sodaß z.B. bei der Rasse cleomenes Fruhst., welche ja wohl die kräftigste Ausbildung dieser Binde zeigt, hie und da, vorzugsweise anscheinend in Bosnien und der Her- zegowina, auch Stücke mit fast fehlendem Rand vorkommen kön- nen. Außerordentlich veränderlich ist auch die Ausbildung der orangegelben Binde auf der Os. der %. Es können manchmal bei Rassen wie cleomenes Fruhst. oder micrargus Btlr., welche normalerweise fast einfarbig braune 9 haben, lebhaft gezeich- nete Stücke vorkommen, während bei hypochiona Rmbr. oder orientalis Tutt vollkommen ungezeichnete, braune 9 auftreten können. Große individuelle Unterschiede zeigen sich auch bei fast allen anderen Merkmalen, wie kräftigere oder schwächere Aus- ! Die Einflüsse der klimatischen Verhältnisse auf die Variabilität und evtl. auch die Rassenbildung sind noch viel zu wenig, d. h. eigentlich noch so gut wie gar nicht untersucht. Hier könnten nur sehr umfangreiche Zucht- versuche Aufklärung schaffen, die aber wohl hauptsächlich infolge der Schwie- rigkeit der Beschaffung des nötigen Zuchtmaterials sich nur sehr schwer werden durchführen lassen. 113 bildung der Metallilecke, Färbung der Fransen, namentlich bei den 9, usw. Das einzige Merkmal, das je nach der Rasse, von ganz seltenen Ausnahmen abgesehen, konstant auftritt, bezw. fehlt, ist der Diskoidalmond auf der Fl.-Os. der J.. Bezüglich der Größe der einzelnen Tiere läßt sich ebenfalls nur sagen, daß dieselbe sowohl nach den Rassen, wie auch in- dividuell außerordentlich veränderlich ist. Die zweite Generation ist, wie ja schon erwähnt, fast immer etwas kleiner, doch ist der Unterschied nicht bedeutend. Im Durchschnitt die größten Stücke bringt, nach meinem Material, cleomenes Fruhst. mit 5 von 28-34 mm, © 26—32 mm, die kleinsten die Rasse anato- lica Forst. mit S' von 22—23 mm, 9 21—22 mm hervor. Das größte Stück meines Materials ist ein 5 aus Nürnberg mit 36mm, das kleinste ein anatolicaQ vom SultanDagh, Anatolien, mit 18 mm. Was für Größenunterschiede innerhalb einer Popu- lation möglich sind zeigt folgendes: Die Maße des größten und des kleinsten 5 aus der mir vorliegenden Serie. von Nürnberg sind 36 und 22 mm. Es ist einleuchtend, daß bei einer so großen Variations- möglichkeit bei der Aufstellung von Rassen nur mit größter Vorsicht vorgegangen werden darf, und es ist unverantwortlich so zu verfahren wie z. B. Tutt, Chapman und Verity bei der Aufstellung ihrer vielen, meist höchst mangelhaft begründeten „Rassen“. Die europäische Rassengruppe besteht aus einer großen Anzahl in ihrem Habitus sehr verschiedener Rassen, welche in- des durch gleiche Ausbildung des J’Genitalapparates zusammen- gehören. Die Rassengruppe ist im großen und ganzen auf Eu- ropa beschränkt. Lediglich die Rasse sultana Forst. bewohnt die Gebirge Anatoliens. Andererseits wird die südrussische Steppe “von der Rasse wolgensis Forst., welche bereits zur vorderasia- tischen Gruppe zu zählen ist, bewohnt. Wieweit die europäische Rassengruppe weiter nördlich nach Osten reicht, ist mangels Material noch nicht festzustellen. Als argus L. im engeren Sinne sind nur die nordeuropäischen Populationen zusammenzufassen, bei denen sich die f' im All- gemeinen durch eine hellere Us., einen schmäleren schwarzen Rand mit fast immer isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten aus- zeichnen. Der schwarze Zellstrich fehlt meistens oder ist nur ganz schwach angedeutet. Die 9 sind fast immer mehr oder 114 Tee EEE weniger blau bestäubt, auf der Us. allgemein heller wie z. B. mitteleuropäische Stücke. Hiezu zählen die mir vorliegenden Serien von Schweden, Norwegen, Finnland und Lappland. Be- züglich. Verbreitung nach Norden und Flugzeit wurde oben schon gesprochen. Die Südgrenze bildet die Ostsee bezw. der Finni- sche Meerbusen. Jedenfalls gehört eine Serie von verschiede- nen estländischen Fundorten zu aegon Schiff. Wie die Verbrei- tung und Abgrenzung nach Osten in Rußland sich verhält ist mangels Material nicht zu klären, da auch jegliche Literatur- angaben aus den fraglichen Gebieten fehlen. Sicher gehören aber zu argus L. Stücke aus North Kent, welche der cretaceus Tutt entsprechen. Zu den englischen argus-Formen sei hier folgendes bemerkt: Tutt nimmt (Ent. Rec. XXI p. 59) für England folgende Formen an: argus L. mit düsterer Us. (auf Heideland), crefaceus Tutt mit bleicher Us., schmälerem Rand der / und blaubestäubten 9 (auf Kalkboden) und eine dritte Form masseyi Tutt, kleiner als - cretaceus Tutt (auf Moorgelände). Nach dem mir vorliegenden Material, das allerdings zur endgültigen Klärung dieser Frage zu gering ist, muß cretaceus Tutt und masseyi Tutt als zur nor- dischen argus L. gehörig betrachtet werden, während die breit gerandeten Populationen mit dunkler Us., welche Tutt irrtüm- licherweise als argus L. bezeichnet, zu den westiranzösischen Formen die nächsten Beziehungen zeigen. Masseyi Tutt ist nach den Angaben Tutts an die nässesten Stellen der Moore gebun- den, dürfte also ein Gegenstück zur südbayerischen uliginosa Dhl. bilden. Leider läßt sich aus dem vorliegenden Material Genaue- res über die Verbreitung der drei Formen nicht ersehen. Auch in der Literatur finden sich überall nur die Tuttschen Angaben. Jedenfalls war argus schon vor der Trennung Englands vom europäischen Festland dort bereits heimisch, und zwar in der nördlichen und in der mitteleuropäischen Rasse bezw. der west- französischen Form der letzteren. Die beiden Rassen scheinen soweit ausgebildet und differenziert gewesen zu sein, daß sie sich auch nach der inzwischen erfolgten Isolierung der britischen Inseln bis heute getrennt erhalten haben. Ob und wie weit eine Vermischung stattgefunden hat, läßt sich nach dem mir vorlie- genden Material nicht feststellen. In Irland und Schottland soll argus sehr selten und lokal vorkommen (Tutt). In welcher Rasse, ist nicht festzustellen. 115 Aegon Schiff. (= aegiades Gerh.) ist die verbreitetste Rasse Mittel- und Westeuropas. Sie zeigt beim 3’ im Allgemeinen ein etwas dunkleres Blau, breitere Randbinde mit fast nie isoliert stehenden schwarzen Randflecken und meist dunklere, manchmal bräunliche bis braune Us. mit mäßiger Blaubestäubung der Fl-Wurzeln. Die dunkelsten Us. finden wir bei nord- deutschen und westfranzösischen Stücken. Der schwarze Zell- schlußfleck fehlt meistens. Die 9 zeigen ebenfalls eine etwas dunklere Us. wie die der Rasse argus L. und auf der Os. eine meist starke hellbraune Bindenbildung, welche aber hin und wieder auch mal ganz fehlen kann. Blaubestäubung der 9 kommt in der Regel überhaupt nicht vor. Das Verbreitungs- gebiet der aegon Schiff. reicht von der Nord- bezw. Ostsee- küste südlich bis zu den Alpen, westlich bis Westfrankreich und, wie schon oben besprochen, auch nach England. Im Osten ist die Grenze nicht ganz klar. Eine Serie von Estland gehört noch eindeutig zu aegon Schiff. Wo aber in Rußland aegon Schiff. auf die östlich angrenzende Rasse stößt, ist noch - völlig ungeklärt. Im Südosten gehören die Populationen Böhmens, Ober- und Niederösterreichs und Ungarns zu aegon Schiff. Die weiter südöstlich fliegenden, auch zu aegon Schiff. zu ziehenden Populationen werden im Zusammenhang mit den übrigen Balkan- formen besprochen. Im Allgemeinen ist aegon Schiff. von allen Fundorten sehr einheitlich. Erwähnenswerte Formen kenne ich nur zwei: plou- harnelensis Oberth. und uliginosa Dhl. Piouharnelensis Oberth. (= pulchraphilonome Vrty.) beschreibt Oberthür (49) aus den Dü- nen von Plouharnel in der Bretagne. Nach einer mir vorliegen- den Serie (8 /, 10 2) vom Juni 1926 ist sie in erster Linie bemerkenswert infolge ihrer geringen Größe, dem sehr schmalen schwarzen Rand und dem leuchtenden Blau der J'. Die Os. ‘ der Hil. soll oft orangefarbige Randflecke tragen. Bei den mir vorliegenden Stücken ist davon nichts zu bemerken. Die © zei- gen einen Anflug von Blaubestäubung und häufig hellblaue Keil- fleckchen vor der hellbraunen Binde. Diese hellblauen Keil- fleckchen scheinen sich vollkommen unabhängig von der sonst üblichen Blaubestäubung zu entwickeln und zeigen auch ein wesentlich helleres Blau. Sie wurden bisher außer bei plou- harnelensis Oberth. lediglich bei uliginosa Dhl. und bei masseyi Tutt beobachtet. Die Us. zeigt im Gegensatz zur folgenden Form keinen Unterschied zu den benachbarten Populationen. Plou- 116 harnelensis neigt sehr zu Aberrationen der Us., vor allem zu Confluenzen. Aus unmittelbarer Nähe (Molac, Morhiban) liegt eine vollkommen normale Serie vor und ich glaube annehmen zu dürfen, daß die plouharnelensis Oberth. wie die uliginosa Dhl. ein Produkt besonderer klimatischer Verhältnisse ist. Ulisinosa wurde von Dannehl aus dem Beuerberger Moor, südlich München, beschrieben.' Ihre Hauptmerkmale sind: 5 oseits leuchtend silberblau mit weißer Bestäubung, welche beson- ders zwischen den Rippen, nach den Außenrändern zu, auffällig hervortritt. Auf den Hil. treten die fast immer isoliert stehenden schwarzen Randpunkte sehr scharf als weiß umringte Augen heraus. Der schwarze Rand sehr schmal. Die Us. hell, fast weiß. Q häufig mit leichter blauer Bestäubung der Fl.-Wurzeln und den oben schon erwähnten blauen Keilfleckchen. Us. gleichfalls heller. Uliginosa Dhl. ist von allen voralpinen Hochmooren Süd- bayerns u. Oberösterreichs, nördlich etwa bis in die Umgebung Münchens (Dachauer Moos) bekannt. Diese Form scheint, wie ja schon erwähnt, keine konstante Rasse zu sein, denn in manchen Jahren tritt argus an denselben Flugplätzen in oseits wie useits normalen, oft auch in verdunkelten, an alpine Stücke erinnern- den Exemplaren auf. Die Entstehung der uliginosa Dhl. ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf die klimatischen Besonder- heiten ihrer Flugplätze, eben der Hochmoore, zurückzuführen. Es ist ja auch eine bei den Sammlern bekannte Tatsache: Je feuchter der Flugplatz, desto ausgeprägter die Merkmale der ‚uliginosa Dhl. Für ein Eiszeitrelikt halte ich uliginosa Dhl. bestimmt nicht, da sie sich ja unter bestimmten Bedingungen vollständig zur normalen aegon Schiff. umwandelt und ganz bestimmt mit der nordischen Rasse argus L. nichts zu tun hat. Erwähnenswert ist noch eine Form aus der Vendee (Longe- ville), welche leider nur in 1 0, 2% vorliegt. Während das o° vollkommen aegon-Charakter zeigt, weisen beide @ eine blaue Bestäubung der Fl.-Os. auf, aber ganz dünn über die gesamte ! Merkwürdigerweise wurde uliginosa von Dannehl als Form der argus Schiff., also idas L. (argyrognomon auct.) beschrieben, ein Fehler, der wohl nur durch die unglaubliche Verwirrung in der Nomenklatur dieser Gruppe zu erklären ist. Osthelder hat in seiner Fauna Südbayerns den Fehler richtig gestellt und es ist umso merkwürdiger, daß Bollow im Seitz, Nachtrag Bd. 1, uliginosa Dhl, wieder als Form von idas L. anführt, 117 Fl.-Fläche, nicht in der charakteristischen Anordnung wie bei plouharnelensis Oberth.' Verity (76) benennt besonders große Stücke mit hellerer Us., wie sie ihm besonders aus Frankreich und von Regensburg vorlie- gen, als „Rasse“ cretaephilonomeVrty. Derartige große und helle Stücke treten durch das ganze Gebiet überall mal auf und ver- dienen bestimmt keine Benennung, schon garnicht als Rasse. Wenn man trotzdem den Namen cretaephilonome Vrty. verwenden will, so lediglich als Aberrationsname für die genannten Extrem- stücke. Ich halte ihn für völlig überflüssig. Philonomus Brgstr. wurde bisher meistens als alpine Form aufgefaßt. Das beruht höchstwahrscheinlich auf einem Irrtum. Mit Sicherheit kann diese Frage allerdings nicht mehr geklärt werden, da die Herkunft der Bergsträsserschen Exemplare nicht mehr eindeutig festgestellt werden kann. Allem Anschein nach handelte es sich um mitteldeutsche Stücke (nach Ochsenheimers Angaben aus der Leipziger Gegend), wo ja überall mal kleine und dunkle Stücke vorkommen können. Jedenfalls fehlt jeg- licher Beweis für eine alpine Herkunft der Tiere. Meines Wis- sens ist Ochsenheimer (Naturwissenschaftlicher Anzeiger 1821 p. 15) der erste, der, angeregt durch Meisners Beschreibung der aegidion, diese mit philonomus Brgstr. für identisch erklärte, dabei aber das Vorkommen derartiger Falter in den Alpen über- haupt bestritt. Als letzteres dann als Irrtum erkannt wurde, wurden beide Namen auf die alpine Form bezogen und dieser Fehler immer wieder kritiklos abgeschrieben. Philonomus Brgstr. wäre also nur zu halten als Name für besonders kleine und dunkle Stücke der Rasse aegon Schiff., also für das entgegen- gesetzte Extrem der cretaephilonome Vrty., und die Benennung ebenso überflüssig wie diese. In den Pyrenäen findet sich die Rasse pyrenaica Tutt. Sie steht wohl der aegon Schiff. am nächsten, welche ja allem Anschein nach bis an die Pyrenäen reicht, ist aber doch schon eine gute Rasse. Mit hypochiona Rmbr. hat sie jedenfalls trotz der oft sehr hellen Us. bestimmt nichts zu tun. Pyre- naica Tutt, von welcher mir nur J von verschiedenen Fund- orten vorliegen, zeigt verhältnismäßig geringe Größe, dunklere ! Die im Seitz Nachtrag Bd. I p. 256 angeführte aegusella Vrty. ist nicht, wie Bollow angibt eine argus-Form, sondern nach Angabe Stempffers und Schmidts (68), welche ich auf Grund mir vorliegenden Materials vom Original- fundort bestätigen kann, eine argyrognomon Brgstr.-Form. 118 Färbung mit breitem schwarzem Rand und, im Gegensatz zu den Höhenformen der hypochiona Rmbr., immer gutentwickel- ten Diskoidalfleck. Us. grau mit oft stark blauer Bestäubung der Fl.-Wurzeln und schwach entwickeltem Orangeband. Das Grau der Us. kann häufig bis fast Weiß aufgehellt sein: hypochionides Tutt. Stücke der letzteren Form, welche in der Hauptsache an tiefer liegenden Plätzen fliegt, weisen häufig auch eine Verschmälerung des schwarzen Fl,-Randes auf. Für die @ der pyrenaica Tutt, welche mir nicht vorliegen, führe ich die Beschreibung Tutts (72) an: „The 9 Q are dark fus- cous, with the orange lunules usually confined to three or four on hindwings an the fringes grey except at the apices of fore- wings, which are white, whilst the underside is brown in tint, “ the orange well marked, and there is a well-defined white sub- terminal band between the orange band and the submedian row of spois on the hindwings.” In den Alpen fliegt eine sehr ausgeprägte Rasse: alpina Courv. (= altaegidion Vrty., false philonomus Brgstr.). Sie zeigt beim 5’ gegenüber ihren Nachbarrassen ein wesentlich tiefe- res, oft ins dunkelviolette spielendes Blau, breiteren schwar- zen Rand, schwarz markierte Adern und auffallend reinweiße Fransen. Sehr stark ausgeprägt ist der schwarze Diskoidal- mond auf der Fl.-Os., häufig sogar nicht nur auf den Vfl., son- dern auf allen FlL. Q@ meistens mit gering ausgeprägten Rand- binden und düsterer Fl.-Us. mit oft verhältnismäßig wenig Weiß vor der gelben Randbinde. Die Rasse ändert je nach der Höhen- lage und den verschiedenen klimatischen Verhältnissen stark ab, ohne jedoch konstante Lokalformen zu bilden. Mit Zunahme der Höhe werden die Tiere kleiner und meistens auf Os. und Us. dunkler. Die Metallflecke auf der Us. zeigen häufig Nei- gung zum Verschwinden: aegidion Meisn.' Die Us.-Färbung der &' ändert von hellem Weiß bis zum tiefsten Dunkelgrau ab. Letztere Färbung tritt besonders bei Stücken aus Süd- tirol häufig auf, findet sich aber nicht selten auch an anderen 1 Meisner betont in seiner Urbeschreibung (Naturw. Anz. 1818 p. 88) ausdrücklich das Fehlen der Metallflecke auf der Hil.-Us. Da dieses Ver- schwinden der Metallflecke zwar überall bei den alpinen Formen vorkommen kann, keineswegs aber, auch nicht in den höchsten Lagen, zum Rassemerk- mal wird, kann man nicht, wie es viele Autoren taten, aegidion Meisn. gleich alpina Courv. annehmen, sondern kann aegidion Meisn, nur als eine, wenn auch nicht selten auftretende Modifikation der alpina Courv. werten. 119 Flugplätzen. Für derartige Stücke wäre der Name nigrescens Courv. zu gebrauchen, Die kleinen Stücke aus den höchsten Lagen, besonders der Schweiz, bei denen eine Verkleinerung der Flecke auf der Us. zu beobachten ist, können als valesiana M.-Dür. bezeichnet werden. Killiasi Christ. soll bei Tharasp als Lokalform auftreten. Nach meinem Material kommen aber Stücke mit stark vermehrtem Schwarz überall in den Alpen vor. Mir liegen derartige Exemplare nicht nur aus der Süd- schweiz vor, sondern auch aus Süd- und Nordtirol (Bozen, Dolomiten, Landeck, Stubaital). In den Südtälern der Alpen tritt die Rasse alpina Courv. in sehr großen und useits meist helleren Stücken auf, ohne daß man diese zweibrütigen Popu- lationen aber mit irgend einem Recht von alpina Courv. trennen könnte. Verity beschreibt hier sehr überflüssigerweise zwei „Rassen*“. Vom Pian del Sole oberhalb Intra am Lago Maggiore eine austera Vrty., welche größer sein soll wie killiasi Christ., mit etwas dunklerer Us.-Färbung. Ferner eine alpiumphilonome Vrty. von Waidbruck in Südtirol. Er gibt für diese als einziges Merkmal geringere Größe an, was bei Tieren der zweiten Gene- ration (Fangdatum 25. Juli) eigentlich kein Grund zur Aufstel- lung eines eigenen Namens ist, es sei denn, man will die Gene- rationen benennen. Der Name alpiumphilonome Vrty. ist also am Besten ganz zu streichen, während austera Vrty. immerhin noch als Bezeichnung der großen, zweibrütigen Populationen der Süd- täler zu vertreten ist. Notwendig scheint mir eine eigene Be- zeichnung für diese Populationen allerdings nicht. Auf ähnlich schwachen Füßen wie die beiden Letzteren steht auch claraobscura Vrty., beschrieben aus der Nähe von Bonneval in Savoyen aus 1800 -2200 m Höhe. Ich kann an den mir vorliegenden Stücken aus der von Stempffer erbeuteten -Originalserie auch nicht das Geringste finden, was eine Ab- trennung und Benennung rechtfertigen könnte und fasse daher den Namen c/laraobscura Vrty. als weiteres Synonym zu alpina Courv. auf. Die Rasse alpina Courv. ist beinahe über das ganze Gebiet der Alpen verbreitet, lediglich im Südosten, in Kärnten und Krain dringt die Rasse cleomenes Fruhst. bis in die Alpen vor, während im Westen, in den Alpes maritimes, die Rasse /ydiades Fruhst. ziemlich weit ins Gebirge vordringt. Im Süden geht alpina Courv., wie schon erwähnt, in Form von großen, zwei- brütigen Populationen tief in die Täler hinab (bis 500 m), ohne 120 aber den alpina-Charakter dabei zu verlieren. Ob valmasinii Perlini aus dem Veltlin, von welcher ich weder die Urbeschrei- bung noch Material bekommen konnte, noch zu alpina Courv. zu zählen ist oder schon zu ifalorum Vrty., konnte ich nicht feststellen. In der Literatur wird valmasinii Perlini meistens als Synonym zu alpina Courv. aufgeführt, Courvoisier selbst hält aber valmasinii Perlini für von seiner alpina verschieden, da sie himmelblau und größer sei, mit nicht so prägnantem Saum und fehlendem Mittelmond. Dies würde alles mehr auf italorum _ Vrty. verweisen. Entscheiden läßt sich diese Frage wohl nur durch Untersuchung der Perlinischen Typen, falls diese noch vorhanden sind. Im Norden geht aegon Schiff. am Alpenrand allmählich in alpina Courv. über. Mir liegen ausgesprochene Uebergangsformen in Serien von Schliersee, Garmisch und Salz- burg vor, während eine Serie von Ellmau bei Mittenwald den alpina-Charakter schon fast rein zeigt. Im Allgäu gehen die Uebergangsformen bis hoch in die Berge, z. B. am Nebelhorn. Die iberische Halbinsel wird von der Rasse hypochiona Rmbr. bewohnt. Sie geht vom äußersten Süden der Halbinsel bis an den Südrand der Pyrenäen, im Osten sogar noch etwas darüber hinaus, um dann in Languedoc und der Provence in die Rasse /ydiades Fruhst. überzugehen. Die Pyrenäen wer- den von der Rasse pyrenaica Tutt bewohnt, welche keinerlei nähere Beziehungen zu hypochiona Rmbr. zeigt. Hiypochiona Rmbr. ist weitaus die auffallendste argus-Rasse. Sie ist im Durchschnitt wohl eine der größten mit beim 5 auf- fallendem, leuchtendem, hellviolettem Blau, immer fehblendem Diskoidalmond, schmalem schwarzem Rand und isoliert stehen- den Hfl.-Randpunkten, welche häufig in einem weißen oder ver- waschen rötlichem Hofe stehen!: casaicus Chapm. Die Us. ist fast rein weiß mit verhältnismäßig kleinen, noch heller geran- deten Punkten, oft nur schwach ausgebildeten Metallflecken und verhältnismäßig gut ausgeprägter rotgelber Randbinde. Stücke mit reduzierter Us.-Zeichnung können als nomancha Ribbe be- zeichnet werden. Die @ ebenfalls sehr groß, mit meist stark entwickelter gelber Randzeichnung auf allen Fl. Us. ebenfalls sehr hell mit gut ausgebildeter weißer Zeichnung, welche aber infolge der oft I Bei den 9, nicht bei den 9, wie Bollow im Gegensatz zur Urbe- schreibung angibt. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI! H.2. 6 121 sehr hellen Grundfarbe nicht besonders hervortritt. Zeichnung allgemein stärker entwickelt, wie bei den o, besonders die Metallflecke. Die Rasse tritt über ihr ganzes Verbreitungsgebiet sehr einheitlich auf und ändert lediglich nach der Höhenlage ab, aber immer unter Wahrung der hauptsächlichsten Rassemerkmale. Die Veränderung bezieht sich fast nur auf die Färbung der Us. der 5. Bei den 9 tritt außer einer gelegentlichen Reduktion der Zeichnung auf der Fl.-Os. in höheren Lagen keine Verän- derung auf. Die Populationen der Ebene und der Mittelgebirge zählen sämtliche zur typischen hypochiona Rmbr. In den höheren Lagen tritt bei den J eine Verdunkelung der Us. auf, häufig gleichzeitig mit einer Reduktion der Größe der Tiere. Hiezu sind folgende, meist sehr unwesentliche Formen zu nennen: iberica Tutt, beschrieben vom Fuß der Berge bei La Granja!, mit etwas breiterem Rand der J. Branualensis Tutt aus Bra- nuelas in L&on zeigt ebenfalls eine breitere Randbinde und dazu eine dunklere Us. Vigensis Tutt aus der Umgebung von Vigo - ist kleiner als die normale hypochiona Rmbr. Diese sämtlichen als Rassen beschriebenen Formen verdienten am Besten über- haupt keinen eigenen Namen. Hier seien gleich noch zwei weitere Namen aufgeführt: bejarensis Chapm. aus der Umgebung von Bejar in Zentralspanien, welche sich durch ihre Größe aus- zeichnet, ein klares Synonym zu hypochiona Rmbr., wenn man den Namen nicht für besonders große Stücke verwenden will, für welche aber schon der Name major Tutt zur Verfügung steht. Microhypochiona Vrty., beschrieben von Albarracin, soll in ganz Zentralspanien verbreitet sein. Sie soll durch geringere Größe und das Fehlen der Metallflecke auf der Hil.-Us. von der andalusischen hypochiona Rmbr. unterschieden sein. Mir liegen größere Serien von Albarracin und anderen zentralspani- schen Fundorten aus verschiedenen Jahren vor, ich konnte aber auch nicht den geringsten Unterschied gegenüber Tieren aus anderen Gegenden Spaniens konstatieren. Die angegebenen Merkmale treten in allen spanischen Serien individuell auf. Veritys Typenserie stammt wohl aus einem klimatisch nicht normalen Jahr, wo ja die angegebenen Veränderungen jederzeit _ möglich wären. Jedenfalls steht der Name microhypochiona Vrty. I Tutt schreibt: „,.: at the foot of the mountains near La Granja." Bollow macht daraus (Seitz Nachtrag Bd. 1 p. 257) „auf den Bergen um La Granja.” 122 auf äußerst schwachen Füßen und mit ihm ist wohl auch nur ein Synonym mehr geschaffen. In den Hochgebirgen tritt die Rasse hypochiona Rmbr. in einer sehr ausgeprägten Höhenform auf. Ribbe (56) beschreibt sie von der Sa. Nevada von 1800—2500 m Höhe als vacaresa Ribbe. Mir liegen von dieser Form nur 4 5 vor, darunter die Type Ribbes und noch ein JS der Originalserie. Das Blau der 5 Os. ist wesentlich dunkler u. stumpfer als bei typischen hypochiona 5‘, der schwarze Rand etwas breiter, die Hfl.-Randpunkte aber noch fast freistehend. Der Hauptunterschied liegt auf der Us., welche ausgesprochen braungrau ist mit weißem Band vor den gelben Monden. Sehr stark entwickelt sind die Metallflecke der Hl. und die Blaubestäubung der Fl.-Wurzeln. Die mir nicht vor- liegenden © sollen sich von hypochiona® nur durch die grauere Us. unterscheiden. Uebergänge zu dieser Form sind auch zwei J’ aus Los Ca- bos, Asturien, von welchen eines typischen vacaresa-Charakter zeigt und das andere ziemlich die Mitte hält zwischen hypo- chiona Rmbr. und vacaresa Ribbe, auf der Os. typische vacaresa, auf der Us. sehr hell mit beinahe vollständig verschwundenen Metallflecken. Ebenso vier 5 aus der Sierra de Guadarrama mit ebenfalls heller Us. Hiezu gehört auch die Form hispana- fusca Vrty. aus Guenca, Neu-Kastilien. Sie ist kleiner, mit dunk- lerem Blau der 5 und breiterem schwarzem. Rand. Die Us. sehr stark grau. Einige 5’ mit Orangeflecken auf der Hil.-Os. Die @ auf der Os. mit schwächerer gelber Zeichnung, meist nur auf den Hfl. Auf der Us. ist die Zeichnung bei beiden Ge- schlechtern sehr stark ausgeprägt. Die mir vorliegende Serie aus Guenca zeigt aber keinerlei Verschiedenheit gegenüber der hypochiona Rmbr. und ich nehme deshalb an, daß die hispana- fuscaVrty. eine der vacaresa Ribbe entsprechende Gebirgsform aus der Sierra de Guenca darstellt. Der schwarze Diskoidalfleck tritt im Gegensatz zu der Hoch- rasse der Pyrenäen, pyrenaica Tutt, anscheinend bei den der Rasse hypochiona Rmbr. angehörenden Hochgebirgspopulationen selten auf, ebenso übertreffen sie jene meistens an Größe. Erwähnenswert ist noch eine Serie aus den Pyren. orient. (Les Ambollos, VI. 31), welche schon zu den Populationen Süd- frankreichs überleitet, aber doch, trotz etwas dunklerer Färbung sowohl o- wie useits, noch echte hypochiona Rmbr. darstellen. Es a 0) scheint dies die einzige Stelle zu sein, wo hypochiona Rmbr. nach Norden die Pyrenäen überschreitet. Eine eigenartige Rasse beherbergt die Insel Corsica: cor- sica Bell. Die 5 gleichen auf der Os. ziemlich den aegon J' mit sehr schmalem schwarzem Rand u. kleinen Hil.-Randpunkten, zeigen aber fast immer einen schwarzen Diskoidalfleck, wenn auch meist nur sehr schwach. Die 2, mit schwacher gelbbrauner Zeichnung, sind meistens stark blau übergossen. Das Charakte- ristische der corsica Bell. ist aber die Us. bei beiden Geschlech- tern. Sie ist graubraun beim 5, rein braun bei den 9, die sonst schwarzen Ocellen von der Farbe des Grundes, manch- mal etwas dunkler, aber immer braun, sodaß sie infolge der sehr ausgeprägten weißen Umrandung häufig nur als lichte Ringe auf braungrauem bezw. braunem Grunde erscheinen. Die weiße Zeichnung ist meist stark reduziert, ebenso die Metallilecke. An den Fl.-Wurzeln bei den o’ meist ausgeprägt blaue, bei den Q schwache, oft kaum angedeutete grüne Bestäubung. Bei den mir vorliegenden Serien ist ein Unterschied zwi- schen den Generationen nicht zu bemerken. Vom benachbarten Sardinien ist argus bis jetzt noch nicht bekannt geworden, scheint also dort wohl zu fehlen. Südfrankreich, in der Hauptsache Languedoc, Dauphine und die Provence, wird von der Rasse /ydiades Fruhst. (= hypochion- alpina Vrty.) bewohnt, welche in vielem einen Uebersang zwi- schen hypochiona Rmbr. und italorum Vrty. bildet. 5 im Blau zwischen hypochiona Rmbr. und italorum Vrty. stehend, mit häu- fis auffallend weiß bestäubtem Vfl.-Rand. Schwarzer Rand nur mittelmäßig entwickelt, in höheren Lagen stärker ausgeprägt, der Diskoidalmond nur bei breitrandigen Stücken aus höheren Lagen angedeutet, sonst fehlend. Us. bei Stücken aus dem Rhonetal und von der Küste fast weiß, bei Tieren aus höheren Lagen dunkler werdend, bräunlich, nie grau, mit starker blauer Bestäubung der Fl.-Wurzel, manchmal bis über den halben Fl. ausgebreitet. © sehr veränderlich, von Stücken mit reich ent- wickelter Binde bis zu einfarbig dunklen Stücken in allen Uebergängen. Us. meist sehr hell braun, ähnlich den hypo- chiona @, mit wohl entwickelten, großen Ocellen. Bestäubung der Fl.-Wurzel meist kaum angedeutet. Fruhstorfers /ydiades stammt aus Moulinet in den Alpes Maritimes. Zu ihr sind die Populationen aus den Cevennen, 124 den Bergen der Provence, den Alpes Maritimes und den liguri- schen Alpen zu zählen. Die Populationen des Rhonetales und der südfranzösischen Mittelmeerküste, welche, wie oben bereits erwähnt, hellere Us. und meist auch lichtere Os. mit schmälerem Rand zeigen, im Ganzen gesehen offensichtlich zu hypochiona Rmbr. überleiten, nennt Verity pseudohypochiona, Bei dieser Form sollen häufig blau bestäubte @ vorkommen. | Ferner beschreibt Verity noch zwei Formen, welche zwi- schen Iydiades Fruhst. und italorum Vrty. zu stehen scheinen: claralpina Vrty. aus dem Tal von Valdieri in den italienischen Alpes Marit. und lunensis Vrty. aus der Umgebung von Spezia im östlichen Ligurien. Aus Veritys Beschreibung ist so gut wie nichts zu entnehmen, die mir vorliegenden Serien von den ligu- rischen und Meeralpen entsprechen in der Hauptsache der I!ydia- des Fruhst. In dem in Frage kommenden Gebiet scheint sich ein fast unmerklicher Uebergang der /ydiades Fruhst. zur italo- rum Vrty. zu vollziehen. Die Rasse der Apenninenhalbinsel, ifalorum Vrty. (= siren- tina Dhl.) ist vom Südrande der Alpen bis zur Südspitze Italiens verbreitet. Merkwürdigerweise scheint argus auf Sizilien nicht vorzukommen, jedenfalls ist sie von dort noch nicht bekannt. In Oberitalien geht sie im Westen an der ligurischen Küste un- merklich in die Rasse /ydiades Fruhst. über, im Osten geht sie bis an den Rand der Berge, während in Istrien schon Popula- tionen fliegen, welche zu cleomenes Fruhst. zu ziehen sind. Das hauptsächlichste Rassemerkmal der ifalorum Vrty. ist bei den 5 die sehr hell graubraune, manchmal sogar reinweiße Us., ähnlich wie bei hypochiona Rmbr., während die Os. immer viel dunkler ist wie bei jener, von immer wieder mal vorkommen- den Einzelstücken, namentlich aus dem Süden, abgesehen. Der schwarze Rand nur mittelmäßig entwickelt, auf den Vfl. meist etwas stärker wie auf den Hfl., wo die schwarzen, vielfach gut entwickelten Randpunkte nicht selten isoliert stehen. Der Dis- koidalmond auf den Vfl. fehlt fast immer. Die © hell- bis dunkel- braun mit fast immer gut entwickelter gelber Binde. Auf der Us. meist sehr scharf gezeichnet mit stark ausgeprägten Metall- flecken und in der Regel gut entwickelter weißer Binde. Verity beschreibt seine italorum vom Abetone-Paß zwischen Emilia und Toscana. Es ist die große Form der tieferen und mittleren Lagen der Apenninen, mit heller, oft ganz weißer Us. 125 der J', während apenninicola Vrty. (= majellensis Dhl., abruzzen- sis Dhl., abruzzorum Dhl.!) nur eine Bergform aus den höheren Teilen des Gebirges darstellt. Sie ist in der Hauptsache durch geringere Größe, etwas dunklere Os. der 9’ und meist dunklere, graue Us. unterschieden, obgleich sich nach Süden zu Tiere mit fast rein weißer Us. auch bei dieser Form immer häufiger finden, Fl.-Wurzeln mehr oder weniger hellblau bestäubt. Die Q ebenfalls kleiner, häufig mit gut entwickelter Zeichnung, wenn- gleich auch ganz ungezeichnete Stücke vorkommen können. Us. mit viel Weiß und breiter Orangebinde. Metallilecke mäßig stark entwickelt. Als Lokalform führt Verity aus den Sibillinibergen in 1700 m Höhe die pallidula Vrty. auf. Die 5 glänzend silberig blau, breit weiß längs der Costa der Vfl. die Hfl.-Randflecke häufig weiß geringt. Die @ bleich braun mit grünlichen Schuppen und weißlicher Zeichnung auf der Os. Die Us. blaß grau mit schwacher Zeichnung. Es handelt sich wohl auch um eine in- folge besonderer klimatischer Einwirkungen entstandene Form, vergleichbar etwa der uliginosa Dhl. | Die Form der Ebenen Mittelitaliens scheint Zuscanica Vrty. zu sein, von mittlerer Größe mit schmalem schwarzem Rand bei den J, meist isoliert stehenden Hil.-Randpunkten und, wenn auch sehr heller, so doch ausgeprägt grauer, fast nie weißer Us. Tuscanica Vrty. ist aus der Nähe von Pisa beschrieben. Hiezu die Form alboradians Trti. von Sestole am Lago Budalone mit beim 5 silberweiß übergossenem Blau und strahlig weiß be- grenzten Hfl.-Randpunkten. Letztere Form liegt mir ebenso wie pallidula Vrty. nicht vor. Aus dem südlichsten Italien, aus dem Aspromonte-Gebirge in einer Höhe von 1200 m ist calabrica Trti. (= calabrica Vrty.) beschrieben.” Diese Form, welche mir ebenfalls unbekannt ist, soll sehr groß sein mit breitem schwarzem Rand und häufig rein weißer Us. der 5. Die © dunkel mit wenig gelbbrauner ! Dannehl beschreibt die abruzzorum als Höhenform von idasL. In der Sammlung Dannehl stecken als Typen zwei argus Jg’ aus dem Gran Sasso. Da bei Dannehl die Typen lediglich durch eine Bodenetikette bezeichnet sind und nicht an der Nadel des betreffenden Tieres ist natürlich eine Verwechs- lung sehr leicht möglich. Allerdings würde Dannehls Beschreibung auf die beiden argusy' gut zutreffen. ® Bollow verkennt im Seitz Nachtrag Bd. 1 den Unterschied von cala- brica Vrty. (argus-Form) und calabricola Vrty. (argyrognomon-Form), zieht beide zusammen und setzt sie als synonym zu calabrica Trtti. 126 Zeichnung, die Metallflecke auf der Us. meist fehlend oder we- nigstens äußerst klein. Im Südosten Europas scheinen die Verhältnisse sehr ver- wickelt. Einerseits gehen der aegon Schiff. sehr naheste- hende Populationen entlang der Donau bis in die Walachei und von dort an der Westküste des Schwarzen Meeres in die Ebene der Maritza und die Nordküsten des Marmarameeres, westwärts bis Macedonien und Nordgriechenland. Andererseits beherbergen die Gebirge Kärntens, Krains, das bosnische Bergland, Balkan, Rhodopen und der ganze Zug der Karpathen und Beskiden eine vollkommen abweichende Rasse, welche auch über die Karpathen hinaus weit nach Galizien hinein verbreitet zu sein scheint. Es ist dies die Rasse cleomenes Fruhst. (= carinthiaca Courv., argigas Vrty.). Diese zeichnet sich vor allem durch ihre Größe und den wesentlich dunkleren Gesamteindruck aus. Die Typen der cleomenes Fruhst. stammen aus Krain, wo die Rasse in ihrer extremsten Form auftritt. Hier ist das Schwarz auf der Os. der 5 oft derart vermehrt, daß das Blau mehr oder weniger verschwindet. Im Durchschnitt sind die JS’ der cleomenes Fruhst. meist etwas heller, obgleich der schwarze Rand häufig bis zu einem Drittel der Fl.-Fläche einnimmt. Das Blau ist bei dieser Rasse mehr ein dunkles Violett, ähnlich der Färbung der alpina Courv., von der sie aber vor allem durch die Größe und auch auf der Us. verschieden ist. Der schwarze Diskoidalfleck ist bei cleomenes Fruhst. meist auf allen Fl. vorhanden. Oseits sind die 5’ im ganzen Verbreitungsgebiet sehr einheitlich, die Färbung der Us. jedoch kann vom düsteren Braun (Fruhstorfers Type) bis hellgrau und fast weiß abändern, immer zeigt sie jedoch eine starke blaue Bestäubung der Fl.-Wurzel. Die Färbung ändert sowohl individuell, als auch nach Flugplätzen ab. Die dunkelsten Stücke liegen mir von Krain, Kärnten und Galizien (Hrubieszow) vor, während die lichtesten Stücke aus der Slowakei (Neutra- gebirge), der Herzegowina (Jablanica) und den Rhodopen (Pasch- makli) stammen. Die ® zeigen ein sehr einheitliches Bild: düstere Os. mit stark reduzierter, meist auf die Hfl. beschränk- ter Zeichnung. Die Us. wechselt analog der des 5’ vom dunkel- sten bis hellsten Braun, zeigt sämtliche Zeichnungselemente jedoch stark ausgebildet, insbesondere meist die Metallflecke. Die zweite Form der Balkanhalbinsel ist, wie schon oben erwähnt, sehr ähnlich der aegon Schiff. und höchstwahrschein- lich nur die Fortsetzung von dieser. Die Verbreitung dieser 127 Form wurde oben schon angegeben, liegt also hauptsächlich in den Ebenen. Wesentliche Unterschiede gegenüber aegon Schiff. sind nicht festzustellen. Von cleomenes Fruhst. hauptsächlich durch die viel geringere Größe unterschieden (Stücke der Früh- jahrsgeneration sind immer noch um ein beträchtliches kleiner wie Stücke der Sommergeneration der vorigen), ferner durch ein anderes, aegon Schiff. gleichendes Blau der $ und schmä- leren schwarzen Rand, der allerdings die schwarzen Hfl.-Rand- punkte nie isoliert stehen läßt. Der Zellfleck häufig fehlend, nur ganz selten auf allen Fl. ausgebildet. Für diese Form kann der Name sophiana Vrty. gebraucht werden, nach Stücken aus der Umgebung von Sofia aufgestellt. Nach dem mir vorliegen- den Material aus der Fruska Gora (Syrmien), Stanimaka und Sistov (Bulgarien), Therapia am Bosporus und von verschiede- nen Plätzen Macedoniens ist es wohl am besten diese Form zur Rasse aegon Schiff. zu stellen. Lediglich bei den Popu- lationen von Macedonien und vom Ufer des Bosporus. sind bei einzelnen Stücken schon Anklänge an orientalis Tutt zu bemer- ken, wie lichtere Färbung und schmälerer Rand. Die dritte Rasse der Balkanhalbinsel ist hypochiona-graeca Tutt vom Peloponnes. Sie gleicht auf den ersten Blick sehr der hypochiona Rmbr., ist aber von ihr konstant verschieden durch den fast immer breiteren Rand der V{l, bei den &, während auf den Hfl. die Randpunkte auch bei ihr immer isoliert stehen. Die Us. ist selten so rein weiß wie bei hypochiona Rmbr., son- dern zeigt meistens ein helles Grau. Außerdem tritt nicht sel- ten eine Andeutung des Diskoidalmondes auf, hin und wieder schlagen auch die roten Flecke am Hfl. durch. Die sind mei- stens etwas schwächer gezeichnet wie bei hypochiona Rmbr., ein wesentlicher Unterschied ist aber nicht festzustellen. Als letzte Rasse der europäischen Rassengruppe ist noch die in Kleinasien vorkommende Bergform anzuführen, welche ich sultana ssp. nov. benenne, Sie liegt mir nur vom Sultan Dagh bei Akschehir vor, ist aber sicher auf den Gebirgen Ana- toliens weiter verbreitet. Im Gegensatz zu orientalis Tutt bildet sie lediglich eine Generation im Juni und Juli. Wie schon oben erwähnt dem 5 Genitalnach zur europäischen Rassengruppe zu zählen, wenngleich, wie ja auch schon bei den Balkanrassen, hin und wieder Stücke auftreten, welche hinsichtlich der Aus- bildung des Genitals einen leichten Anklang an die vorderasia- tische Rassengruppe zeigen. 128 Spannweite der 5' durchschnittlich 22—23 mm, der 9 22 mm. & oseits sehr dunkel, wesentlich dunkler wie die 5 von orientalis Tutt mit bis zu 2,5 mm breitem schwarzem Rand. Hil.-Randpunkte liegen immer innerhalb der Binde und sind in den meisten Fällen nicht zu erkennen. Am Vorderrand häufig eine weißliche Bestäubung, der Diskoidalmond meistens vorhanden, wenn auch häufig nur sehr schwach angedeutet. Bei einem Stück schlägt die braune Zeichnung der Us, auf die Os. durch (bella H.-Sch.). Auf der Us. ist der Grundton grau- braun, nie weißlichgrau wie bei orientalis Tutt, mit ziemlich a je a argus orientlalis Tutt Anatolien, Akschehir Präp. Nr, 199 b argus sullana Forst. Anatolien, Sultan Dagh Präp. Nr. 148 kräftiger blaugrüner Bestäubung der Fl.-Wurzeln. Die weiße Zeichnung vor den schwarzen Randmonden meist kein einheit- liches Band, sondern in einzelne Keilflecke aufgelöst. Die Orangebinde schmal, aber meist gut ausgeprägt. Die Metall- flecke immer vorhanden. Die © oseits dunkelbraun mit nicht sehr kräftig ausgepräg- ter Zeichnung. Useits hell braun mit gut ausgeprägten Zeich- nungselementen, im Ganzen einen dunkleren Eindruck ergebend wie die % von orientalis Tutt. Die weiße Binde auf den Vil. immer, auf den Hfl. manchmal in weiße Keilflecke aufgelöst. Orangebinde schmal, aber auf allen Fl. wohl entwickelt. Die Metalltlecke, gut ausgebildet. Typenserie vom Sultan Dagh bei Akschehir, Anatolien. 1 o' 1-+ 1800—2000 m Ende VII. 28 leg. v. Bartha; 18 5% 39% 1700—2200 m 1.—15.VIl. 34 leg. Pfeiffer; 3 5’ 1700— 2200 m 15.—30. VII. 34, leg. Fuß, sämtliche in Sig. Pfeiffer. 129 Wir haben also hier die interessante Tatsache, daß im Ge- birge eine europäische Rasse vorkommt, während in den Steppen am Fuße des Gebirges die vorderasiatische orientalis Tutt fliegt. Nach den Angaben von v. Bartha und Pfeiffer grenzen beide Rassen an keiner Stelle aneinander, da orientalis Tutt das Ge- birge vollkoınmen meidet, anatolica Forst. dagegen erst ab ca. 1700 m an aufwärts fliegt. Das ist eine Erscheinung zu der auch aus anderen Lepidopterengruppen Parallelfälle vorliegen, z.B. Zygaena purpuralis villosa Bgff. in der Steppe und Zygaena purpuralis barthae Reiß auf dem Sultan Dagh. Ich möchte hier die Frage aufwerfen, ob nicht in den früher zweifellos vorhandenen großen Waldgebieten Anatoliens auch eine entsprechende, in ihrer Zusammensetzung der europäischen gleichende Insektenfauna vorhanden war, welche mit der in der Hauptsache ja erst in geschichtlicher Zeit erfolgten Zurück- drängung des Waldes auf Kosten der Steppe, ebenfalls ver- drängt wurde und sich nur noch an einigen günstigen Stellen (höhere Gebirge usw.) erhalten konnte, während gleichzeitig die vorderasiatische Steppenfauna in die ehemaligen Waldgebiete vordrang. Die nun folgende südrussisch-vorderasiatische Rassen- gruppe ist durch Kleinasien, Armenien, das nördliche Persien, die südrussische Ebene, Kirgisensteppe und das Turanische Tief- land bis zum Tian-shan verbreitet. Zunächst haben wir in Anatolien die Rasse Orten Tutt. Sie fällt sofort auf durch die ziemlich helle Grundfarbe der J', den schmalen schwarzen Rand, die meist isoliert stehenden Hfl.- -Randpunkte und den immer fehlenden Diskoidalmond. Bei der ersten Generation ist der schwarze Rand in der Regel etwas besser entwickelt. Us. der 5 bei der Frühjahrsgene- ration mehr oder weniger grau, mit mäßiger Blaubestäubung der Fl.-Wurzeln. Das Weiß der orangegelben Binde nur in Form von Keilflecken angedeutet, Metallflecke nicht sehr ent- wickelt. Bei der Sommergeneration ist die Us. meist sehr hell grau bis rein weiß, mit noch mehr reduzierter Blaubestäubung und schwächeren Metallflecken. Die @ bei der Frühjahrsgene- ration auf der Os. mit verringerter Zeichnung, bei der Sommer- generation mit meist sehr gut entwickelter orangegelber Binde. Useits die Sommergeneration wesentlich heller wie die Frühjahrs- generation, die weiße Binde bei letzterer fast fehlend und auch 130 bei ersterer in der Regel nicht sehr stark ausgebildet. Die Orange- binde dagegen ist auf allen Fl. meist prächtig entwicket. Ein Grö- Benunterschied zwischen den Generationen ist nicht ausgeprägt. Orientalis Tutt bewohnt die Steppen des nördlichen und _ zentralen Anatoliens, während anscheinend die Berge desselben Gebietes von sultana Forst. eingenommen werden. Mir liegen folgende Serien vor: 7 5 3 9 Bithynien, Boli 800 m 11.—20. VI. 34 leg. Pfeiffer; 6 $ 3 2 Anatolien, Aksche- hir 1000 m Ende V. 26 leg. Pfeilfer;, 4 5 2 @ Akschehir 1.—10. VIL 28 leg. v.Bartha; 5 9 29 Akschehir-Tschiftlik 10.-20. VII. 28 leg. v. Bartha und Wagner-Wien; 29 5 11 2 Ankara Ende VI. bis VIl.34 leg. Noack; 1 5 19 Ankara VIl.35 leg. Fuß. Sämt- liche in Sig. Pfeiffer. Bella H.-Sch. ist die anscheinend sehr seltene Form der 5 mit auf die Os. durchschlagenden roten Flecken der Hfl. Aus dem Kaukasus kommt eine sehr ausgeprägte Rasse, welche ich im Folgenden als tscherkessica ssp. nov. be- schreibe Spannweite der J' 24—256 mm, des © 26 mm. Os. der / dunkelblau, fast ins Violette spielend, mit breitem schwarzem Rand und, vor allem auf den Hfl,, schwarzen Adern. Die Hfl.- Randpunkte verschwinden meist vollständig im Schwarz des Randes. Der Diskoidalmond auf den Vfl. fast immer angedeutet, auf den Hfl. immer fehlend. Vorderrand häufig mit silberweißer Bestäubung. Fransen fast nie rein weiß, meist in der inneren Hälfte deutlich braun, in der äußeren weiß mit mehr oder we- niger braunem Schimmer. Us. heller oder dunkler graubraun mit schwacher aber meist ausgedehnter blauer Bestäubung der Fl-Wurzel. Das Weiß der Us. häufig sehr reduziert, in den meisten Fällen nur als Ring um die Ocellen erhalten. Die Orangebinde normal ausgebildet, die Metallilecke sehr schwach. Das einzige @ oseits dunkelbraun mit sehr schwach ange- deuteten orangegelben Flecken auf allen Fl. Us. sehr hell braun mit kaum wahrnehmbarer grüner Bestäubung der Fl.-Wurzeln. Die weiße Binde auf allen Fl. gut ausgebildet, von den braunen Adern unterbrochen. Orangebinde ebenfalls gut entwickelt, Metallflecke reduziert. Typenserie: 185 1 9 Kaukasus sept., Teberda 22.-27. VII 33 leg. L. Sheljuzhko in Sig. Pfeiffer. Fast vollkommen identisch mit fscherkessica Forst. ist ein J der bayer. Staatssammlung aus den Adsharabergen 1910 leg.Korb. 131 3 5 aus Siwas, 29. VI. 34 leg. Zukowsky und 1 5 Pontus, Amasia leg.Korb gehören noch einwandfreizur tscherkessicaForst., zeigen aber doch schon einen Uebergang zu orientalis Tutt. In Armenien fliegt eine etwas abweichende Form der tscher- kessica Forst., welche sich bei den 5 durch den häufig schmä- leren Rand, lichtere Färbung, fast gänzlich verschwundenen Dis- koidalmond auf der Os. und durch außerordentlich klare hell- braune Us. unterscheidet, Letztere zeigt neben der allgemein helleren bräunlichen Grundfarbe sehr feine Ocellen und Kappen- flecke. Die Orangebinde leuchtend, die weiße Binde, wenigstens auf den Hfl. meist gut ausgebildet. Die Metallflecke sind nicht besonders entwickelt. © mit etwas besser entwickelterZeichnung _ En 1m auf allen Fl. Us. mehr einfarbig gelbbraun, die weiße Zeichnung sehr verschwommen, Metallflecke gut entwickelt. In der Größe (4 21-25 mm, © 22-26 mm) stehen die mir vorliegenden Tiere etwas hinter der fscherkessica aus Teberda zurück, doch läßt sich bei dem nicht sehr zahlreichen Material hieraus kein Schluß ziehen. Ich nenne diese Form der tscherkessica Forst. georgica nov. Typenserie: 6 J 2 @ Achalzich (Chambobel) 1910 leg. Korb in Sig. Pfeiffer, Osthelder u. der bayer. Staatssammlung. Ebenfalls zu georgica zu stellen sind 5 5 Kasikoporan, Armenien leg. Korb, 1 2 Armenien und 3 ® Armenien, Kulp 1901 leg. Korb, alle in Sig. Pieifier. 953% Agri-Dagh, Armenien 2500 — 3000 m Juli leg. Kotzsch sind ebenfalls hieher zu rechnen, zeigen aber meist etwas grauere Us.-Grundfarbe. Außerdem liegen noch 2 J 2 © aus Kurdistan, Wan Umg. VIII. vor, welche im Allgemeinen der georgica gleichen, jedoch eine noch wesentlich bleichere Us, zeigen. Die folgende Rasse ist durch die ganze südrussische Steppe einschließlich der Halbinsel Krim und. die südlichsten Ausläufer des Ural, die Kirgisensteppe, das Tiefland von Turan und, zum mindesten in den Tälern des Tian-shan verbreitet. In diesem ungeheuren Gebiet werden sicher noch zahlreiche Lokalformen aufgefunden werden, aber nach dem untersuchten, allerdings nicht sehr zahlreichen Material von sehr weit voneinander ent- fernten Fundorten scheint doch eine sehr einheitliche Rasse vor- zuliegen. | Folgendes Material konnte ich untersuchen: 6 S 2 9 Krim, Sinferopol V. 30 u. 31; 20 9 79 Südural, leg. Bartel; 15 Uralka 132 7. V1. 07; 1 2 Guberla, Südural 18. VI, leg. H. Rangnow jr.; 2 5 1 9 Sarepta; 3 J’ Issyk-kul; 1 2 Taschkent; 1 $ lli-Geb. Ich nenne diese Rasse wolgensis ssp. nov. und nehme die Stücke von Sarepta als Typen. Größe der 5 29 u. 25 mm, das © 29 mm. Os. der 5 violett mit breitem schwarzem Saum. Hfl.-Randpunkte und Diskoidalmond nur schwach angedeutet. Fransen rein weiß. Us. sehr hell braungrau mit schwach ent- wickelter orangegelber Binde, schwacher Zeichnung, völlig feh- lendem Weiß und sehr kleinen Metallflecken. Blaubestäubung der Fl.-Wurzeln nicht sehr stark. Das 9 oseits hellbraun mit sehr schwach entwickelter orangegelber Zeichnung, welche in einzelne Flecke aufgelöst bleibt. Fransen sehr hell braun, fast - weiß. Useits entsprechend der 5 Us. sehr blaß braun mit schlecht entwickelter Zeichnung. Die weißen Keilflecke sehr schwach ent- wickelt, die Metallilecke etwas besser. Die Stücke vom Südural stimmen im Allgemeinen mit wol- gensis überein, zeigen aber eine etwas lebhafter gefärbte Us. Den J fehlt der Diskoidalmond gänzlich. Die Tiere aus der Krim haben dunklere und reicher gezeichnete Us., die Turkestan- stücke, welche oseits vollständig der wolgensis gleichen, haben useits einen mehr braunen Ton mit weiß markierten Adern und ebenfalls nicht sehr kräftig entwickelter Zeichnung. In der Literatur finden sich noch folgende Angaben für argus aus dem fraglichen Gebiet: Samarkand (Godman-Salvin), Kuld- scha Distrikt (Alferaky), Tarbagatai und Ala Tau (Haberhauer), Fergana, Margelan (Tutt nach Beth.-Baker), Kirgisensteppe (Grum Grshimailo). Als letzte Rasse der vorderasiatischen Rassengruppe ist noch orientaloidesVrty. zu behandeln. Verity benennt diese Rasse nach vier Stücken aus dem Britischen Museum: 1 SQ bezettelt: „Hyrcania (Huene), Zell. coll.“ und 1 9 Q „N.Persia (Funke 84)" und bringt, da er dieselben offensichtlich nie gesehen hat, einen Auszug aus der kurzen Beschreibung Tutts (72). Dieser sagt von den J: „Ihey have fairly good borders to forewings, hind- wings with distinct marginal dots“ und von den 9: „dark, no orange on the uperside except the slightest trace of lunules on hindwings“. Ich möchte nun versuchen, soweit mein geringes Material es gestattet, die Beschreibung zu ergänzen. Mir liegen vor: 25,29 mit der Bezeichnung: „Persis, Huene“ aus SIg. Osthelder, 1 5 „Nordpersien, Schakuh“ aus Sig. Pfeiffer und 5 39, welche E. Pfeiffer am 15. VII. 36 im Gebirge östlich 133 Teheran erbeutete, im Tal vom Ort Demawend zu den Tar-Seen, in ca. 2500 m Höhe. Größe der X 20—28 mm, der © 22 -24 mm. Farbe der tiefer violettblau wie die der Rasse orientalis Tutt mit sehr brei- tem schwarzem Rand. Die Diskoidalflecke auf allen Fl. mehr oder weniger stark entwickelt. Am Vorderrand stark silberweiß bestäubt, Fransen weiß. Us. hell braungrau, bei manchen Stücken fast weiß, mit kräftiger, aber nicht ausgedehnter blauer Wurzel- bestäubung. Zeichnung wie bei orientalis Tutt. Metallflecke häu- fi$g nur schwach entwickelt. 9 sehr ähnlich den wolgensis 9 mit sehr schwach entwickelten orangegelben Flecken. Us. sehr . hell sandbraun mit kaum wahrnehmbarer grüner Wurzelbestäu- bung. Die weiße Binde hebt sich sehr wenig von dem hellen Grund ab, etwas besser entwickelt ist die orangefarbige Binde. Gut ausgeprägt sind die Metallflecke und die schwarzen Ocellen. Orientaloides Vrty. scheint in den höheren Lagen der nord- persischen Gebirge verbreitet zu sein. E. Pfeiffer gibt für die von ihm erbeuteten Tiere an, daß sie an der üppigen Vegetation einiger Quellen fliegen, an dem sonst vollkommen trockenen Süd- abfall des Elbursgebirges. In Mittel- und Südpersien scheint argus überhaupt zu fehlen. Von der sibirisch-zentralasiatischen Rassengruppe liegt noch viel zu wenig Material vor um genaue Angaben machen zu können. Im sibirischen Tiefland fliegt eine Rasse mit dunk- ler, violettblauer Os. der J', sehr breitem schwarzem Rand und schwarzen Adern. Der Vorderrand ist oft sehr stark weiß be- stäubt. Diskoidalmonde scheinen trotz des dunklen Gesamt- habitus immer zu fehlen. Fransen weiß. Us. mehr oder weniger dunkelgrau mit starker grüngrauer Bestäubung der Fl.-Wurzeln. Die weißen Zeichnungselemente stark reduziert, nur kleine Keil- flecke auf den Hfl. und infolge des dunklen Grundes sehr abstechende Ringe um die Ocellen bildend. Orangebinde schwach entwickelt, auf den Vfl. nur angedeutet. Metallflecke nicht sehr stark entwickelt. © mit schwacher Orangezeichnung auf der Os. und dunkelbraunen Fransen mit einem Anflug von Weiß an der Vil.-Spitze. Useits ziemlich dunkelbraun mit ganz schwacher grüner Wurzelbestäubung. Die weiße Binde sehr reduziert, auf den Vfl. so gut wie ganz verschwunden, auf den Hfl. in Form von Keilflecken, welche mit ihrer Spitze die Ocellen häufig nicht einmal erreichen. Orangebinde und Metallflecke 134 | normal ausgebildet. Größe der 5 28—30 mm, der Q 26—30 mm. Ich nenne diese wohl ausgeprägte Rasse obensis ssp. nov. Typenserie: 3 J' 4 % Barnaul, Westsibirien 14.VIIl. 15. Fer- ner ein genau entsprechendes 5 aus Taradanowa, Gouv. To- bolsk. Sämtliche in Sig. Pfeiffer. Von clarasiatica Vrty. liegen mir kleine Serien von ver- schiedenen Fundorten vor: 2 5 aus derselben Serie wie Veri- tys Typen: „Sajan mts., Mondy, Irkutsk 1800 m VII."; 3 „Sajan’; 45 69 „Turan sdw. Irkutsk, Sajan mont.”; 19 „Kentei, Transbaikal*; 2% 1 Q „Werchne Udinsk, Transbaikal.“ Die Tiere von sämtlichen Fundorten stimmen ziemlich genau mit Veritys Beschreibung überein. Sie haben alle auf der Os. eine auffallend helle Färbung mit schmalem schwarzem Rand und nicht selten isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Der Vor- derrand ähnlich wie bei obensis stark weiß bestäubt. Der Dis- koidalfleck fehlt immer. Us. sehr hell, gewöhnlich hell weiß- grau, manchmal weiß, an hypochiona Rmbr. erinnernd. Die % häufig mit gutentwickelten Orangebinden; fast einfarbig braune Stücke kommen aber ebenfalls vor. Us. in der Regel auffallend hell, manchmal so sehr mit Weiß übergossen, daß sie fast so hell wie die der 3° erscheint, nur mit braunem statt mit grauem Ton. Diese Rasse, welche in ihrem ganzen Aussehen so gar nicht zu den anderen zentral- und ostasiatischen Rassen paßt, scheint das Sajangebirge, Munko Sardyk und Kentei zu bewohnen. Vollkommen der clarasiatica Vrty. entsprechen auch 3 der Sig. Pfeiffer mit der Bezeichnung „NW-Himalaya, Prov. Pundjab, Tum Tum Tang am Spiti-Fluß 5000 m Juli”. Auch im 5 Genital ist kein Unterschied zu clarasiatica Vrty. festzustellen. Da nach allen bisherigen Kenntnissen die vor- liegenden Tiere nach ihrem gesamten Habitus nie aus derartigen Höhenlagen stammen können, obendrein aus dem NW-Himalaya bis jetzt keinerlei sonstige Angaben vorliegen, liegt der Ver- dacht sehr nahe, daß hier eine Verwechslung der Fundortzettel vorliegt, zumal die 3 Stücke von derselben Firma geliefert wur- den, wie die clarasiatica-Serien aus dem Sajangebirge. Die letzte, die ostasiatische Rassengruppe, ist neben der zentralasiatischen wohl die, von welcher am schwierigsten Ma- terial zu beschaffen ist. Sie steht nach dem Bau des J’ Geni- tals in einem gewissen Gegensatz zu allen anderen Rassen- 135 gruppen und es ist, wie ja schon besprochen, wahrscheinlich, daß bei näherer Erforschung der ost- und zentralasiatischen argus-Rassen noch manche Ueberraschung zu erwarten ist. Die Verbreitung dieser Gruppe umfaßt Japan, Korea, Mandschurei, das Ussurigebiet und merkwürdigerweise den Pamir. Falls sifanica Gr. Grsh., und ongodai Tutt auch hieher gehören sollten, wäre die Verbreitung noch weit komplizierter. Wenn tatsächlich Ras- sen, welche zu dieser Rassengruppe gerechnet werden müssen, neben anderen argus-Rassen bis zum Altai und zum Pamir ver- breitet sind, müßte diese Gruppe unter allen Umständen als selbständige Art aufgefaßt werden. Da aber unsere Kenntnisse, wie gesagt, noch äußerst lückenhaft sind, möchte ich diese ganze Frage noch offen lassen und stelle die Gruppe, wenn auch mit einem Fragezeigen, zu argus. Die Gruppe zeigt von sämtlichen Fundorten ein sehr ein- heitliches Bild: erhebliche Größe (5’ 26—34 mm, © 24—30 mm), dunkelpurpurblaue Färbung der S-Os. mit breitem schwarzem Rand und fast immer vorhandenem Diskoidalmond. Letzterer variiert allerdings individuell sehr stark, fehlt manchmal, nament- lich bei großen Stücken ganz und ist bei anderen wiederum auf allen Fl. gut ausgebildet. Die weiße Bestäubung am Vorderrand meist gut entwickelt, Fransen in der Regel in der inneren Hälite braun, außen leuchtend weiß. Us. von hell graubraun bis rein- weiß, mit immer reinweiß umrandeten Ocellen. Die orangegelbe Binde mit den aufsitzenden Kappenflecken kräftig entwickelt, Metallflecke in der Regel fehlend. Die blaue Bestäubung der Basis wechselnd entwickelt. ®. mit meist sehr schwach ausge- bildeten Orangeflecken der Os., auffallend weißem Vorderrand und meist einfarbig braunen Fransen. Us. kräftig gezeichnet mit auffallend großen Ocellen und ebenfalls fast immer tehlen- den Metallilecken. Trotz dieser Einheitlichkeit wurden eine ganze Anzahl Ras- sen beschrieben, aber fast immer nur nach Einzelstücken. In- folge der recht erheblichen Variationsbreite waren dann spätere Bearbeiter, welche meist auch nur Einzelstücke zur Verfügung hatten, meist nicht in der Lage, die schon beschriebene Form wiederzuerkennen. Auf diese Weise entstand ein fast unent- wirrbares Chaos. Ich glaube nun, auf Grund der Literatur- angaben und natürlich in erster Linie auf Grund des vorliegen- den, zwar auch nicht überaus zahlreichen Materials, die Popu- lationen Japans, Koreas, des Ussurigebietes, der Mandschurei 136 und des mittleren und unteren Amur zusammenfassen zu könsen als Rasse micrargus Btlr. (= insularis Leech, coreana Tutt, japonica Oberth.)! Die Merkmale der Rasse sind die für die Gruppe angegebenen. Das Verbreitungsgebiet von micrargus Btlr. deckt sich mit dem bis jetzt bekannten der Rassengruppe in Ostasien. Mir liegen von micrargus Bitlr. folgende Serien vor: 4 5 2® „Nik. Ussurisk, Ost-Asien VL—VII leg. Biener; 4 J 3 9 Radeffka, Amur VL—VII. 1903 leg. Korb; 3 5 Sutschanski Rud- nik, Ussuri; 6 JS 6 2 Kassakewitsch, Ussuri 1907, leg. Korb; 4 5 Japan; 2 5 Asamayama, Japan, 8. VII. 10; 1 5 Hokkaido, Iburi Juli 1911. Pseudaegon Bitlr. beschrieben von der Insel Hokkaido (Iburi VI) dürfte wohl unter keinen Umständen als Rasse zu werten sein. Tutt (72) führt Butlers Originalbeschreibung an: „Nearest to L. aegon of Europe, the same colours. The 5 smaller, with a very narrow, black outer border to the wings, fringe narrower, submarginal black spots of secondaries rather smaller; female very faintly shot with steel-blue of the base of primaries, sub- marginal orange lunules, and externally by white ones. Under- surface greyer than in L. aegon, both sexes washed with pale greenish-blue at the base; black spots smaller but arranged exactly in the same way; submarginal orange spots of the pri- maries of the 5’ extremly pale, those of the secondaries desti- tute of metallic spots in both sexes .... Dieser Beschreibung würde mein 5° aus Iburi ungefähr entsprechen. Ich halte pseud- aegon Bilr. für eine durch besondere klimatische Verhältnisse her- vorgerufene Form, entsprechend etwa unserer uliginosa Dhl. _ Tutt führt weiter an, daß im Brit, Museum unter dem Namen pseudaegon Bilr. einige dunkle Stücke stecken, vergleichbar et- wa der alpinen argus, und zwar von Oiwake, Gensan (Korea), und Nikko. Verity schreibt nun dazu (76): ... pseudaegon Bilr. described from Iburi, Hokkaido has quite a different look”, the marginal band being broader and of a deeper black and the ! Hier sind die nomenklatorischen Schwierigkeiten aufs Aeußerste ge- - wachsen, da der Name insularis Leech irrtümlicherweise auf praeterinsularis Vrty. angewendet wurde. Diesem Irrtum verfiel Oberthür und ihm folgten Chapman, Verity, Bollow u. a. Hemming stellt diesen Fehler erst neuerdings ‚(Stylops, vol. I part. 8) auf Grund einer Untersuchung der Leech'schen Typen richtig. { ?2 wie micrargus Btlr. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI.H. 2. 7 137 underside of a darker grey.... Verity faßt also irrtümlicher- weise die dunklen Stücke, welche Tutt offensichtlich nicht als pseudaegon Btlr. betrachtet, als solche auf und schafft so eine heillose Verwirrung. Derartige dunkle Stücke kommen aber über- all neben den normalen vor. Ich habe sie von Japan und von Nik. Ussurisk vorliegen. Die schon mehrfach erwähnten 3 5’ aus dem Pamir, Kalai- liabi-ob 1700 m VII. leg. Kaltenbach, welche sowohl nach dem Gesamthabitus wie auch nach dem Genitalbefund zur ostasia- tischen Rassengruppe gehören, bilden eine eigene gute Rasse: pamira ssp. nov. Größe 25 u.26mm. So dunkel oder dunkler wie die dunkelsten Stücke der micrargus Bitlr., mit welcher sie oseits große Aehnlichkeit hat. Die Adern, insbesondere auf den Hil. breit schwarz. Auf allen Fl. die Diskoidalmonde gut aus- geprägt. Fransen wie bei micrargus Btlr. Us. sehr hell, jedoch, zum Unterschied von micrargus Bitlr., mit deutlich braunem Ton. Blaue Bestäubung der Fl.-Basis sehr reduziert, Metallflecke voll- ständig fehlend. | Typen: 3 5 in der Sig. des Bayer. Staates. Zum Schluß führe ich noch zwei Rassen auf, von denen ich kein Material erhalten konnte, die aber wahrscheinlich eben- falls hieher gehören. Zuerst sifanica Gr.Grsh. Varietas major, obscurior, limbo externo latissimo, puncto centrali distinctissimo. In montibus Dshachar detecta (Grum Grsh.). Diese Diagnose ist das Einzige, was mir von sifanica Gr. Grsh. bekannt ist. Nach ihr scheint es sich um eine Rasse der ostasiatischen Gruppe zu handeln. Tutt führt noch zwei Tiere des Brit. Museums unter sifanica Gr. Grsh. an, welche die Bezeichnung tragen: „Su-tschou Kansu, Gr.Grsh. 27. VII. 90." Diese Angabe ist aber insoferne mit Vorsicht auf- zunehmen, da in Kansu eine sehr dunkle argyrognomon-Rasse vorkommt, sodaß immerhin hier eine Verwechslung möglich wäre. Dann wäre hier noch die Rasse ongodai Tutt (= aegon Elwes) anzuführen. Es ist mir nicht gelungen aus dem Altai Material zu bekommen und ich führe hier lediglich Tutts Originaldiagnose an: „Of large size JQ 31—33 mm; © deep violet, rather than purplish blue; outer marginal border strongly developed, ner- vures dark, fringes white, the discoidal lunules of all four wings exceptionally well-defined. Q deep fuscous brown, the hind- wings with well marked orange marginal lunules, the forewings with faintly-marked lunules.“ 138 Tutt fertigte diese Beschreibung nach 2 J' 2 9 bezettelt: „Ongodai, Altai mts. 3000—5000 ft. 18. VI. bis 1. VIL 98 (Jakob- son)"; 1 S 29 „Ongodai, Altai mts. 1898 (Berezowsky)" und 1 & „southeast Altai, Bashkaus 3000-4000 ft. 30.V1I.98 (Elwes)“, sämtliche in der Sig. des Brit. Museums, Auch diese Rasse würde der Beschreibung nach zur ost- asiatischen Rassengruppe zu ziehen sein. Irgend welche Schlüsse aus dieser Tatsache verbieten sich aber bis Material aus dem Altai vorliegt. Auf alle Fälle ist die Stellung dieser ostasiatischen Rassen- gruppe noch so ungeklärt, daß sicherlich hier noch manche Ueber- raschung zu erwarten ist. Zusammenfassung. Fassen wir die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zusam- men, so finden wir außer den speziellen Ergebnissen: 1. Die geographischen Rassen einer Art (zum Mindesten bei der Gattung Lycaena) unterscheiden sich nicht nur im Habi- tus, sondern in der Regel auch im anatomischen Bau. (Genital, Tibialdorn, Androkonien.) 2. Der Wert eines Merkmales für die Systematik ist bei den verschiedenen Arten verschieden, d. h. ein Merkmal, wel- ches bei einer Art zu guten Ergebnissen führen kann, kann bei einer anderen Art völlig versagen. Es ist bei der Bearbeitung jeder Art jedes Merkmal neu auf seinen Wert für die Syste- matik zu prüfen. Es wurde und wird häufig der Fehler gemacht, das für eine Art oder Gattung als richtig gefundene zu verall- gemeinern und Ergebnisse, welche andere Autoren an anderen Arten oder Gattungen gefunden haben deshalb als falsch ab- zulehnen. 3. Der S-Kopulationsapparat erweist sich im allgemeinen als brauchbares systematisches Merkmal, versagt aber, zum mindesten bei den Lycaeniden, bei nahe verwandten Arten, da die etwa bestehenden kleinen Unterschiede durch die Variation verwischt werden. Erschwert werden die Verhältnisse meist noch besonders durch geographische Variation. Der Satz, daß gerade nahe verwandte Arten erhebliche Differenzen im Bau der 5 Kopulationsorgane aufweisen, bestätigt sich bei Lycae- niden nicht. 1,4189 4. ‚Die Gestalt der Androkonien der Lycaeniden ist zwar artspezifisch, doch sind dieselben bei nahe verwandten Arten so ähnlich, daß sie infolge individueller Variation als syste- matisches Merkmal meist nicht verwendet werden können (zum Mindesten bei der argyrognomon- und argus-Gruppe). Außer- dem scheint auch hier ein Variieren in geographischer Hinsicht vorzuliegen. BR 5. Der von vielen Bearbeitern als wesentliches systemati- sches Merkmal zur Unterscheidung der argus L. von den ver- wandten Arten ‘betrachtete Tibialdorn ist bei den einzelnen argus-Rassen verschieden entwickelt oder fehlt nicht selten ganz. Das ist bedeutungsvoll im Hinblick auf die Versuche, Systeme auf Grund der Extremitätenbedornung aufzustellen. (Noctuiden!) Berichtigung Seite 54 Zeile 8, 11, 13 u. 15 trochylus Frr. statt trochylus Frey. : Seite 55 Zeile 26 antheros Frr. statt antheros Frey. Seite 55 Zeile 26 psylorita Frr. statt psylorita Frey. _ Seite 57 balkanicus Frr. statt balkanicus Frey, astraea Frr. statt astraea Frey. Seite 58 trochylus Frr. statt trochylus Frey. potanini Alph. statt pontanini. Alph. Seite 59 eurypilus Frr. statt eurypilus Frey. thersites Chapm, statt tersithes Chapm. menalcas Frr. statt menalcas Frey. ripertii Frr. statt ripertii Frey. Seite 60 antheros Frr. statt antheros Frey. psylorita Frr. statt psylorita Frey. Seite 60 Anm. 2 R eurypilus Frr. statt eurypilus Frey. Seite 71 Zeile 37 Oxytrypia statt Oxytrybia Seite 72 Zeile 29 u. 38 acreon F. statt acreon Fabr. Seite 88 Zeile 23 amphion F. statt amphion Fabr. 140 | \ Urbeschreibungsnachweis der im speziellen Teil behandelten Arten, Rassen und Lokalfiormen. * bedeutet, daß die betreffende Form an der zitierten Stelle auch abgebildet ist. abetonica Vrty. abbruzzensis Dhl. abruzzorum Dhl. acreon F. aegiades Gerh. aegidion Meisn. aegina Gr. Grsh. aegon Schiff. aegonides Brem. aegus Chapm. aegusella Vriy. agnata Stgr. alboradians Trti. alpina Berce alpina Courv. alpiumphilonome Vrty. alpophila Vrty. ‚altaegidion Vrty. .altarmena Forst. amphion F., anna Edw. apenninicola Vrty. apenninophila Vrty. argellus Trti, argigas Vrty. argiva Stgr. argulus Frey argus L. argus Schiff. argyrognomon Brgstr. arida Vrty. armoricana Oberth. armoricanella Beuret asamensis Mats. . Bull. soc. ent. Ital. 42 p. 273 Mitt. Münch. Ent. Ges. 17 (1927) p. 6 Ent. Zeitschr. 44 (1933) p. 245 Mantissa II (1787) p. 76 Vers. Monogr. Lycaen. p. 19* Naturw. Anz. Schweiz (1818) p. 88 Hor. Ent. Ross. 25 p. 451 Syst. Verz. p. 185 Mem. 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Grsh. balcanica Züllich bavarica Forst. bejarensis Chapm. bella H.-Sch. bellerioides Vrty. bellieri Oberth. bellofontanensis Stempfier bracteata Bitlr. braäualensis Tutt buchara Forst. calabrica Trti. calabrica Vrty. calabricola Vrty. calliopides Vrty. calliopis Bsdw. calmucca Gr. Grsh. carinthiaca Courv. casaicus Chapm. caspica Forst. christophi Stgr. claralpina Vrty. claraobscura Vrty. clarasiatica Vrty. cleobis Brem. cleomenes Fruhst. colossa A.B.H. coreana Tutt corsica Bell. eretaceus Tutt cretaephilonome Vrty. croatica Grund danapriensis Stempffer-Schmidt difficilis Stdr. dschagatai Gr. Grsh. dubia (Schulz i. 1.) Hering euergetes Stdr. fusiona Fruhst. ganssuensis Gr.Grsh. gazeli Beuret georgica Forst. 142 Ent. Zeitschr. 24 (1910) p. 82 ig: Iris 45 (1931) p. 69 Ent. Record 31 (1919) p. 46 Rom. Mem. Löp. 4 (1890) p. 374 Zeitschr. Oesterr. Ent.Ver. 14 (1929) p. 52 Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 90* Trans. Ent. Soc. Lond. 1902 p. 35 Syst. Schmett. Europ. I (1842) p. 127 Ann. 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Ent, Ross. 25 (1891) p. 450 Lamb, 34 (1934 p.108* Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 132° “ hispanafusca Vrty. hypochiona Rmbr. hypochiona-graeca Tutt hypochionalpina Vrty. hypochionides Tutt iberica Tutt ida Gr. Grsh. idas L. idasoides Bauret insularis Leech ishidae Mats. ismenias Meig. italorum Vrty. japonica Oberth, kenteana Stgr. killiasi Christ. lapponica Gerh. latialis Rostagno latolimbo Vrty. lesliei Tytler ligurica Courv. li$urica Oberth. lunensis Vrty. lycidas Meig. lycidasoides Beuret lydiades Fruhst. magnalpina Vrty. majellensis Dhl. major Tutt maracandica Ersch. masseyi Tutt melissa Edw. mesoccona Fruhst. micrargus Btlr. microhypochiona Vrty. mira Vrty. misera Vrty. mongolica (Gr.Grsh.) Rühl nanshanica Forst. naruena Courv. nevadensis Oberth. nigrescens Courv. nivea Courv. nocensis Dhl, nomancha Ribbe norvegica Nordstr. Iris 45 (1931) p. 43 Cat. Lep. Andal. 1858) p. 35 Brit. Butteril. 3 (1908) p. 196 Iris 45 (1931) p. 52 Brit. Butterfl. 3 (1908) p. 199 Brit. Butterfl, 3 (1908, p. 194 Hor. Ent. Ross. 25 (1891) p. 451 Fauna suevic. Ed. II (1761) p. 283 Lamb. 34 (1934) p. 114 Butt. China Jap. I p. 302 * Insect. Matsumur. 3 p. 139 Syst. Beschr. Schmetterl. (1830) p. 33 * Ent, Record 31 (1919) p. 29 Et. Lep. Comp. IV (1910) p. 42* Iris 6 (1892) p. 316 Jahrb. Nat. Ges. Graubünden 26 (1883) p. 10 Vers. Monogr. Lycaen. (1853) p. 19* Bull. Soc. Zool. Ital. 11 (1910) p. 50 Ann. Soe. Ent. France 96 (1927) p. 7 Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 31 p. 584* Ent. Zeitschr. 24 (1910) p. 81 Et. Lep. Comp. IV {1910) p. 201* Ent. Record 31 (1919) p. 45 Syst. Beschr. Schmetterl. (1830) p. 32* Lamb, 34 (1934) p. 118* Int. Ent, Zeitschr. 4 (1910) p. 62 Ann. Ent. Soc. France 96 (1927) p. 10 Mitt. Münch. Ent. Ges. 17 (1927) p. 6 Brit. Butterfl. 3 (1905) p. 172 Lep. Turkest. (1874) p. 10 Ent. Record 2i (1909) Trans. Am, Ent. Soc. phil. 4 p. 346 il. Cist. Entom. 2 (1873) p. 283 Iris 45 (1931) p. 38 Bull. Soc. Ent, Ital, 45 (1914) p. 230 Ann. Soc, Ent. 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Grsh. singularis Heydem. sinica Forst. sirentina Dhl, sophiana Vrty. stempfferschmidti Beuret sultana Forst. tancrei Graes. tomyris Gr.Grsh. transcaucasica Rbl. tscherkessica Forst. tshimgana Forst. tuscanica Vrty. uliginosa Dhl. ultima Vrty. ussurica Forst. 144 Mitt. Münch, Ent. Ges. 26 (1936) p. 135* Brit, Butterfl. 3 (1908) p. 199 Ann. Soc, Ent. France 96 (1927) p. 7 Brit. Butterfl. 3 (1908) p. 336 Iris 45 (1931) p. 48 Ent. Record 36 (1924) p. 110 Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 138* Nomencl. 2 (1778) p. 72 Hor. Ent..Ross. 16 (1881) p. 379 Et. Lep. Comp. IV (1910) p. 189* Lamb. 34 (1934) p. 120* Ent. Record 33 (1921) p. 175 Lamb. 34 (1934) p. 109* Lamb. 34 (1934) p. 109* Proc. Zool. Soc. Lond. 1881 p. 851 Lamb. 34 (1934) p. 111* Iris 45 (1931) p. 42 Iris 45 (1931) p. 67 Brit. Butterfl. 3 (1908) p. 198 Lamb. 34 (1934) p. 119* Paläarkt. Großschm. I (1892) p. 233 Rom. Mem. Lep. 4 (1890) p. 376 Rom. M&m. Lep. 4 (1890) p. 374* Ent. Zeitschr. 46 (1933) p. 245 Proc. Zool. Soc. 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Ital, (1905) p. 19 Brit. Butterfl. 3 (1908) p. 198 Er Lan. Comp. XVII (1920) p.55* Mitt. Münch, Ent. Ges. 26 (1936) p. 133% Insect. Matsumur. 3 p. 140 Literaturverzeichnis O= auch ra N, . Awinow A. . Berge-Rebel _ . Bergsträsser Beuret Henry Bollow Chr. . Chapman Th. Courvoisier L. G. München 1916. Mitt. Münch. Ent. Ges. 6. „Einige neue Formen der Gattung ran "Stuttgart 1910. Schmetterlingsbuch. 9. Auflage. 1779 Nomenclatur und Beschreibung der Insekten der Grafschaft Hanau. 2. Band. Stuttgart 1928. Societas entomologica 43. „Eine verkannte Art der Basler Fauna. (Gen. Plebeius Kluck)‘ Stuttgart 1931. Entom. Rundschau 48. „Zur Kenntnis von Lycaeides ismenias Meign. und seiner. Formen septentrionalis Beuret und bello- fontanensis Stempffer." Brüssel 1932. Lambillionea 32. „A propos de Lycaeides ismenias Meigen 1830." _ Stuttgart 1932, Entom. Rundschau 49. „Ueber die Bedeutung des Namens ismenias Meigen.' Brüssel 1934. 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Nr. 108. Nr. 83. Vergrößerung: 36 X. Lyc. argyrognomon bellofontanensis Stempifer: Frankreich, Fontainebleau. Lyc. argyrognomon Bırsstr. Bayern, Regensburg. Lyc. argyrognomon danapriensis Stempffer-Schmidt. Ukraine, Cherson. Lyc. argyrognomon caspica Forst. Südrußland, Uralsk. Lyc. argyrognomon buchara Forst. Buchara, Kurgan tjube. Lyc. argyrognomon aegina Gr. Grsh. Turkestan, lli-Geb. Lyc. argyrognomon planorum Alph. Zentralasien, Gobi, Hami. Lyc. argyrognomon ganssuensis Gr. Grsh. Kansu, Kuku-nor, südl. Sining, 2600 m. Lyc. argyrognomon sinica Forst. Szetschwan, O-mi-sien. Lyc. argyrognomon sinica Forst. Nordchina, Peking. Lyc. argyrognomon ssp. Altai, Katun, Tschepesch. Lyc. argyrognomon ssp. Transbaikalien, Kenteigebirge. Taiel III. I Präp. Präp. Präp. Präp. Präp. Präp. Präp. Präp. Präp. Präp. Erklärung zu Tafel IV. Zeichnungen des Uncus und der rechten Valvenspitze. Nr. 56. Nr2155, Nr. 231. Nr. 42. Vergrößerung: 36 X. Lyc. argyrognomon ussurica Forst. Ostsibirien, Nikolsk Ussurisk. Lyc. argyrognomon praeterinsularis Vrty. Japan, Yokohama. Lyc. melissa Edw. Kamtschatka. Lye. christophi Stgr. Tian-shan, lli-Geb., Dsharkent. Lye. christophi nanshanica Forst. Kansu, Richthofengebirge, Paß Dingtsiangmiau, 2800 m. Lyc. agnata Stgr. Turkestan, Maral-baschi, Lyc. idas bavarica Forst. Oberbayern, Wolfratshausen. Lyc. idas transcaucasica Rbl.? Kleinasien, Amasia. Lyc. idas tshimgana Forst. Turkestan, Taschkent. Lyc. cleobis Brem. Ostsibirien, Amur, Radeffka. Abb. - Abb. 2. Abb. Abb. Abb. Abb. Abb. Erklärung zu Taiel V. Mikrophotographien des 3’ Kopulationsapparates. Präp. Präp. Präp. Präp. Präp: Präp. Präp. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Vergrößerung: 18 X. 507. 465. 5238 473. 312. 903. 110. Zizera opalina Pouj. Schantung, Kiau-tschou. Glaucopsyche arcas Rott. Wien Umg. Lycaenopsis argiolus 1.. Ungarn, Peszer. Everes minima magna Rühl. Szetschwan, Ta-tsien-lu. Chilades phiala Gr. Grsh. Transkaspien, Aschabad. Chilades galba Led. Buchara, Kurgan tjube. Lycaena turcmenica Forst. Transkaspien, Jablanowka. Taiel V, a Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1986). Erklärung zu Taiel VI. Mikrophotographien des 5’ Kopulationsapparates. Abb. 8. Präp. Nr. Abb. 9. Präp. Nr. Abb.10. Präp. Nr. Abb. 11. Präp. Nr. Vergrößerung: 18 X. 109. 289. 321. SO Lycaena vogelii Oberth. Marocco, Atlas. Lycaena pheretes Hbn. Allgäu, Oytal. Lycaena eroides Friv. Szetschwan, Kwan-shien. Lycaena coridon Poda Bayern, Kelheim. Taiel VI. SL, Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1936). Erklärung zu Taiel VL Mikrophotographien des Jg’ Kopulationsapparates. Präp. Nr. 297. Lycaena astrarche Brssir. Bayern, Regensburs. Präp. Nr.385. Lycaena argyrognomon Bırssir. Bayern, Resensburs. Präp. Nr. 101. Lycaena argyrognomon planoram Alph. - Zentralasien, Tian-shan, Korla. Präp. Nr. 145. Lycaena argyrognomen sinica Forst. China, Pekins Ums. Präp. Nr. 107. Lycaena argyrognomen ssp. Transbaikal, Werchne Udinsk. Präp. Nr. 79. Lycaena melissa Edw. U.S.A, Utah, Oakland. Taiel VII, 16 N | 47 Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1936). u age Te Erklärung zu Taiel VII. Mikrophotographien des 5 Kopulationsapparates. Abb. 18. Abb. 19. Abb. 20. Abb. 21. Abb. 22. Abb. 23. Präp. Nr. 246. Präp. Nr. Präp. Nr. Präp. Nr. Präp. Nr. Präp. Nr. Vergrößerung: 18 X. 243. 381. 103. 492. 493, Lycaena christophi Stgr. Tian-shan, Ili-Geb., Dsharkent. Lycaena agnata Stgr. Tian-shan, Maral-baschi. Lycaena idas lycidasoides Beuret Bayern, Regensburg. Lycaena idas transcaucasica Rbl. Armenien, Kulp. Lycaena idas naruena Courv. Tian-shan, lli-Geb., Dsharkent. Lycaena tancrei Graes. Amur, Nikolajewsk. Tafel VIIL Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1956). en WEN TEE WÄHRUNGEN EEE u ren Fu Bere ralen In! Dal Rn“, An REN LP r Erklärung zu Taiel IX. Mikrophotographien des %' Kopulationsapparates. Vergrößerung: 18 X‘, Abb. 24. Präp. Nr. 47. Lycaena cleobis Brem. Amur, Radeffka. Abb. 25. Präp. Nr. 41. Lycaena argus aegon Schiff. Oberbayern, Starnberg, Abb. 26. Präp.Nr.390. Lycaena argus micrargus Bilr. Ussuri, Kassakewitsch. Taiel IX. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1986). . Lyc. argyrognomon septentrionalis Beuret 9 Erklärung zu Taiel X. . Lyc. turcmenica Forst. gZ Type Transkaspien, Jablanowka, Achal Tekke. 2000 m Juli. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. turcmenica Forst. 2 Type Transkaspien, Arwas. Juni. — Sig. Pfeiffer. Elsaß, Mülhausen. 15.V.34. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argyrognomon septentrionalis Beuret 2 Elsaß. Mülhausen. 15.V.34, — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argyrognomon Brsstr. 5 Baden, Karlsruhe Umg., Grötzingen. 2.VIIL,33. -- Sig. Pfeiffer. . Lyc. argyrognomon Bırgstr. 2 Baden. Karlsruhe Umg., Grötzingen. 9.V11l.33. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argyrognomon euergetes Stdr. 9’ Ungarn, Nyirbator, Batorliget. VIII. 34, — Sig. Forster. . Lyc. argyrognomon euergetes Stdr. ® Ungarn, Nyirbator, Batorliget. VIll.34, — Sig. Forster. . Lyc. argyrognomon caspica Forst. 9’ Type Südural, Guberla. 15.VI, — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argyrognomon caspica Forst. © Type Südrußland, Sarepta. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argyrognomon buchara Forst. 5 Type Buchara, Kurgan tjube. 500 m. 26.V1l.34. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argyrognomon buchara Forst. 9 Type Buchara, Kurgan tjube. 500 m, 3,VII. 34. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argyrognomon ganssuensis Gr. Grsh. 9’ Kansu, Kuku-nor. Ende V. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argyrognomon ganssuensis Gr. Grsh. 2 Kansu, Kuku-nor. Ende V. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argyrognomon sinica Forst. 5’ Type Szetschwan, O-mi-sien. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argyrognomon sinica Forst. ® Type Szetschwan, O-mi-sien. — SIg. Pfeiffer. Lyc. argyrognomon ussurica Forst. 9' Type Ostasien, Nik. Ussurisk. 4.VIII. 19, — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argyrognomon ussurica Forst. 9 Type Ostasien, Nik. Ussurisk. VII. 19. — Sig. Pfeiffer. 19. 20. 21. 22. 23. 24, 2, 26.. 21. 28. 29. 30. Lyc. argyrognomon praeterinsularis Vrty. Jg’ Japan. — Bayer. Staatsslg. Lyc. christophi nanshanica Forst. 9' Type Kansu, Richthofengebirge, Paß Dingtsiangmiau. 2800 m. — Sig. Pfeiffer. Lye. christophi Stgr. 9 Umg. Dsharkent, Ili-Geb. 1913. — Sig. Pfeiffer. N Lyc. christophi Stgr. 7 Transkaspien, Aschabad. — Bayer. Staatsslg, Lyc. agnata Stgr. 5’ Type Sig. Staudinger. Lyc. agnata Stgr. © Type Sig. Staudinger. 7 Lyc. cleobis Brem. 9 Transbaikal, Selenga, Berezowka. 20.VIL.18, — Sig. Pfeiffer. Lyc. cleobis Brem. 9 Transbaikal, Selenga, Berezowka. 28.VIl. 18. — Sis. Pfeiffer, Lyc. tancrei Graes. 5 Sichote Alin, Tjutjuge. — Sig. Pfeiffer. Lyc. tancrei Graes. 9 Radde, Amur. — Bayer. Staatsslg. Lyc. idas ssp. 9’ Ili-Geb., Kuldscha. Ende V. — Bayer. Staatsslg. Lyc. idas ssp. 9 Altai. — Bayer. Staatsslg. Taiel X. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVı (1936). > er k a A, 2 Erklärung zu Taiel XI. Wie Tafel X. Unterseiten. Taiel XI. Mitieilungen d. Miinchn, Ent. Ges. XXVI (1956) h f rn pay 04 ' ’ yä Ir - f 5 ne BR f 4 pr N R K ’ Fr { * i R ( * | N h h wl e ” NS ER | 2 P - Io % I h t * { IF - k BA “r j . ‘ Ü rer? Erich£ then > Babi wige 11 } e r r Hr . KR We A IH " a OR ER ur Buslarst io: Er H an y J ’ ERDE HER RR RE [ec PR 2075 Ber, ae“ 2 ” *.. R N an ” Re‘ 1% gar ae Kiel: DIET iu’ TER U 1 Dann E Er f Kr ae 4) EHYERIRT ER) rH Eh ae cx N Ha FEN IHRE EN a | a 7 are ab a ‘er j i . ># rad TIER. 2 RAS ? 1 se RR in er hr 2 S AursuQE I En + u el PUTRLTE,; ji PREAN ar She 4 u | WE Be re & Ya Rn: BussHd aubi Su w =: er al wit wol at Erklärung zu Tafel XII. . Lyc. idas lapponica Gerh. Finnl. Lappland, Muonio. 14.VIl.29. — Sie. Pfeiffer. . Lyc. idas lapponica Gerh. 2 Finnl. Lappland, Muonio. 16,VIl. 27. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. idas L. / Schweden, Göteborg. VII.30, — Sig. Pfeiffer. . Lyc. idas L. 9 Schweden, Göteborg. VII. 30. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. idas pseudarmoricana Beuret Z Pommern, Stettin Umg. 21.V1I. 12. — Sig. Pfeiffer. ‚ Lyc. idas pseudarmoricana Beuret Q Berlin Umg. 10.VII. 21. — Sig. Osthelder. . Lyc. idas Iycidasoides Beuret 9’ Regensburg Umg. 25.V1. 15. — Sig. Osthelder. . Lyc. idas lycidasoides Beuret 2 Regensburg Umg. 5.VIl. 14. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. idas bavarica Forst. 9' Type Oberbayern, Wolfratshausen Umg. 9.V1.35. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. idas bavarica Forst. Q© Type Oberbayern, Wolfratshausen Umg. 9,V1. 35. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. idas difficilis Stdr. 9’ Tirol, Inntal bei Landeck. 800 m. 5.VIL25. — Sig. Osthelder. . Lyc. idas difficilis Stdr. 2 Tirol, Inntal bei Landeck. 800 m. 5.VII,25. — Sig. Osthelder. . Lyc. idas argulus Frey 9’ Südtirol, Stilfser Joch. 2500 m. 30.VII. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. idas argulus Frey 2 Südtirol, Stilfser Joch. 2500 m. 27.VII. — Bayer. Staatsslg. . Lyc. idas valesiaca Oberth. 9 Westschweiz, Wallis, Martigny. 30.V. 11. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. idas valesiaca Oberth. 2 Westschweiz, Wallis, Martigny. — Sig. Osthelder. . Lyc. idas acreon F. 9° Ukraine, Kiew Umg. 3.V11I.30. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. idas acreon F. 2 Ukraine, Kiew Umg. 15.V1,30. — Sig. Pfeiffer. 19. 20. 21. 22. 23. 24, 23, 26. 27. 28. 29. 30, Lyc. idas latolimbo Vrty. J' Kärnten, Pokojisce. 23.V1, 29, — Sig. Dannehl. Lyc. idas latolimbo Vrty. 2 Kärnten, Pokojisce. 23.VI.29. — Sig. Dannehl, Lyc. idas stempiferschmidti Beuret 9’ Syrmien, Fruska Gora. VII. — Sig. Forster. Lyc. idas stempiferschmidti Beuret 9 Syrmien, Fruska Gora. VII. — Sig. Forster. Lyc. idas altarmena Forst. %' Type Armenien, Agri Dagh. 2500-3000 m. VII. — Sig. Pfeiffer. Lyc. idas altarmena Forst. © Type Armenien, Achalzich, Chambobel. 1910. — Sig. Osthelder. Lyc. idas transcaucasica Rbl. 5 Armenien, Kulp. — Slg. Pfeiffer. Lyc. idas transcaucasica Rbl. 9 Type Armenien. Kulp. 15.V1.01. — Sig. Osthelder. Lyc. idas tshimgana Forst. 9 Type Tian-shan occ., Tshimgan. 1500 -1600 m. 4.VII. 34. — Sig. Pfeiffer. Lyc. idas tshimgana Forst. 2 Type Tian-shan occ., Bolshoj Tshimgan. 2000 m, 17.VII. 34. — SiIg. Pfeiffer. Lyc. idas naruena Courv. 0’ Tian-shan, Naryn. 2140 m. 1.VI1. 08. — Bayer. Staatsslg. Lyc. idas naruena Courv. _ Tian-shan, Naryn. — Bayer. Staatsslg. 2 SH BR, ; Sr aynnach lo E* LH neh ee ; > EN ar or \ F x as a = B : ‚seit Ele | v & e I? , E R% 2 ü ee ag : 2 i rat er .® x EM Bi F } er a en: ie e Tafel XI. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1936). Te, ae 4 EEE ED EEE ge ee Br Dur Erklärung zu Tafel XII. Wie Tafel XII. Unterseiten. Tafel XI. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1956) NE BR p. | . ne Pr. . f ” £ EIER Ra Eh, Era Bi SEEN WE BEST, rer = re NE is Y fl SE RAHÄEIRE en ern AnE t ng ;. Ren Ara PFLEGE = FIR ER IR EST BRENNT. de ” ve 2 Aha Ren TArr ER] 16. IT. Erklärung zu Tafel XIV. ‚ Lyc. argus L. 9 Schweden, Lysekil. VII.21. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argus L. 9 Schweden, Stockholm Umgs., Blidö. 14.VII.30. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argus uliginosa Dhl. 5 Südbayern, Neubiberg. 15.VIl, 23. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argus uliginosa Dhl. 2 Südbayern, Beuerberger Moor. 4.VIl.30. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argus uliginosa Dhl. 5 Südbayern, Beuerberger Moor. Anf.VIll. 26. — Sig. Pfeiffer. ‚ Lyc. argus uliginosa Dhl. 2 Südbayern, Beuerberger Moor, 16.VII.26. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argus aegon Schiff. 9 Bayern, Regensburg Umg. 21.VI. — Sig. Pfeiffer, . Lyc. argus aegon Schiff. 2 Bayern, Regensburg Umg. 21.VI. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argus alpina Courv. Südtirol, Dolomiten. IX. 1900. — Sig. Osthelder. . Lyc. argus alpina Courv. 9 Südtirol, Dolomiten, Sextental. 12.VII.96. — Sig. Osthelder. . Lyc. argus hypochiona Rmbr. 5 Spanien, Aragonien, Albarracin. 1100 m. — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argus hypochiona Rmbr. 9 Spanien, Aragonien, Albarracin. 1100 m, 23.VI. 24, — Sig. Pfeiffer. . Lyc. argus vacaresa Ribbe 9’ Type Spanien, Andalusien, Sierra Nevada. — Bayer. Staatsslg, . Lyc. argus vacaresa Ribbe J' Spanien, Sierra de Guadarrama, EI Bros, SI, 5 Sig. Pfeiffer. . Lyc. argus cleomenes Fruhst. 9' Type Krain, Primiero. — Bayer. Staatsslg. Lyc. argus cleomenes Fruhst. 2 Krain, Savetal bei Laibach. 25.V. 27. — Sig. Pfeiffer. Lyc. argus sultana Forst. 5 Type Anatolien, Akschehir, Sultan Dagh. 1700-2200 m. 1.—15. VII. 34. — Sig. Pfeiffer. 18. 19, 20. 21. 22. 23. 24. 23. 26. 21. 28. 29. 30. Si. 32, 33. 34. 33. 36. Lyc. argus sultana Forst, © Type Anatolien, Akschehir, Sig. Pfeiffer. Lyc. argus orientalis Sultan Dagh. 1800—2000 m. Ende VII. 28. — u or Anatolien, Akschehir, Tschiftlik. 10.—20.VIII, 28. — Sig. Pfeiffer. Lyc. argus orientalis Al © Anatolien, Akschehir, Tschiftlik. 10.—20.VII. 28. — Sig. Pfeiffer. Lyc. argus wolgensis Forst. 9’ Type Südrußland, Sarepta. 1890. — Sig. Pfeiffer. Lyc. argus wolgensis Forst. 2 Type Südrußland, Sarepta. 1890. — Sig. Pfeiffer. Lyc. argus tscherkessica Forst. 5’ Type Kaukasus, Teberda. 24.VIl. 33. — Sig. Pfeiffer. Lyc. argus tscherkessica Forst. © Type. Kaukasus, Teberda. 22.V1I.35. — SIg. Pfeiffer. Lyc. argus georgica Forst. 5 Type Armenien, Achalzich, Chambobel. — Sig. Pfeiffer. Lyc. argus georgica Forst. 9 Type Armenien, Achalzich, Chambobel. — Sig. Osthelder, Lyc. argus orientaloides Vrty. 9’ Persien. — Sig. Osthelder. Lyc. argus orientaloides Vrty. 9 Persien. — Sig. Osthelder. Lyc. argus obensis Forst. 5 Type Westsibirien, Barnabinsk, Barnaul. 14.V1.15. — Sig. Pfeiffer. Lyc. argus obensis Forst. 9 Type Westsibirien, Barnabinsk, Barnaul. 14.Vl. 15. — Slg. Pfeiffer. Lyc. argus clarasiatica Vrty. 9 Sajan-Geb., Munko Sardyk, 1800 m. VIII. — Sig. Pfeiffer. Lyc. argus clarasiatica Vrty. 2 Turan, Sajan-Geb. südw. Irkutsk. — SIg. Pieiffer. Lyc. argus pamira Forst. 5’ Type Pamir, Chalai-ljabi-ob. 1700 m. — Bayer. Staatsslg. Lyc. argus micrargus Btlr 9’ Japan, Yokohama. — Bayer. Staatsslg. Lyc. argus micrargus Btlr. Ussuri, Sutschanski Rudnik. — Sig. Pfeiffer, Lyc. argus micrargus Btlr. 2 Ussuri, Kassakewitsch. 1907. — Sie. Osthelder. Re n RN ben Man Taiel XIV. Mitteilungen d. Miinchn. Ent. Ges. XXVI (1986). ee — iten e U nters Erklärung Wie Tafel XIV. Tafel XV, Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1956) TR me Ausgegeben am 15. II. 1937. Acidalia contiguaria Hb. Von 7 Dr. Leopold Müller, Linz. (Schluß.) Zu den einzelnen Formen sei nunmehr Folgendes bemerkt: a) Subsp.n. britanniae m. [Tafel F1, 2] Die homozygot gelbe Form Englands. — (Nach 5 mir vor- liegenden Stücken aus den Kreuzungszuchten von Penmoen- mavr ex coll. Buckley und 4 nach Freiland- 2 von ebendort ge- zogenen Stücken ex coll. Prout.) Größe 19—20 mm. — Grundfarbe beingelb, stark glänzend. Die Zeichnung aller Flügel vollständig und deutlich, gut aus- geprägt, aber nicht verdickt, dunkelgrau oder schwärzlich, die Mittelpunkte zart, tiefschwarz. Die dunkle Bestäubung fein und meist spärlich (bei 1 Stück ex coll. Prout etwas stärker). Die lichte Subterminalzeichnung ausgedehnter, die Wölkung im Saum- feld meist ebenfalls zart, grau, dieses im Gesamteindruck nicht dunkler. — Die Fransen gelb, anscheinend meist nicht geteilt; die Saumstriche mittelstark, die Adernpunkte zart und unvoll- ständig. — Die Kopfpartien usw. gelb; der Hinterleib dunkler, licht geringelt. Nebenformen. 1. ab. (mut. ?) n. tenuis m. — Eine sehr zarte, im Gesamtein- drucke noch hellere Abänderung der gelben Form. Die Quer- zeichnung ist bis auf die kräftig bleibenden dunkeln Vorder- randfleckchen stark abgeschwächt und besonders auf den Hil. reduziert; die Mittelpunkte bleiben normal. — Abbildungen bei Buckley (37), Fig. AA, die gegebenenfalls auch als Typen zu gel- ten hätten. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. H.3. q 151 W. Buckley erhielt 1.—9. 9. 1913 drei übereinstimmende Stücke dieser Form aus einer Nachzucht nach lichten Eltern; von 70 Raupen hatten sich diese 3 schnellwüchsig entwickelt, während die andern das Ueberwinterungsstadium einschalteten. Ausgang Penmaenmavr. Die Entwicklungsrichtung erinnert an die mut. dirutaria der Rheinform. 2. ab. n. anastomosaria (Prout i.l) m. — 1 Freiland® aus Penmaenmavr, in coll. Prout. Nach Prouts Beschreibung ist der Mittelschatten der Vfl. basalwärts verschoben und fließt teilweise mit der Antemedianlinie zusammen (51). Das © legte am Spannbrett einige Eier, aus denen sich dunkle Falter entwickelten; es müßte sohin entweder selbst zur dunkeln Form gehört haben oder wenigstens von einem 9° dieser Form begattet gewesen sein. — Aus der Wachau oder den Alpen bisher nicht bekannt. 3. ab.? — Barrett (32) erwähnt 1 Q@ ex coll. S. J. Capper, das außer dem schwärzlichen Wurzelfelde ungewöhnlich licht sei; die 1. Linie der Vfl. sei verloschen, die 2. ungewöhnlich nahe dem Außenrande. b) mod. n. nigrescens m. (= obscura Prout.) [Tafel K1-4] Die heterozygot dunkle Form Englands. (Nach 19 Original- stücken ex coll. Buckley, 4 Photographien nach Stücken ex coll. Prout und den Abbildungen bei Buckley, 37.) — Die von Prout bevorzugte Verwendung des Namens obscura Fuchs kann, selbst abgesehen von sonstigen Bedenken, schon deshalb nicht auf- recht erhalten bleiben, weil die Rheingauform obscura der eng- lischen dunkeln Form nicht einmal auch nur annähernd ähnlich sieht. Prout dürfte die echte obscura Fuchs nicht gekannt haben und durch die verunglückte Beschreibung irregeführt worden sein. Größe meist 20 oder 21, selten 19 oder 22 mm. — Grundfarbe dunkel, grau, leicht bräunlich getönt. Die Beschuppung eher grob als fein, manchmal etwas glänzend, manchmal wenig dicht, sodaß die helle Flügelmembran durchzuschimmern scheint; zwischen der äußern Quer- und der Wellenlinie ist die Beschuppung einzel- ner Stücke bandartig düster. — Die normale Querzeichnung stets vorhanden, aber wenig hervortretend, wohl auch durch die grobe, dunkelgraue Bestreuung überdeckt; am deutlichsten 152 | bleiben meist noch die Vorderrandfleckchen und der Mittel- ı schatten; bei einzelnen, an sich helleren Stücken bleibt manch- ı mal die ganze Zeichnung deutlich. Der Mittelpunkt ist von der | Färbung der Querzeichnung, nie tiefschwarz; er liegt öfters in ı dem etwas verdickten Mittelschatten (statt hinter ihm). — Die lichten Flecken im Saumfelde hellgrau-bräunlich (nie gelb), an- ı scheinend oft etwas größer und zusammenhängender als bei ‚andern Unterarten, nie kontrastierend hervortretend. Ueber- | haupt ist die Mischung zwischen hell- und dunkelgrau auf der | Flügeloberfläche bei den einzelnen Stücken variierend. — Die | Fransen hellbräunlich-grau, meist geteilt, meist ohne Adernpunkte; ı die Saumstriche mittelstark, auffällig scharf dunkel hervortretend. ' — Die Kopfpartie usw. ist von der Grundfarbe; der Hinterleib ı dunkel, hell geringelt. c) mut. n. nigra m. [Tafel unter K 1—4,,.] - Die homozygot dunkle Form Englands. ‘Von den englischen Entomologen bisher mit der vorigen zu- ‘ sammengeworfen. Da mir kein sicheres Material zur Ver- | fügung steht, ist auch mir die genaue Abgrenzung und Beschrei- | bung vorläufig nicht möglich. Vermutlich ist diese ss-Form, \ wie bei allen anderen Unterarten, etwas kleiner, etwa bei 18 mm ‚und viel dunkler als nigrescens; die Querzeichnung bleibt aber ‘auch unter der starken Bestreuung stets noch erkennbar. | Das von Buckley (37) auf der seiner Abhandlung beigefüg- \ten Tafel, 1. Zeile, 4. Stelle abgebildete Stück dürfte als typisch ; anzusehen sein; bei ihm scheinen auch die Randfleckchen der VfL. zu fehlen. — Die in den beiden ersten Vertikalreihen ab- | gebildeten Stücke sind wohl überwiegend heterozygote nigres- cens in wechselnder Intensität der dunkeln Ueberstreuung; doch *könnten nach der Art der Paarung (d> a SchawerdaDr.K,, Wien: Faunula dolomitana. Die Mikrolepidopteren Stubenrauch Prof.Dr. v., München: Biologie der Erebia flavofasciata Warnecke G. Kiel: Ein zweiter Beitrag zur Kenntnis der Makrole- pidopteren-Fauna Südwest-Arabiens. (Schluß). Zerny Dr. H., Wien: Die Lepidopteren der Deutschen Gran-Chaco- Expedition 1925/26 mit Berücksichtigung der Sammelergebnisse von Professor Hosseus in der Sierra de Cördoba. — IV. Synto- midae, Arctiidae und Dioptidae Buchbesprechung Seite 116 103 37 49 57 65 32 126 154 149 31 164 105 17, 39 11 170 Verzeichnis der im 27. Jahrgange neubenannten Arten, Unterarten und Formen Abgebildete mit * bezeichnet Lepidoptera Seite *Catopta kendevanensis Daniel sp.n. . - ee. 510 Chrysophanus hippothoe L. ssp. n. candissima Pfeiffer 210 3 thetis Klug. ssp. n, elbursina Pfeiffer . . . . 2.0.36 + Cossus irani ‚Daniel. sp... 2. mn leg a Eurota hilaris Zerny nom mia... eu. 2er „ Marcia Zerny nom.n.. . . NER en. 118) Euxoa temera Hbn. livida Draudt oe ie 1) f.:n, 2 went *Glaucopsyche grumi Bozster nom. m... . 2... une. ErereS * Hypoglaucitis triangularis Warnecke p.n. . . ..... 0... 46 *Hypotacha Boursini Warnecke p.n. . . :. 2.2. 0.0... 4 Lacydes elbursi Daniel sp. n. . . . 3 *Tycaena candalus H. Sch. nuksani Borken ssp..n.\ 0 22 Wen n hyacinthus H. Sch. vandarbani Pfeiffer sp.n. . . ... 3 a loewii Zeller schwingenschussi Pfeiffer ssp.n. . . ... 34 * % pberetiades Ey. andarabi Forster ssp. n.. 2 Eee *Metoponrhis anartoides Warnecke sp.n... 2... u Osygiartacunda, Draudtasp.n.n ar er. ee ee > Procris amaura Stgr. banghaasi Alberti sp. n. . . .... ..... 119 « budensis Speyer centralasiae Alberti sp.n. .. .....2.8 „ chloronota Stgr. minima Älberti f.n,. . . a „ graeca Jord. persica Alberti ssp.? n. (an sp. n. .y Be 125) I ” ".ssultana Albertiisspen.. 20. 0 Se me hamitera Jord. minor AlbertiE (ssp- 2m. 2 er y „ „.tamerlanalÄlbertissp..n.» . m 2.0. ea 286 & hürni Alberti. spın.% 2. 0 aan oe Pu nmaufocki Alberli sp. n 2... ET EM ea Se „ obscura Zeller maxima Alberti ssp.n. 2. si a 5 „2... pallidarAlberti: ssp.@n. 9.0 2.22 7, Se Zee ee, „ solana Stgr. gouldschaönsis Alberti ssp.n. . ... 2... 8 „ splendens Stgr. heringi Alberti’ssp.n.. ... „er "esyriacas Albertispen. Ir a Ol „ volgensis Moeschl, monotona Alberti L 2. FRIST ee Pyrausta uliginosalis Steph. immaculata Schawerda ab. n. . . . . . 109 Pyropteron balkis Le Cerf. sp, n. . . cn 42 Zygaena.achilleae Esp. hafneri Holiık var. n.. 0... re n Hi „ ‚islimjensis Holik var. n, \. .. wer. este r Hi . :winnesutht, Holiksvarı na are a brizaelEsp. ochrida Holik var. an. 2... 2 20 oe 5 3 carniolica Scop. vandarbanensis Reiß var.n. . . .... 16 > doryeniu ©, hasankiiensis Reiß van. ı ... ee N pupuralis Brünn, drenowskit Holik var.n. . . . 2... 1 er ’ ü pelopennesica Holik' var. n.? aa 4 n„@sceabiasae SchevengorizianaKochwarın. . .. z/ A speciosa Reiß paupera Reiß ab. nı .. .2. 1 ld " a „ suleimanicola Reiß var.n. . . 2. 2.2.2.0. 16 MITTEILUNGEN Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.) SOLISTEN WITERENE Beiträge zur Kenntnis der Zygaenen Südosteuropas. Von O,Holik-Prag. (Fortsetzung.) Aus dem zentralen Rhodope-Gebirse, bei den Dörfern Ce- pelare und Schirokaläka beschrieb Prof. A. K. Drenowski') eine purpuralis-Rasse unter dem Namen var. rebeli. Der Autor hat leider versäumt, eine lateinische Diagnose beizufügen, und da mittlerweile H. Reiss (Int. Ent. Ztschr. Guben, 1932, p. 275) eine Rasse von Zyg. graslini Led. ebenfalls mit var. rebeli benannte, muß die var. rebeliDren., weil der Name nicht durch die Nomen- claturregeln geschützt ist, umbenannt werden. Zur Ehrung des verdienstvollen Erforschers der buigarischen Fauna schlage ich dafür den Namen var. drenowskii m. vor. Herr Prof. A.K. Drenowski hatte die Güte, mir eine Ueber- setzung der nur in bulgarischer Sprache abgefaßten Diagnose zu senden: „Die Vfl, sind mit breiteren und längeren Schuppen bedeckt, schwarz und glänzend. Die in der Längsachse der Flügel gelegenen länglichen Flecken (Bänder und Strahlen) sind ziemlich verengt und verkürzt. Der erste Fleck, der vordere, äußerste (neben dem Vorderrand) ist 3—4mm lang und enger als der Raum zwischen den Adern, das äußerste Ende ist stumpf und endet ohne Biegung. Der zweite Fleck (in der Mitte der Diskoidalzelle) beginnt 1 mm vom inneren Winkel der Zelle und zieht gegen den Außenrand des Flügels. Dieser Fleck ist nur auf drei Längs- adern beschränkt ‘Adern II/4 und Illj2). Der so veränderte Fleck ver- liert sein keilförmiges Aussehen. Der dritte, innerste Fleck (unter der Diskoidalzelle) ist kürzer und enger als bei der Nominatform. Diese drei Flecken sind durch breit schwarz beschuppte Adern deutlich von- einander getrennt. — Die Hfl, sind dicht mit roten, länglichen Schuppen bedeckt. Neben dem äußeren Rand, sowohl auf dem Vorderrand als auch hauptsächlich in der Gegend des Apex, sind die roten Schuppen !) Drenowski A.K. Zygaena purpuralis Brünnl, n. var. rebeli. — Ztschr. d, bulg. Akad. d. Wissensch,, 38,, Sofia 1926, S. 211—214. (Bulgarisch.) Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges, XXVII. H. 1. 1 i durch schwarze ersetzt, die einen starken blauen Glanz aufweisen. Sie bilden ein bis 2 mm breites Band, das sich hinterwärts bis zur Ader IV/2 fortsetzt, wo es am breitesten, bis 2,5 mm, ist. An dieser Stelle ver- breiten sich die schwarzen Schuppen auch über die Adern und bilden einen pfeilförmigen Fleck. Weiter nach hinten wird diese schwarze Rand- binde bald eng wie eine Linie, im Analwinkel des Flügels wird sie aber wieder 2-3 mm breit. — Die schwarze und glänzende Behaarung ist auf der Rückseite des Kopfes, am Thorax und am Abdomen stärker ent- wickelt, wie bei den hochalpinen Zygaenenarten, — Länge des Vfl. bei den 3 15-17 mm, bei einem 2 17 mm, Spannweite bei den 5 30 mm, © 33 mm. — Fliegt bei 1100-1650 m Höhe.“ Wie nicht anders zu erwarten, steht diese Rasse der ssp. pluto aus dem südöstlichen Europa am nächsten. Mit den beiden vorher besprochenen Rassen ist aber var. drenowskii m. nicht zu vereinigen. 205 1 Q9 aus der Osagowa-Planina, süd- westlich von Küstendil an der bulgarisch-serbischen Grenze, von Drenowski bei 1650 m Höhe gefangen, sollen zur gleichen Rasse gehören. Drenowski glaubt, daß auch die in Südwest- mazedonien (Galicica-Planina, zwischen Ochrida- und Prespa-See) zu var. rebeli Dren. gehören. Ich vermag diese Ansicht nicht auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Der Vergleich meiner Serien aus dem Rilo-Gebirge, dem Pirin-Gebirge und von Ochrid, weiters die Beschreibung der var. doiranica Bgff. läßt eher die Auffassung zu, daß Bulgarien und Mazedonien von einer Reihe untereinander zum Teil sehr verschiedener Rassen bewohnt sind. Es wiederholt sich auf dem Balkan anscheinend die gleiche Er- scheinung, wie wir sie bei Z. purpuralis Brünnl. auch anderwärts beobachten können. In tieferen Lagen (Bansko) fliegen Popula- tionen mit dichterer Beschuppung und kürzerer Behaarung, in höheren dagegen (Osogowa-Planina, Rila-Planina usw.) solche, welche in Behaarung und Beschuppung den alpinen Rassen ent- sprechen. Wie ich in der Fatra (Slowakei) feststellen konnte, reagiert Zyg. purpuralis Brünnl. schon auf verhältnismäßig geringe Unterschiede der Höhenlage des Standortes. 1 5 @ von der Rhodope-Planina (leg. Drenowski) ist etwas kleiner und zierlicher gebaut, in Färbung und Zeichnung aber den Tieren aus Bansko ähnlich. Die Beschuppung ist schütterer. Von der Rila-Planina, Rila-Kloster, besitze ich 13% 12 (leg. Hilf, 8.—10. 8. 1911). Flügelschnitt und Größe wie bei der Bansko-Serie, Beschuppung schütterer, Flügel daher mehr dia- phan. Das Rotmuster ist bei allen Exemplaren bis auf ein zu f. rubrotecta Vrty. gehöriges 5, stark reduziert, besonders der 2 Außenteil der Mittelstrieme, der Analstreifen füllt den Adern- zwischenraum meist nicht aus. Das Marginalband variiert in der Breite, bei einem 5 ist es sehr breit, verschwommen und auf den Analrand übergreifend. Kopf, Thorax und Abdomen sind stark wollig behaart, wie bei Höhenrassen üblich. Charak- teristisch sind die außerordentlich schwachen Fühler. Das 7 ist sehr dünn beschuppt, es hat stark gelblich aufgehellte Vfl. und etwas gelbgraue Thoraxbehaarung. 1 99 leg. Dr. Bukuwky, mit Rila 26. 7. 32 bezettelt, stimmt zu meiner Serie und dürfte vom gleichen Fundort stammen. Aus Griechenland berichtet als Erster Staudinger ‘) über die dort fliegende Z. purpuralis-Rasse. Er führt unter dem Namen „Zygaena Minos SV.“ Funde vom Parnass und Veluchi an und meint, „man kann die griechischen Exemplare um so weniger als verschieden bezeichnen, als sie auch unter sich ziemliche Abweichungen zeigen. Nur finde ich, daß das Blau- schwarz der Vfl. bei den griechischen ® meist stark weißlich angeflogen ist“. Tutt schreibt 1894 im Ent. Record: „Eine andere Staudingersche Varietät, graeca, ist, nach den Exempla- ren im Britischen Museum zu schließen, fast typisch; wie die Bourg St. Maurice-Exemplare neigen sie zur Kleinheit, schei- nen aber keine irgendwie gearteten bestimmten Merkmale zu bieten.“ In der Zusammenstellung der ihm bekannten purpuralis- Formen kennzeichnet Tutt var. graeca Stgr.: „Wie minos WV (pythia-Fuessli —pilosellaeEsp.—=nubigenaBirchal [nicht Hochw.]), aber beträchtlich kleiner.” Staudinger selbst hat den Namen var. graeca in der Literatur nicht verwendet. Dr. Burgeff (Kom- mentar Nr. 112) änderte den Namen var. graeca Tutt wegen Prae- occupation in var. hellena Bgff. um. Herr Dr. A. Bytinski-Salz hatte die Freundlichkeit, im British Museum zu London Nachschau nach den Tutt'schen Typen der var. graeca Tutt zu halten. Er schrieb mir darüber: „Dort sind: 25 2@ Minos var. graeca Stgr. lit. 5/2/69. auf grünem Etikett geschrieben: Fundort: Parnass. Kamen durch die Zeller'sche Sammlung 1884 ins Museum. Vfl.-Länge 15-17 mm, Spannweite 32-35 mm Vfl. schwach gelblich überstäubt, dünn beschuppt (etwas abgeflogen); Hfl. Saumband sehr schmal, vom Apex nur bis zur Hfl.-Mitte reichend. Aussehen sonst wie norddeutsche Stücke, sehr variabel in der Ausbildung der Keilflecke. Dies dürften dieselben Stücke sein, die Staudinger vor sich gehabt hat. — Außerdem ist noch ein 5 dort, nur bezeichnet: l) Staudinger O., Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Griechenlands. — Horae Soc. Ent. Ross., 7., 1870, S. 3—30. 1% 3 Grece, V£l.-Länge ca. 13,5 mm, Spannweite 28mm; paßt sehr gut auf die Beschreibung Ihrer peleponnesica, doch füllt der Keilfleck die Zelle nicht ganz aus, so daß oben und unten ein schwarzer Streif bleibt.“ Ob sich in der Tutt'schen Sammlung auch Typen der var. graeca Tutt befanden, läßt sich nicht mehr feststellen, weil der größte Teil der Tutt'schen Sammlung nach Tutt's Tode verstei- gert und über ganz England verstreut wurde. In der Staudinger- Sammlung in Dresden befinden sich auch einige mit „Graecia“ bezeichnete Stücke, die zu obiger Beschreibung passen. Im ganzen ist var. hellena Bgff. — var. graeca Tutt = var. graeca Stgr. i. lit. eine sehr problematische Angelegenheit, weil sich nach den we- nigen noch vorhandenen Stücken eine genaue Diagnose nicht geben läßt. Auf jeden Fall ist als Typenpopulation für diese Rasse jene vom Parnass anzusehen. Von Herrn Legationsrat a.D. Dr. Bukuwky erhielt ich 2 / von den Hängen des Chelmos, einem 2355 m hohen Berg im Peloponnes. Weiters stecken in der Sammlung Dr. Bukuwky’s 40 2Q@ und in der Sammlung M. Koch in Dresden 9 5 vom gleichen Fundort. Diese haben mit der Staudinger'schen Be- schreibung und auch mit Tutt’s Angaben nichts gemein. Mit nur 12—13 mm Vfl.-Länge (1 S und 1 % ausnahmsweise 15 mm) ist dies die kleinste mir bekannte purpuralis-Rasse. Die Tiere sind außerordentlich zierlich gebaut, haben einen schmalen, am Apex abgerundeten, also nicht sehr p/uto-ähnlichen Flügelschnitt und außerordentlich langes Abdomen. Die infolge sehr dünner Beschuppung transparenten Flügel und die starke, wollige, an die alpinen Höhenrassen erinnernde Behaarung läßt einen Ver- gleich mit ssp. nubigena Hochw. (nicht Birchal) zu. Das düster getönte Rotmuster ist gut entwickelt, die Streifen sind nur durch die Adern getrennt, der Keilfleck füllt die Zelle ganz aus, ist aber nach außen nur wenig verbreitert, pluto-ähnlich. Es ist eine Neigung zur Ausbildung der Form rubrotecta Vrty. vorhanden. Der Apex des Hfl. ist beim 5 stark geschwärzt. Die Weibchen sind gelblich überstäubt, bei ihnen ist die Apexspitze nicht schwarz. Diese sicherlich gute Rasse soll mit dem Namen var. peloponnesica ın. (nov. var.) bezeichnet werden. Aus der Türkei steckt in der Sammlung Dr. Bukuwky’s ein o' vom Kaish Dagh bei Konstantinopel (leg. Dr. Bukuwky, V. 1912). Es hat den bei var. peloponnesica m. erwähnten schlanken Flügelschnitt und stimmt auch in der Größe mit die- ser Rasse überein. Die Behaarung des Abdomens ist aber kurz 4 und der Apex ist nicht geschwärzt. 4 SQ vom Bulgurlu Dagh am Bosporus (leg. Bischoff, e. c. Museum d. Beriiner Universität) haben sehr kräftige Fühler und passen zu dem Stück von Kaish Dash. Zyg. (Mesembrynus) brizae Esp. Das Vorkommen dieser Art im äußersten Westen des (se- bietes ist nicht sichergestellt. Stauder'!) zweifelt die Funde Bohatschs bei Prosecco (Istrien) und von Mann in Mitteldalma- tien an. Ueber das Vorkommen in Krain schreibt Hafner: „In Krain nicht beobachtet. Wurde aus dem unverläßlichen Ver- zeichnis Rothes (Wien 1902) in die 1. Ausgabe meiner Arbeit übernommen.” In der Sammlung der Dresdner Museen für Tier- und Völkerkunde steckt ein Stück, bezettelt „Krain 1897", aber ohne Angabe des Sammlers; also unsicher. Unzweifelhaft ist dagegen das Vorkommen in der Herze- gowina. In der Vucdija bara, von wo die Art schon durch Schawerda gemeldet wurde, fing ich 1930 ein Männchen. Bei Nevesinje wurde sie nach Rebel (Ann., XIX., 1904) von Kustos Apfelbeck gefunden. Das von mir in der Vucija bara gefangene Stück ist groß und hat eine sehr breite Berandung der Hil., desgleichen auch ein Männchen aus Koriöna (leg. Leonhard, 24. 6. 1904) in der Sammlung des Deutschen Entomologischen Instituts Berlin-Dahlem. In Albanien hat Dr. Zerny Zyg. brizae nicht gefunden. Aus Serbisch-Mazedonien besitze ich eine kleine, von Dr. Bukuwky auf der Petrin Planina bei Ochrid (21. 6.35) ge- sammelte Serie, die von der Typenrasse stark abweicht. Größe, Flügelschnitt und Fühlerbau sind wie bei der Typenrasse, die Zeichnung ist dagegen sehr verschieden, indem das Rotmuster stark vermehrt ist. Der Kostalfleck ist meist lang ausgezogen, der Analstreifen ist länger und nähert sich mit seinem Ende mehr dem Außenrand. Der Keilfleck füllt die Zelle vollständig aus, ist ebenfalls verlängert und nach außen sehr erweitert, mit der Basalstrieme vereinigt. Ich schlage für diese sehr auffallende Rasse den Namen var. ochrida m. (nov. var.) vor. — Auch am Dojransee soll Zyg. brizae OÖ. vorkommen. !) Stauder H., Die Schmetterlingsfauna der illyro- Be Fest- land- und Küstenzone (Faunula Illyro-Adriatica), 4. Abschnitt. — Ent. Anz,, 9—10, Wien 1929—30. Aus Alt-Bulgarien nennt Rebel!) nur einen Fundort: Tschamkuria, VI. 1911. — Zukowsky fand die Art im Alibotus- Gebirge an der griechischen Grenze. Ueber das Vorkommen in Griechenland schreibt Stau- dinger’): - „Nur einige Stücke bei Karpinisi?®) Mitte Juni ge- fangen, die mit ungarischen Exemplaren übereinstimmen.“ Zys. (Silvicola Bgff.) scabiosae Scheven. Soweit ich aus dem wenigen Material, das ich aus dem Gebiete gesehen habe, schließen kann, gehören die südwest- balkanischen scabiosae-Rassen der ssp. scabiosae Scheven an. Nur in der Flügelform ist ein leichter Anklang an die Apenninen- Rassen zu erkennen, obwohl in der Breite und Rundung der Flügel diese bei weitem nicht erreicht werden, noch weniger in der Breite des Marginalbandes. Stücke aus Kärnten (Eberbach, leg. Dr. Bukuwky) und Süd- steier (Judenburg) gehören unzweifelhaft zu var. curvata Bgff. (Kommentar Nr. 124). Das Rot ist etwas gelbstichig, wodurch ein Unterschied gegenüber mitteleuropäischen Zyg. scabiosae Scheven entsteht, auch ist das Marginalband etwas breiter. Die in Krain bei Adelsberg und Laibach fliegende Rasse gehört nicht mehr zu var. curvata Bgff. In der Farbe stimmen die Tiere mit den aus Kärnten und Südsteier stammenden über- ein, der Vorderrand des Vfl. ist aber nicht konvex, sondern ganz gerade, die Hfl. sind noch breiter gerandet. Der schwarze Saum greift auch auf den Innenrand über. Nach Hafner kommt die Art in Krain nur selten und lokal vor, außer an den ge- nannten Stellen bei Rasica und St. Jodoci (hier nicht selten). Aus Istrien sind auch einige Fundorte bekannt: Grojna- tal und Kalvarienberg bei Görz (Hafner *), Podgorahöhen, Draga bei Triest (Stauder). Ueber das Aussehen der istrianischen Rasse berichtet Stauder nichts. Nur über ein einzelnes Stück der f. divisa Stgr. schreibt er: „Der Fleckenanlage auf den Vfl. nach von einer !) Rebel H., Beitrag zur Lepidopterenfauna Bulgariens. Verh. zool.-bot. Ges, Wien, 66,, 1916, S. (40). °’) Staudinger O. Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Griechenlands. — Horae Soc. Ent. Ross., 7., 1870, S. 3—30, ®) Karpinisi— Karpenesion am Fuße des Tymphestos = Veluchi in Mittel- griechenland. *) Hafner J., Macrolepidopteren von Görz u. Umgebung. — Ent. Ztschr. 24,, 1910. 6 waschechten neapolitana Calb...... nicht zu trennen. Der Hinter- flügelrand dieses Stückes ist aber wie bei der Nennform schmal.“ Aus Görz befindet sich in der Sammlung M. Koch eine Serie von 10 5 11 © von scabiosae. Herr Koch schreibt mir hierüber: „Stauder hat mutmaßlich ein einzelnes aberratives Stück vor sich ge- habt. Diese Rasse möchte ich wie folgt beschreiben: Färbung düster» Hfl. breiter schwarz gerandet, allgemeine Zeichnungsreduktion, 40°), in der Form divisa, Vfl. breiter und nicht so spitz zulaufend als bei mitteleuropäischen Stücken." Herr Koch schlägt für diese nach seinen Vergleichen zweifellos namensberechtigte Rasse die Bezeichnung var. goriziana Koch vor. Nach seinem Material und seiner Ansicht wäre diese gori- ziana der ssp. ephemerina aus den südöstlichen Alpentälern (nicht Etsch- und Eisacktal) zu unterstellen. Dazu kommen zwei weitere Weibchen aus Abbazia mit noch weitergehender Reduktion der Flecke, so daß die Flecke 1—5 klein und einzeln stehen. Auch diese Abbazia-Stücke werden bis auf weiteres der goriziana zuzurechnen sein. Ueber das Vorkommen in Dalmatien macht Stauder widersprechende Angaben. Im Ent. Anz, X., 1930, p. 250, ist zu lesen, daß die Art in Dalmatien fehlt, in der Soc. ent., XXXVI, Synopt. Tafel 18, wird sie nur als auf den dalmatinischen Inseln fehlend bezeichnet. Ich neige zu der ersteren Ansicht. Aus Bosnien ist die Rasse var. koricnensis Reiß!) be- schrieben worden: „ist eine ungefähr zwischen var. orion H.-Sch. und var. subalpina Calb. im Flügelschnitt stehende Form der scabiosae. Das Rot der Hil. ist düster. Der obere Strichfleck der Vfl. ist meist nicht unterbrochen, aber eingeschnürt, der untere Strichfleck oft eingeschnürt. Hil. ziemlich stark schwarz um- randet, der Innenrand derselben nur sehr schmal umrandet. Fühler ähnlich wie bei var. orion. Ziemlich starke Behaarung am Thorax und Hinterleib. Die Tiere sind durchschnittlich größer wie var. orion.“ Maklen-Paß, Koriena, Südwestbosnien. Ein 5 aus Koricna (leg. Leonhard) stimmt bis auf die Behaarung mit der obigen Diagnose überein. Der Kostalrand der Vil. ist gerade, wie bei den krainischen Stücken; die Flügelform ist aber breiter, runder, der Außenrand ist nicht so stark abgeschrägt. 5 19 aus der Sammlung des Deutschen Ent. Inst. in Berlin-Dahlem, darunter eine Type, und 1 5 aus meiner Samm- !) Reiss H., Zygaen und Beschreibung neuer Rassen. — Int, Ent. Ztschr., 161922235, 65. 207. lung (alle leg. Leonhard, Koriena) stimmen mit obiger Diagnose überein. Der runde Flügelschnitt, die breitere Berandung der Hfl. und das wenig entwickelte Rotmuster sind charakteristisch. Rebel!) nennt noch folgende Standorte aus Bosnien-Herze- gowina: Trebevid, Igman, Stolac, Lakat, Gacko, Vucija bara. An letzteren beiden Stellen habe ich die Art nicht gefunden, jedenfalls wegen der vorgerückten Jahreszeit (Mitte Juli). Aus Mazedonien ist nach Drenowski das Vorkommen auf der Galicica Planina bekannt (Rebel u. Zerny). Ueber das Vorkommen in Bulgarien schreibt Rebel (Ann., 58, 1903): „Bei Sofia und im Rilo-Gebiet sehr häufig. Die Exemplare vom Rilo gehören durchaus der ab. divisa Stgr. an und zeigen einen breiten schwarzen Saum der Hinterflügel.“ Bachmetjew°) macht über das Vorkommen bei Sofia nähere Angaben: „Sofia, bei 1000 m nicht selten. Juli.“ Die späte Flug- zeit ist durch die Höhenlage des Standortes bedingt. In den Balkangebirgen geht die Art sehr hoch hinauf. Ein in der Wi- toscha Planina bei 1800 m gefangenes J’ (leg. Drenowski) hat breiten, runden Flügelschnitt, ungeteilte Striemen und gleich- mäßig breiten Flügelsaum, ohne die sonst übliche Verbreiterung am Apex. Binder°) erwähnt das Vorkommen von Zyg. scabio- sae Schev. bei Sliven im Juni. 2 5' aus Junnuktschal, Zentralbalkan, 15. 7. 32 (leg. Dr. Bu- kuwky) haben gleichfalls breiten, abgerundeten Flügelschnitt, breites Marginalband und reduziertes Rotmuster, so daß sie an ssp. orion erinnern. Vfl.-Länge nur 13 mm. Die ost-balkanischen scabiosae-Rassen dürften nach den wenigen mir vorliegenden Stücken eine eigene, nicht zu ssp. sca- .biosae Schev, gehörige Unterart bilden. Zyg. exulans Hochw. u. Rainer. Das Balkanvorkommen dieser boreal-alpinen Art ist auf ein verhältnismäßig kleines Gebiet beschränkt: Herzegowina, Monte- negro, Albanien und Serbisch-Mazedonien. In den bulgarischen !) Rebel Dr.H., Studien über die Fauna der Balkanländer. II. Bosnien und Herzegowina. — Ann. d.k.k. naturhist. Hofmuseums. 19,, Wien 1904, S. 293 ff. ?) Bachmetjew P.. Die Schmetterlinge Bulgariens. — Horae Soc. Ent. Ross., 35., 1902, S. 365—466. (Bulgarisch.) ®) Binder, Dr. A., Schmetterlingsjagd auf dem Balkan. — Int. Ent. Ztschr. Guben, 27., S. 349. 8 Gebirgen ist sie bisher noch nicht aufgefunden worden. Der Zljeb, südlich von Veles, ist, soweit bis jetzt bekannt, der nord- östlichste Standort. Weder mit den alpinen Standorten noch mit dem Vorkommen in den Gebirgen Transsylvaniens besteht eine unmittelbare Verbindung. Prof. Dr. H. Rebel hat die auf der Sar- Planina (Schar-Dagh) fliegende Population als ssp. apielbecki (nach ihrem Entdecker Kustos V. Apfelbeck) beschrieben: ' „Die Stücke sind entschieden schlanker und schmalflügeliger als solche . aus den Hochalpen, namentlich ist der Saum auf Vorder- u. Hinterflügeln deutlich eingezogen, wodurch die Spitze schärfer hervortritt. Die Flecke der Vil. sind etwas tiefer und lebhafter und zeigen keine Spur der bei hochalpinen exulans oft auftretenden lichten Umrandung. Fleck 4 der Vfl. bleibt stets von Fleck 2 getrennt, ist größer ;höher) und hat die Form eines an der Spitze abgestumpften Dreieckes. Der schwärzliche Saum der entschieden spitzeren Hfl. ist von normaler Breite. Die schwarze Behaarung des Körpers zeigt auch am Halskragen keine Spur weißlicher Einmischung. Vfl.-Länge 13-15 mm’* Schawerda?) dem eine große Serie vom Volujak an der herzegowinisch-montenegrinischen Grenze vorlag, nahm an, daß auch diese Population zu ssp. apfelbecki Rebel gehöre. Nach ihm hat sie „alle die von Rebel angegebenen Merkmale, schmälere Flügel, nicht konvexen. sondern mehr gradlinigen, beinahe eingezogenen Außenrand der Flügel und dadurch schärfer hervortretende Spitze der Flügel. Vor allem aber fällt bei der großen Serie nicht abgeflogener herzegowinischer Stücke auf, daß das Rot nicht so hellrot ist, wie bei exulans aus den Alpen, sondern besonders auf den Hfl. blässer. Die Tiere tragen alle ein düsteres Kolorit. Die Beschuppung ist schwächer, das Schwarz des Hil.-Außenrandes ist etwas breiter und verschwimmt in das Rosa der Flügelmitte und Basis.“ Prof. Dr. Burgeff, dem ebenfalls eine große Serie von der herzegowinisch-montenegrinischen Grenze vorlag, stellte die Rasse var. montenegrina (Kommentar Nr. 143) auf, die sich nur wenig von ssp. apfelbecki Rbl. unterscheidet und ihr unter- zuordnen ist. Burgeffs Angabe, ssp. apfelbecki Rbl. sei doppelt so groß als var. montenegrina Bgff. beruht auf einem Irrtum, wahrscheinlich hervorgerufen durch die der Rebelschen Be- schreibung beigegebene vergrößerte Abbildung. Auf dem Maglie fand ich die Art im Jahre 1914 nicht, ob- wohl ich bis in das Fluggebiet der hochalpinen Erebia gorge !) Rebel, Prof. H., Zyg. exulans apfelbecki nov. subspec. Verh. Zool.- bot, Ges. Wien, 60, 1910, S. (4)—-(5). 2) Schawerda, Dr. K., Zygaena exulans Hochenw. var. apfelbecki Rbl., ibid., 65. 1915, S. (89). vorgedrungen war. Das schließt natürlich das Vorkommen in noch höheren Lagen nicht aus. Auch auf der Vlasulja sah ich sie nicht. Dagegen beobachtete ich beim Aufstieg auf die Cirova Pecina (Durmitor-Gebiet) Mitte Juli 1930 in ungefähr 2000 m Höhe eine Menge exulans-Raupen an einer Pflanze mit weiden- ähnlichen Blättern. Leider verschob ich das Einsammeln auf den Rückweg, fand dann die Stelle nicht mehr und mußte mich mit einem Dutzend einzeln aufgelesener Raupen zufrieden geben. Dadurch war es mir auch nicht möglich, die Futterpflanze fest- - zustellen. Zu allem Unglück wurden mir die Gespinste durch eine Heliothis-Raupe ausgefressen. Einige frischgeschlüpfte JS, die ich gleichzeitig an derselben Stelle wie die Raupen fing, stimmen mit der Schawerda’schen Beschreibung überein, gehören also auch zu var. montenegrina Bgff. Das gleichzeitige Auftreten erwachsener Raupen und fertiger Falter ist bemerkenswert und läßt auf eine lang ausgedehnte Flugzeit schließen. Das Hauptmerkmal der Balkanrassen von Zyg. exulans H.u.R. ist die schmale, gestreckte und spitze Flügelform, wodurch sie sich von den alpinen Rassen unterscheiden. Aehnlich, wenn auch nicht so ausgeprägt, finden wir dieses Merkmal bei den mittel- und süditalienischen Rassen wieder, von denen ich zwei große, von Dannehl gesammelte Serien vom Gran Sasso (var. abruz- zina Bgff.) und M. Majella (var. amarensis Dannell i. 1.) besitze. In Serbisch-Mazedonien wurde Zyg. exulans auf dem Zljeb vrh bei Veles (Koprülü) und in Albanien von Dr. Zerny auf dem Bishtriq (nördliches Inneralbanien) gefunden, (Vergleiche H. Rebel und H. Zerny a.a. OÖ.) (Fortsetzung folgt.) 10 Die Lepidopteren der Deutschen Gran-Chaco-Expedition 1925/26 mit Berücksichtigung der Sammelergebnisse von Professor Hosseus in der Sierra de Cördoba. IV. SYNTOMIDAE, ARCTIIDAE und DIOPTIDAE. Von Dr. H. Zerny, Wien. SYNTOMIDAE. 1. Phoenicoprocta teda WIk. Argentinien: Tapikiol&e XIL—I. 1 2 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Ost-und Süd-Brasilien (Espirito Santo bis Santa Catharina), Paraguay, Misiones. . Cosmosoma auge L. Bolivia: Chimea bei Villamontes, 2.V. 19; Argentinien: S. Jose, X. 1 2 (Lindner); Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 1 Q (Hosseus). Bekannte Verbreitung: Antillen, Mexico bis Peru, Bolivia, Argentinien und Uruguay. . Eurota hermione Burm. Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 35 89 (Hosseus). Nach Jörgensen (Zeitschr. wiss. Insektenbiol. 9 -1913- p. 34) soll paraguayensis Schrottky, die als Varietät von hermione beschrieben wurde, von dieser spezifisch verschieden sein. Nach dem mir vorliegenden ziemlich reichen Material beider Formen, muß ich jedoch feststellen, daß die von Jörgensen angegebenen Unterscheidungsmerkmale keineswegs durch- greifend sind; so fehlen z.B. bei einem Teil der Stücke vom oben angegebenen Fundort die für typische hermione von Jörgensen als charakteristisch angegebenen roten Seiten- flecke der Abdominalsegmente 2 bis 5, ferner haben fast alle 11 Stücke der genannten Serie gelbe Seitenflecke des Abdomens, während diese bei hermione nach Jörgensen weiß und bindenförmig verlängert sein sollen, etec.!) Bekannte Verbreitung: Argentinien, Uruguay; var. pura- guayensis: Misiones, Paraguay, Südbrasilien (Parana). 4. Eurota selva H.S. Argentinien:CapilladelMonte,Prov.Cördoba,25'(Hosseus). Bekannte Verbreitung: Paraguay, Uruguay, Argentinien. 5. Eurota hilaris Zerny nom. nov. (,„Herricki"“ Hmps. Cat. Lep. Phal. I. p. 287 -1898-, Herrickii Orfila Rev. Soc. Ent. Argent. 3 p.190, t.1, f.1 -1931-, nec Herrichii Butl. Journ. Linn. Soc. Lond., Zool. 12 -1876- p. 366). Argentinien: Tapikiole, I, 1% (Lindner). Butler hat (l.c.) der Glaucopis sericaria H.S. Außereurop. Schmett. f. 229 -1854- den neuen Namen Herrichii gegeben mit der Begründung, daß diese von sericaria Perty verschie- den sei. Wie aber ein Vergleich von Herrich-Schäffers Abbildung mit Perty’'s Abbild. und Beschreibung lehrt, kann von einer Verschiedenheit keine Rede sein; Herrichii Btl. ist somit ein Synonym von sericaria Perty. Die von Hampson (Cat. Lep. Phal. I. p.287) als „Herricki“ (Verballhornung von Herrichii) beschriebene, von sericaria Perty, H.S. u. a. durch das Fehlen eines gelblich-weißen Kostalstriches der Vorder- flügel verschiedene Art muß daher einen neuen Namen be- kommen, wofür ich hilaris vorschlage. Bekannte Verbreitung: Süd-Brasilien (Rio Grande do Sul), Paraguay, Argentinien. 6. Eurota nigricincta Hmps. Ann. Mag. Nat. Hist. (7) 19 p. 226 -1907-; Cat. Lep. Phal. Suppl.I. p. 193, t. 10, f. 16 -1914- (syn.: Spegazzinii Jörgensen Zeitschr. wiss. Insektenbiol. 9, p. 36, f.3,4 -1913-). Argentinien:Capilladel Monte, Prov.Cördoba,35' (Hosseus). Wie aus einem Vergleich der Beschreibungen u. Abbildungen von E.nigricineta Hmps. und E. Spegazzinii Jörgensen her- vorgeht, sind beide zweifellos identisch.?) !) Nach Orfila (Rev. Soc. Ent. Argent. 3 p. 197 -1931-) ist die von Jör- gensen (l.c,) für paraguayensis Schrottky gehaltene Form nicht diese. sondern eine von hermione verschiedene Art, die er (l.c., t.2, f.1) Jörgen- seni benennt. ®) Diese Synonymie wurde schon von Orfila (Rev. Soc. Ent. Argent. 3 p- 200 -1931-) veröffentlicht. 12 10. 13lg 12, Nur aus Argentinien bekannt. . Eurota histrio Guer. Bolivia: S.Fermin, Chiquitos, X. 19, Pozo delTigre, 1.1X. 12 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Bolivia, Mattogrosso, Säo Paulo, Pa- raguay, Misiones. . Eurota igniventris Burm. Bolivia: Fortin Esteros, Il. 1 9; Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 45 42 (Hosseus). War bisher aus Argentinien und Paraguay bekannt. . Eurota patagiata Burm. Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 4’ 3 9 (Hosseus). Nur aus Argentinien bekannt. Eurota marcia Zerny nov. nom. (sirıgiventris Hmps. Cat. Lep. Phal. Suppl.L, p. 291, nec Guer.). Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 14 5’ 10 9 (Hosseus). E. strigiventris Guer. und E. helena H.S., beide aus Süd- brasilien beschrieben, sind, wie ein Vergleich der Abbildungen und die Beschreibung ersterer Art (von letzterer existiert keine Beschreibung) lehrt, zweifellos identisch. Die von Hampson (Cat. Lep. Phal. I, p. 291) als helena beschriebene Art mit durchgehenden gelben Hinterleibsbinden hat daher strigiventris Guer. zu heißen, die von Hampson (l. c.) und Orfila (Rev. Soc. Ent. Argent.3 p. 198, t 2, f. 3—6 -1931-) als sirigiventris beschriebene Art mit unterbrochenen Hinter- leibsbinden muß daher einen neuen Namen bekommen, als welchen ich marcia vorschlage. Bekannte Verbreitung: Paraguay, Argentinien. Dycladia lucetius Stoll. Bolivia: Santa Cruz de la Sierra, VII.—VIIL. 1 9 12 (Lind- ner); Nord-Argentinien: San Jos&, X., 1Q (Lindner). Bekannte Verbreitung: Columbien, Bolivien, Guyana, Bra= silien von Parä bis Santa Catharina, Paraguay. Macrocneme leucostigma Perty (lades auct. nec. Cr.). Nord-Argentinien: San Jose, X. 25 19 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Mexico bis Peru und Argentinien. 13 13: 14, 119% 16. 17. 18. 19. 14 Napata (Philoros) laura Hmps. Bolivia: Oberer Pilcamayo, V. 1% (Lindner). Unterscheidet sich von der sehr nahestehenden N. lena Schaus. nur durch den ganz schmal weißen Apex der Vorderflügel (siehe auch Zerny, Iris 45 -1931- p. 19). Nur aus Bolivia bekannt. Eupyra consors Schaus. Bolivia: Cordillere von Buena Vista, 10. VII. 19. Bekannte Verbreitung: Peru, Bolivia. Cyanopepla Girardi Dogn. Ann. Soc. Ent. Belg. 46 p. 229 (1902); Hmps. Cat. Lep. Phal. Suppl.1I. p. 275, t.15, £.15 (1914). Argentinien: Cerro Uritoico, 1850 m, Prov. Cördoba, 29 auf Sisyrinchium setaceum (Hosseus). War bisher.nur von Tucuman bekannt. Die Fundortangabe „Colombia” bei Hampson (|. c.) ist irrtümlich. Aclytia heber Cr. Bolivia: Villa Montes, 4+—7.V. 2919 inne) Bekannte Verbreitung: Cuba, Mexico bis Argentinien. Eucereon quadricolor WIk. Nord-Argentinien: San Jose, X. 1 © (Lindner). Bekannte Verbreitung: Ost- und Süd-Brasilien von Rio de Janeiro bis Rio Grande do Sul. Ctenucha Reimoseri Zerny. Iris 26, p. 124 (1912); Hamp- son Cat.Lep. Phal. Suppl.I, p. 374, t.21, £.20 (1914); Gaede Dtsch. Ent. Ztschr. 1926, p. 135. Bolivia: Villa Montes, V. 1 5 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Paraguay (San Luis, Villarrica, San Bernardino). Philoros aitinis Rothsch. Nov. Zool. 19, p. 185 (1912); Hamp- son Cat.Lep. Phal. Suppl.1, p. 379, t.22, £.2 (1914). Bolivia: Lapango (Pilcomayo), IX. 1% (Lindner); Paraguay: Trinidad bei Asuncion, VIL 19 19; Argentinien: Tapikiole, XI. bis I. 1 2 (Lindner), Capi!la del Monte, Prov. Cördoba, 1 5 (Hosseus). Bekannte Verbreitung: Peru, Bolivia, Ost- und Süd-Brasilien von Rio de Janeiro bis Rio Grande do Sul, Paraguay, Uru- guay, Argentinien. ARCTIIDAE. Lithosiinae. . Ardonea morio WIk. Argentinien: Aguarai, XI. 15 29 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Mexico bis Columbien und Venezuela. . Cisthene argentinenis Rothsch. Nov. Zool. 19 p. 230 (1912); Hmps. Cat. Lep. Phal. Suppl. I. p. 548, t. 29, f.20 (1914). Argentinien: Sierra Ventana, 17.XL. 25 39, Capilla del Monte, Prov. Cördoba 6 5 (Hosseus). Bekannte Verbreitung: Argentinien. . Blice calochroma Snell. Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 1 © (Hos- seus); Misiones, Tacaagle, XI. 19 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Argentinien. . Paraprepia ruficollis Schaus. Argentinien: Misiones, Tacaagle, XI. 15 1% (Lindner), Las Garzas, nördl. Chaco v. Santa Fe, 1 @ (Brüder Wagner, Mus. Wien). Bekannte Verbreitung: Südost-Brasilien (Säo Paulo, Paranä). Arctiinae. . Thysanoprymna acuminata Wlk. Argentinien (Misiones): Tacaagle, Xl. 1 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Südost-Brasilien (Säo Paulo bis Rio Grande do Sul). . Halisidota lineata Schaus. Bolivia: Buena Vista, VII. 1 5 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Südost-Brasilien (Säo Paulo, Paranä), Paraguay. . Halisidota annulosa WIk. Argentinien: Capilla delMonte, Prov. Cördoba, 1 Q (Hos- seus). Bekannte Verbreitung: Mexico bis Peru, Bolivia und Ost- Brasilien. . Agoraea rectilinea Burm. Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 15 1% (Hosseus). _ Bekannte Verbreitung: Südost-Brasilien (Säo Paulo, Paranä), Paraguay, Argentinien. 15 10, Ir. 12: IS: 14. 15. 16 . Spilosoma alcumena Berg. Bolivia: San Jose de Chiquitos, X. 1% (Lindner). Bekannte Verbreitung: Argentinien, Mattogrosso. Ecpantheria mus Obthr. Argentinien: Tapikiole, XIL—L, 1 2 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Bolivia, Südost-Brasilien (Rio de Ja- neiro bis Paranä), Paraguay. | Ecpantheria obtecta Dogn. Ann. Soc. Ent. Belg. 51, p. 228 (1907); Hmps. Cat.Lep. Phal. Suppl.Il, p.449,t.63,1.4(1920) []; Forbes Ann. Ent. Soc. Amer. 22, p. 327, 330 (1929); flavo- punctata Schaus Insec. Insc. Menstr. 9, p. 171 (1921) [2]. Nord-Argentinien: San Jose, X. 1 & (Lindner). Bekannte Verbreitung: Argentinien, Paraguay. Mazaeras conierta WIk. Rio Paraguay, 13. XII. 1 5 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Bolivia, Brasilien von Espirito Santo bis Matto-Grosso und Santa Catharina. Antarctia multifarior Burm. Argentinien: San Jose, X. 1%; Misiones, Tacaagle XI. 19; Paraguay: Irndadre. a 17 977Rio Barasuszr SB 2® (Lindner). Die Stücke variieren in der Färbung von Rötlichbraun bis Grau- braun und in der Deutlichkeit der subterminalen Querbinde der Fl.oberseite, dürften aber doch alle derselben Art angehören. Bekannte Verbreitung: Argentinien. Antarctia paula Schaus. Rio Paraguay, 13.Xl. 1 %, Santos 23.XIl. 1 9 (Lindner). Bekannte Verbreitung : Südost-Brasilien (Paranä). Utetheisa ornatrix L. Nord-Argentinien: San Jose, X. 25 2% (Lindner). Bekannte Verbreitung : Tropisches Amerika. DIKOFPZEEDRASEN . Josia megaera Hb. Bolivia: San Jose, Chiquitos, 10.1IX. 2% (Lindner). BekannteVerbeitung: Mexico bisBolivia u. Ost-Brasilien(Bahia). . Scea angustimargo Warr. Bolivia: Villa Montes, V. 2 5 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Peru, Bolivia, Paraguay. Biologie der Erebia ilavoiasciata‘) von Prof. Dr. v. Stubenrauch, München Mit 2 Tafeln, Die E. flavotasciata, die zierlichste der europäischen Erebien, wurde am 8. Juli 1893 am Campolungopasse von Oberstleutnant v. Nolte entdeckt und erstmals von Heyne 1894 beschrie- ben. Der Beschreibung lagen eine Anzahl von 5 zu Grunde. Ueber das © berichtete damals Heyne auf Grund einer Mit- teilung von v.Nolte, „daß es ganz ähnlich wie der Mann gezeich- net sei und auf der Hil.-Us. ebenfalls die auffällige Binde be- sitze.“ Der Falter ist in seiner Zeichnung so charakteristisch, daß er als die am leichtesten bestimmbare Erebie bezeichnet werden kann. Wenn trotzdem im Folgenden auch auf seine äußere Erscheinung eingegangen wird, so soll dies mit der Ver- schiedenheit seines Kleides in den einzelnen Fluggebieten be- gründet sein, welche bekanntlich zur Aufstellung zweier Rassen, der Tessiner und der Engadiner Form geführt hat. Der größere Bestand der Tiere gehört dem sich weitausbreitenden Gebiete des Campolungomassives und seiner nächsten Umgebung an und werden in der Literatur (s. Verz.) eine große Anzahl von Fund- orten, zum Teil auch solcher mitgeteilt, welche in den üblichen Karten schwer oder nicht auffindbar sind, sodaß an dieser Stelle von ihrer namentlichen Anführung unter Hinweis auf die ein- schlägige Literatur Abstand genommen wird. Nicht so ver- breitet wie in Tessin erscheint der Falter im Engadin. Auf Grund einer Mitteilung, welche Elwes von Chapman erhielt, gab ersterer 1898 bekannt, daß das Vorkommen der E. flavofas- ciata auf dem Schafberge bei Pontresina bereits Nicholson Vater Anfang der 90er Jahre bekannt war. Irn Schrifttum er- schien 1904 die erste ausführlichere Beschreibung dieser Form *) nach einem am 9. Ill. 36 in der M,E,G, gehaltenen Vortrag. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII.H. 1. 2 17 durch Bartel, welcher ihr die Bezeichnung E. flavofasciata, „var. Thiemei“ in der Meinung gab, daß Thieme der Entdecker des Tieres sei. Später wurden noch weitere Flugplätze der Engadiner Form bekannt, so im Rosegtale (in der Nähe des Restaurants an der Zunge des Tscherva-Gletschers) sowie im oberen Val bevers gegen Val Suvretta. Die Flugplätze sind gekennzeichnet durch steile, in der Nähe von Bachmulden gelegene und zwischen Felsen einge- schlossene Grashalden; sie liegen in Höhen über 2000—2500 m. Vorbrodts Angabe, daß flavofasciata unter Nadelholzbäumen fliege, entspricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen. Die Flugzeit wechselt je nach den klimatischen Verhältnissen des betreffenden Jahres. Anscheinend beginnt sie im Campolungo- gebiet früher als im Engadin. Für ersteres wird von einzelnen Autoren Ende Juni angegeben. Die Hauptflugzeit dürfte jedoch durchschnittlich in die erste Hälfte des Juli fallen. Weiterhin wird vielfach erwähnt, daß die Flugzeit ähnlich jener von Christi von kurzer Dauer sei. Uebereinstimmend äußern sich erfahrene Sammler, daß der Flug des Falters nur bei Sonnenschein er- folgt. Muschamp glaubt beobachtet zu haben, daß der Flug im Freiland erst nach längerer Erwärmung des Flugfeldes um 10 Uhr vormittags stattfinde. Im allgemeinen trifft dies ja auch für andere Erebienarten zu. Der Flug des Tieres ist kein rascher, sondern ein mehr schwebender. Die Schwierigkeiten seines Fan- ges sind hauptsächlich durch die Terrainverhältnisse bedingt. Im Folgenden soll die Engadiner Form etwas näher be- schrieben werden und zwar zunächst die „var. Thiemei“ vom Schafberg bei Pontresina (hiezu Tafel 1 Abb. 1—41i). Vorderflügel: Oberseite. Die Binde zeigt beim 5 in der Mehrzahl der Exemplare (75°,,) nur 3 kleine, meist auch verdüsterte, rostrote Flecken mit schwarzen Kernpunkten. In etwa 25°, kommen 5 in verschiedener Ausbildung vor. Der zu oberst gelegene schwarze Punkt ist der kleinste. Unterseite. Rostrote Binde als solche deutlich, wenn auch individuell hinsichtlich der Randform verschieden ge- zeichnet. Gegen den Innenrand zu nimmt sie an Breite ab, um dann im gleichartigen rostroten Grundton des Mittel- feldes zu verschwinden. Schwarze Punkte finden sich ge- wöhnlich 5 (87,5%,), 4 nur in etwa 12,5 %,. 18 Beim 9 ist die Zahl und Ausbildung der Bindenflecken und Punkte größer und augenfälliger. Ober- wie unterseits finden sich 5 schwarze Punkte. Hinterilügel: Oberseite. Sie zeigt beim 5 4 schwarzgekernte, stark verdüsterte rostrote Flecken, ausnahmsweise (12,5°/,) einen rudimentären 5., ungekernten. Unterseite. In der Mehrzahl der Fälle (62,5 °/,) 6 schwarze Punkte, sonst (37,5°,) nur 5. Die charakteristische gelbe Binde ist etwa um '/, schmäler als bei Tessiner Tieren. Der bei letzteren ziemlich konstant zu beobachtende spitze Fortsatz in der Mitte des medialen Bindenrandes fehlt häufig. Ein in meiner Sammlung befindliches © zeigt oberseits 5 verdunkelte, rostrote, gekernte Flecken, unterseits inner- halb der gelben Binde 6 schwarze Punkte. Was die im Rosegtale fliegende Form (f. Warreni) betrifft, so bin ich in der Lage, eine Beschreibung derselben auf Grund des Studiums von 8 Stücken (5 5 und 3 9) zu geben, welche Herr Karg (Mannheim) am 27. Juli 1914 sowie am 23. Juli 1931 nächst dem Tscherva-Restaurant gefangen und mir leihweise zu überlassen die Freundlichkeit hatte. (S. auch Tafel 1 Abb. 5-- 81). Vorderilügel: Oberseite beim 5 im allgemeinen verdüstert, bei 2 fri- schen Stücken deutlich grünlich irisierend. Es finden sich 3 oder mehr weniger verdunkelte kleine rostrote Flecken mit schwarzen Punkten, deren oberster der kleinste ist. Unterseite. Rostrote Binde verschieden breit und deut- lich, doch sichtlich schmäler als bei Tessiner Tieren, zumeist verwaschen sich in der Grundfarbe des Mittelfeldes auf- lösend.. Schwarze Punkte finden sich 5 (der oberste wie- der als kleinster). Einem Stücke, welches nur 4 schwarze Punkte aufweist, fehlt der oberste. Bei den vorliegenden abgeflogenen @ sind oberseits die gelben Flecken der Binden verschieden groß und deutlich; man kann 5 schwarze Punkte zählen. Unterseits zeigt ein @ 4 schwarze Punkte (der obere fehlt), bei den übrigen © sind 5 vorhanden. Hinterilügel: Oberseite. Sie zeigt beim 5 4 stark verdüsterte rostrote schwarzgekernte Flecken, von welchen nur die beiden oberen 2 1.819 eben noch mit freiem Auge erkannt werden können, ebenso je.einen ungekernien accessorischen wie einen gekernten 5. Flecken. Unterseite. Binde verschieden breit, doch sichtlich schmä- ler als bei Tessiner Stücken und übereinstimmend mit typi- schen Exemplaren vom Schafberg. Zackenbildung am medi- alen Bindenrande fehlt den vorliegenden Stücken. Bei einem Exemplar erscheint die Binde in der Mitte ihres Verlaufes unterbrochen, eine Erscheinung, welche jedoch durch Falten- bildung im Flügel vorgetäuscht ist. Schwarze Punkte sind 6 vorhanden. Das hellere 2 zeigt oberseits 5 schwarzgekernte Flecken, deren oberster der kleinste ist, während die übrigen 4 zu- meist unter sich weder hinsichtlich der Größe noch der Deut- lichkeit ihrer Erscheinung auffällig verschieden sind. Die im Vorangehenden beschriebenen Stücke der Kars- schen Sammlung aus dem Rosegtale sind demnach von den typi- schen Tieren des Schafberggebietes nicht zu unterscheiden. Ver- gleicht man eine größere Zahl Engadiner mit Tessiner Stücken (s. hiezu auch Tafel 1 Abb. 1—12i), so ergibt sich Folgendes: Die Größe der Tiere wechselt bei beiden Rassen. Im Durch- schnitt erscheint bei der Engadiner Form die Vfl.-Os. mehr ver- düstert, die Binde daselbst reduziert, ebenso die Binde auf der Hfl.-Us. Dies gilt besonders für den 5. Beim 9 ist die Ver- schmälerung der Hil.-Binde nicht ausnahmslos nachzuweisen. Für die Feststellung der topischen Herkunft sind demnach die Verhältnisse der Hfl.-Binde des Mannes das wesentliche Merkmal. Anderseits muß darauf hingewiesen werden, daß auch bei Tes- siner Tieren analog den für Engadiner Tiere angegebenen Ver- hältnissen der Vl.-Os. eine starke Verdüsterung und Reduktion der Vfl-Binde vorkommt, jedoch meist ohne begleitende auf- fällige Verschmälerung der Hfl.-Binde. Die den einzelnen Flug- plätzen zugehörigen Typen von E. flavofasciata findet der Leser in den Abbildungen der Tafel 1 veranschaulicht, welche die Unterschiede der Formen deutlicher als dies in der textlichen Beschreibung möglich ist, hervortreten lassen. Tafel 2 (Abb. 1 und 2) gibt die Ansicht eines einzigartigen aberrativen Q Exem- plares, welches Herr Karg (Mannheim) am 28. Juli 1925 auf dem Campolungopasse (2342 m) in ganz frischem Zustande gefangen und mir leihweise zur Beschreibung gütigst überlassen hatte: 20 Von brauner Grundfarbe, prächtig in den farbigen Kon- trasten zeigt dasselbe eine überaus distinkte Zeichnung der 6 breiten, quer oval gestellten und mit 5 schwarzen Punkten ver- sehenen Flecken der Vfl.-Os., sowie der 5 schwarz gekernten Flecken der Hil.-Os. Die Flecken sind auf beiden Flügeln orange- gelb, die schwarzen Punkte besonders auf der Hfl,-Os. sehr groß; am Afterwinkel ist daselbst noch ein 6. kleiner und stark verdunkelter, ebenfalls schwarz gekernter Fleck festzustellen. Noch eindrucksvoller erscheint die Flügelunterseite, Vom grau- braunen Saume beginnend ist die Fläche der Vfl. hellrötlich- gelb aufgehellt. Die Aufhellung nimmt das ganze äußere Drittel der Vfl. ein und bedingt das Verschwinden der Bindenrand- zeichnung. Die Lage der Binde ist durch 5 scharf hervor- tretende schwarze Punkte gekennzeichnet. Die Binde der Hfl. ist noch heller gelb wie die entsprechende Partie der VIl,, weiterhin ist sie mehr schwefelgelb als rötlichgelb. Die erwähn- ten Farbenunterschiede sind unverkennbar und stellen keine etwa durch Abnützung des Schuppenbelages oder durch Blei- chung bedingte Erscheinung dar. An der breitesten Stelle mißt die Binde 5 mm. An jener Stelle des medialen Bindenrandes, an welcher gewöhnlich ein zackenförmiger Fortsatz beobachtet werden kann, ist eine deutliche Einbuchtung vorhanden. Ein schmaler, wischartiger seitlicher Fortsatz findet sich allerdings, jedoch im Bereiche der zwischen 5. und 6. Punkt gelegenen Ader. Die tiefschwarzen Punkte der Hfl.-Us., 6 an der Zahl, haben keine Höfe, sie treten jedoch auffällig aus dem schwefel- gelben Grunde der Binde hervor. Entwicklung. Eiablage. Am 22. Juli 1933 erbeutete ich auf dem Schaf- berge ein 2, welches im Sonnenscheine innerhalb 48 Stunden auf den Boden des von mir gewöhnlich benützten Flugkastens 60 Eier einzeln und frei ablegte. Letztere verfärbten sich in den folgenden Tagen, waren also befruchtet. Jedoch starben sie trotz aller Maßnahmen, welche gegen Vertrocknung getroffen worden waren, ab. Durch die tatkräftige Unterstützung, welche ich von Seiten des Herrn Fontana (Chiasso) erhielt, gelangte ich dann im Jahre 1935 in den Besitz einer größeren Anzahl (230) von Eiern, deren Muttertiere in der Zeit vom 16.—23. Juli 1935 vom genannten Herrn auf dem Campolungo gefangen wor- den waren. Als bemerkenswert muß hier angefügt werden, 21 daß die @ nach den Beobachtungen F.'s ihre Eier williger in den mit weißem Stramin als den mit schwarzer Gaze bespann- ten Flugkästen absetzten. Nach meinen bereits 1933 gemach- ten Beobachtungen, die durch Herrn F. im Vorjahre bestätigt wurden, steht fest, daß E. flavofasciata die Eier nicht anheitet, sondern lose und einzeln absetzt. Anzunehmen ist, daß das Weibchen in der Gefangenschaft wie Christi und andere hoch- alpine Erebien durchschnittlich nicht mehr als 60 Stück ablegt.') Das Ei (Tafel 2 Abb. 3) ist frisch abgelegt, hellgrünlich- gelb und verfärbt sich vom 3. Tage an rötlich wie das Ei von Christi. Das rötliche Aussehen ist bedingt durch das Auftreten in Gruppen zusammengedrängter roter Stippchen im Dotter. Allmählich wird die Färbung dunkler; einige Zeit vor dem Schlüpfen der Raupe ist das Ei braun. Das Ei hat Tonnen- form, gegen den oberen Pol wird seine Gestalt mehr eiförmig; der untere Pol ist stark abgeplattet, seine Fläche nach innen eingebuchtet. Die Gegend der Mikropyle ist durch dunklere Punktierung der Eioberfläche gekennzeichnet, die im Bereiche des oberen Poles infolge netzartig sich durckreuzender Leisten ein granuliertes Aussehen bietet. Das Ei besitzt eine große Anzahl gröberer, nicht scharf hervortretender Längsrippen (zwischen 20 und 30), in deren Zwischenräumen mit freiem Auge schwer erkennbare Querrillen verlaufen. Weitere Einzelheiten des Eies sind in der Veröffentlichung von Muschamp mitge- teilt, u. a. auch seine Größenverhältnisse (1,1:0,9:0,85). Das Eistadium dauert durchschnittlich 17 Tage. Von den in der Zeit vom 16.—23. Juli 1935 abgelegten Eiern schlüpften in der Zeit vom 2.—10. August 1935 221 Larven, welche die Eischale nur soweit verzehrten, daß sie dieselbe verlassen konnten. Die frischgeschlüpfte Raupe ist knapp 2 mm lang und bietet hinsichtlich ihrer Gestalt das von anderen jungen Erebienraupen her bekannte Bild: Großer Kopf, sich gegen das Leibesende zu mehr und mehr verjüngender Körper sowie abgeplattetes, am Rande mit einigen Borsten besetztes Aftersegment (ohne Spitzen). Der Kopf zeigt außer den schwarzen Ozellen zerstreut liegende schwarze Punkte auf den Hemisphären; ebensolche finden sich ‘) Wenn Muschamp berichtet, daß es schwierig sei, das Weibchen der flavofasciata in der Gefangenschaft zur Eiablage zu bringen, und mit- teilt, daß er von 2 Dutzend Weibchen nur insgesamt 5 Eier erhalten konnte, so ist dieser Mißerfolg m. E. nur durch die Ungunst der gewählten Versuchs- anordnung zu erklären. 22 4 an der Zahl dorsal auf jedem Segment des Leibes. Kopf und Leib haben Lichtockerfarbe, der Leib zeigt eine braune dorsale Mittellinie sowie 3 weitere seitliche, einander parallel laufende Linien von gleicher Farbe. Weitere Entwicklung: Nach 14 Tagen (Körperlänge 3—3,5 mm) konnte die erste Häutung beobachtet werden. Im Ganzen fanden 4 Häutungen statt. Kurze Zeit vor der ersten Häutung findet eine gewisse Differenzierung der Zeichnung statt, welche den Ueber- gang zu dem 2. Stadium darstellt: der Kopf ist etwas dunkler geworden, die zwischen den einzelnen Längslinien liegenden Felder hellen sich mehr und mehr auf. Besonders gilt dies für die dorsalwärts unmittelbar über der Extremitätenbasis gelegene Gegend, welche von dem für spätere Stadien der Entwicklung charakteristischen Seitenstreifen eingenommen wird. Füße grün- lich-gelb, Bauch grün, zeichnungslos. Nach der ersten Häutung ist Kopf wie Leib zunächst noch lehmgelb; ersterer relativ groß, zeigt infolge zahlreicher dicht stehender Grübchen gerauhte Oberfläche und ist mit spärlichen, kurzen, bräunlichen Borsten besetzt. Die schwarzen, zerstreut liegenden Punkte sind nicht mehr vorhanden. Eine besonders charakteristische Erscheinung ist jetzt ein auffallend großer, gelblich-weißer, nierenförmiger Flecken, auf dessen Grunde 4 (von insgesamt 5) ebenfalls große, tiefschwarz glänzende und stark hervortretende Ozellen stehen. Der Leib ist allenthalben mit kleinen, dunklen Borsten besetzt. Das Aftersegment läuft in 2 plumpe Spitzen aus. Die Linien sind bereits gut differen- ziert: dorsale ziemlich breit, braun, dunkler wie die Grundfarbe. Suprastigmatale (= subdorsale anderer Autoren) weiß, Seiten- streifen gelblich weiß. Zwischen letzterem und der Suprastig- matale ist dicht über den noch dunklen Stigmen eine feine, wellig verlaufende, ununterbrochene, weißliche Linie festzu- stellen. Bauch und Bauchfüße erscheinen ohne Zeichnung in der Grundfarbe. Kurze Zeit vor der zweiten Häutung nimmt das Hautkleid der Raupe eine bräunlich-grüne Färbung an. Nach der zweiten Häutung (ca. 5,4 mm Körperlänge) ist die Grundfarbe blattgrün. Die Proportionen der einzelnen Kör- perabschnitte zeigen bereits Gleichheit mit dem Typus der er- wachsenen Larve. Kopf gelblich-grün, sphärisch gut abgesetzt und mit wenigen kurzen, braunen Borsten besetzt, im übrigen nicht gegen früher ‘verändert; Hemisphäreneinschnitte deutlich. 23 Dorsale breit, dunkelgrün, sticht besonders von der seit- lichen Nachbarschaft dadurch ab, daß diese im Grenzgebiet weißlich chagriniert ist. Suprastigmatale (subdorsale) weiß. Der Seitenstreifen imponiert als ein aus gelblich-weißen dicklappigen Wülsten gebildetes Band, welches gegenüber der Suprastigmatale mehr als doppelte Breite besitzt. Die schon bei der Beschreibung des vorangehenden Ent- wicklungsstadiums erwähnte zarte, vielfach unterbrochene und dicht über den Stigmen wellig verlaufende weißliche Linie ist deutlich ausgebildet. Stigmen erscheinen noch dunkel. Bauch grün, ohne Zeichnung. Füße zeigen die Grundfarbe. Die Endglieder der Brustfüße sind rötlich-braun, Ränder der Greifflächen an den Bauchfüßen ebenfalls und mit rötlichen kleinen Borsten besetzt. Afterspitzen ausgebildet, ihre Seiten- ränder heller und rötlich. Kurz vor der dritten Häutung sind an den seitlichen Hautpartien der Abdominalsegmente Erschei- nungen zu erkennen, welche auf die kommende Abänderung des Farbkleides hinweisen: Der Seitenstreifen zeigt eine durch- schimmernde schwach rosarote Färbung. Nach der dritten Häutung(8-9mm Körperlänge) erhält die Raupe ihr endgiltiges Farbenkleid. Das in Folgendem geschilderte Bild entspricht völlig jenem, welches die erwachseneRaupe nach der letzten (4.) Häutung darbietet (siehe hiezu Tafel 2 Abb. 4u.5). Kopf grünlich gelb, seine Oberfläche stark grubig. Hemi- sphäreneinschnitte deutlich. Das Feld, in welchem die Ozellen liegen, ist besonders gekennzeichnet durch einen hellgelben, aus der Grundfarbe des Kopfes auffällig hervortretenden, nieren- förmigen Fleck von unregelmäßig zackiger Begrenzung, an dessen oberer Grenze nach der Mittellinie zu zwei größere tiefschwarze und glänzende Ozellen dicht aneinanderliegend zu sehen sind, während zwei weitere kleinere gleichfalls median, jedoch von ein- ander getrennt liegende mehr mundwärts sich befinden. Eine 5. kleine Ozelle liegt seitlich in nächster Nähe des Fleckenrandes; sie ist von einem hellen Hof umgeben, der eine brückenartige Verbindung mit dem hellen gelben Fleck zu haben scheint. Der Kopf ist sphärisch, von dem umfänglicheren ersten Brustsegment gut abgesetzt und trägt spärliche kurze bräunliche Borsten. Der Leib zeigt die für erwachsene Erebienraupen charak- teristische Gestalt. Die Grundfarbe des Leibes ist dorsal wie 24 ventral blattgrün, die Segmenteinschnitte heller, mehr gelbgrün. Die Farbe der Brust- und Bauchfüße entspricht der Grund- farbe des Leibes, Greifenden beider rötlich-braun. Die dorsalen und seitlichen Bezirke des Leibes zeigen mit freiem Auge kaum sichtbare hellbraune Borsten. Deutlich sind letztere an den Spitzen des Aftersegmentes wahrzunehmen. Die Haut des Lei- bes erscheint allenthalben runzelig und durch kleinste, warzige Erhabenheiten gerauht. Das Afterschild ist rötlich-braun, zeigt rauhe Oberfläche und zahlreiche kurze braune Borsten. Die Zeichnung ist durch drei Längslinien und den für die Art be- sonders charakteristischen Seitenstreifen bestimmt. Die Dorsale beginnt mäßig breit bereits im 1. und 2. B.-S., ist hellgrün und wird in den folgenden Segmenten breiter und dunkelgrün. Ihre Farbe verändert sich weiterhin gegen das Leibesende zu, wo sie in den letzten Segmenten dunkelviolett erscheint. Gelegentlich findet man den Farbenwechsel schon vom 2.B.-S. ab. Im ganzen tritt die Dorsale aus ihrer Nach- barschaft noch mehr dadurch hervor, daß die Haut ihrer seit- lichen Begrenzung weiß chagriniert ist. Die Suprastigmatale (subdorsale anderer Autoren), eine breite, weiße Linie mit gelbem Unterton, beginnt schon im 1. B.-S. und endigt am Anfange des Afterschildes. Sie hat einen welligen Verlauf. Bemerkenswert für die beschriebene Linie ist, daß sie ventralwärts im Bereich der Abdominalsegmente II—IX markante sichelförmige burgunderrote Einfassungsflecke besitzt, die gegen das Leibesende zu an Länge und Höhe abnehmen. Im Aftersegment fließt die rote Farbe des Fleckens in jene des Daches der Afterspitzen über, deren seitliche und untere Flä- chen auffallend heller und rötlich weiß erscheinen. Der Seitenstreifen, mehr als doppelt breit wie die vor- erwähnte Linie, beginnt zunächst flach im 2. und 3. B.-S., um vom ersten Abdominalsegment an in eine durch die Segment- einschnitte unterbrochene Kette von dicken Fleischwülsten über- zugehen, welche seitlich von der Oberfläche der Extremitäten- Basis lappig abstehen. Seine Grundfarbe ist im Bereiche der B.-S. hellgelb, während vom ersten A.-S. ab bis zum Leibesende die Wülste mit zahlreichen burgunderroten Tüpfeln versehen sind, sodaß der Streifen von der Ferne betrachtet im Ganzen rot erscheint. Die Tüpfelung ist jedoch nicht bei allen Raupen gleichmäßig. Bei einzelnen ist sie spärlicher ausgebildet, sodaß die gelblich-weiße Grundfarbe der Streifenlappen neben und 25 zwischen den Tüpfeln zu erkennen ist. Eine weitere Besonderheit des Seitenstreifers bilden dunkel-burgunderrote sichelförmige Monde, welche seine lappigen Wülste basalwärts abgrenzen, kon- stant im 2. A.-S. erstmals auftreten und im 8. A.-S. aufhören. Die Stigmen sind rosarot, kopfwärts gelb eingefaßt. Dicht über ihnen verläuft eine wellige, vielfach unterbrochene, weiße feine Linie, die sich bis in die seitlichen Teile der Afterspitzen verfolgen läßt und schwächer als die Suprastigmatale erscheint. Aus der vorangehenden Beschreibung geht hervor, daß die Raupe der E. flavofasciata eine außerordentlich charakteristische Zeichnung und Färbung besitzt, sodaß sie wie der Falter sehr leicht zu bestimmen ist. Der rote Seitenstreifen mit den dunkel- roten Grenzflecken sowie die von gleichartigen Flecken ventral- wärts eingefaßte Suprastigmatale bilden die jeder anderen Ere- bienraupe fehlenden Merkmale. Zu letzteren ist auch das höchst auffällige, gelbe, die Ozellen tragende Feld zu rechnen. Während der Aufzucht der Raupe') von Flavofasciata konn- ten Beobachtungen gemacht werden, welche als neuartige grö- ßeres Interesse verdienen und deshalb hier angeführt werden sollen. Zunächst die Erscheinung, daß einige (4) Tiere, welche vom Beginne an im Zimmer bei durchschnittlich 15° gehalten worden waren, noch bis in die Mitte November, bezw. Dezem- ber und Januar ohne Unterbrechung bis zu ihrer Verpuppung fraßen. Dieses Verhalten ist ungewöhnlich. Zumeist gehen unter den genannten Umständen erzogene Erebienraupen ein (viele schon nach der ersten Häutung) oder halb erwachsen Anfang Oktober inW.-R. Nur ausnahmsweise vollenden sie ihre Ent- wicklung ohne Ueberwinterung noch im Spätherbst, indem der Falter erscheint, der dann nicht die normale Größe besitzt. Die Entwicklungszeiten der 4 angeführten Tiere waren folgende: 1. verpuppt mit 17 mm K.-L. 30.X1.35 Falter © 28. XII. 35 2% " ‚168,129, 0, 0285 nee ISTRTRSS 3. " EZ ER N 20 20136 EIRSENSOMINSE 4. n nl DNarna 012030 vw RO SSITNSG Von 6 Raupen, welche in halberwachsenem Zustande an- fang November 35 im Freien eingewintert worden waren, leb- !) Die Aufzucht sämtlicher Raupen erfolgte mit Festuca ovina zunächst in Glaszylindern. Anfang November 1935, um welche Zeit nur mehr 10 Tiere in halb erwachsenem Zustande am Leben waren, wurden 6 von diesen, wel- che kein Futter mehr annahmen, im Freien eingewintert; die übrigen vier verblieben im ungeheizten Zimmer. i 26 ten am 21.11.36 nur mehr 3, welche vom genannten Tage an, nachdem sie ein kurzdauerndes warmes Bad erhalten hatten, im Zimmer auf frische Blätter gebracht, zu fressen begannen. Sie verpuppten sich nach der letzten (4.) Häutung anfangs April 1936. Ihre Entwicklungszeiten waren folgende: 1. (5.) verpuppt mit 16 mm K.-L. 6. IV. 36 Falter © 5. V. 36 2. (6.) . m 16%... 0.5... 10.30 Puppe absestorben 3. (6.) 2 SuliZ 205, 9:1 V#30gRalter 248-236 Interessant ist nun Folgendes: das am 5. Mai 1936 geschlüpfte Weibchen stammte von einer Raupe, welche wie eine größere An- zahl im Vorjahre zu Grunde gegangener Tiere an einer parasi- tären Krankheit litt (Auftreten tiefschwarzer Flecken in der Cutis der Abdominalsegmente bei trockener Beschaffenheit der Ex- kremente). Ich hatte die bereits im November erkrankte Raupe versuchsweise ins Freie gebracht und dort bis 21. März 36 be- lassen. Nach den Erfahrungen, die ich vor dieser Zeit hinsicht- lich des erwähnten Krankheitsprozesses bereits gemacht hatte, bestand keine Aussicht, die Raupe im März noch am Leben zu finden. Um so mehr war ich überrascht, als das Tier am 21. März 36 lebte und zu fressen begann, nachdem es ein lauwarmes Bad erhalten hatte. Nach 8 weiteren Tagen fand die letzte (4.) Häu- tung statt, nach welcher die Raupe im prachtvollen Kleide ge- sundet erschien. Ueber die Pathogenese der „Fleckenkrank- heit“, wie ich den hier in Frage stehenden Krankheitsprozeß mangels der Möglichkeit, ihn auf Grund erschöpfender bakterio- logischer Untersuchungen zu determinieren, nennen möchte, kann ich vorerst keine weitere Mitteilung machen. Die Tatsache, daß in dem erwähnten einzigen Falle eine völlige Heilung des Pro- zesses nach der Häutung erfolgte, beweist, daß letzterer ge- legentlich zur Ausheilung gelangt. Die mikroskopischen Untersuchungen, welche von mir an Serienschnitten des Körpers einer der Krankheit erlegenen Raupe angestellt wurden, haben ergeben, daß zwar Haut und Fettkörper reichlich mit Fadenpilzen und Sproßformen durch- setzt, der Darmkanal jedoch frei von Parasiten war, sodaß an- genommen werden muß, daß der beobachtete Infektionsprozeß nicht vom Darme ausgegangen ist. Wie im vorangehenden Abschnitte mitgeteilt, sind auf dem Wege des Zuchtverfahrens im Ganzen 6 Falter 45 2 9 (= 2,71°/, des gesamten Zuchtmaterials) erzielt worden. Sie sind auf Tafel 1 Abb. 13—24i abgebildet und auf Seite 28 beschrieben. 27 Beschreibung der Puppe. [Taf. 2 Abb. 6 u. 7.) Die unbewegliche Puppe (11:4:4,5 mm) ist anfangs blaß- grün im Bereich der V#l.-Scheiden, die Abdominalen sowie die Dorsalen-Abschnitte sind gelbgrau. Auffällig erscheint am Leibe eine breite, tiefrote dorsale Mittellinie (= Dorsallinie der Raupe); eine weitere gleicher Farbe zwischen der genannten und der Stigmenreihe liegende Linie sowie eine doppelt so breite, die Seitenpartien des Abdomens dicht ventralwärts vor der Stig- menreihe durchziehende Binde (welche dem Seitenstreifen der erwachsenen Raupe entspricht). Das rote Kolorit dieser Binde schimmert, allmählich kopfwärts verschwindend, noch teilweise durch die unteren Ränder der grünen Vfl.-Scheiben hindurch. Vom 4. Tage an ändert sich das Farbenbild der Puppe nicht mehr. Um diese Zeit läßt sich bei der Betrachtung der Puppe von der Ventralseite Folgendes feststellen: Grundfarbe der Puppe schmutzig dunkelgrau-grün. Stirn- höcker und Segmenteinschnitte mehr rötlich-grau. Scheiden des Rüssels, der Fühler und Füße schwarz eingefaßt. Zeichnung des Flügelgeäders infolge tiefschwarzer Färbung der benachbarten Felder sehr eindrucksvoll. Abdominalringe sehr dunkel, schwarz _ chagriniert, Segmentseinschnitte rötlich-grau. Analsegment heller, ockergelb. Kremaster spitz auslaufend, rötlich-gelb. Dorsalansicht: Aus der durch gleichmäßig ausgebreitete Chagrinierung eintönig erscheinenden Rückenoberfläche treten lediglich die helleren grau-grünen Ränder der Hil. sowie die Grenzlinien von Meta-Meso und Prothorax deutlicher hervor. Die Puppenruhe dauert 4 Wochen. Beschreibung der erzogenen Falter. (Vergl. hiezu Taf. 1 Abb. 13—24i.) Die Falter haben annähernd gleiche Größe (Vfl.-Länge 15 bis 16 mm, Spannweite 29,5 - 30,5 mm) und sind im allgemeinen dunkler als die im Freiland gefangenen. Oberseits ist der Unter- schied der Geschlechter nicht mit Sicherheit festzustellen, höch- stens auf Grund der beim © um Geringes deutlicheren Binden- zeichnung. Die Us. der Flügel bietet mehr Anhaltspunkte für die Geschlechtsbestimmung: zunächst die Aufhellung der Flügel- oberfläche im allgemeinen, dann der Unterschied des Farbtones, der beim / rostrot, beim @ mehr ockergelb erscheint. Die der 28 Betrachtung vorliegenden weiblichen Stücke sind als solche von einem unterseits gleichartig aufgehellten männlichen Stück nur dadurch zu unterscheiden, daß beim % das medial von der Quer- aderlinie liegende Wurzelfeld des Vfl. stärker aufgehellt ist, so- daß die besagte Linie auffällig hervortritt, während sie beim J' im Grundton verschwindet oder nur auf eine kurze Strecke hin sichtbar ist. Die Abstammung der erzogenen Falter von Tessiner Eltern wird durch die Zeichnung der Vfl.-Binde oberseits angedeutet. Sichtbar erscheinen hier beim 5 6 gelbe Flecken, von welchen allerdings bei 2 Stücken der 1., 4., 5. und 6. (von oben gezählt) reduziert sind. Schwarze Kernpunkte finden sich in ihnen 5—6. Von den beiden ® hat das eine 5 schwarzgekernte rostrote Flecken, sowie einen schwach ausgebildeten ungekernten 6. Fleck. Das zweite © besitzt 6 schwarz gekernte Flecken. Auf dem Hil. stehen bei 2 5 4 schwarz gekernte rostrote Flecken, bei den übrigen findet sich nahe dem oberen Fl.-Rande noch ein 5. rudimentärer ungekernter. Letzterwähntes Verhalten zeigen auch die beiden Weibchen. Unterseits zeigen sämtliche Männchen sowohl auf Vfl. wie Hfl. 6 schwarze Punkte. Letztere sind verschieden groß. Regelmäßig erscheint auf dem Vfl. der oberste als kleinster, der zweite und dritte als größter. Auf dem Hil. ist der 5. etwas größer als die übrigen. Die © ver- halten sich wie die J‘. Was die Hfl.-Binde betrifft, so ist sie bei sämtlichen 5 aus- gesprochen rötlich-gelb, bei den @ wesentlich heller. Breite und mediale zackige Begrenzung der Binde entspricht dem Tessiner Typus. Im Bereich des obersten schwarzen Punktes ist die Binde bei zwei Stücken (1 9, 1 2) unterbrochen; besonders deutlich ist diese Erscheinung bei dem ?, das außerdem durch eine besonders breite Binde auffällt. Nach Abschluß der vorliegenden Abhandlung ist es mir ein Bedürfnis, einer Reihe von Persönlichkeiten, welche die Liebens- würdigkeit hatten, meine Arbeit zu fördern, öffentlichen Dank auszusprechen: den Herren Fontana (Chiasso), Dr. Pfaff (Frank- furt), Dr. Skell (München), Dr. Morgenthaler (Liebefeld-Bern), Karg (Mannheim), vor allem auch meiner Helferin, der S. Fla- via vom Roten Kreuz in München, welche mit größter Gewis- haftigkeit meine Zucht überwachte. 29 Literatur-Verzeichnis. 1) M. Bartel: 2) T. A. Chapman: 3) H.J. Elwes: 4) M. Lowe: 5) P.A.H. Muschamp: 6) H. Rebel: 7) Rühl-Heyne: 8) K. Vorbrodt: 9) B.C. S. Warren: 10) G. Wheeler: 30 Ueber eine neue Form von Erebia flavofasciata. — Heyne. D.E.Z. Iris XVII. 1904. S. 164. A Review of the Genus Erebia. — The Transact. Ent. Soc. London 1898. p. 219. A Revision of the Genus Erebia, — The Transact. Ent. Soc. London 1898. p. 169—207. Ent. Record XVII. p. 38. Quelques yours ä Fusio en Juillet 1905 Bull, soc. lep. Genöve I: 59 - 67. Berge’s Schmetterlingsbuch. Stuttgart 1910. S. 38. Die paläarktischen Großschmetterlinge. 1895. I. Bd. S. 805, Die Schmetterlinge der Schweiz. Bern 1911. Bd.1. S773: Mitteilungen der Schweizer Ent. Ges. XII. Band. Heft 9/10. S.7:3.Nachtrag. S.50: 6. Nachtrag, Tessiner und Misoxer Schmetterlinge. Bern 1931. S72310232, Monograph of the Genus Erebia. — London 1936. The Butterflies of Switzerland and the Alps of Central Eurcpe. 1903. p. 124. Notizen über persische Lycaenidae. Von Ernst Pieiifer-München. Im Entomologist's Record 1936 beschreibt Verity aus Nord- persien zwei neue Lycaenen-Arten. Auf Grund meiner eigenen Sammeltätigkeit in diesem Gebiet möchte ich die Beschreibungen Veritys ergänzen, bezw. richtigstellen und über Freilandbeobach- tungen berichten. Ebenso will ich einige auffallende Rassen aus dieser Gruppe einer Beschreibung unterziehen. Lycaena marcida Led. (= parameleager Vrty.) Diese auffallende Art lebt in den feuchtheißen und stark durchwachsenen Berstälern auf der Nordseite des Elbursgebirges zwischen 1000 und 1600 m Höhe, 1 59 Elbursgebirge, Gruppe Tacht i Suleiman, Hochtal bei Hasankif, ca. 1500 m, 9. VII. 36 leg. E. Pfeiffer. Bei der Aufstellung der sp. n. parameleager ist Verity der Irrtum unterlaufen, daß er zu marcida Led. ein Synonym ge- schaffen hat. Von marcida waren bis jetzt nur die beiden Originale bekannt und dürfte die wenig präzise Art der Be= schreibung und noch mehr die vollständig mißlungene, hand- kolorierte Abbildung zur Benennung der parameleager geführt haben. Von den beiden Originalen liegt mir ein Stück vor und danke ich an dieser Stelle auch Herrn Bang-Haas in der Firma Dr. O. Staudinger und A. Bang-Haas, Dresden, vielmals für das große Entgegenkommen. Nachstehend möchte ich die Art noch- mals beschreiben, besonders auch das bisher unbekannte 9. Marcida Led. hat die Flügelform von meleager Esp., nur daß die Flügel im allgemeinen etwas gedrungener sind. J 19, © 17 mm Vil.-Länge. Auf den schmalen, scharf begrenzten, dunkelbraunen Randschatten folgen im Vfl. und Hil. bis zur Wurzel irisierende Schuppen, welche einen beiLycaenen sonst un- bekannten dunkel goldig-bronzenen Ton zeigen. Bei dem einen mir vorliegendem Original (Hadschyabad) sind wurzelwärts zwi- schen den Adern kleinste Partien grünlicher Schuppen einge- sprengt. Der goldig-bronzene Ton ist etwas stärker aufgehellt, was 31 aber nur mit dem Alter des Tieres zusammenhängt. Bei dem zweiten Original sind die grünlichen Einsprengungen der Be- schreibung nach etwas verstärkt. Die Dufthaare haben weiß- liche Enden, der Zellschlußfleck ist deutlich sichtbar und die Ocellen der Us. schimmern im Vfl. und Hfl. leicht durch. Die Us. ist braungrau, die Ocellen sind groß angelegt und stark weiß umrandet und zeigen dieselbe Anordnung wie bei meleager, nur daß die Enden etwas mehr geschwungen sind. Die Randilecke mit den leicht aufgehellten Kappen treten wenig hervor. Die Fransen sind oseits und useits weißlich grau mit einer leichten Aufhellung gegen den Rand zu. Das 9 ist oseits einheitlich schwarzbraun. Im Vfl. und Hil., besonders im letzteren, ist randwärts eine weißliche Kappen- binde aufgesetzt, der im Hfl. eine ebensolche und im Vfl. eine weitere Punktreihe unmittelbar folgt. Die Zellschlußflecke sind weißlich umringt. Die Grundfarbe der Us. ist schokoladebraun und sind hellerbraune Schuppen grob aufgesetzt. Die Ocellen sind im V#l. und Hfl. kräftig entwickelt und stark weiß umran- det. Im Hil. hat die Ocelle 3 die Tendenz ähnlich wie bei astrarche Brgstr. senkrecht unter die Ocelle 2 zu rücken. (Viel- leicht nur eine individuelle Erscheinung.) Die Randflecke mit den weißen Kappen sind gut entwickelt. Die Fransen wie beim ı'. Marcida Led. $ Allotype in: coll. m. Bei dieser Art besteht die Tatsache, daß die irisierenden, bronzefarbenen Schuppen mit grünlichen durchsetzt werden können, was meiner Vermutung nach von dem Feuchtigkeits- grad des Flugplatzes abhängig sein dürfte und jahreweisen Schwankungen unterworfen sein kann. Auch eine Umformung der Schuppen durch Feuchtigkeit wäre denkbar, z. B. durch Aufwölbung der Schuppenränder. Erst nach Vorliegen größeren Materials kann hier die Entscheidung fallen. In meiner Samm- lung liegen mir zwei ähnlich gelagerte Fälle vor. Von Lyec. mithridates Stgr. besitze ich von ein und demselben Fundort größere Serien (Jahresserien) und zeigen Einzelstücke immer wieder grünlich-weiße Schuppen eingesprengt. Bei einem Extrem- stück dieser Richtung erstreckt sich die grünlich-weiße Einspren- gung von der Wurzel bis zur Spitze in immer stärker werden- dem Maße, sodaß das Tier ein eigenartiges Aussehen bekommt. Als Rassemerkmal scheidet diese mehr oder weniger grünliche Schuppeneinsprengung aus und hängt mit Umwelteinflüssen zu- sammen. Eine weitere Parallel-Erscheinung sei hier noch er- 32 wähnt. Lyc. antidolus Rebel ist eine gute Art und ist die Grund- farbe der Vfl. und Hil. dunkelbraun, wobei zwischen den Adern im Vfl. gegen die Wurzel zu grünliche Schuppenpartien liegen, im Hifl. in verstärktem Maße. Bei der südlichsten Rasse dieser Art, welche von Le Cerf als morgani b. sp. beschrieben wurde, ist die Grundfarbe auf den schmalen, unregelmäßigen Rand- schatten beschränkt und zwischen den Adern liegen dicht milchig- weiße Schuppen mit einem leichten, grünlichen Glanz, sodaß fast das Bild einer italienischen Rasse von dolus Hbn. entsteht. Oberhalb der feuchten Zone, in welcher marcida Led. lebt, fliegt auch eine meleager Esp. mit grünlich schimmerndem Blau. Nachdem nun genitalmäßig zwischen diesen Arten kein Unter- schied besteht und das Fluggebiet der marcida Led. seit der letzten Eiszeit keinerlei klimatologische Verschiebungen mehr erfahren hat, anderseits marcida Led. mit mehr oder weniger grünlichem Schuppeneinschlag vorkommt, ist die Vermutung nicht von der Hand zu weisen, daß marcida Led. die ursprüng- liche Form der meleager Esp. vorstellt. Das Genital von marcida ist von dem der meleager nicht verschieden und stelle ich marcida Led. als Bindeglied zwischen mithridates Stgr. und meleager Esp. und mache gleichzeitig den Vorschlag, die Arten coelestina Ev. und diana Miller hinter meleager einzureihen, wobei ich von der Systematik der Lycae- nini nach Dr. W. Forster ausgehe (diese Mitteilungen, Jahr- gang 1936, Heit 2). Lycaena (Lysandra) corona Vrty. Diese auffallende Art fliegt in der Hochgebirgsregion des Eibursgebirges zwischen 2400 und 3600 m und ist als endemisch hochalpin zu bezeichnen. Das Blau des 5 entspricht am besten dem von mittel- europäischen damon Schiff, nur daß schwärzliche Schuppen eingestreut sind und dadurch weniger glänzend wirkt. Der schwärzliche Randschatten ist unregelmäßig und breit, beson- ders gegen die Flügelspitze zu. Der Zellschlußfleck im Vil. ist meist deutlich, die Fransen sind rein weiß. Die Us. ist hell- aschgrau und die Anordnung der Ocellenreihe fast gleich wie bei coelestina Ev., aber kräftiger angelegt. Der Hil. ist useits mehr oder weniger stark spangrün bestäubt. Die Grundfarbe des 2 ist schwarzbraun mit stark hervor- tretendem Zellschlußfleck im Vfl. Bei Einzelstücken zeigen sich Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIH. 1. 3 33 besonders wurzelwärts und um den Zellschlußfleck grünlich- blaue Schuppen eingestreut. Bei einer geringen Falterzahl schla- gen die Ocellen der Us. auf beiden Flügeln in verschiedener Stärke kräftig durch. Die Grundfarbe der Useite ist hell- schokoladebraun mit besonders im Vfl. stark angelegter Ocellen- reihe. Das Spangrün der Hil. breitet sich fast bis zum Flügel- rand aus. Fransen oseits und useits bräunlich-weiß. Es liegen mir Stücke vom Kendevanpaß (2900 m leg. L.Schwin- genschuß und eine große Serie aus der Gebirgsgruppe Tacht i Su- leiman (24—3600 m leg. E. Pfeiffer Anf. VII. 36) vor. Die Stücke der letzteren Lokalität sind durchschnittlich größer. In dieser Region steht als eine Charakterpflanze eine rauhblätterige Vicia- Art in der Nähe der Quellen und Gletscherbäche in großen Partien, in welcher diese Art als die häufigste Lycaena fliegt. An der Vicia-Art beobachtete ich auch die Eiablage. Die 2 verlassen die Region der Futtterpflanze soviel wie nicht, nur die 5 fliegen zur Tränke, um abends dann wiederum die Viciabüsche als Ruhestätte aufzusuchen. Dem mikro- wie makro- skopischen Befund nach reiht sich diese neue Art zwischen diana Miller und coelestina Ev. am besten ein, wobei ich wie- derum von der Systematik der Lycaenini nach Dr. W. Forster ausgehe. Lycaena loewii Zeller ssp. n. schwingenschussi m. Wohl die auffallendste und variabelste Rasse dieser Art von den trockenen Südhängen des zentralen Elbursgebirges aus rund 2000 m Höhe (Tar-Tal beim Ort Demavend leg. E. Pfeiffer und Pelur südlich des ms. Demavend leg. L. Schwingenschuss 187 1(63V111836). Die Oseite des 9’ ist tief tintenblau mit stumpfem Cyan- Glanz. Vom breit angelegten, scharf begrenzten Randschatten ziehen sich die Adern mehr oder weniger breit schwarz über- schuppt gegen die Zelle zu und teilen bei Extremstücken das Blau im Vfl. und Hfl. in Partien auf. Die Randpunkte im Hl. sind kräftig angelegt und randwärts meistens mit einer weiß- lichen Kappe versehen. Das © hat eine braunschwarze Grundfarbe, auf welcher bei der überwiegenden Anzahl im Vfl. und Hfl. die weiße Binde der Us. zwischen der Kappenbinde und der Ocellenreihe sehr kräftig durchschlägt und eine Art weißliche Binde bildet. Bei Extremstücken kann randwärts noch eine zweite derartige Binde 34 stehen. Die 2—3 Analtlecken sind gut entwickelt und mennig- rot. Die Grundfarbe der Us. ist dunkel-aschgrau, beim © leicht bräunlich übertönt, und hebt sich die stark entwickelte Ocellen- reihe stark ab. Diese auffallende Rasse leitet zu fergana Stgr. aus Trans- kaspien über und dürften die Artrechte der letzteren bei wei- terer Kenntniss der loewiü-Rassen aus östlichen, anschließenden Gebieten fallen, zumal auch das Genital keinerlei Unterschiede aufweist. Diese Rasse sei meinem Sammelfreund Direktor Schwingen- schuss in Wien, welcher sie in Pelur in Anzahl fing, zugeeignet. Holo- und Allotype in coll. m., Paratypen in coll. m. und coll. Schwingenschuss. Lycaena hyacinthus H. Sch. ssp. n. vandarbani m. Elbursgebirge, Gruppe Tacht i Suleiman, Hochtal Vandar- ban, 21—2200 m 1.VII. 36, leg. E. Pfeiffer. In dem Hochtal Vandarban unmittelbar über der Waldzone flog auf dem grasigen Talboden äußerst niedrig diese stark differenzierte, kleine Rasse. 5 12, Q@ 14mm Vil.-Länge. Die Grundfarbe bei beiden Geschlechtern ist schwarzbraun und treten im Vfl. die Zellschlußflecke sehr stark hervor. Auch im Hfl. sind dieselben noch sehr deutlich sichtbar. Die Blau- bestäubung kann entweder ganz fehlen oder ist auf kleine Partien in der Vfl.-Mitte beschränkt. Im Vfl. und Hfl. finden sich bei beiden Geschlechtern rotbraune Randpunkte, sodaß besonders beim © das Bild stark gezeichneter asfrarche Bgstr. entsteht. Die Us. ist bei beiden Geschlechtern dunkel aschgrau mit einem leichten braungelben Schimmer. Die Ocellen sind doppelt so stark wie bei typischen hyacinthus H.-Sch. angelegt. Die Fransen sind grau-weiß und leicht gescheckt. Holo-, Allo- und Paratypen in coll. m. Lycaena aedon Christ. Von dieser hochalpinen, endemischen Art fing ich in der Nähe des Kendevan-Passes im zentr. Elbursgebirge in ca. 2800 m Höhe 2 £ (22. VII. 36). Verglichen mit der Type aus Schahkuh, welche mir derzeit vorliegt, sind diese Stücke bedeutend größer, was aber nur individuell zu bewerten sein dürfte. Die Us. zeigt ein helleres, weißliches Grau ohne den gelblichen Schimmer wie die Type, und die Ocellen sind bedeutend schwächer angelegt, 3 35 sodaß selbe nicht in dem Maße wie bei dem Original durch- scheinen. Der Befund des Genitals ergab, daß diese Art in die icarus Rott.-Gruppe gehört und stelle.ich aedon Christ. zwischen eroides Friv. und eros O., wobei ich mich wiederum an die Systematik von Dr. W. Forster halte. Chrysophanus thetis Klug ssp. n. elbursina m. Zentrales Elbursgebirge, Kendevan-Paß ca. 2700 m, 22.—27. VI. 36, E. Pfeiffer leg. Diese gut differenzierte Rasse fliegt äußerst lokal in den kleinen Tälchen unterhalb des Kendevan-Passes an Quellbächen. Beim fällt oseits, besonders im Hfl. die verstärkte Rand- binde auf. Am charakteristischtem ist aber die Us. Die Vfl.- Mitte ist fabl ledergelb, der Rand und der ganze Hil. sind asch- grau überpudert. Im Vfl. ist besonders die äußerste Flecken- reihe sehr breit angelegt und im Hil. sind alle Ocellenringe kräf- tig schwarz gekernt, sodaß diese Rasse gegenüber typischen Stücken ein fremdes Aussehen bekommt. Die / sind alle deut- lich geschwänzt. Das ® ist noch unbekannt. Holo- und Para- typen in coll. m. Chrysophanus hippothoe L. ssp. n. candissima m. Elbursgebirge, Tacht i Suleiman-Gruppe, 28—3200 m und zentr. Elbursgebirge, Kendevan-Paß, 3000 m, VII. 36, leg. E. Pfeiffer. Die Tiere fliegen lokal in der Quellregion meist in der Nähe von Pfefferminzbeständen, zwischen denen die Futterpflanze, eine Ampferart, häufig zu finden ist. Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei dieser Rasse um die Extrem-Entwicklung der ssp. candens H.-Sch. aus Klein- asien. Auf der Os. fehlt beim 5 jede Spur von violettem Schimmer, der Randschatten ist im Vfl. und Hfl. äußerst schmal angelegt und der Schatten längs des Vorderrandes fehlt im Vfl. vollständig. Das © hat bis zum schmalen Rand eine einheit- liche, goldglänzende Grundfarbe, in welcher die Fleckenzeich- nung scharf umrissen steht, sodaß eine Aehnlichkeit mit ochi- mus F.-Sch. ® entsteht. Die Us. ist ebenfalls heller aufgefärbt. Die Tiere fallen auch durch ihre Größe auf. cd 20, © 21 mm Vfl.-Länge. Holo-, Allo- und Paratypen in coll. m. (Fortsetzung mit Tafel folgt.) 36 Lacydes elbursi sp. n. Franz Daniel, München-Gräfelfing. Bei Beschreibung dieser neuen, außerordentlich auffallenden Art beziehe ich mich auf die von Staudinger gegebene Urbe- schreibung der Arctia (Spilarctia) semiramis in der Iris, Jg. IV p. 161 und 251 nebst der dazugehörigen Abbildung t. II f. 4. Die vorliegenden Stücke, 4 5, stehen dieser auffallenden, bisher nur in einem Exemplar bekannt gewordenen Art inner- halb der gesamten, formenreichen Arctiden-Gruppe am näch- sten. An Unterschieden gegen semiramis Stgr. führe ich an: Spannweite 35--40 mm, Vfl. braungrau, bei einem Stück schwach, bei den übrigen ziemlich kräftig hellrötlich übergossen. Bindenanordnung gegenüber der von Stgr. ausdrücklich als genau in der Wiedergabe bezeichneten Abbildung nicht unerheblich abweichend. Sämtliche Vfl.-Querbinden ebenso wie die Wurzel- verdunkelung wesentlich breiter, die inneren 3 vollkommen zusammenhängend oder höchstens einmal unbedeutend unter- brochen. Die vierte (von innen aus gezählt) in ihrem oberen Teil ebenfalls aus einer Reihe zusammenhängender Flecke bestehend, von der Costa schräg zum Außenrand gerichtet. Der geschlossene Teil reicht bis zu Mediana 3; von hier aus bis zum Innenrand ist diese Binde nur mehr durch einige Flecken angedeutet. Die äußere (fünfte) ist bei elbursi ähnlich der Be- schreibung Staudingers bei semiramis, wobei sich übrigens ergibt, daß trotz der Versicherung Staudingers die Abbildung recht ungenau ist. Die Farbe der Binden ist bei einem Stück ein einfarbiges, dunkles Schmutziggrau, bei den 3 anderen innen taubengrau mit ziemlich starkem blauen Einschlag, die Ränder, wie die durchschneidenden Adern dunkelgrau, was besonders einem Falter, bei dem diese Füllung ziemlich kräftig entwickelt ist, ein kontrastreiches Aussehen verleiht. Beschuppung der Vil. nicht besonders kräftig, aber keinesfalls durchscheinend wie bei semiramis. Hil.-Os. dunkler als semiramis, die Fleckanord- nung längs des Außenrandes reichlicher, zur Bildung einer mehr oder minder zusammenhängenden Randbinde neigend. Us. aller 37 Flügel lichter. Vorderrand stark gefleckt und ebenso wie der Apex rötlich angeflogen. Sämtliche Binden deutlich erhal- ten. Hil.-Us. im oberen Drittel lichter, Costalrand rötlich. Die Kämme der grauen Fühler sind wesentlich größer als bei quenselii Payk. und stehen kaum hinter spectabilis Tausch (mit welchen Arten Staudinger seine serniramis-Fühler vergleicht) zurück. Die Fühlergeißel hingegen ist zarter als bei spectabilis. Semiramis stammt aus dem südlichen Kleinasien (vermut- lich Egin). Es besteht die Möglichkeit, daß sich bei Bekannt- werden von Zwischengliedern herausstellen wird, daß elbursi zu einer stark abweichenden Form der ersteren wird, was sich jedoch heute mangels Material schwer beurteilen läßt, sodaß ich sie vorerst als eigene Art einführen möchte. Eine eingehendere Würdigung der Variationsbreite und systematischen Stellung der Art (eine Einordnung bei Phrag- matobia, wie es Draudt im Seitz-Nachtrag vorschlägt, wäre nach meiner Ansicht nicht zu vertreten), sowie eine Abbildung be- halte ich mir für eine kommende Faunenarbeit vor, in der das gesamte Spinnermaterial der außerordentlich interessanten Aus- beute, welche Herr E. Pfeiffer aus Persien mitbrachte, zusam- menhängend berücksichtigt werden soll. Vorerst mag elbursı und semiramis mit spectabilis in der Gattung Lacydes Wkr. ver- bleiben. Beschrieben nach 4 5, bezettelt: Persia s.; Elburs mts. s.; Tacht i Suleiman; Hecarcal-Tal; 28—3200 m; 3.—7.Vll. 36; leg. Ernst Pfeiffer, München. Die Tiere wurden kurz nach Einbruch der Dunkelheit am Licht erbeutet. Holo-Type und 2 Paratypen in coll. m.; 1 Paratype in coll. Schwingenschuss, Wien. 38 Erklärung zu Taiel I. Abb. 1—4i: Engadiner Freilandtiere Y'S' vom Schafberge. Abb. 3: zeigt die typische Reduktion der Hfl.,-Binde beim Jg‘. Abb, 4: Die Hfl.Binde ist hier ebenso breit wie bei Tessiner Tieren. Abb. 5—8i: Engadiner Freilandtiere %'% vom Rosegtale. Typische Re- duktion der Hfl.Binde. Abb. 9—12i: Tessiner Freilandtiere X vom Campolungo mit der breiten Hfl.Binde. Abb. 13—24i: Zuchtfalter vom Campolungo. Abb. 13, 14: Das ® zeigt eine breite unterbrochene Hfl.Binde. Für die auf Grund der Zeichnung zu treffende Geschlechtsbestimmung des Falters ist die deutliche Zeichnung der Querader der Vfl.Us. von Bedeutung, welche bei dem zweiten @ (Abb. 15 und 16) noch sichtbarer in Erscheinung tritt. Abb, 17—24: 55, unter welchen besonders das in Abb. 24 dargestellte zu erwähnen ist, da bei diesem sowohl die Ober- wie die Unterseite der Flügel in gleicher Weise wie bei den Weibchen aufgehellt ist. Bezeichnend für den männlichen Typ ist jedoch hier das fehlende Hervortreten der Querader auf der Hfl.Us. Schon ein Blick auf die vorliegende Tafel, welche nur eine geringe Anzahl von Faltern enthält, läßt erkennen, daß sowohl unter den Engadiner Tieren Stücke mit breiter Hfl,Binde (Abb, 4!) als auch unter den Tessiner Tieren solche mit verschmälerter Binde vorkommen (Abb, 16, 18 und 20), worauf übrigens bereits frühere Autoren hingewiesen haben. - ae fuer} > < x 7) © 16) t=1 Fl fe) — 2) {=} 3 = "g {=} (9) her) Ss = ‘Do = E Ban. EREaNEn Fa N Abb Abb. Abb. Abb. Abb Abb. Bnndl2r 3: 4: . 6 und 7: Erklärung zu Taiel II. Aberratives © vom Campolungo, nat. Größe. (Sammlung Karg). Eier (Vergrößerung 4,1:1). Dorsalansicht der halberwachsenen Raupe (Vergrößer. 2,7:1). Man sieht die dunkle Dorsale sowie die helle Suprastigmatale (Subdorsale) nebst den sie ventralwärts begrenzenden dunklen sichelförmigen Flecken. Erwachsene Raupe, Seitenansicht (Vergröß, 8:1). Aufnahme mit Grünfilter auf panchromatischer Platte. Die roten Anteile des Seitenstreifens sind entsprechend der erwähnten Aufnahme- technik tiefdunkel. Ventral- und Dorsalansicht der Puppe (Vergröß. 2,7 :1). Mikrophotogramm des Genitalapparates (Vergröß. 20:1). Taiel II Mitteilungen d. Münchn, Ent. Ges. XXVII. H.1, VE, BU BEN Fr FAN Ausgegeben am 25. VI. 1937. Ein zweiter Beitrag zur Kenntnis der Makrolepi- dopteren-Fauna Südwest-Arabiens. (Ergebnisse einer 2. Expedition Dr. Rathjens nach dem Jemen und einer Expedition Dr, v. Wißmanns nach dem Wadi Hadramaut, 1931.) Von G. Warnecke, Kiel. (Tafel III/1—6,.) (Schluß.) A. Nachträge zu den früheren Veröffentlichungen.') 1. Zu Papilio machaon L. subsp. Rathjensi Warn. Der Vollständigkeit halber bringe ich auf der diesem Auf- satz beigefügten Tafel Abbildungen dieser südlichsten machaon- Rasse. Man beachte vor allem die starke Verdunkelung des Wur- zelfeldes der Hfl, sodaß eine gelbe Mittelbinde entsteht. Im übrigen verweise ich auf meine Urbeschreibung in der Int. Ent: Z. Guben, XXV. J., 1931/32, p. 473 ff. K. Eller hat kürzlich die paläarktischen Rassen von Papilio machaon sehr eingehend behandelt (Abhandlungen der Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften, mathem.-naturwiss. Abteil., Neue Folge, Heft 36, 1936) und in dieser Arbeit vor allem auch die Rassenunterschiede auf Grund des Kopulationsapparates erörtert. Seine Untersuchungen haben ergeben, daß die Genital- armatur sowohl individuell Unterschiede zeigt, wie auch zwi- schen verschiedenen Rassen deutlich verschieden ist, ein sehr wertvolles Ergebnis, denn man stößt auch heute noch immer wieder auf die Anschauung, daß der Genitalapparat in seiner Form nicht variabel sei, und daß Unterschiede daher Artunter- schiede seien. Eller stellt demgegenüber die Forderung auf, 1) S. diese Zeitschrift, XXII, 1932, p. 89#£.; XXI, 1933, p. 27#£.: XXIV. 1934, p. 19ff. und 61 ff. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl. H.2. l 39 daß zur Feststellung von Rassen alle sonsti- gen brauchbaren Merk- male außer dem Kopu- lationsapparat herange- zogen werden müssen. Die südarabische ma- chaon-Rasse gehörtnach Form und Flügelzeich- nung zu den nordafri- kanischen Rassen; die Untersuchung des J- Kopulationsorganes durchDr.Eller hat diese mn Verwandtschaft bestä- BE tist. E ZudervonEller ent- wortenen Verbreitungs- karte wäre noch zu be- merken, daß machaon auch bei el Hofuf in Östarabien (Nähe des Persischen Golfes, etwa in der Höhe von Ba- reihn) von Cheesman gefunden worden ist (Riley), ferner in Belud- schistan (Evans), bei Sollum in Unterägypten (Seitz) und bei Bengasi (Turati). Endlich hat sich unsere Kenntnis der afrikanischen Verbrei- tung von machaon durch das Auffinden der Art in den Ahaggar- Bergen in der zentralen Sahara sehr erweitert; - Riley erwähnt 6 5 und 2% der Form saharae Obth. von dort (Ann. et Mar Nat. Hist. ser. 10, vol. XIIL, 1934, p. 175). 40 2. Zu Pieris daplidice L. Das Vorkommen von Pieris daplidice in Abessinien, über das schon Guerin (1845) berichtet hat, ist inzwischen durch Ungemach bestätigt worden (Contribution ä l’etude des Lepi- dopteres d’Abyssinie; Me&m. Soc. Sci. Nat. du Maroc, nr. 32, 1932, p. 38). Ungemach nennt die in Abessinien vorkommende Form aethiops Ioann. et Ver.; sie ist nach ihm hier vom Somaliland bis Uallaga sehr häufig; die Os. der abessinischen Exemplare ist identisch mit den Tieren von Frankreich und Marocco, aber auf der Us. sind die schwarzen Zeichnungen des Vfl. und die grünen des Hfl. stets kieiner usw. Unter den südarabischen Faltern finde ich nur einige Stücke, welche man zur Form aethiops rechnen könnte. 3. Zu Cupido patricius Trimen. Zwei große 5 Stücke, Djahil (Jemen), VIII. 1931 von Rath- jens gesammelt. Neu für Arabien. Ich habe die Falter nur als diese afrikanische Art bestimmen können. Herr Stempffer-Paris hatte die Liebenswürdigkeit, die Bestimmung nachzuprüfen; er hält die Falter ebenfalls für patricius. 4. Zu Cupido Mirza Plötz. Die © stimmen mit Exemplaren vom Kenia überein (Stempffer i. 1.). 5. Zu Azanus jesous Guer. Die Bestimmung ist durch Genitaluntersuchungen sicher- gestellt (Stempffer). 6. Zu Azanus ubaldus Cr. Genitaluntersuchungen haben die Bestimmung bestätigt (Stempffer). 7. Zu Spilosoma yemenensis Hamps. Sie gehört nach Jordan als Subspecies zur afrikanischen Spil. assimilis Hb. (Nov. Zool., 39., 1933, p. 23). 8. Zu Pyropteron n. spez. (diese Zeitschrift, 1934, S.65, | zusEr. 19): Herr Ch. Le Cerf hat die nachfolgende Beschreibung ein- gesandt: | ra Pyropteron balkis sp. n. Le Ceri.!) Q Vertex jaune orange, front blanc, palpes herisses jaune orange avec de rares poils noirs epars sur la face externe, trompe brun noirätre, plaque jugulaire noir bleu me&l&e de jaune orange, poils p&ricephaliques jaune orange, antennes noir bleu legerement me&lees de jaune orange en-dessus — vers le milieu — et en dessous oü la base et les premiers articles sont entiere- ment de cette couleur. Collier noir bleu, thorax noir bleu, pterygodes noir bleu en majeure partie recouvertes d’ecailles jaune orang& couvrant la moiti& anterieure ainsi que les bords externe et interne, pas de tache lateropectorale, touffes lateropectorales du metathorax noir bleu, surface postcoxale.....(?). Abdomen trop fortement frotte en-dessus pour que ses caract2res puissent &tre decrits avec certitude. Il parait noir bleu jusqu'au troisieme tergite et mele d’&cailles orangees sur les trois suivants qui sonservent en outre chacun une tache laterale triangulaire blanc pur. Cette tache, large sur 4 et 6, etroite sur 5, repr&sente peut-etre l’&largissement d’une bordure marginale effacee par le frottement; septieme tergite noir bleu, cette couleur stavancant en pointe sur le pinceau me&dian jaune orange de la brosse anale dont les pinceaux lateraux sont noir bleu, avec quelques poils jaune orange. Dessous noir bleu avec tous les tergites, ä partir du troisieme, portant une tache late- rale jaune orange remontant jusque sur les pleures; petites et separees sur 3,l arges sur les suivants oü elles tendent & s’unir sur la ligne mediane, ces taches ne sont en fait que des bor- dures, plus ou moins interrompues sauf au septieme tergite dont la moitie distale est entierement jaune orange. Hanches anterieures noir bleu mel&es d’orange et largement bordees exterieurement de cette couleur; femurs noir bleu large- ment bordes en dessus de jaune orange; tibias jaune orange ä base noir bleu endessus; tarses jaune orange clair ä dernier article noir en dessus A l’extr&mite. Hanches et femurs medians et posterieurs noir bleu; tibias me&dians et posterieurs orange rougeätre en-dessus, plus clairs en dessous et ä la face interne, etroitement anneles de noir bleu ä la base, tach&s de meme couleur en dessous avant le sommet et, aux posterieurs, d’une ‘) Nom bien connu de la reine Seba qui a regne sur les territoires d’oüu elle provient. 42 autre petite tache noire en avant des &perons medians; Eperons jaunes; tarses jaune orange fortement meles de noir en dessus. Ailes anterieures ä cöte et ligne marginale — prolongee jusqu’au dessous des discocellulaires — noir bleu; lobe basal, champ dorsal et espace terminal jaune orange ainsi qu'une ligne fine divisant longitudinalement la cöte; trois taches hyalines presentes: intracellulaire en triangle allonge aigu, environ cinq fois plus longue que large, entouree d’une fine ligne noire; infracellulaire seulement indiqu&ee (peut-Etre absente sur les individus non frottös); ultracellulaire de ıneme largeur que l’espace terminal, un peu moins haute que large, convexe ex- terieurement, inscrite entre la nervure 4 et la tige commune de 7—8, compos&ee de quatre ar&oles dont les deux medianes presque &gales, les extr&mes plus courtes, la superieure etroite; les nervures qui les s&parent Ecaillees de noir, cette couleur ne se prolongeant pas ä travers l'’espace terminal au bord interne duquel elle forme seulement une &troite bordure diffuse; point discocellulaire aussi large que haut, rouge orange £troitement borde de noir exterieurement, plus largement du cöte interne oü le noir s’elargit dans l’angle superieur de la cellule; des ecailles noires forment un trait noir diffus au-dessous de la nervure cubitale. Dessous jaune orange, plus clair ä la base, avec un trait noir allant de l’angle superieur du point disco- cellulaire ä l’extr&mite des nervures 9—11 oü il rejoint la bor- dure marginale noire, plus &troite qu’en dessus; nervures 7—8 tres finement &caill&es de noir ainsi que le bord interne du trait discocellulaire Franges gris bronze. Ailes posterieures transparentes, ä trait discocellulaire trian- gulaire prolonge en pointe fine &caille, comme les nervures, de noir mel& d’orange; ligne marginale fine, noire, bordee d’orange du cöte interne, cette couleur couvrant le tiers basal du bord abdominal. En dessous toutes les parties &caillees sont jaune orange ä l’exception du bord marginal qui est noir. Franges gris bronze passant au blanc pur ä la base de l'aile. Envergure: 24 mm. Type (H.T.): 1 2, Arabia, San’a Waila, 13-8-1931, Dr. Rathjens. 43 B. II. Nachtialter (Heterocera): Agaristiden, Noctuiden, Geometriden. Da Nachtfalter nur neben der anderen wissenschaftlichen Tätigkeit der beiden Forscher gesammelt werden konnten, ist das Material klein; von den meisten Arten sind nur wenige Stücke vorhanden und diese in der Regel auch nicht im besten Erhaltungszustand. Der Bestimmung der Arten stellten sich daher große Schwierigkeiten entgegen. Einzelne Arten konnten überhaupt noch nicht untergebracht werden. Ich habe aber davon abgesehen, alle diese vielleicht „neuen“ Arten zu be- schreiben, um die Systematik nicht unnötig zu belasten. Für Unterstützung bei den Bestimmungen bin ich den Herren Boursin-Paris und Tams-London zu besonderem Danke verpflichtet. a) Agaristidae. 1. Aegocera brevivitta Hamps. San’aä2 5, 2% vom 25. VII. bis 10.%. 1931. Bisher nur aus Afrika bekannt gewesen (Seitz, Band XV, Taf. 4,d, p. 17), nämlich von Angola, Britisch- und Deutsch-Ostafrika. b) Noctuidae. 2. Metachrostis (Bryophila) spec. San’ä, 1 schlecht erhal- tenes Stück, 9. VII. 3. Euxoa segetum Schiff. Ein Pärchen, dunkel, Uebergang zu nigricornis Vill. 27.VI. und 2.VIl., San’a. 4. Sideridis spec. Ein stark geflogenes und beschädigtes Stück, Terim. 5. Polia consanguis Gn. San’, 1 5 (Boursin det.). 6. Polia spec., bei inferior Gn. San’a, 20.VI., 159 (Bour- sin det.). 7. Dasysternum (Polia) juditha Stgr. San’a, 1 J 14. R., 1 Stück ohne Hinterleib, auch 1 5, 16. IX. Beide Stücke passen bis auf die Beschreibung der Hfl. und Us. sehr gut zu dieser aus Palästina beschriebenen Art (Iris 1897, p. 276). Uebrigens hat Staudinger die Art nach einem © beschrie- ben, das auf den Hfl. dunkler sein wird. | 44 ‚ Chloridea obsoleta F (Heliothis armigera Hbn.). 1 Laphygma exigua Hbn. Drei, zwar abgeflogene, aber noch kenntliche Stücke von Terim, 3.V. Laphygma exempta Walk. 8 5 und %, San’ä. 20. VI, bis 1.VIL, und Lahedy (Hinterland von Aden),.7. VI. . Athetis (Caradrina) atriluna Gn. 2 5, San’ä, 4.IX. und zwischen dem 5.—10. X. (Boursin det.). . Chloridea (AHeliothis) peltigera Schiff. In Anzahl bei San’ä im VL gefangen. +Q San'ä, 20. VI. ‚ Erythrophaia Canroberti Obth., 1 9, Makalla, 7. \V. (Tams det.). Porphyrinia spec. (Thalpochares). Eine braune Art, ohne Fundort. Porphyrinia spec. Ein kleines, gelbliches, fast zeichnungs- loses Stück, Makalla, 6.V. Tarache (Acontia) spec. Ein stark geflogenes Stück, Ha- dramaut: Wadi Himem, 9.\V. ‚ Thalerastria diaphora Stgr. Ein Stück, Hadramaut: Wadi Himem, 9./10.V. ‚ Hypotacha n. spec. Boursini m. 1 9, Ka'taba bei San’ä, 1. VIL Grundfarbe aller Fl. und des Körpers graugelb (Wüsten- farbe). Vfl. fast ungezeichnet. Dicht vor der Wurzel eine dünne schwarze Linie, vom Vorderrand bis zur Mitte, den Innenrand nicht erreichend. Das Mittelfeld ist nicht dunkler als die übrige Fl’Fläche; seine innere und äußere Begren- zung ist durch einige dunkle Schüppchen auf den Adern kenntlich gemacht, die nur am Vorderrande in der äußeren Begrenzung einen Ansatz zu einer Binde bilden. Im Mittel- feld ist eine große, durch schwärzliche Schuppen gebildete Nierenmakel deutlich erkennbar. Schwarze Punktreihe vor den Fransen zwischen den Aderenden. Fransen reiner gelb, dunkel geteilt. Hil. mit dunkler grauer Schattenbinde in der Außen- hälite. 45 19. 20. 21. 46 Us. aller Fl. einfarbig hellgelb, ohne jede Sprenkelung oder Schattierung. Nur die Ringmakel schimmert schatten- haft dunkler durch. Fühler und Beine fehlen. Im übrigen ist der Falter aber gut erhalten (fast fransenrein). Vfl.-Länge: 19 mm. Die Gattung Hypotacha Hampson gehört zu den Cato- calinae (s. Hampson, Catalog, X11.). Ich benenne die Art nach Herrn Charles Boursin (vom Naturhistorischen Nationalmuseum in Paris), dem ich für viele entomologische Anregungen und Auskünfte sehr ver- bunden bin. Ophiusa melicerta Drury. San’ä und Ka'taba bei S., 3 Stück 11. VIL u. 10.VII. Diese in der äthiopischen und orien- talischen Region verbreitete Art ist schon aus Südarabien (und Sokotra) bekannt gewesen. Sphingomorpha clorea Cr. 1 /, Ka'taba bei San’ä, 11. VII. Scheint für Arabien neu zu sein. Hypoglaucitis n. spez. triangularis m. 2 JS, Ka’taba bei San’ä, 11. VIL Grundfarbe der Vfl.., der Brust und des Hinterleibes braungelb. Im Mittelfeld am Innenrande ein breit drei- eckiger schwarzer Fleck, mit der Spitze nach dem Außen- rand zeigend. Die. Ringmakel ist durch einen kleinen schwarzen Fleck angedeutet. Am Vorderrand im Mittel- feldraum zwei schwarze Flecke. Das Mittelfeld ist in seiner hinteren Außenhälfte dadurch erheblich eingeschnürt, daß ein breiter, ungefähr viereckiger und schräg gestellter braunschwarzer Lappen von dem ebenso gefärbten Außen- feld her sich hier ausbreitet. Diese braunschwarze Tönung ist am stärksten zum Mittelfeld hin und erscheint an der Begrenzung selbst als schwarze Trennungslinie; sie erreicht aber nicht den Vorderrand. Vor den Fransen stehen läng- liche dunkle Flecken. Die Fransen sind, soweit noch vor- handen, braungelb. Die Hil. sind von der gleichen braungelben Grundfarbe wie die Vil.; sie tragen einen verloschenen braunschwarzen Mittelileck und eine ebenso gefärbte breite und undeutlich begrenzte Randbinde. 22. 23. 24. 25: 26. 27. 28. Die Us. aller Fl. ist braungelb, die Zeichnungsanlage der Os. schlägt schattenhaft durch. Die Fühler sind fadenförmig, wie schon Staudinger bei Aufstellung der Gattung für die 5 angegeben hat. Mit dem Mikroskop sind nur einzelne kurze Borsten zu er- kennen. | Vfl.-Länge: 11 mm. Cliytie (Pseudophia) spec. 1 5, San’ä, 19.1X. Eine große Art (Vfl.-Länge: 22 mm), wohl in der Nähe von sancta Stgr., aber nicht sancta selbst, da die Binde der Hfl. ganz gerade verläuft. Cortyta (Pericyma) spec. 1 9, Terim, 26. V. Sehr stark abgeflogen. Pericyma acrosticta Püng. 1Q, Ka’taba bei San’ä, 11. VII. Es stimmt mit der Beschreibung dieser in Palästina zuerst aufgefundenen Art sehr gut überein (Iris-Dresden, XII, 1903, p. 290, Taf. VI, fig. 6, 2). Syngrapha circumilexa L. Mehrere Stücke von San’ä, 2931, So. u 12. VIE Phytometra ni Hbn. San’a, 19, 7.VL Aleucanitis spec. I 5‘, San’a, 9.VII. Die Art war bisher nicht zu identifizieren. Metoponrhis nov. spec. anartoides m. i 5, Makalla, 6. V. 1931. Vfl. aschgrau, mit undeutlichen dunkleren Linien und Schattenbinden. Brust und Hinterleib von derselben Farbe. Mittelfeld nicht deutlich abgesetzt. Nierenmakel durch einen länglichen Fleck in hellerer grauer Umgebung angedeutet. Eine Reihe dicker, länglicher schwarzer Flecke im Außen- feld vor den Fransen; jeder. Fleck liegt in einem helleren Ring. Fransen hellgrau, bei auffallendem Licht weißlich erscheinend. Alle diese Einzelheiten sind deutlich nur bei Benutzung einer Lupe zu erkennen. Hfl. weiß mit breitem, deutlich abgesetzten schwarzen Saumband, welches fast die ganze äußere Hälfte bedeckt. Fransen weiß, mit dunkleren Schatten. Us. der Vfl. in der Innenhälfte weißlich, in der Außen- hälfte dunkelgrau mit heller grauen Längsstreifen im Außen- 47 feldteil. Fransen grau. Us. der Hfl. wie oberseits; die Rand- binde ebenso schwarz. Fühler stark und lang bewimpert, Fühlerglieder deutlich abgesetzt. Vfl.-Länge: 9 mm. 29.—30. Hypena spec. Vier stark geflogene Stücke aus dem 31. 32. 33. 34. 33. Juni von San’ä scheinen drei verschiedenen Arten anzu- gehören. Der Erhaltungszustand ist aber nicht gut genug, um sie identifizieren zu können. Es scheint aber nicht, daß paläarktische Arten darunter sind, c) Geometridae. Prasinocyma (Warren) spec. 1 9, San’a, 8.VIll. Ein mittelgroßer grüner Spanner, mit weißlichen Bändern, sonst ohne jede Zeichnung, auch ohne Mittelpunkte, Kopf und Körper sind so zerstört, daß Einzelheiten nicht mehr fest- zustellen sind. Vielleicht congrua WIk. oder vermicularia Gn. Glossotrophia similata Le Cerf. Zwei Stücke von San’ä, 1.u.7.IX. Sie passen meines Erachtens gut zu der Ori- ginalbeschreibung und Abbildung Le Cerf’s (Ann. Soc. Ent- France, 93., 1924, Taf. 1, Fig. 3), der diese Art aus Ery- thräa beschrieben hat. Sterrha sacraria L. 19, 16.VIL, 1 or, Au NA, Beide von Sana. Larentia iluviata Hb. Zwei geflogene 9, San’a, 16. IX. und 5. -10,.X% Semiothisa aestimaria Hb. subsp. sareptana Stgr. Vier Stücke, & und ®, von San’ä und Scho ub bei San’a. Zwei abgeflogene Stücke am 28. VL, zwei ganz irische vom 10, 3%, Einige weitere Geometriden-Arten konnten bisher, zum Teil wegen schlechten Erhaltungszustandes, nicht mit Sicherheit be- stimmt werden. 48 Zwei neue Cossidae aus Persien, Franz Daniel, München-Gräfeliing. Cossus irani sp. n. (Tafel IIl/7 und 8) o' Spannweite 36—44 mm, Vorderflügellänge 17—19 mm. Flügelschnitt nicht unähnlich dem Cossus stertzi Püng. ([ris XT1.t.8 1.3). Vorderflügelgrundfarbe rahmweiß, unregelmäßig über die ganze Flügelfläche gesprenkelt. Die Anordnung der dunkel- braunen Zeichnungselemente, die starken Schwankungen unter- worfen ist, wird durch die gut gelungene Abbildung besser veranschaulicht, als dies durch eine Beschreibung möglich wäre, sodaß ich mich in der Hauptsache auf die Angabe der Varia- tionsbreite beschränken kann. Die Hauptmasse der dunklen Schuppen liest in der Mitte der Vorderflügel, von wo sie sich gegen den Apex in einem breiten, auigelockerten Keil vorschiebt. Saumdrittel und Innenrand ist bei dem größten Teil der vor- liegenden Falter in ähnlicher Form wie bei der abgebildeten Type in der Grundfarbe rein erhalten, jedoch bei einigen Tieren stark mit aufgelösten Schuppenpartien breit überpudert, bei denen dann nur ganz vereinzelnte Stellen der Grundfarbe längs Costa und über dem Innenrand freiliegen. Zusammenhängende Quer- linien (aus der Summe der Falter läßt sich die Anlage zu 3 solchen konstruieren) meist nur in Bruchstücken erkennbar und bei jedem Exemplar anders gelagert. Fransen fast so lang wie bei Cossu- linus argentatus Stgr., dunkel gescheckt. Hinterflügel einfarbig rahmweiß, die gleichfalls sehr langen Fransen nur wenig gescheckt. Vorderflügelunterseite etwas dunkler als die Oberseite, mit unregelmäßigen braungrauen Wolken überdeckt. Die oberseits lichteren Stellen gegen Außen- und Innenrand gleichfalls etwas aufgehellt. Längs der Costa eine Reihe dunkler Fleckchen. Am Zellende ein heller Fleck. Hinterflügelunterseite wie Oberseite. 49 Kopf mit Stirne, Thorax und Hinterleib von Flügelgrundfarbe. Thorax sehr breit, struppig behaart und grau gesprenkelt. Auch der Hinterleib breit, mäßig lang, gegen das Ende nur wenig verjüngt. Fühler kräftig gezähnt (ähnlich Hyp. caestrum Hbn.), einzelne Zähne sehr eng anliegend, sodaß sie bei geringer Vergrößerung, vor allem in der inneren Hälfte fast verwachsen erscheinen. Fühlergeißel oberseits kräftig cremeweiß beschuppt. Palpen weißlich, kurz, anliegend; sehr kräftig beschuppt. Füße stark behaart, Schienen und Tarsen bräunlich, letztere gelb geringelt. Vorderschienen unbedornt, Mittelschienen mit einem Dornenpaar am Ende, Hinterschienen mit je einem Dornen- paar in der Mitte und am Ende. © Spannweite 44 mm, Vorderflügellänge 19 mm. Vorderflügel von ähnlicher Grundfarbe wie das 5‘, jedoch sroßenteils von graubraunen Schuppen wolkig bedeckt, sodaß sie nur mehr längs der Costa und über dem Innenrand an einigen Stellen unregelmäßig sichtbar ist. Querbinden und Strichelung fehlen. Fransen aller Flügel kürzer. | Hinterflügel einfarbig braungrau mit deutlicher gelbbrauner Saumlinie von '/, mm Breite. Kopf, Thorax cremebraun, letzterer gleichfalls kräftig behaart. Hinterleib sehr lang, gegen das Ende stark verjüngt und in eine lang hervorstehende Legeröhre endend. | Fühler verhältnismäßig lang und dick fadenförmig. Palpen etwas weniger buschig als beim , sonst gleich. Die Füße in Zahl und Anordnung der Sporen gleich dem d. Holo- und Allotype und 9 & Paratypen bezettelt Persia s. — Elburs mts. c. — Kendevan-Paß 28—3000 m — 22.—27. VII. 36. E. Pfeiffer. München leg.; 5 5, 19 Paratypen bezettelt Persia s. Elburs mts. c. — Tacht i Suleiman — Vandaraban Tal — 19 bis 2200 m — 1.—3. VII. 36 — E. Pfeiffer, München leg. Die Stücke aus dem Vandaraban-Tal sind durchwess dunkler als diejenigen vom Kendevan-Paß, bei ihnen ist stets die Auf- hellung der Vorderflügel längs Außen- und Innenrand stärker zurückgebildet. Catopta kendevanensis sp. n. (Tafel 11119). Spannweite 37—43 mm, Vorderflügelläinge 18 —19!/, mm. Im Gegensatz zur vorigen, außerordentlich variierenden Art recht einheitlich. Flügelschnitt wesentlich gestreckter als albo- 50 nubilus Graes. Vorderflügel schmal und sehr in die Länge ge- zogen, schwärzlichgrau mit deutlichem Seidenschimmer. Ein unregelmäßiger, heller, undeutlicher Wisch, dem einige hell leder- braune Schuppen aufgesetzt sind am Zellende und meist auch in der Mitte unterhalb der Zelle. Einige ganz feine, unregel- mäßige Querstrichelchen meist vorhanden, können aber auch fast ganz fehlen. Fransen so lang wie bei albonubilus, dunkelgrau, sanz schwach gescheckt, bei schräg einfallendem Licht stark silbrig glänzend. Hinterflügel einfarbig dunkelgrau, Fransen ungescheckt. Vorderflügelunterseite dunkelgrau, unterhalb der Costa nahe der Wurzel ein heller Wisch. Längs des Costalrandes meist eine Reihe feiner, heller Strichelchen. Außenrand mit dunkler Saum- linie. Grundfarbe der Hinterflügelunterseite wie Vorderflügel, Costa weißgrau, sonst einfarbig. Kopf und Thorax grau meliert, letzterer wie auch das Ab- domen unterseits heller. Der Hinterleib oberseits mit langen, hellen Haarbüscheln am ersten Segment. Fühler so stark wie bei albonubilus gekämmt. Kammzähne der letzten Glieder etwas kürzer wie bei diesem und dadurch der ganze Fühler schlanker erscheinend. Palpen mäßig struppig, nach vorne wenig abstehend. Vorderschiene ohne, Mittelschiene mit 1 Paar Sporen am Ende, Hinterschienen mit je einem Sporenpaar in der Mitte und am Ende. Q unbekannt. Holotype und 5 Paratypen bezettelt Persia s. — Elburs mts. c. — Kendevan-Pass — 28—3000 m — 22.—27. VII. 36 — E. Pfeiffer, München leg. Typen und Paratypenserie beider Arten in coll. m. Es ist mir noch eine angenehme Pflicht, Herrn Professor Dr. Hering, Berlin, auch an dieser Stelle dafür zu danken, daß er die beiden beschriebenen Arten mit den reichen Beständen der Sammlung des Zool. Museums Berlin einschließlich der Püngeler Sammlung verglichen hat. Als Ergebnis teilte er mir mit, daß beide Arten keinerlei Aehnlichkeit mit einer der dort vertretenen Tiere haben. S1 Die Ursache der verschiedenen Puppeniarbe bei Papilio machaon L. Von Rudoli Heuser, Kaiserslautern. I. Jedem Züchter ist wohl schon aufgefallen, daß bei unserem Schwalbenschwanz P. machaon L. zwei verschieden gefärbte Puppenformen auftreten. Die eine davon ist in der Färbung sehr konstant und zeigt eine grüne Farbe mit gelber Zeichnung. Die zweite Form tritt meist in gelbgrauer Färbung auf. Doch finden sich darunter Puppen in verschiedenen Farbabstufungen von strohgelb bis gelblichweißgrau mit schwarzer Zeichnung In der Literatur trifft man nun verschiedene Ansichten über die Ursache dieser Erscheinung. In „Berge-Rebel” 9. Aufl. ist über die Puppe folgendes gesagt: „Die Puppe ist grün (Sommer- generation) oder gelb (überwinternd) mit dicken Kopfenden. Auch Farbenanpassungen der Puppe nach ihrer Umgebung wur- den beobachtet.“ Dazu Fußnote „Ent. Z. Gub. VII. p. 141. 158*. Univ.-Prof. Dr. Fritz Lenz bringt bei „Osthelder” — „Die Schmetter- linge Südbayerns“') über die Puppe folgende Angabe: „Die an Pflanzenstengeln angesponnenen Rp. liefern gelbgrüne Puppen, die an Steinen und Baumstämmen grauweiß gezeichnete.“ Bei meinen jahrelangen Beobachtungen konnte ich nun fest- stellen, daß die oben erwähnten Angaben in dieser Form als Ursache der verschieden gefärbten Puppen nicht zutreffen. Seit ungefähr 15 Jahren trage ich alle mir unterkommenden Raupen von P. machaon L. in der Hoffnung ein, einmal eine der begehrten Aberrationen dabei zu erhalten. Haben die Puppen den Falter entlassen, so bekommen die normal gezeichneten Tiere wieder die Freiheit. Es waren jedoch nicht tausende von Rau- pen, die ich jährlich eintrug, sondern durchschnittlich 30—50 Stck. So häufig wie z.B. bei Frankfurt a. M. und Magdeburg °) ist bei neh ener ENG Jane Bes 2) Ent. Ztschr, 50, Jhrg, 128. 141. 218 ff. 52 uns in der Pfalz der Schwalbenschwanz nicht. Die Suche betrieb ich auch nicht systematisch, sondern mehr zufällig. Bei diesen Zuchten erhielt ich nun die grüne und die gelbgraue Puppen- form sowohl bei der Sommergeneration, wie auch bei den über- winternden Puppen. Gelegentlich eines Vortrages im „Saarpfäl- zischen Verein für Naturkunde und Naturschutz Pollichia“ im März 1935 konnte ich beide Puppenformen in der Ueberwinterung lebend mit Epidiaskop vorführen. Eine Bindung der Puppenfarbe an die Generation ist nach dem Beobachtungsergebnis also aus- geschlossen. Ebensowenig konnte ich in der langen Beobachtungsreihe eine individuelle Anpassung der Puppen an ihre Umgebung fest- stellen. In meinem Zuchtkasten erfolgte die Verpuppung aller Tiere in der gleichen Umgebung und doch fanden sich stets die beiden Puppenformen. Das gleiche Ergebnis stellte ich bei meinen Puppenfunden in der freien Natur fest. Schon mehrmals habe ich die Puppen im Herbst in grüner und gelbgrauer Form an Pflanzenstengeln angesponnen aufgefunden. Puppen der Sommer- generation fand ich in der freien Natur noch nicht. Weiter muß ich noch feststellen, daß der Falter bei uns nur in einer teilweisen zweiten Generation auftritt. Die meisten Raupen, die ich im Juni eintrug, ergaben zwar eine zweite Gene- ration. Es fanden sich aber auch solche darunter, die den Falter nicht im Juli-August entließen, sondern überwinterten und erst im Mai nächsten Jahres den Falter lieferten. Es waren dies, wahrscheinlich zufällig, stets besonders große Weibchen. Trotz- dem glaube ich an eine gelegentliche dritte Generation bei uns. Dafür spricht, daß ich 1933 noch Anfang Oktober ein Weibchen auf Stoppelfeldern bei der Eiablage beobachtete. Il. Bei den Schmetterlingen wird leider meist nur das erbmäßige Erscheinungsbild beim Falter betrachtet. Aber gerade solche Arten, die sich in ihren Färbungs- und Zeichnungsanlagen beim Falter sehr konstant erweisen, zeigen in ihrem Raupen- oder Puppenstadium auf dem gleichen Gebiete oft große Differen- zierungen. Um das vollständige phänotypische Erbbild einer Art zu erhalten, ist es notwendig, die Erscheinungsbilder einer jeden Entwicklungsstufe in allen Lebensstadien zu betrachten. Nicht nur der Falter trägt genotypische Erbmerkmale zur Schau, 53 sondern auch die Eier, die Raupen und die Puppen zeigen solche, die dann der Art in besonderen Lebenslagen oft zu ihrer Er- haltung nützlich sind. Eine erbmäßige Veranlagung tritt ja auch nicht bei allen Individuen einer Art phänotypisch in Erscheinung, was bei den Schmetterlingen oft besonders auffällig vorkommt und daher den Züchtern bekannt ist. Das Erscheinungsbild richtet sich nach den individuellen Erbanlagen jedes einzelnen Tieres. Unter diesem Gesichtspunkt ist auf Grund meiner Beobach- tung auch die verschiedene Puppenfarbe bei P. machaon L. zu betrachten und so wird die Erscheinung ihre Erklärung wohl nur in historischen Ursachen finden können. II. Bei der Annahme, daß die Art in ihrem in historischer Zeit einheitlichen großen Verbreitungsgebiet!) in zwei oder vielleicht auch in mehreren Generationen auftrat, kann wohl die Puppe der Sommergeneration grün gewesen sein, da ihr dies Kleid zu dieser Zeit in ihrer Umgebung den besseren Schutz bietet. Die gelbe Farbe wird wohl aus dem gleichen Grunde der überwin- ternden oder die Trockenzeit überdauernden Puppe eigen ge- wesen sein. In den folgenden verschiedenen Eiszeitperioden wurde dann das Verbreitungsgebiet der Art in verschiedene getrennte Fluggebiete (Habitate) geteilt. In einem Habitat verlor die Art durch klimatische Bedingungen die Eigenschaft, in zwei oder mehreren Generationen zu erscheinen, so wie dies auch heute noch im nördlichen Verbreitungsteil der Art der Fall ist. In einem anderen Verbreitungsteil, dort wo ihr noch die alten Lebensbedingungen geboten waren, wurde diese Eigenschaft er- halten. Es wäre dann also der Zustand eingetreten, daß das seither einheitliche Verbreitungsgebiet der Art in verschiedene Habitate aufgeteilt war, in denen sich Rassen mit verschiedenem Genbestand und ausgesprochenen erblichen Anpassungsmerkmalen an das Klima und den Standort entwickelten.’) In einem abge- trennten Verbreitungsteil war die Art also einbrütig geworden und hatte dann auch wohl nur eine der beiden vorher an die Generation gebundenen Puppenfarben. In einem anderen Ver- breitungsteil hatte die Art auch weiterhin die Gelegenheit, in zwei oder vielleicht auch mehreren Generationen zu erscheinen und !) Caradja Entom, Rdsch. 1933. 17. „Gedanken über Herkunft und Evo- lution der europäischen Lepidopteren," ?2) Kühn, Naturwiss, 1. 35. 54 erhielt sich dort auch die an die Generation gebundene Puppen- farbe. — Aus der Literatur sind mir leider keine Ergebnisse bekannt, wie sich die Nachkommen aus einer horadimorphen Kreuzung in Bezug auf die beiden elterlichen Eigenschaften verhalten. Interessant wäre es sicher z. B. das Verhalten der Nachkommen aus einer Kreuzung von Araschnia levana x prorsa zu kennen. Das Experiment wäre praktisch sicher möglich und bestimmt in seinem Ergebnis sehr aufschlußreich. — Es ist natürlich auch genau so gut möglich, daß zuerst nur eine Puppenfarbe, ent- weder grün oder wahrscheinlich dann gelb, arteigen war und daß sich die Art die zweite Puppenfarbe erst nach der Trennung ihres einheitlichen Verbreitungsgebietes in verschiedene Habitate in irgendeinem abgetrennten Fluggebiet erworben hat. Daß die auf dem Wege über Genmutation in Verbindung mit der Auslese zustande kommende Klimaanpassung der Rassen erblich ist, wird als erwiesen betrachtet.!) Sehr interessant sind in diesem Zu- sammenhang auch Ergebnisse von Untersuchungen an Pieriden durch Dr. Lorkovic,?) wobei derselbe zusammenfassend feststellt: „Es muß aber stets im Auge behalten werden, daß die verschie- dene Einstellung des Grundumsatzes (Heller) verschiedene Ent- wicklungsdauer und Entwicklungsgeschwindigkeit mit sich bringt. Deshalb werden sich bei derselben Temperatur aus den Puppen mit tief eingestelltem Umsatz ausgesprochenere Kälteformen ent- wickeln als aus Puppen mit hoch eingestelltem Umsatz, u. s. £.“. Die Einstellung des Grundumsatzes ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine erbliche Eigenschaft und das Merkmal, ob hoch oder tief eingestellt, ist dann vorher wohl entweder an die Generation einer Art oder an eine Rasse gebunden gewesen. Dort wo in einer Population verschiedene Grundeinstellungen in einer Gene- ration individuell verteilt vorkommen, liegt nach dieser Annahme dann eine Rassenmischung in derselben vor, welche wohl auf demselben Wege zustande gekommen sein kann, wie im Sinne dieser Abhandlung das gleichzeitige Auftreten der verschieden- farbigen Puppen bei P. machaon L. seine Erklärung findet. Als in den nacheiszeitlichen Wärmeperioden die natürlichen Schranken zwischen den seither getrennten Verbreitungsgebieten wieder gefallen waren, hatten die in der Trennungszeit gebildeten !) Goldschmidt, Naturwiss. 11. 35. 2) Unterschiede zwischen homo- und heterodynamer Entwicklung bei den Insekten. Jahrbuch der Universität Zagreb 1929. Mitte.lungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIL. H. 2. 2 55 Rassen, mit ihren verschiedenen, seither klimatisch bedingten Erbfaktoren, nun Gelegenheit sich zu vermischen. Auf diese Weise kann dann die Eigenschaft der verschiedenfarbigen Puppe, welche vorher getrennt, Eigenschaft einer Generation oder einer Rasse war, zum Erbgut der Art geworden sein. Auf die gleiche Weise erklärt sich dann auch die noch heute bei uns nur teilweise zweite Generation, welcher Zustand zweifellos in unserem Klima art- erhaltend wirkt und deshalb auch noch nicht durch die stets wirkende Selektion ausgelöscht wurde. Bei der großen Flug- fähigkeit der Tiere ist es sogar wahrscheinlich, daß der Mischungs- prozeß bei der Art heute noch nicht abgeschlossen ist. Zu der eingangs angeführten Angabe von Univ.-Prof. Dr. Lenz wäre vielleicht noch folgendes zu sagen: Die Erblichkeit der Art und Weise, wie die Raupen einzelner Arten in die Verpuppung gehen, ist ja nicht bestritten. So wie ein Teil der Arten den Weg zur Verpuppung in die Erde wählt, oft auf arteigen sehr charakteristische Weise, andere wieder sich einspinnen am Boden, an Bäumen usw., so ist es wohl möglich, daß die Raupe von P. machaon L. mit der Erbeigenschaft einer bestimmten Puppenfarbe auch die Eigen- schaft ererbt hat, ihren geeigneten Ort zur Verpuppung zu wählen. Wenn beide Eigenschaften, Farbe und die Wahl des Verpuppungs- ortes, miteinander korreliert vererbt werden, so wäre dies ja leicht nachzuprüfen. Eine individuelle Anpassung der Puppe an den Verpuppungsort ist ausgeschlossen. Nicht die Puppe paßt sich ihrer Umgebung an, sondern die Raupe mit bestimmten Erbeigen- schaften wird sich ihren geeigneten Ort zur Verpuppung wählen und ihrer ererbten Art und Weise gemäß zur Verpuppung schreiten. Findet die Raupe den ihr geeigneten Ort zur Verpuppung nicht, so wird sie sich eben auch in der freien Natur, genau so wie in der Gefangenschaft, an einem anderen Ort zur Verpuppung anspinnen. Dies geschieht dann aber, da von anderen Bedin- gungen bestimmt, ganz unabhängig von dem Erbfaktor Puppen- farbe. Daß dies geschieht läßt aber vermuten, daß die Wahl des Verpuppungsortes und die Puppenfarbe nicht korreliert vererbt werden. 56 Liste der von H. und E. Kotzsch im Hindukusch erbeuteten Lycaeniden. Von Dr. Walter Forster, München. (Tafel IV und V.) In vorliegender Arbeit veröffentliche ich die Liste der von H. und E. Kotzsch im Sommer 1936 im Hindukusch gesammelten _ Lycaeniden. Herrn H. Kotzsch sei an dieser Stelle mein Dank ausgesprochen für die Ueberlassung seiner hochinteressanten Ausbeute aus dieser Familie zur eingehenden Bearbeitung. Zoogeographisch ist das Ergebnis nicht uninteressant, da im Hindukusch, wie ja auch im Pamir, eine Mischung dreier Faunen-Elemente zu beobachten ist, des vorderasiatischen, des zentralasiatischen und des nordindischen. Von folgenden sechs Fundorten liegt Material vor: Afghanistan, Paghman mont. Alpenwiesenzone, 2500-2800 m. Mai. Badachschan, Sebak-Tal, Alpenwiesenzone, 2800 —3000 m. Mitte Juni. Nordost-Hindukusch, Nuksan-Paß Nordseite, Alpenwiesenzone, 3500—4000 m. Mitte Juli. Hindukusch, Chodja Mahomed, Geröllzone, 3800 - 4000 m. 25. VII. | bis 10. VII "West-Hindukusch, Andarab, Geröllzone, 4000-4500 m. Mitte August. West-Hindukusch, Andarab, Banu-Ebene, 2000—2500 m. August. 1. Chrysophanus solskyi aditya Moore. Proc. Zool. Soc. Lond. 1874 p. 571. 405 1% Nuksan-Paß. 2. Chrysophanus thersamon Esp. Eur. Schmett. Abb. 1, 2. (1777.) 1 2% einer der kurdistanica Riley (Ann. Nat. Mag. Hist. [9] 8, p.598) sehr nabestehenden Form aus dem Sebak-Tal. = 57 3. Chrysophanus phlaeas stygianus Btlr. (= timaeus Cr., baralacha Moore). Proc. Zool. Soc. Lond. 1880 p. 285. 2 9 2 Q Paghman-Berge, 7 5 2% Nuksan-Paß. Die Afghanistan-Tiere, welche der ersten Generation ange- hören, sind wesentlich heller wie die Tiere der Sommergene- ration vom Nuksan-Paß, welche der Beschreibung Butlers ent- sprechen. Sie sind im Gesamteindruck mitteleuropäischen Stük- ken ähnlich, aber etwas größer, haben helleres Kupferrot und zeigen bereits Spuren der blauen Hil.-Flecke, welche bei der Sommergeneration so außerordentlich charakteristisch auftreten. 4, Chrysophanus caspius evansi Nic. (Abb. 31.) Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 14, p. 249. Eine große Serie vom Sebak-Tal. Von transiens Stgr. (Stett. Ent. Zeit. 1886 p. 201) unter- schieden durch den dunkleren Gesamteindruck o- wie auch useits, durch das vollständige Fehlen des roten Analfleckes auf der Hfl.-Os., sowie durch das fast immer sehr kurze, sehr häufig gänzlich fehlende Hfl.-Schwänzchen. Chr. caspius Led. und die verwandten Arten bilden eine äußerst schwierige Gruppe, so- daß vorerst über die genaue Stellung der evansi Nic., ob event. Höhenform, oder wahrscheinlicher erste Generation von fran- siens Stgr., noch nichts Sicheres gesagt werden kann. 5. Polyommatus (Cosmolyce) boeticus L. Syst. Nat. (12) p. 789 (1767.) 1% Paghman-Berge. 6. Glaucopsyche grumi nom. nov. (= alaica Gr. Grsh.). (Abb. 30.) 2 X Nuksan-Paß, 3 9 Sebak-Tal. Die Tiere bereiteten der Bestimmung große Schwierigkeiten, sodaß eine genaue anatomische Untersuchung der in Frage kom- menden Arten nötig wurde. Es ergab sich dabei folgendes: Glauc. panaegides Stgr. (— alaica Stgr.) (Stett. Ent. Zeit. 1886 p. 206) ist nicht, wie bisher angenommen, eine Form der cytis Christ. (Hor. Ent. Ross. 12 p. 234), sondern eine gute, der pana- gaea H.-Sch. (Syst. Schmett. Europ. 6 p. 30) sehr nahestehende Art. Einer weiteren, den beiden genannten Arten nahestehen- den Art gehören die vorliegenden fünf Tiere an. Grum Grshi- mailo bildet sie unter dem Namen cytis v. alaica Stgr. Rom. 58 Mem. Lep. IV, Taf. VIII fig.8 ab. Ich schlage für diese Art den Namen grumi nom. nov. vor, da der Name alaica für sie ja nicht mehr verwendet werden kann. Die Tiere gleichen oseits fast völlig panagaea H.-Sch., sind aber sofort von dieser zu unterscheiden durch die charakteristische Stellung der Ocellen auf der Vfl.-Us. Der Punkt 4 ist nicht so auffällig aus der Reihe gerückt, sondern bildet mit den drei ersten Punkten eine gerade Linie. Im Hinblick auf die Bildung des $ Kopulationsappa- rates bilden panagaea H.-Sch., panaegides Stgr. und grumi Forst. eine recht einheitliche Gruppe, allerdings mit wohlausgebildeten artlichen Unterschieden. Glauc. cytis Christ. zeigt gegenüber dieser Gruppe im Genital erhebliche Verschiedenheiten. 7. Glaucopsyche cytis laspura Evans. Ident. Indian Butterfl. 1932 p. 227. 30& 71% Nuksan-Paß. Sehr veränderlich in Bezug auf Stellung und Größe der Ocellen auf der Us., eine Erscheinung, welche auch bei größe- ren Serien der panagaea H.-Sch. festzustellen ist. Von der typischen cyfis unterschieden durch den immer viel stärkeren Zellschlußfleck der Vfl.-Us., sowie, namentlich bei den 9, durch die Tatsache, daß sehr häufig nicht nur die für cytis charakte- ristischen vier Flecke auf die Vfl.-Os. durchschlagen, sondern häufig die ganze Ocellenreihe. Auch auf den Hfl. können Ocellen durchschlagen. Die Tiere sind fast sämtlich sehr stark geflogen, sodaß über die Intensität der Blaubestäubung keine genauen Angaben zu machen sind, jedoch scheint die Blaubestäubung der 5' schwächer wie bei den 5’ der typischen cytis. 8. Glaucopsyche anisophthalma Koll. Ak. Wiss, Wien 1848. Sep. p. 51. 2c' 19 Sebak-Tal, 1 5 Nuksan-Paß. 9. Lycaena christophi samudra Moore (Abb. 15, 16.) Proc. Zool. Soc. Lond. 1874 p. 574. Eine größere Serie vom Nuksan-Paß, einige Stücke aus dem Sebak-Tal. Die Tiere weichen vollkommen unwesentlich von der typischen samudra ab. Sie sind im Durchschnitt etwas kleiner (X 26—30 mm, 22—32 mm), außerdem fehlt beim 5 der Zell- schlußfleck auf der Vfl.-Os. immer, während er bei typischen 59 samudra häufig mehr oder weniger stark auftritt. Auf der Us. der 5 ist ein Unterschied nicht festzustellen, ebensowenig bei den 9. 10. Lycaena sieversi ielicia Evans. (Abb. 9, 10.) Ident. Indian Butterfl. 1932 p. 227. 79 Sebak-Tal, 11 S 3@9 Chodja Mahomed, 2 J 59 Nuksan-Paß. Die Typen der felicia Evans stammen aus Belutschistan, die vorliegenden Tiere stimmen aber gut mit der Beschreibung über- ein. Größe der 5 26-32 mm, der @ 24-33 mm. Die j auf der Os. etwas blasser in der Grundfarbe wie die 5’ der Typen- rasse aus Nordpersien, der schwarze Rand häufig schmäler und oft bis zu fünf schwarze Hil.-Randpunkte, während bei jener fast immer nur ein solcher vorhanden ist. Die Zellschlußflecke auf allen Fl. mehr oder weniger kräftig entwickelt, bei den 5 aus Nordpersien dagegen auf den Hil. fast immer fehlend. Die Q@ braun mit einigen blaugrünen Schuppen an der Fl.-Basis. Die Zellschlußflecke sehr ausgeprägt, eine Reihe schwarzer Punkte vor dem Hinterrand der Hfl., welche nicht selten von hellblauen Ringen eingefaßt sind. Us. bei den J heller wie bei der typi- schen Rasse, bei den @ in der Grundfarbe nicht verschieden. Bei beiden Geschlechtern ist die Ocellenreihe der Vfl. meist nicht so gerade angeordnet wie bei jener. 11. Lycaena alcedo Christ. Hor. Ent. Ross. 12 (1876) p. 233. 1 2 Chodja’ Mahomed. 12. Lycaena iris ashretha Evans. (Abb. 27.) Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 30 p. 346. Eine große Serie vom Sebak-Tal, einige Stücke vom Nuk- san-Paß. Die Rasse steht rutilans Stgr. (Stett. Ent. Zeit. 1886 p. 208) näher wie der typischen iris Stgr. (Stett. Ent. Zeit. 1886 p. 207). Ich halte rutilans Stgr. lediglich für eine Form der iris Stgr., eine Möglichkeit, welche ja auch Staudinger schon in der Ur- beschreibung erwähnt. Unter den vorliegenden Tieren finden sich sowohl Stücke mit starkem Kupferglanz, wie auch solche mit stumpfer, glanzloser Os.-Färbung. Die für die typische iris charakteristische feine blaue Umrandung der Hfl.-Randpunkte 60 tritt nur bei wenigen Tieren auf, bei den meisten sind die Hfl.- Randpunkte selbst auch nur sehr schwach entwickelt. Die An- ordnung der Ocellen auf der Us. ist außerordentlich variabel. Größe der 5 20—31 mm, der 2 16-32 mm. 13. Lycaena pheretiades andarabi ssp. nov. (Abb. 28, 29.) Eine kleine Form mit sehr dunkler Us., welche in Höhen zwischen 3500—4500 m flieg. 5 24—29 mm, © 22—26 mm. Die 5 leuchtend grünblau mit ca. 2 mm breitem Rand. Der Zellschlußfleck der Vil. sehr kräftig entwickelt, während er auf den Hil. gänzlich fehlt oder nur angedeutet erscheint. Die Us. der Vil. grau mit kräftigen, schwarzen, schmal weiß eingefaßten Ocellen. Die Hfl. dunkel braungrau mit sehr ausgedehnter, kräftig grüner Basalbestäubung. Die Ocellen auf den Hil. immer gut entwickelt, wenn auch immer kleiner wie auf den Vfl. Das Q oseits wechselnd in der Färbung von graubraun bis braun mit schwacher grünblauer Bestäubung an der Basis. Die Zell- schlußflecke aller Fl. gut entwickelt. Us. wie beim 5, aber mit mehr braunem Grundton. Holotype und Allotype: 5 u. © West-Hindukusch, Andarab, 4000—4500 m Mitte VIII; Paratypen 15 8% West-Hindukusch, Andarab; 6 5 1 2 Nuksan-Paß. Trotz der weiten Entfernung der beiden Fundorte ist nicht der geringste Unterschied bei den Tieren zu bemerken. 14. Lycaena omphisa chitralensis Tytl. (Abb. 13, 14.) Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 31 p. 584. Eine größere Serie vom Nuksan-Paß. 15. Lycaena eumedon sarykola Shelj. Iris 23 (1914) p. 21. 1 5 Paghman-Berge. Entspricht vollkommen der Beschreibung der sarykola Shelj. vom Sarykol-Gebirge, Ostpamir. 16. Lycaena sarta sartoides Swh. (Abb. 4—7.) Lep. Ind. p. 21 (1910). Eine größere Serie vom Chodja Mahomed-Gebirge, einige Stücke vom Nuksan-Paß, 1 % Sebak-Tal. Die Tiere entsprechen im Allgemeinen gut der Diagnose der sartoides Swh. Die g variieren stark in der Größe (22 - 31 61 mm), der Ausbildung des schwarzen Randes, der Randflecken und bezüglich des Zellschlußfleckes auf den Vfl, welcher häufig gänzlich fehlt, aber bei manchen Tieren auch sehr aus- geprägt auftritt. Der Mittelfleck im Hfl. ist lediglich bei einem Stück angedeutet. Die 9 variieren ebenfalls in der Größe (24—30 mm), ferner in der Ausbildung der blauen Bestäubung, welche aber selten völlig fehlt. Eine rotgelbe Zeichnung auf den Hfl. ist nur bei einigen Stücken schwach entwickelt, wesent- lich besser dagegen die schwarzen Hfl.-Randpunkte und der Zellschlußfleck der Vfl. Der Zellschlußfleck der Hil. fehlt über der Hälfte der vorliegenden Tiere völlig, beim Rest ist er meist schwach entwickelt. Die Us.-Grundfarbe beider Geschlechter ist dunkler wie bei sarta Alph. (Hor. Ent. Ross. 16 p. 387), sodaß die weißen Zeichnungselemente besser hervortreten und dadurch ein lebhafterer Gesamteindruck der Us. entsteht. Die vorliegende Serie enthält vorwiegend Tiere, welche der sartoides Swh., aber auch solche, welche vollkommen den Formen rupala Tytl. (Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 31 p. 586) und gooraisica Tytl. (Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 31 p. 586) entsprechen. Es scheint also äußerst zweifelhaft, ob sich diese, als geographische Rassen beschriebenen Formen aufrecht erhalten lassen. 17. Lycaena hunza Gr. Grsh. (Abb. 11, 12.) Rom. Mem. Lep. IV. (1890) p. 397. 5 c' 19 Paghman-Berge 1 5 Chodja Mahomed; 1 5 49 Nuksan-Paß. Die Tiere stimmen mit der Beschreibung und Abbildung Grum Grshimailo’s überein. Die Angaben bei Seitz Bd. 1p. 311 sowie die Abb. Taf. 80e beziehen sich auf die große helle stolic- zkana-Form des Pamir. Hunza Gr. Grsh. gehört sicher nicht zu stoliczkana Feld., sondern dürfte gute Art sein, was ja Grum Grshimailo und auch Rühl annimmt. Erst Staudinger in seinem Katalog und nach ihm Seitz stellen hunza Gr. Grsh. zu stolic- zkana Feld., ein Irrtum, der wohl aus Mangel an Material bis jetzt noch nicht berichtigt wurde. 18. Lycaena candalus nuksani ssp. nov. (Abb. 1, 2, 3.) Größe der S 24—32 mm, der @ 20-26 mm, also wesent- lich größer als die typische Rasse aus Kleinasien. Os. der cl leuchtend blau, der schwarze Saum sehr veränderlich, bei einzelnen Tieren nur eine scharfe dünne Randlinie, bei anderen 62 ein breiter schwarzer Saum, welcher ein Drittel des Fl. ein- nimmt. Beide Extreme scheinen jedoch selten. Ebenso ver- änderlich sind die schwarzen Hil.-Randpunkte, welche etwa einem Drittel der Tiere völlig fehlen, bei den übrigen meist nicht sehr stark ausgebildet sind. Der Zellschlußfleck auf den Vfl., ein feiner Strich, ist jedoch immer vorhanden. Die Us. ändert in der Grundfarbe von Weiß bis zu ziemlich dunklem Grau und hat meist starke, grünliche Wurzelbestäubung. Die Ocellen bei den meisten Tieren verhältnismäßig klein, die Rand- zeichnung auf den Vfl. manchmal völlig fehlend, auf den Hil. nur angedeutet, doch kommen nicht selten auch Stücke mit wohlentwickelter Zeichnung vor, bei welchen dann in der Regel auch die Ocellen vergrößert sind. Charakteristisch ist auf der Us. ein weißer Wisch im Hfl., häufig. ein bis zwei kleinere im Vfl. Die 2 sind dunkelbraun mit schwacher gelbroter Zeichnung auf allen Fl. Der schwarze Zellschlußfleck auf den Vfl. ist immer gut entwickelt. Die Fransen rein weiß. Eine leichte blaue Uebergießung der Fl. scheint nicht selten, zwei 9 sind völlig blau, das eine von diesen hat auch verhältnismäßig starke gelbrote Randzeichnung. Die Grundfarbe der Us. heller oder dunkler braun mit metallisch grüner Wurzelbestäubung. Die Zeichnung in der Anlage wie beim 5, aber immer wesentlich besser entwickelt, besonders die weißen Wische und die gelb- rote Randzeichnung. Die Ocellen der Vfl.-Us. nicht selten wesentlich vergrößert, was beim 5 viel seltener der Fall zu sein scheint. Holotype und Allotype: 5 u.Q Nordost-Hindukusch, Nuksan- Paß Nordseite, 3500 —4000 m. Mitte Juli; Paratypen 37 f' 22 9 Nuksan-Paß; 1 S 2 9 Chodja Mahomed. 19. Lycaena icarus persica Bien. (Abb. 17—26.) Diss. (1870) p. 29. 7& 19 Paghman-Berge; 1 ZQ Nuksan-Paß;1 5% Andarab, Banu-Ebene. Von icarus wurden aus Vorderasien, Persien, Afghanistan und Nordwestindien eine Unzahl von Rassen beschrieben, wie aus den Urbeschreibungen zu ersehen, meist lediglich nach einem Stück und häufig als eine von icarus zu trennende neue Art. Nach meinen Befunden an dem sehr zahlreichen Material der verschiedenen Münchner Sammlungen sind für diese Gebiete aber nur zwei Rassen, oder event. auch Rassengruppen, anzu- 63 nehmen, eine, welche Kleinasien, Armenien, Syrien und Nord- persien bewohnt und eine zweite, persica Bien., welche aus Südpersien, Afghanistan, Nordwestindien, Buchara und aus großen Teilen Zentralasiens vorliegt. Beide Rassen zeigen einen starken Saisondimorphismus, welcher bei persica Bien. ganz besonders ausgeprägt erscheint. Eine Höhenform scheint da- gegen nirgends ausgebildet zu sein. Die Tatsache des Saison- dimorphismus bei den asiatischen icarus-Rassen scheint bisher völlig übersehen worden zu sein, jedenfalls konnte ich in der Literatur keinerlei Angaben hierüber finden. Die meisten der beschriebenen Formen (kashgharensis Moore, yarkundensis Moore etc.) gründen sich auf Tiere der Sommergeneration, /ugi- tiva Btlr. dagegen anscheinend auf Frühjahrsstücke. Die Früh- jahrsgeneration der persica Bien. ist groß, kräftig gefärbt mit weißgrauer Us.-Grundfarbe und starker grüner Basalbestäubung beim 5, die 2 ebenfalls groß, meist mehr oder weniger blau bestäubt. Die 5’ der Sommergenerationen sind kleiner, haben lichteres Blau, sehr helle, gelblichweiße Us. ohne grüne Basal- bestäubung und außerordentlich reduzierte Zeichnung. Die eben- falls kleineren © in der Regel nicht blau bestäubt. Um die Unterschiede in den Generationen deutlich darzustellen, wer- den Abb. 19—26 je ein S'® von jeder Generation abgebildet, aus den großen Serien von Kurgan tjube, Buchara, welche sich in der Sammlung Pfeiffer befinden. 20. Lycaena pulchra Shelj. (Abb. 8.) Lepidopt. Rundsch. Wien, 2 (1928) p. 44. 1 5 Nuksan-Paß; 3 5 Chodja Mahomed. Die Tiere entsprechen völlig der Beschreibung und der sehr guten Abbildung Sheljuzhkos. Lyc. pulchra ist auf Grund einer von mir vorgenommenen Genitaluntersuchung zu dagmara Gr. Grsh. zu stellen, wie ja auch nach dem Habitus zu erwarten war. 21. Lycaena medon Hufn. (= agestis Schiff., astrarche Brgstr., nazira Moore). Berl. Mag. II p. 78 (1766). 1 2 Paghman-Berge. 64 Lycaena (Aricia) canariensis Blach. Von Dr. Walter Forster, München. In einer Arbeit im Bull. Soc. Ent. France, 1928 p. 179 trennt Verity die Art cramera (Eschsch.) Vrty. von medon Hufn. (= ast- rarche Brgstr.). Ohne näher auf die Berechtigung der in dieser Arbeit aufgestellten neuen Formen und auf die sonstigen Er- gebnisse einzugehen, möchte ich kurz eine Richtigstellung der Nomenklatur vornehmen. Es ist unzweifelhaft richtig, daß in Spanien, Nordafrika und auf den kanarischen Inseln neben medon Hufn. bzw. deren je- weiliger Lokalform eine zweite, sehr ähnliche und auch sicherlich nahe verwandte Art vorkommt, welche von jener außer durch den Bau des 3’ Kopulationsapparates auch im Habitus zu unterscheiden ist. Die Fl., namentlich die Vfl. sind wesentlich spitzer und mehr gestreckt im Gegensatz zu der immer rundlichen Fl.-Form der medon-Rassen. Die Us. ist im Gesamteindruck heller, nie grau oder dunkelbraun, sondern die Grundfarbe hell sandbraun. In der Zeichnungsanlage ist dagegen ein Unterschied nicht vorhanden. Die Entwicklung der roten Binden, o- wie auch useits schwankt bei beiden Arten in weiten Grenzen und es kommen bei beiden Arten neben fast ungezeichneten Tieren solche mit breiter, zu- sammenhängender Binde vor. Ich hatte nun Gelegenheit die Originalbeschreibung und Ab- bildung der cramera Eschsch. (Kotz. Reis. 3. p. 117) einzusehen, dank der Liebenswürdigkeit des Herrn Dr. v. Rosen, welcher mir sein Exemplar des Kotzebue’schen Werkes freundlichst zur Ver- fügung stellte. Eschscholtz’s Abbildung ist zwar nicht sonderlich gut, läßt aber doch erkennen, daß unzweifelhaft ein Tier der Art medon Hufn. dargestellt ist, wie ja auch die Abbildung bei Seitz, Taf. 80a, welche wohl nur eine Kopie der Originalabbildung ist. Der charakteristische runde Flügelschnitt fällt hier ganz be- sonders ins Auge. In der Beschreibung ist ausdrücklich die graue Us. erwähnt. Das Tier gehörte also unzweifelhaft zu medon Hufn. 65 und der Name cramera Eschsch. ist für die medon-Rasse der Kanarischen Inseln zu gebrauchen. Verity's Behauptung, der Name cramera Eschsch. sei nach Tieren der ersten Generation aufge- stellt, beruht wohl auf einem Irrtum, denn das einzige Tier, das Eschscholtz vorlag, wurde im Oktober sen, wie aus Kotzebue's “ Reisetagebuch hervorgeht. Der Name canariensis Blach., welcher bisher meist alssynonym zu cramera Eschsch. betrachtet wurde, soll nach Verity die zweite Generation seiner fälschlich cramera genannten Art bilden. Für diese Behauptung fehlt jeglicher Beweis, da Blachier kein Fang- datum angibt. Aus der Beschreibung (Ann. Soc. Ent. France 1889 p. 258.) sowohl, wie auch ganz besonders aus den Abbil- dungen (1. c. T.4 f.7, 8) ist zu ersehen, daß canariensis Blach. die zweite, von Verity richtig erkannte Art darstellt. Diese hat also den Namen canariensis Blach. zu führen. Um nochmals kurz zusammenzufassen: cramera Bachs, ist die medon-Rasse der Kanarischen Inseln. Die zweite, gleichfalls auf den Kanarischen Inseln und außerdem in Nordafrika und Spanien vorkommende Art muß den Namen canariensis Blach. führen. 66 Revision und Neubeschreibungen asiatischer Procris-Arten. Von B. Alberti, Merseburg. I. Einleitung Im Verlaufe eingehender Untersuchungen über die Syste- matik der Gattung Procris hatte ich durch das Entgegenkommen der Herren Prof. Hering und Dr. Horn die Möglichkeit, das Material dieser Gattung aus dem Zoolog. Museum Berlin und dem Entomologischen Institut der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Berlin-Dahlem durchzuarbeiten. Weiter gewährte mir Herr O. Bang-Haas, Dresden, liebenswürdigerweise einen eingehenden Einblick in die reichen Typenbestände aus der Staudinger-Samm- lung. und überließ mir wertvolle Typen zur genauen Untersuchung. Die Herren Daniel und Osthelder, München, übersandten mir einen großen Teil ihrer reichen Falterbestände zur Prüfung und Bearbeitung und Herr Naufock, Linz, unterstützte mich mit Präparaten und wertvollen Hinweisen. Dem besonderen Entgegen- kommen von Dr. Jordan, Tring, verdanke ich die Kenntnis einiger wichtiger Typen aus dem Tring-Museum. Allen genannten Herren möchte ich zunächst an dieser Stelle aufrichtigsten Dank ab- statten. Es wurde durch das so zur Verfügung stehende um- fangreiche Material möglich, die vollständig verworrene Syste- matik zahlreicher Procris-Formen weitgehend zu klären. Obgleich beabsichtigt ist, das Ergebnis aller Studien später zu einer umfassenden Monographie der ganzen Gattung zu ge- stalten, erscheint es doch zweckmäßig, wichtige systematische Erkenntnisse vorweg in Einzeldarstellungen zu bringen. Dem- entsprechend habe ich bereits kürzlich 2 kieine Mitteilungen über das Arbeitsgebiet veröffentlicht (1, 2). Nachstehend folgt diesen eine drilte, etwas umfangreichere, welche neben der Beschreibung neuer Arten und Formen im besonderen die Revision der von Staudinger im Jahre 1887 beschriebenen zentralasiatischen Procris-Arten (3) zum Gegenstand hat. 67 Einige grundsätzliche Feststellungen müssen dem Ganzen vorausgeschickt werden. Bereits Jordan hat bei der Bearbeitung der Gattung Procris im „Seitz“ auf Unterschiede in den Geni- talien einzelner Arten hingewiesen, ohne sie allerdings in er- schöpfender Weise zur Gliederung der Formen heranzuziehen. Er hat sich vielmehr offenbar auf das Herauspräparieren der Valven am trockenen Insekt beschränkt und hat zum Beispiel die außerordentlich wichtige Aedoeagus-Struktur ganz außer Be- tracht gelassen. Immerhin bedeutete die Arbeitsweise Jordans gegenüber der ersten monographischen Darstellung der Gattung durch Staudinger (4), der sich, dem zeitgebundenen Stand der Ar- beitsmethoden entsprechend, auf die Gliederung nach rein äußer- lich-habituellen Merkmalen beschränkte, einen wichtigen Fortschritt. Einen entscheidenden weiteren Schritt in der Kenntnis der Art- gliederung verdanken wir aber erst Naufock durch den Aus- bau der Genitaluntersuchungsmethodik in ihrer Anwendung auf unsere Faltergruppe. Sie führte zu zahlreichen wertvollen Neu- beschreibungen dieses Autors und zu einer weitgehenden Klärung der Systematik der europäischen, vorderasiatischen und nord- afrikanischen Procris- Arten. Nach alledem war es auch für mich eine Selbstverständlichkeit, die Gliederung der in dieser Arbeit behandelten Formen nach dem Gesichtspunkt ihrer Verschiedenheit im männlichen Geni- talapparat vorzunehmen und diesen Gesichtspunkt allen anderen vorhandenen oder fehlenden Unterscheidungsmerkmalen für die Artabgrenzung überzuordnen. Das Studium von bisher etwa 300 Genitalpräparaten fast aller Procris-Formen brachte mich zu der Ueberzeugung, daß bei dieser Gattung eine konstante Genital- verschiedenheit auch Artverschiedenheit bedeutet, gleichgültig, ob diese Genitalverschiedenheit groß oder klein ist und unab- hängig davon, ob auch noch andere Unterscheidungsmerkmale zwischen zwei Formen vorhanden sind (was in der Regel zu- trifft), oder ob in selteneren Fällen die Variationsbreiten zweier Formen sich weitgehend überschneiden. Nicht in einem einzigen Falle hat nach meiner bisherigen Erfahrung die Gliederung der Arten nach der Genitalarmatur versagt. Demgegenüber ist die Trennung nach äußeren Merkmalen allein oft eine absolute Un- möglichkeit, weil die Zeichnungslosigkeit der Flügel, die vielfach erstaunlichen (srößenschwankungen bei ein und derselben Art, die leichte Veränderlichkeit des optischen Glanzes, der Farbe, der Schuppendichte, aber selbst die große Schwankungsbreite 68 der Flügel- und Fühlergestalt die Tiere oft bis zur Unkenntlichkeit verändern. Selbstverständlich bleiben alle diese Merkmale wert- volle Hilfsmittel der Bestimmung, die aber doch in nicht seltenen Fällen auch für den gewiegtesten Spezialisten versagen. Auf Grund der Untersuchungsergebnisse an anderen Falter- gruppen, ich erwähne hier besonders eine eingehende Studie von Forster (5), könnte unter Verallgemeinerung der dort ge- wonnenen Erkenntnisse der Einwand erhoben werden, daß auch schon bei verschiedenen Rassengruppen der gleichen Art vielfach erhebliche Genitalverschiedenheiten auftreten, daß eine Geni- talverschiedenheit zweier Formen also auch bei Procris absolut kein zuverlässiges Kriterium für ihre Artverschiedenheit be- deutet, noch dazu, wenn andere unterscheidende Merkmale kaum erkennbar sind. Dieser Einwand trifft für viele Falter- gruppen, insbesondere Tagfalter, sicher zu, aber es dürfte in allen diesen Fällen auch zutreffen, daß rassische Genitalver- schiedenheiten zweier Formen der gleichen Art nicht vollkommen übergangslos nebeneinander stehen. Hierin liegt ein entschei- dender Unterschied gegenüber den Verhältnissen bei der Gattung Procris, soweit unsere bisherigen Erfahrungen Aussagen zulassen. Die Genitalarmatur ist bei den Arten dieser Gattung nicht nur weitgehend difierenziert — ich erwähne hier nur den Aedoeagus mit seinen mannigfaltigen Formen der Bedornung und die oft äußerst charakteristische Valvenform —, sondern sie ist auch bei jeder Art trotz ihrer oft ungeheueren Verbreitung weitest- gehend stabilisiert. Ich kenne keine Procrisart, bei der die Va- riationsbreite des Genitals die einer anderen Art berührt oder gar überschneidet. Auch für rassische, also durch Uebergänge verbundene Genitalverschiedenheiten liegen bisher noch keine Beispiele vor, obwohl sie sicher durch Untersuchung größerer Serien aus extremen Fundgebieten einer Art noch einmal nach- weisbar sein werden. Wollte man von den oben aufgestellten Grundsätzen für die Gliederung abweichen derart, daß man etwa von den zwar konstanten, aber verschieden großen Genitalunter- schieden der einzelnen Arten die kleinen herausgreift und sie bei vielleicht auch noch großer äußerer Uebereinstimmung zweier Formen als nur rassisch bedingt hinstellt, so würde man die Genitaluntersuchungsmethode m. E. weitgehend entwerten und als Einteilungsprinzip der Arten auf die gleiche subjektive und daher willkürliche Grundlage stellen wie die Unterscheidungs- methode nach äußeren Merkmalen, die nachgewiesenermaßen 69 vielfach ganz unsicher ist. Auch die Verkoppelung beider Me- thoden miteinander und die Verlegung des Schwerpunktes der Beurteilung auf den „Gesamteindruck“ unter Abwägen aller Faktoren, wie es bei solchen Arten gut und notwendig ist, bei denen kein völlig konstantes Unterscheidungsmerkmal erkennbar ist, muß ich nach den bisherigen Erfahrungen für die Gattung Procris als unnötig ablehnen. Denn den objektiven, klaren art- diagnostischen Wert auch nur eines genitalmorphologischen spe- cifischen Unterscheidungsmerkmals zweier Formen, gleichgültig ob es groß oder klein erscheint, drückt man auf den Wert eines inkonstanten Merkmals herab, wenn man es mit einem solchen bei der Beurteilung verkoppelt und ihm etwa das Fehlen: äußerer, erwiesenermaßen ja durchaus schwankender Unterscheidungs- merkmale als den Artwert wieder aufhebend oder zweifelhaft machend gegenüberstellt. Weiter liefe dieses Beurteilungsprinzip letzten Endes darauf hinaus, allgemein die Festlegung von Anfang und Ende der Artwertmerkmale einer völlig subjektiven Schätzung quantitativer Faktoren zu überlassen, was nicht den geringsten Fortschritt gegenüber den früheren unzulänglichen Einteilungs- methoden bei unserer schwierigen Gruppe bedeuten würde. Ent- scheidend ist lediglich, ob die Summe der vorliegenden Erfah- rungen ausreicht, die Konstanz eines Merkmals als hinreichend sicher anzunehmen, um es dann als artunterscheidend in Erman- gelung anderer Merkmale auszuwerten. Bei der Seltenheit des Procris-Materials, insbesondere aus zentralasiatischen Gegenden, kann die Beweisführung sich hier nicht nur auf die beobachteten Unterschiede an oft nur ganz wenigen Präparaten einer Form gründen, sondern ebensosehr auf die schon erwähnte Tatsache, daß die Gesamtheit der Erfahrungen bei Procris-Untersuchungen gezeigt hat, daß die Genitilarmaturen der Arten in dieser Gattung außerordentlich differenziert und stabilisiert sind und diese Unter- schiede somit allein für sich schon eine nach gegenwärtiger Er- kenntnis absolut zuverlässige Artabgrenzung gewährleisten. Es ist nunmehr noch notwendig, die Frage zu erörtern, ob trotz ganz gleicher Genitalarmatur zweier Formen auch schon bei großer Verschiedenheit im äußeren Habitus eine Artverschie- denheit angenommen werden kann. Soweit sich diese Verschieden- heit etwa auf die groben Unterschiede der Fühlerbildung stützen würde, wäre die Frage zweifellos zu bejahen, da das Merkmal der Stumpf- oder Spitzfühlerigkeit, der verwachsenen oder freien Fühlerendglieder durchaus artkonstant und spezifisch für ganze 70 - Artgruppen bei Procris ist. Andererseits ist mir kein Fall bekannt, wo 2 Formen bei ganz gleicher Genitalarmatur eine so weitgehend verschiedene Fühlerbildung hätten. Anders steht es mit den Merk- malen der Farbe, Flügelform, Schuppendichte, Größe, Zahl der Fühlerglieder, Länge der Fühlerkammzähne usw. Hier liegen gerade bei asiatischen Procris-Formen mehrere Fälle vor, wo ein nur nach äußeren Unterschieden urteilender Systematiker ohne weiteres eine Artverschiedenheit als gegeben ansieht und bisher angesehen hat. Ich erwähne als Beispiele hierfür das Verhältnis von volgensis Moeschl. zu hector Jord., von ambigua Stgr. zu asiatica Stgr., von splendens Stgr. zu incerta Stgr. Diese Formen zeigen in der angeführten Paarung eine außerordentlich große äußere Verschiedenheit, die sowohl Größe, als auch Färbung, Schuppendichte und in begrenztem Maße auch Fühlerbildung betrifft. Ich habe dennoch davon abgesehen, diese Formen als artverschieden zu betrachten und gehe dabei von folgenden Er- wägungen aus. Es ist nicht einzusehen, warum bei der großen Differenziertheit und Arteigentümlichkeit der Genitalarmatur aus- gerechnet und nur bei einigen wenigen obendrein äußerlich sehr verschiedenen „Arten“ die Genitalarmatur ganz gleich sein soll. Als schwerwiegendes Moment gegen die Artverschiedenheit hat überdies die Untersuchung in allen diesen Fällen ergeben, daß trotz der sehr erheblichen Größenunterschiede der angeführten Formen die Genitalapparate entweder an diesen Größenunter- schieden überhaupt keinen Anteil haben, oder anderenfalls in den einzelnen Proportionen doch ganz übereinstimmen. Am deutlichsten konstant fand ich die Masse bei dem artdiagnostisch und biologisch wichtigsten Teil des Genitalapparates, dem Aedoea- gus. Weiter ist zu beachten, daß die Variationsbreiten im äußeren Habitus einiger gut bekannter Procris-Arten so groß sind, daß, wenn durch Zufall nur die extremsten Formen bekannt wären, man diesen jeder für sich gewiß Artrecht zuerkennen würde. Die Zahl der bekannten Falter und die Zahl der Fundorte sind aber bei den angeführten asiatischen Formen teilweise so gering, daß ein großes Maß von Wahrscheinlichkeit besteht, früher oder später die noch fehlenden Zwischenformen aufzufinden. Für die in einiger Anzahl bereits bekannten Formen asialica und am- bigua liegen mir bereits aus der Püngeler-Sammlung 2 Falter vor, die als Zwischenformen zu werten sind. Von der von volgensis äußerlich ganz abweichenden hector habe ich erst 5 5 gesehen und sehr viel mehr werden überhaupt noch nicht gefangen sein. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIL. H. 2. 3 71 Aber schon diese wenigen Stücke unterscheiden sich äußerlich untereinander ganz erheblich. Die sehr auffallende Form splen- dens Stgr. stützt sich bisher überhaupt wohl nur auf die 2 Typen Staudingers, aber die in dieser Arbeit neu beschriebene Unter- art heringi bildet bereits in gewisser Hinsicht einen deutlichen Uebersang zu der Gegenform incerta. Es wurde weiter oben schon ausgeführt, daß es wohl einer fast völligen Entwertung der Genitaluntersuchungsmethode als Mittel der Artdiagnose gleichkäme, wenn man bei verschiedenem Genital aber ähnlichem äußeren Habitus diesem letzteren bei der Gliederung zweier Formen den Vorrang einräumen und sagen wollte, diese beiden Formen seien artgleich und die Geni- talverschiedenheit nur eine Rassenbildung mit eben veränder- tem Genital. Genau so würde es eine Entwertung der Genital- untersuchung bedeuten, wollte man im umgekehrten Falle sagen, obwohl keine Genitalunterschiede bei 2 Procris-Formen erkenn- bar sind, sind sie doch des verschiedenen äußeren Habitus wegen artverschieden. Auch hier würde man also den bei Procris so ungemein schwankenden äußeren Merkmalen damit den Vorrang vor den sicheren, klar abgegrenzten Merkmalen der Genitalkonstruktur geben. Es ist aber in keiner Weise ein- zusehen, warum man ein bei der Gattung Procris so außer- ordentlich glückliches, streng objektives, qualitatives Einteilungs- prinzip zugunsten eines quantitativen, durchaus subjektiven auf- geben soll, statt es ganz grundsätzlich und allgemein anzuwenden. Es wurde versucht, die Gesichtspunkte für die Gliederung der Arten im systematischen Teil dieser Arbeit darzulegen. Wesentlich schwieriger ist die Aufstellung von Unterarten. Hier ist der Systematiker nach unserer bisherigen Kenntnis lediglich auf Unterschiede im äußeren Habitus angewiesen. Soweit die bisherigen Erfahrungen an Hand des für solche Untersuchungen noch sehr geringen Materials reichen, möchte ich bei der Gat- tung Procris die Variationsbreiten der Standortrassen oder Populationen, d. h. der auf engen einheitlichen Flugplätzen vor- kommenden Tiere einer Art als relativ gering bezeichnen. Es liegen mir größere Serien verschiedener Arten von gleichen Fundplätzen vor, die jede für sich einen außerordentlich ein- heitlichen Typ vertreten. Dabei wäre allerdings noch zu er- mitteln, ob verschiedene Jahrgänge vom gleichen Flugplatz nicht doch größere Schwankungen erkennen lassen. Andererseits hat es den Anschein, als ob räumlich wenig weit voneinander entfernte 12 Flugplätze, jedoch mit offenbar etwas verschiedenem Untergrund und verschiedenen lokalklimatischen Bedingungen, wesentliche Verschiedenheiten im äußeren Habitus zweier Populationen be- wirken können, und es hat den Anschein, als ob demzufolge eine Aufstellung geographischer Rassen nach einheitlichen Merk- malen für ‚größere Fluggebiete bei Procris vielfach auf sehr große Schwierigkeiten stößt, Einzelstücke oder kleinere Serien einer Art aus weit auseinanderliegenden Fundplätzen, die mir vorliegen, zeigen oit völlig übereinstimmenden Habitus, ganz benachbarte Formen dagegen große Verschiedenheiten. Zu den dargelegten Schwierigkeiten kommt weiterhin bei asiatischem Procris-Material vielfach ein Mangel an genauen und sicheren Fundortangaben. Staudinger läßt schon in seinen Urs- beschreibungen durchblicken, daß ihm die rein gebietsmäßige Her- kunft seiner Stücke oft nicht ganz sicher ist. Mit Bezettelungen von Cotypen, wie „Asia Centr. Tura” ist bei der geographischen Gliederung von Unterarten nichts anzufangen. Genaueste Fund- ortangaben, auch Angabe der Höhenlagen und Vegetationgebiete, in denen die Tiere gefangen wurden, sind aber gerade bei der Gattung Procris und bei den gegensätzlichen klimatischen und Umweltbedingungen der zentralasiatischen Berglandschaften wich- tige Voraussetzungen für eine sichere Beurteilung der Tiere nach ihrer Zugehörigkeit zu Unterarten und der Beziehungen dieser zu einander. Ich habe mich daher im systematischen Teil mit der Aufstellung nur ganz weniger besonders markanter neuer Unterarten und Formen, die wahrscheinlich solche sind, begnügt und überlasse es der zukünftigen Forschung, weitere Uhnter- teilungen vorzunehmen. Schließlich muß noch ein wichtiges, rein sammlungstech- nisches Moment hier erwähnt werden. Beim Einblick in die Staudinger-Sammlung ersab sich, daß die Typenserien der Pro- cris-Arten eine für neuzeitliche Anschauungen durchaus unge- nügende Bezettelung aufwiesen. Weiter waren die Tiere sehr unübersichtlich angeordnet dadurch, daß sie nicht reihenweise durch den ganzen Kasten hindurch neben- oder untereinander steckten, sondern jede Art oder Unterart in Rudeln zu meh- reren kurzen Reihen geordnet war. Alle Typen trugen zwar die Bezettelung „Original“, den handschriftlichen Namenszettel trug aber nur jedes erste Tier einer Form. Ebenso ungerügend war die Fundortbezettelung. Jeweils nur ein Tier trug die Fund- ortangabe auf gefärbtem Papier für die ganze Serie, die anderen 13 zugehörigen Tiere hatten nur kleine Plättchen in der gleichen Papierfarbe. Da nun die Farbe der Fundortzettel bei einund- derselben Art meist nicht verschieden gewählt war und nicht zu ermitteln war, welche Reihenanordnung gelten sollte, ob also nebeneinander steckende oder untereinander steckende Tiere zum gleichen Fundort gehörten, müssen die Fundortangaben für viele Exemplare der Typenserien als nicht ganz gesichert gelten. Ich habe bei der Neubearbeitung, einem allgemeinen Eindruck folgend, die neben- und untereinandersteckenden Tiere als vom gleichen Fundort stammend angesehen, bis in einer tieferen Querreihe ein Tier mit neuem Fundortzettel steckte und habe mit Zustimmung des Herrn Bang-Haas alle unbezettelten Typen mit entsprechenden Fundort- und Namenszetteln versehen, ohne leider damit für die Richtigkeit der Fundorte eine unbedingte Gewähr übernehmen zu können. Die Arten als solche, wie sie Staudinger aufgefaßt und für seine Urbeschreibungen ver- wendet hat, blieben glücklicherweise in der Zusammengehörig- keit ihrer Typen klar erkennbar, zumal Herr Bang-Haas mir mitteilte, daß die Sammlung sich noch genau in dem Zustande befände, den ihr Dr. Staudinger gegeben hatte. Es war nicht verwunderlich, daß die Prüfung der Typen- serien Staudingers weiter ergab, daß viele seiner Arten und Formen nicht einheitlich waren. Die Typenserie von suspecta z.B. bestand aus nicht weniger als 4 verschiedenen Arten. Es ist außerordentlich dankenswert, daß Herr Bang-Haas mir gestattete, die Typen neu zu ordnen. Ich habe daraufhin die Eliminierung und die Festlegung der Arten derart vorgenommen, daß bei den dem Genital nach artgleichen Formen, die von Staudinger 1887 als Arten jede für sich aufgestellt wurden, als Arttypus die in der Arbeit zuerst beschriebene Form silt, daß weiter im allgemeinen der Art- oder Unterart-Name nach den Merkmalen desjenigen Tieres festgesetzt wurde, das den entsprechenden handschriftlichen Namenszettel trug. Dies war ja zugleich immer das erste der jeweiligen Typenserie. Alle nicht zu dieser Form gehörigen Tiere wurden dann eliminiert. Aus allen diesen Umständen heraus und aus der Anwen- dung der Genitaldiagnose ergab sich eine sehr weitgehende Umgestaltung der Systematik fast aller in dieser Arbeit behan- delten Arten und Unterarten, soweit sie an sich bisher schon bekannt waren. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß auch die künftige Forschung die Neugestaltung dieser schwierigen 14 Gruppe als eine im wesentlichen endgültige bestätigen wird und damit für eine weitere, bisher in ihrer Systematik ganz undurchsichtige Lepidopterengruppe das in der Natur herr- schende Ordnungsprinzip erkannt ist. II. Technik der Genitaluntersuchung. Die Untersuchung der Genitalarmatur vielfach sehr wert- voller Typen oder Einzelstücke für die vorliegende Arbeit ließ es erwünscht erscheinen, ein möglichst schonendes Verfahren beim Herauspräparieren des Genitals Platz greifen zu lassen und nach Möglichkeit den Hinterleib der Tiere zu erhalten. Andererseits zwangen Zeitmangel und Umfang der Uhnter- suchungen dazu, das Verfahren auch möglichst kurz und einfach zu gestalten. Aus diesem Grunde habe ich das vielfach emp- fohlene Verfahren der Genitalpräparation unter gleichzeitiger Erhaltung des Hinterleibes mittels längerem Vorweichen in 10% ,igem Alkohol, kalter Lauge oder Wasser, nicht ausgeführt, zumal auch einige Vorversuche in dieser Hinsicht nicht befrie- digten, sondern kam im Laufe der Untersuchungen zu einer für Procris geeigneten sehr raschen Methode, deren Beschrei- bung hier vielleicht von Nutzen sein mag. Zunächst wurden die letzten Hinterleibsegmente mit einem Skalpell abgetrennt, nachdem zuvor durch Abtasten mit dem Skalpell unter geringem Druck diejenige Stelle des Leibes er- mittelt war, an der das Messer, ohne wesentlichen Widerstand zu finden, eindrang. Man geht dadurch sicher, nicht Teile des Genitalapparates zu durchschneiden und zu zertrümmern. In der Regel mußte so der halbe Hinterleib abgetrennt werden. Dieser wurde nun in ein Becherglas mit etwa 10 ccm 10—15"/,- iser Kali- oder Natronlauge gegeben und das Ganze bis zum ersten Aufkochen mit dem Bunsenbrenner erhitzt, sofort von der Flamme entfernt und der Hinterleib mittels Pinzette in Reinwasser gebracht. Unter der binokularen Prismenlupe wurde darauf der Leib mit 2 feinen Präpariernadeln an einer Seite aufgeschlitzt. Der meist noch nicht stark erweichte Inhalt mit dem Genital wurde herausgenommen und wieder in die Lauge gegeben. Auf die eine Seite der aufgeklappten und gut ausgebreiteten Chitinsegmente wurde nunmehr ein zwischen den Fingern gerollter und angefeuchteter Wattepfropfen von der Stärke des auszustopfenden Hinterleibs bündig mit dessen letz- 75 tem Segment abschließend gelegt, die andere, dorsale oder ventrale Segmenthälite wieder herübergeklappt und mit den Nadeln etwas festgedrückt. Danach wurde das oralwärts be- liebig überstehende Ende des Wattepiropfens am ersten Segment- teil mit dem Skalpell abgeschnitten und der ausgestopfte Hinter- leib, der lediglich seine Glanzschuppen und seinen Inhalt ein- gebüßt hatte, wieder an das Insekt angeklebt. Der Leibinhalt wurde in der Lauge erneut erhitzt, etwa '/,-1 Min. im Kochen erhalten und wieder in Reinwasser gebracht. Unter der Lupe wurden, soweit notwendig, noch Schuppen und Häute entfernt, dann wurde der Aedoeagus herausgezogen und abgetrennt. Auf dem Objektträger für das Dauerpräparat wurden die einzelnen Teile in die gewünschte Lage gebracht und mit dem Deckglas bedeckt. Sodann wurde vom Rande aus etwas absoluter Alko- hol zur Verdrängung der Feuchtigkeit zugesetzt, nach dessen Verdunsten das Deckglas abgehoben, ein Tropfen Kanadabalsam in Xylol auf das Präparat gegeben, das Deckglas wieder auf- gelegt und über der Sparflamme des Bunsenbrenners das Xylol zum Sieden erhitzt, bis die Luftblasen aus dem Präparat ver- drängt waren. Das fertige Dauerpräparat konnte nun vermessen und gezeichnet werden. Die Herstellung eines solchen Präpa- rates nebst Ausstopfen des Hinterleibes dauert bei einiger Uebung nicht länger als 20 Minuten, die Verdunstungszeit des Alkohols nicht eingerechnet. III. Systematischer Teil. Procris splendens Stgr. Staudinger beschrieb diese Form 1887 als gute Art nach 2 & von Margelan oder dem Alai-Gebirge. Jordan betrach- tete im „Seitz“ splendens lediglich als zentralasiatische Ver- treterin der globulariae Hbn. Ich habe die beiden Typen stu- diert und den Genitalapparat der einen herauspräpariert. Da- nach ist splendens durchaus artverschieben von globulariae. Beide Stücke haben einen außerordentlich charakteristischen Habitus und sind untereinander ganz gleich. Außer diesen Typen sah ich bisher keine weiteren Exemplare dieser markanten Form. Der Beschreibung Staudingers ist, was die äußeren Merkmale anlangt, nichts hinzuzusetzen. Ich wiederhole ihren Inhalt kurz, 16 Spannweite 29 und 31 mm.'), Flügel schmal, mit spitzem Apex der vorderen, diese glänzend blaugrün, an der Wurzel goldgrün, vor dem Apex bei gewisser Beleuchtung schwarz werdend. Fransen schwarzbraun, stark kontrastierend. Hil. gleichmäßig tief schwarzbraun, alle Flügel sehr dicht be- schuppt, useits nur an den Vorderrändern ganz schwach bläu- lich bestäubt. Kopf, Thorax glänzend grün, Hinterleib oben ganz schwach, unten stärker bläulich. Fühler sehr lang (ca. 9 mm), spitz endend, Kammzähne ziemlich lang, letzte Segmente nicht verwachsen. Ventralplatte das Hinterleibsende berührend, rund- lich konvex und deutlich begrenzt, ähnlich der von ambigua und asıatica (s. d.). | Valven einfach ohne Dornen oder Fortsätze, das anale Ende oben und unten etwas abgerundet. Aedoeagus schlank und ziemlich lang, bei etwa '/, der Länge vom analen Ende aus charakteristisch gewinkelt. Im oralen Teil ein grader dünner Chitindorn von etwa !/, der Länge des ganzen Aedoeagus. Uncus ziemlich kurz und kräftig, Saccus als schwacher Höcker ent- wickelt, Procris splendens ssp. incerta Stgr. Staudinger beschrieb 1887 incerla als gute Art bezw. fragliche Unterart von globulariae Hbn. Jordan sieht incerfa im „Seitz“ als gute Art an und charakterisiert sie besonders durch einen Zahn an den Valvenenden. Ich habe sowohl die Typenserie Staudingers als auch das Stück, nach dem Jor- dan incerta im Seitz beschrieben hat, untersuchen können und von einer Cotype in der Püngeler-Sammlung ein Genitalpräparat gemacht. Das Ergebnis war folgendes: Die Typenserie Staudingers ist nicht einheitlich, sie be- steht aus nicht weniger als 3 verschiedenen Arten, nämlich der Namenstype (3 J von Namangan, 3 5 von Margelan, 1 5 vom Alexandergebirge), ferner aus ambigua ssp. asiatica (s. d., 2 von Margelan) und schließlich aus solana (je 1 5’ von Margelan und Namangan). Die 3 © der Typenserie habe ich auf ihre Zu- gehöriskeit nicht sicher untersuchen können. Die erwähnte 5 -Cotype der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Asia Centr. Tura“, gehört zu ambigua-asiatica. Die Untersuchung des Genitalapparates von incerta ergab völlige Uebereinstimmung mit dem von splendens, dagegen ist ) Als Spannweite ist in dieser Arbeit allsemein die doppelte Länge der Entfernung von Thoraxmitte bis zum Vfl,-Apex angenommen. 77 der äußere Habitus sehr weitgehend verschieden, so daß Stau- dingers Annahme, incerta sei gute Art, durchaus verständlich ist. Wenn ich beide Formen dennoch als artgleich betrachte, so geschieht dies aus den in der Einleitung erörterten Gesichts- punkten. Die Schwierigkeit der Beurteilung wird dadurch noch vermehrt, daß die Belegstücke beider Formen aus nicht wesent- lich verschiedenen Fluggebieten stammen dürften. Incerta ist viel kleiner, zarter gebaut als splendens. Spann- weite der 5 23—26 mm, doch die Flügelform ebenfalls ziem- lich schmal (Unterschied von solana, suspecta und ambigua- asialica), Vfl. gleichmäßig dunkelgrün mit wenig optischem Glanz, nur an der Fl.-Wurzel ist dieser deutlicher, Fransen kaum dunkler, wenig sich abhebend, seidis glänzend. Hil. gleich- mäßig dunkel. Alle Fl. dicht beschuppt, doch nicht so stark als bei splendens, useits ohne grüne Bestäubung. Kopf, Thorax und Us. des Hinterleibs stark grünglänzend. Fühler viel dünner, auch kürzer als bei splendens, mit nicht sehr langen, anliegen- den Kammzähnen beim /. Ventralplatte des 5 in ihrer Aus- prägung nicht ganz konstant, mehr oder weniger charakteristisch unscharf gegen die nicht chitinisierten Teile des letzten Seg- ments abgegrenzt, doch das Hinterleibsende erreichend. Der Genitalapparat ist genau wie bei splendens ausgebildet. Das von Jordan als Procris incerta im „Seitz” beschrie- bene Tier gehört zu suspecta (s. d.). Procris splendens ssp. heringi nov. ssp. Diese schöne Unterart widme ich Herrn Prof. Hering vom Zool. Museum Berlin. Ihr Fluggebiet ist nach allen mir vor- liegenden Stücken das Tien-schan-, insbesondere das Issykul- und Ili-Gebiet. Die Form steht in vieler Beziehung in der Mitte zwischen splendens und incerta, Spannweite der S' 25—27 mm, der © 23—24 mm. Vfl. schmal wie bei incerta, Färbung jedoch nicht stumpf grün, sondern lebhaft gleichmäßig grün mit starkem - Glanz, die 2-Type von Kuldscha zeigt lebhaft blaugrünen Glanz. Fransen der Vfl. ebenfalls glänzend, doch dunkel schwarzbraun und sich von der Flügelfarbe ziemlich stark abhebend. Hfl. gleichmäßig dunkel schwarzbraun, alle Fl. dichter beschuppt als bei incerta, doch nicht so dicht wie bei splendens. Us. der Hil. über die ganze Fläche und die der Vfl. am Apex und Vorder- rand stark grün bestäubt und glänzend. Nur ein J vom Issy- kul zeigt dieses charakteristische Merkmal nicht so stark aus- 18 geprägt und ist auch oseits etwas weniger lebhaft grün. Kopf, Thorax und Us. des Hinterleibs kräftig grün glänzend. Fühler robuster als bei incerta, die des Z ebenfalls ziemlich kräftig, gegen die Spitze zu sehr deutlich gesägt. Ventralplatte des 5 wie bei incerta, die des 2 grade abgegrenzt, die Vagina be- deckend, Der Genitalapparat von heringi stimmt völlig mit dem von incerta und splendens überein. Von der neuen Unterart befinden sich Holo- und Allotype, bezettelt „Asia Centr. Kuldja, Rückbeil”, in der Püngeler-Samm- lung des Zool. Museums Berlin, ebenda 1 5 bezettelt „Asia Centr. Issykul, Rückbeil 1899*. 1 5 von Kuldja in der Stau- dinger-Sammlung, 3 J' 12 bezettelt „Ili-Geb. Umg. Dscharkent Rückbeil 1913* sowie 1 © bezettelt „Tianschan coll. Merzb.“” in coll. Daniel-München. Procris suspecta Stgr. Staudinger beschrieb 1887 diese Form als Unterart von cognata Rmb. nach 6 5, 49 von Namangan, Osch und der Prov. Samarkand. Jordan führte sie im „Seitz“ neben splen- dens als zentralasiatische Vertreterin von globulariae an. Die Typenserie Staudingers besteht aus nicht weniger als vier verschiedenen Arten, nämlich 2 5 der Namensform von Naman- gan, dazu 1 Q von Samarkand; 2 5 dagegen von Samarkand sowie 1 9-Cotype in der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Asia Centr. Tura“, gehören zu splendens ssp. incerta; 1 5 von Naman- gan gehört zu ambigua ssp. asiatica; 1% von Osch gehört zu solana, 2© von Namangan wurden nicht näher auf ihre Art- zugehörigkeit untersucht. Das 5 aus dem Tring-Museum, nach welchem Jordan im „Seitz” die Procris incerta beschrieb und abbildete, gehört, wie schon erwähnt wurde, ebenfalls zu suspecta und stimmt mit den beiden J-Typen von Namangan ganz genau überein. Es ist bezettelt „Guldscha, Groum-Grshimailo 10. 5. 87“. Die echte suspecta beschreibe ich nach den Typen wie folgt: Spannweite der Jg’ 26-28 mm, des einzigen untersuchten % 23 mm. Flügelschnitt charakteristisch plump, breit rundlich. Vfl. stumpf dunkelgrün mit leicht bräunlichem Stich an der Flügelwurzel (durch Alter?), sehr gleichmäßig gefärbt und be- schuppt. Fransen braunschwarz, sich kaum abhebend. Hil. dunkel schwärzlichbraun, ebenfalls sehr gleichmäßig und dicht beschuppt. Us. ohne grünen Glanz. Kopf, Thorax grün oder 1) bronzeglänzend. Fühler kurz, spitz endend, Kammzähne lang, letzte Glieder nicht verwachsen. Das untersuchte © hatte leider keine Fühler mehr. Die Ventralplatte des 5 reicht fast oder ganz bis zur Hinterleibsöffnung. ist scharf begrenzt, konvex und etwas abgerundet. Der feine Chitinzahn an den Valven ist in den etwas deformierten Hinterleibsöfinungen der Typen nicht deutlich zu sehen, wohl aber an dem Stück aus dem Tring- Museum. Die Ventralplatte des ® ist gerade begrenzt, die Va- gina bedeckend. BER Der herauspräparierte Genitalapparat des 5 läßt den Chitin- dorn am ventralen Ende der Valven gut erkennen, diese selbst etwas schief abgestutzt. Der Aedoeagus ist kurz und plump, gleichmäßig dick, mit einem sehr stark gebogenen kräftigen Dorn im analen Teil. Uncus mäßig lang und dick, Saccus wenig entwickelt. Die Abbildung von incerta im „Seitz“ gibt ganz gut den Habitus von suspecta wieder. Procris solana Stgr. Staudinger beschrieb 1887 die Pr. solana als Unterart von subsolana bezw. cognata Rmb. nach Stücken von Margelan, Namangan und der Prov. Samarkand. Jordan betrachtete im „Seitz” die Form als gute Art. Die Ansicht Jordans ist zu- treffend, denn die Genitaluntersuchung ergab, daß solana mit dem Formenkreis von cognafa Rmb. nicht das mindeste zu tun hat. Auch der äußere Habitus ist so sehr abweichend, daß ich Staudingers Angabe nicht verstehe, solana sei eigentlich nur durch die geringere Größe von cognata bezw. subsolana zu trennen. Ich finde im besonderen Flügelschnitt und Fühler- bildung so verschieden von cognata, daß auch eine Verwechs- lung großer solana-Stücke mit kleinen cognatfa nicht gut mög- lich erscheint. Die Typenserie von solana ist einheitlich, sie besteht aus 20 1% von Margelan, 4 9 2 @ von Namangan und 2% 19 aus der Prov. Samarkand. Dazu kommt noch 1 X-Cotype der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Margelan“. Nach der Typenserie sowie weiterem mir von Margelan vorliegendem Material gebe ich eine Beschreibung der solana wie folgt: Spannweite der 5 18—24 mm, der Q 18-20 mm. Flügel mäßig breit, etwas oval-rundlich, ziemlich gedrungen. Vfl. dunkel- 80 grün mit geringem optischem Glanz, die Fransen nicht dunkler. Die Hil. gleichmäßig schwarzbraun. Beschuppung aller Fl. nicht dichter als bei subsolana. Fl.-Us. ohne grüne Bestäubung. Kopf, Thorax, Hinterleib, letzterer oben schwach, unten stark, grün- glänzend. Fühler kurz, kräftig gekämmt beim 5, deutlich ge- sägt beim 9, letzte Endglieder der 5J-Fühler nicht verwachsen. Die Fühlerbildung ist der von suspecta ganz ähnlich. Die Fühler von cognata Rmb. oder subsolana Stsr. sind länger, schlanker. Ventralplatte des solana-5' meist leicht über die Hinterleibs- ölfnung vorgezogen und mehr oder weniger deutlich eingekerbt. Aus der Hinterleibsöffnung treten die unbewehrten Valven meist stark hervor und füllen diese oft fast ganz aus, wie es ähnlich bei nofata Zell. zu beobachten ist. Ventralplatte des @ gerade begrenzt, die Vagina bedeckend. Der herauspräparierte Genitalapparat des / zeigt die ein- fachen, leicht gekrümmten Valven am Ende etwas abgestutzt, die analen Ecken etwas abgerundet. Der Aedoeagus ist kurz und plump, er führt in seinem Innern 3 fast gleichgroße Dorne, von denen der eine etwas gekrümmt ist. Der Uncus ist mäßig lang und dick, der Saccus schwach entwickelt. Deutlich abweichend von der Typenserie und den weiteren Stücken von Margelan ist eine kleine Serie von 3 9’ und 2% aus der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Gouldscha, Fergana, leg. Korb.” und ferner eine Serie von 1 5, 4 9 aus der SIg. Ost- helder vom Alai-Gebirge und ganz übereinstimmend, sowie auch dem Fundort nach gut passend, das als „Original‘ in der Stau- dinser-Sammlung unter suspecia steckende @ von Osch. Diese Form ist größer als die Stammform, im ganzen einer kleinen suspecta sehr ähnlich, besonders hinsichtlich Flügelschnitt und Fühlerbildung. Die 5 haben eine Spannweite ‚von 26 mm, die Q eine solche von 22 mm. Flügelform plumper, rundlicher als bei solana, die Beschuppung aber etwas dünner und hierin auch von suspecta deutlich abweichend. Die Vil. mit mehr oder weniger deutlichem Glanz über der schwarzgrünen Grundfarbe, Fühler, Ventralplatte, Genitalapparat wie bei der Stammform. Ich betrachte diese Form als gute Unterart und benenne sie souldschaönsis nov. ssp. Holo-, Allo- und 2 5 1 %-Para- typen von Gouldscha in der Püngeler-Sammlung des Zool. Mu- seums Berlin, 1 Q-Paratype von Osch in der Staudinger-Samm- lung, 1 4 2-Paratypen vom Alai in coll. Osthelder. 81 Procris ambigua Stgr. Die Typenserie dieser Art ist einheitlich, sie besteht aus 5 53 49 von Margelan, Namangan und der Provinz Samarkand. Während Staudinger ambigua als gute eigene Art betrachtet und sie nur in die Nähe von cirtana Luc. eingliedert, betrachtet sie Jordan im „Seitz“ lediglich als Unterart von cirtana. Hier- bei mußte von vornherein befremden, daß einunddieselbe Art einerseits in Nordafrika, der ausschließlichen Heimat der cirtana, andererseits durch gewaltige Länderstrecken von ihr getrennt als ssp. ambigua sich in Zentralasien wieder finden sollte. Bereits ein äußerer Vergleich hätte die Unhaltbarkeit dieser Annahme erweisen müssen. Eine Genitaluntersuchung bestätigte mir schließ- lich in vollem Umfange, daß beide Formen völlig verschiedenen Arten, zugehören. Ich wiederhole und ergänze nachstehend die Urbeschreibung der ambigua. Größe bei 5 und % gleich, 17—18 mm Spannweite, Flügel mäßig breit, die vorderen etwas fahl graustichig grün mit sei- digem Glanz bei frischen Exemplaren, die Fransen besonders glänzend, nicht dunkler als die Flügelfarbe. Hinterflügel hell grau- braun, wurzelwärts nicht heller. Alle Flügel mäßig dicht be- schuppt, etwa wie bei nofata Zell., die Unterseiten ohne Glanz- schuppen. Kopf, Thorax, Hinterleib oben bräunlich grün glän- zend, die Bauchseite mit starkem optischem Glanz. Fühler spitz endend, beim 5 mäßig lang gekämmt, die Kammzähne meist anliegend, die Endglieder nicht verwachsen, die Fühler des 2 zart und kaum sägezähnig. Procris cirtana ist im ganzen Bau kräftiger, die Flügel rundlicher, Fühler robuster, länger gekämmt, viel weniger schlank endend, das Grün der Vfl. dunkler, schwärz- licher. Die Ventralplatte des 5 von ambigua erreicht das Hinter- leibsende fast öder ganz, sie ist rundlich konvex, scharf abge- grenzt. Die Valvenenden treten aus der Hinterleibsöffnung oft stark hervor. Beim 9 ist die Ventralplatte leicht konkav, sie bedeckt die Vagina ganz oder fast ganz und erreicht nicht den “ Ovipositor. Der Genitalapparat des 5 hat einfache Valven, die etwas gebogen sind, die analen Ecken etwas abgerundet. Der Aedoe- agus ist klein, in seinem Innern hat er einen relativ sehr großen charakteristisch kahnförmigen Chitindorn. Der Uncus ist mäßig lang und schlank, der Saccus als deutlicher Höcker entwickelt. 82 Bei cirtana reicht die Ventralplatte ebenfalls bis zum Hin- terleibsende, ist aber anders geformt, die des © erreicht fast die Legeröhre. Die Valven sind bei cirfana einfach, aber stark abgestutzt, der Aedoeagus ist viel größer als bei ambigua und hat 5—6 verschieden ausgebildete Dorne, von denen der größte an seiner Basis stark gebogen ist, die anderen sind mehr oder weniger gerade. Der Uncus ist bei cirtana sehr lang und schlank, der Saccus wenig entwickelt. Procris ambigua ssp, asiatica Stgr. Staudinger stellte 1887 die Form asiatica auf und betrach- tete sie als Unterart der budensis Sp. Schon die Urbeschrei- bung, die der Autor gibt, ist alles andere als klar. Aus ihr geht hervor, daß die angeblichen asiatischen budensis recht variabel sind und der Autor will als asiatica nur die Stücke aufgefaßt wissen, die kleiner und dunkler als ungarische budensis sind. Dem soll eine Serie vom Transalai entsprechen, doch sollen Tiere von Samarkand noch dunkler sein, andererseits (m. E. im Widerspruch hierzu) durchsichtigere Hinterflügel als die Stamm- form haben, während Stücke von Saisan und dem Alexander- Gebirge wieder mehr volgensis-ähnlich wären. Jordan beläßt im „Seitz“ usiatica bei budensis, sagt aber im direkten Wider- spruch zur Urbeschreibung, daß asiafica heller und dünner beschuppt wäre, als die Stammform. Diese Widersprüche konnte nur ein Studium der Typen klären. Dabei ergab sich über- raschend, daß asiatica mit budensis überhaupt nichts zu tun hat. Die Typenserie Staudingers besteht einerseits aus 5 5 von Samarkand, die zu hamifera Jord. gehören und andererseits aus 6 J 1 2 vom Transalai, welche eine Form darstellen, die ich nunmehr endgültig als die eigentliche asiatica festlege und beschreibe. Von dieser Form stecken überdies, wie schon oben erwähnt wurde, 1 d von Namangan unter den Typen. von suspecta, 2 5 von Margelan unter den Typen von incerta und auch die Cotype „incerta“ von Tura aus der Püngeler-Sammlung gehört zu asiatica. Diese unterscheidet sich von ambigua eigent- lich durch nichts als eine erheblich größere Spannweite, 23>— 29mm “ der mir vorliegenden 5 von asialica, gegen 17—18 mm der Typen- serie von ambigua. Weiter kann man als Unterschied eine etwas kräftigere Beschuppung, die aber immerhin schwankend ist, sowie stärkeren seidigen Glanz der Vfl. bei asiatica hervorheben. Die. letzteren Unterschiede sind jedoch insofern nicht ganz sicher, 83 als die Mehrzahl der Typen von ambigua schon etwas ver- flogen ist und daher geringere Schuppendichte und Glanz vor- täuscht. Dennoch bewirkt allein schon der starke Größenunter- schied, daß man zunächst beide Formen als absolut gute Arten anzusehen geneigt ist. Dem steht aber entscheidend gegenüber, daß beide Formen ganz gleiches Genital haben. Diese Gleich- heit erstreckt sich nicht nur auf die qualitativen Merkmale, son- dern bei den untersuchten Stücken (2 ambigua, 7 asiatica) auch auf die Größenmaße der Genitalteile.. Insbesondere sind die leicht meßbaren Größen des Aedoeasus und seiner Bedornung verblüffend übereinstimmend. Dahinzu kommt aber, daß mir aus der Püngeler-Sammlung, wie schon in der Einleitung erwähnt wurde, 2 Falter vorliegen, die als Größenübergänge gewertet werden können. Es sind dies 1 J', bezettelt „Samarkand” mit 20 mm Spannweite, im Gesamteindruck allerdings zu ambigua gehörig, und ferner die „incerta“-Cotype, bezettelt „Tura“, mit einer Spannweite von 24mm, dem Gesamteindruck nach aller- dings zu asialica passend. Die Beurteilung von ambigua und asiatica als etwaige geo- graphische Rassen ist insofern schwierig, als nach den Fundort- bezettelungen eine sichere Scheidung nicht möglich ist.. Es ist ferner bemerkenswert, daß mir zwar von asiatica außer den Typen noch nennenswertes anderes Material vorliegt, nicht aber von ambigua, obgleich diese Form nach Staudingers Angaben bei Margelan und Samarkand in Anzahl gefangen wurde, sie also wohl im Gebiet ihres Vorkommens häufig sein müßte. Nur andeutungsweise mag hier auf die Möglichkeit hingewiesen wer- den, daß es sich bei der ambıgua-Typenserie um den Fang einer einmalig ausgedehnt auftretenden Dürreform handeln “könnte. Anderenfalls wäre anzunehmen, daß ambigua vielleicht eine Form der Ebene oder der Steppe ist, asialica mehr eine Form der Berge. Hierauf deuten die Fundortangaben jedenfalls hin. Im übrigen sind aber gerade bei der Gattung Procris sehr beträcht- liche Größenunterschiede, wie bereits erwähnt wurde, keine Seltenheit und auf einen dem vorliegenden ganz parallelen Fall werde ich bei Besprechung der Procris hamifera zurückkommen. Außer den Transalai-Typen der asiatica sowie den Stücken ° von Namangan und Margelan liegen mir noch folgende Falter der Form vor: 1 5 von Gouldscha, 1 X @ vom Alai, 1 5 vom Alexander-Gebirge, sowie 1 J’, bezettelt „Togus Tjurae, Tian- schan“, beide Stücke sehr breitflügelig und kräftig sowie dunkel 84 beschuppt, 1 5 vom Issykul, im Gegensatz hierzu auffallend schmalflügelig und hell, 1 5 bezettelt „Naryn 2140—2290, 17. 6. 08“, 8 5’ vom Karagaitau-Gebirge südl. Narynsk und schließ- lich noch 1 & mit der wohl sehr fraglichen Fundortangabe „Sarepta“. Procris hamifera Jord. Dem Entgegenkommen Dr. Jordans verdanke ich die Kennt- nis der Type dieser Art aus dem Tring-Museum. Ihre Spann- weite beträgt 30 mm, die Flügel sind recht breit, die Beschuppung, wie schon der Autor im „Seitz” anführt, etwas dichter als bei budensis, die Vil. mit schön blaugrünem optischem Glanz. Das 9, welches bei der Urbeschreibung nicht vorlag, ist dem von buden- sis fast gleich. ich finde lediglich die Fühler etwas kräftiger als bei dieser, doch liegen mir nur 2 %£ von hamifera vor. Ventral- platte und Genitalapparat möchte ich im Vergleich mit denen der ganz nahe verwandten budensis beschreiben. Die Ventralplatte des 5 von budensis ist, wie schon Jordan mit Recht hervor- hebt, sehr charakteristisch eingedrückt und stark über das Hinter- leibsende vorgezogen. In der Oefinung des Hinterleibs sieht man die Valvenenden und an diesen einen stumpfen, einwärts ge- krümmten Chitinzahn oder besser Chitinwulst. Bei hamifera ist die Ventralplatte nicht eingedrückt, nicht über das Hinterleibs- ende vorgezogen, erreicht dieses aber breit und ist sehr gerade abgegrenzt. Die Valvenenden zeigen einen großen, breit ange- setzten, etwas einwärts und leicht nach unten gekrümmten spitz endenden Zahn, der nicht sonderlich stark chitinisiert ist. Die Ventralplatte des 2 ist bei budensis und hamifera nicht erkenn- bar verschieden, sie ist gerade abgegrenzt und bedeckt die Va- gina ganz. Es will mir scheinen, als ob sie bei budensis etwas näher an den Ovipositor heranreicht als bei hamifera und gewisse Linien der Chitinstruktur um den Ovipositor etwas verschieden ‚sind. Der herauspräparierte Genitalapparat zeigt bei budensis die Valven gegen das anale Ende zu sich leicht verjüngend, dieses Ende abgestutzt derart, daß an einer Aussparung der Valven am ventralen Ende der Chitinwulst deutlich sichtbar angesetzt ist. Er ist von quadratischer Form und einwärts gekrümmt. Bei hami- fera ist die Form der Valve ähnlich, doch statt des Chitin- wulstes der breite, spitz nach unten auslaufende Zahn am ven- tralen Ende. Der Aedoeagus ist bei budensis klein und dünn, analwärts breitgedrückt, im analen Teil mit zwei: unterschiedlich 85 großen, dicht nebeneinanderliegenden spitzen und schlanken Dornen. Hamifera hat die gleiche Aedoeagusform und die gleiche Anlage der Dornen, doch sind diese etwas größer, dabei der Größenunterschied zwischen beiden beträchtlicher. Procris hamifera ist sehr variabel. Die Type stellt unter dem Material, welches mir aus sehr verschiedenen Gegenden vorlag, ein Variationsextrem hinsichtlich Breitflügeligkeit, Größe und starkem optischem Glanz der Vil. dar. Das andere Extrem hinsichtlich geringer Schuppendichte und geringem optischem Glanz bildet ein S' vom Sarawschan meiner Sammlung, dem die Typenserie „asiatica* der Staudinger- Sammlung von Samarkand gleichkommt. Diese Tiere sind äußerlich von der nachstehend beschriebenen budensis-Form centralasiae nicht zu unterscheiden. Ich möchte diese extreme Form, die der Mehrzahl gleicher Falter nach als Unterart zu werten ist, als ssp. tamerlana in die Literatur einführen. Hierher gehören auch vielleicht 3 stark ab- geflogene 5 der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Alai". &-Holo- type der neuen Unterart vom Sarawschan in coll. m., 5 J-Pa- ratypen, bezettelt „Prov. Samarkand“ in der Staudinger-Samm- lung. 1 5 meiner Sammlung, bezettelt „Juldus, Kuldscha“, das aber kleiner ist, 23 mm Spannweite, sowie je 1 5 von Korla und Togus Tjurae in der Sammlung Daniel können ebenfalls als zu tamerlana gehörig bezeichnet werden. Fast gleich der typischen hamifera sind dagegen 2 5 von Schahkuh, Persien, sowie 2 5 von Urumtschi, Ost-Turkestan, aus der Püngeler-Sammlung und ebenda 1 Pärchen, bezettelt „Am Fuß des Elburs-Gebirges, leg. v. Bode- meyer“”, das aber sehr viel kleiner ist, 22 mm Spannweite beim 5, 17 beim 9. Schließlich liegen mir noch 4, untereinander ganz übereinstimmende 5 aus der Sammlung des Zoologischen Museums Berlin vor, die bezettelt sind „Inter Sar dirja et mont. Mugol, Eversmann“. Diese Tiere haben nur eine Spannweite von 20—22 mm und sind sehr schmalflügelig bei ziemlich stark glänzendgrüner Beschuppung der Vfl. Sie machen im Verhältnis zu normalen großen hamifera genau den gleichen fremdartigen Eindruck, wie ich ihn als offensichtliche Paralellerscheinung bei ambigua und asiatica dargelegt habe. Auch bei diesen kleinen hamifera möchte ich der Ansicht zuneigen, daß es sich um eine Form handelt, die aus dem Bereich magerer Steppenvegetation oder aus einem Dürregebiet stammt und nur bedingt als kon- stante Unterart, vielleicht eher als Standortrasse anzusprechen ist. Im Genital sind die Falter völlig typische hamifera. Diese 86 eigenartige Zwergform mag, da sie in Mehrzahl und ganz gleichen Stücken vorliegt, als f. (ssp.?) minor nomenklatorisch festgelegt werden. Es muß der zukünftigen Forschung überlassen bleiben, über die biologische und systematische Beurteilung der Zwerg- formbildungen bei Procris- Arten Aufklärung zu bringen.') Procris budensis Speyer ssp. centralasiae nov. ssp. Da die von Staudinger beschriebene Procris budensis v. asiaticaüberhaupt keine budensis-Form ist, andererseits die zentral- asiatischen budensis, wie ja auch schon Jordan im „Seitz* richtig feststellte, erkennbar von den zentraleuropäischen, besonders den ungarischen Tieren der Namensform abweichen, müssen erstere neu benannt werden. Jordan beschreibt im „Seitz” zutreffend die echte asiatische budensis als heller, dünner beschuppt wie die Stammform. Dieses Merkmal schwankt zwar etwas in der Stärke der Ausprägung bei dem mir vorliegenden Material, ist aber im allgemeinen recht deutlich. Besonders trifft dies für eine Serie zu, die mir aus dem Gouvernement Irkutsk, Ost-Sajan vorliegt, weshalb ich diese als Typenrasse der centralasiae be- zeichnen will. Zugleich mit der dünneren Beschuppung zeigen die zentralasiatischen budensis auch in der Regel einen viel ge- ringeren optischen Glanz als ungarische und die Farbe der Vil.- Oberseite ist weniger rein grün. Außer diesen Merkmalen finde ich aber keine Abweichungen, insbesondere Fühlerbeschaffenheit, Größe und Flügelform sind nicht anders. Genitalapparat und - Hinterleibsende wurden schon bei hamifera Jord. im Vergleich mit dieser beschrieben, sie sind in keiner Weise bei der zentral- asiatischen Form verschieden von der europäischen. J Holo-Type und 5 Paratypen bezettelt: „Irkutsk, Sajan- orient.“ sowie 1 5 bezettelt „Juldus, Kuldscha“, 2 5 bezettelt „Tura“ in meiner Sammlung, 1 X von Samarkand und 3 J be- zettelt „Irkut“ in der Püngeler-Sammlung des Zoolog. Museums Berlin, 1 5 bezettelt „Irkutsk* in der Sg. Daniel.. !) Nur kurz will ich an dieser Stelle vermerken, daß aus der Staudinger- Sammlung mir Procris hamifera auch von Gensan, Korea sowie von Sutschau bei Wladiwostock vorliegt, Es ist beabsichtigt, sobald ausreichendes Material vorhanden ist, auf die ostatiatischen Procris-Formen in einer besonderen Arbeit einzugehen. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIL. H.2. 4 87 Procris naufocki nov. spec. Diese schöne Art widme ich dem verdienten Spezialisten der Gattung Procris, Herrn Naufock in Linz. Sie gehört zur Gruppe budensis, volgensis, hamifera und steht im äußeren Ha- bitus der volgensis Moeschl. am nächsten. Ich bin der Ansicht, daß viele oder alle Angaben über das Vorkommen von volgen- sis in Zentralasien sich auf naufocki beziehen. Die neue Art beschreibe ich wie folgt: Größer als südrussische volgensis, die vorliegenden 5 haben eine Spannweite von 24—31 mm, die &% von 19—24 mm. Vil. des 5 etwas breiter als bei volgensis, etwa wie bei notala ge- formt, Schuppendichte aller Flügel ebenso gering oder noch ge- ringer als bei volgensis, die goldgelbe oder goldgrüne Farbe und der starke optische Glanz ebenso wie bei dieser, auch die Fransen wie bei volgensis charakteristisch hell und glänzend, während budensis und hamifera dunklere, von der übrigen Flügel- farbe sich meist etwas abhebende Fransen haben. Hil. hell durchscheinend grau, alle Fl. unterseits ohne Goldglanz. Kopf, Thorax, Hinterleib stark schillernd. Die Fühler sind bei naufocki deutlich zarter gebaut als bei volgensis, weniger lang gekämmt bezw. mit dichter anliegenden Kammzähnen, spitzer endigend und auch deutlich länger. Die Fühler des 2 sind ebenfalls deutlich dünner. Die Ventralplatte des 5, die bei volgensis die Hinterleibsöffnung nur eben berührt und rundlich konvex ge- randet ist, ist bei naufocki gerade oder konkav, oft deutlich ein- geschnitten und begrenzt, wie die Abbildung am besten zeigt, eine gewisse Partie des unteren Randes der Hinterleibsöffnung. Auch beim 9 erscheint die Ventralplatte anders ausgebildet als bei volgensis.!) !) Die Zeichnungen des 2-Hinterleibsendes von naufocki und volgensis scheinen einen sehr erheblichen Unterschied darzutun, doch sind sie inso- fern nicht ganz vergleichbar, als mir von naufocki nur ® mit stark zusam- mengedrücktem Hinterleib vorlagen, während die 2 von volgensis, die ich zum Vergleich hatte, ein normales, nicht deformiertes Hinterleibsende besaßen. Es mag hier allgemein betont werden, daß die Zeichnungen des 9- und °- Hinterleibsendes und besonders der Ventralplatten auch der anderen Arten durch Aenderungen der natürlichen Formen und Krümmungsverhältnisse beim Aufbewahren, Trocknen usw, der Tiere von Zufälligkeiten stark abhängig sind und es schwierig ist, eine streng genau vergleichbare Normale wieder- zugeben. Dahinzu kommt, daß die Zeichnungen flächenhaft schematisch sind, während die Objekte räumliche Gebilde darstellen. Alle diese Umstände beeinträchtigen die Vergleichbarkeit der Zeichnungen in den feineren Einzel- 88 Der Genitalapparat des 5 hat am ventralen Ende der Val- ven genau wie bei volgensis einen feinen dornartigen Chitinzahn. Der Aedoeagus der neuen Art ist dagegen sehr verschieden. Er ist viel schlanker, länger und durch sein ganzes Innere zieht sich ein kräftiger, fast gerader spitz endender Chitindorn, wäh- rend volgensis 2 große aber kürzere Dorne nebeneinander, den einen davon stark gebogen, im Aedoeagus führt. Der Uncus ist bei naufocki etwas länger als bei volgensis, der Saccus, der bei volgensis kaum angedeutet erscheint, ist bei meinen Präparaten von naufocki als deutlicher Chitinhöcker entwickelt. Von der neuen Art befinden sich die Holotype und 7 J- Paratypen, bezettelt „Juldustal 2500 m Juli“, ferner die Allo- type, bezettelt „Umgebung Dscharkent, Ili-Gebiet” in meiner Sammlung; 1 2 -Paratype vom Alexander-Gebirge in der Püngeler- Sammlung des Zool.-Mus. Berlin; ferner je 1 5 -Paratype vom Juldustal im Tring-Museum, in coll. Daniel und in coll. Naufock; 1 5 vom Alexander-Gebirge und 6 5, 2 9 bezettelt „Thian- schan” sowie 1 5 von Kuldja in der Staudinger-Sammlung; 2 5 1 2 von Dscharkent in coll. Daniel. Procris volgensis Moeschl. ssp. hector Jord. Die bisherige Annahme, daß Procris volgensis von Südruß- land bis weit nach Asien hinein verbreitet ist, findet einstweilen durch die Neubeschreibung der Procris naufocki eine Widerlegung, solange, bis durch Genitaluntersuchung der Nachweis echter vol- gensis auch aus Zentralasien erbracht wird. Dagegen liegt mir aus Anatolien in 3 Stücken, hezettelt „Konia, Anatolien, Korb.“ und „Afiun Karahissar, 7. 5. 1927, 1200 m“ eine Form vor, die in ihrem äußeren Habitus zwar der volgensis recht unähnlich ist, überraschend aber genau das gleiche Genital aufweist, wie diese. heiten und Unterschieden besonders hinsichtlich der Größenverhältnisse und Umrisse der Ventralplatten. Aber auch die Konturen des Ovipositor und seiner Umgebung werden zufolge ihrer nur schwachen Chitinisierung durch die genannten Umstände stark beeinflußt und lassen sich schematisch nicht in allen Einzelheiten richtig vergleichbar wiedergeben. Die diagnostisch wichtigsten Unterschiede können aber aus den Zeichnungen dennoch ohne Schwierigkeit abgelesen werden. In den allermeisten Fällen wird es bei einiger Erfahrung daher genügen, diese groben Unterschiede durch Ab- pinseln des trockenen Hinterleibsendes und Betrachten der Hinterleibsöffnung mit einer scharfen Lupe zu erkennen, um zu einer sicheren Bestimmung zu gelangen und nur in selteneren Fällen wird das Herauspräparieren des 5 -Ge- nitalapparates unerläßlich sein. 89 Andererseits war es mir von vornherein wahrscheinlich, daß auch gewisse Beziehungen zu der von Jordan im „Seitz“ nach einem dä, angeblich von Messina beschriebenen Art hector in Frage kamen. Herr Dr. Jordan war so liebenswürdig, mir zum Ver- gleich die Type aus dem Tring-Museum zuzusenden, und das Ergebnis war in doppelter Hinsicht wichtig. Zunächst trägt die Type den deutlichen Fundortzettel „Mersina“, stammt also aus Kleinasien und nicht aus Sizilien und die Angabe im „Seitz“ ist ein bedauerlicher Druckfehler. Sodann ergab sich, nunmehr keineswegs mehr überraschend, die Uebereinstimmung von hector mit den 3 anatolischen Stücken trotz gewisser habitueller Unter- schiede, denn die Type ist ein besonders großes, stark blaugrün gelärbtes und mit langen kräftigen Fühlern versehenes Stück, während meine 3 Stücke etwas kleiner und zarter, besonders auch in den Fühlern, gebaut sind und nicht bläulich, sondern mehr gelbgrün gefärbt, also der volgensis immerhin etwas ähn- licher sind. Dennoch sind die übereinstimmenden Merkmale mit dieser nur ganz geringfügig. Dies ist um so bemerkenswerter, als alle Stücke echter volgensis, die ich bisher sah, eine auffallend geringe Variationsbreite zeigten, zudem auch fast immer als Herkunft „Sarepta* angegeben war. Nur aus der Sammlung Daniel lag mir ein J mit dem Fundort Guberea, Süd-Ural vor. Es besteht danach der Anschein, als ob die echte volgensis nur ein relativ beschränktes Fluggebiet besitzt. Umso auffälliger muß das Vorkommen von hector, weitab von diesem Fluggebiet erscheinen, wenn es sich hier nur um eine Unterart der volgen- sis handelt. Aus den einleitend erwähnten grundsätzlichen Er- wägungen vermag ich aber der hector eine andere systematische Stellung nach der Genitaluntersuchung nicht zu geben. Auch eine Messung der einzelnen Teile des Genitals hat eine völlige Uebereinstimmung zwischen hector und volgensis ergeben. Ebenso ist die Bildung der Ventralplatte des 5 bei beiden Formen ganz gleich. Ich ergänze Jordan’s Beschreibung von hecior im Vergleich mit volgensis kurz wie folgt. Größer als volgensis, 23—33 mm gegen 24—27 mm Spann- weite des 5 bei dieser. Vfl. breiter, etwa .wie bei notfata ge- formt, Hil. ebenso charakteristisch breit-rundlich wie bei v. Vf oseits blaugrün bis gelbgrün mit ziemlich starkem optischem Glanz, doch nicht so goldglänzend wie bei v. Die Fransen er- scheinen etwas dunkler als bei dieser, alle Fl. etwas dichter 90 beschuppt als bei v. Kopf, Thorax, Hinterleib grünglänzend, Fühler bläulich glänzend wie bei v., doch zarter gebaut, länger sowie spitzer und schlanker endend. Die längsten Fühler hat die Type, bei den 2 Stücken von Konia sind sie kaum °®/s so lang und beträchtlich dünner, diese Tiere sind auch dünner be- schuppt und kleiner. Der Falter von Karahissar steht in allem in der Mitte. Ich muß hier noch die Beschreibung eines Tieres anschließen, welches bezettelt ist „Adana, E. A. Böttcher“. Ventralplatte und Genitalapparat stimmen völlig mit dem von volgensis überein, der äußere Habitus aber ist sowohl von hector als auch süd- russischen volgensis ganz verschieden. Spannweite 23 mm. Flügel- form wie bei volgensis, die Vfl. oseits stumpf grau fast ohne Grün, die Fransen etwas dunkler, Hfl. ebenfalls dunkler als bei hector oder volgensis, im ganzen die Fl. dichter beschuppt. Fühler ziemlich lang, spitz endend, mit langen oder wenigstens stark abstehenden Kämmen, schlanker auslaufend als bei volgensis. Kopf, Thorax; Hinterleib mäßig grünglänzend. Bei der geringen Entfernung zwischen dem Typenfundplatz Mersina von hector und dem Fundort Adana des vorliegenden Stückes ist die voll- ständige habituelle Verschiedenheit beider Formen besonders überraschend. Das Vorliegen einer Hungerform möchte ich für das Adana-Stück nicht annehmen, da es sich von Ahector nicht allein durch die geringere Größe, sondern auch durch andere Merkmale unterscheidet. Immerhin ist eine Parallele zu dem Verhältnis der Formen ambigua-asiatica aus Zentralasien oder den bei hamifera erwähnten Verhältnissen unverkennbar. Mög- licherweise handelt es sich bei dem Stück um eine Bergform aus dem Bulgar-Dagh oder eine Steppenform. An der Richtig- keit des Fundgebiet-Zettels habe ich deswegen keine Zweifel, weil ich mit gleicher Bezettelung von der Firma Böttcher noch anderes Material habe, welches aus typischen Formen der dor- tigen Gegend besteht. Ich möchte das Tier, obwohl nur ein Exemplar vorliegt, als f. monotona benennen und als fragliche Unterart hinstellen. Auf alle Fälle dürfte es ein Variations- extrem der Pr. volgensis darstellen und auch aus diesem Grunde eine Benennung zweckmäßig erscheinen. Es hat den Anschein, als ob Pr. volgensis in Anatolien auf einige inselartige Vorkommen beschränkt ist und sich hieraus die große Variabilität wie auch die Seltenheit des Materials herleiten. il Procris chloronota Stgr. Jordan stellt im „Seitz“ die ihm in Natur unbekannte Pro- cris chloronota als Form zu chloros Hbn., wirft überdies die Frage auf, ob sie nicht sogar zu pruni Schiff. gehöre. Ich habe ‘von dem offenbar seltenen und ganz lokalen Tier 3 5 auf ihren Genitalapparat hin untersucht. Er erwies sich bei allen 3 Stücken als völlig gleich, ist dem von chloros sehr ähnlich, weicht aber - nach allen Präparaten beider Formen, die ich machte, in einigen Punkten konstant von dem chloros-Genital ab, sodaß ich chlo- ronota als eigene gute Art ansehe, die allerdings genetisch eng mit chloros verwandt ist, mit pruni dagegen garnichts zu tun hat. Bereits Staudinger meinte in der Urbeschreibung (6), daß chloronota wohl eine in Bildung begriffene und fast fertige Art sei. Die Beschreibung der Art sei kurz wiederholt: Spannweite des 5’ 26—30 mm, des 2 23-25 mm. Flügel sehr gestreckt, schmal mit spitzem Apex der vorderen, diese bronzebraun, gelegentlich etwas braunviolett, mehr ‘oder weniger metallisch glänzend, doch ohne den grünlichen oder grauen Schimmer, wie ihn in der Regel die sepium-Form von chloros auch bei extremer Ausprägung immer noch aufweist. Basis der Vfl. wie bei chloros f. sepium metallischgrün glänzend. Hil. bräunlichschwarz, wurzelwärts etwas heller, alle Flügel, beson- ders die vorderen dicht beschuppt, unterseits ohne metallischen Glanz. Fransen nicht dunkler als die Flügel. Kopf, Thorax, Hinterleib unten grün glänzend, der Hinterleib oben stumpf grauschwarz. Fühler lang und kräftig, wie bei chloros gebildet, leicht bläulich glänzend. Die Ventralplatte des 5 wie bei chloros, bis zur Hinterleibsöffnung reichend. In dieser sieht man die unbe- wehrten Valvenenden und meist die Spitzen der dolchartigen Fort- sätze, die am ventralen Valvenrande entspringen. Die Ventral- platte des @ ist genau wie bei chloros, charakteristisch konkav ausgerandet und die ganze Vagina freilassend. Der herauspräparierte Genitalapparat des 5 zeigt an dem Valvenunterrand den langen Chitinfortsatz, der bei chloronota deutlich länger und schlanker ist, als bei chloros, mit weniger breiter Ansatzstelle an der Valve. Der Aedoeagus ist mäßig schlank und ziemlich kurz und hat bei chloros ein Dornbüschel, bei chloronota dagegen 2 solcher Büschel, die deutlich gegen- einander abgegrenzt sind. Ich habe bisher zwischen chloros und chloronota keine Uebergänge in diesem Merkmal gefunden, 92 was für die systematische Stellung der chloronota von Wichtig- keit ist. Der Uncus ist bei beiden verwandten Arten mäßig lang, der Saccus bei chloros schon stark entwickelt, aber bei chlo- ronota noch stärker, insbesondere breiter ausladend, als kahn- förmiger Vorsprung des Tegumen. Das Verbreitungsgebiet der chloronota scheint ein eng- begrenztes zu sein. Die Mehrzahl der Stücke, die ich sah, war einfach mit „Taurus“ bezettelt, in der Staudinger-Sammlung stecken aber auch, zum Teil als „Originale“ bezeichnet, 1 5 9 von Hadjin und 1 5 29 bezettelt „Kuleck“, ebendaher 2 5 1 2 in der Sig. Osthelder. Als einziges in neuerer Zeit gefan- genes Stück lag mir ferner ein 5 aus der Sig. Daniel vor, be- zettelt „Cilic. Taurus, Bossanti, Juni 1928“. Dieses Tier weicht überdies von allen mir bekannten chloronota im äußeren Habi- tus so sehr ab, daß es ohne Genitaluntersuchung nicht hätte erkannt werden können. Der Falter hat nur 23 mm Spann- weite, ist äußerst schmaltlügelig, die Färbung der Vfl. stumpf lilabraun, die Wurzel normal grünglänzend, alle Flügel viel dünner als bei normalen Tieren beschuppt. Ob es sich hier um eine Lokalform handelt, wage ich nicht zu entscheiden, da leider nur das eine Exemplar vorliegt. Die höchst auffallende Vari- ation der sonst sehr konstanten Art mag als f. minima einen Namen erhalten. Procris horni nov. spec. Diese neue, in die Gruppe graeca Jord., anatolica Nik. und tenuicornis Zell.gehörige Art widme ich dem Direktor des Deutschen Entomologischen Instituts in Berlin-Dahlem, Herrn Dr. Horn, dessen Bereitwilligkeit, mir die Bestände an Procrisarten des Instituts zur Bearbeitung zu überlassen, die Art ihre Entdeckung verdankt. Das vorliegende Typenpaar aus dem Institut trägt die Bezettelung „Armenien, Korb“. Hierzu ziehe ich als Para- typen 1 5 © meiner Sammlung, leider ohne Fundort, weil sie im Habitus und Genitalapparat ganz mit den Typen überein- stimmen. Die beiden 5 von Procris horni sind schmalflügelig, Spann- weite 22 und 23 mm, die V#l.-Os. ziemlich glänzend sattgrün gefärbt. Die Fransen dunkelbraun, daher stark von der Grund- farbe der Fl. abstechend. Hfl. schwarzbraun, Randzone kräftig beschuppt, doch wurzelwärts erheblich lichter werdend. Unter- seite aller Fl. an den Vorderrändern leicht grünlich bestäubt. 93 Kopf, Thorax, Hinterleib wenig grün glänzend. Fühler lang, ähn- lich spitz endend d. h. mit 3 leicht verwachsenen Fühlerend- gliedern, wie bei graeca oder chloros und ebenfalls ziemlich kräftig gekämmt. Die beiden 2 haben 22 bezw. 19 mm Spannweite. Die Vfl. sind ebenfalls schön grün gefärbt mit mäßigem optischen: Glanz, doch die Hfl. auch in der Randzone durchsichtiger als beim 5, die Fransen dunkel dagegen kontrastierend. Fühler kräftig und lang, nicht sehr deutlich sägezähnig, von denen der graeca- 9 nicht verschieden. Die Ventralplatte des o’ ist etwas weniger über die Hinter- leibsöffnung vorgezogen als bei graeca, auch nicht so schlank und nicht so stark eingekerbt, beim 9 ist sie wie bei graeca, d. h. die Vagina nur halbbedeckend, konkav ausgerandet und frei von Haaren oder Schuppen, stark braungelb glänzend. Der Genitalappärat des 9’ ist wesentlich von graeca und anatolica verschieden. Valven wie bei letzterer ohne Dorn oder Zahn, die analen Begrenzungswinkel etwas abgerundet. Der Aedoeagus hat einen kräftigen geraden und im analen Teil einen kurzen, stark krallenförmig gebogenen Dorn, während graeca ein charakteristisches Dornbüschel und anatolica einen oder zwei sehr dünne, spitze und gerade Dorne hat. Der Uncus ist mäßig lang und stark, der Saccus, wie bei graeca mächtig entwickelt. Holo- und Allotype im Entomologischen Institut der Biolo- sischen Reichsanstalt, Berlin-Dahlem, 15 © -Paratype in coll. m. Procris syriaca nov. spec. Seit längerer Zeit besitze ich aus der Sammlung des ver- storbenen Rektors Eichhorn-Fellhammer 2 Procris-g', bezettelt „Bithynien 1907", die ich zunächt für tenuicornis Zell., später für graeca Jord. hielt. Eine vergleichende Genitaluntersuchung ergab dann aber, daß beide Tiere mit fenuicornis nichts zu tun haben aber auch von graeca zwar nur wenig, aber doch deut- lich abweichen. Zu gleicher Zeit sandte mir Herr Naufock- Linz die Genitalzeichnung eines Tieres aus Syrien, das er als fragliche Rasse von graeca ansprach. Diese Zeichnung stimmte mit dem Genital meiner Tiere ganz genau überein. Weiterhin erhielt ich dann ebenfalls von Herrn Naufock Procris-Genital- zeichnungen, die von Agenjo im Zoolg. Museum Madrid an- gefertigt waren, darunter die ‚als obscura Zell. signierte Zeich- nung eines ebenfalls syrischen Tieres, die ebenfalls mit meinen 94 Präparaten ganz übereinstimmte. Schließlich stieß ich beim Durch- arbeiten der Procris-Arten der Püngelersammlung auf ein 5, be- zettelt „Palästina, 21.4. 1930, leg. Amsel“ und ein 9 bezettelt „Zwischen Jerusalem und Jerichow 24. 3. 92", von denen das J- Präparat ebenfalls vollständig dem meiner Stücke entsprach. Da ich andererseits bei Untersuchung von Procris graeca aus dem ganzen großen Verbreitungsgebiet dieser Art (Ungarn, Bal- kanhalbinsel, Südrußland, Kleinasien bis zum Taurus, Armenien und Persien bis zum Elbursgebirge) niemals ein auch dem Genital nach nicht ganz eindeutig zu bestimmendes Tier antraf, bin ich überzeugt, daß bei den fraglichen Tieren eine gute neue Art vorliegt, die in Syrien und Palästina Procris graeca, die dort nicht vorzukornmen scheint, vertritt. Dem steht auch nicht der angebliche Fundort „Bithynien“ meiner Stücke entgegen, denn ich besitze aus der Sammlung Eichhorn mit der gleichen hand- schriftlichen Bezettelung andere Falter, deren Fundort mit Sicher- heit ungenau oder falsch ist, so daß dies wahrscheinlich auch für die beiden Procris zutrifft und diese nicht aus Bithynien sondern aus Syrien stammen. Die neue Procris syriaca beschreibe ich im Vergleich mit der ihr nächstverwandten graeca Jord. wie folgt: Größe des fd 22—23 mm, des einzigen © 21 mm Spann- weite. Vfl. schmal, gestreckt, beim 9 etwas breiter, rundlicher, oseits grün öder spangrün, nur an der Wurzel mit starkem op- 'tischem Glanz. Hfl. wurzelwärts heller, im ganzen alle Fl. etwas weniger dicht beschuppt als bei graeca, besonders auch ist der Analwinkel der hinteren heller als bei graeca, useits ohne grüne Bestäubung. Kopf, Thorax, Hinterleib mäßig grün glänzend. Fühler des 5 ganz ähnlich denen von graeca, doch scheinen sie mir etwas stumpfer zu enden, immerhin aber nicht so stumpf wie bei anatolica, 'die letzten A—5 Glieder sind ver- wachsen bezw. ist der Fühlerschaft etwas kolbig endend und die letzten Glieder sind gesägt. Die Q -Fühler wie bei graeca mäßig stark sägezähnig, ziemlich kräftig. Ventralplatte des 5 breiter als bei graeca oder fenuicornis, ebenfalls wie bei diesen Arten stark über die Hinterleibsöfinung vorgezogen und etwas eingekerbt, doch nicht wie bei graeca der vorgezogene chitinisierte Teil beiderseits von einer nicht chitinisierten ganz schmalen Zone eingefaßt. Ventralplatte des wie bei graeca, die Vagina nur halbbedeckend, konkav ausge- randet. 95 Valve ohne deutlichen Zahn am ventralen Ende, wie ihn graeca hat, statt dessen nur ein schwacher Vorsprung, fast der ganze ventrale Valvenrand gezähnelt, etwa in der Mitte des Unterrandes springt diese Zähnelung leicht vor. Bei graeca ist dieser Rand nur in der analen Hälfte deutlich gezähnelt und springt dann in der Mitte zu einer charakteristischen, breit an- gesetzten Spitze vor, auch ist am Valvenende ein Zahn deutlich ausgebildet. Der Aedoeagus ist bei syriacas wie bei graeca ge- formt und auch mit einem-Dornbüschel versehen. Uncus eben- falls wie bei graeca ziemlich lang und schlank. Auch der Sac- cus ist wie bei dieser Art, kräftig entwickelt. Procris graeca') ssp. sultana nov. ssp. Von der vorwiegend europäischen graeca Jord. möchte ich an dieser Stelle nur eine neue Unterart beschreiben, die mir aus dem südlichen Anatolien in mehreren ganz übereinstimmen- den Stücken von Konia und Akschehir vorliegt. Die neue Unterart ist kleiner als graeca, Spannweite der Jg i8 und 21 mm, der © 20—21 mm. Die Tiere sind zarter als die Stammform, dünner beschuppt, vor allem die Hil. durch- scheinender, das Grün der Vfl. blasser. Fühlerbildung, Ventral- platte und Genitalapparat wurden bereits bei Pr. syriaca be- sprochen, sie sind genau wie bei der Stammform, von der mir die Type aus Morea vorlag. Holo- und Allotype der ssp. sultana sowie 1 &'-Paratype, bezettelt „Ak-chehir, 1000-1500 m, 20.6. 34“ in coll. Daniel, 1 5-Paratype von Konia. leg. Korb, in der Sig. Osthelder, 1 2 - Paratype ebendaher in der Püngeler-Sammlung des Zool. Mus. - Berlin und schließlich 1 ganz übereinstimmendes ® ohne Fund- ortzettel in coll. m. Procris anatolica Nfck. (=levantina Jord.). 1929 beschrieb Naufock (7) die Procris anatolica nach Stücken aus Anatolien und Syrien. Ich begnüge mich hier im wesentlichen mit einem Hinweis auf die sehr klare und ein- 1) Procris graeca ist dieselbe Art, welche von älteren Autoren allge- mein als ienuicornis Zell. bezeichnet wurde und in Sammlungen meist aus Ungarn vertreten ist. Die echte tenuicornis ist aber, worauf mich Naufock erstmalig aufmerksam machte, artverschieden von graeca und in ihrer Ver- breitung auf Sizilien beschränkt. Nur in der zu ihr gehörigen Unterart Zuratii Bart. kommt sie auch in Unter- und Mittelitalien vor. minutissima Obthr., welcheReißim Seitz-Supplement noch als Unterart zu Zenuicornis stellt, hat mit dieser oder verwandten Arten nicht das geringste zu tun, sondern gehört zu algirica Rthsch., die ich wieder als artgleich mit orana Aust. anspreche. 96 gehende Darstellung dieser neuen Art durch ihren Autor. Sie steht graeca Jord. in ihrem äußeren Habitus ziemlich nahe, doch enden die Fühler stumpfer, die letzten 3—4 Glieder sind deut- lich verwachsen. Die Valven sind abgestutzt, ohne Bewehrung, Aedoeagus mit dünnem, sehr spitzem, geradem Dorn, der auch doppelt ausgebildet sein kann. Die J-Ventralplatte ist weit über die Hinterleibsöffnung vorgezogen und eingekerbt, doch nicht, wie bei graeca, beiderseits schmal durch einen hellen, nicht chitinisierten Rand begrenzt. Die Ventralplatte des 9 ist ganz leicht konkav und reicht fast bis zum Ovipositor. Ich fand, daß manche Stücke von anatolica, besonders 9, nicht ganz leicht von Pr. obscura Zell., die das gleiche Gebiet bewohnt, zu unterscheiden sind. Als Unterschiede beider Arten sehe ich an die bei anatolica etwas konkave Ventralplatte des Q, die bei obscura gerade ist, ferner die bei obscura ganz anders geformte nicht vorgezogene J-Ventralplatte, die bei anatolica in ganzer Länge fast gleich dicken Fühler, die beim Q von obscura gegen das Ende zu deutlich dicker werden, auch meist länger sind und beim 5 9 verwachsene Endglieder haben und schließlich die bei anatolica, ich möchte sagen, trüb- glasig beschuppten Hil., die bei obscura, besonders in der Außenrandzone dichter beschuppt und daher dunkler sind. Auch sind die Vfl. bei anatolica oft stumpfer grün als bei obscura und die Flügelwurzel ist bei ersterer, besonders wohl älteren Stücken, meist etwas kupferig braun. 1931 beschrieb Jordan (8) eine Procris levantina und gab als Herkunft seiner neuen Art ebenfalls Syrien, ferner auch noch Cypern an. Die Beschreibung und die beigegebenen Val- venzeichnungen, — leider wird die Struktur des Aedoeagus nicht erwähnt —. lassen unschwer erkennen, daß es sich hier nur um die Pr. anatolica handelt, so daß levantina als Synonym zu anatolica treten muß. Gleichfalls als zu anatolica gehörig sehe ich die von Nau- fock 1935 beschriebene Procris pieifferi (9) an. Sie unter- scheidet sich von ersterer nach den Typen, die ich sah, nur durch geringere Größe, schmälere Vfl., zarteren Fühlerbau und besonders durch auffallend dünn beschuppte, fast glasklare Hil. Die als Artwertmerkmal vom Autor hervorgehobene doppelte Ausbildung des Aedoeagus-Dorns findet sich nach meinen Be- obachtungen auch gelegentlich bei sicheren anatolica-Stücken. Der zweite Dorn ist somit wohl nur als accessorisches Merkmal 97 zu werten. Auch bei statices L., cirtana Luc., alpina Alb., cog- nata Rmb., fand ich gelegentlich solche überzählige Dorne. Weitere Genitalunterschiede zwischen anatolica und pfeifferi sind nicht vorhanden. Hinsichtlich der äußeren Unterscheidungs- merkmale liegen mir Uebergangsstücke von anatolica zu pfeifferi aus Syrien und Palästina in Anzahl vor. Der Form pfeifferi bleibt dennoch der Rang einer guten Unterart. Sie ist be- schrieben nach 2 J’ 1 © von Marasch, Nordsyrien. Procris subtristis Stgr. Als Typen stecken in der Staudinger-Sammlung 3 5, 22 von Namangan. Die Serie ist einheitlich. Sowohl der Autor wie Jordan im „Seitz“ sehen die Form als gute eigene Art an, was zutrefiend ist. Ich wiederhole und ergänze Staudingers Beschreibung der subtristis. Spannweite der 5 27—29 mm, die der 2 26 mm. Sehr robust gebaute Falter mit schmalen Fl., die vorderen mit ziem- lich spitzem Apex, tief schwärzlichgrün, bei den © fast schwarz- blau, gegen den Außenrand ganz schwarz werdend. Die Fransen stechen von der dunklen Grundfarve nicht ab. Optischer Glanz ganz gering, nur an der Wurzel stark. Hil. dunkel schwarzbraun, alle Fl. sehr dicht beschuppt. Unterseite längs der Flügelvorder- ränder etwas blaugrün bestäubt. Kopf, Thorax und Hinterleib oben wenig grün, letzterer unten stärker glänzend. Fühler des o lang und dick, stumpf endend, Fühlerschaft bei beiden Ge- schlechtern gegen das Ende zu verdickt, Kammzähne des 5 kräftig entwickelt, anliegend, die letzten 4 Glieder nur gezähnt bezw. verwachsen. Fühler des © ähnlich denen von manni Led., nur gegen das Ende zu deutlicher gesägt. Die Ventralplatte des 5 erreicht nicht das Hinterleibsende sondern läßt vor diesem eine breite helle, nicht chitinisierte Zone, Die Hinterleibsöffnung ist im normalen Zustande ziemlich klein, oval geformt, in ihr sieht man oben das schmale dorsale Ende der Valven und unten mehr oder weniger, meist aber nur ganz wenig die Spitzen des vorgezogenen ventralen Valvenendes. Die Ventralplatte des © ist grade abgegrenzt, sie erreicht den langen und schmalen Ovipositor, was mir für diese Art charak. teristisch erscheint. Der herauspräparierte Genitalapparat zeigt die Valven außer- ordentlich charakteristisch geformt, sehr breit, zwischen dem breit vorgezogenem dorsalen Ende und dem ebenfalls vorgezo- 98 genen aber in eine Spitze auslaufendem ventralen Ende eine mehr oder weniger tiefe Einbuchtung, worauf Jordan schon im „Seitz“ hinweist. Der Aedoeagus ist mit je einem fast geraden Dorn im analen und oralen Teil versehen, neben dem analen ein krallenförmig gebogener dritter Dorn, der einen charakte- ristischen Chitinschweif oralwärts entsendet. Uncus ziemlich lang und dünn, Saccus kaum entwickelt. (Schluß folgt.) | Literatur: . B. Alberti, Eine neue alpine Procris-Art, Procris alpina nov. spec., Ent. Ztschr. 50, 1937. . B. Alberti, Eine für Deutschland neue Zygaenide, Procris cognata Rmbr. aus Thüringen, Ent. Ztschr. 50, 1937. . Staudinger, Zentralasiatische Lepidopteren, Stett. Ent. Ztg. 48, 1887, . Staudinger, Versuch einer Monographie der Gattung Procris, Stett, Ent. Ztg. 1862. - .W. Forster, Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini, Dissert. München, Mitt. Münchn. Ent. Ges. 26, 1936. . Staudinger, Beitrag zur Lepidopterenfauna Griechenlands, Hor. Soc. Ent. Ross. 7, 1870. 7. Naufock, Procris anatolica nov. sp., Mitt. Münch. Ent. Ges. 19. 1929. 8. Jordan, Two new Zygaenidae, Nov. Zool. 36, 1931. 9, Naufock, Procris pfeifferi nov. sp.. Mitt. Münch. Ent. Ges. 25, 1935. 10. il 12: Zeller, Isis 1847, Püngeler, Neue palaearktische Macrolepidopteren, Dtsch. Ent. Ztschr. Iris 28, 1914. Naufock, Procris predotae n. spec. im Vergleich mit Pr. pruni Schiff. und amasina H.-S., Ztschr. Oesterr. Ent. Ver. Wien 15, 1930. 93 Jayıuıa Inyyaıı oIsamsgunıayeu sa}ıa xy uauayjeysa sap Aunpoddopia pun sndeaopay uayyonıpadjraıq sepsy291] sep Yoınp sap sıossawyoun.] sap dunssayy yDınp apınm Juezun 12q (r sc0 |L9'0 :z8'0 2 980 r6'0 Belle. 798€ 62 ee noDoul.dss x 92 090 |E9'0 :06'0 R 960 v8'0 OPT 0'E 174 EEE DroroVouler “ [er 90 |oz'0 :0L'0 z 88'0 F8'0 081 08'7 pe EL N HP % 174 r9'0 IKı) 08°0 z 01 06'0 OPT ste 92 ER A re Se A RSISUOSTOR ez 0L'0 or l 0L'0 0r'0 09'1 oL'Z v7 ED EEE SER TELRNG 5 22 cg0 081 I 98'0 Fr'0 96'1 or'E IE Be ER ee 10 0 DU 12 sro [seo :zr'0 % 09°0 0r'0 0€'T PL'Z 92 "000 "2D1spjD.4ua9 ‘dss sısuapng 02 050 |oz'o :zr'o z F7'0 82'0 0% 7 09° 18 De a er DE MOULUIETE EN 61 290 Isr'o :sL‘0 z 99'0 "ea 0P'0 — ge’E Le re EnunjNoLumraadssuu., 81 sro |LE'o :sL’o z 890 gE'0 sH'1 0r'E Le I BE ZERDAOTIUIDU LI 09'0 zso I g9H'0 0r'0 er I LI'Z gg Ta ee: . i 9] LS'O iz) I a) 250 oT'1 0z'E cz 3 2° 2 2 ee Y ® I 90 rdlı) I r5'0 0F'0 811 08'2 p2 (py435u1 adk409J)) “ . u Pl — gr'0 I 09'0 al) EATal OL'Z ‘ed 62 a ae % 2 ” el 290 09'0 j F5'0 Fr'0 ei 2ze 9 A SE e 4 5 el cg‘0 LS'O I 8r'0 0120) 071 cL 7 LE Een 31jD1spEldss x 1 gc0 29'0 ji »5'0 Fr'0 iv 09° 02 EN Re 2 01 09'0 09'0 r ralı) 0F'0 £0'7 09'7 61 re 9 (acer) Pr 6 ge’ ed 06'0 E00 € 060 ZA) LI“I TE 92 0 sısuapyaspjnoß 'dss 8 980 es’o |E'0 :9P'0 € FL'0 07'0 00'1 96’ Ad ar a THE " A, eo 08'0 r‘o :r'0 5 zL'o zL'0 00'1 gLz £z | BER ER ee ESDUDFOS 9 c60 0'1 'e3 I 9L‘0 96'0 021 ’e9 6'€ 92 eu Te 0 RCR/NOH)) FEREEES G LL'O 0L.'0 I 09'0 080 oL'T 67 97 DE eioumoum.dss a 2 LL'O 09'0 I 09'0 9E'0 071 0°€ 174 IR 2 Be ? € sL'0 g9'0 I vn | 081 or’E fer (pj9°dsns adA}07)) pJ4a9u1 'dss “ z 06'0 sL'0 j | 88'0 Fr0 co’ sg’E | 0€ De aclNonslapuolds I adue] sn Iy®Z 13]810 | aajeue I er szoyfe, N uaul1og (( guejwn adue] en sap >aylam aueN -snaup) er viusD -uuedg "PFI snge2o0p> sap aylalq (wu ur vopyez >jje) agewje}tuan ıap ayjageyr [ayosnquiog = w (7 "yayytuıa Inyorı ostamsdunIayeu say uauayjeyıa sap Aunpaddopıay pun sndeaopay uojyonıpaajraıq sep4y9ag sep yaınp sap sıassauydan(g Sep Junssayy yoınp apınm dueywn I2q (r 08°0 051 l 7A za) 022 e2 001 050 I 09'0 20) 0L‘T 001 L#'0 I 09°0 050 051 00°1 sro I 09°0 97'0 fe GET gcT i ge‘ ed 050 geE 021 087 I or 970 orE Dial Ge I ol‘ r50 06° 960 00° I 02° 89 970 057 021 0 I 021 8r‘0 81’? ıLr I 0n'z I za 21200) c6z = gE‘0 :89'0 Z 88'0 08'0 L8'1 st 1080 h sg0 z 760 08°0 00° CH] 15.0 (2 001 08°0 PS 0ET e9 050 [4 F8'0 080 CHI 020 2 e0‘T Ise‘o :ss’o 5 98‘0 0L'0 291 ez'0 cso |oFro 'Zr'0 € 88'0 09'0 sc’ [ or 0E'0 860 Iso :Sr'0 € 06°0 89'0 OL'I 080 |09'0 :Or'O (4 08'0 = op'I es 08'0 g5'0 I zL'0 89'0 ze’ I c6'0 oPr'0 I 0L'0 09'0 ca] co'0 06'0 ss'0 (d)1 FLO 09'0 09'1 gL'0 = »] 00'1 08'0 — zL.'0 = SE 06:0 F9'0 LET 07'0 z= > 88'0 zL'0 021 89’0 Lo8‘0 :0€'0 % 00'7 es gL‘o ge’ ed 89'0 —— »Q 26'0 zs'0 iv 29'0 — 4 98'0 8r'0 09°1 080 >= (.® 021 90 08'1 odur] Sauren 1eZ 19jero | Jojeu® uou1oq (‚ Suezun adue ‚snaun ern sngeaop>awV v0 02 eo’E [er cgz 174 05° 174 02€ TE geE 62 og E 87 rei 07 go'E IQ 20€ €z gL IE 0gE 22 so’E tz or’E tz BR 12 er'e zz 09'E Le oe E 22 gL'? 61 or'E 22 g90'E 164 LEE 174 0'E ed € pre ge ste te or’e ve. 08’E 65 0g'g "ed 0€ sıoyje] x 5 sap aaM EV u es p aaıgq D.1090.17sKıu . I) . . . . . [1 sıypjıdnd " pwxvu * “ D . [1} “ ss “ . ppıjod gi LI} . D D D s “0° DAnISsgo “ [ » u ısppy-Sung 'dss pınpıuDd D [1 . . D psojopgns psojop 'dss sıysı4gns psojop 'dss sysıujgns (2dAj09) 'sısıugns Er un5normun . . . . . “ ’ . ’ ’ . ” N EEDIDLIGS, Don pwumu 'f r NEE Mi "9 DJOUOA0]YI aueN um 101 Er E28 Pan 3 2 Ei Er Re & > Seh, De“ WEN R Ha ö 1 ee he ee a ee a aeg u N: "= a Et Beh! Taiel III. Figur . Metoponrhis n. sp. anartoides Warnecke. . Apisa n. sp. arabica Warnecke. . Amata (Syntomis) n. sp. aurantiaca Warnecke. Hypotache n. sp. Boursini Warnecke. Aegocera brevivitta Hampson. Hypoglaucitis n. sp. triangularis Warnecke. Cossus irani Daniel, Holotype. . Cossus irani Daniel, Allotype. voneupwun.e . Catopta kendevanensis Daniel, Holotype. Tafel III Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl (1937) > © Eng . ® — b D m m FR 07 - un . 0% ” w er u j FE na - Pr a 2 on W;,® r u » pr. 2 5 u RT, > - ah Kam) ee ı R e Be “ 3% sm n. So rn N m Pi a Pe A 5 Ku ea { / ER Per . Lyc, RTEyic. . Lyc. . Lyec. . Lyc. . Lyc. . Lyc. . Lyc. . Glaucops. grumi Forst. 9° Nuksan-Paß. . Chrysoph. caspius evansi Nic. 5’ Sebak-Tal. Erklärung zu Taiel IV. . candalus nuksani Forst. 5’ Paratype, Nuksan-Paß. . candalus nuksani Forst. 5’ Holotype. Nuksan-Paß, . candalus nuksani Forst. 5 Allotype. Nuksan-Paß. . sarta sartoides Swh. 9’ Chodja Mahomed-Gebirge. sarta sarloides Swh. 5 Chodja Mahomed-Gebirge. . sarta sartoides Swh. 3° Chodja Mahomed-Gebirge. . sarta sartoides Swh. 2 Chodja Mahomed-Gebirge. . pulchra Shelj. / Nuksan-Pab. . sieversi felicia Evans 5% Chodja Mahomed-Gebirge, . sieversi felicia Evans © Chodja Mahomed-Gebirge. . hunza Gr. Grsh. 5 Paghman-Berge. . Lyc. . omphisa chitralensis Tytl. 5’ Nuksan-Paß. .‚ omphisa chitcalensis Tytl. 2 Nuksan-Paß. . Lyc. hunza Gr. Grsh. © Paghman-Berge. + christophi samudra Moore 9’ Nuksan-Paß. . christophi samudra Moorc © Sebak-Tal. . icarus persica Bien. %' Paghman-Berge. .„ icarus persica Bien. 5° Nuksan-Paß. . icarus persica Bien. 5%' Buchara, Kurgan tjube. 12. IV, 34. .‚ icarus persica Bien. X Buchara, Kurgan tjube, 16, IV. 34. .„ icarus persica Bien. 3° Buchara, Kurgan tjube. 30, V. 34. icarus persica Bien. © Buchara, Kurgan tjube. 15,VlI. 34. icarus persica Bien. 5‘ Buchara, Kursan tjube. 9. VII. 34. icarus persica Bien. @ DBuchara, Kurgan tjube, 15. VI. 34. icarus persica Bien. Buchara, Kurgan tjube. 10. IX. 34. icarus persica Bien. Buchara, Kurgan tjube. 10, IX. 34. iris ashretha Evans. Sebak-Tal. pheretiades andarabi Forst. 9’ Holotype, Andarab,. pheretiades andarabi Forst. © Allotype. Andarab, 00 Taiel IV Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII. (1937) SI Gura 2 > Erklärung zu Taiel V. Wie Tafel III. Unterseiten. Taiel V Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII. (1937) Ausgegeben am 15. II. 1938, Albert Naufock zum Gedächtnis. Am 8. Mai v. Jrs. starb zu Linz a. Donau für alle, die ihn kannten, völlig unerwartet Albert Nauiock im 58. Lebensjahre. Für die Lepidopterologie bedeutet sein Tod einen schweren Verlust. Vielen Fachgenossen war Naufocks Name nicht ge- läufig, denn er war ein Forscher, der mehr im Stillen und in engeren Kreisen wirkte. Hier aber entfaltete er seine volle Arbeitskraft und Liebe zu seinem Fach und wandte sie solchen Fragen zu, die nur durch zähes, emsiges Studium einer Klärung entgegengebracht werden konnten. So hatte sich Naufock schon frühzeitig auf Anraten von Prof. Rebel als Spezialgebiet die Systematik der Zygaenidengattung Procris auserwählt. Was kein geringerer als Dr. Staudinger schon in einem monographischen Versuch zu fördern sich bemüht hatte und was nach ihm Dr. K. Jordan ohne endgültigen Erfolg weiter bearbeitete, brachte er rein methodisch zur Lösung uud stellte damit die Systematik der Gattung Procris endlich auf eine gesicherte Grundlage. Mit ganz unzulänglichen Hilfsmitteln — es stand ihm bis kurz vor seinem Tode nicht einmal ein Mikroskop zur Verfügung — wußte er alle präparativen Schwierigkeiten zu überwinden und bewundernswert saubere Genitalpräparate als notwendigste Grundlage aller Arbeiten anzufertigen und auszuwerten. Nicht weniger als 8 neue Procris-Arten waren das Ergebnis seiner Studien. Mitten aus der Bearbeitung ständig neuer Entdeckungen hat ihn der Tod gerissen. Dem Verfasser dieser Zeilen war es nicht vergönnt, Nau- fock persönlich zu kennen, aber ein Zufall wollte es, daß ich vor 2 Jahren brieflich mit ihm in Fühlung kam, als ich mich Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl. H.3, 12,408 dem gleichen Spezialgebiet ohne Kenntnis seiner Arbeiten zu- wenden wollte. Und hier ist es bezeichnend für seine mensch- liche Seite, seine Sachlichkeit und die strenge Wissenschaftlich- keit seiner Denkungsart, daß er mir von sich aus sofort und freudig das Angebot gemeinsamen Arbeitens machte. Dieses Angebot führte dann in der Folge zu einem überaus regen, von freundschaftlichen Empfindungen getragenen Briefwechsel. Den ganzen Schatz seiner Erfahrungen stellte er darin in un- eigennützigster Weise zur Verfügung und fast schicksalhaft muß es anmuten, daß er in dem Augenblick abberufen wurde, als alle laufenden Fragen geklärt waren. Sein Wunsch, den er einmal in einem Briefe zum Ausdruck brachte, wie sehr es ihn freuen würde, wenn seine mühsam errungenen Erfahrungen nicht nutzlos wieder vergingen, sondern wenn er sie weiter- geben könne, war damit voll und ganz in Erfüllung gegangen. Und auch seine wertvolle Sammlung, die sich das Wiener Museum gesichert hat, wird weiter der wissenschaftlichen Arbeit und Erkenntnis zur Verfügung stehen. B. Albert h. Merseburg. 104 Faunula dolomitana. Die Mikrolepidopteren. Von Dr. Karl Schawerda, Wien, Diese kleine Arbeit ist die Fortsetzung und zugleich der Schluß meiner Faunula dolomitana, die in den Mitteilungen der Münchener Entomologischen Gesellschaft (1924, Nr. 6-12) er- schien. In den Jahren 1907 bis 1911 verbrachte ich meinen Urlaub von Ende Juni bis Ende August in Sankt Ulrich im Grödner- ta. Von Waidbruck im Eisacktal bis hinauf ins Hochgebirge (siehe meine oben zitierte Arbeit) habe ich diese herrliche Alpenwelt durchstreift, nicht ahnend, daß mein Sohn Erich, der mich damals öfters begleitete, sechs Jahre darauf nicht weit davon im Kampfe für sein Vaterland sein junges Leben lassen würde. Ich habe seiner Zeit über 670 Arten von Makrolepidopteren angeführt. Seitdem (1925) hat Kitschelt seine Arbeit über die Großschmetterlinge Südtirols geschrieben. Daß er darin alle Rassen (und auch die benannten Abarten) absichtlich igno- riert, ist ein Fehler von Kitschelts „Zusammenstellung der in Südtirol beobachteten Großschmetterlinge“. Besonders das Weglassen von Lokalrassen wie z. B. Melitaea phoebe kojos Fruhst. und Melitaea dejone phaisana Fruhst., der Erebia pronoe gardeina Schaw. und anderer ist zu bedauern. Die rosafarbige Calymnia pyralina arnoi Schaw. hat sich als aus- gesprochene gute Rasse herausgestellt. Auffallend ist es auch, daß Kitschelt meine Faunula dolomitana auf Seite XI (Literatur-Uebersicht) nicht erwähnte und von meinen 670 Arten nur einige wenige zitierte. Seine Angaben über Dolomitenfunde sind nicht sehr zahlreich, weil er aus unbegreiflichen Gründen über 600 meiner Dolomitenfundorte ignorierte, so daß manch- 375108 mal auch Arten ohne jede Fundortangabe aus den Dolomiten oder nur mit einer oder zwei vorkommen, während die Angaben über Funde z.B. im Etschtal sehr ausgiebig registriert werden. So ist diese so umfangreiche Arbeit gerade für die Dolomiten nicht zu gebrauchen und bedarf zur Ergänzung meiner Faunula dolomitana. Die Kleinschmetterlinge sind nicht angeführt. Im Ganzen sind folgend von mir 265 Mikrolepidopteren-Arten angegeben. Einige wurden 1898, 1904 und 1913 im Grödnertale von Herrn Hofrat Johann Prinz gesammelt, einige von Herrn Ingenieur Kitschelt, was bei jeder Art erwähnt ist. Alle auch nur im Geringsten schwer zu determinierenden Arten sahen Herr Dr. Rebel, Dr. Zerny und Graf Hartig. Letzterer weil ihn die Falter für seine größere, demnächst zu erwartende Arbeit inter- essierten. Bemerkenswert sind Crambus languidellus Z., Crambus biar- micus Tgstr., Crambus maculalis Zett., Pterophorus henıgianus Z., Coleopharia aeripennis Hein., Wck., Bankesia alpestrella Hein. und Narycia astrella H.-S. Neubeschrieben erscheint Pyrausta uliginosalis immacu- lata. Mit den 670 Makrolepidopteren sind es im ganzen 935 Arten. PYRALIDAE. Aphomia sociella L. Waidbruck, St. Ulrich. A. mellonella L. 6.VIl. Waidbruck. Crambus coulonellus Dup. 22. VII. Col Rodella, 24. VII. Cam- polungo, jenseits des Grödner Joches, 31. VII. Tschier Spitzen. . tristellus F. Waidbruck, 7. VII. St. Ulrich. Die ab. cul- mellus Hb. Waidbruck. Die ab. paleellus Hb. Waidbruck, 7.VIIL. St. Ulrich. ‚ luteellus Schiff. VII. St. Ulrich. . perlellus Sc. Waidbruck, St. Ulrich. Die Form warring- tonellus S.-H. 24. VIL Campolungo. . rostellus Lah. Grödner Joch. Prinz legit. . saxonellus Z.K. Waidbruck. radiellus Hb. 22. VII. Col Rodella. . languidellus Z. Sella-Joch. Prinz legit. . pyramidellus Tr. 24. VII. Campolungo, Regensburger Hütte, 20. VIII. Tschier Spitzen. 106 QM rer Er Er) . conchellus Schiff. 24. VL, 2.VII. Schlern, 8. VII. Fedaja- Paß. . myellus Hb. Waidbruck. . speculalis Hb. St. Ulrich, 24. VIL Campolungo. . lJuctiierellus Hb. VII. Schlern. . falsellus Schiff. 29. VII. Waidbruck, Grödner Tal. maculalis Zett. VII. Regensburger Hütte. biarmicus Tgstr. Sella-Gruppe. 2000 m. 13. VII. Prinz legit. hortuellus Hb. Waidbruck, St. Ulrich, 1. VIL, Paneveggio. . culmellus L. St. Ulrich. . dumetellus Hb. 24.VI. St. Ulrich, 3. VI. Kuka-Sattel bei St. Ulrich, 24. VIL. Campolungo, 29. VIL. Confinboden am Fuße des Langkofels. C. pratellus L. Waidbruck, St. Ulrich. Die dunklere var. alti- volens Schaw. am 25. VI. in St. Ulrich, 1. VII. Ratzes, 15. VII. Raschötz (Berg bei St. Ulrich), Schlern. C. ericellus L. Raschötz. Prinz legit. C. pascuellus L. 1. VIl. Seiser Alpe, 21. VIl. Regensburger Hütte. Platytes cerusellus Schiff. 24.VL St. Ulrich. Homaeosoma sinuella FL. Waidbruck. Ancylosis cinnamomella Dup. Waidbruck. Pempelia dilutella Hb. Waidbruck. P. ornatella Schiff. 1. VII. St. Ulrich, 21. VIL. Regensburger Hütte, Wolkenstein. | Asarta aethiopella Dup. VII. St. Ulrich, 22. VIL. Col Rodella. Hypochalcia ahenella Hb. 30. VII. St. Ulrich, 26. VI. Grödner Joch, Regensburger Hütte. H. shiliani Stgr. Ein 5 aus Waidbruck und 1 9 aus St. Ulrich wurden von Prof. Rebel bestimmt. Epischnia prodromella Hb. Waidbruck. Catastia marginea v. auriciliella Hb. 21. VI. Regensburger Hütte, 28. VII. Sella-Joch. Selagia spadicella Hb. Waidbruck. S. argyrella F. Waidbruck. Salebria palumbella S.V. Waidbruck. 21.VIl. Große Exem- plare von der Regensburger Hütte. S. semirubella und sanguinella Hb. Waidbruck. S. faecella Z. Waidbruck. Dioryctria abietella F. Waidbruck. oe Golerelee © 107 Trachonitis cristella Hb. 14.V. Waidbruck. Brephia compositella Tr. Waidbruck. Phycita meliella Mn. Waidbruck. Mit stark geschwärzter Vfl.-Basis. Rhodophaea suavella Led. Waidbruck. Endotricha ilammealis Schiff. Waidbruck. Aslossa pinguinalis L. 21. VL Waidbruck, VIL St. Ulrich. Hypsopysia costalis FE Waidbruck. Pyralis iarinalis L. St. Ulrich. P. regalis Schiff. Waidbruck. Herculia glaucinalis Schiff. Waidbruck. Actenia brunnealis Tr. Waidbruck. Nymphula nymphaeata L. Waidbruck. Stenia punctalis Schiff. Waidbruck. Perinephela lancealis Schiff. 28.V. Waidbruck. Psamotis hyalinalis Hb. VII. St. Ulrich. Eurrhypara urticata L. Waidbruck. Scoparia centuriella Schiff. 1. VI. Panevegsgio. S. zelleri Wck. 2.VIl. St. Ulrich. S. ambignalis var. ulmelia Knaggs. St. Ulrich, Prinz legit. S. basistrigalis Knaggs. Waidbruck. S. sudetica Z. Vajolet-Hütte, 5. VII. Seiser Alpe. S. murana Curt. 24.VI. St. Ulrich. S. crataegella Hb. Waidbruck. Sylepta ruralis Sc. Waidbruck. Orenaia alpestralis F. 15. VII. Raschötz, VII. Regensburger Hütte, VIL Grödner Joch, 10. VII. Seila-Joch. Evergestis sophialis F. 1. VII. St. Ulrich. E. extimalis Sc. 23.V. Waidbruck. Nomophila noctuella Schiff. Waidbruck. Phlyctaenodes verticalisL. VII. Waidbruck, 24. VI. St. Ulrich. P. virescalis Gn. 26. Vi, 2. VII. Waidbruck. P. sticticalis L. Waidbruck. Diasema litterata Sc. Waidbruck, 1. VII. Panevegsio. Cynaeda dentalis Schiff. Waidbruck. ' Titanio schrankiana Hoch. 15. VIL Raschötz, VII. Regens- burger Hütte, 8. VII. Fedaja-Paß. T. phrygialis Hb. VII St. Ulrich, Regensburger Hütte, Sella- Joch, Col Rodella, Schlern, Fedaja-Paß, 1. VII. Paneveggio, Kölner Hütte, 3. VIL. Falzarego. Metasia ophialis Tr. 8. VIL Waidbruck. 108 Pionea pandalis Hb. Waidbruck, VIL St. Ulrich. ao) \a= BORD FUBES ER: FORDERT achhnehis) ae sen ne) nis) P. P: . elutalis Schiff. St. Ulrich, Prinz lesit. . prunalis Schiff. 7. VIIL St. Ulrich. . oriicalis Schiff. 1. VIL, 30. VI. Waidbruck, St. Ulrich. ‚ rubiginalis Hb. Waidbruck. . lutealis Hb. Waidbruck. nebulalis Hb. St. Ulrich, Kuka-Sattel, 21. VIl. Regensburger Hütte, 3. VII. Lusia-Paß. . decrepitalis H.-S. 2. VII St. Ulrich, 8. VIL. Fedaja. olivalis Schiff. Waidbruck, 21. VII. Regensburger Hütte. yrausta terrealis Tr. Waidbruck, St. Ulrich. . Zuscalis Schiff. Waidbruck. sambucalis Schiff. Waidbruck, VIL St. Ulrich. . repandalis Schiff. 8. VII. Waidbruck. ‚ ilavalis Schiff. VII St. Ulrich, VII. Lusia-Paß. . aerealis var. opacalis Hb. VII. St. Ulrich, 27. VL Regens- burger Hütte, VII. Grödner Joch, 26. VII. Campolungo. . austriacalis H.-S. Grödner Joch. Prinz legit. ‚ uliginosalis Steph. VII. St. Ulrich, 23. VII. Grödner Joch, 21. VIL Regensburger Hütte, Sella-Joch. Zwei aberrative oJ, die oberseits keine Spur eines lichten Fleckes in den gleichmäßig dunklen Vorderilügeln haben. Ab. nova imma- culata. 24. VII. Campolungo. . nubilalis Hb. 8. VII. Waidbruck. . diifusalis Gn. Waidbruck. . rhododendralis Dup. 15. VII. Raschötz, Regensburger Hütte, 24. VII. Campolungo, Grödner Joch, 2. VII. Schlern, Lusia- Paß. . cespitalis Schiff. Waidbruck. Die var. intermedialis Dup. St. Ulrich, 29. VL. Confinboden. . purpuralis L. Die var. chermesinalis Gn. und die var. ostri- nalis Hb. in Waidbruck. . nigralis F, VII. St. Ulrich. Das Belegstück fehlt in meiner Sammlung. cingulata L. 7. VII. 7. VII St. Ulrich, 2. VII. Kölner Hütte, 3, VIL Kuka-Sattel. Die var. viftalis Lah. Waidbruck. funebris Ström. ab. trigutta Esp. 1. VIL. St. Ulrich. Heliothela atralis Hb. 7. VIIL St. Ulrich, Tierser Tal, 15. IV. Kitschelt legit. 109 PTEROPHORIDAE. Platyptilia gonodactyla Schiff. 2. VII. St. Ulrich, 1. VIl. Pane- veggio. P. tesseradactyla L. VII. St. Ulrich. P. acanthodactyla Hb. St. Ulrich, VII. Lusia-Paß. P. cosmodactyla Hb. 5. VII. Seiser Alpe. Alucita tetradactyla L. 2. VII. St. Ulrich, 24. VIl. Campolungo, 30. VIII. Tschier Spitzen. Pterphorus lienigianus Z. Waidbruck. Rebel vidit. . P. tephradactylus Hb. VI. St. Ulrich. P. carphodactylus Hb. 24.VI. St. Ulrich. Stenoptilia coprodactyla Z. 2.VIl. St. Ulrich, Wolkenstein, Grödner Joch, 30. VIIL Tschier Spitzen. S. bipunctidactyla var. plagiodactyla Stt. VII. St. Ulrich. TORTRICIDAE. Acalla emargana var. caudana F. St. Ulrich, Prinz legit. Amphisa gerningana S.V. VII Vajolet-Hütte. Dichelia $6nomana Cl. VII. St. Ulrich. Cacoecia podana Sc. Waidbruck. C. sorbiana Hb. Waidbruck. C. strigana Hb. 24. VII St. Ulrich. Pandemis ribeana Hb. VII. St. Ulrich. Eulia rigana var. monticolana Frey VII. St. Ulrich, 22. VII. Col Rodella, 8. VII. Falzarego, 24. VII. Campolungo, VII. Lusia- Paß. E. ministrana L. St. Ulrich, 1. VIL Paneveggio. Tortrix bergmanniana L. VII. St. Ulrich. T. iorsterana F. VII St. Ulrich, Lusia-Paß. T. rogana Gn. 24. VI. St. Ulrich, 5. VII. Seiser Alpe. Cnephasia osseana Sc. VII. Wolkenstein. C. argentana Cl. 24. VI St. Ulrich, Regensburger Hütte. 29.VIl. C. pentziana ab. bellana Curt. 8. VII. Fedaja-Paß. C. wahlbomiana L. 5.VIl. Seiser Alpe, 3. VIl. Kölner Hütte, var. alticolana H.-S. 1.VIl. Paneveggio, 22. VIL Col Rodella. C. incertana var. minorana H.-S. VII. Wolkenstein. Sphaleroptera alpicolana Hb. VII. Vajolet-Hütte. Anisotaenia rectifasciana Hw. 1. VII. Paneveggio, 4. VII. Wol- kenstein. 110 Conchylis dubitana Hb. 24. VI. St. Ulrich. C. rutilana Hb. (= roridana Mn.) VU. Regensburger Hütte, 18. VIIL. Raschötz. C. aurofasciana Mn. 3. VII. Zwischen Karer See und Kölner Hütte, 30. VIIL. Tschier Spitzen. C. aleella Schultze. VII. Regensburger Hütte. C. hartmanniana Cl. VII St. Ulrich. C. badiana Hb. 28.VI., 6. VII. St. Ulrich, 5. VII. Seiser Alpe. C. ciliella Hb. Ein großes Exemplar. VII. Regensburger Hütte- Euxanthis zoegana L. VII. St. Ulrich. Evetria pinivorana Z. 21. VIL Regensburger Hütte, Olethreutes salicella L. VII. St. Ulrich. . sauciana Hb. 22. VII. Col Rodella. . betulaetana Hw. Waidbruck. . ochroleucana Hb. Waidbruck. . pruniana Hb. 18. VII St. Ulrich, Raschötz. . mygindana Schiff. 15. VL Schlern. Kitschelt legit. . rufana Sc. und ab. purpurana Hw. 1. VII. St. Ulrich, 15. VII. Raschötz. . striana Schiff. St. Ulrich. . metallicana Hb. var. irrieuana H.-S. 3.VIL. Karer See, VII Sella-Joch, 22. VII. Col Rodella, 24. VIl. Campolungo, 5.VIl. Seiser Alpe. . palustrana Z. 5.ViIL Seiser Alpe. schulziana F. 22.VII. Col Rodella, Sella-Joch, 3. VIL. Karer See. . rivulana Sc. 5.VII. Seiser Alpe. . urticana Hb. St. Ulrich. . lJacunana Dup. 1.VIl. St. Ulrich, 1. VII. Paneveggio. . cespitana Hb. St. Ulrich. . bipunctana F. 22.VIl. Col Rodella. . charpentierana Hb. 24.VL St. Ulrich, 3. VII. Karer See, 22.VIL. Col Rodella, 24. VII. Campolungo, 24. VII. Grödner Joch, 30. VII. Tschier Spitzen. O. hercyniana Tr. 30. VII. Tschier Spitzen, Fedaja. Steganoptycha nigromaculana Hw. 1. VII. Paneveggio. . nanana Tr. VII. St. Ulrich. . fractifasciana Hw. St. Ulrich, VII. Lusia-Paß. . ramella L. VII St. Ulrich, Wolkenstein. . eranitana Hb. 1. VII. St. Ulrich. . mercuriana Hb. VII. Vajolet-Hütte. In Anzahl. OOO000 00 OO _O0O0O0000 un unn un u 111 S. neglectana Dup. St. Ulrich. Semasia aspidiscana Hb. VII. St. Ulrich, VIL Regensburger Hütte. | Notocelia roborana S.V. 29. VII. Kuka-Sattel. Epiblema grandaevana Z. VII. Lusia-Paß. E. tedeila Cl. 26. VL, 2. VII. St. Ulrich, 1. VII. Paneveggio, 3, VII. Karer See, Falzarego-Paß. . subocellana Donz. 1.Vli. St. Ulrich. . nisella Cl. VII. St. Ulrich. . penkleriana F. VII. St. Ulrich. Die ab. unicolorana Schaw. St. Ulrich. . solandriana var. trapezana F. 19. VIM. St. Ulrich, Prinz legit. . tripunctana Sc. VII. St. Ulrich. . immundana Sc. VII. St. Ulrich. . asseclana Hb. Waidbruck. . pflugiana Hw. VII. Regensburger Hütte. . simploniana Dup. 3. VII. Kuka-Sattel, 15. VII. Raschötz. . brunnichiana S.V. 24. VI., 6. VII. St. Ulrich, Regensburger Hütte, 1. VIL. Paneveggio. Ancylis lundana F. 28. VI. St. Ulrich, 1. VII. Schlern, VII. Lusia- Paß. A. comptana Fal. VII. St. Ulrich, VII. Raschötz, 29. VI. Con- finboden (Seiser Alpe), VII. Regensburger Hütte, 27. VL. Col Rodella. A. unguicella L. VII. Raschötz, 3. VII. Karer See, Regensburger Hütte. A. biarcuana Steph. VII. St. Ulrich. A. laetana F. 1.VII. St. Ulrich. Dichrorampha alpestrana Hb. 24.VI. St. Ulrich. D. acuminatana Z. I. St. Ulrich. Lipoptycha bugnriona Dup. VII. Vajolet-Hütte. L. saturnana Gn. 27.VI. Confinboden, VII. St. Ulrich. er 9 9 br gms mm CHOREUTINAE. Simasthis fabriciana L. St. Ulrich. LYPHIPTERYGINAE. Giyphipteryx equitella Sc. 5.VIl. Seiser Alpe. 112 YPONOMEUTIDAE. Yponomeuta padellus L. Waidbruck. Y. cognatellus Hb. Waidbruck, VII. St. Ulrich, 29. VI. St. Peter (ober St. Ulrich). Y. eronymellus L. St. Ulrich. Prinz legit. 18. VII. Argyresthia conjugella Z. VII. St. Ulrich. . aurulentella S.-H. St. Ulrich. Prinz lesit. . retinella Z. St. Ulrich. Prinz legit. . sorbiella Tr. VII. St. Ulrich. . cornella F. St. Ulrich. Prinz legit. . goedartella L. VII. St. Ulrich. Ebendaher die ab. literella Hw. Prinz legit. 12. VI. A. amiantella Z. Raschötz. Prinz legit. 18. VII. P>>>> PLUTELLIDAE. Plutella maculipennis Curt. 4. VIL Campolungo. P. geniatella Z. 24. VII. Campolungo. - P. senilella Zett. 3.VII. Karer See, VII. Kuka-Sattel. Cerostoma radiatella Don. 9.1. Auer. Kitschelt legit. C. persicella S.V. 1.VII. St. Ulrich. C. aspereila L. 9.Ill. Auer. Kitschelt legit. C. falcella Hb. St. Ulrich. Prinz legsit. C. xylostella L. 7.VIM. St. Ulrich. GELECHIIDAE. Bryotropha desertella Dgl. VII. St. Ulrich. B. terrella Hb. VII. St. Ulrich, VII. Regensburger Hütte, 3. VII. Kuka-Sattel. Gelechia ericetella Hb. VII. Regensburger Hütte. G. distinctella Z. VII. St. Ulrich. G. tessella Hb. VII. Regensburger Hütte. G. virgella var. alpicola Frey VII. Regensburger Hütte, 3. VII. und 15. VII. Raschötz, 22. VII. Col Rodella. G. continuella var. nebulosella Hein. Raschötz. Prinz legit. Lita halonella Hw. 3. VII. Kuka-Sattel. L. vicinella Hw. (= junctella Dgl.) St. Ulrich. Prinz legit. Acompsia tripunctella 5. VII. Seiser Alpe. Xytophora atrella Hw. VII. Regensburger Hütte. Anacampsis taeniolella Z. 24.VI. St. Ulrich, VII. Raschötz. 113 A. patruella Mn. 24.V]. St. Ulrich, VII. Regensburger Hütte. Ypsolophus limosellus Schläg. VII. Sella-Joch. Symmocaachrestella Rbl. St. Ulrich, 24. VI. St. Jakobb. St. Ulrich. Endrosis lacteella Schiff. Waidbruck. Blastobasis phycidella Z. VI. St. Ulrich. Aplota kadeniella H.-S. VII. St. Ulrich. Rebel und Hartig vid. Pleurota bicostella Cl. St. Ulrich, 15. VII. Raschötz, 1. Vll. Paneveggio. Psecadia bipunctella F. Waidbruck. Depressaria pulcherimella Stt. St. Ulrich. Prinz legit. Anchinia laureolella H.-S. 21.VII. Regensburger Hütte. A. dolomiella Mn. u. Rgh. Schlern, Schluderbach. A. erisescens Frey Schlern. Prinz legit. Borkhausenia nubilusa H.-S. Gröden. B. similella Hb. VII. St. Ulrich. B. stipella L. 24.VI., 2. VII. St. Ulrich. ELACHISTIDAE. Epermenia scurella H.-S. 24. VI, VII. St. Ulrich, VII. Lusia- Paß, 22. VII. Col Rodella, VII. Karer See bei der Kölner Hütte. Scythris obscurella Sc. 23. VII. Wolkenstein. S. elacialis Frey VII. Vajolet-Hütte. S. laminella H.-S. 24.VI. St. Ulrich. Stagmatophora serratella Tr. 1. VII. Paneveggio. Pancalia leuwenhoekella L. 29. VI. Confinboden (Seiser Alpe). Coleophora viminetella Z. 2. VII. St. Ulrich. C. ornatipenella Hb. 18. VII. Stilfserjoch. C. aeripennis Wck. VIl. Lusia-Paß. Im Staudinger-Rebel- Katalog nur von Piemont und Norwegen angegeben. Rebel vidit. C. onosmella Brahm. VII. St. Ulrich. C. therinella Tgstr. 24. VI. St. Ulrich. C. lineariella Z. 15. VIII. Raschötz. Prinz legit. Elachista immolatella Z. 22. VIII. St. Ulrich. Prinz legit. E. subocellea Steph. 22. VIII. St. Ulrich. Prinz legit. TALAEPORIIDAE. Bankesia alpestrella Hein. Grödner Tal. Neu für Tirol. Solenobia pineti Z. VII. Sella-Joch. 114 TINEIDAE. Melasina lugubris Hb. St. Ulrich, 2. VIII. Regensburger Hütte. Narycia astrella H.-S. VII. St. Ulrich. Rebel und Hartig vid. Euplocamus anthracinalis Sc. Waidbruck. Scardia boleti F. 2. VII. Paneveggio. Tinea arcella F. 2.VIl. St. Ulrich. T. cloacella Hw. 2.VII. St. Ulrich. T. fuscipunctella Hw. St. Ulrich. Prinz lesit. Monopis feruginella Hb. VII. Regensburger Hütte. Myrmecozela ochracella Tgstr. 24.VIl. Grödner Joch. Incurvaria rupella Schiff. 1. VII. Schlern, 8.Vll. Karer See, 28. VII. Sella-Joch, 30. VIII. Tschier Spitzen. I. trimaculella quadrimaculella Höfn. VII. Lusia-Paß. I. vetulella Z. VII. St. Ulrich, VII. Regensburger Hütte. I. provectella Heyd. 5. VII. St. Ulrich. Nemophora pilulella Hb. 24. VI. St. Ulrich, 1. Vll. Paneveggio. 8. VII. Falzarego-Paß. N. pilella F. VIl. Schluderbach. In der Form magna Z. N. swammerdammella L. 1.VII. Panevegsio. Nemotois metallicus Poda. Uebergang zur ab. aerosellus Z. 24. VI. St. Ulrich. 115 Revision und Neubeschreibungen asiatischer Procris-Arten. Von B. Alberti, Merseburg. Hierzu Tafel VI—-VII. (Schluß.) Procris subtristis ssp. dolosa Stgr. Sowohl Staudinger als auch Jordan sehen dolosa als eigene Art an. Staudinger beschreibt dolosa nach 2 5 von Usgent, 1 von Samarkand und 1 SQ vom Transalai, welch letztere er als Unterart subdolosa wieder abtrennt. Ueber diese letztere wird später das nötige gesagt werden, denn sie ist von dolosa durch- aus artverschieden. Dagegen sind die dolosa-Typen von Usgent und Samarkand keine eigene Art, sondern gehören, wie die Unter- suchung des Genitals einwandfrei ergab, als Unterart zu subtristis. Darüber hinaus fand ich aber, daß auch der größte Teil der Typenserie von amaura Stgr., welche der Autor als gute Art ansah, nicht artverschieden von subtristis und dolosa ist. Die Unter- schiede, welche Staudinger in der Urbeschreibung für amaura und dolosa angibt, sind überdies recht belanglos. Er sagt, die Vorderflügel von amaura hätten eine andere, mattere, mehr oliv- grüne Farbe als die von dolosa und die Hinterflügel seien weniger tiefschwarz. Dieses letztere Merkmal trifft zu, aber nur für die echte amaura, die in wenigen Stücken in der amaura-Typenserie enthalten ist und weiter unten als gute Art beschrieben wird. Zu alledem findet sich in der Urbeschreibung noch ein recht störender Druckfehler, indem es zweimal bei Vergleichen mit amaura statt dolosa incerta heißt. Von der Form dolosa liegen mir außer den Typen dieser Form und den unter amaura steckenden Typen eine kleine Serie aus der Püngelersammlung, 1 SQ aus der Sammlung Daniel und ein weiteres Pärchen aus meiner eigenen Sammlung vor. Alle diese Tiere unterscheiden sich von subtristis durch die viel ge- ringere Größe, 22—24 mm Spannweite beim 3’, 20—23 mmbeim 9. Flügelform, Fühlerbildung, Ventralplatte und Genitalapparat da- 116 ® gegen sind ganz gleich denen der Stammform. Das Bild der Hinterleibsöffnung ist allerdings bei den beiden Usgent-Typen ein anderes insofern, als der Genitalapparat unter Erweiterung der Oeffnung etwas mehr hervortritt, so daß nicht nur die dor- salen und ventralen Valvenvorsprünge, sondern auch der aus- gebuchtete Verbindungsteil sichtbar sind und ein scheinbar an- deres Genital vortäuschen. Als ich aber unter den Püngeler- Stücken ein ganz gleich aussehendes 5 fand und das heraus- präparierte Genital in nichts von dem eines normalen dolosa- Stückes und dem der subtristis-Cotype abwich, war erwiesen, daß auch die Usgent-Typen von dolosa zu subtristis gehörten. Ich konnte daher auf eine Genitaluntersuchung bei ihnen ver- zichten. Beide Formen der Hinterleibsöffnung sind abgebildet. Farbe und optischer Glanz der Vorderflügel von dolosa sind etwas variabel, so daß Staudinger wohl auch hierdurch zu seiner Zerlegung der subtristis-Gruppe in drei Arten kam. Die Schwär- zung des Außenteils der Vdil. ist verschieden stark ausgeprägt, manchmal fast nur auf die Fransen beschränkt, gelegentlich die ganze Außenhälfte des Flügels verschwärzt, wie bei subtristis. Das Grün ist oft braunstichig, wie bei den meisten amaura- Typen und dem J’ der Daniel-Sammlung, gelegentlich stark blau- stichig, oder fast ganz dunkelblau. Vielleicht bilden die über- wiegend braunstichigen Stücke von Margelan eine gute Unterart. Auch der optische (zlanz kann gelegentlich auf der ganzen Vdil.- Fläche stärker auftreten. Als hauptsächlicher Unterschied zwischen dolosa und subtristis bleibt jedenfalls die geringere Größe und im Durchschnitt weniger starke Verschwärzung der Vfl. bei ersterer. Die geographische Abgrenzung von subtristıs gegen dolosa ist noch ganz unklar, die vorliegenden dolosa-Falter stammen von Usgent, Margelan, dem Sarawschan, Aksu und dem ganzen Tian- schan-Gebirge. Procris subdolosa Stgr. Diese von ihrem Autor lediglich als etwas fragliche Unterart von dolosa benannte Form ist tatsächlich eine gute Art. Als Typen haben zu gelten das bereits von Staudinger eingehend besprochene Pärchen vom Transalai. Was Jordan im „Seitz“ über die Valven von dolosa schreibt, trifft nur für subdolosa zu. Auch die Angabe, die Hinterflügel von dolosa seien heller als die von subtristis oder amaura, trifft nicht zu, zumal in den Ur- beschreibungen gerade das Gegenteil steht. Wohl aber gilt dieses Merkmal für subdolosa. Ich wiederhole kurz die Beschreibung 117 und ergänze sie zugleich an Hand des Typenpaares und je eines & , die mit der Bezettelung „Samarkand“ bezw. „Tura“ vorliegen. Kleiner als subtristis und auch als dolosa, 5-Type 20, 9- Type 17 mm Spannweite. Vdfl. beider Geschlechter gleichmäßig grün und mit lebhafterem Glanz als bei dolosa, Htfl. gleichmäßig schwarzbraun, doch nicht ganz so tief wie bei subtristis und do- losa. Die Fransen heben sich bei den Vdfl. wenig dunkler von der Grundfarbe ab. Unterseite, besonders der Hinterflügel stark grün bestäubt und schillernd. Kopf, Thorax und Bauchseite des Hinterleibs glänzend grün, letzterer oben weniger glänzend. Fühler- schaft bei 5’ und 9 gegen das Ende zunehmend dicker werdend, beim 5 kräftig gekämmt, die letzten 3 Glieder nur gesägt bezw. verwachsen, die des 2 mäßig deutlich gesägt. Im ganzen er- scheinen die Fühler durchaus stumpf endend. Die Ventralplatte des 5’ reicht bis zum Hinterleibsende (Unterschied von amaura), in der Oeffnung fallen die langen, oft kreuzweise übereinander liegenden Chitinfortsätze der Valven sehr stark auf. Die Ventral- platte des 2 ist nicht gut erkennbar, sie ist stark deformiert. die Vagina offenbar nur halbbedeckend. Der Genitalapparat des 5 zeigt die Valven abgestutzt, am Ende etwas gezähnelt und vor dem ventralen Ende die langen Fortsätze. Der Aedoeagus ist relativ kurz, mit einem halbkreis- förmig gebogenen Dorn im oralen Teil und analwärts mit einem kur- zen,analwärts in einzelne Dornspitzen auslaufenden bezw. mit die- sen besetzten Chitinwulst, wie ich ihn bisher bei keiner anderen Pro- cris-Artsah. Uncus lang und dünn, Saccus nur schwach entwickelt. Auf Grund einer mir von Dr. Jordan -Tring übersandten Skizze des 5 -Hinterleibes der Procris pamirensis Hmps., die mir in Natur unbekannt ist, muß ich annehmen, daß pamirensis art- gleich mit subdolosa ist, da die Ventralpatte des 5 ebenfalls bis zur Hinterleibsöffnung reicht und in ihr die sehr charakteristischen langen Chitinfortsätze der Valvenenden wie bei subdolosa sichtbar sind. Auch die Beschreibung der Art steht mit dieser Annahme nicht in Widerspruch. Procris amaura Stgr. Staudinger beschrieb 1887 amaura als gute eigene Art, Jordan stellte sie im „Seitz“ als Form zu subtristis. Wie ich schon bei Besprechung der Pr. subtristis ssp. dolosa erwähnte, gehört der größte Teil der amaura-Typenserie zu dieser. Nur ein S’® von Samarkand und 1 5° von Margelan gehören einer guten besonderen Species an, für die der Name amaura nunmehr 118 einzutreten hat. Da das 5 von Margelan von dem Pärchen von Samarkand im äußeren Habitus recht verschieden ist (größer, dunkler grün, dichter beschuppt), so lege ich die Stücke von Samarkandals Arttypen fest und beschreibe die amauranach ihnen. Spannweite beim 5 wie auch beim @ 20 mm. Flügel schmal, dievorderenziemlichlebhaftund gleichmäßig grün, dieFransen dunk- ler, ziemlich stark abstechend. Hinterflügel gleichmäßig schwarz- braun, alle Flügel etwas dünner beschuppt als bei dolosa, Unter- seite ohne grüne Bestäubung. Kopf, Thorax, Hinterleib grün- glänzend. Fühler wie bei subdolosa, kräftig, stumpf endend, der Fühlerschaft bei 5 und @ gegen das Ende zu dicker werdend, beim 5 mit langen, ziemlich anliegenden Kammzähnen, die letzten 4 Glieder nur gezähnt bezw. verwachsen. Fühler des % gegen das Ende zu schwach gesägt. Die Ventralplatte des 5 ist von der bei subtristis und sub- dolosa deutlich verschieden. Sie erreicht das Hinterleibsende nicht (Unterschied von subdolosa) und läßt eine schmale, helle, unchiti- nisierte Zone zwischen diesem und sich. In die Hinterleibsötifnung ragen lange Chitinfortsätze der Valven genau wie bei subdolosa. Die Ventralplatte des © ist grade abgegrenzt, erreicht aber den Ovipositor nicht ganz (Unterschied von subtristis). Das Genital der Type wurde nicht untersucht. Von der Firma Staudinger u. Bang-Haas erhielt ich eine Procris-Form aus dem Hissar-Gebirge, gefangen im Juni, welche im äußeren Habitus von der soeben beschriebenen amaura deutlich abweicht, aber in der charakteristischen Beschaffenheit des 5- Hinterleibsendes dieser ganz gleich ist, so daß ich sie bedenkenlos zu amaura stelle. Zu den Tieren vom Hissargebirge, die vom sleichen Fundort und wohl aus der gleichen Quelle stammend auch in der Püngelersammlung und in der SIg. Daniel vertreten sind, fand ich in ersterer ein ganz passendes 9, bezettelt „Sarawschan 2500 m“. Alle Tiere sind untereinander gleich und ich möchte sie als gute Unterart der amaura betrachten. Diese Form sei Herrn Bang- Haas gewidmet und mag als ssp. banghaasi in die Literatur einge- führt werden. Ich beschreibe dieneue Unterartnach 7 5 vom Hissar- Gebirge und 1 @ vom benachbarten Sarawschan wie folgt: Spannweite der S 19—22 mm, des 9 21 mm. Flügel-Form wie bei amaura, doch die Vdfl. oberseits nicht lebhaft grün sondern sehr stumpf dunkelgrün, die Fransen heben sich kaum ab. Die Htfl. gleichmäßig schwarzbraun, deutlich dichter beschuppt und dunkler als bei amaura. Unterseite der Flügel ohne grüne Be- Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl. H. 3. 2 119 stäubung, Kopf, Thorax, Hinterleib grün oder bräunlichgrün glän- zend. Fühlerbildung und Ventralplatte wie bei der Stammform. Die Genitalarmatur von amaura beschreibe ich nach 3 Präpa- raten der ssp. bang-haasi. Valven ganz ähnlich denen von subdolosa, doch die Valven- enden spitzer zulaufend, der Fortsatz vor dem ventralen Ende etwas länger und schlanker als bei subdolosa. Der Aedoeagus ebenfalls länger, schlanker, in seinem oralen Teil ein kräftiger, fast gerader Dorn, im analen Teil ein gebogener zweiter Dorn. Uncus lang, mäßig dick, Saccus als schwacher Höcker entwickelt. c-Holotype und 4 Paratypen der neuen Unterart in coll. m., 1 Paratype in coll. Daniel, Allotype und 1 5S-Paratype in der Püngelersammlung des Zoolog. Museums Berlin. Procris obscura Zell. Diese von Zeller 1847 beschriebene Procris-Art (10) ist eine der variabelsten, die ich kenne. Ihre Verbreitung reicht von Nord- afrika über Vorderasien bis zum Kaukasus und greift auch nach Europa über, wo sie auf der südlichen Balkanhalbinsel keine seltene Erscheinung ist. Früher als Form von Pr. geryon Hbn. auf- gefaßt, wurde sie schon von Staudinger 1862 wieder als gute Art bestätigt und auch von Jordan im „Seitz“ als solche aufgeführt. Die Namensform ist von Rhodos beschrieben, mir aber von dort unbekannt, nach Staudinger aber in gleicher Ausprägung auch von Beyrut in Syrien, woher mir eine größere Serie vorliegt. Ich wiederhole die Beschreibung kurz nach diesen Stücken. Spannweite der 5 20—26 mm, der 2 19—24 mm, beide Ge- schlechter also fast gleich groß. Vdfl. schmal, dick und meist stark glänzend spangrün oder blaugrün beschuppt, Fransen schwärzlich. Htfl. ebenfalls dicht bräunlichschwarz bestäubt, doch wurzelwärts aufgehellt, Fransen ebenfalls dunkel. Unterseits die Vorderränder aller Flügel leicht grün oder blau bestäubt. Kopf, Thorax und Bauchseite des Hinterleibs ziemlich glänzend grün, Dorsalseite des Hinterleibs schwärzlich. Fühler stumpf, letzte 9 Glieder verwachsen, beim 2 deutlich gegen das Ende zu verdickt. Die Fühler sind bei beiden Geschlechtern meist länger und kräftiger als bei geryon. Die Ventralplatte des 5 reicht bis zum Hinterleibsende und ist meist deutlich eingekerbt. In der Hinterleibsöffnung sieht man die unbewehrten Valvenenden und ferner meist das Aedoeagus- ende hervorschauen. Dies letztere erscheint mir ziemlich konstant und charakteristisch für obscura. Ich fand dieses Merkmal häu- 120 figer sonst nur noch bei Pr. manni. Led. Die Ventralplatte des % ist gerade abgegrenzt, den Ovipositor fast erreichend. Der Genitalapparat hat unbewehrte Valven. Der Aedoeagus ist sehr charakteristisch, ungewöhnlich lang, dabei dünn und mit kräftiger kolbiger Aussackung am oralen Ende. In seinem Innern führt er durch die ganze Länge eine kräftige Chitingräte, wie sie Naufock treffend benannt hat. Der Uncus ist lang und kräftig, der Saccus als deutlicher Höcker entwickelt. 1862 beschrieb Staudinger (l.c.) nach Stücken von Brussa eine Procris anceps als eigene Art, die er später in seinem Katalog als Unterart zu geryon zog. Jordan dagegen stellt diese Form im „Seitz“ als Unterart zu obscura, während sie von anderen Autoren noch bis in die neueste Zeit als Form von geryon auf- gefaßt wird. Ich muß mich nach den Ergebnissen der Genital- untersuchung durchaus der Auffassung Jordans anschließen. Die Typen von anceps in der Staudingersammlung habe ich einge- sehen. Der Autor führt als Unterschied gegen obscura die mehr grünen oder goldgrünen und stark glänzenden Vorderflügel an und als Unterschied gegen geryon die längeren und dickeren Fühler und die besonders in der vorspringenden Analecke der Hinterflügel dichtere und dunklere Beschuppung. Die Färbung der Typen ist m. E. nicht ganz einheitlich, auch unter syrischen obscura kommen nicht selten Stücke mit mehr gelblichgrünem und stark glänzenden Kolorit der Vdfl. vor. Mir scheint anceps keine sonderlich prägnante Unterart zu sein, denn anceps-ähnliche Tiere liegen mir aus allen Teilen des obscura-Verbreitungsgebietes fast in größerer Zahl vor als solche vom Typ der Beyrut-Tiere, so aus Ankara, Mardin, Palästina, Damiette in Aegypten usw., z. T. noch stärker goldgelb und glänzender als die anceps-Typen. Wahrscheinlich wird ein späteres ausführliches Studium von Procris obscura zur Aufstellung sehr zahlreicher Lokalrassen führen. Nachstehend möchte ich nur 2 prägnante obscura-Formen, die zugleich extreme Variationsrichtungen darstellen, nomenklatorisch festlegen. Aus der Sammlg. Osthelder liegt mir ein SQ vor, bezettelt „Talysch, Kaukasus, VI*.!) Das 5 hat 30 mm, das 9 26mm Spann- weite. Die Sammlg. des Zool. Museums Berlin enthält ferner 1 5, bezettelt „Caucasus, v. Eversmann” von 32 mm Spannweite. Die Vdfl. der Kaukasus-Stücke sind ganz dick grün oder blaugrün, beim © fast blau beschuppt und zeigen nur geringen optischen 1) Das Talysch-Gebiet liegt genauer am Südwestrand des Kaspischen Meeres. = 121 Glanz, die Htfl. sind kräftig schwarzbraun, wurzelwärts etwas heller. Fransen aller Flügel dunkel und abstechend, Kopf, Thorax, Hinterleib, letzterer besonders unten, grünglänzend. Fühler lang und dick. Ohne Genitaluntersuchung wären diese riesigen Stücke nicht als obscura-Form erkennbar gewesen. Ich benenne sie ssp. maxima nov. ssp. Holo- und Allotype vom Talysch-Gebiet in coll.’ Osthelder, 1 5 -Paratype in der Sig. des Zool. Museums Berlin. Von der Firma Staudinger u. Bang-Haas erhielt ich mit der Fundortangabe „Amasia“ 3 &, 1 @ die ebenfalls eine gute Unter- art darstellen und wie folgt beschrieben seien: Spannweite der 5 26—29 mm, des © 23 mm. Vdfl. grün, ohne blauen Einschlag, beim 9 bräunlichgrün, optischer Glanz gering. Htfl. sehr dünn beschuppt, nur die Fransen stark kontrastierend dunkler. Auch die Vdfl. sind relativ dünn beschuppt, so daß die Tiere ähnlich kleineren Stücken von Pr. statices werden. Auch hier wäre ohne Genitaluntersuchung die Artzugehörigkeit nicht zu ermitteln ge- wesen. Ich benenne diese Form wegen ihres blassen Gesamt- eindrucks ssp. pallida nov. ssp. Holo- und Allotype sowie 1 J- Paratype in coll. m, 1 5-Paratype in coll. Daniel. Genitalapparat und Ventralplatte aller angeführten obscura- Formen sind vollständig gleich denen der Stammform, lediglich Größenunterschiede sind vorhanden. Procris mystrocera Püng. Diese Art mit geknöpften Fühlerenden hat Püngeler nach einem einzelnen %' von Schahkuh in Persien beschrieben (11). Bei Durchsicht der Staudingersammlung stieß ich auf ein zweites |, welches unter capitalis steckte, und ebenfalls den Fundortzettel „Schahkuh“ trägt. Dieses Tier sieht von der Type recht ver- schieden aus und ist der capitalis Stgr. äußerlich viel ähnlicher als Püngelers Stück. Es ist größer als dieses, 20 mm gegen 17 mm Spannweite der Type, weniger dicht beschuppt und mit matterem Grün der Vdfl. Die schmale Flügelform hat es aber mit der Type gemein. Ganz verschieden und hieran sicher unterscheidbar sind capitalis und mystrocera aber in der Bildung der Ventralplatte des 9’ und im Genitalapparat. Diesen konnte ich dank dem Ent- gegenkommen von Herrn Bang-Haas bei dem Stück der Stau- dingersammlung herauspräparieren und damit die Art eindeutig cha- rakterisieren. DieV entralplatte erreicht bei capitalis das Hinterleibs- ende, in dessen Oeffnung die einfach geformten Valven stark hinein- ragen. Bei mystrocera erreicht die chitinisierte Ventralplatte das 122 Hinterleibsende nicht und bei der Type sieht man die Valvenenden nur ganz wenig aus der Oeffnung des Hinterleibs hervorschauen. Bei dem Staudinger-Stück war der Genitalapparat stark vorgestülpt. Die Genitalarmatur von capitalis zeigt einfache Valven, der Aedoeagus ist schlank und hat einen kleinen, fast geraden und spitzen Dorn im analen Teil. Der Uncus ist sehr lang, der Saccus kaum angedeutet. Die Valven von mystrocera sind schmal, gleich- falls ohne Zähne oder Fortsätze, und sind schief abgestutzt. Der Aedoeagus ist außerordentlich charakteristisch, er besteht aus einer sehr langen, ganz dünnen Chitinröhre, deren letztes Ende möglicherweise beim Abbrechen der letzten Hinterleibssegmente für die Präparation nicht mit erfaßt wurde, weil eine orale Aus- sackung und die Einmündung des Ductus ejaculatorius beim Prä- parat nicht erkennbar sind. Durch die Röhre zieht sich ein langer dünner Chitinfaden, ähnlich wie beiPr. notata Zell. Der Uncus ist mittellang, viel kürzer als bei capitalis, ein Saccus nicht erkennbar. Aus einer Skizze des Hinterleibsendes der mir in Natur unbe- kannten Procris chalcoclora Hmps., welche ich der Freundlichkeit von Herrn Dr. Jordan verdanke, ist zu ersehen, daß dieses mit dem von mystrocera ganz übereinstimmt, so daß ich die Möglichkeit hier andeuten will, daß beide artgleich sind, wobei dann der chal- coclora die Artpriorität zukäme. Im vorstehenden systematischen Teil sind nicht alle aus Asien beschriebenen Arten und Formen der Gattung Procris behandelt worden. Erwähnt wurde bereits, daß alle ostasiatischen Formen, — ihre Zahl ist übrigens nur gering, — außer Betracht geblieben sind. Dabei handelt es sich zunächst um die Formen chinensis Fldr., esmeralda Bilr., und tristıs Brem. Nach dem vorliegenden Material sind diese alle nichts als mehr oder weniger charak- teristische Unterarten von Procris pruni Schiff. Ganz unklar ist mir noch die Stellung der Procris elegans Pouj. und der zu ihr in Beziehung gebrachten pekinensis Draes. Es besteht Grund zu der Annahme, daß diese Formen überhaupt nicht zu Procris sondern möglicherweise zu llliberis gehören. Inzwischen habe ich durch liebenswürdige Vermittlung von Herrn E. Moebius, Radebeul, die Type von Procris pekinensis Draes. einsehen können und dabei mit Sicherheit festgestellt, daß es sich in der Tat hier um keine Procris-Art handelt, das Tier vielmehr wahrscheinlich in den Verwandtschaftskreis des Genus Illiberis gehört. Da ich diesen schwierigen Formenkreis 123 bisher nicht untersuchen konnte, bleibt die endgültige Einordnung von pekinensis sowie die Frage, ob es sich hier überhaupt um eine neue Art handelt, offen. Die gelben Haarstreifen an den Seiten des Hinterleibs, welche der Autor als charakteristisch für seine Art hervorhebt, sind wenig aufiallend und mehr schmutzig gelbbraun. Sie finden sich auch bei Stücken meiner Sammlung aus dem Jlliberis-Formenkreis, deren Bestimmung noch aussteht, da für die Fixierung dieser ganz eintönigen Tiere eine vollständige . Genitaluntersuchung, genau wie bei Procris, unerlässlich ist. Die auf Vorderasien beschränkte Procris amasina H. Sch. wurde bereits von Naufock (12) als selbständige Art erkannt, die mit pruni, wohin sie Jordan im Seitz stellt, nichts zu tun hat. Naufocks Arbeit enthält auch die Beschreibung u. Abbildung des J -Genital- apparates, so daß sich eine Wiedergabe an dieser Stelle erübrigt. Ungeklärt muß auch heute noch die Frage bleiben, zu welcher Art mollis Gr. Grshm. zu stellen ist. Wahrscheinlich wird die kurze, völlig unzulängliche Urbeschreibung dieses Tieres vom Kuku-nor niemals eine Klärung zulassen, wenn nicht irgendwo noch die Typen erhalten sind. Ich neige der Ansicht zu, daß mollis mit hamifera gleichzusetzen ist, da diese in China und weiter östlich die einzige Vertreterin der budensis-Gruppe, zu der wohl auch mollis gehört, zu sein scheint. Ebenso unklar bleibt die Artzugehörigkeit von paupera Christ. Auch hier ist die Urbeschreibung völlig unzulänglich. Es mag richtig sein, diese Form als zu volgensis gehörig anzusehen, wohin sie Jordan im Seitz als Synonym stellt. Einen Anhalt für die systematische Stellung von uralensis Gr. Grshm. erlangte ich durch Untersuchung einiger stumpffühleri- ger Tiere aus dem Alai, dem Kaukasus und Armenien, Diese er- wiesen sich überraschend alle als echte statices, wodurch zu- gleich unsere Kenntnis von der Verbreitung dieser in Mitteleuropa häufigsten Procris-Art sehr erweitert wird. Es wird hierdurch weiter sehr wahrscheinlich, daß uralensis ebenfalls zu statices gehört, und somit die bisherige Ansicht über die systematische Stellung dieser Form gültig bleibt. Im übrigen wird die Ver- breitung von Procris statices und ihrer nächstverwandten Arten ein lohnendes Thema für eine besondere Abhandlung darstellen. VonProcris duskei Gr. Grshm. undihrer Form aerea Gr. Grshm,, beide aus Persien beschrieben, habe ich Material oder Anhalts- punkte für ihre systematische Stellung leider nicht erlangen können. Alle weiteren nicht berücksichtigten Procris-Arten, soweit sie 124 in Asien vorkommen, haben ihre Hauptverbreitung in Europa und sollen hier nicht behandelt werden. Besondere asiatische Formen sind von ihnen bisher nicht beschrieben worden. Nachtrag (bei der Korrektur). Nach Abschluß der vorstehenden Untersuchungen erhielt ich von Herrn Dr. Bytinski-Salz, Padua, 3 J' und 3 © einer Procris-Form, die zu einer Neubeschreibung Veranlassung geben. Diese neue Form steht der Procris graeca Jord. äußerst nahe. Leider ist das Material zu gering, um eine sichere Entscheidung darüber zu treffen, ob es sich hier nur um eine durch Ueber- gänge mit graeca verbundene Unterart dieser oder bereits um eine konstant verschiedene gute Species handelt. Ich führe das Tier daher zunächst als Procris graeca ssp.? nersica nov.ssp.? in die Literatur ein, obwohl nach den grundsätzlichen Ausführungen in der Einleitung dieser Arbeit die Wahrscheinlichkeit groß ist, daß man berechtigt ist, die neue Form als Species zu betrachten. Von den vorliegenden Tieren sind bezettelt 2 5, 229 mit „Iran“, 15,1 © mit „Iran, Keredj, 1200m, 1936, Brandt”. Spann- weite der / 22-23 mm, die der 2 20—22 mm. Im äußeren Habi- tus ganz wie kleine sraeca, die Fühler scheinen mir etwas kräftiger und die der © im letzten Drittel gegen die Spitze zu leicht ver- dickt und etwas stärker gesägt als im Durchschnitt bei graeca. Die Ventralplatte ist bei allen 3 5 übereinstimmend etwas weiter vorgezogen als bei graeca und überdies charakteristisch löffelartig gewölbt, während sie bei graeca flach erscheint. Auch ist die Einkerbung am Ende etwas weniger stark als bei dieser. Beim © finde ich keine Verschiedenheiten in der Ventralplatten- bildung von der beim graeca-Q. Der Aedoeagus ist nicht verschieden von dem bei graeca. Bei der Valve dagegen zeigt sich an den hergestellten 2 Prä- paraten ein leichter Unterschied derart, daß der zahnartige Vor- sprung in der Mitte des Unterrandes etwas länger ist und weniger breit der Valve entspringt, im ganzen also auch schlanker er- scheint. Auch ist der Winkel, den Mittelachse des Zahnes und Valvenrand bilden, spitzer als bei graeca. Im ganzen betrachtet, steht die Valvenform bei persica etwa in der Mitte zwischen der bei graeca und chloros Hbn. Dies ist vielleicht von gene- tischem Interesse, denn wir haben damit eine auffallend kon- stante Entwicklungsreihe der Valve, die bei syriaca beginnend über graeca, persica, chloros bis chloronota läuft. 125 Ein früher bereits vom Elburs-Gebirge flüchtig untersuchtes Stück, welches ich damals zu graeca stellte, liegt mir leider nicht mehr zu erneutem Vergleich vor. Die Untersuchung wei- teren Materials aus den fraglichen Gegenden wird von großem Interesse für die systematische Stellung der neuen Form und weiter für die Frage sein, ob hier erstmalig eine intraspezifische Genitalvariante als Rassenmerkmal bei einer Procris-Art vorliegt. Holo- und Allotype der persica von Keredj, ferner 1 J%, als Paratypen, bezettelt „Iran“, in coll. Bytinski-Salz,1 5 @ eben- daher in coll. m. Beiträge zur Kenntnis der Zygaenen Südosteuropas. Von O. Holik-Prag. (Fortsetzung.) 11.') Zyg. (Hyala Hb.) punctum O. Die Art ist im :ganzen Gebiet verbreitet. Aus Istrien erwähnt sie Hafner’) von den Abhängen bei Salcano, nörd- lich von Görz, wo sie Mitte Juni selten sein soll. Im Zusam- menhang mit der Population von Salcano dürften die Fund- stellen bei Kronberg und Heiligenkreuz (Stauder), ferner jene bei Oberfeld in der Nähe von Wippach (früher zu Krain ge- hörig) stehen, wo sie Mann°) fand. Bei Triest soll sie nach | Seit Erscheinen des ersten Teiles dieser Arbeit (vgl. Mitt. d. Münch. Ent. Ges. 1936, H. III, und 1937, H. I) hatte ich Gelegenheit, umfangreiches Material des Naturhistorischen Museums in Wien, des Nationalmuseums in Budapest und des Bosnisch-herzegowinischen Landesmuseums in Sarajewo zu vergleichen. Auch stellten mir verschiedene Privatsammler ihre Schätze zur Verfügung. Ich bin den Herren Prof. Dr. Rebel-Wien, Dr. Zerny-Wien, Dr. Schmidt-Budapest, Winneguth-Sarajewo, J. Hafner-Laibach, Thurner- Klagenfurt, Zukowsky-Hamburg, Dr. Alberti-Magdeburg und Dr. Schwarz- Prag zu besonderem Danke verpflichtet, weil sie es mir ermöglichten, die vorliegende Arbeit auf bedeutend breiterer Grundlage fortzusetzen. ®) Hafner J., Verzeichnis der bisher in Krain beobachteten Groß- schmetterlinge. 2. Aufl. Laibach 1930. (Ungedruckt. Manuskriptabschrift,) 3) Mann J., Aufzählung der Schmetterlinge, gesammelt auf einer Reise nach Ostkrain und dem Küstenlande, — Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 4., 1858, S, 554, 126 Carrara (vgl. Stauder, Faunula) im Juni, Juli gemein sein. Im eigentlichen Istrien, südlich von Triest, hat Stauder Zyg. punc- tum OÖ. nicht angetroffen. Von der kroatischen Adriaküste (Susak) beschreibt Reiß die var. kolbi: verringerte Fleckenzeichnung, etwa wie var. ıfala Bgif., schmal- und spitzflügeliger als andere punctum- Rassen, Rot mit etwas weniger Gelbmischung und Hil.-Saum eher etwas schwächer als bei der Typenrasse. Die var. kolbi Reiß ist wahrscheinlich identisch mit ssp. dalmatina Bsd. oder eine dazu gehörige Lokalrasse.'!) — Aus diesem Gebiet wird Z. punc- tum O. schon von Mann erwähnt. Er will die Raupe erwachsen auf Salvia officinalis gefunden haben. Das können nur Raupen gewesen sein, die zum Zwecke der Verpuppung ihre Futter- pflanze, Eryngium campestre L., verlassen hatten. Eine von Nadbyl gefangene Serie Z. punctum OÖ. aus Mittel- dalmatien (Zara, 25.—28.V. 1931) steckt in meiner Sammlung. Ich betrachte diese Rasse als die von Boisduval beschriebene Zyg. dalmatina. Die Begründung für meine Ansicht habe ich an anderer Stelle’) gegeben. Boisduvals Urbeschreibung lautet: „Alis anticis subdiaphanis, cyaneis, maculis duabus elongatis, puncto costali maculaque postica ovata rubris; posticis rubris margine cyaneo; antennis vix clavatis.” Auffallend ist bei dieser Rasse die Kürze des vorderen Basalfleckes. Bei ungarischen Stücken und der wahrscheinlich auch zur Nominatrasse gehörigen Wiener Population ist dieser lang ausgezogen, reicht nahezu bis zum Beginn des Apikal- fleckes, manchmal auch noch weiter. Bei meinen Stücken aus Zara erreicht er meist nicht einmal den Zellpunkt. Auffallend klein ist auch der Apikalileck, der nur sehr selten mit dem Zellpunkt verbunden ist. Der Hinterrandstreifen ist etwas ein- geschnürt und füllt den Raum zwischen den ihn begrenzenden Adern meist nicht aus. Die Grundfarbe ist dunkler als bei der Nominatrasse, Breite des Marginalbandes wie bei der ungari- schen Rasse. Von Herrn Dr. Verity erhielt ich einige Stücke der var. itala Bgff. aus Florenz. Bei dieser Rasse ist das Rot- muster noch weiter reduziert und das Marginalband ist breiter, 1) Die Cotypen von var. kolbi Reiß im Ung. Nat. Mus, (5?) stimmen in der Zeichnung völlig mit ssp. dalmatina Bsd. überein, desgleichen Stücke aus Zengg, obwohl bei letzteren der Basalfleck etwas besser entwickelt ist. 2) Holik O,., Zyg. lathyri Bsd. und Zyg. dalmatina Bsd. — Ent. Rund- schau, 53., 1935, S. 56. 127 auch ist sie etwas größer. Sonst besteht aber große Ueber- einstimmung zwischen var. itala Bgff. und ssp. dalmatina Bsd. Die Boisduvalsche Type soll zwar aus Ragusa stammen. Die dort fliegende Population stimmt aber mit Beschreibung und Bild nicht überein, so daß ich an eine Fundortverwechslung glaube. 4 53 aus Knin, leg. J. Hafner, passen zu den Stücken aus Zara, wenn auch der Apikalfleck wie das Rotmuster überhaupt etwas besser entwickelt ist. Der Fleck 1 ist bei diesen Stücken ebenfalls kurz. Weitere Standorte in Mitteldalmatien sind Porkovic und Dernis bei Sebenico (Stauder). Nach der Bemerkung Stauders, daß an diesen Orten „dystrepta und selten die Nennform“ fliegt, wäre zu schließen, daß diese Populationen schon zur süd- dalmatinischen Rasse gehören oder zu ihr überleiten. Bei Kuciste fand dagegen Werner (vgl. Stauder) wieder f. contaminoides Stgr., d. i. die Hauptform der ssp. dalmatina Bsd. Die süddalmatinische Zyg. punctum O., die ich in einigen Stücken oberhalb Gravosa bei der Irrenanstalt (VI. 1926) fing, weiters 25 1 @ aus Ragusa vecchia (leg. M. Hilf) aus dem Deutschen Ent. Institut Berlin-Dahlem nähern sich mehr der in Griechenland fliegenden Rasse. Boisduval hat nach einem von Graf Dejean aus Ragusa erhaltenen Exemplar mit einer nach außen erweiterten Mittel- strieme, entstanden durch Konfluenz des Zellpunktes mit dem Apikalileck, seine Zyg. lathyri beschrieben. Obwohl die Ab- bildungen bei Boisduval schlecht sind, lassen Bild und Be- schreibung keine andere Deutung zu, als daß Z. lathyri Bsd. eine punctum-Form ist. Von den dalmatinischen Inseln sind Funde von Lussin, Oriule grande (Galvagni‘) im Quarnero und Brazza bekannt geworden. Im Naturhistorischen Museum in Wien stecken 4 / von der Insel Arbe, leg. Dr. Zerny 17.—30. VI. 1934; sie ge- hören zur ssp. dalmatina Bsd., obwohl bei ihnen der Apikal- fleck etwas besser ausgebildet und nicht so stark abgerundet ist. In Bosnien-Herzegowina ist die Art ebenfalls weit ver- breitet. Rebel nennt als Standorte: Sarajewo, Mostar, Doma- novic, Stolac, Gacko, Duii. Von letzterem Ort befinden sich 2 © im Deutschen Ent. Inst. Berlin-Dahlem. Bei Domanovic fand !) Galvagni Dr. E., Eine Ausbeute von Lussin und den benachbarten Inseln (Scoglien). — Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 56., 1916, S. 146. 128 ich 1930 noch im Juli ein, allerdings ganz abgeflogenes, Weib- chen, bei Gacko konnte ich die Art weder 1914 noch 1930 auf- finden. Die Stücke aus Duzi stimmen in der Zeichnung mit denen aus Ragusa überein. Ein © hat auffallend kurze und abgerundete Flügel. In Albanien hat die Art ebenfalls große Verbreitung. Rebel') führt sie aus Durc (Durazzo, Durr&s) und Mali Durcit (Mal i Dur- resit) an. Bei Rebel und Zerny ’) werden noch weitere Stand- orte genannt: Kula e Lum&s, Ploshtan, Elbassan, Oroshi, Kis- baratha. Die von Zerny bei Kula e Lum&s und Ploshtan ge- fangenen Stücke haben sehr ausgedehntes Rotmuster; sie ge- hören zur Form dystreptoides Reiß (dystrepta F. W.), alle übrigen zur typischen Form. Außer diesen Stücken befanden sich im Naturhistorischen Museum in Wien noch Fundortsbelege von Elbassan und Durazzo (leg. Karny), die der Typenrasse nahe- stehen. Bei Skutari (Shkodra) fliegt nach Bartha (vgl.R. u. Z.) Z. punctum in der zweiten Junihälfte sehr häufig in den Formen var. italica Stgr.°) und dystrepta F. W. (= dystreptoides Reiß). 2 © von der albanisch-südslawischen Grenze (Gjalicna Lum, leg. Csiki, Ung. Nat.-Mus.) sind fast ganz rot wie Weibchen klein- asiatischer Rassen. In Serbisch-Mazedonien fand Alberti‘!) Zyg. punctum bei dem Dorfe Rajec in der Nähe von Drenovo, westlich von Perlepe (Prilep) häufig auf Disteln. 1 5 2 2, die mir Dr. Alberti zur Ansicht einsandte, weiters zwei 5 aus der Sar-Planina, nordwestlich von Uesküb (leg. VII. 1934, H.W. Muche), haben die Größe der griechischen Stücke aus der Nähe von Athen, sind aber stärker gezeichnet, ohne die südrussische var. dystrepta F.W. in dieser Beziehung zu erreichen. Ein weiteres ähnliches Stück vom gleichen Standort (les. Winneguth) steckt in der Musealsammlung in Sarajewo. Auch Stücke aus Uesküb (2 9 les. Dr. Barth, e.c. Dr. Alberti) haben dasselbe Aussehen. In der Sammlung Dr. Bukuwkys steckt ein Weibchen vom Ochrida- See (leg. Bukuwky, 10. VIl. 1934) mit sehr ausgedehntem Rotmuster. 1) Rebel Prof. Dr., Lepidopteren aus Mittelalbanien. — Ztschr. d. Oesterr. Ent. Ver,, 3., 1918, S. 86, 2)RebelH. und ZernyH., Die Lepidopterenfauna Albaniens. — Denk- schr. der Akad. d, Wissensch. in Wien. Math,-naturw. Klasse, 103. Bd., S. 121 3) — var, itala Bgff., d. h. eine dieser Rasse ähnliche Form. ‘) Alberti B,, Beitrag zur Kenntnis der Macrolepidopterenfauna Maze- doniens. — Ztschr. f. Wissensch, Ins.-Biol., 17., 1922, S. 82. 129 Bulgarien. 25 3% in meiner Sammlung und 1 JQ in der Sammlung Dr. Bukuwkys aus Sliven (alle leg. Dr. Bukuwky, Anf. VII. 1932) sind klein und gleichen in der Zeichnungsanlage typischen Zyg. punctum O. aus Ungarn oder Niederösterreich. Die Grundfarbe ist aber heller mit grünlichem Seidenglanz. Die © haben besonders hell gelbgraue Grundfarbe und z.T. aus- gedehnteres Zeichnungsmuster. Aus Bansko (West-Thrazien) am Nordhang des Pirin-Gebirges besitze ich zwei von A. Biener anfangs VII. 1933 gesammelte $, die wegen ihrer Größe und wegen des sehr ausgedehnten Zeich- nungsmusters bemerkenswert sind. Der vordere Basalileck ist bis zur Mitte des Apikalflecks ausgezogen, dieser selbst sehr vergrößert und mit dem Zellpunkt und mit dem Hinterrand- streifen verbunden. Bei dem kleineren Stück ist auch der Raum zwischen dem Hinterrandstreifen und dem Flügelrand an der Wurzel bis zu einem Drittel der Flügellänge gerötei. Bei diesem, wahrscheinlich aberrativen Stück ist der Flügelgrund bis auf den sich scharf abhebenden schwarzen Außenrand besonders hell graugelb. Lederer (vgl. Rebel) fand Z. punctum auch bei Varna. Nach Drenowski kommt die Art auch auf dem Lülingebirge bei Sofia (900 m) und im Alibotusgebirge (1100 m) selten vor. In Griechenland hat Zyg. punctum O. eine sehr aus- gedehnte Flugzeit, jedenfalls variierend mit der Höhe des Stand- ortes. Auf Naxos fliegt sie nach Staudinger!) schon in der ersten Hälfte des Mai, auf dem Parnaß und in Attika anfangs Juni, auf dem Veluchi wurde sie noch anfangs Juli frisch ge- funden. Außerdem nennt Staudinger noch Korfu, Syra und Tinos als Standorte. Staudinger schreibt über die griechische Zyg. punctum: „Nur von letzterem Gebirge (Veluchi) sind einige typische Punctum, sonst gehören sie alle der var. Kefersteini HS. an, wo das Rot prädominiert und namentlich der kleine rote Punkt an der Basis der Vfl. sich mit dem roten Endileck in einen roten Längswisch vereint. Das Rot tritt aber bei grie- chischen Stücken nie so stark auf, wie in der Herrich-Schäfter- schen fig. 77, so kommt es überhaupt äußerst selten vor.“ 65 89 vom Veluchi (leg. Zukowsky 26.Vl.—2.VIl. 32) sind in Zeichnung und Größe denen von Athen und vom Parnaß gleich. !) Staudinger Dr. O., Beitrag zur Lepidopterenfauna Griechenlands, — Horae Soc. Ent. Ross., 7., 1870, S. 3—30. 130 Der vordere Basalfeck ist ebenfalls, im Gegensatz zu ssp. dal- matina Bsd. lang ausgezogen, der Zellpunkt ist mit dem Apikal- fleck durch eine Linie vereinigt. Nur bei2 5 fehlt diese Vereinigung, dagegen ist bei einem weiteren 5’ das Rotmuster wieder etwas ausgedehnter und greift auf den Innenrand des Vfl. über. Dr. Bukuwky fing Zyg. punctum O. im Mai 1914 in Kaisariani bei Athen (3 5 in meiner, 4 9’ 3 9 in der Sammlung Dr. Bukuw- kys). Bei 45 39 ist der Zellpunkt mit dem Apikalfleck durch eine rote Linie verbunden. Bei 3 5 1 2 ist das Rotmuster noch weiter ausgedehnt, so daß es fast die ganze Fl.-Fläche einnimmt. Es sind dies wahrscheinlich aberrative Stücke. Gegenüber der Hauptrasse ist der Unterschied hauptsächlich durch die Grund- farbe gegeben. Sie ist schwarz mit ausgesprochenem Blauglanz. Auch die © sind nicht bedeutend heller. Der Thorax ist nur bei den 2 etwas grau behaart, bei den 5 ganz schwarz. Der helle Halskragen fehlt. Größe bis 13,5 mm. Der Flügelschnitt ist bei der Athener Rasse etwas breiter. Hiermit stimmen 4 5’ vom Parnaß (leg. Zukowsky 13.—15. VI. 1933) überein. Mit der südrussischen ssp. dystrepta ist diese Rasse ebenfalls nicht zu vereinigen. Ich besitze eine von Rangnow bei Sarepta gesam- melte Serie, die sich auf den ersten Biick durch den bedeutend schmaleren Flügelschnitt unterscheidet. Die Grundfarbe ist heller, seidig grün, nicht blau glänzend. Das Rotmuster ist weniger variabel, gleichmäßiger und hält etwa die Mitte zwischen den am wenigsten und den am stärksten gezeichneten Athener Stücken. Von M. Holtz erhielt ich seinerzeit ein als „var. graeca" bezeichnetes Stück aus Kalavryta (Morea), das zu den Athener Stücken nicht paßt. Es ist kleiner, sehr dünn beschuppt und hat stark reduziertes Rotmuster. Ein gleiches Stück vom sel- ben Standort steckt in der Sammlung Dr. Bukuwkys. Die „var. Sraeca® wurde meines Wissens nirgends beschrieben, es ist also nur ein i. I.-Name. Kreta. Das Vorkommen von Zyg. punctum O. auf dieser Insel, u. zw. bei Canea, war schon von Dr. Frivaldszky und seinen Sammlern festgestellt worden. Sie dürfte die einzige auf Kreta vorkommende Zygaena sein. Dr. Fridvaldszky hat sie mit der Bezeichnung „var. kefersteini“ an Herrich-Schäffer geschickt, der sie wie folgt beschreibt: „Es scheint nicht viel von Puncfum verschieden, indem nur das Rot der Vorderflügel enger verbunden ist, Kopf und Thorax weniger weiße Haare zeigen. In Bezeichnung des Thorax und der Fühlerform stimmt sie 131 mit meiner Dalmatina überein, Das Ende der Fransen der Vorderflügel und die Unterseite der Beine ist strohgelb wie dort.” Nach der Herrich-Schäfferschen Abbildung (T. 11, Fig. 77) entspricht sie in der Zeichnung der var. malatina Dziurz. (Vorder- flügel ganz rot mit schwarzem Rand), ist also eine Form mit sehr stark entwickeltem Rotmuster. Auch Freyer hatte vier Exemplare von Frivaldszky erhalten und sie für Pluto O. gehalten.') Von Frivaldszky stammende Stücke konnte ich weder in Budapest noch in Wien auffinden. Jahrzehntelang scheint diese kretensische Rasse nicht mehr gesammelt worden zu sein, und da im Staudinger-Katalog der Name „var. kefersteini” zu var. dystrepta gezogen und das Vorkommen der Art auf der Insel Kreta nicht erwähnt wird, geriet diese Rasse ganz in Vergessenheit. Erst M. Holtz fand sie bei Asistaes wieder und Prof. Dr. Rebel fing sie Mitte bis Ende Juni 1904 bei Krystallenia in Anzahl. 3 cd aus Asistaes und 7 J 3 Q@ aus Krystallenia befinden sich in der Sammlung des Wiener Naturhistorischen Museums. Es ist eine sehr kleine Rasse mit sehr ausgedehntem Rotmuster. Bei den 9 bilden die roten Zeichnungen eine fast geschlos- sene Fläche mit mehr oder weniger erheblichen Spuren des dunklen Flügelgrundes. Die Hil. sind nur an der Spitze etwas breiter gesäumt. Die Thoraxbehaarung ist nur wenig grau aufgehellt. Prof. Dr. Rebel?) bemerkt, daß die individuelle Variation gering ist. Nach Statur und Zeichnung nähert sich die kretensische Rasse den kleinasiatischen, z. B. akshehirensis Reiß, ohne sie aber in der Ausbildung des Rotmusters zu er- reichen.) Die Einziehung der Herrich-Schäfferschen, bzw. Frivald- szkyschen Bezeichnung erfolgte zu Unrecht und daher soll hier- mit der Name var. keiersteini H.-Sch. (Friv. i. .) wieder zu Ehren gebracht werden. Er gilt für die auf Kreta fliegende Rasse oder Subspecies der Zyg. punctum O. Griechische Inseln. Zyg. punctum muß auch auf vielen anderen griechischen Insein vorkommen, Im Wiener Museum !) Freyer C.F.. Neuere Lepidopterologische Beiträge, V., S. 152. 2), Rebel Prof. Dr. H., Die Lepidopterenfauna Kretas. — Ann.d.k.k. nat. Hofmuseums, 30., Wien 1916, S. 141. 3) In neuester Zeit wurde Zyg, punctum O. auf Kreta bei Aptera im Mai gefangen. Belege als „var. dystrepta F. W.* im Bremer Museum. Vgl.: War- necke in Abh. Naturw. Vereins in Bremen, 27., S. 84. 132 befinden sich Belegstücke von Samothraki, 19.—23. VI. 1914, los, 17.- 19. Vl. 1914 (leg. Werner und Wettstein), Kephissa, 31. V. 1936 (leg. Werner). Soweit man nach diesen Einzelstücken urteilen kann, stehen diese Populationen der Typenrasse nahe. Aus der Türkei erhielt ich von Herrn Dr. Bukuwky eben- falls einige Stücke (4 J), und zwar vom Ufer des Bosporus (Therapia). Weitere 2 5 aus Therapia und 15 aus Göksu stecken in der Sammlung Dr. Bukuwkys. (Alle leg. Dr. Bukuwky, VI.—VII. 1913.) Sie gleichen in der Größe den Athenern, das Rotmuster ist aber etwas reduziert. Der Fleck 1 ist längs der Kosta nicht so weit ausgezogen und der Zellpunkt ist mit dem Apikalfleck nur schwach oder gar nicht verbunden. Besonders auffallend ist der breite, abgerundete Flügelschnitt und das breite Marginalband. Die Grundfarbe ist wie bei den Athenern schwarz mit lebhaftem Blauglanz. Wir haben es hier wahr- scheinlich mit einer eigenen, auch von der griechischen ver- schiedenen Rasse zu tun. Ich kann mich der Ansicht Wagners!) nicht anschließen, daß die im Balkangebiet fliegende Zyp. punctum rassengleich mit der bei Ak-Chehir in Kleinasien fliegenden Rasse sein soll, die Reiß als var. anatoliensis”) beschrieben hat. Ebenso sind weder die Balkanrassen, noch die var. anatoliensis Reiß mit ssp. dystrepta F.W. zu vereinigen. Vor allem ist der Größenunterschied zu beachten. Vfl.-Länge beim 5: Ak-Chehir 10 mm, Zara 11 mm, Sarepta 11—12 mm, Athen, Therapia 12—13 mm. Daß einerseits unter Balkanserien Einzelstücke vorkommen, die abnormal klein sind, andererseits auch bei Ak-Chehir einzelne größere Stücke beobachtet wurden, ändert daran nichts. In der Ausbildung des Rotmusters übertrifft var. anatoliensis Reiß die südrussische ssp. dystrepla F.W. bedeutend, dagegen sind die Balkanrassen fast durchwegs schwächer gezeichnet. Auch hier müssen wir einzelne aberrative Stücke, besonders die stärker gezeichneten Q, außer Betracht lassen oder sie mit dem gleichen Geschlecht anderer Rassen vergleichen. Zwischen der echten var. dystrepta F.W. und der var. anatoliensis Reiß besteht weiter ein Unter- schied in der bei der ersteren dichteren Beschuppung und dem !) Wagner F. Weiterer Beitrag zur Lepidopterenfauna Inner-Ana- toliens.. — Mitt. d. Münch. Ent. Ges., 19., 1929, S. 186. 2) Reiß H., Neue Zygaenenrassen von Kleinasien. — Ent. Ztschr., 17., Guben 1923, S. 148, 155 dunkleren Rot. Ich glaube, daß F. Wagner in diesem Falle Reiß unrecht getan hat. Mit var. malatina Dziurz., die vielleicht nur eine extreme Aberrationsform ist, kann var. anatoliensis Reiß auch nicht gleichgestellt werden, weil sie kein so stark ausgedehntes Rotmuster besitzt.') Nicht einmal das Balkangebiet ist von einer einheitlichen Rasse bewohnt,wie ausmeiner Beschreibungeinzelner Populationen hervorgeht. Das geringe mir vorliegende Material läßt zwar eine Abgrenzung der Verbreitungsbezirke der einzelnen Rassen nicht zu, weshalb auch von einer Benennung abgesehen werden soll. Aber es läßt doch erkennen, daß vor allem die nord- und mittel- adriatische ssp. dalmatina Bsd., an deren Namensberechtigung kein Zweifel ist und die sich mehr den norditalienischen Rassen nähert, von den anderen Balkanrassen grundverschieden ist. Auch können die Populationen von Athen, vom Bosporus und von Sliwen nicht als rassengleich betrachtet werden. Zyg. (Hesychia Hb.) laeta Hb.‘°) Von dieser pontischen Art sind bisher nur wenige Fund- orte aus dem Osten des Gebietes bekannt geworden. Eine !) Vgl. Dziurzynski Cl, Neue Zygaenen - Aberrationen., — Iris, 15. 1902, S. 337. 2) in der Zeitschrift „Lambillionea“ (37., 1937, S. 36) habe ich vorge- schlagen, Zyg. laela Bgff. aus dem Subgenus Coelestis Bgff, herauszunehmen und für sie ein eigenes Subgenus unter dem alten Hübnerschen Namen Hesychia aufzustellen. Zyg. laeta Hb. weicht biologisch so weit von den carnicolica-ähnlichen Coelestis-Arten ab, daß sie auf keinen Fall in diesem Subgenus verbleiben kann. Raupe, Kokon und Futterpflanze weisen eher auf eine Verwandtschaft mit der Hyala-Gruppe hin. Die Raupe ist jener von Zyg. punctum O. in Farbe, Zeichnung und Lebensweise außerordentlich ähn- lich. Die bedeutend längeren weißen Haare, welche nicht wie bei Zyg. punc- tum O. kleinen schwarzen Punktwärzchen entsprießen, sind jedoch ein sicheres Unterscheidungsmerkmal, neben der im ausgewachsenen Zustand bedeutenderen Größe der laeta-Raupe. Desgleichen ist die Schuppenform primitiv, wie bei den anderen auf Eryngium lebenden Zygaenen. Die roten Schuppen sind lang und schmal, an der Spitze ungeteilt oder einfach ein- geschnitten, die schwarzen etwas breiter, teils vorne nur halbrund aus- geschnitten, teils mit Ansatz zu einer Spitze an der Basis dieses Ausschnittes als Verlängerung der Längsachse der Schuppe. Der männliche Geschlechts- apparat ähnelt im Bau jenem der Hyala-Arten, ist aber verhältnismäßig kräftiger, die Unkusspitzen sind kürzer. Als Genotype für das Subgenus Hesychia Hb, hat die bisher einzige Art laefa Hb. zu gelten. (Vgl. hiezu auch: Schriften der Ent. Abt. d. Nationalmus. in Prag, 13., 1935, S. 58.) 134 Angabe von Mann!) über das Vorkommen in Dalmatien muß angezweifelt werden. Seit Mann wurde Zyg. laeta Hb. in Dal- matien, obwohl dieses Gebiet ständig besammelt wird, nicht mehr gefunden. Die Angabe Manns beruht also wahrscheinlich auf einer Fehlbestimmung oder auf einem sonstigen Irrtum. Aus Griechenland (mit Ausnahme der Halbinsel Chalkidike), Albanien, Bosnien, Herzegowina, Krain und Istrien wird Zyg. laela Hb. ebenfalls nicht gemeldet. Ihr Verbreitungsgebiet auf dem Balkan dürfte sich wahrscheinlich auf das Küstengebiet des Schwarzen Meeres, Mazedonien, den Osten Griechenlands, Bulgarien, viel- leicht noch auf die Walachei, Nordserbien und Slavonien be- schränken. Aus Bogdanzi und Nikoli&t am Dojransee in Serbisch- Mazedonien beschreibt Prof. Dr. Burgeff die ssp. orientis Bgff. (Komm. Nr. 190). Sie unterscheidet sich von der in Oester- reich und Ungarn fliegenden Typenrasse vor allem durch ein bis an die Basis gerötetes Abdomen und das häufige Auftreten der extrem inversen Zeichnung. Hfl. am Apex mit Spuren der schwarzen Umrandung. Stücke mit extrem inverser Zeichnung, bei der auch die Reste der schwarzen ursprünglichen Grund- farbe nahezu oder ganz verschwunden sind, gehören zur f. eos Sterzl (em.). Aus Griechenland erhielt ich vom Berge Athos auf der Halbinsel Chalkidike durch A. Bang-Haas einige Falter von Zyg. laeta Hb., die unzweifelhaft ebenfalls zu ssp. orientis Bgff. ge- hören. In der Türkei kommt nach Funden von Herrn Leg.-Rat a.D. Dr. Bukuwky Zyg. laeta Hb. bestimmt in der Gegend von Konstantinopel, bei Therapia und Göksu, vor. Drei Belegstücke befinden sich in der Sammlung Dr. Bukuwkys. Diese Population gehört wahrscheinlich ebenfalls zu ssp. orientis Bgif. Der Hinter- leib ist oberseits bis nahezu an die Wurzel gerötet, unterseits aber nur über zwei Segmente. Die übrigen Segmente sind unten schwarz und nicht weißlich, wie bei vielen Kleinasiaten. Das Rotmuster ist nicht sehr ausgedehnt. “) Mann J. Lepidopteren, gesammelt während dreier Reisen nach Dalmatien in den Jahren 1850, 1862 und 1868. — Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 19... 1869, S. 373. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl. H.3. 3 1:35 Aus Bulgarien sind mehrere Standorte bekannt. Lederer') nennt Varna und Slivno. Bachmetjev’) schreibt: Selten bei Sofia. Prof. Dr. Drenowski besitzt Stücke aus dem Losen- gebirge (700 m) bei Sofia. Dr. Schwarz-Prag fing die Art bei Gorna DZumaja. Die Stücke gehören bestimmt zu ssp. orientis Bgff. In der Dobrudscha kommt Zyg. laeta Hb. nach Reiß (Seitz-Suppl., Il., S. 270) bei BalciC an der Silberküste, wenig nördlich von Varna, vor. Sonst wird die Art weder von Caradja°) noch von Salay‘) aus Alt-Rumänien gemeldet. Damit sind die Fundortsangaben aus dem Balkangebiet erschöpft. Zyg. (Peucedanophila Hb.) cynarae Esp. Das Vorkommen dieser Art auf dem Balkan ist mehr oder weniger auf das nördliche Küstengebiet der Adria beschränkt. Ihr Fluggebiet reicht, soweit bisher bekannt, nicht südlicher als bis Zara an der mitteldalmatinischen Küste. Unzweifelhaft sind die istrianischen, kroatischen und dalmatinischen Populationen der letzte Ausläufer der mediterranen Rassengruppe der Art, die ihr Verbreitungsgebiet südlich der Alpen von Zara west- wärts bis zur Riviera hat. Stauder (Faunula, S. 252) kennt nur wenige Standorte: Triest (in Kastanien- und Eichenwäldern), in der Nennform, in Uebergängen und nahezu typischen f. turatii Stdf.; Wippach (nach Hafner, Manuskr., von Karlinger gefangen, als var. genistae H. S. bezeichnet); Görz (Abhänge von Salcano, leg. Hafner), Grojnatal; Zengg an der kroatischen Adriaküste. Bei Portorose wurde die Art von Kolb am 13. VI. 1913 gesam- melt (3 5 im Ungarischen Nationalmuseum in Budapest). Burgeff hat die an der nördlichen Adria fliegende Zyg. cynarae Esp. als var. adriatica beschrieben: „Sehr charakte- ristisch, .... mit dünner Beschuppung und stark zugespitzten Flügeln. Berandung der Hinterflügel schwächer (als bei italieni- schen Rassen), einzelne 5 und 2 @ mit angedeutetem roten Ring.“ Es lagen ihm vor: 5% 19 aus Zara, 159 aus Sal- !) Lederer J., Verzeichnis der von Herrn Johann und Frau Ludmilla Haberhayer 1861 und 1862 bei Varna in Bulgarien und Sliwno in Rumelien gesammelten Schmetterlinge. — Wiener Ent. Monatsschr., 7., 1863, S. 22, 2) Bachmetjev P., Die Schmetterlinge Bulgariens. — Horae Soc. ent. Rossicae, 35., 1902, S. 419. 3) Caradja A, v., Die Großschmetterlinge des Königreiches Rumänien. — Iris, S.,, 1895, S. 71.: )SalayF. J., Katalog der Macrolepidopteren Rumäniens. — Bukarest 1910. 136 cano und 1 5% aus Cologna. Ich besitze von dieser Rasse 1 o'®Q aus Zara, leg. Spada, 2 5 3 @ vom gleichen Ort, leg. Nadbyl. Dem Burgeffschen Vergleich mit den italienischen Rassen habe ich nichts hinzuzufügen, als daß der optische Glanz auffallend stark ins Grünliche spielt. Im Vergleich mit der Typenrasse aus Ostgalizien, von der ich eine größere Serie aus Janow bei Lemberg besitze (leg. Dr. Swiatkiewicz), ist festzustellen, daß ihr gegenüber der spitze Flügelschnitt noch mehr hervor- tritt, als gegenüber den italienischen Rassen. Das Marginalband verläuft gleichmäßiger vom Apex bis zum Innenwinkel und schnei- det nicht die Flügelspitze so gerade ab, wie dies bei der Typen- . rasse der Fall ist. Das Rot ist bei var. adriatica Bgif. heller und die Neigung zur Ausbildung des Gürtels schwächer. Es haben zwar fast alle Stücke meiner Serie den Gürtel durch einige rote Schuppen an den Seiten des Abdomens angedeutet, aber zur Ausbildung eines wirklichen Gürtels kommt es bei keinem. Bei der Typenrasse sind völlig ungegürtelte Stücke selten, der Gürtel ist meist deutlich erkennbar bis gut ausge- bildet bis zur f. fricingulata Bgfi. Mit dem Vorkommen im nördlichen Küstengebiet der Adria dürfte die von Bohatsch!) aufgefundene Population von Pakrac (in der Nähe des Bades Lipik) in Slawonien nicht in Zusammen- hang stehen. Einesteils steht dieses Gebiet schon stark unter pannonischem Einfluß, anderseits fehlen auch Fundortsangaben zwischen Pakrac und der adriatischen Küste. Die Pakracer Population dürfte also nähere Beziehungen zur zentralungari-. schen ssp. millefolii Brkh. (var. pusztae Bgif.”) haben als zur mediterranen var. adriatica Bgff. Zyg. (Lictoria) achilleae Esp. Wie Zyg.purpuralis Brünn. ist auch diese Art im ganzen Gebiet verbreitet und dürfte wohl kaum irgendwo fehlen, wö die örtlichen Verhältnisse nur irgendwie für ihr Fortkommen günstig sind. Burgeff (Kommentar Nr. 179) konstatiert einen Unterschied zwischen den westbalkanischen Rassen (Istrien, Bosnien und Herzegowina), die das normale, ins Zinnober spie- ı) Bohatsch O., Beiträge zur Lepidopterenfauna Slawoniens. — 2. Jah- resber. d. Wiener Ent. Ver., 1901 (1902), S. 37. 2) Ueber die Nomenklatur der Zyg. cynarae-Rassen vgl.: Unstimmig- keiten in der Nomenklatur der Rassen von Zyg. cynarae Esp. — Ent. Rund- schau, 53,, 1936, S. 405. “ 137 lende Rot der südwestlichen ssp. triptolemnus Hb. aufweisen, gegenüber den Rassen des Ostbalkans mit dem ausgesprochenen Rosa der Asiaten. Aber auch im westlichen Teil des Gebietes fliegt keine ein- heitliche Rasse, So sind namentlich die Populationen Istriens und Dalmatiens wesentlich verschieden von der typischen ssp. balcanica Reiß. Aus Julisch-Venetien, gebildet aus dem ehemaligen österreichischen Küstenland und Teilen von Krain, kennt Stau- der!) sehr viele Standorte: Trenta-Gebiet (oberes Isonzotal), Crna Prst (italienisch-jugoslavische Grenze), Wippach und über- haupt im Wippachtal, sowohl an der Talsohle wie auch an den Hängen, Adelsberg?), Woltschach bei Tolmein, Mte. Matajur (bei 1000 m), bei Karfreit, Korada (bei 800 m), Cepovan-Senke (600 m) im Ternowaner Wald, Umgebung von Görz. Von der Crna Prst und aus dem Gebiete des Triglav wird die Art auch von Rebel®) erwähnt. | Dr. U. Rocci*) ist der Ansicht, daß die bei Cepovan (Chiap- povano) fliegende Population noch der ssp. balcanica Reiß zu- zurechnen sei. Ich habe leider nicht genügend Vergleichs- material aus dem Görzer Gebiet, um dies überprüfen zu können. Wenn aber, wie mir Herr J. Hafner mitteilt, diese Populationen den krainischen ähnlich sind, dann ist eine Verwandtschaft mit der ssp. balcanica Reiß wahrscheinlich. Das von Stauder aus Görz erwähnte restricta-ähnliche Stück ist ein kleines Männchen mit überaus schmalen Flügeln und durchwegs verkleinerten Flecken. Der Apikalfleck ist besonders stark reduziert. Das Tier, das sich in meiner Sammlung be- findet, macht den Eindruck einer Kümmerform. In der Ent. Ztschr., 43., 1929, S. 30, bezeichnet Stauder diese Form als - !) Stauder H., Die Schmetterlingsfauna der illyro-adriatischen Fest- lands- und Küstenzone (Faunula Illyro-Adriatica), 4. Abschnitt. — Ent. Anz., Wien, 10., 1930, S. 250. ?) Hoffmann F., Ausflug nach Adelsberg in Krain und Triest-Muggia in Istrien. — Il. E. Z., 2., 1909, S. 543 (Buchauss.). ®) Rebel Dr. H., Lepidopteren aus dem Gebiete des Triglav und der Crna Prst in Krain. — II. Nachtr. Jahresber. d. Wien. Ent. Ver., 16., 1905/6, 5258.13, ıbid... 18... 19078.9..186) 1) RocciDr. U., Ricerche sulle forme del gen. Zygaena F. — XI. Contri- buto alla revisione di alcuni gruppi specific. — Redia, 22., Firenze 1937, p. 134. 138 Produkt einer Kreuzung punctum X achilleae und benennt sie punctachilleae Stdr. Das ist ebenso unsinnig wie die ebenfalls aus Görz stammende angebliche hybride Form achillfilipendulae Stdr., welche wie folgt beschrieben wird'): „Ein herrliches, leicht kenntliches Hybridisationsprodukt ex achilleae und filipendulae von mattem, trübem Aussehen und mit prächtigen, nebelig zusammenhängenden Konfluenzen der einzelnen Fleckenpaare sowie einer von der Basis über den Fleck 5 hinaus sich erstreckenden roten Vorder- randlinie wie bei extremen achilleae confluens; diese rote Strieme sicher von einer achilleae stammend.“ In Wirklichkeit ist dieses Stück wahrscheinlich nichts anderes als ein extrem confluentes achilleae-Exemplar mit diffus aus- laufenden Flecken. Ebenso verbreitet wie im nördlichen Teil des ehemaligen österreichischen Küstenlandes ist Zyg. achilleae Esp.im eigentlichen Istrien in der Umgebung von Triest (Cologna, Altipiani, Pro- secco, Nabresina, Miramar, Muggia, Noghera); an der West- küste: Salvona, Portorose, Capodistria, weiters bei Canale und auf dem Mte. Maggiore. Von hier auch von Prof. Dr. Rebel’) und Schawerda°’) erwähnt, von letzterem auch aus Lovrana. Bei der Beschreibung hat Stauder die einzelnen Popula- tionen nicht gesondert behandelt, deshalb gibt er ein etwas verworrenes Bild von ihnen. Nach meinem geringen, aus Görz, Capodistria und Triest stammenden Material kann man einen schmäleren und spitzeren Flügelschnitt gegenüber der typischen ssp. balcanica Reiß feststellen, ferner ein besser entwickeltes Rotmuster, das vielfach zur Ausbildung konfluenter Formen führt. Nach Stauder sollen in Istrien die konfluenten Formen stellenweise bis zu 50°/, des Bestandes ausmachen. Stark ent- wickelt ist auch der Apikalfleck. Die Weibchen sind sehr hell gelbgrau bestäubt und neigen zur Ausbildung der f. flavoprae- texta Bgff. An anderer Stelle‘) schreibt Stauder: „Die Triester !) Stauder H., Neue und seltene Zygaenidenformen aus Italien. — Ent. Ztschr., 43., 1929, S. 31. ?2) Rebel Dr. H., Lepidopteren aus dem Gebiete des Monte Maggiore in Istrien. — Jahresber. d. Wiener Ent. Ver. 1910/11, S. 97#f. 3) Schawerda Dr. K., Lepidopteren-Ausbeute aus dem Gebiete von Lovrana und vom Monte Maggiore. — Ztschr. d, Oest. Ent. Ver., 5., 1920, S. 43. *) Stauder H, Beitrag zur Rassenfrage von Zyg achilleae Esp. — Int. Ent, Ztschr., 18., 1924, S. 51. 139 Rasse hat dunkle 5, dagegen die hellsten 2, welch letztere oft ganz goldglänzend werden.“ Daneben kommen auch Stücke mit verminderter Zeichnung nicht selten vor. Stauder meldet Uebergänge zu f. blachieri Dz. mehrfach aus der Umgebung von Triest und ein typisches bla- chieri-2 aus Op£ina. An diese istrianische Rasse dürften sich die Populationen aus dem kroatischen Litorale anschließen. Bei Fiume ist die Art nach Mann!) im Mai und Juni häufig. Bei Zengg wurde sie von der Familie Dobiasch gefunden. Zengg und Fiume nennt auch Aigner-Abafi’) als Standorte. Mittel-Dalmatien. Zwei kleine Serien aus Knin am Fuße der Dinarischen Alpen (3 5 2 9, leg. J. Hafner), Marjan (2 Z', leg. J. Hafner) und Zara (7 5 4%, leg. Nadbyl) zeigen, daß hier eine sowohl von der istrianischen Rasse, als auch von der typischen ssp. balcanica Reiß abweichende Rasse fliegt. Die Tiere sind ziemlich klein: Vfl.-Länge 14 (J) bis 15 mm (2). Die Grundfarbe der Männchen ist meist sehr dunkel schwarz mit lebhaftem Blauglanz, selten durch eingestreute gelbgraue Schuppen etwas aufgehellt, das Karminrot der Hil. und der Flecken ist ebenfalls sehr dunkel. Die Weibchen sind dagegen sehr hell beschuppt, die Flecken fein gelblich umzogen (f. flavo- praetexta Bgff.).. Das Rotmuster ist nicht stark entwickelt, die Flecken sind klein, der Apikalfleck ist meist nur muschelförmig. In der ganzen Serie befindet sich nicht ein konfluentes Stück. Der Halskragen ist bei den Männchen ziemlich deutlich, bei den Weibchen gut ausgebildet, die Thoraxbehaarung ist mehr oder weniger stark grau untermischt. Nach Aigner-Abafi (loc. cit.) wurde Zyg. achilleae Esp. auch bei Spalato gefangen. Bei Ragusa und Gravosa wurde sie von Schwingenschuß und Wagner’) Anfang Juni in wenigen Exem- plaren aufgefunden. !) Mann J., Verzeichnis der im Jahre 1853 in der Gegend von Fiume gesammelten Schmetterlinge. — Wiener Ent. Monatsschr., 1., 1857, S. 139—189. °) Aigner-Abafi L.. Adalek a Magyar Tengermellek, Horvatorszag es Dalmäczia lepkefaunäjähoz. II. (Beiträge zur Lepidopterenfauna des unga- rischen Littorale von Kroatien und Dalmatien. Il.) Rovartani lapok, 17., 1910, S, 94. 83) SchwingenschußL, und Wagner F. Beitrag zur Lepidopteren- fauna Süddalmatiens. — Ztschr, d. Oesterr. Ent. Ver., 12., 1926, S. 73. 140 Dalmatinische Inseln. Auf Lussin von Galvagni'!) und Schawerda’°) gefangen, nach Stauder auch auf Lissa und Brazza und nach Aigner-Abafi (loc. cit.) auf Hvar. Krain. Nach Hafner”) muß die Art in diesem Gebiet sehr stark verbreitet sein. Sie fehlt wohl in der nächsten Um- gebung von Laibach. Hafner nennt folgende Standorte: St. Katha- rina, St. Jodoci, Woch. Vellach, Crna Prst, Koprivnik, Kottal, Weißenfelser Seen, Triglavgebiet, Pisnica, BegmySica, Sangrad, Sava, Ratschach, Feistenberg, Tantca Gora, Reifnitz, Krimberg, Pokojisce, Loitsch, Illyrisch-Feistritz, Kouk, Adelsberg, Istria, Wippachtal, von Rebernice bis Sturje (bereits im Mai). Diese von Hafner genannten Standorte gehören heute zum Teil zu Julisch-Venetien. Ich erhielt von J. Hafner eine Serie von 14 5 3 9, gefangen 31.V. 1937 auf den Wiesen an der Save in der Nähe von Lai- bach. Sie sind kleiner als typische balcanica Reiß aus Koricna. Vfl.-Länge durchschnittlich nur 13 mm, wenige Exemplare etwas größer. Flügelschnitt ist etwas schmäler, aber doch abgerundet, weil der Außenrand ziemlich konvex ist. Grundfarbe der Männ- chen sehr dunkel, ohne graue Ueberstäubung, mit schwachem Blauglanz, nur bei einzelnen Stücken etwas grünlich. Das Rot ist dunkles, trüibes Karmin. Die Weibchen sind durchwegs, aber nicht übermäßig hell gelbgrau überstäubt. Stücke mit gelb- licher Fleckeneinfassung scheinen unter den Weibchen nicht selten zu sein. Das Rotmuster ist gut entwickelt, neigt sogar zu Fleckenkonfluenzen (5% 179 #. analiconfluens Vorbr., em.), trotzdem ist der Apikalfleck meist nur muschel-, seltener beil- förmig. Das Marginalband fehlt bei beiden Geschlechtern nahezu ganz. Es ist nur bei einem kleinen Teil der Männchen schwach angedeutet, was ebenfalls einer Unterschied gegenüber der typi- schen var. balcanica Reiß darstellt. Weißer Halskragen und weiße Thoraxbehaarung sind bei den Männchen kaum bemerk- bar, bei-den Weibchen etwas deutlicher. Körperbehaarung kurz und anliegend, Abdomen stahlblau glänzend. Beine außen !) Galvagni Dr. E., Nachtrag zur Kenntnis der Schmetterlingsfauna Lussins. — Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 72,, 1922, S. 88. 2) Schawerda K., Beitrag und Nachtrag zur Lepidopterenfauna der dalmatinischen Inseln, bzw. der Insel Lussin. — Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 77., IZISSIHTE 3) Hafner J.. Verzeichnis der bisher in Krain beobachteten Groß- schmetterlinge. 2. Aufl., Laibach 1930. (Ungedruckt, Manuskriptabschrift.) 141 schwarz, innen etwas gelblich, bei den Weibchen überwiegt an den Beinen die gelbe Farbe. Bei der typischen var. balcanica Reiß, ebenso auch bei den Populationen vom Trebevi& und aus der südlichen Herzegowina (Vucija bara) sind die Beine be- deutend heller. Dem verdienstvollen Erforscher der Krainischen Landesfauna zu Ehren benenne ich diese von der typischen ssp. balcanica Reiß verschiedene Rasse var. hafneri m. (var. nov.). Typen, 14 5 3 ©, in meiner Sammlung. 3 c 3% von den Südhängen der Karawanken bei St. Katha- rina in Oberkrain (leg. J. Hafner, 12. VI. 1937) sind von der oben beschriebenen Population nicht verschieden. Dieser Standort liegt ungefähr 200 m höher als die Savewiesen in der Nähe von Laibach. Das gleiche trifft auch zu für Einzelstücke, die ich von J. Hafner aus Skendrovec, Presca und Le£nik erhielt. Gegenüber der ostalpinen var. roccai Rocci, typisch aus den karnischen Alpen (Sappada), ist die krainische Rasse deut- lich verschieden durch das fehlende Marginalband und die ziem- lich stark aufgehellten Weibchen. An Formen nennt J. Hafner (loc. eit.): f. confluens Dziurz. und f. viciae Hb., bald typisch, bald in Uebergängen. Slavonien. Von Karpati!) und Bohatsch:) wird das Vor- kommen in der Fruska Gora erwähnt. Von Bohatsch wurde die Art auch bei Pakrac in der Pozega gefunden. Kroatien. Aus dem Innern Kroatiens liegt mir kein Material vor. Mann?) nennt als Standort für Zyg. achilleae Esp. Josefs- tal an der ehemaligen Militärgrenze. Nord-Bosnien. 3 J 1 Q aus Dervent an der Ukrina (Nebenfluß der Save), von Hilf gesammelt (coll. Landesmuseum Sarajewo) gehören nicht mehr zur ssp. balcanica Reiß. Das Rot ist heller, die Hfl. sind auch bei den Männchen ohne jede Umsäumung, das Rotmuster ist ausgedehnter, Neigung zur Aus- bildung von confluens-Formen ist vorhanden. Das Weibchen ist überaus hell gefärbt. Ein Männchen gehört zur f. cingulata Dz. Diese Population gehört wahrscheinlich schon zu dem im pan- !) Karpati E. und Lakatos D,, Ujabb adatok Magyarorszag lepke- fauna jahoz, (Neuere Beiträge zur Lepidopterenfauna von Ungarn.) Rovar- tani lapok, 14.. 1907, S. 117—122, 2) Bohatsch O,, Beiträge zur Lepidopterenfauna Slavoniens, — Jah- resber. d. Wiener Ent. Ver,, 2,, 1891225737. >) Mann J,, Schmetterlinge, gesammelt im Jahre 1866 in Josefsthal an der kroatischen Militärgrenze, Verh. zool.-bot. Ges, Wien, 17., 1867, S. 67. 142 nonischen Raum fliegenden Rassenkomplex der Art. Bei Jajce im: Vrbastal wurde Z. achilleae Esp. von Schawerda') fest- gestellt. Aus Inner-Bosnien (Koricna) beschrieb Reiß”’) seine var. balcanica Reiß als Bergrasse. Die Tiere sind nach der Ori- ginalbeschreibung ungefähr gleichgroß wie var. bellidis Hb. aus Bozen, von düsterem Aussehen. Der Apikalileck ist stark redu- ziert. Die Hfl. sind mehr oder weniger stark schwarz umrandet. Die O sind fast vollständig schmutziggelb bestäubt. Die Männchen zeigen teilweise geringe schmutziggelbe Schuppeneinstreuungen im roten Fleckenfeld. Ziemlich breite Flügelform, Flügelspitze abgerundet. Thorax und Hinterleib merklich behaart. Eine Serie von 24 5 in meiner Sammlung vom gleichen Sammler (Leonhard) und gleichen Standort stimmen im allgemeinen mit obiger Be- schreibung überein. Größe: Vfl.-Länge im Durchschnitt 15 mm. Die starke Reduzierung des Apikalflecks ist allerdings nur bei einem geringen Teil der Individuen zu konstatieren. Ich finde im Gegenteil, daß das Rotmuster gut entwickelt ist. Einzelne Individuen sind leicht grau bestäubt. Abweichende Formen: 1 &' analiconfluens Vorbr., 1 9 f. cingulata Dz., 1 9 f. anali- confluens Vorbr. und f. cingulata Dz. (f. dziurzynskü Tike.). 4 5 1 2 vom Trebevic, leg. Winneguth (Landesmuseum Sarajewo) sind etwas breitflügeliger als typische var. balcanica Reiß aus Koricna, die Beschuppung ist zarter, die Fl. sind daher etwas transparent. Das Rotmuster wie bei var. balcanica Reiß. Das Weibchen ist gelblich aufgehellt. Herzegowina. 95 2%, die ich in der Vucija bara bei Gacko fing, ähneln in Größe, Farbe und Zeichnung der typi- schen ssp. balcanica Reiß, sind aber bedeutend breitflügeliger. Die Weibchen sind sehr hell bestäubt, aber nicht so rein gelb wie bei den istrianischen und dalmatinischen Populationen, sondern mehr schmutziggelb. Die Hfl. sind kaum merklich berandet. Schawerda°) hat in der Vucija bara auch die f. cingulata Dz. sefunden. !) Schawerda Dr. K., Bericht über lepidopterische Sammelreisen in Bosnien und in der Herzegowina. — 19. Jahresber. d. Wiener Ent. Ver., 1908/9, Sll1o! 2) Reiß H., Zygaena. — Int. Ent. Ztschr., 15., 1922, S. 175. 3) Schawerda K., Achter Nachtrag zur Lepidopterenfauna Bosniens und der Herzegowina. — Verh, zool.-bot. Ges. Wien, 64., 1914, S. 349 ff 143 In dem heißen Talkessel von Mostar scheint sich eine Rasse herausgebildet zu haben, die wesentlich von der ssp. balcanica Reiß abweicht. 15 39, leg. Apfelbeck, sind bedeutend kleiner (13 mm), schmalflügelig, die Weibchen schmutziggelb bestäubt. Das Rotmuster ist heller, ausgedehnter, besonders ist der Api- kalflleck sehr groß. Körperbehaarung kurz, dicht anliegend. Mehr läßt sich aus der geringen Zahl der Individuen nicht fest- stellen. Von Schawerda (loc. cit.) wird Zyg. achilleae Esp. eben- falls aus Mostar. erwähnt. Montenegro. Ein Pärchen aus der Vucija planina (leg. Muche) ist besonders groß, das Weibchen hat 18 mm (!) Vfl.-Länge. Beide Geschlechter sind gelbgrau bestäubt, das Männchen hat Spuren eines Gürtels. Die Beschuppung ist schütter, das Rotmuster gut ausgebildet. Die Art wurde von Winneguth auch auf der Cakor planina gefangen. Albanien. Rebel und Zerny (loc. cit.) nennen die fol- senden Standorte: Böshtrig, Bicaj, Shkala e Bicajt, Ploshtan, Korab, Plav (Qafa Vranica), Globocica, Tarabosh. Ich hatte Gelegenheit, 11 5 2 2, die anläßlich der Albanien-Expedition an verschiedenen der obengenannten Standorte gesammelt wur- den, im Wiener Naturhistorischen Museum zu untersuchen. Sie passen nicht recht zur var. balcanica Reiß. Vor allem sind sie etwas kleiner und haben schmälere Vfl. mit oft auffallend kon- kavem Vorderrand. Die Körperbehaarung ist nicht besonders stark. Die Zeichnung ist normal, nicht reduziert, der Apikal- fleck ist meist beilförmig, seltener muscheliörmig. Das Marginal- band ist ganz schmal. Die beiden vorliegenden Weibchen sind nur unbedeutend aufgehellt. Serbisch-Mazedonien. Auf der Galicica-Planina, zwi- schen Ochrida- und Prespa-See, hart an der griechischen Grenze, fliegt eine sehr kräftige, ziemlich breitflügelige Rasse. Vil.-Länge der 5 bis 16 mm. Die schwarze Beschuppung der Vfl. ist beim o& lebhaft blaugrün glänzend, in der Flügelmitte jedoch durch- wegs stark mit graugelben Schuppen untermischt. Die 9 sind bis auf die dunklen Flügelspitzen graugelb aufgehellt. Das Rot ist ein lebhaftes Karminrosa. Das Rotmuster ist sehr gut ent- wickelt, besonders ist der Apikalfleck sehr groß, Neigung zur Fleckenkonfluenz ist vorhanden (3 5 f. analiconfluens Vorbr., em.). — Bei einem kleinen 5 nimmt das Rot der konfluenten Flecke zwei Drittel der Flügelfläche ein (f. rubescens Reiß, em.), 144 Halskragen beim 5 ziemlich, beim 9 sehr deutlich, Thorax- behaarung grau untermischt. Ich benenne diese auffallende Rasse var. winneguthi m. (nov. var... Typen:5 $ 19% in meiner Sammlung; Cotypen: 2 5 1 2 im Landesmuseum Sara- jewo. Alle leg.Winneguth, Galicica-Planina, Asan-djurd, VII. 1936. Von der Glaba£ica bei Prizren befindet sich ein Standorts- beleg im Landesmuseum Sarajewo. Bei Veles (Koprülü), auf der Plaguscha-Planina und am Dojran-See fand Prof. Dr. Burgeff eine achilleae-Rasse, die er ssp. macedonica Bgff. benannte (Komm. 175). Sie ist wenig größer als die Stammform, wenigstens im männlichen Geschlecht schmalflügelig, die weiße Beschuppung der Beine ist sehr aus- geprägt, doppelter Halskragen vorhanden, der Thorax, auch bei den 0, weißlich behaart. Die 9 sind dicht hellgelblich beschuppt, Reste der schwarzen Beschuppung nur am Rande der Vfl. Auch viele 5 gelb bestäubt, so daß sich auch bei ihnen der dunkle Rand der Vfl. abhebt. Reines Rosarot auf den sehr schmal berandeten Hfl., schwach zinnober gemischtes leuchtendes Kar- minrot der Flecken, diese groß, der Apikalfleck beilförmig, ganz ausgebildet. Konfluente und rot beringte Stücke kommen vor, letztere selten. Dr. Alberti!) beobachtete Zyg. achilleae im Rajec-Tal, süd- lich von Veles, östlich von Perlepe (Prilep) sehr zahlreich auf Wiesen und blumigen Bachrändern. Die Vfl. sind, auch beim od, stärker gelblich getönt als bei norddeutschen Faltern. Die roten Flecken sind groß und neigen zum Zusammenfließen. Dagegen ist der schwarze Distalrand nicht sonderlich stark ausgeprägt. Geographisch könnte diese Population zu ssp. mace- donica Bgif. gehören. Herr Dr. Alberti konnte mir leider nur 1 © zur Ansicht einsenden, das die Makeln 24-4 und 3--5 ver- bunden hat. Ein Pärchen von der Petrina-Planina (leg. Dr. Bukuwky, Juli 1937) beschreibt M. Koch?): Beiden Geschlechtern fehlt jegliche gelbe Bestäubung. Die dunklen Vfl. sind ohne Glanz, die Flecken sind voll ausgebildet, Apikalfleck beilförmig. Rot der Flecken und Hfl. zarter als bei var. balcanica Reiß, ohne macedonica Bgff. zu erreichen. Hfl.-Umrandung des 5° breit, !) Alberti B., Beitrag zur Kenntnis der Macrolepidopterenfauna Maze- doniens. — Ztschr. f. wissensch. Ins.-Biol., 17., 1922, S. 82. 2) Koch M., Zygaena Fabr. — I. Ent. Ztschr., 51., 1937, S. 19, S. 40, Fig. 3 (unkenntlich), 145 wie bei balcanica Reiß, des 2 schmal wie bei macedonica. Das JS mit konfluenten Flecken der’ Vil. Die Population von Ochrid und von der Petrina-Planina (1600 m, leg. Thurner) ist als groß zu bezeichnen. Vfl.-Länge 16 mm. Der Flügelschnitt ist schmal. Die 5' sind ‚gar nicht oder nur wenig gelblich bestäubt, die 2 dagegen ziemlich hell, aber nicht so hell wie die Dalmatiner. Die Beschuppung ist, besonders bei den @, sehr zart. Das Rot ist düsterer, nicht so leuchtend, wie bei var. winneguthi m. Das Rotmuster ist sehr gut ausgebildet, Neigung zur Fleckenkonfluenz ist vor- handen. Die Berandung der Hil. ist bei den 5 deutlich. Im ganzen ist diese Population der ssp. balcanica Reiß aus Bos- nien-Herzegowina ähnlich. Auf der Brazda-Planina wurde Zyg. achilleae Esp. von Apfelbeck gefunden.'!) (Beleg im Wiener Museum.) Bulgarisch - Mazedonien. Ein einzelnes 5 von der Pirin-Planina (leg. Thurner) gleicht in Größe, Flügelschnitt und Zeichnung der Population von der Petrina-Planina, hat aber ganz anderes, leuchtenderes Rot. 20 1% von der Lülin-Planina (leg. Drenowski) haben etwas schmäleren Flügelschnitt als die Tiere der Ochridserie, sind aber sonst ähnlich. Ein 5 gehört der f. cingulata Dz. an. Von Drenowski’) wurde Zyg. achilleae Esp. im Rhodope- gebirge bis 1400 m gefunden, Tuleschkow verzeichnet Funde bei Tirnovo®) und im AlibotuSgebirge.*) Diese Populationen dürften sich jenen aus Serbisch-Mazedonien anschließen. Bulgarien. Eine ganz eigenartige, prächtige Rasse fliegt bei Sliven. Vil.-Länge der J 12—14 mm, @© 13—15 mm. Das am meisten charakteristische Merkmal dieser Rasse ist die über- aus zarte Beschuppung, was eine stark ausgeprägte Transparenz der Fl. bedingt, weiters das zarte Hellrosa der Flecken und der !) Rebel H., Studien über die Lepidopterenfauna der Balkanländer — III. Ann. d, k. k. Hofmuseums, Wien, 27., 1913, S. 318. ) Drenowski Al. K, Die Lepidopterenfauna der Zentral- Rhodopen in Bulgarien. — Ztschr. f. wissensch. Ins.-Biol,, 20., 1925, S. 4. ’) Tuleschkow Kr., Erster Beitrag zur Lepidopterenfauna der Stadt Tirnovo. — Mitt. d. Bulg. Ent. Ges,, 5., 1930, S. 153. *) Tuleschkow Kr., Beiträge zur Lepidopterenfauna des Alibotusch- gebirges in Mazedonien. — Trav. Soz. Buls. Sc. Nat., 14,, 1929, S. 151 - 166. (Bulgarisch mit deutschem Resumee.) 146 Hil. Die Vfl. der 5 sind durchwegs stark gelbgrau überstäubt und sehr hell, bis auf den dunklen Apex. Noch heller sind selbstverständlich die 2, bei denen die gelbe Bestäubung die schwarze Grundfarbe ganz verdrängt hat. Das Zeichnungs- muster ist sehr gut entwickelt, der Apikalfleck ist groß, meist beilförmig, Neigung zur Fleckenkonfluenz ist vorhanden. Bei den @ sind die Flecken durchwegs fein hell umzogen (f. Havo- praetexta Bgif.). Selbst bei einzelnen Z macht sich diese Flek- keneinfassung bemerkbar. Die Beine sind wie bei ssp. mace- donica Bgff. sehr hell bestäubt. Auch der doppelte weiße Hals- kragen ist vorhanden, darüber hinaus ist auch die Thoraxbehaa- rung stark grau untermischt. Ich benenne diese, von den ande- ren mir bekannten Balkan-Rassen stark abweichende Rasse ssp. isSlimjensis m. (nov. ssp.) nach der alten Bezeichnung Islimje für Sliven. Typen und Cotypen: 6 J 1 @ in meiner Sammlung, 4 9’ 2 Q in der Sammlung Dr. Bukuwky, 25 1% in der Sammlung Thurner-Klagenfurt; alle leg. Dr. Bukuwky. 805109, leg. Pasotasz, im Budapester Nationalmuseum, mehrere von Prof. Dr. Rebel gefangene Stücke im Naturhistorischen Museum in Wien. Ein noch von Haberhauer stammendes Stück hat den Fleck 4 zu einem Punkt reduziert. Ein besonders zart beschupptes @ hat die Flecken 2 und 4 zu einem breiten Streifen verbunden: f. analiconfluens Vorbr. (em.). 3c& 309 aus Misioria an der Küste des Schwarzen Meeres beschreibt M. Koch!) wie folgt: 5 mehr oder weniger gelb beschuppt, © dicht gelb beschuppt, weißer doppelter Halsring. Diese Merkmale hat diese Population mit ssp. macedonica Bgft. gemeinsam. Dagegen sind die Flecken klein und der Apikalfleck sehr breit ausgebildet, was an caliacrensis Reiß erinnert. Aus Varna besitze ich nur 2 5, die weniger hell beschuppt sind als die © der südlicher fliegenden Populationen und sich in dieser Beziehung mehr den rumänischen Stücken nähern. Die Population von Varna dürfte zur var. caliacrensis Reiß ge- hören, die aus dem wenig nördlich von Varna gelegenen Balcic beschrieben wurde. Bei Varna wurde Zyg. achilleae Esp. auch von Haberhauer gesammelt (vgl. Lederer.‘) 1) Koch M,, loc. cit., S. 19, S. 40. Fig. 1—2 (unkenntlich), 2) Lederer J., Verzeichnis der von Herrn Johann und Frau Ludmilla Haberhauer 1861 und 1862 bei Varna in Bulgarien und Sliwno in Rumelien gesammelten Schmetterlinge. Wiener Ent. Monatsschr., 7., 1863, S. 22. 14 Die in Transsylvanien (Siebenbürgen) fliegende Rasse unterscheidet sich von den ostbalkanischen durch mehr grün- lichgrau und weniger hell bestäubte Weibchen. Die Männchen sind gar nicht aufgebellt, im Gegenteil sehr dunkel. Das Rot- muster ist nicht stark entwickelt, der Apikalfleck meist nur muschelförmig, mit Neigung zur Reduktion. So eine kleine Serie aus Hammersdorf, Bensen, Salzburg und Rin Sadu (leg. Dr. Czekelius). Auch zur ssp. balcanica Reiß sind diese Popu- lationen nicht zu stellen. 2 Q@ aus Herkulesbad in meiner Sammlung (leg. Eekeliik) zeichnen sich dagegen wieder durch überaus kräftigen Körper- bau und große Spannweite aus. Sie sind ebenfalls grünlichgrau bestäubt, das Rot ist sehr hell. Hierzu stimmen einige © in der Sammlung des Budapester Nationalmuseums. Drei von Prof. Dr. Rebel bei Herkulesbad gesammelte J (Belege im Wiener Museum) sind groß, dunkel und dicht bestäubt. Eines davon hat die Flecken 2 und 4 breit verbunden. Zyg. achilleae Esp. wird auch von Prof. Dr. Rebel!) aus Herkulesbad erwähnt: 1 5 der ab. viciae Hb. mit sehr spitzen Fühlern. Die grünlichgraue Bestäubung scheint ebenfalls für andere rumänische Populationen typisch zu sein. Sie findet sich z.B. auch bei einer kleinen Serie aus Bukarest (4 J 29, leg. Dr. Bukuwky) wieder. Bei diesen ist aber das Rotmuster, beson- ders der Apikalfleck besser entwickelt als bei den sieben- bürgischen Stücken. Aus Griechenland meldet Staudinger”) das Vorkommen der Art auf dem Parnaß und auf dem Veluchi Ende Juni. Die Weibchen haben öfters hellere Bestäubung, sonst findet Stau- dinger keinen Unterschied gegenüber Stücken aus dem übrigen Europa. 7 c& 712 vom Veluchi (leg. Zukowski, 26. VI.—4. VII. 1932) differieren untereinander so stark in der Größe, daß man an- nehmen könnte, sie stammten von verschiedenen Standorten, vielleicht aus verschiedener Höhenlage. Die Grundfarbe der Männchen ist durch eingestreute gelbgraue Schuppen aufgehellt, die Weibchen haben bis auf den dunklen Apex graugelb be- ‘) Rebel Dr. H., Dritter Nachtrag zur Lepidopterenfauna von Herkules- bad. — Verh. zool.-bot. Ges, Wien, 77., S. 117. ®) Staudinger Dr. O., Beitrag zur Lepidopterenfauna Griechenlande — Hor. Soc, ent. Ross., 7., 1870, S. 102. 148 stäubte Vfl, aber ohne hellere Einfassung der Flecken. Die Beschuppung ist zart, die Fl. sind daher ziemlich transparent. Das rote Zeichnungsmuster ist sehr gut entwickelt und neigt zur Ausbildung konfluenter Formen. Fleck 1 zieht sich oft längs der Kosta über Fleck 3 hinaus. Der Apikalfleck ist groß, beil- förmig, nur bei 1 5’ etwas reduziert und muschelförmig. Formen: f. analiconfluens Vorbr. 1 S und mehrere Uebergänge; f. dziur- zynskii Hke. (f. analiconfluens Vorbr. +- f. cingulata Dziur.). 1 7. (Fortsetzung folgt.) Beitrag zur Kenntnis der Cerambycidae') des griechischen Macedonien. Folgende Cerambycidae, die in den Jahren 1932—1936 im griechischen Macedonien gesammelt wurde, gehören 36 Gattungen, 62 Arten und 7 Aberrationen an. Neben jeder Art wird der Monat und der Ort, wo diese aufgefunden wurde, angegeben. Das Verzeichnis ist nach dem Catalogus Coleopterum regionis palaearcticae von A. Winkler 1924—1932 angeordnet. Das Material wurde im Laboratorium für angewandte Zoo- logie der Universität Saloniki bestimmt und zum Teil nachträg- lich in der zoologischen Staatssammlung in München, wo ich vergleichende Bestimmungen ausgeführt habe, bestätigt. Dem Direktor des Institutes für angewandte Zoologie in Saloniki, Herrn Professor Dem. Cavadas, sowie den Herren Dr. Kurt von Rosen und Hans Kulzer in München danke ich für ihr großes Entgegenkommen und ihre Hilfe, die sie mir bei der Ausführung dieser Arbeit gewährleisteten. Einige Arten wur- den mir von dem kürzlich verstorbenen bekannten Coleoptero- logen Dr. Paul Luigioni in Rom bestimmt. München, den 26. August 1937. Dr. Platon Ph. Paliazeas. 1) Diese Cerambyciden-Sammlung vom griechischen Macedonien ist im Museum des Laboratoriums für angewandte Zoologie der Universität Saloniki niedergelest. 149 Abkürzungen. Ap. Apostolaria Ki. Kilkis Sal Ars. Arsakli Ku. Kuri Se Asv. Asvestochori La. Langada Si Ax. Axios Lo. Lodias Sad. Ho. Hortiatis Na. Nausa Vie, Fl. Florina Pla. Platamon Xe Ka. Katerini Po. Polygyros Kas. Kastania Ro. Rodopolis CERAMBYCIDAE Prioninae Macrotomini Macrotoma Serv. 1. scutellaris Germ. Callipogonini Megopis Serv. 2. scabricornis Scop. Ergates Serv. . 3. faber L. Prionini Prionus F. 4, coriarius L. Cerambycidae Asemini Criocephalus Muls. 5. ferus Muls. (= polonicus Motsch.) Cerambycini Cerambyx L. 6. cerdo L. (= heros Scop.) 7. miles Bon. 8. Scopolii Fuessl. Hesperophanini Hesperophanes Muls. 9. sericeus Fabr. 150 Saloniki Sedes Sindos Sidirokastron Veria Xechasmeni Jun. Sal. Aug. Asv. Jun. Ku. Sept. Sid. Aug. Ars. Mai. Kas. Jul. Ap. Jun. Kar Sept. Sid. 210. ei. 12, 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. ZIF. 22. 23: 24. 23, 26. 21. 28. 29. 30. 31. Trichoferus Woll. Gayi Plavils. (= cinereus Villers.) griseus Fac. pallidus Ol. Lepturini Rhamnusium Latr. bicolor Schr. graecum Schauf. Leptura L. livida Fab. sanguinolenta L. cordigera Fuessl. Strangalia Serv. revestita ab. rubra Geoffr. maculata Poda. septempunctata F. ab. sufurata Rche. ab, inconstans Rtt. bifasciata Müll. Necydalini Necydalis L. ulmi Chevr. (= Panzeri Har.) Molorchini Stenopterus Illig. rufus L. Pytheini Cartallum Serv. ebulinum L. Callichromini Aromia Serv. moschata L. ab. cuprata Ritt. Compsocerini Rosalia Serv. alpina L. Callidiini Rhopalopus Muls. insubricus Germ. clavipes Fabr. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII. H. 3. Aug. Se. Jun. Pla. Aug. Xe. Jul. Ve. Aug. Po. Sept. Fl. Aug. Na. Jun. Ax. Jun. Na. Sept. Ho. Jun. Ka. Aus. El. Mai. Po. Mai. La. Sept. Xe. Aug. Ve. Jul, Pla. Aug. Se. Jun. Pla. Mai. Pla. Aug. Po. Aug. Ap. 4 151 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 41. 48. 49. 50. 31. 22. 53. 54. 152 Phymatodes Muls. testaceus L. ab. praeustus F. ab. rufipes Costa. ab. variabilis L. Pyrrhiidum Fairm. sanguineum L. Hylotrupes Serv. bajulus L. (= lividus Muls.) Clytini Xylotrechus Chevr. antilope Schönh. arvicola Ol. Clytus Laich. rhamni Germ. Plagionotus Muls. arcuatus L. floralis Pall. | x Chlorophorus Chevr. varius Müll. trifasciatus F. figuratus Scop. Isotomus Muls. speciosus Schneid. Stenaspini Purpuricenus Germ. Kaehleri L. Lamiinae Dorcadionini Dorcadion Dalman. aethiops Scop. lugubre Kr. atticum Kr. septemlineatum Waltl. lineatocolle Kr. Neodorcadion Gangl. -bilineatum Germ. fallax Kr. | Jul. Kas. Jul. Kas. Jul. Kas. Aug. Kas. Sept. Asv. Jul. Ho. Jul. Pla. Apr. Po. Sept. Ro. Jun. Ax. Sept. La. Aug. Ka. Jun. Pla. Jun. Po. Sept. Sid. Jun. Kas. Jul. Ax. Jul. Si. Jun. Asv. Aug. Si. Aug. Se. Jul. Ku. Ss) 56. SYB 38. 32 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. tristis L. funereus Muls. asper Sulz. Lamiini Dorcatypus Thoms. Morimus Servill. Gnomini Mesosa Latr. curculionoides L. griseus Fab. Kirbyi Gyll. Acanthocinini Acanthocinus Guer. Agapanthiini Agapanthia Serv. Boeberi Fisch. (= cynarae Germ.) violacea Fab. carcharias L. populnea L. punctata L. pupilata Gyll. Saperdini Saperda Fab. Phytoeciini Oberea Muls. Phytoecia Muls. icterica Schall. (= ephippium Fab.) caerulea Scop. (= rufimana Schrk.) coerulescens Scop. Jul Lo, Aug. Kas. Aug. Kas. Jul. Na. Sept. Ro. Aug. Se. JulBla> Jul. Asv. Aug. Fl. Aug. Na. Jul. Ve. Aug. Ka. Aug. Ho. Jul. Sid. Aug. Na. 4* 153 1066. 1067. 1068, 1069. 1070. 1071. 1072 154 Lepidopteren-Fauna von Marasch in türkisch Nordsyrien. Von L. Osthelder und Ernst Pieiifer-München. (Fortsetzung.) Agrotidae. Bearbeiter: M. Draudt-Darmstadt z. T. nach hinterlassenen Notizen von f Dr. A. Corti-Zürich. Euxoa Hb. E. temera Hb. Häufig, in Farbe und Zeichnung sehr stark abändernd, vorwiegend in den Formen hübneri Bours. und boursini Schaw. im Juni, Juli und Oktober-November. Einige bläulichgraue, sehr schwach gezeichnete Stücke der Herbstgeneration in coll. Osthelder wurden von Boursin i. 1. forma livida genannt. E. distinguenda Led. in der Form akschehirensis Cti., im Juni, Juli, vom Düldül-dagh. E. homicida Stgr. Ein einzelnes 9, Juni. E. aquilina Schiff, nur in der Form obeliscata W£nr.- Cti., die nach Boursins Untersuchungen spezifisch sich von aguilina nicht trennen läßt. Corti schreibt: In stark vari- ierenden Formen, nicht häufig, Juni-September. E. glabella Wänr.-Cti., 1 5 vom Düldül-dagh, Juli. E. conspicua Hb. Mai-Juli, sehr zahlreich und in Zeich- nung und Farbe stark variierend, darunter auch die For- men abscondita Warr. und fast einförmig graue und zeich- nungslose Exemplare. E. amplexa Cti. Hierüber schreibt Corti: Ein zweifelhaftes @ aus 600-800 m Höhe, Mai. Lag mir nicht vor. 1073. E- robiginosa intensior Drt. Diese dunkle Form erhielt ich sowohl vom Düldül-dagh im Juli, als auch von Marasch, Oktober. 1074. E. vinirufa Drt. Diese von Ak-sehir beschriebene inter- essante Art erhielt ich auch vom Düldül-dagh in einem . Paar vom Juli. 1075. E. marcens Chr. (= achyricola Cti.). Sehr zahlreich vom Achyr-dagh, Marasch, aus 1800 m Höhe, im Juli. Ich wiederhole hier, was ich Entomol. Rundschau 55. Jahrg. Nr. 13/14, S. 155 schrieb: „Dazu schreibt mir Boursin: In der letzten Zeit habe ich endlich die echten Original- exemplare der Arten: heringi Stgr. und marcens Chr. . © untersuchen können und dies hat zu folgenden Resultaten geführt: achyricola ist nichts anderes als heringi; die typische Form letzterer ist die gelbe, fast zeichnungslose Form; marcens Chr. ist die echte achyricola, etwas dunkel bleigrau; die heringi var. signata ist nur eine hellere marcens mit Querlinien. Die Art ist sehr variabel und zwischen den Extrem-Formen können alle Uebergänge auftreten.“ Achyricola findet sich in einer mehr rötlichen Form auch im Libanon. 1076. E. amoena Stgr. Diese Art hat Corti nochmals unter dem Namen: flavida beschrieben, sie variiert ziemlich beträcht- lich und fliegt sowohl bei Marasch als auch im Düldül- dagh, vom September bis November. 1077. E. vanensis Drt. Eine Art, die mir viel Kopfzerbrechen gemacht hat. Ursprünglich hieit ich sie für foeda Led., aber Herr Boursin hatte die Güte, mir ein mit der Type ver- glichenes Stück dieser letzteren einzusenden, die danach doch ganz anders aussieht, auch anderen Genitalapparat besitzt. Sie steht ihr allerdings ohne Zweifel nahe. Boursin meinte, es könnte sich vielleicht auch um die enitens Cti.- Form marmorosa Cti. vom Issyk-kul handeln, aber ab- gesehen von dem weit entfernten Fundort der letzteren stimmt vieles nicht. Die Vfl. sind viel unreiner schwarz bestreut, die Zeichnung nicht so klar und vor allem sind die Hil. ganz rein weiß, mit kaum bemerkbar dunklerer Saumlinie und keiner Spur eines Mittelpunktes. Bei marmorosa sind die Hil. dunkler als bei 159 enitens, mit dunklerem Saum und einem starken Mittelpunkt. Ich halte das Tier deshalb bestimmt für neu und beschreibe es wie folgt: Dem Genitalapparat nach sec. Boursin zur Untergattung Mesoeuxoa gehörig. Kopf und Thorax bräunlichgrau oder mehr rein grau, der Halskragen bei manchen Stücken schwärzlich ver- dunkelt. Vfl. erdgrau, mehr oder weniger rötlich getönt und schwarz bestreut. Die Subbasale besteht aus schwarzen Doppel- strichen zwischen Vorderrand und Ader 1; Antemediane doppelt, vom ersten Vorderrandsdrittel fast zur Innenrandsmitte ziehend; Zapfenmakel in der Größe wechselnd, schwarz umzogen; beide oberen Makeln groß, schwarz umzogen, die Ringmakel längs eliptisch, die Nierenmakel fast viereckig, letztere mit kaum merklich dunklerem Halbmondstrich nahe dem inneren Rand; zwischen beiden Makeln ist die Zelle mehr oder weniger deut- lich x-förmig schwarz ausgefüllt. Postmediane einfach, schwarz, gezähnt, auf den Adern die Spitze der Zacken bei den meisten Stücken etwas punktförmig verdickt. Subterminale unregel- mäßig gezackt, innen schwärzlich angelegt, am Vorderrand zu einem schwarzen Dreiecksfleck verdickt, das Saumfeld dahinter verdunkelt. Hinter mehr oder weniger deutlichen schwarzen Saumdreiecken folgt eine helle Fransenbasislinie, die Fransen selbst schwach heller und dunkler gescheckt. Hfl. rein weiß mit eben bemerkbarer feiner gelblicher Saumlinie, beim 9 leicht grau angeflogen. Bei manchen Stücken sieht man Spuren eines schwachen Mittelschattens auf den Vfln. 2 J' von Marasch, Ende September bis Anfang Oktober, ein 5 auch von Ak-sehir und mehrere Stücke von Wan, im September gefangen. Agrotis O. 1078. A. ypsilon Rott. Sehr häufig in 2 Generationen, Mai, Juni und Oktober, genau wie an anderen Orten auch, stark aberrierend wie überall, auch in der Größe äußerst verschieden. 1079. A. segetis Hb. Ziemlich häufig, in Zeichnung und Farbe stark variierend. Auffällig ist das Vorkommen vieler kleiner Exemplare. Juni-Oktober, in 2 Generationen. 1080. A. crassa Hb. Mehrere stark abgeflogene Exemplare im September, wahrscheinlich zur Form golickei Ersch. gehörend. Große, normal dunkle Stücke auch vom Düldül-dagh, im Juli. 156 1081. 1082. 1083. 1084. 1085. 1086. 1087. 1088. A.obesa B. Neben sehr zahlreichen, normal hellen Stücken auch die Form fusca Cti. mit stark verdunkelten, beim Q oft fast schwarzen Hfl., von denen die rein weißen Fransen lebhaft abstechen. Marasch, August, auch vom Achyr-dagh. A. trux Hb. in sehr dunklen Stücken, meist zur Form subalbida Cti. gehörig, mit rein weißen Hfl. und weißer Useite. Marasch, Oktober-November, auch vom Düldül- dagh, im Juli. A.puta Hb. Ein um Marasch herum sehr häufiges Tier, kommt in 2 Generationen vor, März und September- November. Während aber die Frühjahrsgeneration durch- aus der auch in Mittel- und Südeuropa häufigen Form enitens Hb. entspricht, zeigt die Herbstgeneration einen durchaus verschiedenen Habitus, „der so einheitlich ab- weicht von allen mir (Corti) bekannten radius-Formen, daß ich diese Form als radius-syricola bezeichnet habe. Die Tiere sind in der Regel bedeutend größer als andere Formen. Nur äußerst selten findet sich bei dieser Ge- neration ein Rückschlag zur Form enitens.“ A. spinifera Hb. Vereinzelt, in 2 Generationen, im Juni und September, Oktober. A. ilavina H.-Sch. Sehr häufig, im Mai und Juni und wieder im November bei Marasch, auch in der Form ochrina Stgr. A. anastasia Drt. Von dieser herrlichen Art erhielt Ost- helder 1 Exemplar von Marasch. Powellinia Obth. P.lasserrei Obth. Ein einzelnes © von Marasch, im Ok- tober. Ein f vom X. 1930 in coll. Osthelder. Cladocerotis Hmps. C.benigna Cti. Düldül- und Achyr-dagh, 2 2 im Oktober. Es- erscheint mir nicht unmöglich, daß C. ankarensis, von der bisher anscheinend nur 5% bekannt sind, als anderes Geschlecht zu benigna gehört, wie ich auch durchaus nicht abgeneigt bin zu glauben, daß auch die folgende Art spezifisch dazugehört. 157 1089. C. tischendoriti Pglr. Von dieser roten Form liegen mir 2 © vom Achyr-dagh, Oktober vor und ein mehr rötlich- braunes Zwischenstück, sodaß mein Verdacht, daß es sich bei benigna und tischendorffi um nur eine Art handelt, nicht von der Hand zu weisen sein dürfte. Ein rotes © vom Düldül-dagh (XL 1930) in coll. Osthelder. Ogsygia Hbn. 1090. O, celsicola Bell. in der kleineren und schlankeren Form gracilis W$nr., anscheinend nicht selten, vom Düldül-dagh, im Juni, in der helleren oder dunkleren Farbe recht wechselnd. 1091. O. forcipula Schiff. robustior Cti. Diese große Form fliegt im Mai und Juni bei Marasch. 1092. O. libanicola Cti. Ich habe keine Stücke von Marasch gesehen und es scheint nach Corti nicht sicher, ob diese hier fliegenden, mit typischen Libanon-Stücken nicht ganz übereinstimmenden Exemplare wirklich dazu gehören. Die Marasch-Stücke sollen weniger bunt und weniger rötlich sein und fliegen schon im April und Mai. 1093. O. facunda sp. n. Ein einzelnes @ von Marasch, Septem- ber, scheint einer neuen Art anzugehören. Vfl.-Spitze abgerundet. Kopf u. Thorax bräunlich, mit schwar- zen Haaren durchsetzt, Halskragen mit dicker, schwarzer Mittel- linie. Vfl. auf hell bräunlichweißem Grund dicht rötlichbraun und schwarz bestreut, mit schwarzem Basalstrich u. schwarz ausgefüllter Zelle. Subbasale und Antemediane fehlen. Ringmakel lang elip- tisch, mit einem schwarzen Strich gekernt; Nieren- und Zapien- makel groß, hell, schwarz umzogen, beide schwach bräunlich gekernt. Postmediane schwach angedeutet, durch lange schwarze Aderstriche verstärkt; der auf der Submedianfalte gelegene Strich reicht bis in die Spitze der Zapfenmakel. Hinter der Nierenmakel ist die Diskalfalte rotbraun gestreift. Subtermi- nale durch lange schwärzliche Keilstriche angegeben. Auf dem Saum stehen schwarze, innen hell aufgeblickte Saumstriche ; die hellen Fransen dunkel gescheckt, mit 2 schwärzlichen Tei- lungslinien. Hfl. weißlich, auf dem Saum bräunlich verdunkelt, mit angedeuteter Postmediane, brauner Saumlinie und eben- solcher Teilungslinie der weißen Fransen. Type in coll. Ost- helder. 158 1094. O. toxistigma Hmps. Juli und September, wenn es sich 1095. 1096. 1097. 1098. 1099. 1100. 1101. wirklich um diese Art handelt. Briefwechsel mit Boursin- Paris hat auch noch kein sicheres Ergebnis gefördert, doch nehmen wir an, daß es doch diese Art ist. Exemplare vom Libanon, die mir Boursin freundlicherweise vorlegte, die mit der aus Syrien beschriebenen Type übereinstimmen sollen, sehen etwas anders, viel mehr rotbraun aus, viel- leicht handelt es sich um eine Rasse. Was die von Corti als bei Marasch in einem Stück gefangene fruculenta Led. angeht, so dürfte diese aus dem Altai beschriebene Art sehr unwahrscheinlich in Kleinasien zu finden sein, es handelt sich wohl um ein schwach gezeichnetes helles Stück der toxistigma. O. signifera F. tauricola Cti. Diese bunte braunrote Form mit weißen Hfl. fliegt bei Marasch im Juli in 600—900 m Höhe. Dichagyris Led. D. melanura Koll. Vereinzelt im Juni und Juli, Düldül- dagh. D. illauta Drt. Ebenfalls einzeln neben der vorigen. D. pieiiferi Cti. Nur in wenigen Exemplaren geiangen, im August bis Oktober. Später erhielt ich die prachtvolle Art in kleiner Zahl auch aus der Umgebung von Wan. D. squalidior Ev. Die Art scheint häufig zu sein im April, Mai und wieder im Juli, offenbar in 2 Generationen, aus 1000-1500 m Höhe, auch in Uebergängen zur Form rubi- dior Cti., wenn auch nicht so rot wie Libanon-Stücke. D. terminicincta Cti.,, ursprünglich nach Exemplaren aus dem Libanon aufgestellt, kommt bei Marasch in einer viel schärfer gezeichneten Form: maraschi Cti. vor, die auch die Wellenlinie als dunkles Band aufweist, ist auch useits mit viel schärferer und dunklerer Außenbinde gezeichnet. Ich habe dieses Tier nicht gesehen und kann daher nicht beurteilen, ob es sich wirklich um eine Subspecies zu terminicincta handelt, ich habe eher den Eindruck, daß eine andere Art vorliegt. D. fimbriola Esp. fliegt bei Marasch im Juli recht häufig, nur in der kleinen Form zernyi Cti, unruhig dunkel be- streute Stücke mit starkem Mittelschatten. 159 1102. 1103. 1104. 1105. 1106. 1107. 1108. 160 D. laeta Rebel ist, wie die Genitaluntersuchung gelehrt hat, eine gute Art, die wohl der fimbriola sehr nahe steht, aber deutlich Verschiedenheiten aufweist. Sie ist stets fast doppelt so groß, viel heller, klarer gezeichnet und gelblicher in der Farbe. Der männliche Kopulations- apparat zeigt dementsprechend die doppelte Größe wie der von zernyi, der untere Auswuchs der doppelten Harpe ist größer und dicker und überragt den unteren Valven- rand beträchtlich, bei zernyi nicht; die Ventralplatte, die bei zernyi viereckig ist und ungefähr die Form von Karo- ABß hat mit einer distal etwas weiter ausgezogenen Spitze, ist bei laeta nur dreieckig, in die Breite gezogen. Der Penis ist bei /aeta sehr viel größer, fast rechtwinklig ge- knickt und hat am distalen Ende einen Haufen kräftig dunkelbraun chitinisierter Cornuti, bei zernyi ist er nur schwach gebogen, ohne Winkel, die Cornuti sind weniger zahlreich und heller chitinisiert. Die Art fliegt ohne Uebergänge gleichzeitig mit zernyi und dokumentiert schon dadurch ihre Verschiedenheit. Chersotis Bsd. C. capnistis Led., nach Corti als „einzeln vorkommend“ in seinen Notizen erwähnt. Das einzige mir als diese Art vorliegende Stück ist zu stark abgeflogen, um ein Urteil bilden zu können. Boursin, der dieses Tier ebenfalls sah, zweifelt auch an der Zugehörigkeit zu capnistis, es könnte sich vielleicht auch um neara Pglr. handeln. Sicheres ist z. Zt. darüber nicht zu behaupten. C. maraschi Cti. liegt mir in großer Zahl vom Düldül-dagh, Mai bis Juli und von Marasch vom November vor, also offenbar in 2 Generationen, im allgemeinen wenig vari- ierend. C. juvenis Stgr. 1 gefl. © aus Marasch vom X.1930 in. coll. Osthelder (Boursin det.). C. semna Pglr. sehr vereinzelt, vom Achyr-dagh, Oktober. C. multangula Hb. subdissoluta Wgnr. aus 1800 m Höhe, im Juli. C. guberlae Cti. meldet Corti mit ? vom Juli aus Marasch, ich habe keine Stücke gesehen. 1109 110. 1111. 1112. Eh: 1114. 1115. 1116. 1117. 1118. Rhyacia Hb. R. margaritacea Vill, als „vereinzelt“ von Corti ohne Angabe von Fundort und Datum genannt. 4 5' aus Marasch vom X.—XlI. in coll. Osthelder. Helle Form, im Ton an abbruzzensis Drt. erinnernd, schwach gezeichnet (Osthelder). R. depuncta L. consenescens Stgr. im September, nicht pontica! R. ilammatra Schiff. außerordentlich häufig in allen Grö- ßen und in der Zeichnung recht veränderlich, schon im Mai. R. renigera Hbn. erubescens Stgr. sehr häufig und stark variierend, im Mai-Juli, dann wieder im September, Oktober, auch in den Formen intermedia, funebris und saturata. R. hadjina Stgr. Corti erwähnt 2 Stücke im Juli, ich habe keine gesehen. R. sollers erwähnt Corti als häufig, im Juni, Juli, aus 700—900 m Höhe bei Marasch. Es dürfte sich wohl um die pseudosollers Bours. i.1. handeln, es ist bestimmt eine gute Art, die mit birivia nicht das Geringste zu tun hat. Diese pseudosollers liegt mir in Anzahl vor. R. laetifica Stgr. wird in Cortis Notizen in einem Einzel- stück aus 700—800 m Höhe erwähnt, ich habe keine Unter- lagen dafür. R. roseoflava Cti. i.1. Von dieser mir ganz unbekannten Art, die ich nicht gesehen habe und von der ich auch keine Beschreibung vorfand, gibt Corti an: Nova species bei alaina, 700—900 m hoch, im Juli gefangen. Ich kann nicht sagen, um was es sich handelt. R. squalida Gn. Ich besitze ein sicheres Stück vom Dül- dül-dash, Juni; Corti nennt weiter: 1 Stück aus 1800 m Höhe vom Achyr-dasgh und 4 Exemplare von Marasch, aus 800 bis 900 m Höhe. R. suspicax Cti.-Drt. Bezüglich dieser Art verweise ich auf die Beschreibung im Seitz-Supplement, S. 69. Sie wurde nach nur 2 2 aufgestellt, die im Juli gefangen wurden. In Cortis Notizen steht mit ? dabei: nov. var. von sqgualida. 161 1119 1120. 11271: 1122. 16123, 1124. 1125. 1126. 1127. 1128. 1129. 162 R. simulans Hufn., häufig, im Juni, von Marasch auch im November, vom Achyr-dagh schon im Mai. R. subdecora Stgr. benennt Corti 4 defekte Stücke mit ? aus 800—900 m Höhe. Ich habe sie nicht gesehen, mög- lich, daß es sich um die vorher genannte marcens ge- handelt hat. R. osmana Cti. ist gute Art, die der /ucernea L. wohl nahe steht; aber Herrn Boursin verdanke ich die Mitteilung, daß es sich dem Genitalapparat nach bestimmt um eine gute Art handelt. Sie fliegt häufig im April-Juni und wieder im Oktober, also wohl 2 Generationen. Typen in coll. Östhelder. R. lucernea L. besitze ich aber in einem ganz .sicheren Einzelstück ebenfalls von Marasch, Ende September, An- fang Oktober. R. deiessa Led., von Corti mit ? genannt, ich sah sie nicht. R. lucipeta Schiff., von Corti in 2 Stücken genannt, ich habe keine erhalten. Aus Marasch 2 große, dunkle 5‘, 1200 m hoch, 19.V. 1928. Ein gleiches Stück aus Boli in Bithynien (alle 3 in coll. Osthelder), es handelt sich offenbar um eine vorderasiatische Lokalform. (Osthelder.) R. saucia Hb. in der Form margaritosa häufig. R. candelisegua Schiff. nach Corti 1 Einzelstück, Juli. R. xanthographa Schiff., in der Form palaestinensis vom Dül-dül-dagh im Juni, Juli,. von Marasch im September, Oktober. Xestia Hb. X. enargiaris Drt. Diese kürzlich von mir beschriebene Art erhielt ich in meist abgeflogenen Stücken von Ma- rasch, im September, Oktober; aus Osthelders Sammlung liegt auch 1 g' vom Yüksek-dagh, im August gefangen, vor. Orthosia Tr. O. caecimacula Schiff. Einzelne sehr große, abgeflogene Q© vom Oktober. 1130 131: 1132. 1153. 1134. 1135. 1136. 1137: 1138. O. senex H.-S. Marasch und Yüksek-dagh IX.—XI. einzeln. Die Stücke gehören zur Form wagneri Bours. (Gub. Z. 1935, S. 220.) Epilecta Hb. E. linogrisea Schiff. Corti erwähnt ein Einzelstück vom August, Marasch, aus 700—800 m Höhe, ich besitze ein frisches 5 vom September. Triphaena Hb. T. pronuba L., sehr häufig und in allen Formen variierend, Mai, August und Oktober, offenbar also 2 Generationen. T. iimbria L. Düldül-dagh, Juli, ein Einzelstück. T. janthina Schiff. Juli 1930, Einzelstück von Corti er- wähnt, ich besitze 2 5 vom Düldül-dagh, ebenfalls im Juli gefangen. T. orbona Hufn., ziemlich häufig aus der Umgebung von Marasch, im Mai-Juli, aus 600—800 m, ich habe sie auch vom Düldül-dash im Juli erhalten. T. comes Tr. Vereinzelt, im Juli; Corti erwähnt auch ein Stück vom Mai mit ganz zeichnungslosen Vil. | Actinotia Hb. A. hyperici Schiff. Sehr häufig, Marasch, Mai, Juni, meist in bunten laeta-Formen. Bepharita Hmps. B. leuconota H.-Sch. Vom Düldül-dagh, im September. (Unter Nr. 248 bereits als „Hadena“ genannt.) (Fortsetzung folgt.) 163 Weiterer Ausschnitt über die Zygaenen-Fauna des Elbursgebirges. Von Hugo Reiß, Stuttgart. Auch im Jahre 1937 in der Zeit vom 6. bis 26. Juli sam- melten die Herren Pfeiffer, Dr. Walter Forster und Alfred Forster, München, in der Tacht i.Suleiman-Gruppe. Außer einer neuen beachtenswerten Hochgebirgsrasse der Z. speciosa Reiß und einer neuen carniolica-Rasse brachte diese Forschungs- reise an Zygaenen-Ärten nichts Neues, dafür wurden aber über die schon bekannten Arten nicht unwesentliche Beobachtungen gemacht, die an dieser Stelle nach Angaben der Herren Pieifter und Dr. Walter Forster bekanntgegeben werden sollen. Nach der mir vorliegenden vollständigen Zygaenen-Ausbeute ist folgendes zu erwähnen: Subgen. Mesembrynus Hbn. 1. Zyg. smirnovi Christ. var. persica Bgff. Von diesem Tier wurde am 6. VII. 1937 ein stark verflogenes © bei Hasankif, 1000—1400 m, an einem Feldrain auf Salbei sitzend gefangen. Es ist dies das erste Q, das von persica bekannt ist. Die Mut- maßung Burgeffs, daß beim 9 der persica die Vfl.-Flecken nicht getrennt auftreten, trifft auf das gefundene Stück zu. Die Fl.- Form ist breiter als beim 5, auch die Fühler sind etwas dünner. Die Hfl. sind auch an der Spitze nicht dunkel gerandet. Subgen. Lictoria Bgit. 2. Zyg. achilleae Esp. subsp. suleimanica Reiß. Die im Särdab- tal (Vandarban) in der Tacht i Suleiman-Gruppe (1900 —2200 m, 10.—14. VII. 1937 und 2500-2700 m, 14.—18. VII. 1937) gefun- denen achilleae (25 5 42) entsprechen im allgemeinen der sulei- manica, sind aber im Durchschnitt etwas kleiner und zeigen oit verkleinerte Flecke der Vfl. Bei einem 5 aus 2500-2700 m 164 sind die Vil.-Flecke stark vergrößert, einander genähert und teilweise auf den Adern miteinander verbunden. Ein 5 aus 1900—2200 m hat in den Hil. deutliche Gelbfärbung. Die 5 sind etwas stärker behaart. Ein @ ist auf den Vfl. im Flek- kenfeld sehr stark gelblich bestäubt. Alles in allem scheinen die Unterschiede von der 900—1700 m tiefer fliegenden typi- schen suleimanica immerhin so groß zu sein, daß eine Abtren- nung möglich wäre. Ich möchte jedoch davon absehen, da mir von der typischen suleimanica von Hasankif (1000 m) nur 5 und 1 2 vorgelegen haben und ich keine Verwirrung stiften möchte, zumal die Variabilität der suleimanica in der Flecken- bildung bis in Höhen von 2700 m noch groß ist und auch das Rot der Höhenfalter sich kaum verändert, Suleimanica ist im ganzen Gebiet verbreitet und scheint bis gegen 3000.m hoch zu gehen. Sie kommt hauptsächlich in der mittleren und oberen Waldzone vor, wo sie an den steri- leren Hängen nicht gerade selten ist, aber anscheinend nirgends massenhaft auftritt. Nur 2 5’ wurden an einer Scabiose saugend gefunden, alle übrigen Tiere saßen, soweit sie nicht flogen, an Grashalmen. Bei ungünstiger Witterung wurden einige Stücke tief in Grasbüscheln sitzend gefunden. Subgen. Peristygia Bgff. Cuvieri-Gruppe. 3. Zyg. speciosa Reiß var. suleimanicola n. var. In 4200 m Höhe wurde, vollständig getrennt von der typischen speciosa, eine in sich geschlossene Hochgebirgsrasse im Särdabtal (Hecercam) über der Schneegrenze in ziemlicher Anzahl gefunden. Diese Hochgebirgsrasse ist wesentlich kleiner als die typische speciosa. Die dunkle Grundfarbe herrscht noch mehr über das Rot. Die Körperbehaarung erscheint noch stärker und die Fühler sind noch mehr verkürzt. Die dunkelrosa Färbung im Faltenteil des Hfl. ist oft stark durch blauschwarze Schuppen verdunkelt. Der dunkelrosafarbene Hinterleibsgürtel und der gleichfarbige Hals- kragen sind besonders bei den 5 noch stärker reduziert als bei der typischen speciosa, manchmal beinahe ganz verschwunden. Von insgesamt vorliegenden 125 5 ist der Fleck 4 (manch- mal nur auf einer Seite) bei 23 5 verschwunden (ab. quadri- puncta Reiß), bei weiteren 37 5 ist nur noch ein winziges Pünktchen auf beiden Seiten sichtbar (zusammen beinahe 50°/,). 165 Bei den vorliegenden 42 @ tritt die ab. quadripuncta Reiß bei 12 © auf, bei weiteren 11 @ ist Fleck 4 auf beiden Seiten winzig klein (zusammen über 50/,). Dieses Merkmal tritt bei der typischen speciosa nach der Typenserie nur bei 6°/o der S' und bei 0° der ® auf. Manchmal ist bei Stücken, bei denen der Fleck 4 beinahe oder ganz verschwunden ist, auch der Fleck 3 der Vfl. stark verkleinert (145 5 @). Bei einem kleinen @ fehlen die Flecke 3 und 4 der Vfl. ganz (= ab. paupera n. ab.), außerdem sind die übrigen Flecke verkleinert und etwas durch eingestreute blauschwarze Schuppen verdunkelt. Auch der kleine rote Fleck in der Zelle der Hfl. ist verdunkelt und das Rot im Faltenteil beinahe durch blauschwarze Schuppen verdrängt. Der Hinter- leibsgürtel ist ebenfalls stark verdunkelt. Im Gegensatz hiezu ist die bei der typischen speciosa bei über 33°, der 5 und O°/, der $ auftretende ab. eradiata Reiß, deren Hil.-Rot den sonst isoliert stehenden dunkelrosaroten Fleck in der Zelle einschließt, bei der suleimanicola-Serie nur bei 3% (2,4°,,) und bei 1 % (2,4°/,) vorhanden, also bei 0’ und 9 in gleich geringer Anzahl. Das Mißverhältnis bei den Prozentzahlen der 2 der typischen speciosa dürfte auf die geringe Anzahl der gefangenen © (6 Stück) in der Hauptsache zurück- zuführen sein. An Besonderheiten sind noch zu erwähnen: 30 29, die besonders klein sind, ferner ein normal großes Q© mit vergrößerten Vfl.-Flecken. Bei einem % ist ein 6. Vil.- Fleck an der üblichen Stelle durch wenige rosafarbene Schup- pen angedeutet, bei 2 5 mit sonst normal großen Flecken der Vfl. ist der Fleck 5 vergrößert und leicht nach dem Außenrand ausgetlossen. Suleimanicola erhärtet meine Ausführungen anläßlich der Beschreibung der Zyg. speciosa in der Entomol. Rundschau (54. Jahrgang Nr. 36/37). Der Flugplatz ist ein Teil einer auf den ersten Blick völlig sterilen, nach Nordwesten geneigten steilen Schutthalde, welche auf allen Seiten von großen Schneefeldern umgeben ist. Zwischen den Steinen wuchsen eine Grasart, ein weißblühender Astra- galus und ein niedriger, violett blühender Thymian. Gegen 10 Uhr war der Boden stellenweise noch gefroren, erst zwischen 11 und 12 Uhr begannen die ersten Stücke zu fliegen. Die Tiere saßen in der Ruhe unter Steinen und flogen sehr niedrig über den Boden. Der Thymian wurde von den Tieren ange- 166 flogen, sie saßen dort auch in Kopula. Die Herren Pfeiffer und Dr. Forster nehmen an, daß der Thymian die Futterpflanze der Raupe sei, da der Astragalus von den Tieren überhaupt nicht beachtet wurde. Nach meinen Erfahrungen mit Zygaenen ist es aber nicht unwahrscheinlich, daß trotzdem der Astragalus die Futterpflanze der Raupe ist, da die Nährpflanze der Schmetter- linge sehr selten zugleich die Futterpflanze der Zygaenen-Raupen ist. Es ist sehr interessant, daß ausgerechnet eine Zygaene auf den letzten Resten der Vegetation oberhalb der Schneegrenze im Elburs fliegt. i Die typischen speciosa aus dem Hecarcaltal wurden in diesem Jahr an den vorjährigen Fundstellen nicht gefunden. Der eigent- liche Flugplatz muß nach Ansicht der Herren Pfeiffer und Dr. Forster höher liegen, da die Tiere in rasendem Flug über die Halden an- kamen. Bei der Eigenart der Zygaenen, sich im allgemeinen nicht weit von der eigentlichen Flugstelle zu entfernen und weil die gefangenen Falter der Qualität nach noch nicht lange geschlüpft sein konnten, dürfte die Geburtsstätte der typischen speciosa nicht weit von den vorjährigen Fundstellen zu suchen sein. Subgen. Agrumenia Hbn. 4. ZyS. carniolica Scop. subsp. transiens Stgr. In einem kleinen Einschnitt in ca. 2500-2700 m Höhe wurden im Särdab- tal (Vandarban) in der Zeit vom 14.—18. VII. 1937 4 5 der Art, die um die Astragalus-Polster flogen, erbeutet. Die Population war erst im Kommen. Die Tiere entsprechen nicht der subsp. demavendi Holik, lassen sich aber auch nicht zur typischen subsp. /ransiens Stgr. stellen. Bei allen 4 Stücken ist der Fleck 6 der Vfl. gut ausgeprägt, hellkarminrot mit nicht sehr starker gelblichweißer Umrandung. Auch die übrigen Vil.-Flecke sind gut ausgeprägt und so stark wie bei der subsp. suavis Beff. gelblichweiß umrandet. Das Rot ist heller und die dunkle Hil.- Umrandung schmäler als bei demavendi. Hinterleib ohne roten Gürtel. Eine Vermehrung der gelblichweißen Schuppen auf Kosten (der hellkarminroten der Vfl.-Flecke, besonders in Fleck 6, tritt bei keinem Stück auf, wodurch eine Unterscheidung von typ. transiens und von demavendi möglich ist. Auch durch das Fehlen des karminroten Hinterleibsgürtels bei allen 4 5 ist die Trennung von der auf einem Segment gegürtelten typ. transiens gegeben. Mitteilunsgen d. Münchn. Ent. Ges. XVII. H. 3. 5 167 Der Blau- oder Grünglanz auf den Vfl. ist stärker als bei dema- vendi. | "Ehe nicht eine große Serie typischer fransiens Stgr. von Schahkuh und der vorliegenden Population vorliegt, ist eine Abtrennung von subsp. {ransiens Stgr. nur als var. möglich. Die Population soll als var. vandarbanensis n. var. künf- tig geführt werden. Da auch die Population aus der Umgebung von Nissa im Zentralelburs (28. VII. 1936, 2700 m, leg. Fred Brandt) der demavendi nicht entspricht, und der subsp. fransiens von Schahkuh am meisten gleicht, scheint demavendi im Elburs nur lokal verbreitet zu sein. Es ist daher besser, demavendi ebenfalls als var. zu subsp. fransiens zu ziehen und sie nicht als Subspecies zu behandeln. Subgen. Polymorpha Bit. 5. Zyg. dorycnii OÖ. subsp. keredjensis Reiß. Diese interessante Unterart der Zyg. dorycnii wurde von mir erst vor kurzem in der Entom. Rundschau nach 8 5 2% beschrieben, die Herr Fred Brandt am 15.V1,1936 bei Keredj, westlich von Teheran, in ca. 1600 m Höhe gefangen hat. Es liegen mir jetzt vor: 2 & 492 Tacht ı Suleiman, Särdabtal (Hasankif), 1000 - 1400 m, 7.—10. VI. 1937; 39% 2% Tacht i Suleiman, Särdabtal (Vandarban), 1900 — 2200 m, 10.—14. VI. 1937; leg.Pfeilfer und Dr. Forster ferner weitere 2 £ 19 Keredj, Elbursgebirge, 1400 m, 10. V1. 1936, und leg. Fred .2 0 1% Tschalus-Mazanderan-Straße, Nerdhang, [ Brandt. ca. 1000 m, 12. VIIL 1936. Alle Stücke entsprechen im allgemeinen der typischen keredjensis Reiß von Keredj mit auffallend starker Ausbildung des Flecks 6 der Vfl., der meist größer ist als Fleck 5. In den : höheren Lagen werden die Vil.-Flecke etwas kleiner, das vor- genannte Hauptmerkmal der keredjensis bleibt aber doch bei der Mehrzahl der Stücke erhalten. (26 5% und 1 2 von Vandarban.) Bei 15 und 19 von Hasankif ist der rote Hinterleibs- gürtel unten geschlossen, desgleichen bei 1 5 von der Tschalus- Mazanderan-Straße, desgleichen bei 11 5° ven Vandarban, aber bei keinem Stück der weiter vorliegenden Tiere von Kered)j. 168 Bei 1 5 der vorgenannten Stücke von Keredj ist der Hinter- leibsgürtel beinahe verschwunden, bei den übrigen 1 J 1 Y ‚durch dunkle Schuppen verdüstert. Bei den Stücken von der Tschalus-Mazanderan-Straße tritt diese Verdüsterung des Hin- terleibsgürtels bei i X 1 © und bei denen von Vandarban bei 14 5 auf. Die Neigung zur Verdüsterung des Hinterleibsgürtels ist demnach bei der Population von Keredj am stärksten, bei der von Hasankif am schwächsten. Die gelblichweiße Fühler- spitze ist deutlich erkennbar bei den weiteren (tadellosen) Stük- ken von Keredj, bei 1 5 1% von der Tschalus-Manzanderan- Straße, bei 3 2 von Hasankif und bei 9 5’ 1 2 von Vandarban. Die Population von Hasankif ist sicher von der von Keredj am meisten verschieden; die Abtrennung von keredjensis erfolgt ‚als var. hasankiiensis n. var.: Wärmeres Rot, größere Vil.- Flecke, etwas schmälere Hfl.-Umrandung und ausgeprägter Hin- terleibsring auf einem Segment. Die Frage der Abtrennung der Population von Vandarban von keredjensis soll erst geprüft werden, wenn von Hasankif und von Keredj ausreichendes Material vorliegt. Die Population von der Tschalus-Manzanderan-Straße verbleibt bei keredjensis, da wesentliche Unterschiede nach dem vorliegenden Material nicht vorhanden sind. Die Art wurde bei Hasankif auf Scabiosen und Salbei saugend getroffen, bei Vandarban nur fliegend oder an Gras- haimen sitzend. 169 Buchbesprechung. Im Verlag von Theodor Steinkopfif, Dresden, ist erschienen: Entomologie mit besonderer Berücksichtigung der Biologie, Oekologie und Gradationslehre der Insekten von Dr. phil. Walter Speyer, Regierungs- rat und Mitglied der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forst- wirtschaft, Leiter der Zweigstelle in Stade (Hann.). 194 Seiten, Preis geb. 14.50 RM., br. 13.— RM. Das Werk behandelt in acht Hauptabschnitten folgende Gebiete: Palä- ontologie und Phylogenie; Morphologie, Anatomie und Physiologie; Lebens- ablauf der Insekten; Parasitismus und Symbiose; Verhalten bei besonderen Anlässen (Schreckstellung, Lauterzeugung, Regeneration usw.); Lebenslaui, Massenwechsel und geographische Verbreitung der Insekten unter dem Ein- fluß abiotischer und biotischer Faktoren; Wanderungen und endlich die wirtschaftliche Bedeutung der Insekten. Wie der Verfasser, der den Namen im entomologischen Schrifttum be- rühmter Vorgänger trägt, im Vorwort hervorhebt, ist die Entomologie eine umfangreiche Wissenschaft mit vielen Teilgebieten geworden, deren Fort- schritte der Einzelne heute kaum noch laufend verfolgen kann. Alljährlich werden insgesamt von rund 2500 Autoren, die über alle Kulturstaaten ver- teilt sind, etwa 3500 Arbeiten über ökologische, biologische und systematische Entomologie in 2000 bis 2500 Zeitschriften veröffentlicht. Es besteht daher zweifellos das Bedürfnis nach einem zusammenfassenden Ueberblick, der hier für die seit 1914 erzielten Fortschritte der Entomologie gegeben wird. Dieser Ueberblick soll vor allem dem biologisch geschulten und für entomologische Fragen interessierten Nicht-Entomologen Einblicke in die Forschungsergeb- nisse geben und ein Wegweiser zu den Quellen sein. Junge Zoologen, die sich der Entomologie widmen wollen, werden das Buch als Ergänzung für Lehrbücher und Praktika brauchen können. Der Verfasser bemerkt in seinem Vorwort selbst, es hätten sämtliche einschlägigen Arbeiten unmöglich durchgesehen werden können. Dies hat zur Folge, daß einzelne vielleicht gerade den sammelnden Entomologen besonders interessierende Abschnitte eine dem heutigen Stande der Kennt- nisse nicht voll gerecht werdende Darstellung gefunden haben. Ich denke hier vor allem an den kurz gehaltenen Abschnitt über „Wanderungen”, zu dem wertvolle Beiträge allerdings gerade in dem weit zerstreuten systema- tischen und periodischen Schrifttum zu finden wären. Dies soll aber gewiß kein Tadel gegenüber der höchst verdienstvollen und einem wirklichen Be- dürfnis entsprechenden Arbeit sein, die auch jeder nur einigermaßen auf die behandelten Gebiete eingestellte Insektensammler, wie es bei dem Schrei- 170 END ber dieser Zeilen der Fall war, mit steigender Anteilnahme zu Ende lesen wird. Ein reiches Schriftenverzeichnis, auf das auch in der Darstellung fort- laufend Bezug genommen ist, ermöglicht jedem, der sich für irgend ein Son- dergebiet interessiert, sofort die einschlägigen Schriftnachweise zu finden. L, Osthelder., Professor Dr. Martin Hering (Universitäl Berlin): Die Blatt-Minen Mittel- und Nord-Europas einschließlich Englands. Be- stimmungs-Tabellen aller von Insekten-Larven der verschiedenen Ord- nungen erzeugten Minen. Mit 7 Tafeln und ca. 500 Text-Abbildungen, Verlag Gustav Feller, Neubrandenburg. Von dem großangelegten Werk, dessen erste Lieferungen in dieser Zeit- schrift (Jg. 1936 Seiten 33—39) eingehend besprochen wurden, liegt nunmehr Lieferung 4 (Seiten 337—448 und Tafel V—VI), Lieferung 5 (Seiten 449-560 und Tafel VII), sowie die Schluß-Lieferung 6 (Seiten I—-VIII und 561—631) vor. Lieferung 4 umfaßt die Bestimmungstabellen für die Pflanzengattungen Myrica bis Rubus, Lieferung 5 für Rubus bis Zinnia; die Schluß-Lieferung 6 enthält das Inhaltsverzeichnis, ein Supplement, ein Verzeichnis der — sehr geringen — Druckfehler sowie der in dem Werk neu beschriebenen Arten, der Gattungen der Wirtspflanzen und der Minen-Erzeuger in natürlicher Folge, endlich ein eingehendes Gattungs- und Artenverzeichnis unter Angabe der Seitenzahlen und der Nummern der Minen. Die Vorzüge des Werkes, auf die schon bei der ersten Besprechung hingewiesen wurde, zeichnen auch die vorliegenden Lieferungen wieder un- verändert aus. Die Literatur ist bis in die neueste Zeit erschöpfend berück- sichtigt. Hervorhebung verdienen neben den prächtigen Tafeln wieder die zahlreichen, im Text eingestreuten wohlgelungenen Abbildungen von Pflanzen- teilen mit Minen und von Coleophoren-Säcken, Der rasche Abschluß des Werkes ist besonders erfreulich. L. Osthelder. 171 Erklärung der Abbildungen. (Alle Zeichnungen halbschematisch. Valven und Aedoeagi nach Deckglas- präparaten in Vergrößerung 1:10 gezeichnet. a—= 9'-Hinterleibsende mit Ventral- platte, b—= Valve, c= Aedoeagus, d= ?-Hinterleibsende mit Ventralplatte.) Tafel VI Fig. 1 a—d: Procris splendens Stgr. («= Variante der Y'-Ventralplatte bei . ssp,. incerta und ssp. heringi.) Fig. 2 a—d: Procris suspecta Stgr. (Aedoeagus aus verschiedenen Lagen gezeichnet.) Fig. 3 ad: Procris solana Stgr. (Aedoeagus aus verschiedenen Lagen ge- zeichnet,) Fig. 4 a-d: Procris ambigua Stgr. Fig. 5 a—d: Procris cirtana Luc. Fig. 6 a—d: Procris hamifera Jord. Fig. 7 a—d: Procris budensis Speyer. — [59] Ww > Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig, Eires Erklärung der Abbildungen. Tafel VII : Procris naufocki nov. sp. : Procris volgensis Möschl. : Procris chloronota Stgr. : Procris chloros Hbn. : Procris horni nov. sp. (@«— 9-Hinterleibsende, von der Seite gesehen.) : Procris syriaca nov. sp. : Procris graeca Jord. Tafel VII a b C d Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII. (1937) H. Il Fig. Fig. Fig. . Fig. Fig. Fig. Fig. 15 16 17 18 19 20 21 ad a—d a—c a—d a—d a—d a—c Erklärung der Abbildungen. Tatel VIII : Procris anatolica Nfck. : Procris subtristis Stgr. (@ = Variante der Hinterleibsöffnung beim 5 der Typen von ssp. dolosa Stgr. Aedoeagus aus ver- schiedenen Lagen gezeichnet). : Procrissubdolosa Stgr. («= anales Dorngebilde des Aedoeagus, stärker vergrößert.) : Procris amaura Stgr. (Valve und Aedoeagus nach einem Prä- parat der ssp. bang-haasi gezeichnet.) : Procris obscura Zell. : Procris capitalis Stgr. : Procris mystrocera Püng. Tafel VII Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. (1937) H Ili MITTEILUNGEN. Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.) XX VI. Jahrgang 1938 (11 Tafeln) Schriitleitung: Ernst Pfeiffer C. Koch tb müsse nen IM SELBSTVERLAG DERMÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT e.v. Es erschienen: Heft I am 25. Juni 1938 II am 20. August 1938 III am 1. Dezember 1938 Inhalt des 28. Jahrganges 1938 'AlbertiDr.B, en N zur Revision Procris- Seite Arten . j N ie 92 —_— — Beisdchlungen zur Blicke cchichie der Eine Procris F. (Lep. Zygaen.) . i 2 5 ß 3 ! : . 196 — — — Was ist Procris cognata Luc.? 2 319. Benick L. Lübeck: Die Steninen Niet (Col. Shan y DAR Bollow H.. München: Monographie der palaearktischen Dryopidae mit Berücksichtisung der eventuell transgredierenden Arten (Col.). 147, 319 Daniel F. München-Gräfelfing : Neuheiten aus Vorderasien (Lep.) . 2 Dingler Prof. Dr. M,, München: Geleitwort 3 2 ; h 1 Draudt Prof. Dr. M., Darmstadt: Neue Noctuidenrassen und Asıdn aus dem Elbursgebirge, . 29 Forster Dr. W., München: Das Sehen. der Palaearktischen Polyaraı matini (Lep. Lycaen.). ; ; 2910395 Gebien H. Hamburg- Schmalkabeci® Katalog a er Teil 11. : ; .. 49, 283, 397 Holik O., Prag: Biologische Nee über einide Re Zy- $aenenarten. : : 388 Knoerzer A. München: Cieadeik megerli Be in Südbayern (Rhynch.). I , 6 — — — Bemerkenswerte Heusche esen a Tiroler ek 9 Koch C., München: Beitrag zur Kenntnis der Gattung Bledius (Col. Staph,) 3. 31, 129 _——— Vorbeerkunsen zum Katalee dene biöniden a an 49 — — — DUeber neue A wenig bekannte palaearktische Paederinae (Col. Staph.). 2 5 372 Lorkovie Dr. Z, ee Studien über den Sediesbepuikl 1. Nele rechtigung von Everes a Pall., E. alcetas Hffgg. und E. de- colorata Stgr. . 215 OsthelderL,, München- Pag: Neu Klenraller aus Be Tahte Se man in 'Nordpersien. : 17 '— — — Die südlichen Bestandteile a Schmetterlingslauna des Te ler Inntals . ; elle) PfeifferE.. München: Notizen iiber. erikebe erde Wer. ) IL. 188, 395 Wehrli Dr. E. Basel: Neue Untergattungen, Arten und Unterarten Yon ostasiatiechen Geometriden (Lepid.) aus den Sammlungen Oberthür und Dr. Höne und eine Boarmia der Ausbeute H. und E. Kotzsch. 3 81 Zum pt Dr. F., Hamburg: Be Eurculiomden. Aeebuie, von Mesopota- mien, Palästina, Syrien und Aegypten (Col.) Ä Verzeichnis der im 25. Jahrgange neubenannten Gattungen, Untergattungen, Arten, Unterarten und Formen. Abgebildete mit * bezeichnet. Lepidoptera Acronicta psi L, solimana Draudt ssp.n.. Agrotis senna H. G. iranica Draudt ssp. n. Amblychia sinibia Wehrli sp. n. Anisotaenia grandis Osthelder sp. n. Argyroploce vandarbana Osthelder sp. n Arichanna ditetragona Wehrli sp. n.. Bapta asynapta Wehrli sp. n. „ tapaishana Wehrli sp. n. Boarmia andaraba Wehrli sp. n. L Callierges ramosa Esp. vandarbana Deande ssp. n. Cerura furcula Cl. pseudobicuspis Daniel ssp. n. “ er songuldakensis Daniel ssp. n. Cnephasia obscurana Osthelder sp. n. Crambus Pfeifferi Osthelder sp. n. *Dyspessa Wiltshirei Daniel sp. n. 5 Erannis bajaria Schiff. transbaicalica Wehrli var.n. Eumedonia Forster subg. n. Euxanthis Forsteri Osthelder sp. n. T suleimana Osthelder sp. n, Evergestis aenealis Schiff. dimorphalis Or ssp. n. Gnophos sphalera Wehrli sp. n.. . Hypochalcia rufivinea Osthelder sp. n. Krananda peristena Wehrli sp. n. Laspeyresia persicana Östhelder sp. n. 6 a succedana S.V, griseana Osthelder ssp. n. Lophopteryx cuculla Esp. saerdabensis Daniel ssp. n. Lycaena coelestina Ev. iranica Pfeiffer ssp. n. Bi eroides Friv. Forsteri Pfeiffer ssp. n. . < meleager Esp. Brandti Pfeiffer ssp. n. n ripertii Frr, demavendi Pfeiffer ssp. n. Melasina aequalis Osthelder sp. n. Neolythria nubiferaria Leech venulata Wehrli « ssp. n. Nephoteryx alpigenella Dup. persica Osthelder ssp. n. Organobapta Wehrli subg. n. . Palaeophilotes Forster gen. n. Phalaena albipunctata Warr. alleeepe Wehrli ssp. n. Phalera bucephala L. persica Daniel ssp n. Phalonia purissima Osthelder sp. n. Plagodis excisa Wehrli sp. n. " hypomelina Wehrli sp. n. . niveivertex Wehrli sp. n. * Seite Plagodis propoecila Wehrli sp. n. : ‚ : 5 r : : 86 Praephilotes Forster gen. n. 3 5 : ; ! i : 3 =105 Procris rjabovi Alberti sp. n. . 2 ; : ß 94 Salebria obductella Z. claricosta ale SSpenge \ : ; Enz = # infernalis Ostbelder ssp. n. ; 5 ; 5 22V Scoparia saerdabella Osthelder sp. n. s ; ; : h i DR Tephrina anostilpna Wehrli sp. n. . E : : ä FRESG Trigonoptila straminearia Leech anceps Wehrli SSponr ! ERST *Thecla marcidus Riley alboabdominalis Pfeiffer ssp. n. . Ä 195 Valerietta Forsteri Draudt gen. et sp. n. 5 i ; ; ’ N) Coleoptera $ Ahaggaria Bollow gen. n. 5 b . ; : 2 i . E76 N acutangula Bollow sp. n. N : - 181 Bledius (Bledioides) Apfelbecki C. Koch sp. n. ! ! A 132 n 5 bosnicus Bh. sparsicollis C. Koch ssp. n. ; 138 3 = dissimilis Er. erythropeplus C. Koch ab.n . ll " 5 & suleicollis C. Koch var. n. Ä . 138 © “ osiris Norm. Burlini C. Koch ssp. n. ! y . 1a) ar Re rastellus Thoms. bavaricus C. Koch ssp. n. . 45 2 > % = obtusicollis C. Rch var. .n. : : ; 2 48 RR ek). naja c Koch sp. n. : N ; ö : i 239 AURE Rr xiphias C. Koch sp. n. . f A| % (Hesperophilus) tristis Aube vebulee, C. Koch. sspen sr . 143 5 Normandi C. Koch ssp. n. . . 144 Böihynelises rufotibialis Zumpi Sp nee, \ - ; : 3 ERS 3 sculpticollis Zumpt sp. n. . ; 5 ’ : N ee Dryops addendus Bollow sp.n. . ! 5 En Ä ä : . 339 ie freyi Bollow sp. n. ; E : i ’ { ; i . 356 r friebi Bollcew sp. n. , 5 i E i 2 x j 353 = jeanneli Bollow sp. n. . ; \ { ? ; ss n omissus Boilow sp. n. . : ; : 3 ß ; 3 7354 Freyiella Bollow gen. n. . ; h 2 i H i 5 ... 168 k bispinosa Bollow sp. n. ; R s ; h } ; 17% “ foveicollis Bollow sp. n. . ; ; L h . 169 Lathrobium (Glyptomerus) Freyi C. Roche Span 5 ı h . 380 Lixus (Phillixus) pallipes Zumpt sp. n. ; 3 : ; 4 Ba 2 Medon (Micromedon) vulpinus C, Koch sp. n. 5 : , e 384 Phytonomus (Metadonus) freyi Zumpt sp. n. . : ; i 5 a Trachydemus orientalis Zuınpt sp. n. . - ; : } Ä : EAN Verzeichnis der Arten, welche anderen Ortes beschrieben und im 28. Jahrgange erstmalig abgebildet sind. Bledius (Elbidus) carinicollis Fauv. (Fn. gallo rhen. III. Cat. syst. 1875. XI. nota.) Chrysophanus thetis Klug elbursina Pfeiffer (Jahrg. 27, p. 36.) Lycaena anteros Frr. vandarbani Pfeiffer (Jahrg. 27, p. 35 u. Jahrg. 28, p. 395) x marcida Led. f. parameleager Vrty. (Ent. Rec. 48, p. 130) MITTEILUNGEN Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.) XXVII. JAHRG. = | RE 1938 Geleitwort. In der ordentlichen Mitgliederversammlung am 28. März 1938 haben sich die „Münchner Entomologische Gesellschaft“ und die „Münchner Koleopterologische Gesellschaft” zu einer einzigen Vereinigung zusammengeschlossen. Damit ist ein Jahrzehnte alter Wunsch, den die meisten von uns hegten, in Erfüllung gegangen. Der Name „Münchner Entomologische Gesellschaft e, V.“ wurde für den neuen Verein beibehalten. Ihm werden auch nach wie vor die „Mitteilungen“ als wissenschaftliches Organ dienen. Die bisherige Gesellschaft dieses Namens setzte sich fast ausschließlich aus Lepidopterologen zusammen; die neue Ge- sellschaft aber wird nicht nur die beiden Hauptgebiete Lepidop- terologie und Coleopterologie, sondern das gesamte Bereich der Insektenkunde umfassen. Das entspricht ihrem Namen und ihrer Zielsetzung. Was die bis auf den heutigen Tag geleistete wissenschaft- liche Arbeit der früheren Verbände betrifft, wird sie keine Änderung oder Unterbrechung erfahren. Gewähr dafür bietet allein schon der Umstand, daß ihre Vorsitzenden, Herr Regie- rungspräsident a.D. L.Osthelder und Herr Dr. G. Ihssen, als Leiter der beiden Abteilungen der neuen Gesellschaft ihre Ämter weiterführen. Entsprechend der verbreiterten Basis, auf welcher wir uns jetzt zusammengefunden haben, wird sich auch der Inhalt unserer „Mitteilungen“ erweitern. Während sie bisher mit wenigen Aus- nahmen der Lepidopterologie dienten, wird in Zukunft auch die Coleopterologie ihrer Bedeutung gemäß zum Wort kommen. Dar- über hinaus hoffen wir das Blatt durch Beiträge aus den übrigen Gebieten der Entomologie, die in der Gesellschaft noch nicht durch eigene Abteilungen vertreten sind, bereichern zu können. Mitteilungen d. Münchn Ent. Ges. XXVII! (1938) A. 1 1 ji Mit dem Inhalt wird auch der Umfang der „Mitteilungen“ eine Zunahme erfahren. An großen Aufgaben fehlt es nicht. Möge die rege Mitar- beit aller dazu beitragen, den guten Ruf der Münchner Ento- mologenschaft nicht nur zu erhalten, sondern noch zu vertiefen! Der Vorsitzende der Münchner Entomologischen Gesellschaft : Prof. Dr. Max Dingler Neuheiten aus Vorderasien. Von Franz Daniel, München-Gräfelfing. (Lep.) Cerura furcula ssp. n. songuldakensis m. Unterscheidet sich von furcula so bedeutend, daß erst eine Genitaluntersuchung Klarheit über die Zugehörigkeit zu dieser schaffen mußte. Alle hellen Flügelteile sind weißer, die braunschwarze Mittelbinde und der Costalfleck der Vfl. dunk- ler als bei furcula norddeutscher Herkunft. Innere Besrenzungs- linie des Mittelfeldes der Vil. weniger gerade, die äußere mit einigen Einzähnungen, wenn auch nicht so stark, wie dies bei bicuspis üblich ist. In der anschließenden hellen äußeren Flügel- hälfte ist der dunkle Fleck hinter dem Apex in normaler Aus- dehnung erhalten. Alle Wellenlinien und der Zellschlußfleck stark zurückgebildet. Saumpunkte aller Flügel gut entwik- kelt. H£l. fast rein weiß. Useite wie furcula. Beschrieben nach 7 5‘, 1 9, bezettelt Asia minor sept. occ., Songuldak, VIL.—15. VII. 35. Cerura iurcula ssp. n. pseudobicuspis m. In gewisser Beziehung die extreme Weiterentwicklung der vorigen. Durchschnittlich größer als furcula. Starke Kon- traste wie bei bicuspis zwischen der dunklen Binde und der hellen Grundfarbe, wozu aber außerordentlich ver- stärkte Zackenlinien der Vfl. treten. Die Hil. sind in der Außenhälfte dunkelgrau, bei 2 Extremstücken sind °/, der Flügelfläche schwärzlich verdüstert. Auch bei dieser Rasse, die gleichfalls erst durch Genital- untersuchung als zu furcula gehörig bestätigt wurde, ist die Be- grenzung des schwarzgrauen Mittelbandes unregelmäßiger als bei furcula, die Zackenlinie des Außenfeldes kräftig und stark gezähnt, im Verlauf gleich furcula. Saumpunkte so kräftig wie 2 bicuspis, auf den Hfln. eine fast zusammenhängende Kette bil- dend. V#l.-Useite recht dunkel, gegen den Saum meist heller. Hfl.-Useite weißgrau, mit gut ausgebildetem Zellschlußfleck und außerhalb dieses eine meist sehr kräftig entwickelte dunkel- graue Querbinde parallel zum Außenrand. Dieses Zeichnungs- element tritt bei den übrigen furcula-Rassen nur ausnahmsweise und dann ganz rudimentär auf. Erwähnt sei noch eine hübsche Modifikation in coll. Forster. Oseite vor allem der Hil. heller, Useite fast vollkommen weiß, Mittelbinde und Apicalfleck der Vfl. durchscheinend. Der Beschreibung lagen 15 5 aus dem Elburs, Tacht i Sulei- man, Vandarban, 1900—2200 m, 10.—14. VII. und 1 5 dto. Hasankif 1000—1400 m, 7.—10. VII. 37 zugrunde. Lophopteryx cuculla Esp. ssp. n. saerdabensis m. Vfl. wesentlich heller, die gelbbraune Flügelfläche unter- halb der inneren Costalhälfte durchstößt den unregelmäßigen dunkelbraunen Flügelteil, der bei Normalstücken zwischen dieser Aufhellung und dem weißgrauen Saumteil liegt, in breiter Front in der Mitte, sodaß nur die doppelte äußere Begrenzungslinie des Mittelfeldes die beiden aufgehellten Flügelteile voneinander trennt. Der Außenrandteil ist heller, die dunkelbraunen Par- tien über dem Innenrand und die beiden Costalpünktchen dunkler als bei Normalstücken. H£l. noch dunkler als bei europäischen ©, Wellenlinie bei einem Stück stark hervortretend. Auch die Useite wesentlich kontrastreicher. Beschrieben nach 2 5, Elburs mts. s,, Tacht i Suleiman; Särdab-Tal (Vandarban) 1900—2200 m, 10.—14. VII 37. Ein drittes / vom gleichen Flugplatz ist vollkommen ein- farbig dunkelbraun (etwa wie palpina giraffina Hbn.), die beiden Begrenzungslinien des Mittelfeldes deutlich ausgezogen, von dem weißlichen Außenrandfleck nur Rudimente in Form kleiner, heller Pünktchen vorhanden. Hfl. und Useite schwarzgrau, auch der Körper verdunkelt. Ich nehme an, daß es sich bei diesem Tier um eine Zufallsaberration (ev. Mutante) der beschrievenen Rasse handelt und füge sie deshalb unbenannt der Typenserie bei. Phalera bucephala ssp. n. persica m. Vfl.-Grundfarbe dunkler als bei Normalstücken. Silbergraue Partien über dem Innenrand verschwinden fast völlig. Hil. in 1* 3 ihrer Innenhälfte und besonders in der Gegend des Analwinkels kräftig schwarzgrau verdüstert. Auch die Vil.-Useite in wech- selnder Ausdehnung grau übergossen. 6 5, Elburs mts. s,, Tacht i Suleiman, Särdab-Tal, 1900 bis 2200 m, 10.—14. VII. 37; 1 2 dto. 1000—1400 m. 7.—10. VII. 37. Dyspessa wiltshirei sp. nova. Tafel I Nr. 1'). 5 Vfl.-Länge 13 mm, Spannweite 23 mm. Flügelschnitt brei- ter als bei ulula Bkh., sehr ähnlich der (ssp. ?) maroccana Rothsch.’) Apex noch etwas gerundeter. Grundfarbe aller Flügel bräun- lich cremefarben, von einem rosafarbenen Schimmer übergossen. V#l. längs Costa und Wurzelhälfte des Innenrandes etwas stärker gebräunt. Als einziges Zeichnungselement ist ein punktförmiges dunkles Fleckchen an der Außenseite der Zellquerader im unteren Drittel vorhanden, welches strichförmig etwa 2 mm gegen den Saum austließt. Fransen lang, völlig ungescheckt, zweifarbig, Innenhälfte rosafarben, außen lichter. Saumlinie undeutlich, ohne die geringste Verstärkung an den Aderenden. Diese Merkmale halte ich deshalb für besonders hervorhebens- wert, weil alle Arten des ulula-Kreises im weitesten Sinne meist stark gescheckte Fransen nebst doppelter, an den Aderenden verstärkter Saumlinie führen. Hfl. wenig heller als die Vil, Saumlinie gerade noch erkennbar. Useite der Vil. von gleicher Grundfarbe wie die Öseite, unterhalb der Costa ein schwarzer Striemen von der Wurzel bis nahe zum Apex. Darunter in der oberen Flügelhälfte rauchgrau verdunkelt. Saumlinie als zarter, rötlichbrauner Streifen erhalten, Fransen ungescheckt. Hil.- Useite wie die Oseite, mit leichter Verdunkelung am Zellende. Kopf, Stirne, Thorax und Abdomen von der Flügelgrundfarbe. Füh- ler wesentlich kräftiger und stärker gekämmt als bei ulula Bkh. süd- europäischer oder kleinasiatischer Herkunft, hingegen fast gleich denjenigen der eingangs angeführten maroccana-Populationen. Q Vil.-Länge 10—11 mm, Spannweite 23 und 25mm. Schmal- flügeliger als das 5. Grundfarbe der Vil. dunkler als dieses; gleichfalls mit deutlichem rosa Schimmer. Unregelmäßig mit !) Die Abbildung erscheint aus technischen Gründen erst in der näch- sten Nummer. 2) Die mir hievon vorliegenden Vergleichstiere aus Algerien stammen teils von Guelt es Stel (coll. Schwingenschuß), teils von Hamman Righa (coll. Stettermayer). 4 wenigen dunklen Schüppchen überpudert, sonst zeichnungslos. Saumlinie gerade noch erkennbar, Fransen wie beim /. Hfl. ein- farbig grau, Fransen heller. Useite aller Flügel grau übergossen. An Costa, Zelle und Apex beider Flügel, sowie am Innenrand der Hil. die Oseiten-Grundfarbe erhalten. Unterhalb der VEl.- Costa wie beim 5 mit dunklerem Striemen. Kopf, Thorax und Abdomen wie die Vfl. gefärbt, letzteres bei einem Stück mit kurzer, beim zweiten mit weit hervorstehender Legeröhre. Fühler von ulula-Q nicht verschieden. Wiltshirei unterscheidet sich durch ihre fast völlige Zeich- nungslosigkeit von allen anderen Dyspessen. Die im männ- lichen Geschlecht ganz andere bipunctata Stgr. schaltet ohne weiteres aus. Die © beider allerdings kommen sich nicht un- wesentlich nahe und sind abgesehen von den bedeutenden Größenunterschieden nur dadurch sicher zu trennen, daß wılt- shirei ungekämmte, bipunctata-% fast ebenso stark gekämmte Fühler hat wie das dazugehörige '. Beschrieben nach 1 5, 2 2, bezettelt: Irac, Qaraghan, 13. Il. 37, leg. E. P. Wiltshire. "In dankbarer Anerkennung der großen Verdienste, die sich der Fänger des beschriebenen Tieres, Herr Konsul Wiltshire, Bagdad, um die Erforschung der noch fast völlig unbekannten Lepidopteren-Fauna des Irak erworben hat, führe ich diese neue Art unter dem Namen wiltshirei sp. n. ein. Herr Konsul W. hatte noch die Liebenswürdigkeit, mir einige Angaben über die Beschaffenheit der Fundstelle mitzuteilen, die ich hier anfüge: „Qaraghan is a locality in the same district, a country of low, arid hills, of about 220 m. height, and composed of sand- stone and conglomerates. They are of a reddish colour, and the new Dyspessa therefore corresponds to its surroundings in hue. The hills (Table Mountain, Jebel Darawishka, etc.) are actually the easterly end of the Jebel Hamrin ridge, which here becomes diffuse and runs into the foothills of the Persian fron- tier (Zagros Range), and suffer from an extreme climate. For five months of the year they are scorched by a heat which is often 125° Fahrenheit in the shade, and 160° in the sun. In March and April, after spring rains, they are a mass of flo- wers and grass, but for the rest of the year they look quite bare. They have already produced several unique species, not known yet from elsewhere: viz, Lemonia peilei Rothsch., and 5 (found by myself) Lithostege dissocyma Prout (ined.) and a new Cucullia close to barthae and biattarıae which Boursin will describe shortly. They are also the type-locality of Zegris eupheme ssp. dyala Peile.“ Die Holo- und Allotypen der beschriebenen Falter befin- den sich in coll. m. Paratypen von C. ssp. pseudobicuspis, L. ssp. saerdabensis, Ph. ssp. persica auch in coll. Dr. W. Forster, München. 1 Paratype © von Dysp. wiltshirei in coll. Wiltshire. Cicadetta megerlei Fieb. in Südbayern. (Rhynch.) Von Alb, Knoerzer, München. Im Juli 1936 erhielt ich von dem Münchener Entomologen Bileck drei Stücke einer „Singcikade* von dem Ufer des Gais- alpsees bei Oberstdorf im Allgäu, die ich zunächst für Cicadetta montana Scop. hielt. Da mir die bedeutende Meereshöhe des Fundortes (ungefähr 1500 m) auffiel und mir bekannt war, daß im Alpengebiete bei Innsbruck die ähnliche Cicadetta megerlei Fieb. vorkommt, untersuchte ich die erhaltenen Tiere genauer und fand meine Vermutung bestätigt, daß die Oberstdorfer Tiere nicht C. montana sondern megerlei seien. Am 26. VI. 37 er- beutete ich die gleiche Art auch in der Pupplinger Au bei Woli- ratshausen. Auch die von Dr. Engel vor etwa 20 Jahren bei Grünwald, südlich von München, gefangene und der bayerischen Staatssammlung überlassene „Singeikade“ ist megerlei Fieb. Wenn eine Reihe von montana-Stücken neben solchen von megerlei steckt, so fällt die erstere gegenüber der letzteren so- fort auf durch geringere Größe, etwas kürzere und weniger ge- schwungene Flügel sowie besonders durch hellere Färbung, welche hauptsächlich durch das bis über die Mitte der Vil. hinaus gelblich bis rötlich gefärbte Geäder hervorgerufen wird. Bei megerlei ist dieses durchweg tiefdunkelbraun bis schwarz. Das größere der Oberstdorfer Stücke zeigt auch deutlich das von H. Haupt (Homoptera in Brohmer-Ehrmann-Ulmer, die Tier- welt Mitteleuropas, Insekten, 1. Teil, Rhynchoten) angeführte Merkmal von C. megerlei Fieb., nämlich einen deutlichen Zwi- schenraum zwischen dem Ursprung der Cu u. M+-R-Ader der Vil. Bei den übrigen Exemplaren ist er wenig auffallend oder fehlend. Melichar (Cicadinen Mitteleuropas) erwähnt dieses anscheinend unsichere Kennzeichen nicht. Haupt scheint selbst auch nicht sehr viel davon zu halten, weil er auch bei montana 6 Scop. die Möglichkeit eines Zwischenraums betont („M-+R u, Cu in der Regel aus einem Punkte oder kaum getrennt entstanden“). Cic. megerlei Fieb. ist bisher bekannt aus Oesterreich, Tirol, Kroatien. Es soll diese Art über Südosteuropa hinweg bis West- china verbreitet sein. Ob es sich um eine eigene Art oder, wie Haupt andeutet, vielleicht um eine Form von montana handelt, kann natürlich nur an Hand sehr reichlichen Vergleichsmaterials entschieden werden. Eine Curculioniden- Ausbeute von Mesopotamien, Palästina, Syrien und Aegypten. (Coleopt.) (Curculioniden-Studien XXIX.) Von Dr. F. Zumpt, Hamburg (Tropeninstitut). Im März und April 1936 hat Herr G. Frey, München, zu- sammen mit Herrn H. Kulzer eine Sammelreise in die oben genannten Länder ausgeführt, die trotz der Kürze der Zeit eine große Anzahl seltener und sogar neuer Arten gezeitigt hat. Bis- her sind die Tenebrioniden von Herrn A. Schuster, Wien, bearbeitet worden,') nunmehr kann ich auch eine Liste der erbeuteten Curculioniden der Oeffentlichkeit übergeben. 1. Apion (Pseudaplemonus) aeneicolle Gerst. — Bagdad, IV. 04419. 2. Apion (Taenapion) semivittatum Gyll. — Beirut, 20.IV. se, 1 9: 3. Apion (Ceratapion) scalptum Rey. — Beirut, 20. IV. 36, er S% 4. Apion (Pseudoprotapion) pseudoelegantulum Wagner. — Kana- kin, 931V2,36..2.9, . Apion (Protapion) trugui Rche.— Beirut, 20.IV. 36,1 0. . Brachycerus orbipennis Rche. — Jericho, 22. III. 36, 2 J. . Brachycerus argillaceus Rche. — Beirut, 20.1V.36,1 J. . Bagous (s. str.) subruber Rttr. — Bagdad, IV. 36, 36 Ex. Basta, 1.1V. 36, 46,2% Hille AulVsso Es Kanakin, 9. IV. 36, 1 Ex. 9. Sharpia heydeni Tourn. — Bagdad, IV.36, 19. 10. Sharpia rubida Rosh. — Bagdad, IV.36, 29,49. !) Kol. Rdsch,, Bd. 23, 1937, S. 44—32. @ SI oO 01 10h, 12. 1\&% 14. 135. 16. 17. 18. 19. 20. 2 22: 23. 24, 23. 26. Pachytychius spec. — Bagdad, IV. 36, 1 Ex. Tychius spec. — Beirut, 20.1IV, 36, 22 Ex. Lepidotychius urbanus Fst. — Bagdad, IV.36, 88 Ex. Miccotrogus spec. — Beirut, 20. IV. 36, 1 Ex. Phytonomus (Antidonus) zoilus Scop.— Beirut, 20. IV. 36, 1.Bx. Phytonomus (Antidonus) isabellinus Boh. — Rutba, 16. IV. 36, 18 Ex. Phytonomus (Metadonus) freyi n. sp. — Kanakin, 9. IV. SON2L EL m270r Phytonomus (s. str.) variabilis decoratus Petri — Bagdad, IV.36, 5 Ex. Kanakın, I IV 30 uE2 Hauta, 22 IV36 325% Phytonomus (s. str) jucundus Cap. — Beirut, 20. IV. 36, 1 Ex. Sphenophorus piceus f. alaiensis Fst. — Basra, 1. IV, 36, INEx Ein vollkommen rotbraunes 5 mit breiten Deckenstreifen und fein punktierten Zwischenräumen. Der Penis unter- scheidet sich nicht von dem eines typischen piceus aus Griechenland. Baris janthina Boh. — Kanakin, 9. IV. 36, 1 Ex. Baris kiesenwetteri Fst. — Tiberias, 23. VI. 36, 1 Ex. Eumycterus albosguamulatus Boh. — Bagdad, IV.36, 25 1 9, Nanophyes centromaculatus Costa var. — Beirut, 20. IV. 30, 4.00,3 0% ; Die vorliegenden Stücke haben eine schwach v-förmig gebogene Makel mit nach vorn gerichteten Schenkeln Bei einigen ist sie in 4 Flecken aufgelöst. Außerdem befindet sich auf dem 5. Zwischenraum hinter der Mitte ein kurzer Längsstrich. Ob es sich hier um eine Aber- ration, Rasse oder sogar gute Art handelt, kann ich z. Zt. noch nicht entscheiden. Gymnetron (s. str.) simum f. palaestinım Pic. — Kana- kin, 9.IV.36, 2 Ex. Gymnetron (s. str.) germari Fs. — Bagdad, IV. 36, ı&®; In der Sammlung Faust befindet sich nicht diese Art, wie mir Herr Dr. Günther freundlichst mitteilte. Die 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33, 34, 35, 36. 3% 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. beiden vorliegenden Stücke passen im allgemeinen auf die von Reitter gegebene Beschreibung (Best.-Tab. 59, 1907, S. 28), die Deckenbekleidung besteht aber aus deutlichen greisen Schuppen. Der Rüssel mit Ausnahme seiner Basis und die Beine sind rötlich. Gymnetron (Rhinusa) tetrum amictum Germ. — Beirut, 2U-IN. 36, ER Larinus (s. str.) onopordi f. maculatus Fald.. — Beirut, 20. IV. 36, 4 Ex. Microlarinus rhinocylloides Hochh. — Bagdad, IV. 36, - abi. Mit dieser Art identisch ist M. lareyniei Duv. Microlarinus humeralis Tourn. — Bagdad, 4.36, 1 Ex. M. diecki Faust, dessen Typus ich gesehen habe, gehört ebenso wie peloritanus Vitale hierher. Lixus (Phillixus) pallipes n. sp. — Bagdad, IV.36, 19. Lixus (s. str.) incanescens Boh. — Bagdad, IV.36,17 5,1292. Lixus (s. str.) anguinus L. — Jenin, 23.11.36, 1. Conorhynchus pistor Chvrl.— Kanakin, 9. IV. 36, 1 Ex. Temnorhinus arabs Oliv. — Bagdad, IV. 36, 32 Ex. Coniocleonus excoriatus Gyll. — Bagdad, IV. 36, 40 Ex. Chromosomus fischeri Fahrs. — Abou el Chamat, 27. IV. 36, 5 12 Menecleonus anxius Gyll. — Bagdad, IV.36, 1 Ex. Stephanophorus mimosae Oliv. — Hille, 4.1V.36, 2 Ex. Abou elChamat, 27.1V.36, 1 Ex. Bothynoderes rufotibialis n. sp. — Basra, 1. IV. 36, 2 9, 12.02 Bothynoderes sculpticollis n. sp. — Bagdad,IV.36,2 5,2%. Halle, ANVRSEr II Rhabdorhynchus anchusae Chvrl. — Kanakin, 9. IV. 36, eb Trachydemus orientalis n. sp. — Kanakin,9.IV.36,1 2. Bangasternus orientalis Cap. — Bagdad, IV. 36, 30 Ex. Beirut 2021V28on 28 Jenın, 23. Ir so nrEx Tiberias, 23. Ill. 36, 1 Ex. Rhytirrhinus scaber All.? — Bagdad, IV.36, 23 Ex. Die Bestimmungstabelle von Melichar (Ent. Prir. Cislo 13, 1923) führt auf diese aus Griechenland beschriebene Art. Gronops fasciatus Küst.? — Bagdad, IV 36,1 Ex 41, 48. 49. SI): Dr 92, 33. 34, 33. 56. 37. 38. Se). 10 Nach der Tabelle von Desbrochers (Frelon 17, 1911, S. 196) kommt man auf fasciatus Küst., der. von Süd- spanien und Unterägypten angegeben wird. Ich habe weder aus Dahlem noch aus Dresden als „fasciatus Küst.“ determinierte Stücke erhalten. Esamus niloticus Gyll. — Bagdad, IV. 36, 73 Ex. Megamecus (Hypesamus) albomarginatus Gyll. — Bagdad. IV. 36, 4 Ex. M. confinis Gyll. ist auch nicht als Lokalform von albo- marginatus zu trennen. Tanymecus (Episomecus) dilaticollis Gyll. — Bagdad. IV. 36, 3.Ex. Tanymecus (Geomecus) insipidus Chvrl. — Bagdad, IV. 36, 24. Ex Nach Marshall (Ann. Mag. N.H. [10], Bd. 15, 1935, S. 518) ist T. musculus Reitter (Best.-Tab. 48, 1903, S. 13) identisch mit T. insipidus Chvrl., während der echte T. mus- culus Fahr. eine gute Art ist und in der Tabelle fehlt. Die vorliegenden Stücke des T. insipidus stimmen mit gleichlautend bezettelten Exemplaren in der Coll. Faust überein. Phacephorus nubeculosus Frm. — Basra, 1.IV. 36, SHE Hille, 4.IV. 36, 1 Ex. Bakuba, 8.1V.36, 2 Ex. Bagdad, IV. 36, 2 Ex. Psalidium (s. str.) desbrochersi Fst, — Beirut, 20. IV. 36 Ex Sitona (Sitonidius) stierlini Rttr. — B eirut, 20. IV. 36, 1Ex. Sitona (s. str.) crinitus Hbst. — Beirut, 20. IV. 36, 5 Ex. Sitona (s. str.) syriacus Strl. — Beirut, 20.1V.36, 3 195%) Sitona (s. sır.) concavirostris Hochh. — Bagdad, IV. 36, IEXx. , Schelopius plavifrons Fst. — Bagdad, IV.36, 5 Ex. Strophomorphus porcellus Schh. — Beirut, 20.1IV. 36,1Ex. Strophomorphus hispidus Boh. (spec. dist.?) — Kanakin, 9S1VE 36, 53:B x Schon Tournier führt in seiner Revision der Stropho- morphus-Arten (Ann. Soc. Ent. Fr. [5], Bd.4, 1874, S. 605) hispidus als Synonym von porcellus. Nun liegen mir aus der Faust'schen Sammlung (Mus. Dresden) 2 Arten vor, die als Stroph. porcellus Schh. und Stroph. hispidus Boh. bezettelt sind und nach denen die obige Determination vorgenommen wurde. Die erstere zeichnet sich durch etwas gedrungenere Gestalt, stärker vortretende Augen, große Kahlpunkte auf Rüssel- und Halsschild und kräftiger gestreifte Decken aus, letztere ist ein wenig schlanker, Rüssel und Halsschild sind gleichmäßig be- schuppt und haben höchstens ganz feine schwarze Pünkt- chen und die Decken sind feiner gestreift, aber mit schwach gewölbten Zwischenräumen versehen. Ob wirklich eine artliche Trennung dieser beiden For- men berechtigt und die Faust’sche Deutung richtig ist, muß einer späteren Revision vorbehalten bleiben. 60. Eptacus kurdistanus Str. — Kanakin, 9. [V. 36, 2 Ex. Neubeschreibungen. 17. Phytonomus (Metadonus) ireyi n. sp. Eine dem Ph. curtus Boh. ähnliche Art, von dem sie sich durch viel kürzeren Rüssel, schmaleren Halsschild, etwas längere Borsten auf den Decken und gänzlich anders geformten Penis unterscheidet. Körper schwarz, Fühler, Schienen und Tarsen rotbraun. O- und Useite samt Beine dicht bronzefarbig beschuppt und lang beborstet, auf den Decken mit schwarzen Gitterflecken. Fühler mit dünnem, schwach gebogenem Schaft, die beiden ersten Geißelslieder gestreckt, das 3. und 4. so lang wie breit, 5.—7. quer, Keule lang oval, ungefähr 3mal so lang wie breit. — Rüssel kürzer als der Halsschild, beim © nur doppelt so lang wie breit, beim 5° ein wenig schmaler und länger, die Spitze von der Fühlereinlenkungsstelle an kahl und glänzend. — Der Kopf bildet mit dem Rüssel einen stumpfen Winkel und ist wie dieser dicht beschuppt und mit hellen abstehenden Borsten besetzt. Die Augen sind queroval. Halsschild so lang wie breit, im vorderen Drittel am breitesten, von hier fast gerade, aber etwas schwächer als bei curtus, zum Hinterrand verengt. Die Schuppen sind vorwiegend bronzefarbig, ein schmales, von vorn nach hinten verlaufendes Längsband ist heller, neben diesem am Vorderrand je ein dunk- ler Flecken. Wie die Flügeldecken mit langen abstehenden, an der Spitze leicht nach hinten gekrümmten hellen und dunklen Borsten besetzt. 11 a Abb 1. Penisspitzen von Phytonomus (a) curlus Gyll. u. (b) freyi Zpt. n. sp. Flügeldecken schmaler als bei curius mit breit ver- rundeten Schultern, ca. doppelt so lang wie zusammen breit, wie bei der verwandten Art mit dunklen Gitterflecken. Unterseite wie die Oberseite zusammenhängend be- schuppt, Behaarung kürzer und dünner, hellfarbi$s und mehr anliegend. Beine schlanker als bei curtus. Penis kurz und breit, hinten in eine kleine Spitze aus- gezogen. Bei curtus ist er viel größer und kräftiger, die Spitze ist lang, hinten abgestumpft und assymmetrisch gebogen. (Abb. 1.) Länge: 5—6 mm (excl. r.). 31. Lixus (Phillixus) pallipes n. sp. In der Größe und Gestalt ähnelt L. pallipes m. dem L. bis- crensis Cap. und L. subulatus Fst., unterscheidet sich aber von beiden auf den ersten Blick durch seine einfarbig rötlich- braunen Fühler und Beine. Körper mit Ausnahme der Rüsselspitze schwarz, mit kurzen greisen Härchen besetzt und dicht gelb bestäubt. Fühler in der Mitte des Rüssels eingelenkt,; mit kurzen, distal keulig verdicktem Schaft, 1. Geißelglied so breit wie der Endteil des Schaftes, in der Mitte gerundet erweitert und ein wenig länger als breit, die folgenden Glieder quer, Keuie dop- pelt so lang wie breit und scharf zugespitzt. — Rüssel etwas kürzer als der Halsschild, gerade, zur Spitze leicht verengt, unterhalb der Fühlereinlenkungsstelle rotbraun, kahl und weit- läufig fein punktiert, daher glänzend, oberhalb verrunzelt skulp- tiert und behaart. — Kopf mit dem Rüssel in einer Ebene liegend, Stirn am Vorderrand der Augen so breit, am Hinter- rand breiter als dieser. Augen queroval. 12 Halsschild etwas länger als an der Basis breit, in der hinteren Hälite parallel, dann schwach und ganz allmählich nach vorn verengt. Augenlappen wie bei biscrensis nur wenig ent- wickelt. Die Skulptur besteht aus flachen, zur Verrunzelung neigenden Punkten. Decken deutlich breiter als der Halsschild, mit abgerun- deten Schultern, ca. 3mal so lang wie zusammen breit, in der Form und Skulptur ganz wie bei subulatus. Unterseite fein und dicht punktiert, Beine mit schwach gekeulten Schenkeln, Schienen gerade, Tarsenglied 1 und 2 länger als breit, 3 tief ausgeschnitten, Klauen am Grunde dicht aneinander gefügt, aber nicht verwachsen, Länge: 4,2 mm (incl. r.). 40. Bothynoderes rufotibialis n. sp. Dem B. albicans Gyll. sehr ähnlich, von ihm hauptsächlich durch die etwas gedrungenere Gestalt, den kürzeren Rüssel, die rötlichbraunen Schienen und den in eine schmalere und längere Spitze ausgezogenen Penis unterschieden. Körper schwarz, die Fühler mit Ausnahme der Keule, ferner Schienen und Tarsen rötlichbraun. Schuppen gelblich, wie bei albicans 3—4ziptelig. Fühler mit schwach gebogenem, distal keulig verdicktem Schaft, 1. Geißelglied kaum länger als breit, 2. doppelt so lang wie dieses, 3. und 4, quadratisch, 5.—7. quer, Keule langoval und zugespitzt, ca. 3mal so lang wie breit. — Rüssel wie bei albicans geformt, aber deutlich kürzer, an der Basis schwach eingedrückt und zur Spitze leicht eingezogen verengt, Mittel- kiel vom Stirngrübchen bis zur Fühlereinlenkungsstelle gut aus- gebildet. Punktur wie auf dem Kopf sehr fein und dicht. Stirn breiter als der Rüssel. Halsschild stärker quer als bei albicans, sonst in der Form und Punktierung ganz wie bei diesem. Flügeldecken etwas kürzer als bei albicans, nach hinten schwach erweitert, die Spitzen einzeln abgerundet (bei albicans mit stumpfen Ecken). Streifen fein, Zwischenräume flach, dicht eingestochen punktuliert. Unterseite fein punktiert, zwischen der dichten Be- schuppung noch mit langen greisen Haaren, 1. und 2. Abdominal- sternit beim 5 mit länglicher Grube, beim © in der Mitte nur verflacht. — Beine mit dunklen Schenkeln, nur deren Basis 13 ar ml Abb. 2. Penisspitzen von Bothynoderes albicans Gyll. (a) und B. rufotibialis Zpt. n. sp. (b). aufgehellt, Schienen und Tarsen rötlichbraun, mit langen Haaren besetzt, Tarsenglieder kurz, das 3. fast so lang wie das 2 Penis lang und schmal, kräftig gebogen, beinahe einen Halbkreis bildend, hinten lang und schmal zugespitzt, stärker verengt als bei albicans (Abb. 2). Länge: 9 mm (excl. r.). 41. Bothynoderes sculpticollis n. sp. Eine große, durch den grubig skulptierten Halsschild auffällige Art, die in die Nähe des B. dissensus Fst. und B. meri- dionalis Chvrl. gehört. Körper schwarz, a 3—35zipflig, vorherrschend bräunlich, bei dem Stück von Hille weißgrau. Fühler teilweise, besonders an der Basis des Schaftes, rotbraun schimmernd, 2. Geißelglied 1'/;,mal so lang wie das 1., 3.—6. quer, 7. der ovalen und lang zugespitzten Keule dicht angeschlossen. — Rüssel mit kräftigem Mittelkiel und jeder- seits von diesem mit einer tiefen Längsfurche. Auf der Stirn mündet der Mittelkiel in ein rinnenförmiges Grübchen aus. Augen flach, nierenförmig, aus der Kopfwölbung nicht heraus- tretend. Die Punktur auf der Oseite von Kopf und Rüssel ist fein und dicht, an den Seiten des Rüssels gröber und stark längsverrunzelt. Im Profil liegt der Mittelkiel mit der Stirn in einer Ebene, während die Seiten des Rüssels an der Basis niedergedrückt sind. 14 Halsschild so lang wie an der Basis breit, zum Kopf hin kräftig und fast geradlinig verengt, nur der Vorderrand ist an den Seiten kragenförmig abgesetzt. Ein Mittelkiel fehlt, die ganze Oseite ist gleichmäßig mit tiefen, schwach verrunzelten- Punkt- gruben besetzt, während dieZwischenräume eingestochen punktiert sind. An den Seiten wird die Skulptur flacher, was aber schlecht ‚erkennbar ist, da die Schuppen den Untergrund dicht verdecken. Auf der Oseite dagegen fehlt die Beschuppung fast gänzlich, nur eine flache Vertiefung vor dem Schildchen ist in der Regel dicht beschuppt. Flügeldecken mit kräftig vorstehenden Schultern, doppelt so lang wie zusammen breit und an den Seiten bis zum Beginn des letzten Drittels parallel, dann sanft und gleichmäßig verengt. Deckenspitzen stumpfeckig, die Naht daher schwach eingeschnit- ten. Streifen kräftiger als bei meridionalis und dissensus, die fein punktierten Zwischenräume nicht oder nur wenig breiter als diese. 3. Zwischenraum und Schulterbeule relativ weniger hervortretend als bei den eben genannten Arten, auch die Beule am Deckenabsturz weniger betont. Beschuppung dicht, mehr oder weniger fleckig. Unterseite dicht beschuppt, Abdomen und Schenkel mit Kahlpunkten. 1. und 2. Abdominalsternit beim 5 mit breiter Längsgrube, beim @ nur abgeflacht. Schienen lang und dicht beborstet, 2. Hintertarsenglied deutlich länger als das 3. Länge: 16—18 mm (excl. r.). 43. Trachydemus orientalis n. sp. Mit dieser neuen Art wird der zweite Vertreter einer merk- würdigen, den Uebergang von den Cleonini zu den Lixini ver- mittelnden Gattung bekannt. Sie ist ihrem auf das westliche Mittelmeergebiet beschränkten Verwandten Tr. rugosus Luc. äußerst ähnlich, aber beim Vergleich gut durch gedrungenere Gestalt, den am Vorderrand stärker eingezogenen Hals- schild, die ein wenig mehr hervorstehenden Augen, diekürzere Fühlerkeule und das quere 2. Hintertarsen- glied zu unterscheiden. Körper schwarz, mit kleinen gelben, anliegenden Härchen fleckig bekleidet. Fühlerschaft rotbraun. Fühler mit kurzem, an der Basis stark verdünntem Schaft, Geißelglieder etwas kürzer als bei rugosus, die ersten beiden 15 so lang wie breit oder schwach, die folgenden stärker quer, das 7. Glied der Keule dicht angeschlossen, diese lang oval und zugespitzt, aber deutlich kürzer als bei rugosus. — Rüssel wie bei der verwandten Art mit feinem, vorn verkürztem Mittel- kiel. Fühlereinlenkungsstelle beim © ungefähr in Rüsselbreite von der Spitze entfernt, beim 5’ dieser ein wenig mehr ge- nähert. — Kopf nach hinten schwach bogenförmig erweitert, wodurch die Augenpartie stärker heraustritt als bei rugosus, der exakt konisch nach vorn verengte Seiten hat. Augen queroval. Halsschild quer, am Vorderrand kragenförmig abgesetzt, dann vorgerundet und in der hinteren Hälfte fast parallel. Bei rugosus ist ein Kragen nur angedeutet, und die Halsschildseiten sind konisch und beinahe geradlinig zur Basis erweitert. Im Profil erscheint der Halsschild bei orientalis kissenförmig ge- wölbt, bei rugosus dagegen flach. Die Skulptur besteht aus einer feinen, aber stark verrunzelten, teilweise raspelartigen Punktierung. Flügeldecken kaum breiter als der Halsschild, etwa dop- pelt so lang wie zusammen breit und gedrungener als bei rugo- sus erscheinend, hinten einzeln abgerundet. Skulptur raspel- artig, die Streifen treten kaum hervor und sind nur bei genauer Betrachtung erkennbar. Unterseite mit feiner und dichter Punktur, zwischen der weitläufig gestellte grobe Punkte als kahle Stellen hervortreten Sternit 142 beim 5 mit kurzem schwachem Längseindruck. —' Beine wie bei rugosus, aber die Tarsenglieder sind kürzer, Besonders das 2. Glied der Hintertarsen läßt sich gut zur Tren- nung der beiden Arten verwenden, indem es bei orientalis deut- lich quer, bei rugosus aber so lang wie breit ist. Penis gleichmäßig zugespitzt, bei rugosus ist er im ganzen breiter, kürzer verengt, die äußerste Spitze abgestutzt und ein wenig aufgebogen. Länge: 11—12 mm (excl. r.). 16 Neue Kleinialter aus dem Tahte Soleiman ') in Nord-Persien. (Lep.) Von Ludwig Osthelder, Pasing. Das Mitglied unserer Münchner Entomologischen Gesell- schaft Herr Ernst Pfeiffer in München sammelte im Jahre 1936 auf seiner ersten entomologischen Reise nach Persien vom 30. Juni bis 7. Juli im Tahte Soleiman. Im Jahre 1937 sammelte er zu- sammen mit unserem Mitgliede Herrn Dr. Walter Forster in München vom 7. bis 21. Juli im gleichen Gebirgsstock. Beide Herren überließen mir ihre Kleinfalterausbeute aus den beiden genannten Jahren, wofür ich ihnen auch hier bestens danken möchte, Herrn Dr. Forster überdies noch für die Herstellung einer Reihe von Genitalpräparaten der behandelten Arten sowie Herrn Dr. E. O. Engel für die Anfertigung der Zeichnungen. Der Tahte Soleiman (Thron des Salomon), ein 4850 m er- reichendes, aus altem, verwittertem Urgestein bestehendes Ge- birgsmassiv, bildet einen Teil des Elbursgebirges, von dessen ‚östlich von ihm liegenden, im Demavend (5670 m) kulminieren- den Zentralstock er durch den 3100 m hohen Kendevanpaß ge- schieden ist. Er entwässert nach Norden durch das Tal des Särdab zum Kaspischen Meer. Hinsichtlich der allgemeinen Charakteristik des Gebietes nehme ich auf die kurze, aber an- schauliche Schilderung im Aufsatz von Ludwig Steinauer, der bei der ersten Reise zu Pfeiffers Begleitern gehörte, „Im Hoch- gebirge von Iran (Elbursgebirge)“ in der Zeitschrift des Deut- schen und Oesterreichischen Alpen-Vereins 1937 (S. 38 fg.) Bezug. Nach einer mir von Pfeiffer freundlichst zur Verfügung gestellten Kartenskizze erstreckt sich im Särdab-Tal von der I) Die Schreibweise mehrerer hier erwähnter Oertlichkeiten schwankt. Soweit sie auch in dem angeführten Aufsatz in der Alpenvereinszeitschrift genannt sind, habe ich die dort gewählte Schreibweise angenommen. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 1 2 17 Küste des Kaspischen Meeres bis etwa 900 m ein feuchtheißer subtropischer Urwaldgürtel, auf den bis etwa 2000 m, an den Talflanken teilweise noch höher ansteigend, ein Bergwaldgebiet mit Laubbäumen folgt. Zwischen beiden eingebettet liegt im Tal zwischen 1000 und 1200 m Höhe ein trockener, mit Ge- treide bebauter Talboden mit regelmäßigen Niederschlägen, von einer Reihe von Ortschaften besiedelt, deren größte Hassan- Kief das erste Standquartier von Pfeiffer und Forster bildete. An die obere Waldgrenze anschließend von etwa 2000 - 2200 m Höhe liegt der Talboden Vandarban, bei dem die obere Grenze der die unteren Waldgebiete oft einhüllenden Nebeldecke liest. Am unteren und oberen Ende von Vandarban lagen gleichfalls zwei Standquartiere der beiden genannten Herren. In einer Höhe von 2900—3200 m liegt der Talboden Tanakarod, ein mit Geröllhalden ausgefülltes Trockengebiet. Der darauffolgende höchste, bis etwa 3500 m ansteigende Talboden Hecercal ist von Schneefeldern, Geröllhalden und Hochgebirgsmatten erfüllt. Ueber ihn führt der Anstieg zu dem 4200 m hohen Hecercam-Paß, der auf die Südseite des Gebirgsstockes hinüber leitet. Die Tal- seiten sind nach Pfeiffer mit reicher Flora auf Trockengebiet und einzelnen Quellfloren bedeckt. Auchin den Talböden von Tana- karod und Hecercal wurde von beiden Herren noch gesammelt. Die Typen der nachstehend beschriebenen Arten und For- men befinden sich in meiner Sammlung. Es ist jedoch anzu- nehmen, daß damit die Zahl der Neufunde aus den beiden Aus- beuten noch nicht erschöpft ist. Die etwaige Neubeschreibung einiger in der Bestimmung noch unsicherer Arten muß vor- behalten bleiben. 1. Crambus Pieifieri nova species. Von ungefähr gleicher Größe wie luctiferellus Hb., in dessen unmittelbarer Verwandtschaft die Art nach der ganzen Zeich- nungsanlage steht, im Gesamteindruck viel heller und weißer als dieser, mit spitzeren, schmäler beginnenden und nach außen stärker verbreiterten Vfln. und viel spitzerem Apex aller Flügel. V fl. weiß, die dunkleren Zeichnungselemente oliygrau. Eine solche Bestäubung, jedoch auch vielfach mit weißen Partien und weißlichen Schuppen untermischt, zieht sich längs der Costa und des Innenrandes hin. Von der Costa zum Innenrand ziehen 2 scharfe, schmale, olivgraue Querbänder, das innere etwa bei 18 !/s, das äußere hinter °/, der Costa beginnend. Das innere Quer- band ist bei etwa '/, seiner Länge von oben in spitzem Winkel nach innen gebrochen, im weiteren Verlauf nach unten mehr oder weniger verdickt, bildet im untersten Teile einen oft nur angedeuteten stumpfen Winkel nach außen und mündet bei etwa UV, des IR. in diesen. Das äußere Querband bei etwa ', von oben in einem großen, ziemlich rechtwinkeligen Bogen nach innen geschwungen, über dem IR. stumpfwinkelig nach außen vortretend und fast senkrecht in den IR. mündend. Aus der Wurzel der Vfl. zieht wie bei /uctiferellus ein langer, weißer Keilfleck, der bis über die Flügelmitte in die Knickung des inneren Querbandes reicht. Er ist länger und breiter, un- | regelmäßiger und nicht so scharf gerad- linig begrenzt wie bei luctifereilus. Nach oben und unten wird er von den die Costa und den IR. bedeckenden oliv- grauen Streifen begrenzt. Auch zwischen den Querbändern, wie bei luctiferellus, ein stark länglich ausgezogener, vier- z eckiger weißer Keilfleck, sehr schräg, 7 schmäler und länger als bei jenem und : 2 eo Hh gleich dem weißen Wurzelstrahl unregel- Wallis, Gornergrat. mäßiger begrenzt. Saumfeld hinter einer Veraelemmns [32 — nicht so scharf wie bei J/uctiferellus markierten — weißen Begrenzung des. äußeren Querbandes olivgrau, mehr oder minder von weißbestäubten Rippen durch- brochen. Saumlinie dunkel, die langen Fransen weißlich, mit dunklerer, auf den Rippen meist unterbrochener Teilungs- ö linie, außerhalb derselben mehr oder la dest yon minder bräunlich gescheckt. Crambus PfeifferiOsth. (Der H£l. weißgrau, gegen den Saum zu a Bu ns etwas verdunkelt, mit undeutlicher, bei der Penis liegt spitz davor.) manchen Stücken ganz verloschener, im VE re mittleren Teil stark saumwärts vortretender äußerer Querlinie. Saumlinie und Fransen wie bei den Vfln., doch alles viel un- deutlicher, die Fransen fast rein weißlich. Die hellen Teile aller Flügel mit starkem Perlmutterglanz. Unterseite der Vfl. schwärzlichgrau, mit hellerem Saum- feld, der Hfl. glänzend weißlich. 2 2 Kopf und Thorax weiß, Fühler bräunlich, Palpen hell bräun- lichweiß, an den Seiten dunkler, Abdomen hell weißgrau. 1 5 Hecercal (28300—3200 m) 3.—7.VIl. 36; 13 J 69 Sär- dab-Tal zwischen 1000 und 3500 m, die Mehrzahl der Stücke von 2500-2700 m, 7.—18. VII. 37. Meinem langjährigen Sammelfreunde Herrn Ernst Pfeiffer gewidmet, der das erste Stück der auffallenden neuen Art von seiner Saminelreise im Jahre 1936 mitbrachte. 2. Hypochalcia rufivinea nova species. Es liegen zwar nur 2 J' vor, sie unterscheiden sich aber so auffällig von allen anderen Arten der schwierigen Gattung, daß sich die Aufstellung einer neuen Art rechtiertigt. Spannweite 16 und 17,5 mm, Vil.-Länge 8 und 9 mm, im Rahmen der Gattung eine recht kleine Art. Vfl. schmal, Costa schwach gebogen, Saum steil und gleich- mäßig gerundet. Bräunlich weinrot, im Innenteil bis zu etwa ®/3 mit diffusen, ungleichmäßig in breiten Längsstreifen angeord- neten weißlichgrauen Schuppen bedeckt, namentlich längs der Costa und in der Mitte. Nahe beim Saum eine ebenso gefärbte äußere Querlinie, etwa 1 mm breit, nur im mittleren Teile deut- lich und hier saumwärts geschwungen, gegen den IR. stark zurücktretend. Dunkle Saumlinie. ‘'Fransen schwärzlichbraun, undeutlich dunkler gescheckt, mit dunklerer Teilungslinie. Hfl. gleichmäßig schwärzlichgrau mit dunklerer Saumlinie; Fransen weißgrau, schwärzlich gescheckt mit dunkler Teilungs- linie. Alle Flügel fast glanzlos. Unterseite gleichmäßig dunkelbraun, nur am IR. der Vil. schuppenlos glänzend gelblich. Kopf, Thorax, Abdomen, Fühler und die langen, schwach nach abwärts gerichteten Palpen schwarzbraun, letztere useits "an der Wurzel heller bräunlich. Die Fühler bis gegen die Mitte durch kräftige rauhe Beschuppung stark verdickt. Beine bräun- lichgelb. — Ä 2 SJ, Särdab-Tal, Vandarban, 1900—2200 m. 10.—14. VII. 37. 3. Salebria obductella subspecies iniernalis ssp. nova. Etwas größer und wesentlich dunkler als europäische Stücke, die rötlichen und gelblichen Töne stark zurücktretend, die gan- zen Vfl. eintönig von einem schwärzlichen Graubraun, unter 20 dem die Querlinienzeichnungen fast völlig verschwinden. Die hellere Costalstrieme wie bei den anderen vorderasiatischen Formen gut entwickelt, doch gleichfalls stark dunkel bestäubt. Auch die Hfl. wesentlich dunkler. 1 5 Hassan-Kief (1000—1400 m) 7. - 10. VII. 37, 4 J' Särdab- Tal, Vandarban (1900—2200) 10.— 14. VII 37. Ich benütze die Gelegenheit, die von Zerny für Bscharre im Libanon (Iris Bd. 48 S.8) erwähnte hellere und undeutlicher gezeichnete Form mit auffallend vergrößerter, gelblichweißer Costalstrieme, von der ich 2 5 besitze und die mir auch in 7 damit ziemlich übereinstimmenden Stücken von Aksehir in Ana- tolien vorliegt, als sp. claricosta ssp. nova abzutrennen. 4. Nephopteryx alpigenella subspecies persica ssp. nova. Duponchels Neph. alpigenella weist in allen mir von den Pyrenäen, von Stanimaka in Bulgarien und von Aksehir in Ana- tolien vorliegenden Stücken das gleiche einheitliche Kleid auf. Wesentlich verschieden davon ist jedoch die Serie von 10 Stük- ken, die mir aus Persien vorliegt. Die Stücke sind wesentlich kleiner (2,5—2,7 cm gegenüber 3—3,2 cm) und haben, vor allem auch beim 5%, viel dünnere, fadenförmige Fühler. Die Farbe der Vfl. ist klar aschgrau, wo- von sich die schwarz und braun angelegten Querbinden scharf abheben. Von gleicher Farbe ist auch der Kopf und der ganze Körper. Die gelbbräunlichen Töne, die alpigenella aufweist, fehlen völlig. Die Hfl. sind glänzend graulichweiß (bei alpi- genella bräunlich). Die Verschiedenheit des Fühlerbaus läßt die Möglichkeit offen, daß es sich um eine von alpigenella ver- schiedene Art handelt. 8 J Hecercal-Tal, 2300-3200 m, 3.—7.VII. 36; 22 Ken- devan-Paß, 2800—3000 m, 22.—27.V 11. 36. 5. Scoparia saerdabella nova species. Eine kleine, düster gefärbte, ungewöhnlich kurz- und breit- flügelige Art. Vfl. mit gerader Costa, am wenigsten geschwungen von allen Scoparia-Arten, und geradem, steilem Saum. Weißgrau, gleichmäßig dicht schwärzlich-graubraun beschuppt. Innere Querlinie grauweiß, in der Mitte flach geknickt, senkrecht auf Costa und IR. aufstehend. Außen schwarz angelegt, ohne deut- 21 liche Vorsprünge. Aeußere Querlinie grauweiß, klarer und schärfer als die innere, nahe am Saum und diesem durchaus parallel, am Ende des oberen Drittels schwach stumpfwinkelig nach außen vorspringend. Das Mittelzeichen besteht aus einem nahezu quadratischen schwärzlichen Fleck, der sich als stärkere Verdunkelung bis zur Costa fortsetzt. Saumfeld schwärzlich braungrau, vor dem Saum weißgrau aufgehellt; Fransen grau mit durchbrochener dunkler Teilungslinie. Hfl. einfarbig dunkelgrau, saumwärts leicht verdunkelt, . mit sehr deutlichem, kleinem, schwarzem Mittelpunkt o- u. useits. Unterseite grau, die Vfl. an der Costa, namentlich gegen den Außenrand zu, schmal gelblich, das Mittelzeichen leicht dunkler durchschlagend; die Hfl, etwas stärker aufgelichtet; beide Flügel mit deutlicher dunkler äußerer Querlinie. Thorax, Kopf, Palpen, Fühler und Oseite des Abdomen schwärzlichgrau; Useite des letzteren und Beine heller, gelb- lichgrau, Tarsen undeutlich dunkler geringelt. ZA Spannweite 5 16—16,5 mm, © 15mm. Vil.-Länge 8 und 7 mm. 3 J 19 Hecercal-Tal, 2800-3200 a, Sr Wl, So: 1 5 Hassan-Kief, 1000— 1400 m, 7.—10. VII. 37, 3 £ Särdab- Tal, Vandarban, 2500—2700 m, 14.18. VIL 37; 1 5 ganz frisch, die übrigen Stücke, namentlich das einzige 9, mehr oder min- der geflosen. 6. Evergestis aenealis subspecies dimorphalis ssp. nova. Schon der Katalog von Staudinger-Rebel führt Ev. aenealis für Hyrcanien, worunter er das nordöstliche Persien mit dem Elbursgebirge versteht, als „var.“ auf, Die mir vorliegenden 13 Stücke (7 5 49) unterscheiden sich tatsächlich ziemlich auffällig von der Serie, die ich aus Ungarn und den Südalpen besitze. Während bei unserer Stammform die Färbung des d’ rost- gelblichgrau, die des © dunkler braun mit rötlichem Schimmer ist, sind die 5 aus Persien viel heller und reiner grau, der rostgelbliche Schimmer ist viel schwächer und verschwindet bei einem Teil der Stücke ganz, das ® ist fast rein schwarz, wo- durch sich gegenüber der Stammform ein auffallender Geschlechts- dimorphismus ergibt. Ausnahmsweise wird der co auch schwärz- lich und nähert sich damit in der Färbung dem 9. Die per- sische Rasse ist auch etwas größer als europäische Stücke. 22 Die durch Dr. Forster an 3 5 vorgenommene vergleichende Genitaluntersuchung ergab keine Unterschiede zwischen den persischen und einem Stück aus Ungarn. 3 & Hecercal- Tal, 2800 - 3200 m, 3.—7. VII. 36; 4 S 49 Särdab-Tal von 1000—3500 m, 7.—21. VII. 37. 7. Cnephasia obscurana nova species. Eine ziemlich auffiallende Art, sehr schmalflügelig. V#fl. mit schwach geschwungener Costa. Färbung grün- gelblichgrau. Die breiten Querbinden weniger geknickt als bei chrysantheana Dup. Die innere entspringt schmal an der Costa und zieht sich verbreiternd bis zur Flügel-Mitte schräg nach außen, von da senkrecht zum IR., vor dem sie sich nochmals verbreitert. Die äußere entspringt sehr breit etwa in der Mitte der Costa und zieht, mäßig auswärts geschwungen, mit einer leichten Einbuchtung unter der Mitte, senkrecht zum IR., im Gesamtverlauf parallel der inneren Querbinde. Farbe der Quer- binden dunkel grünlichgrau. Wurzelfeld schmal dunkler, die Räume zwischen diesem und der inneren Querbinde, zwischen beiden Querbinden und hinter der äußeren Querbinde schmutzig hellgrünlichgelb, mit feiner, ziemlich undeutlicher dunklerer Marmorierung. Vor dem Apex an der Costa und vor dem Innenwinkel eine dunklere Wolke, Costa mit einer Reihe dunk- ler Häkchen, von denen namentlich die 4 äußersten sehr kräftig entwickelt sind, dazwischen nochmal fein dunkel geteilte hellere Zwischenräume. Vor dem Saum eine Reihe schwärzlicher Punkte; Saumlinie dunkel, undeutlich durchbrochen. Hfl. grau mit grüngelbem Schimmer. Fransen aller Flügel hell gelblichgrau mit sehr undeutlicher Teilungslinie. Unterseite ziemlich einfarbig gelblich grau; Costa der Vfl. gelblich, durch eine Reihe breiter, dunkler Häkchen geteilt. Thorax, Kopf und Fühler von der Farbe der Vfl,, Abdomen etwas dunkler gelblichgrau, Beine gelblich. Spannweite 1,9—2 cm, Vfl.-Länge etwa 9 mm. 2 @' 29 Hecercal-Tal, 2300—3200 m, 3.—7. VIL 36. 8. Anisotaenia grandis nova species. In der Gestalt und den wesentlichen Zeichnungsanlagen mit An. rectifasciana Hw. übereinstimmend, jedoch größer und 23 nicht so intensiv rostgelb wie diese, mehr hell graulich-gelb- braun, unruhiger und zerrissener gezeichnet. V£l.: Der helle, gelblich weißgraue Grund undeutlich grau gewellt. Wurzelfeld hell, dahinter — in der Mitte rechtwinkelig nach außen gebrochen — eine dunkelgraue innere Querlinie, auch das Saumfeld an der Costa schmal dunkelgrau. Aeußere Querlinie ebenso, nicht so “ scharfwinkeliG gebrochen wie bei rectfifasciana, mehr gleichmäßig nach außen gebogen, in der Mitte heller Genitalapparat desy' durchbrochen. Außenrand von Anisotaeniarecti- llel äuß Q Genitalapparat des 5 fasciana Hw. — Kel- Pärällel zur auberen \NUer- „on Anisotaenia gran: heim a. d. Donau, Jinie breit verdunkelt, vor dis Osth. Vergrößerung 1: 60. em Apex oder aufsehellt. Vergrößerung 1:60. An der Costa eine Reihe ziemlich kräftiger dunkler Häkchen. Fran- sen von der Farbe der Flügel, mit dunkler, ziemlich zusammen- hängender Teilungslinie und dunklen äußersten Spitzen. Hfl, rein grau, Fransen etwas heller, mit dunklerer Tei- lungslinie. Unterseite grau, auf den Vfln. mit gelber, durch kräf- tige dunklere Häkchen geteilter Costa. Thorax, Kopf und Fühler von der Farbe der Vfl.; Abdomen etwas dunkler, useits wie die Beine gelblich. Das einzige vorliegende @ ist etwas gelblicher und wesent- lich schwächer und undeutlicher gezeichnet als die Jg. Spannweite: ä' 16—16,5 mm; © 15mm. Vfl,-Länge 7—8 mm. Die Genitaluntersuchung durch Dr. Forster ergab auffallende Verschiedenheit von A. rectifasciana Hw. 20 19 Särdab-Tal, Vandarban, 1900-2200 m, 10.-14. VII. 37; 1 5 Särdab-Tal, 3500 m, 20.—21. V. 37. 9. Phalonia purissima nova species. Bei Ph. procerana Led. und purana Gn., denen die Art äußerst ähnlich ist, jedoch etwas breitflügeliger mit stumpferem Apex. Vil. rein kreideweiß, leicht glänzend. Schrägbinde bräun- lich, schärfer begrenzt als bei den genannten Arten, an der Costa breiter und näher wurzelwärts beginnend und senkrecht auf dieser aufstehend, in der Mitte leicht gebogen senkrecht 24 zum IR. ziehend, ohne diesen jedoch deutlich zu erreichen, da sie sich allmählich verliert. Saumfeld breit rötlichbraun, wurzel- wärts scharf begrenzt, gleich der Querbinde, namentlich an den Rändern, stark mit schwarzen Schuppen durchsetzt. Von '/, der inneren Begrenzung des Saumfeldes zieht durch dieses eine breite, gebogene, glänzende, weiße Linie parallel dem Saum zum IW. Darüber stehen gegen den Apex zu einige weißgraue Metallfleckchen. An der weißen Costa stehen zwischen Wurzel und Querbinde einige winzige bräunliche kleine Pünktchen, hinter dieser 3 dicke braune Strichel. Fransen weiß, bräunlich gescheckt. Hil. grau, heller gegittert, Fransen weißlich mit breiter grauer Teilungslinie. Unterseite der Vfl. dunkelgrau, gelblich gegittert, Costa gelblich, von kräftigen grauen Costal-Häkchen durchschnitten. Hfl. weißgrau. Kopf und Thorax weiß, Fühler gelblich, Abdomen grau, mit kurzem weißlichem Afterbusch. Palpen oben weiß, unten braun, Beine gelblich. Spannweite 16,5 mm; Vfl.-Länge 8 mm. 1 frisches, etwas beschädigtes 5 Särdabtal, Vandarban, 1900— 2200 m, 10.—14. VII. 37. 10. Euxanthis Forsteri nova species. Eine auffallende, große und schöne, ziemlich isoliert stehende Art, die vielleicht am besten bei Eux. argentomixtana Stgr. ein- gereiht werden kann, breitflügelig mit ziemlich stumpfem Apex. V£l. des 5 einschließlich der Fransen hellgelb mit schwach dunklerer Saumlinie, in der Zelle eine kleine, undeutliche An- häufung dunklerer Schüppchen. Die bei vielen Arten der Gat- tung vorhandene, vom Apex zum IW. verlaufende, nach innen geschwungene Bogenlinie kaum angedeutet, sonst zeichnungslos, H£l. tiefschwarz; Fransen weißlichgelb, im inneren Drittel schwärzlich, mit dunkler Teilungslinie. Unterseite der Vfl. schwarz, an der Costa gelblich, eine schmale gelbe Linie unter der Costa aus der Wurzel bis etwa !,,; der Hfl. gelblichgrau, in der Mitte von der Wurzel bis zum Saum schwärzlich bestäubt. Thorax von der Farbe der V#l.; Kopf, Palpen und die un- deutlich dunkler geringelten Fühler etwas dunkler gelb, Abdomen 25 schwärzlich, gelblich geringelt, mit dunkler gelbem Afterbusch. Beine bräunlichgelb, Tarsen undeutlich dunkler geringelt. Das 9 ist wie das 5’ gezeichnet, doch ist das Gelb viel tiefer, ockerig braungelb, die Fransen der Hfl. sind leicht röt- lich getönt, das Abdomen ist goldbräunlich mit kurz hervor- stehender Legeröhre. Alle Farben pastos, fettig glänzend. Spannweite / 2,7 cm; 9 2,5 cm. Ein ganz frisches Paar vom Särdab-Tal, 3500 m, 20.—21. NIS 37. Ich benenne die Art zu Ehren ihres Entdeckers Herrn Dr. Walter Forster in München. 11. Euxanthis suleimana nova species. Zur Gruppe der Eux. hilarana H.-S. und der verwandten Arten gehörig, der sie auch in der Größe gleicht, während sie in der Färbung am meisten Aehnlichkeit mit Eux. clavana Const. hat. Vfl.: Costa ganz gerade, Apex etwas stumpfer als bei den genannten Arten. Grundfarbe weißgrau mit bleich olivgrünem Stich. Querbinde etwas hinter der Mitte der Costa mit einem kräftigen, schmalen, olivbräunlichen, auf der Costa liegenden Strich beginnend, dann stark erweitert und aufgehellt schräg nach innen zu etwa !/, des IR. ziehend, von der Mitte ab wieder schmäler und dunkler olivbräunlichgrau, über dem IR. eingeschnürt, insgesamt wesentlich breiter als bei allen ver- wandten Arten. Hinter der Querbinde weißlichgrau, dann der ganze Teil bis zum Saum mit dunkleren olivgrauen Wölkchen durchsetzt, die auf heller grauem Grunde stehen. Costa bis zur Querbinde mit einer Menge feinster dunkler Strichel, vor dem Apex mit 2 kräftigen olivgrauen Fleckchen, von deren innerem eine feine Querbinde gerade gegen den Saum zieht, ohne diesen zu erreichen. Keine Saumlinie. Fransen gelblich- $rau, dunkler gescheckt. Hfl. grau mit schwärzlicher Saumlinie. Fransen an der Wurzel weißlich, dann grau. Unterseite der Vfl. schwärzlichgrau, äußere Hälfte der Costa schmal gelblich, von dunklen Costalhäkchen durchschnitten, Saumlinie gelb, Fransen grauschwarz. Hfl. etwas heller grau mit schwärzlichen Rippen und ebensolcher Saumlinie. 26 Thorax von der Farbe der Vfl,, Kopf etwas heller, weiß- lich, Fühler schwärzlichbraun mit hellerer Spitze. Abdomen schwärzlichgrau, Beine graugelb, Tarsen weiß geringt, Spannweite 2,1 cm, Vfl.-Länge 1 cm. 1 ganz frisches 5 Hecercal-Tal, 2300 — 3200 m, 3.—7. VII. 36. 12. Argyroploce vandarbana nova species. Bei Arg. capreolana H.-S., etwas größer als diese. Vfl. mit mäßig gebogener Costa und gleichmäßig gerun- detem Apex, bräunlich gelb. Ein sehr undeutliches, saumwärts stumpfwinkelig begrenztes Wurzelfeld leicht verdunkelt, von mehreren undeutlichen braunen Querwellen durchzogen. Quer- binde dunkelbraun, mit ihrem inneren Rand bei */, der Costa beginnend, obere Hälfte breit, fast quadratisch, senkrecht auf der Costa aufsitzend, dann unter einem helleren Teilungsstrich einen scharf einwärts springenden, bauchig flaschenförmigen Lappen bildend, der den Innenrand nicht ganz erreicht. Vor dem IW. ein länglich rechteckiger, nach oben spitz ausgezogener Prätornalfleck von der Farbe der Querbinde, ein ebensolcher länglicher, gleichmäßig breiter Strich beginnt unterhalb der äußersten Costalhäkchen und mündet bei °ı, in den Saum. Costa mit einer Reihe schwärzlicher Häkchen; im Apex, von der Spitze senkrecht wurzelwärts ausgezogen, ein dreieckiger brauner Fleck. Die übrige hellere Flügelfläche von zahlreichen unregel- mäßigen und unvollkommenen bräunlichen Querwellen durch- zogen. Saum gelbbraun, mit dunklerer Teilungslinie. Hfl. bräunlichgrau. Unterseite der Vfl. bräunlich schwarz, undeutlich gelb- lich marmoriert mit gelblichen Costalhäkchen und gelblicher Saumlinie, der Hil. heller grau. Der ganze Körper einschließlich des Kopfes, der Palpen und Fühler graubraun, die Beine heller, gelblichgrau. Spannweite 1,8 cm; V#l.-Länge 9 mm. 1 5 Särdab-Tal, Vandarban, 2500—2700 m, 14.—18.VIL 37. 13, Laspeyresia succedana subspecies griseana ssp. nova. Eine weitgehend aufgehellte Form. Alle dunkleren Zeich- nungen der Vf£l. auf grauweißem Grunde hell olivgrau, nament- lich in der vorherrschend grauweißen inneren Flügelhälfte stark zurücktretend, der für die Art sonst so bezeichnende hellere za Dorsalileck fast verschwindend. Fransen basalwärts weiß. Hfl. gleichfalls stark aufgehellt, hellgrau, gegen den Saum dunkler. Thorax hell gelbgrau, Kopf und Fühler etwas dunkler, gelb- lich, Abdomen hellgrau. 2 stattliche 2 (Spannweite 13 mm), ganz frisch, Vandarban- Tal, 1900—2200 m, 1.—3. VII. 36. 14. Laspeyresia persicana nova species. Bei L. orobana Tr. und dorsana F, V fl. breit mit mäßig gebogener Costa und stumpfem Apex, glänzend schwarz. Der weiße Dorsalfleck steht hinter der Mitte des IR. senkrecht auf diesem auf, in seiner oberen Hälfte ist er nach einer leichten Biegung schwach wurzelwärts gezogen und leicht verbreitert, stumpf endend. Er ist etwa doppelt so breit als bei dorsana und gleichmäßiger, kürzer und steiler als bei orobana. An der Costa steht vor der Mitte ein glänzend gelblichweißes Doppelhäkchen, dann folgen nach einem breiteren Zwischenraum in der äußeren Hälfte der Costa acht sehr kräf- tige Häkchen von gleicher Farbe. Aus dem ersten und vierten dieser Häkchen (von innen) entspringen 2 hell bleiglänzende Linien, die den Spiegel oval einfassen. In letzterem stehen auf etwas hellerem, mehr bleigrauem Grunde 4 kräftige schwarze Strichel. Fransen weißlich, am Apex, am IW. und auf den äußersten Spitzen schwärzlich. Hifl. schwarzbraun, von der Wurzel bis zu etwa !ı, strich- artig weißlich aufgehellt, mit leicht dunklerer Saumlinie und weißen Fransen mit ganz undeutlicher, breit verwaschener dunk- lerer Teilungslinie. Unterseite glänzend schwarzgrau, die V fl. mit einem gelb- lichweißen Strich von der Wurzel bis über die Mitte, der nament- lich im äußeren Teil diffus nach unten austfließt, kräftigen gel- ben Costalhäkchen und gelblich bestäubtem Apex sowie leicht gelblicher Aufhellung im äußersten Saumfeld; Hfl. wie oseits. Thorax und Abdomen von der Farbe der Vfl. mit gelb- lichen Schulterdecken. Kopf gelbbraun, Gesicht gelb, Fühler glänzend schwarz, Beine gelbgrau, Tarsen heller geringelt. Spannweite 1,5 cm; Vfl.-Länge 8 mm. 1 ganz frisches 5’ Hecercal-Tal, 2800—3200 m, 3.—7. VI. 36. 28 15. Melasiaa aequalis nova species. Eine einfarbig schwarze Art, von den beiden anderen be- kannten schwarzen Arten M. lugubris Hb. und ciliaris OÖ. durch noch einfarbigere Gesamtfärbung, vor allem aber durch die Füh- lerbildung unterschieden. Noch etwas schmalflügeliger als die genannten Arten, mit etwas steilerem Saum. Der ganze Falter in beiden Geschlechtern kohlschwarz, besonders auch die Fransen, während sie sich bei /lugubris (ciliaris hat weiße Fransen) immer noch etwas heller graulich von der übrigen Farbe der. Flügel abheben. Flüge! beim 5 etwas kürzer und breiter als beim 9, doch sind diese Unter- schiede nicht annähernd so auffallend wie bei ciliaris. Fühler bei beiden Geschlechtern vollkommen gleich, borstenförmig und fein kammzähnig, recht kräftig beginnend und langsam verjüngt. Abdomen des 5 mit sehr langem schwarzem, in der Mitte breit weißlichgsrauem Haarbusch, des 2 mit kurz vorstehender brauner Legeröhre. Spannweite 5 2,6cm, 9 2,9 cm. 1 ganz frisches SQ Särdab-Tal, Vandarban, 2500—2700 m, 14.—18. VII. 37. Neue Noctuidenrassen und Arten aus dem Elbursgebirge. Von Prof, Dr. M. Draudt-Darmstadt., . Acronycta psi solimana ssp. n. Vil. hell zart bläulichgrau; Zeichnungen fein, besonders der Basalstrahl sehr schmal schwarz. Durch ganz dunkel braungraue Hfl., auch beim 5, sofort von psi zu trennen, der sie dem Genitalapparat nach zuzurechnen ist. Hfl.-Fransen abstechend weiß mit unbedeutenden feinen schwärzlichen Zwischenaderstrichen. Unterseite der Vfl. im Dis- kus stark schwarz überflogen, die Diskalflecke und Zackenlinien sehr kräftig. Vandarban, 19—2200 m, 14. VII. 1 ‚mehrere © 9. Agrotis senna iranica ssp. n. Sehr große Rasse (39- 40 mm), von tief braunschwarzer Grundfarbe, die weißliche Schuppen- bestreuung der senna fehlt vollkommen. Querlinien sehr scharf ge- zackt,tief schwarz, besonders der Basalstrahl breit und tief schwarz hervortretend;; beide obere Makeln klein, in schwarzem Grund, sie, wie die Außenbegrenzung der Querlinien schwach veilröt- lich. Fl.-Form verhältnismäßig schmal, der Außenrand stark ge- baucht. GenitalvonHerrn Boursin geprüft. 1 Paar, Vandarban,14.VII. 29 Callierges ramosa vandarbana ssp. n. ist eine im Ver- hältnis größere, breitilügeligere Rasse, trotzdem einen schlankeren Eindruck machend durch etwas längeren Hinterleib. Grundfarbe der Vfl. nicht rötlichgrau, sondern dunkel eisengrau, die dunklen Partien schwarzbraun, durch die breitere Fl.-Form besonders antemedian einen wesentlichen größeren Raum einnehmend. Gut gekennzeichnet durch ganz dunkel braungraue Hfl., am Saum noch dunkler, mit starkem dunklen Diskalmond ; auch die Fran- sen sind dunkel. 2 2 2 von Vandarban, 14. VII. Valerietta gen. n. Sehr nahe bei Valeria, unterschieden durch viel kürzere Palpen mit ganz kurzem, etwas abwärts ge- richtetem Endglied. Fühler beim 5’ dick, lamellat, mit kurzen, dicken und sehr dicht stehenden Kammzähnen, beim 9 einfach. Tegulae in der Mitte leicht kammartig aufgerichtet, Metathorax mit geteiltem Schopf, der Thorax im übrigen wie bei Valeria mit langen Spatelschuppen bekleidet, auch der Hinterleib stark beschopft. Vfl.-Saum kaum gewellt, fast ‚glatt. Geäder wie bei Valeria. Nur 1 Art: . Valerietta forsterisp. n. Stirn weiß mit schwarzem Quer- band, Halskragen weiß mit 2 schwarzen Querlinien, Thorax schwarz und weiß gemischt. Hinterleib stärker schwarz behaart mit weißlichen Ringeinschnitten und weißliche Afterbehaarung, Schöpfe schwarz. Tarsen oberseits schwarz und weiß geringelt, unterseits bräunlichweiß. Vfl. weiß, sehr spärlich mit schwarzen Schüppchen durch- setzt. Querlinien doppelt, gezähnt, reiner weiß gefüllt, die vor- dere sehr nahe der Basis, der innere Anteil vorderrandwärts fast bis zur Wurzel ziehend, am Vorderrand zwischen beiden Anteilen ein schwarzer Fleck. Alle 3 Makeln sroß, schwarz, breit weiß geringt und nochmals schwarz umzogen, die Zapfen- makel etwas birnförmig; zwischen Ring- und Nierenmakel eine vom Vorderrand zum Innenrand durchlaufende starke gezackte schwarze Querlinie. Wellenlinie stark gezähnt, außen reiner weiß angelegt, diskal und über dem Analwinkel mit längeren Zähnen. Innen liegen auf der schwarzen Saumlinie kurze schwarze Striche zwischen den Adern. Fransen schwarz und weiß gescheckt. Hfl. weiß mit starkem schwarzen Mittelmond, schwärzlicher, auf den Adern verstärkter Postmediane, Saum- aderstrichen und sehr starker schwarzer Saumlinie. Fransen weiß, nur apikal etwas gescheckt. 30 Vfl.-Unterseite stark schwärzlich beraucht mit weißem Vor- derrand und schwarzem schrägen Postmedianstrich. Fransen und Hfl. wie oben. Ein tadelloses frisches Paar vom Tacht i Sulei- man, Vandarban, 19—2200 m. 10.—14, VII. E. Pfeiffer und W. Forster leg. Typen in coll. W. Forster. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Bledius (Col. Staph.). Von C, Koch, München. Ich übergebe mit der vorliegenden kurzen Arbeit einen Teil meiner systematischen Studien über die Gattung Bledius schon jetzt der Oeffentlichkeit, obwohl es sich bloß um Vor- studien für eine Revision der Gattung handelt. Veranlassung hiezu gab mir die Erkenntnis, daß gerade in dieser Gattung ausgesprochen verwirrte Zustände in der Bestimmung ihrer Formen herrschen, die in diesem Fall nicht nur etwa das Material der schwer zugänglichen Gebiete der Paläarktis be- treffen, sondern sich sogar auf unsere engste Heimatfauna, näm- lich die bayerische ausdehnen. Allein vier Formen (rastellus bavaricus, strictus, secessus, occidentalis), die in Bayern leben, wurden bisher mit den aus unserer Fauna bekannten Arten vermischt, dadurch die morphologischen Art-Abgrenzungen völlig verwischt und eine exakte Bestimmung der hiesigen Arten dieser Gattung unmöglich gemacht. Die bisherigen Unterscheidungs-Merkmale der Bledius-Arten sind sehr mangelhafte. Das Hauptgewicht wurde auf die Form und Skulptur des Halsschildes gelegt. Das Vorhandensein einer Mittelfurche des Halsschildes oder ihr Fehlen, welches Merk- mal auf ganze Gruppen bezogen wurde, ist ein wenig kon- stanter Charakter. Es wurden dadurch einerseits Arten zu Gruppen vereinigt, die nichts mit einander zu tun haben, ander- seits aber geht die geringe Bedeutung dieses Merkmales für die Arten-Erkenntnis schon daraus hervor, daß es in vielen Fällen sogar innerhalb derselben Art derartig abändert, daß es Individuen mit und solche ohne Furche gibt. Ich verweise z.B. auf BI. pusillus Er., Bl. dissimilis, Bl. cribricollis Heer, Bl. bos- nicus Bh. u. a. m., bei denen Individuen mit mehr oder weniger deutlicher Mittelfurche nichts Seltenes sind. 31 Ein oft auch versagendes Merkmal ist die Bildung der Halsschild-Hinterecken. Bei ein- und derselben Art können wir Individuen feststellen, bei denen die Halsschild-Hinterecken zahnartig vorspringen und scharf rechtwinkelig sind oder bei denen eine herzförmige Ausbuchtung der Seiten vor den Hinter- ecken fehlt, diese selbst daher mit dem abgeschrägten, basalen Seitenteil einen stumpfen, oft fast abgerundeten Winkel bilden. Hierüber hat in einem Fall Benick bei Bl. longulus Er. berichtet, aber beziehen sich auf ähnliche Fälle auch die Variationen sub- sinuatus Muls. et Rey. (zum opacus Block gehörend) u. v. a. Die bei vielen größeren Biedius-Arten zu beobachtende Bildung eines Halsschildhornes beim Männchen ist sogar zur Gründung einer eigenen Untergattung (Elbidus) benützt worden. Ich habe nun aus Tunesien eine Bledius-Art beschrieben, Bl. xiphias, die auf Grund des ganzen Habitus eindeutig die vikarierende Art eines echten Vertreters der „Untergattung” Elbidus darstellt, des carinicollis Fauv., von ihm aber durch die Bildung eines Halsschildhornes, wie es den echten Bledius eigen ist, abweicht und dadurch die bisherigen Grenzen zwischen beiden Unter- ' ‚gattungen verwischt. Anderseits kommen häufig sogar indi- viduell Männchen der echten Bledius vor, bei denen das Hals- schildhorn reduziert oder fast ganz geschwunden ist (Bi. haedus Bdi., BI. paradoxus Grid., Individuen des spectabilis etc!). Allerdings darf auch die Variabilität dieser Charaktere nicht verallgemeinert werden, denn bei manchen Formen sind sie wieder gerade vollkommen konstant, sind der ganzen Art eigentüm- lich oder bei einer geographischen Form unveränderlich ausgebildet. Es ist daher notwendig, die Systematik der Bledius auf neuen Merkmalen aufzubauen. Meine Untersuchungen haben dabei gezeigt, daß solche natürliche Merkmale tatsächlich vor- handen sind, zum Teil aber übersehen, zum Teil erst kürzlich veröffentlicht wurden und daher noch wenig bekannt geworden sind. Zu diesen konstanten, natürlichen Merkmalen gehört die Bedornung der Schienen, insbesondere des hinteren Beinpaares, die Bildung des Clypeus und, aber in viel geringerem Maße, die Art der sekundären männlichen Geschlechtsauszeichnungen am Ende des Abdomens und der Bau des Oedeagus. Ueber die verschiedenartige Bewehrung der Schienen haben bereits Mulsant et Rey, später Znojko berichtet, der mit Recht eine Gruppe der echten Bledius auf Grund der reichen Bedor- nung der Hinterschienen als Untergattung Euceratobledius ab- 32 trennte. Ich habe dann, anläßlich der Bearbeitung der ägyp- tischen Staphylinidenfauna diese Untersuchungen auf die Unter- gattungen HÄesperophilus und Pucerus ausgedehnt. Die Bildung des Clypeus ist dagegen bisher nur bei den großen Bledius und der Untergattung Pucerus eingehender stu- diert worden. Ich habe aber auch in der so artenreichen und schwierigsten Untergattung Bledioides auffällige und vollkommen konstante Unterschiede festgestellt, die eine natürliche Grup- pierung der Arten gestatten. Bei einem Teil der Arten ist der Vorderrand des Cliypeus wulstig abgesetzt und trägt an jeder Ecke ein kleines, oft zahnartiges, aber immer deutliches Körnchen, bei den restlichen Arten ist der Vorderrand vollkommen abge- flacht an den Ecken unbewehrt und an Stelle des erhabenen Körn- chens bloß mit einem größeren, borstentragenden Punkt versehen. Die männlichen Geschlechtsauszeichnungen der Apikalregion des Abdomens sind bis auf gewisse Ausnahmen (femoralis Gylih,, dissimilis Er. etc.) meist nur geringfügiger Natur und nur wenig von jenen des Weibchens verschieden. Auch das männliche Ko- pulationsorgan ist ziemlich übereinstimmend bei den verschiedenen Arten gebaut und wegen der schwachen Chitinisierung nur im be- schränkten Maße zur sicheren Trennung der Arten zu verwenden. Ich hoffe in meiner Revision der Gatlung Bledius auf alle diese morphologischen Eigenarten ausführlich eingehen zu können und schließe mit der Bitte an alle Koleopterologen, meine Stu- dien durch Einsendung von Material unterstützen zu wollen. Die in der vorliegenden Arbeit behandelten Formen befin- den sich alle, falls nicht Gegenteiliges bemerkt wird, in der Sammlung von G. Frey in München. Für Uebersendung und Ueberlassung von Material bin ich außer den Kollegen der koleopterologischen Sektion der Münchener Entomologischen Gesellschaft folgenden Herren zu großem Danke verpflichtet: L. Benik, Naturhistorisches Museum, Lübeck — M. Bernhauer, Horn — G. Binaghi, Osservat. Malattie delle Piante, Genua — K. G. Blair Britisch. Museum, London — M. Burlini, Ponzano — M. Cameron, London — Carpenter, Universität Oxford — G. Colas, Museum Nat. d’Hist. Nat. Paris — W. Horn, Deutsches Entomologisches Institut, Berlin-Dahlem — H. Kulzer, Bayrische Staatssammlung, München — H. Normand, Le Kef — P. de Peyer- imhoff, Algier — B. Parisi, Museo Civ. Stor. Nat., Mailand — A. Schatzmayr, Museo Civ. Stor. Nat.. Mailand — J. Therond, Nimes — O. Sjöberg, Loos. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 2 3 33 Bledius (Euceratobledius) Andresi. Bernhauer, Kol, Rundsch. XVII. 1927. 90. — Koch, Bull. Soc. Roy. Ent. d’Esypte 1934, 50. Bledius Andresi wurde ursprünglich vom Autor, da nur ein einziges Weibchen bekannt war, als Variation zum Bl. capra Fauv. gestellt. Ein zweites Weibchen wurde von mir (loc. cit.) aus demselben Gebiet (Mariout, Aegypten) beschrieben, aber bereits als eigene Art aufgefaßt. Eine größere Serie, die von L. Vareilles im Mai 1898 in Touggourt (Südterritorium Algeriens) in Gesellschaft des Bl. (Elbidus) vitulus Er. erbeutet wurde (coll Puel), bestätigt die Annahme, daß es sich bei dieser Form um eine selbständige Arthandelt, die vom Bl.capra durch eine Summe, keine Uebergänge bildender Charaktere spezifisch verschieden ist. Peyerimhoff hat zum capra eine westliche Form aus Tune- sien beschrieben'), die er Seurati nennt und als Rasse des capra auffaßt. In der dunklen Färbung stimmt sie mit Andresi ziem- lich überein, ist aber von dieser Art nach Vergleich der Typen spezifisch verschieden. Es handelt sich daher beim Bl. Andresi Bh. um eine bisher übersehene, eremische Art aus der Untergattung Euceratobledius, die halophile Lebensgewohnheiten zu haben scheint und bisher sowohl an der Meeresküste (Mariout), als auch in kontinentalen Oasen (Touggourt) festgestellt werden konnte. Andresi unterscheidet sich vom typischen capra durch den immer dunkel gefärbten Kopf, Halsschild und Hinterleib, durch die um das Schildchen dreieckig und auch oft entlang der Naht angedunkelten Flügeldecken, von der ähnlich gefärbten Rasse Seurati des capra aber durch die knapp vor den Hinterecken kurz, aber deutlich ausgeschweiften Halsschildseiten, durch die gestreckte Form des Halsschildes, welcher fast länger als breit ist und dessen Seiten allmählich und gerundet (und nicht plötz- lich, fast winkelig) zur Basis verengt sind, durch ein wenig breitere, etwas weniger gedrängt punktierte Flügeldecken und durch fast um die Hälfte kleinere Augen. Bei capra sind die Halsschildseiten übrigens zur Basis abgeschrägt, ohne die Spur einer Ausbüchtung vor den Hinterecken. Um die neue Art richtig deuten zu können, gebe ich im Folgenden eine kurze Uebersicht über die wenigen europäischen und mediterranen Euceratobledius-Arten. 1) Bull. Soc. Ent. France 1924. 158. 34 1. Flügeldecken schwarz oder pechfarben: 2 -- Flügeldecken rot bis rötlichgelb, um das Schildchen und entlang der Naht oft verdunkelt oder geschwärzt: 4 2. Halsschild sehr grob punktiert, die Punkte ein Vielfaches gröber als jene der Flügeldecken, mit tief eingegrabener, breiter und vollständiger Mittelfurche, auf der Scheibe sehr oberflächlich, gegen die Mittelfurche zu fast erloschen mikro- skulptiert, daher deutlich glänzend. Flügeldecken kaum brei- ter als lang, meist etwas schmäler als der Halsschild, sehr flach, fein und zerstreut punktiert, zwischen der Punktie- rung dicht, unregelmäßig, oft querrunzelartig mikroskulptiert. Extremitäten dunkel, das erste Fühlerglied immer geschwärzt. Augen klein: Bl. bos Fauv. --Halsschild fein eingestochen punktiert, die Punkte nicht oder kaum gröber als jene der Flügeldecken, oit fast etwas feiner, mit sehr feiner, flacher, vor dem Vorder- und Hinterrand des Hals- schildes meist etwas verkürzter Mittellinie, sehr dicht und tief, regelmäßig mikrochagriniert, dadurch fast matt. Flügel- decken immer deutlich etwas länger als breit, meist deutlich breiter als der Halsschild, tief und dicht, wenig fein punk- tiert, zwischen der Punktierung nur oberflächlich mikroskulp- tiert, stärker glänzend. Extremitäten oft verdunkelt, das erste Fühlerglied aber nie geschwärzt, rot bis rotbraun. Augen sehr groß: 3 3. Gestalt groß und breit: 5,5—7,5 mm. Halsschild- und Kopf- hörner des Männchens lang und stark entwickelt. Flügel- decken breiter. Fühler und Beine dunkel bis rotbraun: Bl. furcatus Ol. - - Gestalt klein und gestreckt, an Bl. unicornis erinnernd: 44,5 mm. Halsschildhorn des Männchens auf eine kurze, über den Vorderrand des Halsschildes etwas vorgezogene Spitze, die Stirnhörner auf zwei wenig hohe, ohrenartige Lamellen reduziert, die kaum länger sind als das Basalglied. Flügeldecken deutlich länger und gestreckter. Fühler und Beine gelblichrot: Bl. haedus Bdı. 4. Ganze Oberseite bis auf den verdunkelten Kopf und die distalen braunen Abdominalsegmente, rotgelb: BI. capra Fauv. -- Kopf und Abdomen, oft auch der Halsschild dunkel, die Flügeldecken hell: 0) 5, Halsschild vor den Hinterecken nicht oder nur ganz seicht und undeutlich ausgeschweift (die Hinterwinkel daher stumpf), au 39 sehr breit, immer viel breiter als lang, deutlich quer, mit in der basalen Hälfte fast parallel zu einander verlaufenden Seiten, die sich plötzlich, angedeutet winkelig zur Basis ver- engen: 6 - - Halsschild vor den Hinterecken zwar kurz aber kräftig und deutlich ausgeschweift (die Hinterwinkel daher ebenfalls ‘sehr kurz, aber fast rechte), schmal, fast etwas länger als breit, mit hinter der Mitte allmählich und verrundet zur Basis verengten Seiten. Gestalt schmäler und zarter: Bl. Andresi Bh, 6. Gestalt groß und breit. Kopf, Halsschild und das ganze Abdomen dunkel, Flügeldecken rötlichgelb mit kräftig ge- schwärzter Schildchen- und Nahtpartie: Bl. furcatus var. Skrimshiri Curt. - - Gestalt kleiner und schlank. Kopf und die basalen Ab- dominalsegmente dunkel, Abdomenspitze, das sechste Seg- ment inbegriffen, rötlich. Halsschild rotbraun, Flügeldecken einfärbig rötlich gelb: Bl. capra ssp. Seurati Peyerimh. Bledius (Euceratobledius) haedus Bdi. Baudi, Berl. Ent. Zeitschr. I. 1857, 110. — Koch, Pubbl. Mus, „Pietro Rossi“ 1, 1936. 144. Bl. haedus bisher aus Cypern, Tunesien, Lybien und Aegypten bekannt, liegt mir auch aus Griechenland (Saloniki, coll. Apfelbeck) und Kleinasien (Adana, coll. Winkler) vor. Bledius (s. str.) Graellsi Fauv. Fauvel, Bul!. Soc. Linn. Norm. IX. 1865. 309. Bisher wurde diese Art auf das westliche Mediterrangebiet und Istrien beschränkt gehalten, Gridelli'!) meldet sie bereits aus Tripolitanien, mir liegt eine große Serie aus Albanien (Valona, coll. Apfelbeck) vor. Die Art dürfte daher viel weiter östlich gehen als bisher angenommen wurde. Uebrigens wird der von Peyron aus der „Caramanie“ (Tau- rus, Kleinasien) beschriebene antilope als Synonym des Graellsi geführt, was dafür spricht, daß Graellsi über das ganze Mittel- meergebiet verbreitet, dabei aber sehr lokalisiert zu sein scheint. 1!) Boll. Soc. Ent. It. 1931. 157. 36 Bledius (s. str.) spectabilis ssp. germanicus Wagn. Wagner, in Horion, Nachtrag Fauna germ. 1935. 159. Die Rasse, von der Stammform besonders gut verschieden durch die dichtere und feinere Halsschildpunktierung, kommt auch mit einfärbig roten Flügeldecken vor. Die Individuen einer großen Serie aus Merw in Transkaspien sind eindeutig auf den germanicus und nicht auf die typische Form zu beziehen. Bledius (s. str.) corniger ssp. cornutissimus Woll. Wollaston, Cat. Canar, 1864. 594. Bl. cornutissimus Woll. dürfte eine insulare Form des cor- niger Rh. darstellen, welche aus Lanzarote und Fuertevantura (Can. Ins.) beschrieben, mir auch aus Malta und Corfu vorliegt. Sie unterscheidet sich vom typischen corniger Rosh., von dem ich Material aus Spanisch-Marocco (Larache) studieren konnte, in Uebereinstimmung mit den Originaldiagnosen durch kleinere Gestalt, pech- bis schokoladenfarbenen, etwas kürzeren Halsschild (bei der forma typica wie die Flügeldecken immer hellrot), kür- zere, nach hinten deutlicher erweiterte Flügeldecken, die kaum länger sind als der Halsschild (bei der Stammform fast parallel- seitiS und gestreckter, deutlich fast um ein Viertel länger als der Halsschild), zur Spitze stärker verdickte und meist auch leicht angedunkelte Fühler und durch kräftiger vorgewölbte Augen. Bledius (s. str.) unicornis Germ. Germar, Fauna Ins. Eur. XII. 1825. 3. Bledius unicornis ist eine außerordentlich veränderliche Art, die vielleicht bei kritischem Studium in geographische Formen aufgeteilt werden könnte. Mir liegt aus fast allen Gebieten seiner Verbreitung reiches Material vor, das mich aber nur überzeugt, daß eine solche Arbeit auf große Hindernisse stoßen wird, da: die Individuen der einzelnen Fundorte von einander in Form und Skulptur des Halsschildes und der Flügeldecken sehr ab- weichen. Es war mir nur möglich, die Rasse monoceros bis auf weiteres von der typischen Form abzutrennen, da den meisten, von anderen als dem typischen Fundort herrührenden unicornis die größere Gestalt der typischen Form eigen ist, wodurch die zur spanischen Rasse gezählten Exmplare im Formenkreis des unicornis durch ihre geringe Größe auffallen. Die Form monoceros Rosh. ist eine ausgezeichnete, geogra- phische Rasse des unicornis Germ., die sich vor allem in Ueber- Sy. einstimmung mit der exakten Originalbeschreibung!) durch die vollkommen konstante (überprüft bei über 100, von mir an den Ufern der Salzsümpfe von Quero, Zentralspanien, aufgesammel- ten Exemplaren) kleine und 'schmale Gestalt von der forma typica unterscheidet. Die mir vorliegenden Individuen aus Spanien variieren in der Größe von 2,5 bis etwas über 3 mm, stimmen also vollkommen in dieser Beziehung mit der Rosenhauer’schen Beschreibung überein, der für die aus Cadix beschriebene Form „1; bis 1.5 lin.“ angibt. Zahlreiche Exemplare, die mir aus dem typischen Gebiet des unicolor °), das ist Istrien, Krain und Dalmatien vorliegen, messen 4 bis 4,5 mm, wasmit der von Germar angeführten Größe übereinstimmt. In der Bildung des männli- chen Kopulationsorganes unterscheidet sich: die westliche Rasse in keiner Weise von typischen Exemplaren. Zu den kleinen Formen des unicornis gehört auch der gla- diator Normands?°), der mir in der Type vorliegt und scheinbar dem monoceros Rosh. sehr nahe steht, sowie der englische his- pidus Parf.‘) aus Exmouth beschrieben, dessen Größe mit 1,75 lin. (= etwas über 3 mm) angegeben wird. Aehnliche kleine Exemplare dürften nur noch im südlichen Rußland vorkommen, aus welchem Gebiet Znojko°) zwei neue, mit unicornis äußerst nahe verwandte, kleinere Arten (Bl. ponticus und Bl. sarmaticus) beschrieben hat. Leider hat der Autor bei der Beschreibung dieser Arten zum Vergleich nur die extrem-westlichen Formen des unicornis (monoceros Rosh. aus Spanien und galeatus Woll. von den Canarien) herangezogen, während er die wirklich in Betracht kommenden, östlichen, sogar südrussischen Formen (juvencus Er. aus Südrußland und crenulatus Strl, aus Sarepta) überhaupt nicht erwähnt. Auch die von ihm genannten mono- ceros und galeatus sind vollkommen falsch gedeutet, da er für Ersteren als Größe 4,3 mm angibt, dem Letzteren aber dunkle Fühler und Beine zuschreibt. Galeatus, der mir durch die Lie- benswürdigkeit Dr. Carpenters von der Hope-Universität, Oxford, in einem typischen Exemplar vorliegt, hat wie die typischen Individuen des unicornis rote Beine und Fühler, und unter- scheidet sich von ihnen durch den dunkelbraunen Halsschild, 1) Thiere Andalusiens 1856. 78. °) In der Originalbeschreibung ist als Patria „Ilyria“ genannt, °) Bull. Soc. d’Hist. Nat. Afr. Nord. XXV, 1934, 361, *) The Zoologist, 1857. 5409. ?) Rev. Russe d’Ent. XXIII. 1929. 200. 38 hell rotbraune und sehr kurze Flügeldecken. Selbst die von Znojko für galeatus zitierte Größe (5,1 mm) ist unrichtig; das cotypische Exemplar mißt knapp 4 mm. Der von Bernhauer!) aus Kephallenia beschriebene Winkleri gehört zu den typisch-großen Formen (4 bis 5 mm). Der Cha- rakter des allmählich in den Halsschildvorderrand übergehenden Horns des 5 findet sich individuell bei Vertretern des gesamten Verbreitungsgebietes wieder, jedoch bestehen andere Unter- schiede gegenüber der typischen Form, welche es leicht be- stätigen könnten, daß Winkleri eine ostmediterrane Rasse des _ unicornis vorstellt. Bledius (Elbidus) vitulus Er. Koch, Bull, Soc. Roy. Ent. d’Eg. 1934, 60. Die Art war aus dem Mediterrangebiet bisher nur aus Spa- nien, von den Canarischen Inseln und aus Nordafrika bekannt. Nun liegt mir auch Material aus Kleinasien (Adana, coll. Winkler) vor. Uebrigens meldete Baudi°) bereits 1869 das Vorkommen dieser Art auf Cypern, welche Angabe sich jedoch in keinem der rezenten Kataloge vorfindet. Bledius (Elbidus) naja spec. nov. Ein Männchen mit der Etikette „Turcmenien, Reitter. Leder“. Mit dem in Algerien lebenden carinicollis Fauv. nahe ver- wandt, von ihm und allen übrigen Elbidus-Arten auffallend ab- weichend durch den außerordentlich großen Halsschild, der viel breiter als der Kopf und die Flügeldecken ist. Die beiden Arten, ausgezeichnet durch die gegen den Vorderrand des Halsschil- des zu kielartig emporgehobene Mittellinie, unterscheiden sich wie folgt: a) Kopf sehr klein und schmal, die Augen ebenfalls viel kleiner, von oben gesehen scheinen die Außenkonturen schwach konisch, die größte, von oben sichtbare Augenbreite liegt hinter der Mitte, von der Seite gesehen sind die Augen sehr schmal. Stirnhörner des Männchens etwas kürzer, aber breiter, am Grat in der Mitte leicht eingebuchtet, so daß jede Ecke schwach zahn- artig zugespitzt erscheint, wobei jedoch die vordere Spitze die hintere überragt, stärker ausgebildet ist. Halsschild sehr groß, 1) Verh, zool. bot. Ges. Wien L.V. 1905. 588. °) Berl. Ent. Zeitsch. XIII, 1869. 398, fast doppelt so breit wie der Kopf ohne den Augen, beträcht- ‚lich breiter und fast um ein Drittel länger als die Flügeldecken, etwas länger als breit, flach und viel zerstreuter punktiert, in- folge der sehr dichten Mikrochagrinierung, die auf der vorderen Hälfte in eine dichte Mikrokörnelung übergeht, fast matt. Flügel- decken feiner und zerstreuter punktiert: Bl. naja nov. a‘) Kopf viel breiter, die Augen groß, von oben gesehen sind die Außenkonturen vollkommen regelmäßig, halbkreisförmig vorge- wölbt, so daß die größte, von oben sichtbare Augenbreite genau in der Mitte liegt; von der Seite betrachtet sind die Augen viel breiter. Stirnhörner des Männchens etwas höher und schmäler, die Einbuchtung des Grates liegt mehr nach vorne gerückt, so daß die rückwärtige Spitze besser entwickelt scheint und die vordere überragt. Halsschild viel kleiner, bloß um die Hälfte breiter als der Kopf ohne Augen, nur wenig breiter und länger als die Flügeldecken, kurz, etwas breiter als lang, dicht, tief und grob punktiert, ziemlich oberflächlich mikrochagriniert, gegen den Vorderrand zu ganz abgeflacht mikrogranuliert, glänzend. Flügeldecken stärker und auch etwas dichter punktiert: Bl, carinicollis Fauv. Kopf, bis auf den dunklen Scheitel und die verdunkelte Basis des Clypeus, Halsschild, Flügeldecken, bis auf eine leichte Verdunkelung in der Nahtpartie, Beine und Fühler rot. Ab- domen bis auf den gelbroten Hinterrand des 6., 7. und das ganz rote Analsegment, Brust schwarz. Kopf sehr schmal, fast so lang wie breit, flach, dicht aber wenig tief chagriniert und punktiert, der Scheitel quer einge- drückt, glänzender, der Clypeus nur an den Seiten äußerst fein gerandet, nach hinten zu durch eine quere Linie abgegrenzt. Augen klein, nierenartig vorgewölbt, von der Seite gesehen lang und schmal, von oben betrachtet liegt ihre größte Breite hinter der Mitte. Stirnhörner kurz, etwas breiter als lang, schräg nach vorne gerichtet, ihr Grat ausgebuchtet, so daß jede Ecke schwach zahnartig zugespitzt erscheint, wobei jedoch die Vorderecke die hintere etwas überragt. Halsschild sehr groß, ungefähr so breit wie lang, fast dop- pelt so breit wie der Kopf ohne Augen, um ein Drittel breiter und fast um ein Viertel länger als die Flügeldecken, mit breit abgerundeten Vorderecken, vollständig geraden und parallelen Seiten, die im letzten Drittel fast winkelig zur Basis abgeschrägt, 40 mit der Basis selbst stumpfwinkelig verrundet sind. Die Mikro- skulptur besteht aus einer körnchenartigen Chagrinierung, welche im basalen Drittel und entlang der Mittelfurche oberflächlicher ist, dadurch stärkeren Glanz hervorruft, gegen die Seiten, be- sonders aber gegen den Vorderrand zu immer stärker erhaben wird und schließlich in eine äußerst feine und sehr gedrängte, schuppenartige Körnelung übergeht. Die Punktierung besteht aus groben, sehr flachen, wenig dicht gestellten Punkten, welche gegen die Seiten und den Vorderrand zu in der dichten Mikro- körnelung fast erlöschen. Der Halsschild ist in der Mitte, von der Basis an sehr scharf gefurcht, welche Furche im vorderen Fünftel kielartig erhaben wird und schwach aber deutlich, stumpf dreieckig den Vorderrand des Halsschildes in der Mitte vor- treibt. Flügeldecken etwas länger als hinten breit, mit normalen Schultern, nach hinten etwas erweiterten Seiten, zumindest dop- pelt so fein als der Halsschild und wenig dicht punktiert. Die Zwischenräume viel größer als die Punktdurchmesser. Eine Mi- kroskulptur fehlt und ist höchstens an der Basis stellenweise angedeutet. Abdomen auf den ersten 5 Segmenten sehr flach, aber gegen den Hinderrand und die Seiten zu dichter punktiert, die Api- kalsegmente fast unpunktiert, das 6. Segment mit weißem Haut- saum. Fühler mit länger als breiten Basalgliedern, 5. und 6. Glied knopfartig, vom 7. Glied an kräftig quer. Beine wie die der übrigen Elbidus-Arten. Länge: 5 mm. Bledius (Elbidus) xiphias spec. nov. Ein Männchen in der Sammlung Frey, welches die Etikette Tunis trägt, ein Weibchen in der Sammlung Normands aus Kai- rouan. Die neue Art gehört zu den charakteristischesten der Gat- tung Bledius, von allen paläarktischen Arten leicht zu trennen sowohl durch die auffallende Skulptur wie auch durch die eigen- tümliche Körpergestalt. Am nächsten mit carinicollis Fauv. und naja Koch verwandt, welche Arten eindeutig zur Untergattung Elbidus gezählt werden können, unterscheidet sich xiphias von allen Arten dieser Untergattung im männlichen Geschlecht durch die Fortsetzung des Vorderrandkieles der Halsschildmitte in ein schwertförmiges, oben messerscharf gekieltes Halsschildhorn, wie es sonst nur den Vertretern der Untergattungen Eucerato- 41 bledius und Bledius s. str. zukommt. Durch den Mangel der Bedornung der apicalen Hälfte der Hinterschienen hat diese auf- fallende Art auf keinen Fall etwas mit den Euceratobledius zu tun und käme auf Grund der heute giltigen Systematik der Gattung nur die Untergattung Bledius verus in Betracht, die sich von den Elbidus-Arten im Grunde nur durch das Vorhan- densein des Halsschildhornes beim Männchen unterscheidet. Da jedoch die Art durch die, nahe dem Vorderrand in der Mitte deutlich gekielte Mittellinie des Halsschildes, wie durch den ganzen sonstigen Habitus ganz nahe verwandt mit den beiden typischen Elbidus- Arten carinicollis und naja ist, bei denen jedoch das Männchen kein Halsschildhorn besitzt, wäre ihre Unter- bringung in einer anderen Untergattung unmöglich. Wir haben es daher mit einem Bindeglied zwischen Elbidus und Bledius s. str. zu tun, genau se wie Bl. immarginatus Koch durch das Feh- len der Stirnhörner beim Männchen und die mangelhafte Cly- pealrandung ein Bindeglied zwischen Elbidus und Bledioides darstellt. Daraus geht aber mit Klarheit hervor, daß die Unter- gattung Elbidus von den beiden zunächststehenden Untergattungen nicht scharf abgrenzbar ist, sondern im Gegenteil durch einzelne ihrer Arten Übergänge bildet. Die Existenz dieser Untergattung ist daher im natürlichen System unbegründet und überflüssig. Die neue Art unterscheidet sich von den beiden nächsten Verwandten außer durch das Vorhandensein eines Halsschild- hornes beim Männchen, durch die viel breitere und robustere Gestalt, die beim Männchen schräg nach vorne und außen ge- richteten Stirnhörner, die gegen den Vorderrand zu besonders deutlich und dicht werdende, perlartige Körnelung des Hals- schildes, die sogar auf das Halsschildhorn des Männchens über- greift, durch die stark queren, sehr kurzen Flügeldecken, die sehr dicht und punktgrubenartig, flach punktiert, zwischen der Punktierung aber, besonders gegen die Basis der Flügeldecken zu, dicht, fast körnelig mikroskulptiert sind und durch dunklere Färbung. Sowohl bei carinicollis als auch bei naja sind die Flügeldecken mindestens so lang wie hinten breit, zwischen der Punktierung glänzend glatt, tief eingestochen und nicht sehr dicht (die Zwischenräume sind deutlich größer als die Punktdurch- messer, bei xiphias viel kleiner als diese) punktiert. Unter allen mit einem Halsschildhorn des Männchens versehenen, paläark- tischen Bledius-Arten durch die kurzen, queren Flügeldecken, die fast um ein Drittel kürzer sind als der Halsschild, durch den 42 am Vorderrand mit Körnchen dicht besetzten Halsschild und durch das oben messerscharf gekielte, seitlich vollkommen flachge- drückte Halsschildhorn des Männchens besonders ausgezeichnet. Schwarz, die Flügeldecken rötlich pechfarben bis rotbraun, das Abdomen an der Spitze rötlich, Beine und Fühler dunkel bis hell rotbraun, die ohren- oder hornförmigen Fühlerhöcker rötlichbraun durchschimmernd. Kopf des Männchens quer, flachgedrückt, dicht und tief chagriniert, am Scheitel in der Mitte glänzend, hinten quer ein- gedrückt. Die Augen relativ klein, stark und halbkugelig vor- gewölbt. Die Stirnhörner sind schräg nach außen vorgestreckt, entspringen über den Augen und sind auf ihrem Grat leicht konkav, wodurch die Vorder- und Hinterecken schwach vorragen. Beim Weibchen ist der Kopf etwas schmäler, dichter chagriniert, auf der Mitte des Scheitels mit einer kleinen glänzenderen Stelle, die in der Mitte ein flaches Grübchen trägt. Die Fühlerhöcker sind ohrenförmig emporgewölbt. Die Augen sind um ein Drittel kleiner als beim Männchen, schwächer vorgewölbt. Der Clypeus ist bei beiden Geschlechtern vorne ungerandet, die Seitenränder gegen die Fühlerhöcker zu deutlich emporgewölbt. Beim Weib- chen ist der Clypeus nach hinten zu deutlicher durch eine feine; eingeritzte Querlinie abgegrenzt. Halsschild beim Männchen sehr groß, widderartig, etwas weniger als doppelt so breit wie der Kopf ohne die Augen, gut um ein Drittel breiter und ungefähr um ein Viertel länger als die Flügeldecken. Die Skulptur besteht aus ziemlich groben, dicht gestellten flachen Punkten, welche auf der Scheibe spär- ‚licher gestellt sind, um die Mittelfurche aber stellenweise in Längsrunzeln entarten, gegen die Seiten zu immer dichter werden, um an den Seiten selbst in ihrer Mitte perlartige Körnchen zu entwickeln. Gegen den Vorderrand zu geht die Punktierung, sowie auch die flache Mikrochagrinierung in zahlreiche unregel- mäßige, perlartige Körnchen über, welche den ganzen Vorder- rand, aber auch das Halsschildhorn besetzen. Die feine aber tief eingegrabene Mittelfurche entspringt an der gerandeten Halsschildbasis und geht im vordersten Fünftel in einen scharfen Kiel über, der sich, weit über den Vorderrand des Halsschildes vorragend, zu einem oben messerscharfen, seitlich vollständig flachgedrückten, hornartigem Fortsatz entwickelt. Dieses Hals- schildhorn des Männchens ist etwas weniger lang als die Hälite des Halsschildes in der Mitte gemessen, hat von der Seite ge- 43 sehen eine höhere Basalhälfe, die nasenartig zur Spitzenhälfte abfällt. Der Vorderrand des Halsschildes ist gerade oder schwach konkav, die Vorderecken breit abgerundet, nach vorne nicht aus- gezogen, die Seiten sind nahezu bis zum basalen Drittel gerade und fast parallel, dortselbst zur Basis abgeschrägt und mit dieser breit verrundet. Beim Weibchen ist der Halsschild weniger monströs entwickelt, nicht widderartig, nur um die Hälfte breiter als der Kopf ohne die Augen, bloßsum ein Viertel breiter und wenig länger als die Flügeldecken. In der Skulptur mit dem Männchen übereinstimmend ist der Vorderrand gerade abgestutzt oder schwach konkav, die Vorderecken jedoch sehr kurz und fein, aber doch deutlich spitz ausgezogen, die Basis rückwärts noch breiter als beim Männchen, mit den Seiten verrundet. Fig. 1 Fig. 2 Fig. 3 Bledius xiphias Bledius naja Bledius carinicollis nov, nov. Fauv. Flügeldecken quer, hinten um ein Drittel breiter als an den Seiten lang, mit kräftigen Schultern, parallelen, nach hinten kaum erweiterten Seiten, zu den Nahtecken deutlich abgeschräg- tem Hinterrand, sehr grob, etwas stärker als der Halsschild und dicht, dabei flach, nabelartig punktiert, zwischen der Punktierung netzartig chagriniert; gegen die Basis und die Nahtdepression zu wird diese Mikroskulptur besonders dicht und tief. Die Zwischenräume deutlich kleiner als die Punktdurchmesser. 44 Abdomen oberflächlich netzartig chagriniert, die 5 proximalen Segmente grob, flach, an den Seiten ziemlich dicht punktiert, das 6. Segment sehr spärlich punktiert, an seinem Hinterrand mit einem weißen Hautsaum, die Ecken des 7. Tergites deutlich, beim Weibchen zahnartig vorgezogen. Fühler mit länger als breiten Basalgliedern, zur Spitze kräftig erweitert, die vorletzten Glieder deutlich quer. Beine mit jenen der anderen Elbidus-Arten übereinstimmend. Länge: 5—5,25 mm. Bledius (Elbidus) convexicollis Bernh. Bernhauer, Entomol, Zeitschr. Frankfurt XXV, 1913. 259, Im Katalog paläarkt. Käfer von Winkler ist diese Art irr- tümlich an falscher Stelle, nämlich in der Untergattung Bledius sensu strictu angeführt. Durch den Mangel des Halsschildhornes beim Männchen, durch die wenigstens beim Männchen schwach, aber deutlich aufgebogenen Seitenränder des Clypeus, durch die mangelnde Bedornung des apikalen Außenteiles der Hinter- schienen und durch die queren, wenig hohen Stirnhörner des Männchens eindeutig als Vertreter der Untergattung Elbidus charakterisiert. Die mir vorliegenden Stücke stammen aus Merw in Trans- kaspien und wurden von Dr. Bernhauer selbst, dem ich hiefür bestens danke, mit seiner Type verglichen. Danach ist bei meinem Männchen der Halsschild weniger stark gewölbt, die Flügeldecken sind ein wenig länger. Die Art steht dem hinnulus Er. nahe, von dem sie jedoch schon durch die dunkle, rötlich pech- farbene Allgemeinfärbung leicht zu unterscheiden ist. Bledius (Bledioides) rastellus ssp. bavaricus nov. Mir liegt ein reiches Material dieser Form aus Bayern vor, welches von Herrn Stöcklein in Wolfratshausen und Grünwald aus dem Hochwassergenist der Isar gesiebt und in zwei Stücken auch in den Innauen von Ering aufgefunden wurde. Scheinbar wegen der großen Variabilität dieser Art wurde sie bisher von verschiedenen Autoren als Bl. denticornis, opacus, erraticus und bosnicus bestimmt, von welchen Arten sie sich aber leicht tren- nen läßt. Bledius rastellus wurde von Thomson aus Skandinavien be- schrieben. Mir liegen locotypische Individuen aus Norwegen und Schweden vor, die mit der Thomsonschen Originalbeschrei- 45 bung ausgezeichnet übereinstimmen, nicht aber dem von Everts!) angegebenen Merkmal der kurzen Flügeldecken entsprechen. Dieses Merkmal wird beim Vergleich mit pallipes nicht von Thomson erwähnt und besitzen die norwegischen Stücke eben- solange Flügeldecken wie pallipes, das heißt dieselben sind fast um die Hälfte länger als der Halsschild. Auf was für eine Form die von Horion aus Deutschland angeführten rastellus sensu Everts zu beziehen sind, müßte an Hand der Belegexemplare eingehend studiert werden. Jedenfalls liegt mir aus Finnland (Eckerö, Terijoki, leg. Krogerus) eine kurzflügeldeckige Form vor, die wegen des breiten, queren Halsschildes mit Sicherheit auf den rastellus bezogen werden könnte und der Definition des Evert'schen rastellus entspricht. Diese Form wäre als eigene Rasse vom typischen rastellus abzutrennen. Ob die von Horion aus Borkum, Ostholstein und Schlesien angegebenen kurzflügel- deckigen rastellus das Gleiche sind wie die finnländischen, wäre jedenialls vorher genauestens zu überprüfen. Es scheint mir aber sehr zweifelhaft, daß diese deutschen rastellus alle ein- und derselben Form angehören sollen, denn bei der großen Va- riabilität und Schwierigkeit der Bestimmung der Verwandten des pallipes sind alle faunistischen Angaben nur mit der größten Vorsicht aufzunehmen. So liegen mir zwei als rastellus bestimmte Individuen eines Bledius aus der pallipes-Gruppe aus Holstein vor, die wegen des schmalen Halsschildes aber überhaupt nichts mit dieser Art zu tun haben, auch nicht mit terebrans identisch sind, sondern sehr nahe dem englisches filipes Shp. stehen, viel- leicht nur eine kleine kontinentale Lokalform desselben dar- stellen. Bl. rastellıs Thoms. ist unter den Verwandten des pallipes besonders charakterisiert durch den queren, sehr breiten Hals- schild, durch dessen tiefe und dichte Mikrochagrinierung, wo- durch er matt erscheint, durch den großen, mit stark vorge- wölbten Augen versehenen Kopf und durch die tief, aber relativ fein und sehr dicht punktierten Flügeldecken. Die Rasse bavaricus, die wohl die am meisten nach dem Süden vorgedrungene Form des nordischen Artenkomplexes der Verwandten des pallipes darstellt, ist besonders ausgezeichnet durch den stark queren, dabei kurzen und flachen Halsschild, durch flache, stellenweise erloschene Punktierung desselben, !) Entnommen aus Horion, Nachtrag zur Fauna germanica 1935. 160. 46 durch den gerade abgestutzten Vorderrand und dadurch be- dingte scharfe Vorderecken des Halsschildes, durch den breiten Kopf, der samt den Augen so breit wie der Halsschild am Vorderrand ist, durch kürzere, zur Spitze kräftiger verdickte Fühler, durch sehr breite, die Länge des Halsschildes fast um die Hälfte übertreffende Flügeldecken, durch kleinere Gestalt unddurch die vollkommen konstante, eigentümliche Färbung der Flügeldecken. Diese sind dunkelbraun, am dunkelsten an der Basis und an der Naht, werden gegen die Seiten zu allmählich aufgehellt, so daß, von der Seite gesehen, die umgebogenen Stellen der Flügeldecken hell rotbraun sind, während die echten Epipleuren wieder dunkel erscheinen. Diese Färbung ist voll- kommen konstant und steht in diesem Ausmaß unter den ver- wandten Arten isoliert da, scheint auch keine nennenswerte Variationsbreite aufzuweisen. Bei nigrinen Individuen, die üb- rigens sehr selten sind und mit Ausnahme der Basis dunkle Fühler besitzen, sind die Flügeldecken schwarz, wobei jedoch die umgeschlagenen Seiten bis zur inneren Epipleuralbegrenzung hellbraun bleiben, während bei unausgefärbten oder albinisti- schen Äberrationen die ganzen Flügeldecken hell rötlichbraun oder gelbbraun sind. Sehr interessant ist bei dieser Rasse auf der einen Seite die außerordentliche Konstanz der Färbung der Flügeldecken, auf der anderen Seite die ebenso außerordentliche Variabilität der Form der Halsschildhinterecken. Während beim echten rastelius, pallipes und den übrigen Verwandten dieser Arten!) auf der Halsschildeckenform meistens ihr systematischer Wert begründet ist, sehen wir beim bavaricus alle Uebergänge von scharfen, rechtwinkeligen Hinterecken, die durch eine vor den Hinterecken tiefe Ausbuchtung der Seiten des Halsschildes hervorgerufen werden, bis zu vollständig stumpfen Hinterecken, in welchem Fall die herzförmige Ausbuchtung der Seiten voll- ständig fehlt und die Seiten einfach zur Basis abgeschrägt ein- gezogen sind. Dieser großen Variabilität ist es sicherlich auch zuzuschreiben, daß der bavaricus bisher als aberrative Form mehrerer anderer Arten aufgefaßt wurde und zwar die Exem- 1) Hierher gehören pallipes Grav., rastellus Thom., terebrans Schiödte, vilis Mäkl., Annae Shp., filipes Shp., Campi Bndr., fuseipes Rye, Bernhaueri Popp., arcticus Sahlbg., Poppiusi Bh.. jadarensis Hell. und die beiden erst kürzlich in den Annales Entom, Fennici III. 1937. 185—192 von Kangas aus Finnland beschriebenen kutsae und fennicus. 47 plare mit scharf prononcierten, rechten Hinterecken des Hals- schildes als dunkle Aberrationen des denticollis Fauv., die Exem- plare aber mit stumpfen Halsschildhinterecken als dunkle Aber- rationen des opacus Block oder als dunkle Aberrationen des erraticus Er. oder endlich als Variation des bosnicus Bh., bei welcher eine feine Mittelfurche des Halsschildes angedeutet ist, wobei der bosnicus tatsächlich in der Färbung meistens voll- ständig dem typischen bavaricus gleicht. Als typische Form des bavaricus hat, da in der überwiegenden Mehrheit von Indi- viduen vorhanden, jene zu gelten, bei welcher die Seiten des Halsschildes knapp vor den Hinterecken kurz ausgeschweilt und dadurch die Hinterecken rechtwinkelig, scharf abgesetzt sind. Exemplare, bei denen die Halsschildseiten zur Basis ein- fach abgeschrägt eingezogen und die Hinterecken dadurch stumpf- winkelig erscheinen, sind viel seltener als die typische Form und wären, da die Möglichkeit einer Fehlbestimmung in eine ganz andere Artengruppe vorliegt, als var. obtusicollis zu be- zeichnen. Der Vollständigkeit halber möchte ich noch auf eine deutsche Art hinweisen, welche dem bavaricus in der Färbung und Größe sehr ähnlich ist, mit ihm jedoch systematisch nichts zu tun hat. Es ist dies der von Dr. M. Bernhauer aus den Hohen Tauern beschriebene Bl. fontinalis, von dem sich eine Cotype in der Sammlung Frey befindet. Dadurch daß die Flügeldecken schwarz, auf ihren umgeschlagenen Seitenteilen aber, die Epipleuren in- begriffen, rötlich gefärbt sind, erinnert diese interessante Art an den bavaricus, unterscheidet sich von ihm jedoch, in die nächste Verwandtschaft des bosnicus Bh. gehörend, durch das Fehlen der feinen Mittelfurche des Halsschildes, durch die unten backen- artig aufgetriebene Schläfenpartie, den flachen, unbewehrten Clypeus, die viel schwächer vorgewölbten Augen, andere Form des Halsschildes und durch die feine Skulptur der Flügeldecken. (Schluß folgt.) 48 = Vorbemerkungen zum Katalog der Tenebrioniden von H. Gebien. Der erste Teil des „Kataloges der Tenebrioniden“ von H. Gebien ist in den „Pubblicazioni del Museo Entomologico „Pietro Rossi“, Band Il, 1937, Seite 505 bis 883 erschienen. Nach dem im Marz 1937 erfolgten Tod des Herausgebers dieser koleopterologischen Fachschrift, des Fürsten Alexander C. della Torre e Tasso, wurde dessen Museum „Pietro Rossi“ in Duino aufgelost und damit auch der weitere Druck der Museums-Zeitschrift in Udine eingestellt. Es bestand nun die große Gefahr, daß durch diese unvorhergesehenen Umstände das so wichtige Werk Gebiens fragmentarisch werden sollte. Durch eine besondere finanzielle Unterstußung unseres zweiten Vorsißkenden, des Herrn Georg Frey in München, ist es nun gelungen, den weiteren Druck des Werkes von Gebien ın unserer Vereinszeitschrifi zu sichern. Ich möchte daher nicht versäumen, Herrn Georg Frey als bekannten Förderer unserer Wissenschaft an dieser Stelle meinen wärmsten Dank ım Namen der Münchner Entomo- logischen Gesellschaft auszusprechen. Gleichzeitig ist es für mich eine angenehme Pflicht, Herrn Dr. B. Parisi, Direktor des Museo Civico di Storia Naturale in Mailand herzlich zu danken, der sich in großzugiger Weise dazu bereit erklärte, 100 Exemplare des Il. Teiles des Kataloges zu unserer Verfügung zu halten, um später die Herausgabe des Kataloges als vollständiges Werk zu ermöglichen. Aus diesem Grunde befindet sich neben der normalen Pagination in Klammern die fortlaufende Paginierung, welche sich auf den ersten Teil des Kataloges bezieht. C. Koch, Schriftleiter der koleopterologischen Sektion. Katalog der Tenebrioniden Von H. Gebien, Schmalenbeck. Teil I (abgeschlossen 1. April 1958) 7. Eleodini Blaisd. Bull. U. S. Nat. Mus. 63, 1909, 1 - 524, t. 1-3, (Mon.) Mitteilungen d. Münchn. Ent Ges, XXVIII (1938) H.1. 4 49 (371) H. GEBIEN Eleodes Esch.*) Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 8. — Sol. Studi Ent. 2, 16848, 154 (8); 235 (80). — Lec. Proc. Phil. 1858. 180. — Lac. Gen. Col. 146. — Horn. Revis. 301. — L.& H. Class. Col. Am. 1865, 5374. — Cas. Ann. N. Y. 5, 1690, 394. — Blaisd. Mon. 29, 31, Ent. News 21, 1910, 60—67 ; Pan Pac. Ent. 2, 1925, 78 —80 (neuer Katalog). — Cas. Can, Ent. 42, 1910, 112—114. Xysia Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. — Lap. Hiıst. Nat. 2, 1840, 201. Biologie: Williston, Psyche 4, 1884, 168, 169. — Cooley, Agr.Expt. Sta. Bozeman Bull. 98, 1914, 125 —136 (Rev. Appl. Ent. 2, 1914, 5357). — Journ. Econ. Ent. Concord. 7, 1915, 242—247. (Rev. appl. Ent. 3, 1915, 452). — Hoerner. Off. State Ent. Colorado Circ. 43, 1925. (Rev. appl. Ent. 1925, 124) — Greene Pr. U. S.Nat. Mus. 66, art. 29, nr. 2566, 1—26. (Rev. appl. Ent. 1925, 258... — Wade & St. George: Journ. Agr. Res. 26, 1924, 547—566. Typus: dentipes. subgen. Melaneleodes Blaisd. Blaisd. Mon. 33, 34, 35, 36. _ 4839. debilis L. Proc. Phil 1858, 165. — H. Rev. 308. N. Mex. Ariz. — Cas. Ann.N. Y. 5, 1890, 396. — Blaisd. Mon. Tex. AO ae An 26 OT 4840. segregata Cha. Biol. C. A. 1692, 513. Mex. 45841. aequalis Say, Bost. Journ. Sc. 1, 1835, 185. — L. Mex. Compl. Writ. Th. Say 2, 1859, 657. a. ? alutacea Sol. Studi Ent. 2, 1848. 237 (91), 240 (94). | b. Maillei Sol. l. c. 237 (91), 247 (101). 4842. carbonaria Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 260 — Col. or. N. L. Compl. Writ. Th. Say, 2. 1859, 125. Proc. Mex. Ariz. Phil, 1656, 181. — H. Revis. 303, 308. — Cas. Tex. Ann. N. Y. 5, 1890, 395. — Blaisd. Mon. 40, AS OL 10), Im Aldo) a. f. glabra, Blaisd. Mon. 47, 48. t. 10, f. 9. *) Dem Katalog dieser Tribus liegt eine Liste zugrunde, die Herr Prof. Blaisdell, der gründliche Kenner der schwierigen Gruppe für diese Veröffent- lichung zusammenstellte. Ich danke ihm, der mir auch eine neue Liste der Coniontini mit grundlegenden Änderungen übergab, auch an dieser Stelle fur seine wertvolle Hilfe. s0 KATALOG DER TENEBRIONIDEN 4845. 4544. 4845. 4846. 4847. 4848. 4849. 4850. 4851. 4852. 4853. 4854. 4855. nitida Cas. Ann. N.Y. 6. 1891, 58. — Blaisd. Mon. 493. a. dolosa Blaisd. Mon. 40, 57. b. ssp. ampla Blaisd. Mon. 40, 53, t. 4, f. 27, t. 10, IL, 7%, (6% immunis L. Proc. Ac. Phil. 1858, 186 a. 1. interstitialis Blaisd. Mon. 47, 48. b. ssp. soror L. |]. cit. 185.:— Blaisd. Mon. 40, SOLO mazatzalensis Blaisd. Pr. Cal. Ac. Sc. (4) 14, 1925, :379. elongatula Esch. Zool. All. 3, 1829, 13. chihuahuensis Cha. Biol. C.-A. 1884, 86, t. 4, f. 14. obsoleta Say, lourn. Ac. Phil. 3, 1823, 261. — L. Compl. Wrt. Th. Say, 2, 1859, 1535. — H. Revis 305, 308. — Blaisd. Mon. 40, 58, t. 5, f. 1 4215, E10 721512: . f.. glabra Blaisd. Mon. 60. . f. typica Blaisd. Mon. 60, 61. . f. punctata Blaisd. Mor 60. ssp. anneclans Blaisd. Mon. 60. ssp. porcala Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 396. = Blaisd® Mon240N63, 1 31. NA2R 109212 Biologie :Barber, Journ. Econ. Ent. M. 11, 1918, 268. (Rev. appl. Ent. 6, 1918, 312). m a m) ler o dilaticollis Cha. Biol. C.-A. 1884, 83, 515, t. 4, f. 10. Knausi Blaisd. Mon. 40, 67, t. 4, f. 24, }. 10, f. 15, 16. polita Cha, Biol. C.-A. 1892, 513. rotundicollis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. — Cha. BiIok @FA216954. 028 8 4,1. 0,7. a.?parva Say, Bost. Journ. Nat. Hist.1, 1835, 186. - L. Compl. Wnit. Ih. Say, 2, 1859, 656. anqulata Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. omissoides Blaisd. Stylops 4, 1955, 157. omissa L. Proc. Phil. 1858, 186. — H. Revis. 308. — Blaisd. Mon. 40, 72, 73, t.2, f.3, 4, t. 10,12—4 a. interrupla Blaisd. Ent. News 3, 1892 241. b. f. cafalinae Blaisd. Mon. 73 c. f. communis Blaisd. Mon. 73, t. 2, f. 2 d. f. emarginata Blaisd. Mon. 74. e. ssp. peninsularis Blaisd. Mon. 40, 79 f. ssp. pygmaea Blaisd. Mon. 40, 77,1. 2, f.9, 10., t: 10,1... 6 g. ssp. borealis Blaisd. Mon. 79. Biologie: Monthly Bull. State Comm. Hortic. Sacramento 2, 1913, 627 (Rev. appl. Ent. 12.1913, 3853.) h. ssp. fumida Blaisd. Tr. Amer.59, 1953, 194. Ariz. Ariz. N. Mex. Sonora Tex. Arız. Mex. Mex. von Kans. bis N. Mex. Ariz. Tex. Nebr. et N.Mex.Color. Color. Arız. N. Mex. Mex. N. Mex. Mex. Mex. Mex. Cal. Nied. Cal. Cal. Cal. a! (373) H. GEBIEN 4856. maura Say, Bost. Journ. Nat. Hist. 1, 1835, 184. — Mex. L. Compl. Writ. Th. Say, 2, 1859, 656 a. elongatula Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 242. (96). 4857. amaura Cha. Biol. C.-A. 1892, 514. Y a. maura Cha. Biol. C.-A. 1864, 81, 1.4, f.4, 5. . Mex. 4856. scapularis Cha. Biol. C.-A. 1884, 81. Mex. 4859. quadricollis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 12, }. 14. f.5. Cal. — Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, 268. —L. Proc. Phil. 1856, 181. — H. Revis. 303, 308. — Cas. ° Ann. N. Y 5, 1890, 395. — Blaisd. Mon. 40, let 2 NOT RON 208 210 Wie: a. f. tarsalis Cas. |]. c. 399; 7 1893, 597. — Blaisd. Mon. 85, t. 2, f. 5—7. b. ssp. Jusirans Blaisd. Mon. 40, 89. c. ssp. lassenica Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, Arız. Cal. 1925, 373. € Biologie: Cooke & Riley, Bull. Dept. Agr. Ent. 4, 1884, 90. 4860. vicina L. Ann. Lyc. 5, 1851, 155. — H. Revis. 308. Cal. Mex. — Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 395. — Blaisd. Mon. 493. 4861. anthracina Blaisd. Mon. 40, 87. ÄATIZ. 4862. cuneaticollis Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 397. — Blaisd. Cal. Mon407 911985: 7 1812 10772 4863. humeralis L. Ent. Report 1857, 50; Proc. Phil. 1858, Oreg. Idah 182. — H. Revis. 305, 309. — Blaisd. Mon. Wash. Terr. Al, OS ES 5 150) 15 AO, a. latiuscula Walk. Natur. Vancouver 1866, 2, 329. 4864. reducta Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4). 14, 1925, 377. Utah 4665. concinna Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4), 14, 1925, 361. Utah, Nev. a. granulato-muricala Blaisd. Mon. 97, t. 10, f. 20. 4866. coloradensis Blaisd. 1. c. 360. Color. a. Zuberculo-muricafa Blaisd. Mon. 97. 4867. fuscipilosa Blaisd. 1. c. 376. Utah 4868. Tanneri Blaid. Pan. Pac. Ent. 8, 1932, 74. Utah 4869. Rileyi Cas. Ann. N. Y. 6, 189, 57. — Blaisd. Ariz. Idaho Mon. 41, 100; Pan. Pac. Ent. 12, 1956, 163. 4870. parowana Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 374. Utah a. var. mimica Blaisd. loc. cit. 375. 4871. iricostata Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 262. — Mex. Tex. L. Proc. Phil. 1856, 181. — H. Revis. 503, 507. N. Mex. Kans. — Blaisd. Mon. 41, 104, }. 3, f. 20. Color. eic. .a. alternatla Kirby Fn. bor. Amer. 4, 1637, 232. 32 KATALOG DER TENEBRIONIDEN 4872. 4875. 4874. 4875. 4876. 4877. 4878. 4879. 4880. 4881. 4882. b. planata Sol. Studi Ent. 2, 1848, 366 (220). c. f. /ypica Blaisd. Mon. 106. d. f. coslala Blaisd. Mon. 106. e. f. ovalis Blaisd. Mon. 106. f. robusta L. Proc. Phil. 1858, 183. — Blaisd. Mon. 106. Biologie: Williston, Psyche 4, 1884. 168. — Bruner, Bull. 26, Div. Ent. Dept. Agqr. 1892, 11-12. — Baerg, Journ. Econ. Ent. Concord. N. H. 14, 1921, 100 (Rev. appl. Ent. 9, 1921, 249). — Mc Colloch Journ. Econ. Ent. 11, 1918, 212—224. (Rev. appl. Ent. 6, 1918, 307-309). pedinoides L. Proc. Phil. 1858. 183. — H. Revis. 503, 307. — Blaisd. Mon. 41, 109. }. 1, f. 11, 5, 10), 1, 24 var. asperala L. loc. cit. 183. speculicollis Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 382. Wenzeli Blaisd. loc. cıt. 381. neomexicana Blaisd. Mon. 41, 113, }. 10, f. 2. tessellata Cha. Biol. C.-A. 1892, 517. connata Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 243 (97). curia Cha. Biol. C.-A. 1884, 82, 1. 4, f. &. subgen. Litheleodes Blaisd. Mon. 53, 34, 35, 114. arcuata Cas. Contr. Col. N. Amer. 1, 1864, 47; Ann. N. Y 5, 1890, 395. — Blaisd. Mon. 116, A219 Pan-PaezEnn2r1925779: a, sonorae Ch. Biol. C.-A. 1884, 85, 516.1. 41. 13. stolida Cha. Biol. C.-A. 1884, 92. extricata Say, Journ. Ac. Phil 3, 1823, 261. — L. Proc. Phil. 1858, 181. — H. Revis. 303, 309. — Cas. Conitr. Col. N. Amer. 1, 1884, 48. — Blaisd&Mon-1lo, 12121. 127.127 71122207285 a. ssp. convexicollis Blaisd. Mon. 123. b. ssp. cognala Hald. Stansbury Expl. Append.C, 1852, 376. — Cas. Ann.N. Y.5, 1890, 395, 501. c. f. iypıca Blaisd. Mon. 123. d. f. punctala Blaisd. Mon. 123. e. f. elongata Blaisd. Mon. 123. f. ssp. arizonensis Blaisd. Mon. 116, 125; Pan. Pac. Ent. 2, 1925. 79. g. ssp. utahensis Blaisd. Can. Ent. 55, 1921, 131. Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 79. granulata L. Ent. Report, 1857, 50. — H. Revis. 305, 309. — Blaisd. Mon. 116, 127, }. 4, f. 28. (574) Tex. let ex N. Mex. Mex. Mex. Mex. Ariz. Mex. Kans. Nebr. Colorsliex Utah, brit. N. Amer. Wyom. Mont. Color. N.Mex. Ariz. Ariz. Utah. Oreg. Cal. 33 (375) H. GEBIEN 4883. 4884. 4885. 4885. 4887. 48688. 4889. 4890. 4891. 4892. 4 a. ?subaspera Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 246 (100). b. subtuberculata Walk. Natur. Vancouver 1866, (II) 328. c. ssp. aspera L. New. Spec. Col. 1866, 115. — Blaisd. Mon. 131. d. ssp. oblusa L. Proc. Phil. 1861, 352. — Blaisd. Mon. 131. corvina Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. Sc., 1, 1921. 224, Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 79. papillosa Blaisd. Ent. News 28, 1917, 226. a. fuberculata [= granulala f. iuberculala) Blaisd Mon JS 1.116,1.7223 Leicheri Blaisd. Mon. 116, 133, t. 3, f. 5, 6, }. 11, f. 25, 26, Pan. Pac. Ent. 12, 1956, 163. Vandykei Blaisd. Mon. 116, 136. a. var. parvula Blaisd. Mon. 137, Pan. Pac. Ent" 2710259779) b. var. modificala Blaisd. Can. Ent. 53, 1921, 151, Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 79. Biologie: HyslopU.S. Dept. Agr. Bull. Ent. 95, pt. 5, 1912, 78, figs. subgen. Tricheleodes. Blaisd. Mon. 34, 35, 156. hirsuta L. Proc. Phil. 1861, 352. — H. Revis. 304, 315. — Blaisd. Mon. 138, 139, }. 11, f. 30. pilosa H. Revis. 305, 314. — Blaisd. Mon. 136, 142, 1. 4, f. 14, t. 11, f. 27-29. a. ssp. ordinata Blaisd. Mon. 143. spoliata Blaisd. Tr. Amer. 59, 1953, 196. barbata Wickh. Ent. News 29, 1918, 256. subgen. Pseudeleodes. Blaisd. Mon. 34, 35, 146. qranosa L. New Spec. 1866, 116, — H. Revis. 504, 314, 1. 14, f. 17. — Blaisd. Mon. 147, t. A, f. 135, nal, 5 Sl, 2% a. ssp. fortis Blaisd. Mon. 150. subgen. Promus. L. Glass. Col. N. Amer. 1862, 226. — H. Revis. 302, 318. — Blaisd. Mon. 34, 34, 35, 132. insularis Linell, Proc. Ent. Wash. 4, 1901, (1899), 181. — Blaisd. Mon. 156, t. 4, f. 22, }. 11, f. 12. a. ssp. i/erricola Blaisd. Ent. News 21, 1910, 61. (=f. peninsularis Blaisd. Mon. 159.) N. Mex. Cal. Cal. Cal. Nev. Idaho Cal. Cal. Nevada Cal. Nevada, Oreg. Oreg. N. Mex. Cal. Nevada Nied. Cal. KATALOG DER TENEBRIONIDEN (376) 4895. impolita Say, Bost. Journ. Nat. 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Mex. Tex. Arız. Idaho Oreg. Cal. Kans. bis Tex. Tex. Tex. Nebr. Kans.Dakota Kans. Tex. Color. etc. Cal. Cal. Arız. Cal. Color. Tex. N. Mex. Mex. Color. Kans. N. Mex. Tex. Mex. KATALOG DER TENEBRIONIDEN (578) a. Leconlei nom. nov. Gemm. Col. Hefte 6, 1870. 122. b. sulcata L. Proc. Phil. 6, 1852, 67; 1858, 181. c. f. /ypica Blaisd. Mon. 219. d. ssp. connexa L. Ent. Report 1857, 49. — Tex. N. Mex. Blaisd. Mon. 220. Proc. Cal. Ac. (4), 14, 1925, 364. e. ssp. altenuala Blaisd. Ent. News 29, 1918, 168. f. ssp. sculplilis Biaisd. Mon. 220. Ariz. etc. g. ssp. Imilabilis Blaisd. Ent. News 29, 1918, 167. Utah, Wash. h. /aevis Blaisd. Mon. 220. 1. ssp. immunda Blaisd. Pan. Pac. Ent.2, 1925, 77. Ariz. k. elongala (— hispilabris f. elongata) Blaisd. Mon. 220. l. ssp. nupla L. Proc. Phil. 1858, 183. — Blaisd. Tex. Mon. 220. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 384. 4914. subpinguis Blaisd. Mon. 234, 247, t. 5, f. 18, t. 12, [8558 Tex. 4915. composita Cas. Ann.N.Y.6, 1891, 58. — Blaisd. Tex. Mon. 221. 4916. gracilia L. Proc. Phil. 1858, 184. — H. Revis. 305, N. Mex. Ariz. 312. — Blaisd. Mon. 235, 237, 1.4, f. 19, 1.10, Tex. 52% Cal. a. ssp. distans Blaisd. Mon. 235, 242, }.5, f. 19, 5 12, 6 Sul 4917. caudifera L. Proc. Phil. 1858, 184. — H. Revis. Color. Arız. 304, 314. — Blaisd. Mon. 212, 212, 225, 1. 4, Tex. N. Mex. er 100 290508 a. f. typıca Blaisd. Mon. 228. b. f. glabra Blaisd. Mon. 228. Anzle c. f. sublaevis Blaisd. Mon. 228. Ariz. d. f. scabra Blaisd. Mon. 228. N. Mex. 4918. longipilosa H. Tr. Amer. 18, 1891, 42, t. 1, f. 13. — Cal. Nev. Blaisd. Mon. 212,212, 212,230, 1.4, f. 23,1.10, f.31. 4919. dentipes Esch. 1829. — Guer. Mag. Zool. 1834, 31, Cal. t. 117. — Mann. 1845. — Lap. 1840. — Sol. 1848. — L. 1856. — H. Revis. 304, 314. — Blaisd. Mon. 234, 251, 254, }. 3, 1. 9-11, t. 6, 189197 72.0.0.1, 3, 10-5415 — EI 6111207107 1333315, are 15, 17% 118: a. perpunclala Blaisd. Ent. News 29, 1918, 386. b. elongata Blaisd. Mon. 254. c. ssp. sublitoralis Blaisd. d. ssp. sordida Blaisd. Can. Ent. 67, 1955, 30. Cal. e. ssp. iularensis Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 386. 34 (379) H. GEBIEN 4920. 4921. 4922. 4925. 4924. 4925. 4926. 4927. 4928. 4929. 4950. 58 f. ssp. paradoxa nom. nov. Blaisd. Pan. Pac. Ent. 8, 1931, 78. g. montana Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 385. h. ssp. prominens Cas. Ann.N. Y.5, 1890. 401. — Blaisd. Mon. 254. i. ssp. marinae Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 218. k. ssp. confinis Blaisd. Ent. News 6, 1895, 237. Men. 255. E35, 1.152.2.10,21 56. Pan Pae Ent. 2, 1925, 79. l. f. robusta Blaisd. Mon. 255. m. ssp. elegans Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 401. — Blaisd. Mon. 255. n. ssp. pertenuis Blaisd. Mon. 253. Biologie: Larve: Gissl. Bull. Brookl. Soc. 1, 1880, 19, f.4, 5. — Blaisd. Mon. 494, 495, 496, AR la 5 Ai Anatomie: Gissl. Psyche 2, 1879. 209, f. 10. subeylindrica Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 400. — Blaisd. Mon. 235, 246. amedeensis Blaisd. Tr. 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Mon. 254, 260,282 5, 32 UT 2: ÄATIZ. Cal. Nev. Color. Arız. Cal. Nied. Cal. Ariz. Cal. Mex. Ins. Cal. Ins. Cal. Nied. Cal. Nied. Cal. Cal. Cal. 4931. 4932. 4935. 4934. 4935. 4956. 4937. 4938. 4939. 4940. 4941. 4942. 4943. 4944. 4945. KATALOG DER TENEBRIONIDEN a. ssp. minor Blaisd. Mon. 283. b. ssp. apprima Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 219. c. insularis Blaisd. Mon. 284. Eschscholßi Sol. Studi Ent. 2, 1848, 238 (92), 254 (108). — Cha. Biol. C.-A. 1884, 77, t. 3, f. 24. = Blaisd: Mon: 255, 285. 1. IL 5 a. ssp. Jucae L. New. Spec. Col. 1866, 114. — H. Revis. 305, 312. — Blaisd. Mon. 235, 289, Belt 2A rd 1a b. f. ecaudafa Blaisd. Mon. 291. ce. f. grandis Mon. 291. rugosa Perbosc, Rev. Zool. 1839, 2635. — Biol. EA. 1884, 77: a. caudata Sol. Studi Ent. 2, 1848, 2536 (92), 255 (109). macrura Cha. Biol. C.-A. 1892, 511. mutilata Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 222. inflata Blaisd. Mon. 291, t. 1, f. 22. Proc. Cal. Ac. (4) 12, 1923, 261. Cha. adumbrata Blaisd. Proc. Cal. 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Mex. Tex: Mex. Color. Ariz. Color. Cal. Nev. Cal. Hawaı 59 (381) H. GEBIEN 4946. 4947. 4948. 4949. 4950. 4951. 4952. 4953. 4954. 4955. 4956. 4957. 4958. 4959. 4960. 60 a. Veseyi L. Proc. Phil. 1858, 187. scabripennis L. Proc. Phil. 1856, 77. — H. Revis. 304, 315. — Blaisd. Mon. 312, 338. kaweana Blaisd. Tr. Amer. 59, 1933, 203. scabriventris Blaisd. loc. cit. 202. neotomae Blaisd. Mon. 5312, 347, 1.4, f. 2, 1.12, f. 2. oblonga Blaisd. Tr. Amer. 59, 1953, 206. Blanchardi Blaisd. Mon. 312, 339, t. 6. f. 1. Fuchsi Blaisd. Mon. 312, 343, }. 12, f. 9. peropaca Cha. Biol. C.-A. 1892, 517. Horni Blaisd. Mon. 312, 350, t. 5, £. 15, t. 12, f.1, 33. a. ssp. Fenyesi Blaisd. Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 77. b. ssp. monticola Blaisd. Ent. News 29, 1918, 365. Manni Blaisd. Ent. News 28, 1917, 221. a. ssp. sierra Blaisd. Pan. Pac. Ent. 2, 1915, 78. b. ssp. variolosa Blaisd. Ent. News 28, 1917, 223. Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 80. c. ssp. patulicollis nom. nov. Blaisd. Pan. Pac. Ent. 8,:1932, 78. d. dilaticollis Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 368. parvicollis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 11. — Mann. Bull. Mosc. 16, 1845, 271. — L. Proc. Phil. 1858, 182. — H. Revis. 304, 317. — Blaisd. Meon31225S41. 1 Sn Are lee? a. ssp. planata Esch. loc. cit. 12. — Mann. loc. cıt. 270. — Blaisd. Mon. 512, 359. b. ssp. farallonica Blaisd. Mon. 356. c. ssp. sgualida Blaısd. Ent. News 29, 1918, 360. producta Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, 11. 271. — Blaisd. Mon. 312, 362, }. 12, f. 8. a. ssp. alticola Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 387. b. ssp. frita Blaisd. Ent. News 28, 1917, 225. c. ssp. constricla L. Proc. Phil. 16568, 187. — Blaisd. Mon. 312, 365. Hoppingi Blaisd. Mon. 312, 368, 1. 6, f. 2. clavicornis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 11. — Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, II, 269. — L. Proc. Phil. 1858, 18622. — H. Revis. 304, 315. — Blaisd. Mon% 912,571, 12 rer Os a. impressicollis Boh. Freg. Eugen. Resa Ins. 1858, 90. Biologie: (Puppe) Blaisd. Mon. 500, t. 13, f.1—3. scabrosa Esch. loc. cit. 11. — Mann. loc. cit. 272. — L. loc. cit. 182. — H. Revis. 317. — Blaisd. Mon. 310, 311, 312, 375, 1.5, f.22,1.8,f. 5, 1.11, f.4. Cal. Cal. Cal. Cal. Cal. Cal. Cal. Mex. Cal. Cal. Cal. Cal. Cal. Cal. Cal. 4961. KATALOG DER TENEBRIONIDEN ge rotundipennis L. Ent. Report 1857, 50. — Blaisd. Mon. 312, 384, 1. 12, f. 5, 6. — Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 217. Can. Ent. 67, 1935, 29. a. var. versalilis Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 19210217: 4962. indendata Blaisd. Can. Ent. 67, 1935, 28. 4963. 4964. 4965. 4966. 4967. 4968. 4969. 4970. 4971. cordata Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 12, t. 14, f. 6. — Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, II, 272. — Sol. Siud. Ent. 2, 1848, 237 (91), 250 (104), t. 10, f. 18. — L. Proc. Phil. 1858, 182. — H. Rewis. 304, 317. — Blaisd. Mon. 313, 379, t. 4, f. 6, 1 7, a, 16 112,016 ll) . Intricatla Mann, 1843. . stricta L. 1857. ce. f. intermedia Blaisd. Mon. 561. Ent. News 28, 1917, 224. d. adulterina Blaisd. Ent. News 29. 1918, 383. e. I. elongala Blaisd. Mon. 5683. f. f. oblonga Blaisd. Mon. 383. g. var. hybrida Blaisd. Ent. News 28, 1917, 225. iuberculata Esch. Zool. Atl. 5, 1829, 12. — Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, II. 2764. — Blaisd. Can. Ent. 67, 1935. a. f. sublaevis Blaisd. Mon. 381. Can. Ent. 67, 1935, 29. b. ssp. horrida Blaisd. Ent. News 29, 1918, 365, Ganz Enl7070. 1955728: joe) pimelioides Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, Il., 274. Mag. Zool. 13, 1843, 1. 129. — L. Proc. Phil. 1858, 182. — H. Revis. 304, 318. — Blaisd. Mons9545821 Sets l2rke a. subligata L. Ent. Report 1857, 50. b. viator L. Proc. Phil. 1856, 186; 1875, 313. c. ssp. paltruelis Blaisd. Ent. News 29, 1918, 382. Biologie: Hyslop. U. S. Dept. Agr. Bull. Ent. 95.1912} pt. 5, 80 figs. Nunenmacheri Blaisd. Ent. News 29, 1918. 163. a. var. verrucula Blaisd. loc. cit. brunnipes Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 402. — Blaisd. Mon. 313, 386. a. ssp.brevisetosa Blaisd. Ent. News29, 1918, 162. propingua Blaisd. Ent. News 29, 1918, 168. strumosa Blaisd. Pan. Pac. Ent. 8, 1932, 76. Caseyi Blaisd. Mon. 313, 318, t. 6, f. 3, t. 12, f. 12. inculta L. Proc. Phil. 1861, 352. — H. Revis. 315 — Blasd@Mon2511452941. 3: 1134 117327: a. var. alfinis Blaisd. Ent. News 29, 1918, 384. 21589) Oreg. Wash. br. Col. Oreg. Wash. Terr. Oreg. Cal. Cal. Cal. Cal. Cal. Wash. Nev. Mont. Cal. Idaho, Color. Nev. Utah Nev. Cal. Cal. 61 (383) H. GEBIEN 4972. 4973. 4974. 4975. 4976. 4977. 4978. 4979. 4980. 4981. 4982. 4983. 4984. 62 Sallaei Cha. Biol. C.-A. 1884, 89, }. 4, f. 21. gravida Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. — Guer. Mag. Zool. 1834, 30, }. 116. — Lap. 1840. — Cha. Biol. C.-A. 1885, 91. 'coarctata Cha. Biol. C.-A. 1885, 91. sulcatula Cha. loc. cit. 85, 514, t. 4, f. 9. subgen. Mefablapylis Blaisd. Mon. 34, 34, 35, 391, 1. 6, f. 16. nigrina L. Proc. Phil. 1858, 186. — H. Revis. 303, 313. — Blaid. Mon. 3953, 393, t. 1, f. 1-35, }. 6, To 7a 1201 155 1 Ban nPaceEntdo: 1929, 163. a. ssp. perlonga Blaisd. Mon. 395, 393, 398, }. 12, f. 15, Pan. Pac. Ent. 6, 1929, 1635. b. ssp. difformis Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 389. — Blaisd. loc. cit. 163. dissimilis Blaisd. Mon. 393, 393, 398, t. 5, f. 12, }. 12, f. 17. Pan. Pac. Ent. 6, 1929, 164. nevadensis Blaisd. Mon. 393, 393, 402, }. 5, f. 11, 1. 12, f. 6. Pan. Pac. Ent. 6, 1929, 164. delicata Blaisd. Pan. Pac. Ent. 5, 1929, 164. californica Blaisd. Pan. Pac. Ent. 5, 1929, 165. Schwarzi Blaisd. Mon. 393, 393, 406, 4. 5, f. 10, 1. 12, f. 16. Pan. Pac. Ent. 6, 1929, 163. distincta Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 239 (93). sulcata Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. — Cha. Biol. CERTIFIED: subgen. Sieneleodes Blaisd. Mon. 33, 34, 35, 409. gigantea Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, II, 267. Mag. Zool. 1845, }. 127. — L. Proc. Phil. 1858, 181. ‚Eere, (Gen, Col, Alk 8. Sl, ul — Ink Nevis, 303, 312. — Blaisd. Mon. 411, 412, }. 1, f. 4-6, t. 12, f. 19—20. a. ssp. meridionalis Blaisd. Ent. News 29, 1918, 387. b. ssp. gentilis L. Proc. Phil. 1858, 187. — H. Revis. 305, 311. — Blaisd. Mon. 412, 416, 1. 12, 1750! c. ssp. esiriala Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 398; 7, 1893, 597. — Blaisd. Mon. 412, 421, t. 12, f. 21. Biologie: (Larve) Gissl. Bull. Brookl. Soc. 1, 1880, 19, f. 4, 5. — Blaisd. Mon. 496. Anatomie etc. Gissl. Psyche 2, 1879, 209 fig. Mex. Mex. Ä Mex. Mex. Oreg. Arız Color. etc. Wyom. Wash. Terr. Ariz. Nevada Utah, Arız Cal. Wash. Mex. Mex. Cal. KATALOG DER TENEBRIONIDEN (384) 4985. longicollis L. Ann. Lyc. 5, 1851, 134, Proc. Phil. Ariz. N. Mex. 1856, 181. — H. Revis. 305, 311. — Blaisd. Tex. etc. Mon. Alan 425 E17 106,1. 22723 var. Haydeni L. Proc. Phil. 1858, 186. 4986. punctigera Blaisd. Stylops 4, 1935, 157. Mex. 4987. ornatipennis Blaisd. Tr. Amer. 63, 1937, 129. N. Mex. 4988. ponderosa Cha. Biol. C.-A. 1884, 84, 1892, 515, t. 4, Mex. iL Alile 4989. ruida Say, Bost. Journ. Nat. Hist. 1, 1835, 165. — Mex. L. Comp]. Writ. Th. Say, 2, 1859, 656. — Cha. BiolneFATTBBEANBAN 1 3712725: a. corlacea Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 249 (1103). 4990. glabricollis Cha. Biol. C.-A. 1884, 85, 515. Mex. 4991. angusta Esch. Zool. Atl. 3, 16829, 13. — Sol. Studi 2, Mex. 1848, 237 (91), 248 (102). — Cha. Biol. C.-A. Be! 4992. innocens L. New Spec. 1866, 114. — H. Revis. 303. Nied. Cal. 312. — Blaisd. Mon. 412, 429, 1. 4, f. 20, 21, 12,5 2a, subgen. FHoleleodes Blaisd. Tr. Amer. 63, 1937, 132. 4993. Beameri Blaisd. l. c. 132. Ariz. 4994. Bryanti Blaisd. ]. c. 134. Ariz. 4995. palmereensis Blaisd. l. c. 1356. ATiz. 4996. Forreri Cha. Biol. C.-A. 1884, 86, 516, t. 4, f. 18. Mex. 4997: olida Cha. |. c. 1892, 516. Mex. 4998. tenebricosa Gemm. nom. nov. Col. Hefte 6, 1870, Mex. 122. — Cha. Biol. C.-A. 1884, 89. a. obscura Sol. Studi 237 (91), 245 (99). subgen. Ardeleodes (scr. Arpeleodes) Blaisd. Tr. Amer. 63, 1937, 128. 4999. tibialis Blaisd. Mon. 311, 313, t. 4, f. 16, t. 11, f. Nied. Cal. 33; Blaisd. l. c. 129. a. f. oblonga Blaisd. Mon. 515. 5000. laevigata Sol. Stadi 237 (91), 244 (98). — Cha. Mex. BIoka@>A2 18855 1.4, 12.19. 5001. Solieri Cha. |. c. 1884, 89, }. 4, f. 20. Mex. a. ? celsa Say Bost. Journ., Nat. Hıst. 1, 1835, 185. — L. Compl. Writ. Th. Say. 2, 1859, 657. 5002. compressitarsis Blaisd. Stylops 4, 1935, 158. Mex. 5003. Hepburni Cha. Biol. C.-A. 1884, 88. Mex. 63: (385) H. GEBIEN subgen. Discogenia Lec. New Spec. 1866, 117. — H. Revis. 319. — L.& H. Class. Col. N. Amer. 1685, 374. — Blaisd. Mon 53, 35, 434. 5004. marginata Esch. Zool. Atl. 5, 1829, 10. — Mann. Cal. Rev. Zool. 1840, 137. Bull. Mosc. 16, 1843. II. 268. — L. Proc. Phil. 1858, 182. New Spec. 1866, 117. — H. Revis. 320. — Blaisd. Mon. 455,455, 436, 1.2, 2.11 152%.0 1.20,17.1231725: a. Fischeri Mann. |. c. 137, l. c. 269. 5005. scabricula L. Proc. Phil. 1858, 187. — H. Revis. Cal. 320. — Blaisd. Mon. 435, 435, 440, 1. 4, f. 1, u Be iR ıl2,.E 20: a. ssp. aculangula Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 225. 5006. brevicollis Gemm. Cat. 1870, 18668 (nom. nov.) Mex. a. obsolela Sol. Studi 237 (91), 238 (92). 5007. melanaria Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 13. — Sol. Studi _ Mex. 237 (91), 241 (95). 5008. obliterata Say, Bost. Journ. Nat. Hist. 1, 1835, 184. Mex. 5009. reflexicollis Mann. Bull. Mos. 16, 1843, 1 270. — Cal. Blaisd. Mon. 494. 5010. striata Guer. Mag. Zool. 1854 Melas. 30. — Lap. Mex. Hist. Nat. 2, 1840, 202. 5011. ebeninus Sol. Studi 269 (123). Neobaphion Blaisd. Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 390 Typus: planipennis. 5012. planipennis L. New Spec. 1866, 116. — H. Revis. N. Mex. Ariz. 304, 316. — Blaisd. Mon. 455, 445, t. 5, f. 6, Color. 19ER 1,7.718120010227. 5013. elongatum Blaisd. Tr. Amer. 59, 1933, 208. Nevada Trogloderes L. L. N. Amer. Ent. 1,: 1879, 2. — L. & H. Class. Col. N: Amer. 1885, 374 — Blaisd.:Mon. 29, 483. Typus: costatus. 5014. costatus L. 1. c. 3, t. 1, f. 3. — Blaisd. Mon. 486, Nev. Idahoh A, 16, 1 7, 1 5015. tuberculatus Blaisd. Mon. 486, 486, 490, 1. 6, 1 14,15, Cal. Pal2e58 Eleodimorpha Blaisd. Blaisd. Mon. 477. 5016. Bolcan Blaisd. Mon. 479, t. 6, f. 11, 12,1. 7, E. ©. Cal. ’ 1 1 2A ie 12, LS 64 KATALOG DER TENEBRIONIDEN ——_ 3 (586) Embaphion Say Say, Journ. Ac. Philad. 3, 1824, 254. — Lac. Gen. Col. 152. — L. Class. Col. N. Amer. 1862, 226. — H. Revis. 320. — L. & H. Class. Col. N. Amer. 1883, 374. — Blaisd. Mon. 29, 450. Biologie: Wade & Böving, Journ. Agr. Res. 22, 1921, 323—534. — Schwarz Amer. Natur. 18, 1884, 76. Typus: muricalum. 5017. depressum L. Ann. Lyc. 5, 1851, 136. — New Spec. Cal. 1866, 60. — H. Revis. 322, 523, t. 14, f. 41. — Blaisd. Mon. 453, 453. 5018. elongatum H. Revis. 521, 323, t. 14, f. 40, — Blaisd. Nev. Cal. Mon 4554517112777 52: 5019. glabrum Blaisd. Mon. 453, 457, t. 5, f. 14, t. 12, f. 31. Arız. N. Mex. 5020. contractum Blaisd. Mon. 453, 460, t. 5, f. 20, 1.12, N. Mex. 1.87% a. ssp. Blaisdelli Bened. Pan.Pac.Ent. 4, 1927,46. N. Mex. 5021. contusum L. Journ. Phil. (2) 4, 1858, 20. Col. Kans. Wyom. & N. Mex. 1859, 15, t.1, .8&. — H. Revis. Color. 321, 323. — Blaisd. Mon. 453, 467, }. 5, 1. &. Ariz. etc. BESTE TEN 29: a. var. lJaminalum Cas. Ann.N. Y. 5, 1890, 403. Tex. — Blaisd. mon. 472. 5022. mexicanum Blaisd. Stylops 4, 1935, 160. Mex. 5023. planum H. Revis. 321, 323, t. 14, f. 39. — Blaisd. Mon. 453, 464, t. 5, f. 9, }. 12, f. 29. 5024. muricatum Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1824, 251. — L. Compl. Writ. Th. Say 2, 1859, 149. — Lac. Gen. Col. All. t. 50, f. 2.— H. Revis. 320, 322. = 2 Blasdg Mon%453, 173, 754177212 1297228: a. concavum L. Proc. Phil. 6, 1853, 446, ın Thoms. Arcana Nat. 1, 1859, t. 12, f. 10. Biologie: Schwarz Amer. Natur 18, 1884, 76. Nycterinus Esch. Kans. Color. Tex. Color. Kans. Nebr. Esch. Zool. All. 3, 1829, 9, 13. — Sol. Studi Ent. 2, 1848, 154 (8), 267 (121). in Gay Chile 5, 1851, 213. — Lac. Gen. Col. 150. — Germain, An. Univ. Chile 112, 1903, 1—24 (Mon.). Typus: thoracicus. 5025. gracilipes Phil. Stett. Z. 25, 1864, 345. — Germ. Chile Mon. 11. 5026. abdominalis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 14. — Sol. Chile Studi 269 (123), 271, 1123); in Gay Chile 5, 1851, 215. — Germ. |. c. 12. a. abbreviatus Phil. Stett. Z. 25, 1864, 347. Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl. (1938) H. 1. (387) H. GEBIEN b. rufipes Sol. l. c. 272 (126). c. Spinolai [scr. Spinolae) Sol. ]. c. 272 (126). 5027. quadricollis Germ. ]. c. 14. Chile 5028. Mannerheimi Soll. Studi 269 (1123), 275 (1291; in Chile Gay, Chile 216. — Germ. |. c. 15. 5029. Genei Sol. I. c. 269 (123), 274 1128); I. c, 216. — Chile Gem. 1. e. 17. a. cosiulalus Phil. Siett. Z. 25, 1864, 344. 5030. thoracicus Esch. Zool. All. 3, 1829, 13, 1.14, 1.7. — Chile Gern Voy2 Eoguz 1 2718530 7 BEA a—-d. — Sol. Studi 269 (123), 270 (124); in Gay Chile 214. — Germ. |. c. 19. 5031. Jaevigatus Phil. Stett. Z. 25, 1864, 345. — Germ. Chile le: 421% 5032. rugiceps Curt. Tr. Linn. Soc. Lond. 19, 1845, 468. Chile — Er. Arch. Nat. 13, 1847, I, 116. — Germ. Ik & 22, a. elongatus Sol. Studi 269 (123), 275 (127), t. 12, f. 6-10; in Gay Chile 215, t. 19, f. 13. 5033. substriatus Sol. I. c. 269 (123), 271 (125); in Gay, Chile Chile 214. 5034. angusticollis Phil. Stett. Z. 25. 1864, 346. Chile 8. Platyscelini Lac. Gen. Col. 229. (pars,) — Sdl. Natg. V, 1, 1893, 358. — R. Best. 53, in Verh. Brunn, 42, 1904, 31. Platyscelis Latr. Latr. Fam. Nat. 1825, 375. (scr. Platyscela nom. nud.) Berth. (Übersekung) Latreille’s Nat. Fam. 1827, 367. — Lap, Hist. Nat. 2, 1840, 210. — Sol. Studi 2, 1848, 155 (7), 206 (60). — Lac. Gen. 229. — Jag. Gen. Col. Eur. 266. — Sdl. Natg. 339. — R. Fn. Germ. 333. Typus: hypolithos subgen. Pleiopleura Sdl. Sdl. Natg. 342, 343. 5035. striata Mot. Bull. Petr. 1, 1860, 307. — Sdl. Natg. 343. Turk. a. ? sulcata Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 322. b. var. ovata Ball. ]. c. 324. subgen. Platyscelis s. sir. Sdl. Nig. 342, 343. 5036. intermedia Mot. Bull. Mosc. 32, 1859, II, 481; Bull. Kirghis. Petr. 1, 1860, 307. — Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 138; D. Ent. Z. 20, 1876, 35. — Sdl. Natg. 343. 66 KATALOG DER TENEBRIONIDEN 5037. 5038. 5039. 5040. 5041. 5042. 5043. 5044. 5045. 5046. 5047. 5048. 5049. 5050. 5051. 5052. 5053. 5054. 5055. 5056. 5057. 5053. 5059. hypolithos Pall. Icon. 1781, 44, t. C, f. 10. — Fisch. 1823. — Lap. 1840. — Sol.: Studi 209 (63), t. 8, f. 8-14. —: Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 137. — Sdl. Natg. 343. a. laevis Forsk. 1775. Spinolai (scr. Spinolae) Sol. Studi 211 (65). — Sdl. Natg. 344. hungarica Friv. A’Kıralyi magyar. 1865, 200, t. 11, f. 2. — Mars. Abeille 12, 1875, 106. — Sdl. Natg. 344. picipes Gebl. Bull. Mosc. 6, 1833, 287, Bull. Mosc. Ent. 1, 1836, 260, Bull. Mosc. 20, 470. — Sdl. Natg. 344. Ganglbaueri Sdl. Natg. 344, 354. Ballioni R. Horae 23, 1889, 698. — Sdl. Natg. 345. rugifrons Germ. Ins. spec. nov. 1824, 139. Ent. Imp. Ross. 2, 1824, 194, t. 20, f. 4. — Sol. Studi 210 (64). — Sdl. Natg. 544 et nota. a. brevis Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 35. confusa Sch. (nom. nov.) Kol. Rdsch. 20, 1934, 75. a. Hauseri R. D. Ent. Z. 1899, 205. sinuata Sdl. Natq. 345, 554. subcordata Sdl. Natg. 345, 554. Gebieni Sch. Ent. Bl. 11, 1915, 88. SeidlikiR.D. Ent. Z. 1896, 173; Wien. Z. 34, 1915, 124. kirghisica R. D. Ent. Z. 1896, 174. a. var. aralensis R. |. c. 174. 1847, IV, subgen. Leipopleura Sdl. Natg. 342, 354. Faustia R. Horae 21, 1887, 361 (27). rubripes R. Horae 23, 1889, 700. — Sdl. Natg. 346. micans R. Horae 23, 1889, 699. — Sdl. Natg. 346. aenescens Blair, Ann. Mag. (9) 11, 1925, 284. integra R. Horae 21, 1887, 382 (28). — Sdl. Natg. 346. Reitteri Sdl. Natg. 346, 354. rufipalpis R. Horae 21, 1887, 385 (29). — Sdl. Natg. 346. cerypticoides R. |. c. 384 (30). — Sdl. Natg. 347. ienuissima R. D. Ent. Z. 1896, 174. laeviuscula F. C.-R. Belg. 1891, XCVIl. siningensis Friv. Term. fuzet. 12, 1889, 210. subgen. Plalynoscelis KraDsEni 72 2671682391: Faustia Kr. D. Ent. Z. 26, 1862, 92. — Fisch. — Sdl. Natg. 343. (588) Ross. mer. Crimea Ungarn. Dalm. Turk. Sib. Turk. As. Sıb. Kuku nor Turk. Turk. Mong. Thiansch. Kirghis. Aralsee ASuC: As. c. Hım. INSIIC Sib. INSE INSERCH Turk. Kaschm. China b. (389) H. GEBIEN 5060. 5061. 5092. 5063. 5054. 5065. 5066. 5067. 5068. 5069. 5070. 5071. 5072. 5073. 5074. 5075. 5076. 5077. 5078. 5079. 5080. 5081. 68 Bioramix B. Cist. Ent. 2, 1879, 478; Sec. Yark. Col. 1890, 69. ; Botiras F. C.-R. Belg. 1891, XCVII. — Bl. Ann. Mag. (9) 11, 1923, 283. Somocoelia Kr D. Ent. Z. 26, 1882, 331. asidioides B. Cist. Ent. 2, 1879, 479; Sec. Yark. Col. 1890, 71, t. 2, f. 16, 16a. a. striatellus F. C.-R. Belg. 1891, XCVII. oblongulus F. Ann. Fr. 67, 1898, 389. ovalis B. Cist. Ent. 2, 1879, 478; Sec. Yark. Col. 1890, 71. pamirensis B. |. c. 478; 1. c. 70. punctatellus F. C.-R. Belg. 1891, XCIX. afghanicus Sch. Arb. morph. tax. Ent. 3, 1936, 200. puncticeps B. Cist. Ent. 2, 1879, 479; Sec. Vark. Col. 1890, 71. — Grid. Atti Trieste 12, 1934, 62. sculptipennis F. C.-R. Belg. 1891, XCIX. Somers-smithi F. Ann. Belg. 40, 1896, 54. zabriformis F. |. c. 55. — Bl. Ann. Mag (9), 11, 1923, 283. Haberhaueri Sdl. Naig. 347, 354. — R. D. Ent. Z. 1896, 176. pinguis Kr. D. Ent. Z. 26, 1882, 332. — Sdl. Natg. 347. — R. D. Ent. Z. 1896, 176. globulus Sdl. Natg. 347, 354. — R. D. Ent. Z. 1896, 296. seriepunctata R. D. Ent. Z. 1890, 362; 1896, 176. humeralis R. D. Ent. Z. 1896, 175. rotundangula Kr. D. Ent. Z. 27, 1883, 351. margellanica Kr. D. Ent. Z. 26, 1682, 84. — Sdl. Natg. 348. — Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 692. . difficılis Kr. D. Ent. Z. 1883, 351, 1884, 223. . latipes Kr. D. Ent. Z. 1886. 189. c. Regeli Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 326. — Sdl. Natg. 348. d. simplex Kr. D. Ent. Z. 27, 1883, 352. — Sdl. Natg. 348. turanica R. D. Ent. Z. 1896, 176. blapoides R. |. c. 175. angustiata Fld. Mem. Peir. sav. etr. 2, 1835, 409, 1. 4, f. 7. — Sdl. Natg. 348 nota. Conradti Sdl. Naig. 349, 354. — Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 888. a. Faldermanni Sdl. Natg. 349, 354. modesta Kr. D. Ent. Z. 26, 1882, 93. — Sdl. Natg. 349. — Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 889. (of) Kaschm. Ind. b. Kasch. Pamir. Kaschm. Afghan. Kaschm. Kaschm. Ind. b. Ind. b. Turk. Turk. Turk. Turk. Turk. Turk. Turk. Tr. casp. Turk. Altaı Turk. Buch. Pamir. Turk. Altai 5082. 5083. 5084. 5085. 5086. 5087. 5088. 5089. 5090. 5091. 5092. 5093. 5094. 5095. 5096. 5097. 5098. 5099. 5100. 5101. 5102. 5103. KATALOG DER TENEBRIONIDEN (390) gracilis Sdl. Natq. 349, 355. constricta Sdl. Natg. 350, 355. — Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 890. Lederi Sdl. Natg. 350, 355. subaenescens Sch. Wien. Z. 1923, 161. psalidium Sdl. Natg. 350, 355. sinuatocollis R. D. Ent. Z. 1901, 180. helopioides Kr. D. Ent. 26, 1882, 92. — Sdl. Natg. 350. lucidicollis Kr. |. c. 92. — Sdl. Natg. 350. — Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1951, 892. subgen. Oodescelis Turk. Turk. Turk. China. Turk. Buchara Turk. Turk. Mot. Bull. Mosc. 18, 1845, 1, 76. — Sdi. Natg. 343. melas Fisch. Ent. Imp. Ross. 2, 1823, 194, t. 20, f. 23. — Sol. Studi 212 (66). — Jaq. Gen. Col. Eun21265. 1 5250 Sdlr Nalg2551,,5372 a. polila Redi. Fn. Ausir. ed. 2, 1856, 586; ed. 3, 1874, II, 95. — Bach. 1856. — Sdl. Fn. irannss. 1891, 550. Heydeni Sdl. Natg. 351, 555. tibialis Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 351. — Sdl. Natg. 351. Sahlbergi R. Wien. Z. 19, 1900, 220. punctatissima F. Ann. Fr. (6) 6, 1886, 345. — Sdl. Natg. 352. strigicollis Lew. Ann. Mag. (6) 15, 1895, 447. affinis Sdl. Natg. 352, 355. qlobosa Sdl. Natg. 352, 355. polita Stu. Käf. 2, 1807, 208, t. 45, f. c, C,D. — Duftschm. 1812. — Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 136. — Sdl. Natg. 352, 356. — R. Fn. Germ. 3, 1911, 334. a. gages Bach, Käferf. 3, 1856, 219. — Redt. Fn. Austr. ed. 2, 1858, ed. 3, 1874. b. melas Redt. I. c. 1849, 599. gages Fisch. 18253. — Sol. Studi 213 (67). — Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 138. — Sdl. Natg. 352, 358. Biologie: Lindemann, Bull. Mosc. (n. s.) 2, 1888, II, 56. — Sdl. Natg. 340. — Bogd. Kati. Ann. Mus. Ac. Sc. Petr. 19, 1915, 569. longicollis Kr. Natg. 353. oblonga Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 327. — Sdl. Natg. 353. hirta Sdl. Natg. 353, 355. turkestantca Sdl. Natg. 353, 355. D. Ent. Z. 28, 1884, 224. — Sdl. Ung. Ross. mer. Germ. or. Turk. Turk. Turk. Peking Japan. Turk. Sib. Österr. Ung. Ross. mer. Turk. Turk. Turk. Turk. 69 (391) H. GEBIEN 5104. hirsuta R. D. Ent. Z. 1896, 176. Turk. 5105. acutangula Kr. D. Ent. Z. 28, 1684, 224. — Sdl. Turk. Natg. 353. 5106. ovulum Sdl. Natg. 353, 355. Turk. 5107. somocoeloides Sdl. Natg. 554, 356. Turk. 5108. ovalis Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 329. Kuldia. subgen. Aulonoscelis R. D. Ent. Z. 1896, 173 (nec. Aulonoscelis R. 1909) Sch.Kol. Rdsch. 20, 1934, 75. 5109. Hauseri R. Wien. Z. 14, 1895, 156. — Sch. Kol. Turk. mer. Rdsch. 20, 1934, 75. 5110. Provosti F. Bull. Fr. 1868, CCI. Peking. Trichoplatyscelis Rein. Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 895. 5111. pamirensis Rein. 1. c. 895. Pamir. Trichomyatis Sch. Sch. in Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931. 893. 5112. Conradti Sch. 1. c. 89. Pamır. Chianalus B. B. Cist. Ent. 2, 1879, 479; Sec. Yark. Col. 1890, 72. Typus: costipennis. 5113. costipennis B. Il. c. 480, 1. c. 2, t. 2, f. 17. — Kaschm. Grid. Atti Trieste 12, 1934, 63, t. 9, f. 6. x 5114. subcostipennis Grid. 1. c. 64, t. 9, f. 4, 7. Kaschm. Myalis B. B. Cist. Ent. 2, 1879, 480; Sec. Yark. Col. 1890, 73. — Sch. Mitt. Mus. Berl. 16 1931, 896. (Tab.) Typus: humeralis. 5115. humeralis B.|. c. 480. ; 1. c. 73,1. 2, f. 18.— Sch. Tab. 896. ?Kasch. 5116. quadralicollis B. |. c. 481, |. c. 74. — Grid. Atii chin. Turk. Trieste 12, 1934, 65, 1. 9, f. 5. — Sch. Tab. 890. 5117. variabilis B. 1. c. 481; I. c. 74. — Rein. Mitt. Mus. chin. Turk. Berl. 16, 1931, 896. — Sch. Tab. 896. Psectropus Sol. Sol. Studi Ent. 2, 1848, 153 (7), 213 (67) (ser. Psectrapus). — Lac. Gen. 231. — Gb. Jahrb. Ver. Bremen 35, 1938, 90. Typus: bibarftitus. 5118. bibartitus Sol. |. c. 215 (69), }. 9, f. 1-4. Capl. 5119. validus F. Ann. Belg. 38, 1894, 661. Caffr. 70 KATALOG DER TENEBRIONIDEN (392) 9. Gonopini Lac. Gen. Col. 1859, 255 (pars.). — Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 90. Sienogonopus Gb. Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 91. 5120. plumosus Thunb. Mus. nat. Ac. Ups. 4, 1787, 48, Capl. f. 15. — Gb. Ten. S. W. Afr. 110. a. cordicollis Sol. Studi Ent. 2, 1848, 230 (84), 234 (88). Gonopus Latr. Latr. Regne anım. ed 2, V, 1829, 17. — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 204. — Sol. Studi 153 (7), 228 (82). — Lac. Gen. Col. 256. — Sdl. Natg. 411. — Gb. Ten. S.W. Afr., 109-111. (Mon.) Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 90, 91. Typus: tibialis. subgen. Agonopus. Gb. Mon. 110. 5121. edentatus Gb. Mon. 110, 111, f. 33—355. S.W. Aft. 5122. puncticollis Sol. Studi 230 (84), 232 (86). — Gb. Capl. Mons. 110. 5123. rugicollis Gb. Mon. 110, 113, t. 1, f. 3. S.W. Afr. 5124. hirtipes Fahr. Ofv. Vet. Ak. Forh. 27, 1870, 292. — S.W. Afr. Gb. Mon. 110, 114, f. 36-36. 5125. pliciventris Gb. Mon. 110, 114. S.W. Afr. subgen. Gonopus s. str. Gb. Mon. 110. 5126. nitidipleuris Gb. Mon. 111, 120, t}. 1, f. 2. Alt. or. 5127. prosternalis Gb. Mon. 111, 119. Afr. or. 5128. deflexus Gb. Mon. 111, 1186. Rhodes. Afr. or. 5129. costatus Fahr. Ofv. Ak. Föhr. 27, 1870, 291. — Gb. S.W. Afr. Mon. 111. a. amplipennis F. Notes Leyd. 10, 1888, 263. Mossamed. 5130. agrestis Fahr. |. c. 292. — Gb. Mon. 111, t:1, £. 5. S.W. Alfr. } — Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 559. Kalaharı. 5131. deplanatus Fahr. 1. c. 290. — Gb. Mon. 111, 116. S.W. Afr. — Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 559. Kalaharı 5132. angusticostis Gb. Mon. 111, 117, t. 1, f. 1. S.W. Afr. 5133. tibialis Fab. 1798, 1801. — Gray, Griff. Anim. Kingd. Afr. mer. 1. 96, f.6. — Sol. Studi 231 (85), t. 10, f. 8—13. — Gb. Mon. 111, 116. a. ater Fahr. ÖOfv. Ak. Forh. 27, 1870, 290. ‚b. sulcaftus Sol. l. c. 230 (84), 232 (86). — Fahr. l. c. 290. c. veniricosus Beri. Nov. Comm. Ac. Bonon. 10, 1849, 416. zAl (395) H. GEBIEN d. ssp. exaratus Gersi. Mon.-Ber. Berl. Ak. 1654, Mozamb. 533, in Peters’ Reise 1862, 285. — Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 559. Ammidium Er. Er. Arch. Natg. 9, 1843, 1, 250. — Lac. gen. 232. — Woll. Col. Hesper. 1867, 193. Ecripsis Pasc. Jour. Ent. 2, 1866, 456. 5134. ciliatum Er. |. c.251.— Muls. Mem. Ac.Lyon 10, 1860, 59. Ang. Beng. a. pubescens Pasc. |. c. 456. — Cart. Tr. S. Il. Capverd. Ausir. 38, 1914, 406. b. ssp. Huttoni Woll. Ann. Mag. (5) 7, 1861, 200. Oaqrabies Per. Per. Ann. S. Afr. 1, 1899, 293. Typus: sinqgularis 5135. longipilis Per. Denkschr. Jena 13, 1908, 412. S. W. Afr. 5136. singularis Per. Ann. S. Afr. 1, 1899, 293. Namald Oncotus Blanch. Blanch. Hist. Nat. Ins. 2, 1845, 13. — Sol. Studi Ent. 2, 1848, 153 (7), 216 (70) — Lac. Gen. 231. Typus: farctus 5137. bistriatus F. Bull. Vaudoise 35, 1899, 180. Delag. 5138. farcius Sol. Studi 217 (71), 218 (72). }. 9, f. 5-7, 9, 11. Capl. 5139. tardus Sol. l. c. 217 (71), 219 (73), 1. 9, f. 8, 10. a. var. pedellus Sol. |. c. \ Capl. 5140. capensis Sol. l. c. 217 (71), 220 (74). Capl. 5141. testaceus Sol. |. c. 217 (71), 221 (75). Capl. 5142. obscuricollis Sol. l. c. 217 (71), 221 (75). Capl. 5143. planiusculus F. Ann. Fr. (6) 8, 1888, 194. Namald. 10. Stizopini Lac. Gen. 255, 258 (pars). — Gb. Abh. Ver. Bremen. 30, 1938, 92. Emmallus Er: (ser. Emmalus) Er. Arch. Natg. 9, 1843, 1, 251.— Lac. Gen.266.— Gb. Abh.Ver. Bremen 350, 1938, 92. : Uzagaria Anc. Natur. 1. 1881. 509. Typus: pilosus. 5144. pilosus Er. |. c. 252. Ang. 5145. australis Per. Tr. S. Afr. Phil. Soc. 6 (2), 1892, 56. S.W. Afr. 5146. pubens Anc. Natur. 1, 1881, 509. Afr. or. 5147. major F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 237, 1. 3, f. 1. Alt. or. 12 KATALOG DER TENEBRIONIDEN (394) Nemanes F. 7 Ann, Jen, (OL, &, las), NOS: 5148. expansicollis F. |. c. 195. — Gb. Abh.Ver. Bremen 30, SW ANIR- 1938, 100, f. 28, 29. Parastizopus Ob. Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1936, 93. Typus: Diehli. 5149. major F. Ann. Belg. 36, 1894, 661. S.W. Afr. 5150. balneorum Per. Denkschr. Jena 13, 1908, 413. — Gb. S.W. Afr. TEN SIWAANITE ZT 2! 5151. armaticeps Per. Tr. S. Afr. VI, 2, 1892, 123. — Gb. S.W. Afr. l. c. 122, f. 46—48; Abh.Ver. Bremen 30, 1938, 98. 5152. Diehli Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 94, f. 26. S. W. Afr. 5153. acanihopterus Gb. I. c. 97, f. 27. S.W. Afr. Stizopus Er. Er. Arch. Natg. 9, 1643, 1, 245. — Lac. Gen. Col. 260. — Muls. Opusc. Ent. 10, 1859, 95; Mem. Ac. Lyon 10, 1860, 3. — Sdl. Natg. 5, 1894, 410, 411. — Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 93. Zophodes Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 298. — Per. Ann. S. Afr. 3, 1904, 297. Doryacus Pasc. Ann. Mag. (5) 20, 1887, 12. Typus: laticollis. 5154. mammifer Gb. Ten. S.W. Afr. 121, }. 2, f. 11. SIWENIT 5155. rotundicollis F. Ann. Fr. 66, 1897, 116. Transv. 5156. laticollis Er. Arch. Natg. 9, 1843, 1, 246. — Mls. Angola Opusc. Ent. 10. 1859, 95; Mem. Ac. Lyon 10, 1860, 3. 5157. sulcatus Grst. Mon.-Ber. Berl. 1854, 533; in Peters’ Mozamb. Reise 1862, 286. 5158. tristis Fahr. Ofv. Ak. Förh. 27, 1870, 298. — Gb. S.W. Afr. Ten. S.W. Afr. 121, f. 43—45. a. falpa Pasc. Ann. Mag. (5) 20, 12, t. 1, f.9. 5159. bidens Mls. Opusc. Ent. 10. 1859, 98; Mem. Ac. Capl. Lvon 10, 1860, 6. 5160. granulosus Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 210. — Lac. Capl. Gen. 259 nota. Planostibes Gemm. Gemm. (nom. nov.) Cat. Col. 7, 1870, 1926. — Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1958, 95.. Planodes MlIs. Opusc. Ent. 10, 1859, 117; Mem. Ac. Lyon, 10, 1860, 25. — Sdl. Natg. 410. Typus: byrrhoides. 13 (395) H. GEBIEN 5161. byrrhoides MlIs. (scr. byrroides) Opusc. Ent. 10, 1859, 116. — Mem. Ac. Lyon. 10, 1860, 26. *5162. Marshami Steph. Ill. Brit. Ent. Mand. 5, 1832, 19. 5163. 5164. 5165. 5166. 5167. 5168. a. rufipes Mis. ]. c. 120; ]. c. 28. curvalus Mls. |. c. 122; 1. c. 30. namaqua Per. Denkschr. Jena 13, 1908, 414. — Gb. Ten. S.W. Afr. 129, f. 55. anqulatipes Gb. |. c. 126, f. 53, 54. binodosus Gb. |. c. 127. Amathobius Gb. Capl. Air. mer. Capl. S.W. Afr. S.W. Afr. S.W. Alt. Gb. Ten. S.W. Afr. 129; Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 93. gqlyptoptierus Gb. |. c. 150, f. 56, 57. mesoleius Gb. |. c. 131, f. 58—60, t. 2, f. 16. Helibatus MIs. S.W. Afr. S.W. Afr. Mls. & Rey, Opusc. Ent. 10, 1859, 100, Mem. Ac. Lyon 10, 1860, 8. — Geb. 5169. 5170. Lap. 5171. 5172. 5173. 5174. 3175. 5176. : 5177. 5178. 74 Abh. Ver. Bremen 30, 1956, 93. Ennychius Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 299. Typus: morio morio Mls. I. c. 101, 1. c. 9. a. morio Fahr. |. c. 299. — Gb. Ten. S. W. Afr. 30. b. calaharica Per. Denkschr. Jena 13, 1908, 414. caraboides F. Ann. Fr. 66, 1897, 119. Blenosia Lap. Capl. S, W. Alr. Transv. Hist. Nat. 2, 1840, 209. — Lac. Gen. 259. — Sdl. Natg. 411. — Geb Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 93. Blacodes Blanch. Hist. Nat. Ins. 2, 1845, 15. — Msl. & Rey, Opusc. Ent. 10, 1859, 103; Mem. Ac.Lyon 10, 1860, 11. — Sdl. Natg. 410, 411. Typus: sulcata eribricollis MIs. ]. c. 115, |. c. 23. vertagus MlIs. ]. c. 103, ]. c. 11. sulcata Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 210. — Mls. |. c. 107 2e 15: a. subcoslata MIs. ]. c. 109; I. c. 17. basalis Gb. Ten. S.W. Afr. 124, f. 51, 52. castanea Mls. Opusc. Ent. 10, 1859, 106; Mem. Ac. Lyon 10, 1860, 14. exarata Quens. in Schönh. Syn. ins! 1, 1806, 147, nolas 1° 2010 772 3MISsSlae 102 C418: planiuscula Mls. ]. c. 112; 1. c. 20. semicostata Gb. Ten. S.W. Afr. 123, f. 49, 50. * Synonymie nach Blair: Brief. Capl. Capl. Cap. S.W. Afr. Capl. Capl. Capl. S.\W. Alr. 5179. Er. Nov. Act. Ac. Car. Leop. 16, 1834, 242. — Lac. Gen 5180. 5181. 5182. 5185. 5184. Guer. Mem. 5185. 5186. 5187. 5188. 5189. 5190. 5191. KATALOG DER TENEBRIONIDEN (396) 11. Physogasterini Lac. Gen. Col. 206. — Burm. Stett. Z. 36, 1875, 488. Pimelosomus Burm. Burm. Stett. Z. 36, 1875, 489. sphaericus Burm. |. c. 489. Mendoza Philorea Er. Paris 1911, 292; Bull. Fr. 1916, 71. Polpocara. Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844; 2568 (46). Typus: picipes. Escomeli Lsn. Bull. Paris 1911, 294; Bull. Fr. 1916, 72. Peru mucronata Lsn. |. c. 295; I. c. 71. Peru picipes Er. Nov. Act. Ac. Car. Leop. 16, 1854, 245, Peru t. 38, f. 1. — Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844, 259 (47), t. 2, .15—19. — Lsn. |]. c. 294; ]. ce. 71. setipennis Lsn. |. c. 295; l. c. 72. Peru arequipana Lsn. Bull. Fr. 1935, 131. Peru Physogaster Gu£r. Mag. Zool. 1834, Melas. 2. — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 184. — Sol. Acc. Torin (2) 6, 1844, 253 (41) in Gay, Chile, 205. — Lac. Gen. 208. — Burm. Stett. Z. 36, 1875, 490. Typus: mendozina. . 207. — Lsn. Bull. globulus F. & Germ. Col. Chilensia 2, 1861, 4. Chile mendozina Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 276. — Mendoza Guer. Mag. Zool. Melas. 2, t. 101, f.1. — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 184. — Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844, 255, t. 2, f. 5-9. in Gay, Chile 208, Burm. Stett. Z. 36, 1675, 490. oblongulus F. & Germ. Col. Chilensia 2, 1861, 4. Chile peruana Er. Arch. Natg. 13, 1847, 1, 116. Peru Entomochilus Sol. Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844,.260 (48). — Lac. Gen. 208. Typus: pilosus (= tomentosus) tomentosus Guer. Mag. Zool. 3, 1834, Melas.5. — Chile Sol. in Gay, Chile, 206. — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 184. a. pilosus Sol. Mem. Acc. Torin, (2) 6, 1844, 261 . (49), 1. 2.1. 20— 23. — Lac. Gen. Col. Atl.t.53, f. 1. parvus Sol. in Gay, 207. Chile laevipennis Sol. |. c. 207. Chile 15 (397) H. GEBIEN 12. Praocini Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 207. (Mon.) in Gay, Chile 185. — Lac. Gen. 210. — Burm. Stett. Z. 36, 1875, 491. — Cas. Pr. Wash. 10, 1908, 162. Asidelia F. F. Ann. Fr. 74, 1905, 296. 5192. contracta F. ]l. c. 296. Arg. Eurygona Lap. Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. — Lac. Gen. 217. (ser. Eurygonus). Aulacus Gray, ın Griff. Anım. Kingd. 2, 783 (nom. nud.). 5193. chilensis Gray |. c. 783, 1. 124, f. 1. — Lap. Hlist. Chile Nat. 2, 1840, 186. — Lac. Gen. 217. Eutelocera Sol. Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 237. — Lac. Gen. 216. 5194. viatica Sol. ]. c. 238, t. 9, f. 11—14. — Lac. Gen. Arg. Col All 18 DS, Ih Ah Platesihes Wat. Wat. Ann. Mag. 16, 1845, 317. — Lac. Gen. 215. — Burm. Stett. Z.36, 1875, 497 Typus: silphoides 5195. silphoides Wat. 1. c. 319. — Lac. Gen. Col. All. Pat. r 55, 952 7 AnnS%%2 (65,57 16855 499; 5196. depressa Guer. Rev. Zool. 1841, 215. — Sol. ın Pat. Gay, Chile 205. — Blanch. Voy. Pole Sud 4, 1853, 145,1. 10, f.3.— H.-R. Stett. Z. 36, 1877, 155. — Berg, Com. Mus. Buen. Air. 1, 1899, 60. 5197. Burmeisteri H.-R. l. c. Pat. 156. Pat. Calymmophorus Sol. Sol. Ann. Fr 9, 1840, 245. (scr. Calymmaphorus) (Mon.) — Lac. Gen. Col, 211. — Burm. Stett. Z. 36, 1875, 494. Typus: ceucullatus 5198. ursinus Lac. Ann. Sc. nat. 20, 1830, 286. — Guer. Tucuman Mag. Zool. Melas. 1834, }. 105, f. 4. — Sol. Mon. 247, }. 10, f.1, 3-5. 5199. cucullatus Lac. 1. c. 286. — Lac. Gen. All. }. 53, Tucuman f. 2. — Guer. Mag. Zool. 16854 Melas. 9, t. 105, f. 1. — Sol. Mon. 246, t, 10, f. 2. — Lap. Hist. Nat. 2, 1640, 187. 5200. patagonicus Bruch, Physis 2, 1916, 292, fig. Pat. 5201. uspallatensis Berg, An. Soc. Argent. 15, 1885, 77. Mendoza 5202. dasypoides Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 286; Gen. S. Luis 212 nota. 16 Esch. KATALOG DER TENEBRIONIDEN (398) Praocis Esch. Zool. All. 3, 1829, 6. — Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 214 (Mon); in Gay, Chile 185. — Lap. Hist, Nat. 2, 1840, 186. — Lac. Gen. 212. — Burm Stett. 5203. 5204. 5205. 5206. 5207. 5208. 5209. 5210. 5211. 5212. 5213. 5214. 5215. 5216. 5217. 5218. 5219. 5220. 5221. 5222. 5223. 5224. 5225. 5226. 5227. 5228. 5229. 73071617537.495! Coelus Sol. in Gay, Chile 184. Anthrasomus Guer. Mag Zool, 5, 16834, Melas. 32. — Sol. Mon. 228. Filotarsus Sol. Mon. 239. Orihogonoderus Sol. Mon. 233; ın Gay, Chile 198 Typus: rufipes rufipes Esch. |. c. 6, t. 14, f 2. — Sol. Mon. 221; in Gay, Chile, 186. — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. a. Mannerheimi Fisch. Bull. Mosc. 17, 1844, 1, 125. — Mot. Bull. Mosc. 18, 1845, 1, 63. costata Sol. Mon. 222; ın Gay, Chile 186. Audouini Sol. Mon. 222. interrupta Sol. in Gay, Chile 187. rotundata Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. — Sol. in Gay, Chile 190. aenea Sol. Mon 227; in Gay, Chile 193. Curtisi Sol. in Gay, Chile 192. nigroaenea Sol. Mon. 226; in Gay, Chile 191. rugipennis Germ. An. Univ Chile 12, 1855, 400. subaenea Er. Nov.Act. Ac Leop. 16, 1834, suppl, 248. submetallica Guer. Mag. Zool. 1834. Melas 9,1.105, f. 3. — Sol. Mon. 224; in Gay, Chile 190, — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. tibialis Sol. Mon. 225; in Gay, Chile 193. curta Sol Mon. 226. aeneipennis Germ. An. Un. Chile 12, 1855, 400. sanguinolenta Sol. Mon. 223; in Gay, Chile 192. elliptica Phil. Stett. Z 25, 1864, 342, angustata Phil. |. c. 341. laevicosta Curt. Tr. Linn. Lond. 19, 1845, 457. Spinolaäi (scr. Spinolae) Sol. Mon 223, t 9, f. 6-8; in Gay, Chile 188. quadrisulcata Germ. An. Un. Chile 12, 1855, 399, subsulcata Sol. Mon. 224, t. 9, £. 5; in Gay, Chile 189. a. var. confusa Sol. Mon. 224. pubescens Phil. Stett. Z. 25, 1864, 342. bicostata Phil. 1. c. 341. rufitarsis Sol. Mon. 227; in Gay, Chile 194 costatula Scl. 1. c. 228; I, c. 191. ciliata Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 400. denseciliata F. Ann. Fr. (6) 3, 18853, 5086. x *+ * Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Patag. 77 (399) H. GEBIEN 5250. 5231. 5232. 5233. 5234. 5255. 5236. 5237. 5238. 5239. 5240. 5241. 5242. 5243. 5244. 5245. 5246. 5247. 5248. 5249. 5250. 5251. 5252. 5253. 5254. 5255 5256. 5257. 5258. 5259. 5260. 5261. 5262. 5265. 18 pendachorda Burm. Stett. Z. 36, 1875, 496. fimbriata Burm. 1. c. 496. striolicollis F. Ann. Fr. (6), 3, 1863, 494. bicarinata Burm. Stett. Z. 36, 1875, 495. a. siiphomorpha F. Ann. Fr. (6) 3, 1863, 495 — Berg. Bull. Fr. 1884, XCVI. conecinna Burm. ]. c. 496. inermis Burm. ]. c. 497. compacta F. Ann. Fr. (6) 3, 1885, 509. angulifera Phil. Stett. Z. 25, 1864, 344. sellata Berg, An. Univ. Buen. Air. 6, 1889, 126. * A * Chevrolati Guer. Mag. Zool. 1834, Melas. 32. — Sol. Mon. 229, t. 9, f 9. — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187, 204. a. ?silphoides Lac. Ann. Sc. Nat 20, 1830, 284 — Lap. l. c. 187. Gayi Sol. Mon. 231; in Gay, Chile 195 parva Sol. |. c. 232; 1. ce. 194. subcostata Sol. I. c. 231; l. c. 195 castanea Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 400. oblonga Sol. in Gay, Chile 196. rufilabris Sol. Mon. 233; in Gay, Chile 197. tenuicornis Sol. 1. €. 241; 1. c. 197. hirtuosa Sol. ]. c. 232; l. c. 198. pubens Phil. Stetit. Z 25, 1864, 339. rolundicollis Phil. I. c. 340. hispidula Phil. l. c. 3435. laticollis Phil. ]. c. 343. peltata Er. Arch. Natg. 13, 1847, 1, 115. * & * cribrata Sol. Mon. 236; in Gay, Chile 202. depressicollis Germ, An. Univ. Chile 12, 1855, 402. subreticulata Sol. Mon. 234; in Gay, Chile 198. pleuroptera Sol. |. c. 234; I. c. 200 plicicollis Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 403. dentipes Germ. |. c. 401. adspersa Germ. |. c. 402. ebenina Germ. |. c. 401. costipennis Sol. in Gay, Chile 202. punctata Sol. Mon. 236; in Gay, Chile 201. rugata Sol. ]. c. 234; ]. c. 200. Cordoba Patag. Patag. Patag. Cordoba Patag. Buen. Air. Chile Patag. - Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Peru Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile KATALOG DER TENEBRIONIDEN (400) 5264. sulcata Esch. Zool All. 3, 1829, 7. — Sol. Mon. 235, Chile a. Mannerheimi Fisch. Bull. Mosc. 17, 1844, 1, 125 — Mot. op. cit. 18, 1845, 1, 63. b. rofundala Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 284 5265. laevicollis Phil. Stett, Z. 25, 1864, 338. Chile 5266. consobrina Phil. |. c. 539, Chile 5267. nitidicollis Phi!. I. c. 337. Chile 5268. picipes Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 403, Chile 5269. convexa Germ. |. c. 402, Chile 5270. vagecostata F. Bull. Fr. 1902, 149. Peru 5271. variolosa Er. Nov, Act. Ac. Leop. 16, 1834, suppl. Peru 249, 1. 38, f. 6. — Sol. ın Gay, Chile 199. 5272. sublaevigata Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 401. Chile — Phil. Reise Wüste Atacama 1860, 172. 5273. pentagona Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 285. Anden 5274. peruana F. Bull. Fr. 1902, 149. Peru 5275. marginata Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 401, Chile 5276. spinipes Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. Chile 5277. squalida Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 285, ‘ Anden Die nachfolgenden Arten, die bisher zu Praocis gerechnet wurden, mussen in neue Öaltungen gestellt werden: 5278. reflexicollis Sol. in Gay, Chile 203. — Blanch. Voy. Patag. Pole Sud. 4, 1853, 144, 1. 10, f. 2. 5279. Ricardae Sol. ‘in Gay, Chile 212. — Lac. Gen. Col. Chile 214 nota. 5280. pilula Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. Chile a, hirticollis Sol. Mon. 212, t.9, f. 1-4, in Gay, Chile 185, t. 19, f, 8. 5281. hirticollis Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. Peru Praocidia F. ; F. Ann. Fr. 72, 1903, 463. 5282. nervosa F. Bull. Fr, 1902, 149, Deru Platyholmus Sol. Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 241. (Mon.). — Lac. Gen. Col. 215. — Burm. Stett. Z. 36, 1875, 492 (scr. Platyolmus). Edrotopus H.-R. Stett. Z. 38, 1877, 129, Typus: dilaticollis. 5283. dilaticollis Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 285. — Sol. Mend. Mon. 243, t. 9, f. 15—17. — Burm. Stett. Z. 36, Tucum. . 1875, 492. a. var. nigrilus Sol. Mon. 244. — Lac. Gen, Col.216° nota 2. ‚ 5284. spinicollis F. Ann. Fr, (6) 3, 1883, 508. Tucum 19 (401) | H. GEBIEN 5285. uspallatensis F. I. c. 507. Tuceum. 5286. murinus Burm. Stett. Z. 36, 1875, 493. Cordoba 5287. strigicollis H.:R. Stett. Z. 36, 1877, 129. Cordoba 5288. gravida Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 285. Mendoza Thylacoderus Sol. Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844. 256 (44). — Lac. Gen. Col. 209, — Burm. Stett. Z. 36, 1875, 491, Typus: eumolpoides. 5289. eumolpoides So’. |. c. 257, (45) t. 2, f, 10-14. — Tucuman Burm. |. c. 491. 5290. seminulum Burm. |. c. 493. Mendoza 13. Branchini H. Pr. Phil. 1866, 399; Revis. 276, 291. — L. & H. Class. Col. N. Amer. 1883, 370. — Cas. Proc. Wash, 10, 1908, 54, 162, Branchus L. L. Class. Col. N. Amer. 1862, 222. Typus: floridanus. 5291. floridanus L. |, c. 223; New Spec. 1866, 111. Flor. 5292. obscurus H. Proc. Phil. 1866, 398. — Cha. Biol. Nicar. . EA: 311,20: 5293. opatroides Cha. Biol. C.-A. 1892, 507, }. 22, f. 24. Mex. 5294. Woodi L. New Spec, Col. 1866, 111, nota. Bahama Anechus H. H. Proc. Phil. 1866, 399. Revis. 291. 5295. vestitus H. I. c. 399. ö Hondur. Oxinthas Cha. Cha Biol EA 1684 72) 5296. praocioides Cha. Biol. C.-A. 1884, 72, 507,1. 3, f. 23. Mex. 14. Conionlini Lac. Gen. Col. 218. — H. Revis. 276, 291; Tr, Amer. 5, 1876, 200. — L. & H. Class, Col. N. Amer, 1883, 367, 371. — Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 53, 55. (Mon.) Nesostes Cas. Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 56, 56. (Mon.) 5297. robustus L. New Spec. 1866, 112. — H. Revis. 292; Ins, Cal. Tr. Amer: 10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 433.— Cas. Mon. 59; Can.Ent. 42, 1910,110. a. ssp. posiremus Cas. Mon. 59. 80 Ausgegeben am 20. ViIL. 1938 Neue Untergattungen, Arten und Unterarten von ostasiatischen Geometriden (Lepid.) aus den Sammlungen Oberthür und Dr. Höne und eine Boarmia der Ausbeute H.u. E. Kotzsch. Von Dr. E. Wehrli, Basel. Arichanna ditetragona sp. n. Der indischen A. biguadrata Warr. aus Sikkim am nächsten, sofort zu trennen durch die grauen, nicht bräunlichen Hfl. und die mäßig verdickten Htibien. Die schwach gesägten 5 Fühler mit Wimper- büscheln von nicht ganz Schaftbreite..e. Am Vfl. die helle, grau- weiße Grundfarbe fast ganz durch feine, dichte, schwarze Stri- chelchen überdeckt; die Adern bräunlich grau; nahe der Basis der Vfl. kleine weiße und schwarze Fleckchen; die Antemediane doppelt, aus schwarzen Flecken bestehend. Das schwarze mitt- lere und postmediane Band, vorn breiter als hinten, enthält an der Zelle und zwischen der Ader IIl,1 und IIl,3 je einen großen quadratischen Fleck. Vor der feinen, weißen unterbrochenen Wellenlinie ein großer, schwarzer Fleck. Saum mit schwarzen dicken Strichen, Fransen an den Aderenden dunkel gescheckt. Hfl. dicht fein grau gesprenkelt, mit dunkelgrauem Zellpunkt, vor der Mitte stumpf gewinkelter Postmediane und fleckiger, unscharfer, subterminaler Linie; Saum mit dünnen Strichen, Fransen bräunlich. Unterseits die Hil. heller gelblich, viel gröber gesprenkelt als oben, Zellpunkt und Saumstriche tiefschwarz. 4 J von Likiang, (Dr. Höne), 24. Juli. Type im Mus. König, Bonn, Cotypen in meiner Sammlung. Neolythria nubiferaria Leech (Seitz, Bd. 4 S. 309, Taf. 14h) venulata ssp. n. unterscheidet sich von der ihr zunächst ste- henden sirenua Wrli. durch dickere dunkelgraue Adern, durch das Fehlen der weißen subterminalen Binde der Vfl, durch Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1935) H, 2 1 81 breiteren, bis zu den größeren und längeren Zellflecken ver- dunkelten Apikalteil, durch die sirenua fehlende Reihe ziemlich großer Saumflecken der Hifl. ober- und unterseits, durch die sehr deutlich hervortretenden Zelien aller Fl. oben und unten. 1 © Likiang, Ende Juli (Dr. Höne), im Zool. Museum A. König, Bonn. Organobapta subg. n. Fühler des 5’ einfach. Am Innen- winkel der Hfl.-Unterseite, leicht zum Innenrand umbiegend, be- findet sich nur beim J' ein kurzes, etwas erhabenes, ocker- farbenes, mit unbewaffnetem Auge sichtbares Organ, das wie eine ockrige Verdickung der Saumlinie aussieht, und das sich aus etwa 17—18 kurzen, vom Saum meist schräg abgehenden Streifen zusammensetzt, dieihrerseits durch kleine, querstehende, anliegende, stecknadelförmige, spezialisierte Zellen mit ihren schmalen Fortsätzen gebildet werden. Wie meine Untersuchungen mit über 500facher Vergrößerung ergeben (in Ergänzung zu den Angaben Djakonov’s, der nur von „Zähnchen“ spricht und nur diese ohne die Zellen abbil- det, Il. c. S. 508) handelt es sich weder um Dornen noch um Zähne, sondern um ganz kurze, relativ dicke Borsten oder Haare, deren jedes mit einer größeren runden Zelle direkt in Verbindung steht (wie der Kopf einer Stecknadel) und in de- ren Inneres einen schmalen Fortsatz (vielleicht Kanal) sendet, also jedenfalls um ein sekundäres Geschlechtsmerkmal mit noch unbekannter Funktion. Dieses Organ wurde schon von Butler in seiner Original- beschreibung treffend beschrieben, was Djakonov entgangen zu sein scheint. Am 5 Kopulationsapparat fällt die ganz abweichende Form des kurzen Aedoeagus und seiner Cornuti auf, der gegen das distale Ende ventral einen flossenartigen Lappen trägt, wie ich solche, allerdings lateral, bei den Gnophos, in der Gn. ochro- fasciata Gruppe nachgewiesen und abgebildet habe (Iris 36, 1922, S.17, Taf. 1, fig. 15), also ein bei den Caberinen ganz unge- wöhnliches Merkmal. Der Schwelikörper enthält ein Büschel schwacher Dornen, ein einseitig gezähntes, kleines Chitinstück und eine starke, gebogene Chitinplatte kaudal. Uncus kurz, stark nach unten gebogen, Valven durch den stark vorgebauch- ten Ventralrand ungewöhnlich breit. Subgenotypus B. clarissa Btlr. 82 Bapta asynapta sp. n. Leicht zu kennen an dem für die paläarktischen Arten der Gattung ungewöhnlichen Verlauf der Querstreifen, der etwas an den von der indischen B. platyleu- cata Wkr. erinnert. Die erste Linie der Vfl. geht von der Mitte der Costa, diese nicht ganz erreichend, schwach nach außen gebogen, schräg hinter die Mitte des Innenrandes; die Postme- diane, meist leicht basalwärts gekrümmt, beginnt an der Costa hinter °,, und erreicht den Innenrand etwas vor °/,; sie setzt sich auf den Hfl. fort, verläuft zuerst fast gerade, um dann wenig über dem Innenwinkel zum Innenrand abzubiegen. Ver- lauf und Dicke der Linien variieren; sie sind gewöhnlich dün- ner, weniger dunkel und weniger scharf als bei platyleucata. Die weiße Farbe der Fl. wird durch sehr dichte und feine, graue Bestäubung getrübt; Saumlinie sehr fein, dunkelgrau. Unterseits heller, ohne Bestreuung, die Costa graubraun, die Linien sehr dünn und undeutlich. Von B. poliotaeniata Wrli. verschieden durch das Fehlen der Zellpunkte der Vil, schma- lere Linien und hellere Farbe. Gesicht dunkelbraun. In Anzahl von Tapai-shan, im Tsing-ling, Süd-Shensi, China, Ende Juni, Anfang Juli, leg. Dr. Höne, Typen im Zool. Mu- seum A. König, Bonn, Cotypen in meiner Sammlung. Bapta tapaishana sp. n. Mit durchschnittlich 20 mm Spannung eine der kleinsten Arten. Der japanischen B. sub- spersata Wrli. (—=foedata auct. nec. Warren) am ähnlichsten, aber erheblich kleiner und zarter gebaut, mit kürzeren, breiteren Vfl. und ganz braunem Gesicht, das bei subspersata unten weiß, gegen den Scheitel ockerig gefärbt ist; die Saumlinie bei letz- terer Art sehr deutlich und ockrig tingiert, fehlt hier meist ganz oder ist äußerst dünn, dunkelgrau getönt. Die kaum erkenn- bare Postmediane der Vfl. grau, unter der Costa gebogen. Vil. weiß, mit schwach gelblichem Ton, sehr dicht und äußerst fein dunkelgrau bestreut. Zellpunkte sind oberseits nicht vorhanden, unterseits ist am Vfl. ein schwach sichtbarer Discoidalstrich er- erkennbar. Auf der Unterseite fehlt die dunkle Bestreuung meist vollständig. Die ähnliche B. foedata Warr. hat kleine scharfe schwarze Zellpunkte der Vfl., gelbe Saumlinie, deutlicher gelbe Färbung und unterseits partiell dunkelgraue Uebergießung der Vfl. Eine gute Serie vom Tapai-shan im Tsing-ling, Süd-Shensi, China, Ende Juni, Anfang Juli, leg. Dr. Höne, Typen im Zool. Museum A. König, Bonn, Cotypen in meiner Sammlung. 83 Erannis bajaria Schiif. var. transbaikalica n. ist hellgrau, fein dunkler bestreut, die rostbraune Binde auf ein kleines Fleckchen am Innenrand der Vfl. reduziert, die Linien fein, scharf, schwarz; auf beiden Flügeln bildet die basale Beschattung der undeutlichen, unregeimäßig gezackten Wellenlinie ein schma- les, schwarzes Band; die durch Punkte verstärkte schwarze Saum- linie am Vf£l. schwächer, am Hfl. stärker gezackt, hier auch der Saum wie die Fransen deutlicher gewellt. Unterseite dunkelgrau übergossen, mit Ausnahme der schwachen Zellflecke und der kleinen, schwarzen, dreieckigen Saumpunkte zeichnungslos. Novorotnaja, Schilkafluß, 2000 m im Juli, 1 5’ in meiner Sammlung. Phalaena albipuncta Warr. (als Hygrochroa). (Sikkim, Kha- sias) wird in Seitz Band XII. abgebildet und beschrieben wer- den. Von Westchina, 5 von Tseku, @ von Tien-Tsuen, habe ich eine recht abweichende Form (wohl eigene Art) — alteri- ceps ssp. n. Das Gesicht hat beim 5 hell graubräunliche, beim © sogar (samt Scheitel und Thorax) weißliche, nicht rot- braune Färbung wie bei albipuncta; die erste Linie am VÄl. bil- det unter der Costa und auf der Analader schärfere, mehr vor- springende Winkel auswärts und steht beim 5 weniger schräg, die stark gezackte, dunkle Mittellinie ist deutlicher, beim 2 findet sich das breitere, dunkelgrau olive Postmedianband der Vfl. in der Mitte ziemlich stark einwärts gebogen, bei albipuncta und der nah verwandten indischen Ph. colorata Warr. gerade; auch am Hfl. ist das Postmedianband breiter und der schwarze Zellpunkt ober- und unterseits größer. Die Fühler des 9 sind doppelkammzähnig. Plagodis niveivertex sp. n. Der P.porphyrea Wrli. etwas ähnlich, leicht zu unterscheiden durch den weißen, nicht röt- lichen Scheitel, das weiße, nur unten schwach rötlich angehauchte Gesicht, durch kräftigere Fühler mit längeren Wimperbüscheln, durch den hinter der Mitte deutlicher vorspringenden Aussen- saum beider Flügel, helleres, gelbliches Abdomen, ausgespro- chenem roten, violett übergossenem Farbenton der Vfl., mit dunk- lerem Kostalteil, stärker geschwungene Postmediane der heller gelblichen Hfl., ober- und unterseits weißliche Verfärbung der Fransen und der angrenzenden Flügel-Partien. 3 5‘ von Li- 84 kiang, Nord-Yunnan, 25. Juli, leg. Dr. Höne. Type im Zool. Museum König, Bonn, Cotypen in meiner Sammlung. Plasodis hypomelina sp. n. Der Vorigen ähnlich in Be- zug auf den weißlichen Scheitel, die Zeichnung und den dunk- len Saumfleck der Hfl. oberseits und die weißliche Randzone der Vfl. unterseits, erheblich abweichend durch viel geringere Größe (Spannung 32 zu 42 mm), durch beträchtlich verschiedenen VfL-Schnitt, schwächer vorspringendem Außensaum der Vil., viel reiner gelbe Färbung der Vfl.-Oberseite, ohne die rotviolette Uebergießung, durch deutliche, wenn auch unscharfe, hellgelbe Fleckung der Costa, deutlichere dunkelgelbe bis gelbbräunliche Querstreifung, die an der Costa teilweise zu Flecken verbreitert ist. Auch am Hfl. ist der Saum viel regelmäßiger gerundet, die Färbung ausgesprochener gelb und der Zellileck weniger deutlich. Unterseits orange bis ockrig, Zeichnung am Vil. ähn- lich, ein schwarzer Punkt in der Vfl.-Spitze (auch oberseits), am Hfl. die nur hinten vorhandene Binde stark verbreitert. Fran- sen und Randzone beider Flügel in der vorderen Hälfte weiß- lich. 1 5 Tapai-shan im Tsingling, Shensi, 2. Juli (leg. Dr. Höne), im Zool. Museum König, Bonn. Plagodis excisa sp. n. Diese hübsche kleine Art zeichnet sich vor den übrigen aus durch einen, an den von Kilicrinia erinnernden, esenfalls dunkelbraun gesäumten Ausschnitt der vorderen Hälfte des Außensaumes der Vil. Dadurch, daß letz- terer in der hinteren Hälfte ähnlich ausgeschnitten ist, tritt die Ausbauchung der Saummitte stärker hervor. Die gelbliche, meist bräunlich übergossene Grundfarbe wird überdeckt durch gröbere dunklere und kürzere schwarzbraune Strichelung, wel- che nur die vorderen ?/, des Saumfeldes der Vfl. freiläßt, wäh- rend das hintere Drittel von einem unregelmäßigen, an Größe und Intensität wechselnden schwarzbraunen Fleck eingenom- men wird; ein ebensolcher, kleinerer, länglicher befindet sich meist hinter der Zelle. Hil. hell graubräunlich, dicht und sehr fein dunkel bestreut, gegen den Innenwinkel schwarz übergos- sen, mit kleinen, schwarzen Innenrandfleckchen. Unterseite der Vfil. rötlich übergossen, die Zeichnung verschwommener, der Hil. violett überfärbt mit Ausnahme der gelblichen, gegen den Innenwinkel schwärzlichen Innenrandzone. Kopf und Tho- rax vorn dunkelbraun, die Schulterdecken hell gelblich. Thorax hinten und die ersten Segmente des Abdomens gelblich, der 85 hintere Teil dunkelbraun. © Fühler schwach gezähnt, äußerst kurz bewimpert. 5 © Tapai-shan im Tsingling, Prov. Shensi, leg. Dr. Höne. Type im Zool. Museum König, Bonn. Cotypen in m. Sammlg. Plagodis propoecila sp. n. Die kräftigen, scharfen, hell- gelben und rotbraunen Costalilecken der Vfl. lassen keine Ver- wechslung mit den übrigen bekannten Arten zu; der Rest des Vfl. ist verschwommen und fein grauviolett und gelblich ge- streift, mit Ausnahme des großen gelblichen Apikalfleckes. Fransen gleichfarbig, ungefleckt. Hfl. schmutzig gelb, das breite Saumfeld bläulichgrau, eine schmale Zunge gegen die Zelle vor- schickend, proximal begrenzt durch eine in der hinteren Hälfte dickere, unscharfe, geschwungene Postmediane; Fransen schwach dunkel durchschnitten, an der Subcostalader mit tiefschwarzem Fleckchen. Unterseits die Vfl. ähnlich wie oben, die Streifung etwas dunkler und undeutlicher. Hfl. sehr charakteristisch und viel lebhafter als oberseits gezeichnet, indem die basale Hälfte hell blaßgelb, fein dunkel bestreut ist, der hintere Teil in der vorderen Hälfte violett, in der hinteren mehr blauschwärzliche Färbung besitzt, beide getrennt durch einen dicken, schwarzen Strich, der mit dem hintern Teil der dicken schwarzen Post- mediane ein T-Zeichen bildet; vor dem Innenwinkel liegt ein kleines, hellgelbes Fleckchen. Die ziemlich langen Palpen dunkelbraun, das geschopfte Gesicht und der Scheitel schwarz- braun, die schwarz gefleckten gesägten 5 Fühler mit langen Wimperbüscheln. 3 0 von Likiang, Nord-Yunnan, 25. Juli, leg. Höne. Typ. im Zool. Museum König, Bonn. Cotypen in meiner Sammlung. Tephrina anostilpna sp. n. Die ziemlich langen Palpen braun, das helle Endglied nicht vorstehend. Gesicht braun, ziemlich glatt beschuppt; die hellsrauen Fühler kurz doppel- kammzähnig; Scheitel weiß, der Kragen braun, der Leib grau, Afterbusch gelblich, Htibien verdickt mit zwei Paar Sporen. Vfl. glänzend grau, nur schwach dunkel bestreut, Hil. heller weißlich grau, Bestreuung etwas stärker. Die erste Linie geht am Vfl. von '!/, der Costa zu !/, des Innenrandes, unter der Costa gewinkelt; die mittlere und die hintere Linie verlaufen parallel und sind unter der Costa nur schwach auswärts gebogen. Hin- ter der basal hell angelegten braungrauen Postmedianen wird eine schwache zweite Linie sichtbar. Hflsaum gewellt, die erste 86 Linie dicht hinter dem Zellstrich (auch am Vil. vorhanden), leicht auswärts gebogen, die zweite Linie stärker auswärts ge- krümmt, fast parallel dem Saum. Unterseite weniger glänzend, dichter und gröber bestreut als oben, die Costa ockrig über- gossen; am Vfl. die zwei äußeren Linien doppelt, ebenso die Postmediane der Hil., diese schwach ockrig ausgefüllt. Span- nung 36 mm. 1 JS von Likiang, Nord-Yunnan, im Juli, in der Sammlung Dr. Höne, Museum König, Bonn. Trigonoptila straminearia Leech. Aus dem Süden Chinas, von Kanton, Lienping und dem Höng-shan, brachte Höne eine der indischen falcata Warr. sich nähernde Form in Anzahl mit, ‚kleiner als straminearia, oberseits durch stärkere Bestreuung dunkler, die Binden mehr hervortretend, ganz besonders die kontinuirliche, schwarzbraune Postmediane unterseits. Es fehlen ihr aber der deutlicher gestrichelte Apex der Vfl.und der läng- iche schwarze Fleck am Innenrand. Diesen letzteren besitzen indessen einzelne Exemplare von Kuling (Höne), haben aber die Flügelform und die Unterseite der straminearia. Ich be- zeichne diese südliche Rasse als ssp. n. anceps. (Höng-shan). Krananda peristena sp. n. Im Habitus der K. oliveomar- ginata sehr ähnlich, aber sofort leicht zu erkennen am tieferen, schwarzgesäumten, subapikalen Ausschnitt des Außenrandes der VfL, an dem an der Subcostalis viel stärker zahnförmig vorgezogenem Außensaum der Hil. und an dem besonders am Hfl. bedeutend schmalerem Saumfeld, dessen proximaler Rand stärker ausgebuchtet ist, und vor dem fast anliegend eine Reihe schwarzer Aderpunkte stehen. Am Innenrand der Vil. nahe dem Außenfeld zwei sich berührende schwarze Flecke, davor an Ader IV,2 ein ebensolcher charakteristischer, quadratischer Fleck. Das Subbasalfeld bräunlichgrau verdunkelt, außen be- grenzt durch eine nur in der hinteren Hälfte deutliche, schwarze Linie. Zellpunkte aller Flügel unter- und oberseits sehr klein und schwach, weniger deutlich als bei oliveomarginata. Unter- seits die hervortretende rostbraune Binde des Außenieldes schmaler als bei der Verwandten, am Vfl. hinter der Mitte ein- seschnürt, am Hil. schärfer und kompakter. Ein Paar, von Siaolou, &, und von der OÖstgrenze Tibets, Q e. coll. Oberthur in meiner Sammlung. 87 Amblychia angeronaria Guen. (Inde centrale) Die Figur im Seitz stellt eine indische Form der Art dar, welche von der bisher nicht bekannten paläarktischen Verwandten aus West- china beträchtlich abweicht; von dieser letzteren wird ein aus der Oberthür-Sammlung stammendes Paar — sie enthält außer den mir vorliegenden Typen Guenees noch ein zweites J — als A. sinibia sp. n. im Seitz-Supplement abgebildet. Das & der chinesischen Art besitzt, verglichen mit dem Origi- nal Guenees, eine viel gleichmäßigere, bedeutend weniger mit Gelb und Rötlich-Orange gemischte, fahl graubraune Färbung der Oberseite, die schwarze (nicht braune) Sprenkelung ist viel spärlicher; die Linien sind schwarzgrau, ihr Verlauf am Vfl. augenfällig verschieden, indem die Antemediane, schwächer auswärts gebogen, erheblich näher der Basis, die Mittellinie weiter distal vom schärferen, schwärzeren Zellileck verläuft, so daß die proximale Hälfte des Mittelfeldes beträchtlichere Breite erreicht. Am HIl. trifft der Mittelschatten den Innen- rand in oder etwas hinter der Mitte, bei der indischen Art meist vor derselben, die gezackte Postmediane ist feiner, deut- licher und schärfer. Die hellere Unterseite zeigt viel geringere Bestreuung und schwächere Zeichnung. Das größere 9 hat eine mehr uniforme ockergelbe Färbung, weniger mit rötlichen Tönen gemischt und weniger fleckig, die Weißfleckung ganz bedeutend reduziert, besonders der große, weiße Apikalileck findet sich auf wenige kleine Fleckchen an der Costa vor der Subterminalen zusammengeschrumpft. Für die Zeichnung und die Unterseite gilt das beim 5° Gesagte. Ueber die Flugzeit konnte mangels datierten Materials nichts in Erfahrung gebracht werden. Tatsienlu (Typen), Siaolu Szetschwan, in meiner Sammlung. Boarmia andaraba sp. n. Im Habitus einer fast zeich- nungslosen B. songarica Alph. ähnelnd, aber die Vil. sind schmaler, der Apex mehr vorgezogen, der Saum schräger, die Farbe viel mehr grau, die Fühler-Kammzähne länger, die freie Geißel kürzer. Farbe der Flügel oberseits schmutzig gelblich, fein bräunlichgrau bestreut. Von der Zeichnung ist nur der tiefschwarze, längliche Zellpunkt scharf, der am Hil. kleiner ist. Ferner lassen sich erkennen drei unscharfe Costalilecke der Vfl, der erste bei '/,, der zweite vor °/,, der dritte bei °:,, ein- zelne mit kurzen Linien-Fragmenten. Am Hil. scheint die nur 88 zu erratende Zeichnung derjenigen der B. songarica ähnlich zu sein. Saum mit unscharfen, schwarzgrauen Punkten, die Fran- sen schwach gescheckt. Unterseite etwas heller als oben, fein grau gesprenkelt, die Zeichnung noch weniger deutlich als oberseits, ausgenommen die Zellpunkte. Das © etwas kleiner, sonst wie der J'. 4 d' 1 2 Nordost-Hindukusch, Andarab und Nuksan-Pass (Nordseite) 2000—4000 m Mitte Juli, August, leg. H. u. E. Kotzsch. Typen in meiner Sammlung. Gnophos sphalera nom. nov. (=Grn. perdita Stgr. nec Bitlr. — perlita Leech nec Btlr.) (Seitz, Bd. 4. S. 388). Wie das vor- liegende Original der Dr. Staudinger Sammlung eindeutig be- weist, handelt es sich um eine neue Art, die, wie schon im Hauptband vermutet wurde, mit G. perlita Btlr. (Kala Pani) keine nähere Verwandtschaft besitzt. Zur Ergänzung der Be- schreibung wird nachgetragen, daß die feine, dichte gelbliche Sprenkelung der dunkelgrauen Oberseite für sphalera charakte- ristisch zu sein scheint; die schwache Antemediane der VEil. von !/, an der Costa zu '/, am Innenrand verlaufend, bildet in der Zelle einen Vorsprung nach außen, hinter der Mitte einen zweiten schwächeren; die kaum erkennbare Postmediane beider Flügel ähnelt im Verlaufe derjenigen von G. ochrotasciata Stgr., liegt aber etwas mehr saumwärts. Die Fransen unscharf ge- scheckt, von einer undeutlichen helleren Längslinie durchzogen, Saum mit schwachen, dunkelgrauen Punkten. Die oberseits starken, schwarzgrauen Zellflecke sind auf der etwas weniger dunklen und schwächer gesprenkelten Unterseite erheblich klei- ner und weniger scharf, die Postmediane macht eine schwächere Biegung nach außen als oberseits und wird außen von einer helleren Zone begleitet. Saum unbezeichnet. Das 2 aus Wla- diwostok ist bisher Unikum geblieben; ob das von Staudinger erwähnte etwas größere, ähnliche 2 aus Askold, dessen Zell- flecke auf beiden Flügeln weißlich gekernt sind, hieher gehört, muß weiteres Material aus Askold entscheiden. 89 Bemerkenswerte Heuschreckenarten des Tiroler Oberinntals. Von Alb. Knoerzer, München. Das Oberinntal in der Gegend von Imst und Landeck zeich- net sich durch ein in Anbetracht seiner Meereshöhe (800 m) auffallend mildes und trockenes Klima aus. Die Temperatur- mittelwerte der einzelnen Monate des „Jahres sind in Landeck . höher ais die des 350 m tiefer gelegenen Kufstein. Die jähr- liche Regenmenge beträgt nur ungefähr 700 mm gegenüber etwa 1200 mm an letztgenanntem Orte. Die gewaltige Gebirgsum- rahmung, welche nördliche und westliche Winde fernhält, be- dingt diese eigentümlichen klimatischen Verhältnisse. Da in der eingangs erwähnten Gegend zudem ein trockener, vielfach san- diger Boden vorherrscht, sind die besten Bedingungen gegeben für die Entwicklung einer wärme- und trockenheitliebenden Pilanzen- und Tierwelt. In der Zusammensetzung der Orthop- terenfauna des dortigen Gebietes kommen die geschilderten Verhältnisse besonders zur Geltung. Man findet dort an sonnigen, kurzgrasigen Hängen seh! häufig Calliptamnus italicus L., eine Art, die durch ihre zart rosaroten Hinterflügel selbst in raschem Fluge sofort auffällt. Man kennt sie nur von wenigen Plätzen Nordtirols. Nach Krauß!) kommt sie bei Innsbruck an der Brennerstraße vor. Allgemein verbreitet ist das Tier im ganzen europäischen Süden. Im Nor- den der Alpen findet es sich nur stellenweise und zwar fast immer dort, wo Kiefernwälder vorkommen. So ist diese Art ungemein häufig auf dem mittelfränkischen Keuperboden bei Nürnberg-Pleinfield, im Kaiserstuhlgebirge bei Lilienhof, außer- dem gemein in der sommerwarmen und trockenen Mark Bran- !),S. in Puschnig, Beiträge zur Orthopterenfauna von Kärnten, Klagen- furt 1909 90 denburg, in einzelnen Teilen von Schlesien und Polen und wurde sogar in Livland angetroffen, das infolge seines durch die östliche Lage bedingten Kontinentalklimas noch manche südliche Insektenformen aufweist (z. B. Xylocopa vaga). Auffallender noch als das Auftreten von Calliptamnus in der Gegend von Imst-Landeck ist dasjenige von Oedipoda mi- niata Pall. (germanica M. O.) Man findet diese farbenprächtige Heuschrecke freilich nicht in allzugroßer Anzahl längs der von Imst nach Landeck führenden Straße, ferner an einer besonders sonnendurchglünten Stelle bei Karöss-Roppen unweit der Bahn- station Imst. Es wäre von Interesse, festzustellen, ob die gen. Art noch anderswo in Tirol beobachtet wurde. Das vom Ver- fasser beobachtete Vorkommen im Tiroler Oberinntal scheint sich an dasjenige im Unterengadin bei Rothenbrunnen, Ardez, Fe- tan!) anzuschließen. Dalla Torre’) gibt in seiner Arbeit, Polar- grenzen der 'Orthopteren in Tirol, nur Fundorte jenseits des Brenners an, „von Tione bis zur Adamellogruppe”. Der Ver- fasser traf Oed. min. sehr zahlreich bei Bozen. Puschnig betont in seiner oben angegebenen Arbeit, daß diese Art für Nerd- tirol und auch für Kärnten noch nicht nachgewiesen sei. In Süddeutschland kommt sie an weit auseinanderliegenden Plät- zen namentlich auf sehr trockenen, stark besonnten Kalkböden in niederschlagsarmen Gegenden stellenweise gar nicht selten vor (z. B. im Altmühltal in der engeren Umgebung der Stadt Eichstätt). Die absolute Nordgrenze ihrer mitteleuropäischen Verbreitung dürfte Thüringen und Oberschlesien sein.” An den genannten Fundstellen im Oberinntal ist Oedipoda miniata an- zutreffen in Gesellschaft von Calliptamnus italicus L. Acryptera fusca Pall., Oedipoda coerulescens L. (darunter zahlreiche Stücke mit völlig rostfarbenem Halsschild, v. ferrugata Karny), Omo- cestus rufipes Zett. und anderen ähnlichen „xerothermen“ Formen, aber nie zugleich mit Psophus stridulus L. !) Siehe hierüber Fruhstorfer, die Orthopteren der Schweiz im Archiv für Naturgeschichte. 87. Jahrgang 1921, 5. Heft. Berlin. ®) Dalla Torre, Polargrenzen der Orthopteren in Tirol, im Entomolog. Jahrbuch 1909, 3) Siehe hierüber Zacher, Die Geradflügler Deutschlands und ihre Ver- breitung, Jena 1917. 91 Nachtrag zur Revision asiatischer Procris-Arten. Von B. Alberti, Merseburg. In dieser Zeitschrift XXVII, 1937, hatte ich die bisher be- schriebenen asiatischen Procris-Formen, soweit sie mir zugäng- lich waren, an Hand ihres 5-Genitalapparates einer kritischen Revision unterzogen. Es war vorauszusehen, daß trotz Durch- arbeitung sehr umfangreichen Materials unsere Kenntnis dieser schwierigen Gruppe mit der vorgenommenen Revision keines- wegs als abgeschlossen anzusehen sein würde. Es war mir nicht möglich gewesen, alle bereits beschriebenen Formen einer Nachprüfung zu unterziehen, weil deren Typen nicht immer zu- gänglich waren, und weiter waren auch Neuentdeckungen ge- rade aus dem asiatischen Verbreitungsgebiet des Genus noch laufend zu erwarten. In beiderlei Hinsicht hat bereits das verflossene Jahr er- freuliche Fortschritte gezeitiß. Fine Ausbeute, welche Herr W. Brandt, Lahti, von Schiras im südwestlichen Iran heim- gebracht hatte und deren Procris-Formen er mir zur Bestim- mung zusandte, führte bereits wieder zur Beschreibung von zwei neuen Species, Procris brandti m. und persepolis m.), welche beide auf Grund ihres sehr charakteristischen Habitus eine wichtige Stellung im entwicklungsgeschichtlichen Aufbau des Genus einnehmen. Ich beabsichtige, dieses Thema später an anderer Stelle ausführlich zu behandeln. Was andererseits die Aufklärung noch nicht sicher gedeu- teter Beschreibungen älterer Autoren anbetrifft. so haben, wie mir inzwischen bekannt wurde, Untersuchungen von Prof. M. Rjabov, Machatsh-Kala, eine sehr glückliche Ergänzung mei- ner Revisionsarbeit gebracht. Ohne den Ergebnissen dieses 1) Ent. Rundschau 55, 1938, 92 Forschers vorzugreifen, glaube ich mich doch befugt, hier aus einem Briefwechsel das mitzuteilen, was als Bestätigung zu gelten hat für Ansichten, die ich hinsichtlich der systematischen Stellung einiger noch ungeklärter Formen in meiner Revision bereits ausgesprochen hatte. So trifft nach den Untersuchun- sen Rjabovs die Vermutung der Artgleichheit von Procris pa- mirensis Hmps. und subdolosa Stgr. zu. Weiter ergab sich die Bestätigung dafür, daß Procris mollis Gr. Grshm. identisch mit hamifera Jord. ist. Dieser Name wird somit hinfällig. Da an- dererseits nach Rjabov auch paupera Christ. artgleich mit moliis ist, muß hamifera Jord. künftig den Namen paupera Christ. tragen. Schließlich bin ich Herrn Rjabov aber auch zu aufrichtigem Dank verpflichtet, weil er mich auf einen offenbaren Irrtum in der Revisionsarbeit aufmerksam gemacht hat. Er teilte mir mit, daß seine Genitaluntersuchung an einer Procris von Schahkuh, welche der mystrocera Püng. vom gleichen Fundort nach Abbil- dung und Beschreibung genau gliche, nicht im Einklang stände mit dem von mir für mystrocera abgebildeten und beschriebenen Genital. Wenn diese Beobachtung Rjabovs richtig war, so mußte das von mir untersuchte Genital, welches nicht von der Pün- gelerschen Type selbst stammte, einer noch unbekannten Spe- cies angehören. Ich hatte, wie in der Revision näher ausge- führt, das Genital von einem Falter präpariert, der in der Staudinger-Sammlung unter capitalis Stgr. steckte, aber im Ha- bitus von dieser Art leicht verschieden war und überdies eben- falls den Fundortzettel „Schahkuh“ trug. Daraus glaubte ich den Schluß ziehen zu dürfen, daß es sich um mystrocera Püng. handelte, obwohl das Tier im Habitus neben mancher Ueberein- stimmung mit deren Type doch auch nicht unbedeutende Abweichungen zeigte und sich im Aussehen mehr der capitalis näherte. Da aber das Genital ganz verschieden von capitalis war, sah ich hierin wieder eine Bestätigung dafür, daß das Stück nur zu mystrocera gehören könne und verzichtete auf eine Ge- nitaluntersuchung der Type selbst, zugleich auch mit Rücksicht auf die Erhaltung des wertvollen Stückes. Die habituelle Ver- schiedenheit der beiden Schahkuhtiere schien nach allen Er- fahrungen mit Variationsbreiten bei Procris keineswegs als schwerwiegendes Moment gegen eine Artgleichheit und die Möglichkeit, daß beide Falter vom selben Fundort zwei ver- schiedenen Species der gleichen knopffühlerigen Artengruppe 93 angehören könnten und dabei nur in je einem Stück bekannt wären, schien mir fernzuliegen. Die Beobachtung Rjabovs machte es nunmehr notwendig, zur Entscheidung der Zweifelsfrage das Genital der Type von mystrocera zu untersuchen und ich bin Herrn Prof. Hering vom Zoolog. Museum der Universität Berlin zu Dank verpflich- tet, daß er in die Untersuchung einwilligte. Sie hat die An- sicht Rjabovs bestätigt und es ist erforderlich, neben einer Richtigstellung der Genitalbeschreibung für mystrocera das Stück der Staudingersammlung als neue Species festzulegen. Die Untersuchung der Type von mystrocera hatte folgendes Ergebnis: Der ganze Genitalapparat sehr klein, Valve unbewehrt, schmal, stark abgestutzt, d. h. dorsale Chitinleiste gegenüber der ventralen stark vorgezogen. Aedoeagus ziemlich schlank. Eine Dornbildung vermochte ich nicht mit Sicherheit zu erken- nen. Allerdings glaube ich, einen ganz schwach. chitinisierten zweispitzigen, graden Dorn zu beobachten, doch kann das Ge- bilde auch eine Falten- oder Striemenbildung der Aedoeagus- wandung sein. Der Uncus ist charakteristisch kurz und dick, ein Saccus nicht erkennbar entwickelt. Hinterleibsende und Ventralplattenbildung bleiben, wie in der Revision beschrieben und dort auf Tafel VIII, Fig. 21 abgebildet. Sie waren von der Type entnommen. Der Genitalapparat von mystrocera hat gewisse Aehnlichkeit mit dem von persepolis m. und das bei Beschreibung dieser Art (l. ce.) mit Bezug auf das falsche mystrocera-Genital der Revi- sion zum Vergleich Gesagte behält seine Gültiskeit. Das fragliche Stück der Staudingersammlung, dessen Valve und Aedoeagus ich auf Tafel VIII. Fig. 21 der Revision als das der mystrocera abgebildete, und das als neue Species beschrie- ben werden muß, widme ich Herrn Prof. Rjabov, dessen Beob- achtungen zur Erkennungihres Artrechtes führten und benenne es Procris rjabovi nov. sp. Das Tier hat 20 mm Spannweite. Gesamthabitus ähnlich der Procris capitalis Stgr. Die Vorderflügel ziemlich schmal, grün, schwach glänzend und mäßig dicht beschuppt. Hinter- flügel schwärzlichgrau, wie bei capitalis. Zum Unterschied von dieser sind die Fransen der Hfl. etwas heller grau als der 94 Außenteil der Flügel, insbesondere heben sie sich durch eine feine dunkle Grundlinie mehr von den Flügeln ab und ähneln in diesem Merkmal der mystrocera. Dies war auch der Anlaß, daß mir das Stück bei flüchtiger Durchsicht der capitalis-Serie der Staudingersammlung als verschieden auffiel. Kopf, Thorax, Hinterleib grün beschuppt, Fühler wie bei capitalis geknöpft und gekämmt. Da der Genitalapparat vorgestülpt war, ließ sich die Ven- tralplattenbildung nicht feststellen. Valven und Aedoeagus sind wie in der Revision beschrie- ben und abgebildet. Zur Klarstellung und zum Vergleich wer- den sie in dieser Arbeit noch einmal wiedergegeben. Zu wei- terem Vergleich füge ich auch noch die entsprechenden Zeich- nungen für capitalis und persepolis bei. Die Valve von rjabovi hat gewisse Aehnlichkeit mit der von mystrocera, was auf nicht entfernte verwandtschaftliche Beziehungen hindeutet. Der Ab- stand von capitalis erscheint dagegen größer. Der lange und dünn röhrenförmige Aedoeagus von rjabovi ist sehr charakteris- tisch verschieden von dem aller anderen verwandten Arten. Wir können hier wie auch bei den meisten anderen Artgruppen des Genus Procris feststellen, daß der Aedoeagus entwicklungs- geschichtlich weit labiler erscheint als die Valvenform. In Sonder- heit ist ja die Dornbildung charakteristisch differenziert und dies hat wohl oft sekundär die Umbildung der Aedoeagusform bewirkt. Sehr deutliche Unterschiede zeigt die Uncus-Bildung in der capitalis-Gruppe. Während persepolis einen schwach entwik- kelten, dünnen und kurzen Uncus besitzt, ist dieser bei mystro- cera zwar ebenfalls kurz, aber sehr dick und kräftig chitinisiert, bei rjabovi ist er wesentlich länger und ebenfalls ziemlich kräf- tig, am längsten und stärksten entwickelt ist er aber bei capi- talis. Die Tabelle der Genitalmaße gibt hierüber deutlich Auf- schluß und läßt auch die erheblichen Größenunterschiede der anderen Genitalteille bei den Arten der capitalis-Gruppe er- kennen. Die neue Species ist die nunmehr vierte knopffühlerige Art, welche für das Gebiet von Iran endemisch zu sein scheint. während je eine weitere in den östlich und westlich angrenzenden Gebieten (Chitral und Kleinasien) beheimatet ist. Es scheint aber, als ob auch der gegenwärtig ermittelte Artenbestand die- ser Gruppe noch nicht der endgültige ist. 95 Ihrer systematischen Stellung nach unsicher sind von den 6 Arten der capitalis-Gruppe und zugleich überhaupt von allen aus Asien beschriebenen Formen der Gattung Procris jetzt nur noch duskei Gr. Grshm. und chalcochlora Hmps. Für erstere teilte mir Prof. Rjabov erfreulicherweise mit, daß ihm Material zur Untersuchung vorgelegen habe und wir also in absehbarer Zeit mit einer genauen Kenntnis dieser Art rechnen können. Für chalcochlora hatte ich in der Revision Artgleichheit mit mystrocera als möglich hingestell. Da aber beide Formen aus weit voneinander entfernt liegenden Fund- gebieten stammen und die capitalis-Gruppe einen ungeahnten Artenreichtum im östlichen Vorderasien entwickelt, ist wohl eine Artverschiedenheit als wahrscheinlicher anzunehmen. Es ist zu wünschen und zu hoffen, daß das in England befindliche Material der chalcochlora recht bald einer genauen Genital- untersuchung zugänglich gemacht werden kann. Tabelle der Genitalmaße (alle Zahlen in mm) Art Fundort Spannweite des Falters Breite des Genital-App aufgeklappt. Uncuslänge Länge 0,80 Ica.2,20| 0,24 |?0,24| 1 1,50. 0,50| 1,50 | 0,46 | 0,34| ?1 120.15 0,50| 1,18 | 0,66 | 0,56| 1 0,30 1,03] 1,70 | 0,60 | 0,40| 1 0,50 rjabovi Schahkuh 20 mysirocera Schahkuh| 17 | 1,90 persepolis Schiraz 18 2,10 eapitalis Hadjin 24.173205 o (>) „> Erklärung der Abbildungen. 1 a— Valve, b— Aedoeagus von Procris mysirocera Püng.. Br de s; von Procris capitalis Stgr. 2a = r von Procris rjabovi Alb. Cr 0 di — ei von Procris persepolis Alb. Alle Zeichnungen halbschematisch nach Deckglaspräparaten, vergrößert 1:10. 96 Das System der paläarktischen Polyommatini. (Lep. Lycaen.) Von Dr. Walter Forster, München. (Aus der zoologischen Staatssammlung München.) Mit 3 Tafeln. Wohl bei keiner anderen Tagfaltergruppe sind seit Erscheinen des Staudinger-Rebel-Kataloges derartige Umwälzungen in der Systematik und Nomenklatur festzustellen, wie bei den Polyom- matini, oder wie Seitz sie nennt, den Lycaenini. Englische Autoren, in erster Linie Chapman, Tutt und Bethune-Baker, wiesen zuerst darauf hin, daß Staudinger in der Gattung Lycaena die heterogensten Elemente vereinigte. Auf Grund von Studien am o Genitalapparat wurde dann von den genannten Autoren eine Aufteilung der Riesengattung Lycaena vorgenommen und der Grund zu einer natürlicheren Systematik gelegt. Gleich- zeitig wurde auch eine Revision der Nomenklatur angebahnt. Dessenungeachtet behielt aber das Seitzsche Werk auch im Supplement leider im Wesentlichen das System Staudingers bei. Infolgedessen konnten sich die neuen Erkenntnisse in weiten Entomologenkreisen nicht recht durchsetzen, blieben vielmehr zunächst ziemlich unbekannt. „Die Forschungen der letzten Jahre scheinen nun sowohl auf dem Gebiete der Systematik, wie auch bezüglich der Nomen- klatur einen gewissen Abschluß gebracht zu haben, insoferne, als jetzt wenigstens eine einigermaßen natürliche Einteilung des Tribus Polyommatini in gut umgrenzte Gruppen, Gattungen und Untergattungen vorgenommen werden kann und auch die nomen- klatorischen Fragen größtenteils geklärt sein dürften. Infolge- dessen kann es vielleicht von Nutzen sein, einen Ueberblick über den derzeitigen Stand von Systematik und Nomenklatur dieser Lycaenidengruppe zu geben. Im Jahrgang 26 (1936) dieser Mitteilungen p. 49—60 brachte ich in anderem Zusammen- hang schon eine kurze Uebersicht der auf Grund meiner Unter- suchungen am <' Kopulationsapparat gefundenen Reihenfolge Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl. (1938) H. 2. 97 der paläarktischen Polyommatini (Lycaenini)-Arten, welche natur- gemäß die Ergebnisse Chapmans und Bethune-Bakers weit- gehendst bestätigte. In vorliegender Arbeit soll nun versucht werden, die Ergebnisse der anatomisch-morphologischen Unter- suchungen mit den Ergebnissen der nomenklatorischen For- schungen, namentlich Hemmings, zu verbinden und ein brauch- bares System der paläarktischen Polyommatini zu entwerfen. Vorher aber noch einige allgemeinere Bemerkungen: Es soll sicherlich nicht geleugnet werden, daß bei Zutei- lung einer Art zu einem bestimmten Genus bezw. Subgenus dem Befund am J Kopulationsapparat ausschlaggebende Be- deutung zuzumessen ist, doch dürfen bei systematischen Unter- suchungen, insbesondere bei der oft sehr schwierigen Trennung nahestehender Arten bezw. bei der Frage nach der eventuellen Artberechtigung einer fraglichen Form die übrigen Merkmale keineswegs außer Acht gelassen werden. Ich kann hier einen Satz van Eeckes (12) anführen: „Eine Artberechtigung jedoch, bloß auf einem Unterschied der Genitalorgane gegründet, genügt ebensowenig, wie irgend eine andere, bloß auf einen biologi- schen oder anatomischen Unterschied gegründete.” Das gleiche gilt für die von vielen Autoren zur Unterscheidung der Arten herangezogenen Androkonien: Als alleiniges Merkmal zur Art- unterscheidung in sehr vielen Fällen unbrauchbar, neben anderen Merkmalen betrachtet oft für die Systematik äußerst wertvoll. Also: Nur die Berücksichtigung aller Merkmale kann bei systematischen Untersuchungen zum Ziele führen. Wird ein- seitig nur ein Merkmal herangezogen, so ergibt sich leicht ein falsches Bild. Innerhalb der Gattungen und Untergattungen ist der 5' Kgpu- lationsapparat sehr häufig nicht zur Trennung bezw. richtigen Gruppierung der einzelnen Arten geeignet, es müssen hier weit- gehend auch andere Merkmale, wie Färbung, Zeichnungsanlage etc, herangezogen werden, obgleich gerade das Merkmal „Fär- bung“ mit großer Vorsicht zu benutzen ist, da die Färbung offensichtlich geographisch und wohl auch ökologisch sehr vari- abel scheint. Als Beispiel sei hier lediglich die Art Polyommatus candalus H.-Sch. mit der Libanon-Rasse isauricoides Graves genannt, welche bekanntlich ein, von dem der Stammform völlig verschiedenes Blau zeigt. In meiner oben erwähnten Arbeit wandte ich mich unter anderem auch gegen eine zu weitgehende Aufteilung der bis- 98 herigen großen Gattungen. Wenn auch eine Aufteilung solcher Riesengattungen, wie eben der Gattung Lycaena, welche wie schon erwähnt meistens ein Gemisch der heterogensten Ele- mente darstellten, unbedingt notwendig und zu begrüßen ist, so sehe ich doch eher eine Gefahr in einer zu weitgehenden Aufsplitterung, als in den umfangreichen Gattungen. Soweit möglich gebe ich den großen, zusammenhängenden Gruppen Gattungswert (z. B. Glaucopsyche, Cupido, Polyommatus) und führe die einzelnen Gruppen als Untergattungen auf.') Die Gruppen oder Untergattungen ergeben sich ja ganz natürlich und es bleibt wohl immer dem jeweiligen Bearbeiter überlassen, ob er sie als Gattungen oder Untergattungen behandeln wili. An den tatsächlichen Verhältnissen wird ja hiedurch nichts ge- ändert. Grundsätzlich bleibt bei allen derartigen Arbeiten zu berücksichtigen, daß ein System immer etwas mehr oder weniger Künstliches und Wandelbares bleiben wird und bleiben muß, künstlich, da wir gezwungen sind, die einzelnen Arten in eine ja immer künstliche Reihenfolge zu bringen, wandel- bar, da das System ja immer nur der Ausdruck des Standes unserer augenblicklichen Erkenntnis sein kann, also zwangs- läufig diesen Wandlungen unterworfen ist. Die von mir eingehaltene Reihenfolge der Gruppen, Gat- tungen und Untergattungen kann noch nicht als Ergebnis der Forschungen über die entwicklungsgeschichtlichen Zusammen- hänge bei den Polyommalini gewertet werden, ‘da auf diesem Gebiet bei den Lycaenen noch zu wenig Klarheit herrscht, um heute schon nach derartigen Gesichtspunkten ein System zu errichten. Einige Punkte seien aber wenigstens kurz gestreift. Es darf wohl als sicher angenommen werden, daß die Ent- wicklung der blauen Schuppen bei den Everinae und Polyom- matinae eine verhältnismäßig junge Erwerbung darstellt, was ja auch daraus hervorgeht, daß die in derartigen Dingen immer konservativeren © fast durchweg die braune Färbung beibehalten haben. Bei den Glaucopsychinae dagegen zeigen auch bei sonst recht primitiven Arten häufig beide Geschlechter Blaufärbung. Aehnlich verhält es sich mit einem anderen Merkmal, mit den Androkonien. Auch hier liegen die Verhältnisse bei den ein- zelnen Gruppen nicht gleich. Bei den Everinae und Poly- 1) Die ebenfalls sehr umfangreichen und sicher nicht einheitlicheren Gattungen Zygaena Fab., Agrotis O., Rhyacia Hbn., Elaphria Hbn. etc. wurden ja bisher auch beibehalten und lediglich in Subgenera unterteilt. 2099 ommalinae fehlen im allgemeinen den in beiden Geschlechtern braunen Arten die Androkonien, lediglich eurypilus Frr., admetus Frr. und mithridates Stgr. haben solche entwickelt, wobei bei mithridates Stgr. die bemerkenswerte Tatsache zu verzeichnen ist, daß nicht gerade selten 5 mit mehr oder weniger blauen Schuppen zu finden sind. In der Untergattung Agrodiaetus Scudd., welche ja wohl diejenige Gruppe darstellt, die z. Zt. am meisten in der Weiterentwicklung begriffen zu sein scheint, sind die Androkonien allgemein am stärksten ausgebildet. Anders liegen die Verhältnisse bei den Glaucopsychinae. Hier haben auch die in anderen Merkmalen recht primitiven Arten der Untergattung Maculinea van Eecke gut ausgebildete Andro- konien. Lediglich bei einigen ganz altertümlichen Arten, wie cytis Christ., anisophthalma Koll., anthracias Stgr., triphysina Stgr., orion Pall. fehlen sie gänzlich, bei anderen, wie bei pana- gaea H.-Sch., baıon Brgstr., abencerragus Pier., vicrama Moore sind nur wenige, dafür aber sehr große Androkonien nach- zuweisen. Man kann wohl annehmen, daß auch die Andro- konien eine verhältnismäßig neuere Erwerbung darstellen. Es läßt sich heute wohl schon mit Sicherheit sagen, daß die einzelnen Gruppen: Glaucopsychinae, Lycaenopsinae, Eve- rinae, Polyommatinae anscheinend schon sehr lange als gut getrennte und scharf charakterisierte Gruppen bestehen, wobei zweifellos die Glaucopsychinae noch am meisten primitive Züge bewahrt haben, artlich sehr stabil scheinen und auch die Nei- gung zur geographischen und ökologischen Rassenbildung sehr gering ist. Die Polyommatinae dagegen, zum mindesten in ein- zelnen Untergattungen, befinden sich noch in starker Fortentwick- lung, weisen die modernste Züge auf und stellen im Ganzen gesehen wohl die jüngste Gruppe dar. Die fast ausschließlich exotischen Gruppen Castalinae, Catochrysopinae und Lampi- dinae, welche ja auch einige Vertreter im paläarktischen Gebiet haben, ließ ich bei der vorhergehenden Betrachtung unberück- sichtigt, da ich bei den hieher gehörigen exotischen Arten noch zu wenig Untersuchungen anstellen konnte, Jedenfalls scheinen diese Gruppen noch wesentlich primitiver wie die Glauco- psychinae und dürften zu den altertümlichsten Gruppen der Lycaeniden überhaupt zu rechnen sein. Um aber in diese Fragen eine gewisse Klarheit zu bringen, sind unsere systema- tischen Kenntnisse noch viel zu mangelhaft, außerdem auch noch viel eingehendere Studien über die einzelnen Merkmale nötig. 100 Ferner ist für derartige systematische Arbeiten die Berück- sichtigung der biologischen Verhältnisse von allergrößter Wich- tigkeit, was leider heute immer noch viel zu wenig beachtet wird. Erst in neuester Zeit bricht sich diese Erkenntnis auch bei den Systematikern Bahn, es zeigt sich aber in den meisten Fällen, daß unsere Kenntnis der Biologie, selbst der mittel- europäischen Arten, noch äußerst lückenhaft ist, von den asia- tischen ganz zu schweigen. So kann ich auch hier bei den Poly- ommatini nur in einzelnen Fällen die biologischen Verhältnisse mit heranziehen. Es muß also die vordringlichste Aufgabe der zukünftigen Forschung darstellen, die biologischen Grund- lagen (Kenntnis der ersten Stände, Futterpflanzen etc.) zu lie- fern, die der Systematiker neben der Kenntnis der Morphologie und der Verbreitung der Arten dringendst bedarf. Es wird in dieser Arbeit der Hauptwert darauf selegt, wenigstens einmal die Arten in die richtigen Gattungen und Untergattungen zusammenzufassen, um eine Grundlage für die weiteren Forschungen zu schaffen. Trotz einigen Widerstrebens bin ich dabei der neuen, namentlich in westeuropäischen Ento- mologenkreisen bereits allgemein üblichen Nomenklatur gefolgt, da zu hoffen ist, daß nun auf Grund der Forschungen Hem- mings endlich eine Stabilisierung der Tagfalternomenklatur zu ‘erwarten ist, die Gattungs- und Artnamen also in Zukunft keinen zu großen Aenderungen mehr unterworfen sein dürften. Im Hinblick darauf sind die für viele Entomologen recht umwälzend wirkenden Namensänderungen doch wohl zu vertreten. Sämtliche in der nun folgenden Uebersicht der paläarkti- schen Polyommatini aufgeführten Arten sind, soweit nichts anderes bemerkt, von mir untersucht. Tribus: Polyommatini. Seitz gebraucht Polyommatini als Gruppenbezeichnung für die „Feuerfalter*, was nicht recht verständlich scheint, da er ja den Gattungsnamen Polyommatus bei den „Lycaenini“ für boe- ticus L. und webbianus Brull& verwendet. Nach den neuesten Forschungsergebnissen auf dem Gebiete der Nomenklatur muß die Bezeichnung gerade umgekehrt sein: Lycaenini bezeichnet die Gruppe der „Feuerfalter”, da die Gattung Lycaena F. mit dem Typus phlaeas L. hieher gehört, während Polyommatini für die „Bläulinge“ zu gelten hat, nachdem Polyommatus Latr. der Gattungsname für icarus Rott. und Verwandte ist. 101 1. Castaliinae. Eine tropische Gruppe, welche nur mit einer Art ins palä- arktische Gebiet reicht. Gattung: Taraka Nic. de Niceville 1890, Butterfl. Ind. III p. 57. Typus: hamada Druce. Die einzige paläarktische Art ist hamada Druce. Seitz schreibt den Gattungsnamen fälschlich Taraca Nic. 2. Catochrysopinae. Diese und die folgende Gruppe sind in der Hauptsache indoaustralisch und aethiopisch, in der paläarktischen Fauna dagegen nur schwach vertreten. In der Systematik folge ich bei diesen beiden Gruppen im Wesentlichen Toxopeus (20). Gattung: Azanus Moore. Moore 1881, Lep. Ceylon I. pp. 79—80. Typus: ubaldus Cr, ubaldus Cr., jesous Guer., thebana Stgr. Gattung: Tarucus Moore. Moore 1881, Lep. Ceylon I. p. 81., Typus: theophrastus F, theophrastus F., balkanicus Frr., mediterraneus Beth.-Bak. Gattung: Syntarucus Bilr. Butler 1900, Proc. Zool, Soc. Lond. 1900 p. 929, Typus: telicanus Lang. telicanus Lang (piritous L.?), plinius F. Die Art plinius F., welche ich selbst nicht untersuchte, gehört nach Toxopeus (l. c.) zu Syntarucus Btlr. Tutt (1906, Brit. Butt. 1. pp. 314, 319) errichtet mit telicanus Lang als Typus eine Gattung Langia, welch Name durch Langia Moore (Proc. Zool. Soc. Lond. 1872 p. 567) präoccupiert ist. Obendrein ist telicanus Lang ja der Gattungstypus von Syntarucus Btl., Langia Tutt also auch synonym. Ebenso der von Tutt (1908, Brit. Butt. II, p- 484) für den präoccupierten Namen Langia vorgeschlagene Name Raxwardia. Gattung: Cosmolyce Tox. ; Toxopeus 1927, Tijdschr. f, Entom. 70, p. 268. Typus: boeticus L. 102 boeticus L. Toxopeus errichtete die Gattung Cosmolyce für die Art boe- ticus L., da sich ergab, daß weder der Gattungsname Lampides Hbn., noch Polyommatus Latr. für diese Art Verwendung finden kann, boeticus L. also ohne gültigen Gattungsnamen war. Gattung: Euchrysops Bilr. Butler 1900. Entom. XXXII. p. 1, Typus: cnejus F, cnejus F., pandava Horstl. Catochrysops Boisdw. mit der Gattungstype sirabo F. ent- hält nur nichtpaläarktische Arten. Gattung: Cyclyrius Bilr. Butler 1896, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 830. Typus: webbianus Brull. Webbianus Brulle. Gattung: Orthomiella Nic. de Niceville 1890, Butterfl. Ind. III. p. 125. Typus: poniis Elw. Die Gattung Orthomiella Nic., welche mit der Rasse sinen- sis Elw. der Art pontis Elw. paläarktisches Gebiet erreicht, steht im Habitus sowohl, wie auch anatomisch der Gattung Cyclyrius Btlr. noch am nächsten, sodaß ich sie hier im Anschluß an diese anführe. Bei beiden Gattungen scheinen wir es mit alten (ter- tiären ?) Formen zu tun zu haben, welche heute fast völlig isoliert stehen. Orthomiella Nic. bewohnt mit zwei Arten, pontis Elw. und rovorea Fruhst., Sikkim, Hinterindien und Südwestchina, Cyclyrius Btlr. in einer Reihe von Arten Süd- und Ostafrika, sowie mit einer Art, webbianus Brulle, Teneriffa. 3. Lampidinae. Gattung: Jamides Hbn. Hübner 1822, Verz. p. 71. Typus: bochus Cr., fixiert durch Scudder 1875, Proc, Amer. Acad Art. Sci. Boston II, p. 199, bochus Cr. Gattung: Nacaduba Moore. Moore 1881, Lep. Ceylon I. p. 88. Typus: afrata Horsfl, (= prominens Moore). nora Feld. (bezw. ssp. ardates Moore), pandava Horstfl. 103 4. Glaucopsychinae. Die Glaucopsychinae scheinen, wie auch Lorkovic (24) an- nimmt, entwicklungsgeschichtlich eine sehr alte Gruppe zu sein. Angaben in dieser Hinsicht werden zwar immer mehr oder weniger hypothetisch bleiben, aber hier liegen doch mehrere Merkmale vor, welche diese Vermutung berechtigt erscheinen lassen. Bezüglich des 5 Genitalapparates scheinen die Glau- copsychinae Beziehungen zu den Catochrysopinae, Lampidinae und Lycaenopsinae zu haben. Ferner stellte Petersen bei arionL. primitiv larvenförmig gesonderte Hoden fest. (Biol. Zentralbl. 27. 1907) und schließt daraus auf ein hohes Alter der Art. Das häufige Auftreten von ÖOcellarbinden auf der Oberseite der Flügel dürfte wohl auch als primitives Merkmal zu werten sein. Gattung: Zizula Chapm. Chapman 1910, Trans, Ent, Soc. Lond. p. 483. Typus: gaika Trin, gaika Trim. Diese und die folgende Gattung, welche in der Hauptsache äthiopische und indoaustralische Arten enthalten, erreichen nur je mit einer Art paläarktisches Gebiet. Toxopeus (30) stellt diese und die folgenden beiden Gattungen, ebenso die Gattungen Chi- lades Moore und Freyeria Courv. zu den Everini. Ich halte dies schon wegen des Baues des 5 Kopulationsapparates für einen Mißgriff. Abbildungen vom 5 Genital der lysimon Hbn. siehe Taf. I. Abb. 1, von oiis F. Abb. 3, gaika Trim. Abb. 2. Die Ab- bildung 1 Taf. V. Jahrg. 26 (1936) dieser Mitteilungen zeigt das co Genital von maha opalina Pou;j. Gattung: Zizina Chapm. Chapman 1910, Trans, Ent. Soc. Lond. pag. 482, Typus: labradus Godt. otis F. | Gattung: Zizeeria Chapm. Chapman 1910. Trans. Ent. Soc. Lond. p, 482, . Typus: karsandra Moore, Iysimon Hbn., maha Koll. Die von mir |. c. p. 57 aufgeführte opalina Pouj. ist ledig- lich eine Form von maha Koll. Nicht untersuchen konnte ich sylvia Nakahara, welche wohl ebenfalls nur eine maha-Form ist. 104 Gattung: Turanana Beth.-Bak. Bethune-Baker 1916, Ann. Mag. Nat, Hist. (8) 17 p. 379. Typus: cylis Christ. cytis Christ, panagaea H.-Sch., panaegides Stgr., grumi Forst., anisophthalma Koll. Der zuerst von Bethune-Baker aufgestellte Gattungsname Turania (1914, Ent. Rec. 26) ist praeoccupiert und wurde des- halb von ihm in Turanana geändert. Chapman (1910, Trans. Ent. Soc. Lond.) stellte panagaea H.-Sch. in die Gattung Acticera Chapm., zusammen mit ludica Trim., stellata Trim. und atrigsemmata Btlr. Letztere ist die Gat- tungstype. Wie ja schon aus dem Habitus zu ersehen, gehört aber panagaea H.-Sch. unter allen Umständen in nächste Nähe von cytis Christ. und deren Verwandten, steht also richtig in der Gattung Turanana Beth.-Bak. Ueber cyfis Christ., panae- gides Stgr. und grumi Forst. siehe diese Mitteilungen 27 (1937) p. 58. Siehe auch die Abbildungen Taf. III, welche den 5% Kopu- lationsapparat der fünf Turanana-Arten zeigen. Gattung: Palaeophilotes nov. gen. triphysina Stgr. Diese wenig bekannte zentralasiatische Art steht sowohl ‚nach dem Habitus, wie auch nach dem Bau des 9 Genitals völlig isoliert, sodaß ich mich gezwungen sehe, eine Gattung Palaeophilotes zu errichten. Palaeophilotes triphysina Stgr. scheint ebenso wie Praephilotes anthracias Christ. eine sehr primitive, altertümliche Art zu sein, was ja wohl schon daraus hervor- geht, daß bei keiner der beiden Arten blaue Färbung oder Androkonien ausgebildet sind. Gattung: Praephilotes nov. gen. anihracias Christ. Für die Art anthracias Christ. muß ebenfalls eine eigene. Gattung errichtet werden, da sich diese Art, welche noch wesentlich primitiver und altertümlicher zu sein scheint, wie ° die vorhergehende, in keine der bestehenden Gattungen ein- reihen läßt. Der 5 Kopulationsapparat (Taf. I. Abb. 5) zeigt zwar, insbesondere in der Form der Valven, Anklänge an Phi- lotes abencerragus Pier., im Habitus ist anthracias Christ. aber derart von den Arten der Gattung Philotes verschieden, daß eine Stellung in diese Gattung nicht gerechtfertigt scheint. Der 105 viel gestrecktere Flügelschnitt und die gänzlich verschiedene Anlage und Ausbildung der Uhnterseitenzeichnung erfordern vielmehr die Errichtung einer neuen Gattung Praephilotes mit der Gattungstype und einzigen Art anthracias Christ. Gattung: Philotes Scudd. Scudder 1876, Bull. Buff. Soc. Nat. Sci. III. p. 116. Typus: sonorensis Feld. vicrama Moore, abencerragus Pier., baion Bergstr., bavius Ev. Die typische Art der Gattung Philotes Scudd., sonorensis Feld., ist sowohl im Habitus, wie im / Genital etwas von den vier paläarktischen Arten verschieden, aber nicht genug um die Aufstellung einer neuen Gattung für letztere zu rechtiertigen. Gute Abbildungen des 5 Kopulationsapparates der ersten drei Arten sind bei Hemming (19) zu finden. Die mir unbekannt gebliebene panope Ev. scheint in diese Gattung zu gehören und ist möglicherweise eine Form von vicrama Moore. Gattung: Scolitantides Hbn. Hübner 1822, Verz. p. 68. Typus: orion Pall., fixiert durch Tutt 1906, Ent. Rec. 18 p. 131. orion Pall. Die Art orion Pall. zeigt im Habitus starke Anklänge an die Arten der Untergattung Shijimia Mats. Das 5 Genital, insonderheit der Bau der Valven zeigt aber doch noch so eigenen Charakter, daß ich eine Einreihung in die Gattung Glaucopsyche Scudd. nicht für gerechtfertigt halte. Scolitantides orion Pall. dürfte ebenfalls zu den alten, primitiven, isoliert stehenden Arten zu rechnen sein. Bezeichnenderweise fehlen dieser Art Androkonien, während die Arten der Gattungen Philotes Scudd. und Glaucopsyche Scudd. sämtliche solche besitzen. Gattung: Glaucopsyche Scudd. Scudder 1872, Syst. Rev. p. 33. In der Gattung Glaucopsyche fasse ich eine Reihe von Untergattungen zusammen, welche im Großen und Ganzen im Bau des 5 Kopulationsapparates sehr einheitlich sind, im Habi- tus allerdings gewisse Unterschiede aufweisen. Untergattung: Shijimia Mats. Matsumura 1919, Thous. Ins. Addit. III. pp. (30), 654. Typus: moorei Leech. 106 4 moorei Leech, /anty Obth., divina Fixs. Hemming (21) stellt /anty Obth. und divina Fixs. in die Gattung Scolitantides Hbn. Aus dem Bau des 5 Kopulations- apparates ist jedoch ersichtlich, daß beide Arten moorei Leech, der Type der Untergattung Shijimia Mats. wesentlich näher stehen wie orion Pall.e Die bisher immer als gute Art aufge- führte barine Leech ist lediglich die japanische Form der divina Fixs, (Hemming |. c.) Untergattung: Glaucopsyche s. str. Typus: /iygdamus Doubl. melanops Bsdw., paphos Chapm., charybdis Stgr., astraea Frr., al